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Dr. Sabrina Höbenreich SoSe 2019 Philipps-Universität Marburg Veranstaltungsnummer: LV-20-107-006
Experimentalchemie
für Mediziner, Zahnmediziner und Biologen (LA)
Teil 2: Organische Chemie
I. Organisatorisches: Allgemeine InformationenZielgruppe: Studierende der Humanmedizin, Zahnheilkunde und Biologie (Lehramt)
SWS: 2
Vorlesungsbeginn: 8:15 st!
Zeitaufteilung: ca. 90 min. Vorlesung + 5 min Pause + 10 min Übungen (bis 10:00 Uhr)
Zeitraum: 26.04-19.07.2019 (12 Termine)
Skript: wöchentlich zum Download bereitgestellt
(Link: http://www.uni-marburg.de/fb15/studium/praktika/nebenfach/medprakt)
Sprechstunde: direkt im Anschluss an die Vorlesung (bei inhaltlichen Fragen)
Organisation: Fragen zu Organisatorischem sind an Herrn Prof. Neumüller zu richten
I . Organisatorisches: Literaturempfehlungen
1. C . Schmuck, Basisbuch Organische C hemie, Pearson Studium
2. A. Zeeck, S. G rond, I . Papastav rou, S. C . Zeeck, C hemie f. Mediziner, E lsev ier
3 . B. K rieg, C . J aniak, C hemie für Mediziner und Studierende anderer Life Sciences, G ruy ter
4. J . C lay den, N. G reev es, S. Warren, Organische C hemie, Springer-Verlag
5. u.v .m.
5
Inhaltsverzeichnis:
1. Einführung in die Organische Chemie
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
3. Grundlegende Reaktionsklassen und wichtige reaktive Intermediate
4. Alkane
5. Alkene
6. Alkine
7. Aromatische Kohlenwasserstoffe
8. Thermodynamik und Kinetik chemischer Reaktionen
9. Struktur und Reaktionen funktioneller Gruppen
10. Grundlagen der Stereochemie
11. Organische Moleküle in lebenden Systemen (Biomoleküle)
I. Organisatorisches: Vorlesungsinhalte und Lernziele
6
Lernziele:
1. Erwerb von Grundlagenkenntnissen über organische Moleküle
a. Sicherer Umgang mit Stoffklassen (funktionelle Gruppen)
b. Strukturelle Merkmale (er)kennen und zeichnen können
2. Grundlegende chemische Reaktionen beschreiben und darstellen können
a. Reaktionsklassen (er)kennen und grafisch darstellen können
b. Reaktive Intermediate benennen und deren Struktur grafisch wiedergeben können
c. Aufstellen von Reaktionsgleichungen
3. Stereochemische Eigenschaften organischer Verbindungen beschreiben und darstellen können
a. Isomerien erkennen und Moleküle gemäß stereochemischer Kriterien einteilen können
4. Kenntnisse über die wichtigsten Moleküle lebender Systeme besitzen
I. Organisatorisches: Vorlesungsinhalte und Lernziele
71. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Relevante Elemente der organischen Chemie
H
Li
Na
K
Rb
Cs
Sr
Ba La/Ln
Y
ScCa
Be
Mg
Zr Nb
WTaHf
Mo
MnVTi Cr Fe Co
RuTc
Re
Ni
Rh
PtIrOs
Pd
TlAu
InCdAg
Hg
Cu Zn Ga
Al
B
Pb
Sn
Ge
Si
C
Bi
Sb
As
P
N
Po
Te
S
O
At
Cl
F
Se Br
I
1
2
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17
PSE, grob nach Wichtigkeit der Elemente für die OC markiert (ohne Vollständigkeit!)
