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Entscheidungstheorie Teil 1: Grundlagen Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement Universität Greifswald

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Entscheidungstheorie

Teil 1: Grundlagen

Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement

Universität Greifswald

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Gliederung

1 Grundlagen

2 Werte- und Zielsystem

3 Konzepte der Entscheidungstheorie

4 Prognosemodelle

Entscheidungstheorie - Fleßa 2

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Materialien

• Foliensatz

• Buch

• Weiterführende Literatur

Entscheidungstheorie - Fleßa 3

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1 Grundlagen

1.1 Planung und Entscheidung im System der Betriebswirtschaftslehre

1.2 Grundbegriffe

1.2.1 Planung und Entscheidung

1.2.2 Phasen der Planung

1.2.3 Planungsreichweite

1.3 Modelle und Modellierung

1.3.1 Vorteile modellgestützter Planung und Entscheidung

1.3.2 Modellbegriff

1.3.3 Modelltypologie

1.3.4 Modellgestützte Planung

1.3.5 Methoden im Überblick

Entscheidungstheorie - Fleßa 4

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1.1 Planung und Entscheidung im System der Betriebswirtschaftslehre

• Betriebswirtschaftslehre: Wissenschaft vom wirtschaftlichen Handeln der Betriebe

• Erfahrungsobjekt: Betrieb als Problemlösungseinheit

• Erkenntnisobjekt: Effizienz, wirtschaftliches Handeln

Entscheidungstheorie - Fleßa 5

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Erkenntnisziele

• Beschreibende (deskriptive) BWL – Beschreibung und Erklärung des wirtschaftlichen

Handelns von Betrieben; keine Gestaltung

• Entscheidungsorientierte (= praktisch-normative) BWL

– Ableitung von Handlungsempfehlungen für Betriebe auf Grundlage gegebener Zielsetzungen

• Ethisch-normative (bekennend-normative) BWL

– Ableitung von Handlungsempfehlungen und Diskussion der Zielsysteme

Entscheidungstheorie - Fleßa 6

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BWL: Status

• Praktisch-normativ: Schwerpunkt der BWL; BWL als Handlungswissenschaft: Entscheiden und Handeln steht im Vordergrund

• Entscheidungstheorie als „Kern“ der BWL

– ohne Entscheidung ist keine BWL möglich

Entscheidungstheorie - Fleßa 7

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Denkschulen der BWL • Faktortheoretischer Ansatz (Erich Gutenberg)

– Produktion als Rekombination von Produktionsfaktoren – Hauptlinie der deutschsprachigen BWL – Klare Ausrichtung auf Kunden, auf Produktionsengpässe und auf

Wertschöpfung

• Entscheidungstheoretischer Ansatz (Edmund Heinen) – Betriebliche Entscheidungsprozesse im Mittelpunkt – Zielorientierung: Kombination von Nicklisch und Gutenberg – Mathematische Schule

• Systemtheoretischer Ansatz (Hans Ulrich) – Orientierung am System und Systemsteuerung – Weite Verbreitung im sozialen Bereich – Problem: Oftmals Überbetonung der Personalführung,

Vernachlässigung der Produktion bzw. der Problemlösung für das Umfeld

• Weitere Ansätze: – Arbeitsorientierter Ansatz – Verhaltensorientierter Ansatz

Entscheidungstheorie - Fleßa 8

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Entscheidungslehre

• Inhalt: Systematische Erkenntnis der Entscheidung, d.h. der zielsystemkonformen Auswahl einer Handlungsalternative bzw. einer Menge von Handlungsalternativen aus einer Menge alternativer Strategien

• Schulen: – Präskriptive Entscheidungstheorie (Normative) : Entwicklung

von Richtlinien zur rationalen Auswahl von Handlungsalternativen

• praktisch-normativ: Ziele gegeben • bekennend-normativ: Ziele diskutabel

– Deskriptive Entscheidungstheorie (empirisch-realistische): Beschreibung und Erklärung des Entscheidungsverhaltens von Menschen

Entscheidungstheorie - Fleßa 9

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Regelkreismodell

FÜHRUNGS-

GRÖSSE

STÖRGRÖSSE

STELL-

GRÖSSE

REGEL-

STRECKE REGEL-

GRÖSSE

REGLER

Entscheidungstheorie - Fleßa 10

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Ste

ueru

ng, M

anagem

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ühru

ng

Funktionserfüllung, Sinn,

An

aly

se u

nd

Ges

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un

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der

rkte

Kontrolle

Personal-

führung

Personal-

einsatz

Organisa-

tion

Planung

Manage-

ment

Analyse und Gestaltung des eigenen

Werte- und Zielsystems

An

aly

se u

nd

Ges

talt

un

g

an

der

er U

msy

stem

e

Analyse und Gestaltung der

Feedbacksysteme

Funktionserfüllung

Metaphysische Ebene Sinn

Vision Mission

Bedürfnisse Einflussnahme

Nachhaltigkeit

Entscheidungstheorie - Fleßa 11

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Funktionale Sichtweise des Managements

Organi-

sation

Personal-

einsatz

Planung

Personal-

führung

Kontrolle

MANAGER

Entscheidungstheorie - Fleßa 12

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Idealtypischer Managementzyklus

IMPLEMENTIERUNG

PLANUNG

Feedback

Organisation

Personaleinsatz

Personalführung

KONTROLLE

Entscheidungstheorie - Fleßa 13

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Managementkonzeptionen

Steuerungstyp Umweltmerkmale

Dominante

Management-

funktion

Plandeterminierte

Unternehmenssteuerung

Geringe Komplexität

und Dynamik Primat der Planung

Kontrolldeterminierte

Unternehmenssteuerung

Steigende Komplexität

und Dynamik Planung und Kontrolle

Organisationsorientierte

Unternehmenssteuerung

Hohe Komplexität und

Dynamik Organisation

Unternehmenssteuerung

als Coaching

Extreme Komplexität

und Dynamik Personalführung

Entscheidungstheorie - Fleßa 14

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Unte

rnehm

ensste

ueru

ng,

Leistu

ngs- u

nd

Fin

anzw

irtschaft

EIN

KA

UF

PR

OD

UK

TIO

N

AB

SA

TZ

Planung

Implementierung

Kontrolle

TIL

GU

NG

INV

ES

TIT

ION

FIN

AN

ZIE

RU

NG

Entscheidungstheorie - Fleßa 15

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Dynaxity-Zonen

Komplexität

Dynamik

statisch

dynamisch

turbulent

wenige Elemente,

wenige Relationen viele Elemente,

wenige Relationen

viele Elemente,

viele Relationen

Zone IV

Zone I

Zone II

Zone III

Entscheidungstheorie - Fleßa 16

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Dynaxity und Systemregime

Komple-

xität

Zeit

Chaotisches System

Zone III System

Zone II System

Zone I System

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Neben-, Rück- und Folgewirkungen

Nebenwirkung, t=0

Folgewirkung,

t>0

Rückwirkung,

t>0

Rückwirkung,

t>0

AKTION

A

Primärwirkung:

intendiert, t=0

B

C

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1.2 Grundbegriffe

• Beispiel: Ein Jugendhaus hatte bislang seine Wäsche selbst gewaschen und hierfür einen Mitarbeiter halbtags angestellt. Da das Jugendhaus mit Kürzungen der staatlichen Zuschüsse rechnen muss, bildet sich ein Komitee, das Sparvorschläge erarbeiten soll. Nach einigen Beratungen legt das Komitee die folgenden Alternativen zur Entscheidung vor:

– Alternative A: alles bleibt so, wie es ist

– Alternative B: eine Fremdfirma wäscht

– Alternative C: die Frau des Leiters übernimmt die Wäscherei ehrenamtlich

Entscheidungstheorie - Fleßa 19

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Beispiel

• Alternative A wird von den Mitarbeitern bevorzugt, da sie der Halbtagskraft einen Arbeitsplatz verschafft. Auf der anderen Seite betragen die jährlichen Kosten 22.500 Euro, und die Qualität der Waschleistung ist relativ schlecht.

• Alternative B kostet nur 17.500 Euro und man erwartet eine professionelle Leistung.

• Alternative C ist mit 7.500 Euro reinen Materialkosten am billigsten, jedoch gibt es hier erheblichen Unmut der Belegschaft, weil die ehrenamtliche Arbeit als Konkurrenz zur bezahlten Arbeit gesehen wird. Außerdem sind Qualität und Zuverlässigkeit angezweifelt worden.

• Welche Alternative sollte man wählen?

Entscheidungstheorie - Fleßa 20

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Schritt 1: verbale Darstellung

Kriterium Alterna-

tive A

Alterna-

tive B

Alterna-

tive C

Kosten

Personalzufriedenheit

Reinlichkeit und

Zuverlässigkeit

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Schritt 1: verbale Darstellung

Kriterium Alterna-

tive A

Alterna-

tive B

Alterna-

tive C

Kosten Schlecht mittel gut

Personalzufriedenheit

Reinlichkeit und

Zuverlässigkeit

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Schritt 1: verbale Darstellung

Kriterium Alterna-

tive A

Alterna-

tive B

Alterna-

tive C

Kosten Schlecht mittel gut

Personalzufriedenheit Gut mittel schlecht

Reinlichkeit und

Zuverlässigkeit Schlecht gut mittel

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Schritt 2: Ergebnismatrix

Kriterium Alterna-

tive A

Alterna-

tive B

Alterna-

tive C

Kosten 3

Personalzufriedenheit

Reinlichkeit und

Zuverlässigkeit

Schlecht = 3 Mittel = 2 Gut = 1

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Schritt 2: Ergebnismatrix

Kriterium Alterna-

tive A

Alterna-

tive B

Alterna-

tive C

Kosten 3 2 1

Personalzufriedenheit 1 2 3

Reinlichkeit und

Zuverlässigkeit 3 1 2

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Schritt 3: Nutzenfusion

Kriterium Alterna-

tive A

Alterna-

tive B

Alterna-

tive C

Kosten 3 2 1

Personalzufriedenheit 1 2 3

Reinlichkeit und

Zuverlässigkeit 3 1 2

Summe: 7 5 6

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Schritt 4: Gewichtung

Kriterium Alterna-

tive A

Alterna-

tive B

Alterna-

tive C

Kosten 3 2 1

Personalzufriedenheit

• 5 5 10 15

Reinlichkeit und

Zuverlässigkeit 3 1 2

Summe: 11 13 18

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Abstraktion: Elemente einer Entscheidung

• Ein konkretes Problem muss bekannt sein und benannt werden.

• Alternativen müssen entwickelt werden • Ziele müssen definiert werden • Zielgewichte müssen eingeführt werden • Zielerreichungsgrade für Alternativen müssen ermittelt

werden • Die beste Alternative oder das beste

Alternativenbündel muss ermittelt werden • Unter Umständen müssen Unsicherheiten beachtet

werden

Entscheidungstheorie - Fleßa 28

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Planung als Phase des Managements

IMPLEMENTIERUNG

PLANUNG

KONTROLLE

Feedback

Organisation

Personaleinsatz

Leitung

Entscheidungstheorie - Fleßa 29

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Planung als Ausgangspunkt / Endpunkt / Fokus?