Fr Ra Ac/An SgDbRf Bh DsMtHs NhRg Cn Fl Mc Lv Ts
He
Ne
Ar
Kr
Xe
Rd
18
Og
s-Block d-Block p-Block
81. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Untersuchungsgebiet der organischen Chemie
Definition:
Die Organische Chemie (OC, Organik) befasst sich mit Verbindungen und Reaktionen organischer Moleküle, die:
• immer ein oder mehrere Kohlenstoffatome, (C)
• immer ein oder mehrere Wasserstoffatome, (H)
• Sehr häufig Sauerstoff- und Stickstoffatome, (O, N)
• gelegentlich Phosphor- und Schwefelatome enthalten (P, S)
Beispiel:
anorganisch: organisch: anorganisch: organisch:
91. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Untersuchungsgebiet der organischen Chemie
• immer C-Atome
• immer H-Atome
• meistens O- und N-Atome
• gelegentlich P- und S-Atome
101. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Struktur und chemische Bindung
Elektronen, die den Atomkern umgeben, unterscheiden sich in ihrer Energie. Sie verteilen sich auf verschiedene Energieniveaus
Begegnung im Alltag: Na-Dampflampe
Quelle: a) https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumdampflampe; b) https://de.wikipedia.org/wiki/Natrium-D-Linie
111. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Struktur und chemische Bindung
Elektronen, die den Atomkern umgeben, unterscheiden sich in ihrer Energie. Sie verteilen sich auf verschiedene Energieniveaus
Begegnung im Alltag: Na-Dampflampe Physikalische Grundlage
Quelle: a) https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumdampflampe; b) https://de.wikipedia.org/wiki/Natrium-D-Linie
121. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Struktur und chemische Bindung
Elektronen, die den Atomkern umgeben, unterscheiden sich in ihrer Energie. Sie verteilen sich auf verschiedene Energieniveaus
Begegnung im Alltag: Na-Dampflampe Physikalische Grundlage Dominante Spektrallinien
Quelle: a) https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumdampflampe; b) https://de.wikipedia.org/wiki/Natrium-D-Linie
131. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Die Quantenzahlen
Elektronen, die den Atomkern umgeben, unterscheiden sich in ihrer Energie. Sie verteilen sich auf verschiedene Energieniveaus
Pauli-Prinzip: Kein Elektron eines Atoms stimmt in allen vier Quantenzahlen mit einem anderen überein!
A. Zeeck, S. Grond, I. Papastavrou, S. C. Zeeck, Chemie f. Mediziner, 8. Aufl., 2014 Elsevier GmbH, München
141. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Die Elektronenkonfiguration
A. Zeeck, S. Grond, I. Papastavrou, S. C. Zeeck, Chemie f. Mediziner, 8. Aufl., 2014 Elsevier GmbH, München
Die Elektronenkonfiguration gibt die Verteilung der Elektronen in der Elektronenhülle eines Atoms auf verschiedene Energiezustände bzw. Aufenthaltsräume (Orbitale) an.
151. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Die Elektronenkonfiguration
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Die Elektronenkonfiguration gibt die Verteilung der Elektronen in der Elektronenhülle eines Atoms auf verschiedene Energiezustände bzw. Aufenthaltsräume (Orbitale) an.
Hund‘sche Regel: Die Orbitale einer Unterschale (z.B. die drei entarteten 2p-Orbitale) werden so besetzt, dass die Zahl der Elektronen mit gleicher Spinrichtung maximal wird.
161. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Orbitale – Das 1s Niveau
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Orbitale sind Einzelelektronen-Wellenfunktionen in der Quantenmechanik. Das Betragsquadrateiner Wellenfunktion wird als Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte des Elektrons interpretiert, das sie beschreibt.
171. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Orbitale – Das 1s Niveau
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Orbitale sind Einzelelektronen-Wellenfunktionen in der Quantenmechanik. Das Betragsquadrateiner Wellenfunktion wird als Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte des Elektrons interpretiert, das sie beschreibt.
181. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Orbitale – Das 2s Niveau
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Orbitale sind Einzelelektronen-Wellenfunktionen in der Quantenmechanik. Das Betragsquadrateiner Wellenfunktion wird als Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte des Elektrons interpretiert, das sie beschreibt.
191. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Orbitale – Das 2s Niveau
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Orbitale sind Einzelelektronen-Wellenfunktionen in der Quantenmechanik. Das Betragsquadrateiner Wellenfunktion wird als Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte des Elektrons interpretiert, das sie beschreibt.
201. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Orbitale – Das 2p Niveau
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Orbitale sind Einzelelektronen-Wellenfunktionen in der Quantenmechanik. Das Betragsquadrateiner Wellenfunktion wird als Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte des Elektrons interpretiert, das sie beschreibt.
211. Einführung in die Organische Chemie
1. Einführung: Orbitale – Das 2p Niveau
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Orbitale sind Einzelelektronen-Wellenfunktionen in der Quantenmechanik. Das Betragsquadrateiner Wellenfunktion wird als Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte des Elektrons interpretiert, das sie beschreibt.
222. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
2. Struktur: Die chemische Bindung
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumchlorid
Wichtigste Bindungstypen:
1. Ionische Bindung 2. Kovalente Bindung
Die ionische Bindung ist eine chemische
Bindung, die auf der elektrostatischen
Anziehung positiv und negativ
geladener Ionen basiert.
Die kovalente (oder Atom-)Bindung ist
eine chemische Bindung, bei der sich
zwei Atomkerne ein sich zwischen
ihnen befindliches Elektronenpaar
teilen und dadurch eine attraktive
Wechselwirkung erfahren.
23
2. Struktur: Triebkraft für die Ausbildung von Bindungen
Vollhardt, Organische Chemie, 2012, Wiley-VCH
Edelgasregel: Wellenbetrachtung chemischer Bindungen:
Atome anderer Elemente streben die
gleiche Anzahl an Elektronen an wie bei
einem Edelgas (Edelgaskonfiguration).
Oktettregel: Elektronenkonfiguration von
Atomen der Hauptgruppenelemente ab
der zweiten Periode des Periodensystems
kann in Molekülen maximal acht äußere
Elektronen (Valenzelektronen) betragen.
Dieser Zustand (Edelgaskonfiguration)
wird naturgemäß angestrebt.
konstruktive
Interferenz
destruktive
Interferenz
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
24
2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Methans
Hybridisierung:
Ein Hybridorbital ist ein Orbital, das rechnerisch aus
einer Linearkombination der Wellenfunktionen
der grundlegenden Atomorbitale entsteht
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
25
2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Methans
Hybridisierung:
Ein Hybridorbital ist ein Orbital, das rechnerisch aus
einer Linearkombination der Wellenfunktionen
der grundlegenden Atomorbitale entsteht
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
26
2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Methans
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Hybridisierung:
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
Kohlenstoff ist in der Regel vierbindig, d.h. Kohlenstoff bildet vier kovalente Bindungen
Einfachstes Beispiel Methan CH4
Vier Einfachbindungen (s-Bindungen) „tetraedrisch“ angeordnet (Kohlenstoff sp3-hybridisiert)
Tetraeder
Tetraedrisches konfiguriertes C-Atom führt zu dreidimensionalen Molekülstrukturen
27
2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Methans
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
28
2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Ethans
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
29
2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Ethens
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
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2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Ethens
P. Y. Bruice, Organische Chemie, Pearson, 2007
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
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2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Ethins
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
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2. Struktur: Die Hybridisierung am Beispiel des Ethins
J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, Organische Chemie, 2. Ed., 2013, Springer-Verlag Berlin Heidelberg
2. Die Struktur und chemische Bindung organischer Moleküle
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Übung 1: Atombau und die chemische BindungAufgaben:
1. Wodurch werden die chemischen Eigenschaften eines Elementes bestimmt?
2. Bitte geben Sie die Elektronenkonfiguration des Natrium- und des Chloratoms an.
3. Was ist die Triebkraft für eine Reaktion zwischen den vorgenannten Elementen?
4. Ordnen Sie die folgenden Atomorbitale in der Reihenfolge ihrer Besetzung – beginnend mit dem
energieärmsten – und geben Sie die maximal mögliche Besetzung mit Elektronen an: 3s, 2p, 3d,
4s, 3p, 1s, 4p, 2s.