Manager

Planung

Organisation

Personaleinsatz Leitung

Kontrolle

Entscheidungstheorie - Fleßa 30

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Schwerpunktsetzung

• Plandeterminierte Unternehmensführung – Plan ist Ausgangspunkt allen betrieblichen Handelns in

statischem Umsystem – Kontrolle ist Feedback-Kontrolle und dient der Überprüfung der

Planerfüllung – Herkunft: Militärwesen – Verbreitung: Verwaltungen; Jahresbudgets

• Kontrolldeterminierte Unternehmensführung – Plan steht (häufig) zur Disposition der Feedforward-Kontrolle

• Organisationsdeterminierte Unternehmensführung – Organisation reagiert flexibel auf Anforderungen – Pläne werden nach neuen Anforderungen variiert

• Unternehmensführung als Coaching – Spontane Arbeitsgruppen werden über persönliche Einwirkung

geführt Entscheidungstheorie - Fleßa 31

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Planung als Querschnittsaufgabe

EIN

KA

UF

PR

OD

UK

TIO

N

AB

SA

TZ

Planung

Implementierung

Kontrolle

Entscheidungstheorie - Fleßa 32

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Aufgabe der Planung

• Aufgabe der Planung: Entwicklung von Maßnahmen zur Erreichung eines gewünschten Zustandes.

• Auslöser: i. d. R. Abweichung gewünschter und tatsächlicher Größen

• Voraussetzung: Abweichung wird als Problem empfunden

Entscheidungstheorie - Fleßa 33

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Entscheidungsproblem

• Ausgangssituation: Sachverhalte, die vom Planenden nicht beeinflusst werden können (Daten).

• Handlungsalternativen: Gestaltungsmöglichkeiten zur Erreichung der Zielsetzung (Variablen)

• Wirkungszusammenhänge: Relation von Daten und Variablen

• Zielsetzung: Ziele, die durch die Handlungsalternativen erreicht werden sollen

• Handlungsergebnisse: Erreichungsgrad der Ziele für unterschiedliche Alternativen

Entscheidungstheorie - Fleßa 34

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Merkmale der Planung

• Zukunftsorientierung • Gestaltungsorientierung:

– Setzt Auswahl von Alternativen voraus. Reine „Vorausschau“ nicht zu verändernder Ereignisse ist keine Planung!

• Subjektiver Prozess: – Zielsetzung und Bewertung von persönlichen Präferenzen

abhängig

• Informationsprozess: – setzt Sammlung von Informationen voraus

• Systematischer Prozess: – Planung als rationaler Prozess

• Vorbereitung von Entscheidungen und Handlungen

Entscheidungstheorie - Fleßa 35

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Definition

• „Planung ist ein von Planungsträgern auf der Grundlage unvollkommener Informationen durchgeführter, grundsätzlich systematischer und rationaler Prozess zur Lösung von Entscheidungsproblemen unter Beachtung subjektiver Ziele“ (Domschke)

• „Planung ist prospektives Denkhandeln in der Form geistiger Vorwegnahme zukünftigen Tathandelns mit dem Ziel, strategische Wettbewerbsvorteile zu erzielen“ (Steinmann)

Entscheidungstheorie - Fleßa 36

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Systematik und Intuition

• Systematik: Planungsablauf, Datengewinnung etc.

• Intuition: Generierung von Alternativen, Überwindung von Unsicherheit

Systematik und Intuition sind kein

Widerspruch!

Entscheidungstheorie - Fleßa 37

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Phasen der Planung

• Idealtypischer Prozess

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Phasen der Planung

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Feststellung und Definition von Entscheidungsproblemen auf Grundlage von Anregungs-informationen

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Phasen der Planung

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Arten von Anregungs-informationen: •Soll-Ist-Abweichungen •Änderungen der Menge der Handlungsalternativen •Änderung von Daten •Änderungen von Zielvorstellungen •Folgeprobleme (z. B. Investi-tionsentscheidung führt zu Anlagennutzungsentscheidung)

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Phasen der Planung

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Teilphasen: •Problemerkenntnis: Erfassung der Symptome des Problems, Dringlichkeit, Durchsetzbarkeit •Problemanalyse: Verständnis für Problemursachen, grundsätzliche Wirkungszusammenhänge •Problemformulierung: genaue Beschreibung des angestrebten Zustandes und der Restriktionen; Definition der Ziele

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Phasen der Planung

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Suche nach geeigneten Maßnahmen zur Problemlösung

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Phasen der Planung

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Teilphasen: •Alternativensuche: Durch Intuition und Systematik generierte Handlungsalternativen •Alternativenanalyse: Untersuchung auf Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit; Wirkungssicherheit bei Unsicherheit; Auswirkungen auf andere Planungen •Alternativenfestlegung: Als problemlösungsadäquat identifizierte Alternativen werden bzgl. Details, Ressourcen, Zuständigkeiten spezifiziert

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Phasen der Planung

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Abschließende Bewertung und Entscheidung

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Phasen der Planung

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

Teilphasen: •Nutzenbestimmung: In der Regel müssen die unterschiedlichen Alternativen subjektiv bewertet werden, d.h. Ergebnisse müssen in subjektive Nutzengrößen transferiert werden •Auflösung von Zielkonflikten: Gewichtung von Zielen •Entscheidung: Festlegung der dem Zielsystem am besten entsprechenden Alternative (bzw. des besten Alternativenbündels)

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Planung und Prognose

Problemstellung

Alternativenermittlung

Bewertung und Auswahl

PR

OG

NO

SE

Prognose der

Entwicklung des

Umsystems

Prognose der

Wirkungszu-

sammenhänge

Entscheidungstheorie - Fleßa

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Alternativenfilter

• Menge der ressourcenkonformen Alternativen

• Menge der umweltkonformen Alternativen

• Menge der Zielsystemkonformen Alternativen

Entscheidungstheorie - Fleßa 47

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Planungsreichweite

• Planungsdilemma

– Kurzfristige Planung:

• geringe Unsicherheit, hohe Detailliertheit

• geringe Ressourcenbindung

– Langfristige Planung:

• Große Menge von Handlungsalternativen

Entscheidungstheorie - Fleßa 48

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Handlungsalternativen

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P la n u n g s z e i tp u n kt

H a n d lu n g s z e i tp u n kt

Entscheidungstheorie - Fleßa 49

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Planungsdilemma

• Problem: für die Ausnutzung aller Handlungsalternativen ist eine langfristige Planung nötig. Sie ist jedoch von so hoher Unsicherheit belastet, dass eine Detailplanung nicht möglich ist.

• Lösung: Unterschiedliche Planungsreichweiten

– Langfristige Planung (> 2 Jahre)

– Mittelfristige Planung

– Kurzfristige Planung (< 6 Monate)

Entscheidungstheorie - Fleßa 50

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Strategische, taktische und operative Planung

• Strategische Planung: Festlegung der Unternehmensstrategie auf oberster Ebene. Folge: In der Regel langfristig

• Taktische Planung: Im Unternehmensmittel-bau, in der Regel mittelfristig

• Operative Planung: An der ausführenden Basis, in der Regel kurzfristig

NB: Planungsebene und Planungszeitraum sind nicht identisch!

Entscheidungstheorie - Fleßa 51

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Sicherheit und Unsicherheit

• Sicherheitssituation: – die eintretende Situation ist bekannt

– deterministisches Entscheidungsmodell

• Unsicherheitssituation – die eintretende Situation ist nicht vollständig

bekannt, da • bestimmte Umweltzustände nicht bekannt sind

• bestimmte Umweltzustände mit Wahrscheinlichkeiten eintreten

Entscheidungstheorie - Fleßa 52

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Arten der Unsicherheit

• Risikosituation – Eintrittswahrscheinlichkeiten für Umweltzustände

sind bekannt – Stochastisches Entscheidungsmodell

• Ungewissheitssituation – Umweltzustände sind bekannt – Eintrittswahrscheinlichkeiten sind nicht bekannt

• Spielsituation – Unsicherheit ergibt sich durch einen rational

handelnden Gegenspieler – z. B. Konkurrenz

Entscheidungstheorie - Fleßa 53

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Unsicherheit in der anglophonen Literatur

• Risk: – Objektive Wahrscheinlichkeiten bekannt

• Uncertainty: – Subjektive Wahrscheinlichkeiten bekannt

• Ambiguity: – Ordinale Wahrscheinlichkeiten bekannt z. B. WS(s1) > WS(s2)

– Ober- und Untergrenzen für Wahrscheinlichkeiten sind bekannt

• Complete Ignorance – keine Wahrscheinlichkeiten bekannt

Entscheidungstheorie - Fleßa 54

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1.3 Modelle und Modellierung

• Prinzip: Ein Modell ist die Abbildung der Wirklichkeit durch ein anderes Medium

• Beispiel: – Steinhaus wird durch Papiermodell

abgebildet

– Mensch durch Tiermodell

– Tiermodell durch Simulationsprogramm

– Landschaft durch Landkarte

Entscheidungstheorie - Fleßa 55

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Beispiel: Tanaland

• Quelle: Dörner, Die Logik des Misslingens • Inhalt: Wahl der optimalen Strategie zur

Entwicklung von Tanaland in Ostafrika • Ausgangslage:

– Nomadenbevölkerung – Gesundheitsversorgung – Viehbestand – Natürliche Quellen – Grasbestand – Besatz an Nagetieren und Beutetieren

Entscheidungstheorie - Fleßa 56

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Strategien

• Ansiedelung und Landwirtschaft

• Brunnenbohren

• Humanmedizinische Versorgung

• Tiermedizinische Versorgung

• Jagd auf Nagetiere

Entscheidungstheorie - Fleßa 57

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Ein typischer Spielverlauf

• Brunnbohrprogramm Viehbestand wächst, Krankheiten nehmen ab

Bevölkerung wächst, natürliche Quellen versiegen

Nach zehn Jahren ist das Land überweidet und die Bevölkerung so stark gewachsen, dass sie nicht mehr ernährt werden kann

Hungersnot!

Nach 15 Jahren ist die Situation schlechter als in der Ausgangslage

Entscheidungstheorie - Fleßa 58

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Ein typischer Spielverlauf

• Landwirtschaft Bessere Ernährung, Nagetiere werden zum Problem, Böden

werden ausgelaugt. Bevölkerung wächst, Nagetiere werden stark bekämpft Insekten nehmen stark zu. Geld für Insektizide und Düngung ist

nicht vorhanden Nach zehn Jahren ist die landwirtschaftliche Ertragskraft so stark

gesunken und die Bevölkerung so stark gewachsen, dass sie nicht mehr ernährt werden kann

Hungersnot!

Nach 15 Jahren ist die Situation schlechter als in der Ausgangslage

Entscheidungstheorie - Fleßa 59

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Überraschung!

• Selbst Experten sind nicht in der Lage, das System zu balancieren, obwohl

– das System nicht sehr komplex ist

– das System aus klar durchschaubaren Zusammenhängen besteht

– das System nur 15 Jahre gesteuert werden soll

• Auch Experten neigen dazu, – in den ersten Jahren zu starke Eingriffe zu tätigen

– bei negativen Entwicklungen zu übersteuern

– dynamische Entwicklungen nicht zu erkennen

Entscheidungstheorie - Fleßa 60

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Regelkreismodell

BEVÖLKERUNG

RINDER

NAGETIERE

RAUBTIERE

WASSER

GRAS

INSEKTEN

LANDWIRTSCHAFT

Entscheidungstheorie - Fleßa 61

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Regelkreismodell

BEVÖLKERUNG

RINDER

NAGETIERE

RAUBTIERE

WASSER

GRAS

BRUNNEN

BOHREN

INSEKTEN

LANDWIRTSCHAFT

HUMANMEDIZIN

TIERMEDIZIN

JAGD AUF

NAGETIERE

Entscheidungstheorie - Fleßa 62

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Probleme einer Entscheidungs-situation nach Dörner

• Komplexität – Zahlreiche Elemente – Vernetztheit: Interdependenzen, Systemgedanke

• Keine Dekomposition möglich

• Dynamik – Veränderungen in der Zeit – Keine Linearität

• Unvollständigkeit der Information – Unsicherheit – Falsche Hypothesen über Wirkungszusammenhänge

Entscheidungstheorie - Fleßa 63

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Individuelle Kriterien

• Zeitdruck – Entscheidungen werden durch objektiven oder

subjektiven Zeitdruck suboptimal getroffen

• Intransparenz der Situation – Unfähigkeit, in Systemen zu denken

• „Sturheit“ – Keine Bereitschaft, sich von falschen Hypothesen

abzuwenden

• „Übersteuern“ – Zu starke Gegenmaßnahmen bei unerwünschten

Ergebnissen

Entscheidungstheorie - Fleßa 64

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Vorteile modellgestützter Planung

• Modell berücksichtigt – große Zahl der Elemente

– Interdependenzen

– Dynamik

– Unsicherheit

• Modell ist – schneller

– billiger

– ungefährlich

• Modelle erhöhen – Transparenz

Entscheidungstheorie - Fleßa 65

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Intuition und Kreativität

• „Geistesblitz“

– in der Regel Ergebnis intensiver, systematischer Beschäftigung mit dem Thema

– in der Regel außerhalb des Arbeitsplatzes und der intensiven Beschäftigung

• „Bauch-Entscheidungen“ des Managements beruhen meist auf jahrzehntelanger Erfahrung mit modellgestützten Methoden!

Entscheidungstheorie - Fleßa 66

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Modellbegriff

• Abbildung der Wirklichkeit in einem anderen Medium

• Beispiel: Landkarte – Schritt 1: Photographische Abbildung

– Schritt 2: Vernachlässigung von Details, z. B. Bäume und Häuser

– Schritt 3: Hinzufügen von Details, die in der Realität nicht existieren, z. B. Höhenlinien

– Schritt 4: Übertreibung von Details, z. B. Dicke des Wanderweges

Entscheidungstheorie - Fleßa 67

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Zielführung

• Grundsatzfrage der Modellbildung:

– welche Details können vernachlässigt werden?

– welche Details sollen hinzugefügt werden?

– welche Details müssen überzeichnet werden?

• Antwort: Das Ziel des Anwenders entscheidet darüber

– z. B. Wanderkarte versus topographische Karte

Entscheidungstheorie - Fleßa 68

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Zusammenfassung

• Modell ≠ Verkleinerung der Realität

• Abstraktion: bestimmte Details verschwinden

• Addition: bestimmte Details werden hinzugefügt

• Verstärkung: bestimmte Details werden überzeichnet

• Der Modellzweck entscheidet über Modelltyp und Vorgehen

Entscheidungstheorie - Fleßa 69

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Folge für Modell

• Ein Modell ist nie die „Wahrheit“, sondern stets ein für einen ganz spezifischen Zweck entwickeltes Teil-hilfsmittel

• Zwei Modelle, die dieselbe Realität abbilden, können / müssen völlig unterschiedlich sein, wenn sie unterschiedliche Zwecke erfüllen sollen

Entscheidungstheorie - Fleßa 70

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Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

Beschreibungsmodell: Darstellung der Elemente und ihrer Beziehungen in realen Systemen keine Hypothesen über Wirkungszusammenhänge keine Erklärung keine Prognose Beispiel: Finanzbuchhaltung

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

Erklärungsmodell (= Kausalmodell): Modellierung und Erklärung von Ursache-Wirkungs-zusammenhängen zwischen exogenen (unabhängigen) und endogenen (abhängigen) Variablen sehr vereinfachend z. B. Produktionsfunktion

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

Prognosemodell: Modell zur Vorhersage zukünftiger Umweltentwicklungen sowie zur Abschätzung von Auswirkungen von Handlungsalternativen (Wirkungsprognose) z. B. Schätzung des Absatzes

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

Simulationsmodell: Modell zum „Durchspielen“ von Alternativen; in der Regel als komplexes Prognosemodell konzipiert What-If? How-to-achieve?

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

Entscheidungs- und Optimierungsmodelle: Modelle zur Auswahl von bestmöglichen Handlungsalternativen • Entscheidungsmodell (= Auswahlmodell): Explizite Vorgabe der Menge der Handlungsalternativen; Menge ist endlich und begrenzt • Optimierungsmodell: Implizite Vorgabe der Menge der Handlungsalternativen durch Restriktionen bzw. Nebenbedingungen; Menge ist begrenzt, kann jedoch unendlich sein

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

Qualitative und quantitative Modelle: • Quantitative (=mathematische) Modelle: sämtliche im Modell abgebildete Aspekte werden durch Kardinalskalen beschrieben • Qualitative Modelle: mindestens ein Aspekt wird durch eine Nominal- oder Ordinalskala beschrieben Ziel: Quantifizierung qualitativer Modelle

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Exkurs: Skalen

• Nominalskala: – Unterscheidung der Ausprägung ist möglich – Rangfolge ist nicht möglich – z. B. rot, grün, schwarz

• Ordinalskala: – Rangfolge der Ausprägungen ist möglich – Differenzen zwischen Ausprägungen sind ohne Bedeutung – z. B. Schulnoten

• Kardinalskala: – Differenzen zwischen Ausprägungen geben Aufschluss über

die Abstufung – z. B. Temperatur

Entscheidungstheorie - Fleßa 78

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Kardinalskalen

• Intervallskala

– Phänomen verschwindet nicht im Nullpunkt

– z. B. Grad Celsius

• Verhältnisskala

– Phänomen verschwindet im Nullpunkt

– z. B. Grad Kelvin

– z. B. Gewinn

Entscheidungstheorie - Fleßa 79

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

• Physische Modelle: Verkleinerung einer Realität und in der Regel Abbildung durch eine andere physikalische Wirklichkeit, z. B. Bewetterung im Bergwerk durch Stromkreise • Formale Modelle: Abbildung durch spezielle Symbole, z. B. Musiknoten, Variablen und Funktionen • Graphische Modelle: Visualisierung realer Phänomene, i.d.R. nur 2-3 Dimensionen möglich • Verbale Modelle: Textuelle Beschreibung, z. B. Vorlesung

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

• Deterministische Modelle: Abstraktion von Datenunsicherheit, so dass die Unsicherheit komplett ausgegrenzt wird

• Ignorieren von Unsicherheit • kurzer Planungshorizont • Rollende Planung • Alternativpläne bzw. Szenarientechniken

• Stochastische Modelle: Explizite Abbildung der Unsicherheit im Modell, z. B. durch Zufallsvariable

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

• Statische Modelle: Abstraktion vom zeitlichen Verlauf • Dynamische Modelle: Berücksichtigung zeitlicher Verläufe im Modell, insb. Mehrperiodenmodelle

• Diskrete Zeiteinteilung • Kontinuierliche Zeiteinteilung

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1.3.3. Modelltypologie Merkmal Modellarten

Einsatzzweck Beschreibungs-, Erklärungs-, Kausal-, Prognose-, Simulations-, Entscheidungs-, Optimierungsmodell

Messniveau Qualitative und quantitative Modelle

Darstellungs-form

Physische, formale, graphische, verbale Modelle

Informations-sicherheit

Deterministische und stochastische Modelle

Zeitbezug Statische und dynamische Modelle

Umfang Total- und Partialmodelle

• Totalmodell: Gesamtheit eines Systems wird abgebildet • Partialmodell: Bewusste Beschränkung auf einen bestimmten Abschnitt des Systems oder auf eine geringere zeitliche Reichweite

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Struktureigenschaften und -defekte

• Prinzip: Von der ersten Anregungsinformation bis zur fertigen Problemlösung sind zahlreiche Schritte zu gehen und Schwierigkeiten zu überwinden.

• Darstellung: Lineare Abfolge der Schritte

• Realität: Abfolge als Schleifen und Wiederholungen von Schritten

Entscheidungstheorie - Fleßa 84

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Entscheidungsproblem St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 85

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Entscheidungsproblem

Sind Art und

Zahl der

Variablen

bekannt? Ja

Nein

St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 86

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Entscheidungsproblem

Sind Art und Zahl

der Variablen

bekannt?

Ja

Nein Abgrenzungsdefekt

Abgrenzungsdefiniert

St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 87

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Entscheidungsproblem

Sind Art und Zahl

der Variablen

bekannt?

Ja

Nein Abgrenzungsdefekt

Abgrenzungsdefiniert

Sind Daten

und Wirk-

ungszusam-

menhänge

be-

kannt?

Ja

Nein Wirkungsdefekt

Wirkungsdefiniert

St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 88

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Entscheidungsproblem

Sind Art und Zahl

der Variablen

bekannt?

Ja

Nein Abgrenzungsdefekt

Abgrenzungsdefiniert

Sind Daten und

Wirkungszusam-

menhänge

bekannt?

Ja

Nein Wirkungsdefekt

Wirkungsdefiniert

Ist die

Bewertung

der Hand-

lungsalter-

nativen

mög-

lich?

Ja

Nein Bewertungsdefekt

Bewertungsdefiniert

St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 89

Page 90: Teil 1: Grundlagen - rsf.uni-greifswald.de · Entscheidungstheorie Teil 1: Grundlagen Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement

Entscheidungsproblem

Sind Art und Zahl

der Variablen

bekannt?

Ja

Nein Abgrenzungsdefekt

Abgrenzungsdefiniert

Sind Daten und

Wirkungszusam-

menhänge

bekannt?

Ja

Nein Wirkungsdefekt

Wirkungsdefiniert

Ist die Bewertung

der Handlungs-

alternativen

möglich?

Ja

Nein Bewertungsdefekt

Bewertungsdefiniert

Existiert eine

eindeutige

und opera-

tionale Ziel-

funk-

tion?

Ja

Nein Zielsetzungsdefekt

Zielsetzungsdefiniert

St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 90

Page 91: Teil 1: Grundlagen - rsf.uni-greifswald.de · Entscheidungstheorie Teil 1: Grundlagen Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement

Entscheidungsproblem

Sind Art und Zahl

der Variablen

bekannt?

Ja

Nein Abgrenzungsdefekt

Abgrenzungsdefiniert

Sind Daten und

Wirkungszusam-

menhänge

bekannt?

Ja

Nein Wirkungsdefekt

Wirkungsdefiniert

Ist die Bewertung

der Handlungs-

alternativen

möglich?

Ja

Nein Bewertungsdefekt

Bewertungsdefiniert

Existiert eine

eindeutige und

operationale

Zielfunktion?

Ja

Nein Zielsetzungsdefekt

Zielsetzungsdefiniert

Existiert ein

effizientes

Lösungs-

verfahren?

Ja

Nein Lösungsdefekt

Effizient lösbar

St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 91

Page 92: Teil 1: Grundlagen - rsf.uni-greifswald.de · Entscheidungstheorie Teil 1: Grundlagen Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement

Entscheidungsproblem

Sind Art und Zahl

der Variablen

bekannt?

Ja

Nein Abgrenzungsdefekt

Abgrenzungsdefiniert

Sind Daten und

Wirkungszusam-

menhänge

bekannt?

Ja

Nein Wirkungsdefekt

Wirkungsdefiniert

Ist die Bewertung

der Handlungs-

alternativen

möglich?

Ja

Nein Bewertungsdefekt

Bewertungsdefiniert

Existiert eine

eindeutige und

operationale

Zielfunktion?

Ja

Nein Zielsetzungsdefekt

Zielsetzungsdefiniert

Existiert ein

effizientes

Lösungs-

verfahren?

Ja

Nein Lösungsdefekt

Effizienz lösbar

Str

uk

turd

efek

te

Woh

lstr

uk

turi

erth

eit

St ruk turde f ek te

Entscheidungstheorie - Fleßa 92

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Arbeitsaufgabe

• Diskutieren Sie die Produktionsprogrammplanung. Gehen Sie dabei auf jeden der genannten Schritte ein.

Entscheidungstheorie - Fleßa 93

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Strukturierungsprozess

• Prinzip: Entwicklung geeigneter Modelle für jeden Schritt

• Problem: Unterschiedliche Modelltypen sind nur schwerlich ineinander überzuführen

• Realität: Schleifen, Feedbacks, Feedforwards

Entscheidungstheorie - Fleßa 94

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empfundenes, reales

Entscheidungsproblem

Generierung und

Vorauswahl von

Handlungs-

alternativen

Abgrenzungs-

definiertes Problem

Wirkungsdefiniertes

Problem

Bewertungsdefiniertes

Problem

Zielsetzungsdefiniertes

Problem

Lösung / Plan

Datenprognose

und Ermittlung

der Wirkungs-

zusammenhänge

Bewertung durch

Kriterienauswahl

und Nutzen-

ermittlung

Auflösen von

Zielkonflikten,

Operationalisierung

Optimierung /

Auswahl

St ruk tur i erung

Entscheidungstheorie - Fleßa 95

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empfundenes, reales

Entscheidungsproblem

Generierung und

Vorauswahl von

Handlungs-

alternativen

verbales Modell

Abgrenzungs-

definiertes Problem

Wirkungsdefiniertes

Problem

Bewertungsdefiniertes

Problem

Zielsetzungsdefiniertes

Problem

Lösung / Plan

Variablen des Modells

Erklärungs-, Prognose-,

Simulationsmodell

Multikriterielles

Optimierungsmodell

Einkriterielles

Optimierungsmodell

nEMultikriterielles

Optimierungsmodell

Datenprognose

und Ermittlung

der Wirkungs-

zusammenhänge

Bewertung durch

Kriterienauswahl

und Nutzen-

ermittlung

Auflösen von

Zielkonflikten,

Operationalisierung

Optimierung /

Auswahl

St ruk turierung

Entscheidungstheorie - Fleßa 96

Page 97: Teil 1: Grundlagen - rsf.uni-greifswald.de · Entscheidungstheorie Teil 1: Grundlagen Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement

empfundenes, reales

Entscheidungsproblem

Generierung und

Vorauswahl von

Handlungs-

alternativen

verbales Modell

Abgrenzungs-

definiertes Problem

Wirkungsdefiniertes

Problem

Bewertungsdefiniertes

Problem

Zielsetzungsdefiniertes

Problem

Lösung / Plan

Variablen des Modells

Erklärungs-, Prognose-,

Simulationsmodell

Multikriterielles

Optimierungsmodell

Einkriterielles

Optimierungsmodell

nEMultikriterielles

Optimierungsmodell

Datenprognose

und Ermittlung

der Wirkungs-

zusammenhänge

Bewertung durch

Kriterienauswahl

und Nutzen-

ermittlung

Auflösen von

Zielkonflikten,

Operationalisierung

Optimierung /

Auswahl

Feed

ba

ck

Feed

back

F

eedb

ack

F

eedb

ack

F

eedb

ack

Feedback

Entscheidungstheorie - Fleßa 97

Page 98: Teil 1: Grundlagen - rsf.uni-greifswald.de · Entscheidungstheorie Teil 1: Grundlagen Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement

empfundenes, reales

Entscheidungsproblem

Generierung und

Vorauswahl von

Handlungs-

alternativen

verbales Modell

Abgrenzungs-

definiertes Problem

Wirkungsdefiniertes

Problem

Bewertungsdefiniertes

Problem

Zielsetzungsdefiniertes

Problem

Lösung / Plan

Variablen des Modells

Erklärungs-, Prognose-,

Simulationsmodell

Multikriterielles

Optimierungsmodell

Einkriterielles

Optimierungsmodell

nEMultikriterielles

Optimierungsmodell

Datenprognose

und Ermittlung

der Wirkungs-

zusammenhänge

Bewertung durch

Kriterienauswahl

und Nutzen-

ermittlung

Auflösen von

Zielkonflikten,

Operationalisierung

Optimierung /

Auswahl

Feed

ba

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Feed

back

F

eedb

ack

F

eedb

ack

F

eedb

ack

Fee

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F

eed

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F

eed

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ard

F

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forw

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Feedforward

Entscheidungstheorie - Fleßa 98

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Methoden im Überblick

• Managementtechniken – Planungsmethoden = Planungsverfahren

– Entscheidungsmethoden = Entscheidungsverfahren

• Management Science – sollte auch Organisational Behaviour

umfassen

– In der Regel jedoch primär Operations Research

Entscheidungstheorie - Fleßa 99

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Methodenüberblick

• Analysetechniken – Gewinnung von Anregungsinformationen

– System- und Problemanalyse

– z. B. Kennzahlensysteme, SWOT-Analyse, Portfolio-Analyse, Umsatzanalyse, Benchmarking

• Kreativitätstechniken – Techniken zur Generierung von Handlungsalternativen

– insbesondere in komplexen und neuartigen Problemsituationen

– z. B. Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten, Synektik

Entscheidungstheorie - Fleßa 100

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• Analysetechniken – Gewinnung von Anregungsinformationen

– System- und Problemanalyse

– z. B. Kennzahlensysteme, SWOT-Analyse, Portfolio-Analyse, Umsatzanalyse, Benchmarking

• Kreativitätstechniken – Techniken zur Generierung von Handlungsalternativen

– insbesondere in komplexen und neuartigen Problemsituationen

– z. B. Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten, Synektik

Sehr verbreitete Technik Gruppe aus 5-8 Teilnehmern, interdisziplinär „freies Denken“ Phase 1: Sammlung von vielen, intuitiven Ideen ohne Diskussion; Bildung von Assoziationsketten; 20-40 Min. Phase 2: Sichtung und Bewertung der Ideen (Screening)

Entscheidungstheorie - Fleßa 101

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Überblick

• Analysetechniken – Gewinnung von Anregungsinformationen

– System- und Problemanalyse

– z. B. Kennzahlensysteme, SWOT-Analyse, Portfolio-Analyse, Umsatzanalyse, Benchmarking

• Kreativitätstechniken – Techniken zur Generierung von Handlungsalternativen

– insbesondere in komplexen und neuartigen Problemsituationen

– z. B. Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten, Synektik

Schriftliche Form des Brainstorming z. B. Methode 635: Sechs Gruppenmitglieder müssen innerhalb von fünf Minuten drei Lösungsvorschläge auf ein Formblatt eintragen. Anschließend Weitergabe an Nachbarn, der wiederum in fünf Minuten drei Ideen (weiter-) entwickelt. Entweder eigene Ideen, oder „Weiterspinnen“ der Ideen des Vorgängers Ende: Wenn jeder jedes Formblatt hatte (6*5=30 Minuten); Daran schließt sich eine Bewertungsphase wie beim Brainstorming

Entscheidungstheorie - Fleßa 102

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Überblick

• Analysetechniken – Gewinnung von Anregungsinformationen

– System- und Problemanalyse

– z. B. Kennzahlensysteme, SWOT-Analyse, Portfolio-Analyse, Umsatzanalyse, Benchmarking

• Kreativitätstechniken – Techniken zur Generierung von Handlungsalternativen

– insbesondere in komplexen und neuartigen Problemsituationen

– z. B. Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten, Synektik

Strukturierung und Systematisierung komplexer Probleme; Problem und Lösungsmöglichkeiten lassen sich durch verschiedene Entscheidungsvariablen und deren Ausprägungen beschreiben. Sie werden in einer Tabelle gespeichert. Lösungsvarianten ergeben sich als Linie durch die Tabelle

Entscheidungstheorie - Fleßa 103

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Überblick

• Analysetechniken – Gewinnung von Anregungsinformationen – System- und Problemanalyse – z. B. Kennzahlensysteme, SWOT-Analyse, Portfolio-Analyse,

Umsatzanalyse, Benchmarking

• Kreativitätstechniken – Techniken zur Generierung von Handlungsalternativen – insbesondere in komplexen und neuartigen

Problemsituationen – z. B. Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten,

Synketik

Strukturierung und Systematisierung komplexer Probleme; Problem und Lösungsmöglichkeiten lassen sich durch verschiedene Entscheidungsvariablen und deren Ausprägungen beschreiben. Sie werden in einer Tabelle gespeichert. Lösungsvarianten ergeben sich als Linie durch die Tabelle

Leuchtfeld Großflächige Beleuchtung

Punktbeleuch-tung

Mehrpunkt-beleuchtung

Blendfreiheit Mattglasscheibe Vorsatzfilter Streusieb

Verstellbark. Teleskoparm Scherengelenk Biegsamer Kunststoffarm

Am Seil hängend

Schaltung Druckschalter Zugschalter Akustische Signale

Bewegungs-melder

Schirm Rund Pyramidenförmig Länglich Kein Schirm

Material Kunststoff Lackiertes Metall Chrom Kombination

Leuchtmittel Glühbirne Halogenleuchte Leuchtstoffröhre Energiespar-lampe

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Überblick

• Analysetechniken – Gewinnung von Anregungsinformationen – System- und Problemanalyse – z. B. Kennzahlensysteme, SWOT-Analyse, Portfolio-Analyse,

Umsatzanalyse, Benchmarking

• Kreativitätstechniken – Techniken zur Generierung von Handlungsalternativen – insbesondere in komplexen und neuartigen

Problemsituationen – z. B. Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten,

Synketik

GANG durch die Variablenfelder, z. B.

Leuchtfeld Großflächige Beleuchtung

Punktbeleuch-tung

Mehrpunkt-beleuchtung

Blendfreiheit Mattglasscheibe Vorsatzfilter Streusieb

Verstellbark. Teleskoparm Scherengelenk Biegsamer Kunststoffarm

Am Seil hängend

Schaltung Druckschalter Zugschalter Akustische Signale

Bewegungs-melder

Schirm Rund Pyramidenförmig Länglich Kein Schirm

Material Kunststoff Lackiertes Metall Chrom Kombination

Leuchtmittel Glühbirne Halogenleuchte Leuchtstoffröhre Energiespar-lampe

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Überblick

• Analysetechniken – Gewinnung von Anregungsinformationen

– System- und Problemanalyse

– z. B. Kennzahlensysteme, SWOT-Analyse, Portfolio-Analyse, Umsatzanalyse, Benchmarking

• Kreativitätstechniken – Techniken zur Generierung von Handlungsalternativen

– insbesondere in komplexen und neuartigen Problemsituationen

– z. B. Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten, Synektik

Synektik = Zusammenwirken verschiedener Einzelelemente, d.h. Verbindung von Denkelementen verschiedener Erfahrungsbereiche; Suche nach problemfremden Reizworten, Anwendung auf das Problem z. B. Analogie von Entwicklung in der Natur und Entwicklung eines Unternehmens (Metamorphose; Reifung, Verpuppung,…)

Entscheidungstheorie - Fleßa 106

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Methodenüberblick (Forts.)

• Prognosemethoden – Erstellung von Entwicklungs- und Wirkungsprognosen

– Quantitative Methoden, z. B. Ökonometrie, Zeitreihenanalyse

– Qualitative Prognosen, z. B. Beobachtung, Expertenschätzungen, Befragungen

• Bewertungstechniken – Bewertung von Handlungsalternativen

– Auflösung von Zielkonflikten

– Operationalisierung von Zielen

– z. B. Nutzentheorie

Entscheidungstheorie - Fleßa 107

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Methodenüberblick (Forts.)

• Optimierungsmethoden – Methoden des Operations Research zur Ermittlung optimaler oder

möglichst guter Lösungen – z. B. LP, Infinitesimalrechnung, Entscheidungsbäume

• Erhebungstechniken – Methoden zur Datenerhebung – z. B. Fragebogen-, Interview- und Stichprobentechnik

• Darstellungstechniken – Darstellung von Problemen, Organisationsstrukturen, Prozessen,

Lösungen mit graphischen Mitteln – z. B. Netzplantechnik, Ablaufpläne, Gantt-Diagramme, Organigramme

• Argumentations- und Verhandlungstechniken – Methoden zur Präsentation – Methoden zur Durchführung von Verhandlungen

Entscheidungstheorie - Fleßa 108