5. Welche räumliche Struktur hat Ammoniak (NH3)? Begründen Sie Ihre Antwort!
6. Formaldehyd hat die Summenformel CH2O. Zu welchem Kohlenwasserstoff weist dieses Molekül
eine strukturelle Analogie auf?
7. Die Reaktion zwischen Kaliumhydroxid (KOH) und Blausäure (HCN) liefert das anorganische Salz
Kaliumcyanid. Handelt es sich bei der Blausäure ebenfalls um ein anorganische Molekül?
343. Grundlegende Reaktionsklassen und wichtige reaktive Intermediate
3. Wichtige Reaktionsklassen: Allgemeiner ÜberblickDie vier elementaren Reaktionstypen in der organischen Chemie
Substitution: Beispiel:Austausch eines Substituenten durch einen anderen
Addition:Anlagerung eines Moleküls an eine Mehrfachbindung
(Doppel- oder Dreifachbindung) eines anderen Moleküls
Eliminierung:Formale Abspaltung eines Moleküls aus einer Verbindung
unter Ausbildung einer Mehrfachbindung
(Doppel- oder Dreifachbindung).
Umlagerung:Reaktion, bei der die Bindungen innerhalb eines Moleküls
neu ausgerichtet werden (Veränderung der Konnektivität)
35
3. Wichtige Reaktionsklassen: Allgemeiner ÜberblickEinordnung der Reaktionspartner
Radikal: (R.) Beispiele:
Teilchen mit mindestens einem ungepaarten Valenzelektron Alkylradikale: R3C.
Stickstoffmonoxid: NO.
Sauerstoff: .O-O
.
Nucleophil: (Nu oder Nu–)
Teilchen, das als Elektronenpaardonor (z.B. als Anion oder Hydroxidion: HO–
mit freiem Elektronenpaar bzw. π-Bindung) neue Bindungen knüpft Alkohole: ROH
Amine: RNH2, R2NH, R3N
Elektrophil: (E oder E+)
Teilchen, das als Elektronenpaarakzeptor (z.B. als Kation oder Carbocationen: R3C+
Gruppe mit stark polarisierten s- oder π-Bindungen) neue Proton: H+
Bindungen knüpft Carbonyle: R2C=O
Imine: R2C=NR‘3. Grundlegende Reaktionsklassen und wichtige reaktive Intermediate
36
4. Alkane: Definition und EigenschaftenDefinition:
Als Alkane bezeichnet man die Stoffgruppe der gesättigten (keine Mehrfachbindung), acyclischen (keine
Ringstrukturen) Kohlenwasserstoffe, deren Vertreter nur aus den beiden Elementen Kohlenstoff (C) und
Wasserstoff (H) bestehen und die sich über die Summenformel CnH2n+2 beschreiben lassen.
4. Alkane
Name: Valenzstrichformel: Summenformel: Skelettformel: Kugel-Stab-Modell:
Methan CH4
Ethan C2H6
Propan C3H8
Butan C4H10
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4. Alkane: Physikalische Eigenschaften
4. Alkane
Methan CH4 16,04 g·mol−1 90,65 K 111,4 K
Ethan C2H6 30,07 g·mol−1 90 K 185 K
Propan C3H8 44,10 g·mol−1 85 K 231 K
n-Butan C4H10 58,12 g·mol−1 135 K 272,5 K
n-Pentan C5H12 72,15 g·mol−1 144 K 309 K 0,626 g/cm3
n-Hexan C6H14 86,18 g·mol−1 178 K 342 K 0,659 g/cm3
n-Heptan C7H16 100,2 g·mol−1 182 K 371 K 0,684 g/cm3
n-Octan C8H18 114,2 g·mol−1 216 K 399 K 0,703 g/cm3
n-Nonan C9H20 128,3 g·mol−1 222 K 424 K 0,718 g/cm3
n-Decan C10H22 142,3 g·mol−1 243 K 447 K 0,73 g/cm3
n-Undecan C11H24 156,3 g·mol−1 248 K 469 K 0,74 g/cm3
n-Dodecan C12H26 170,3 g·mol−1 263 K 489 K 0,75 g/cm3
Name: Summenformel: Mol.-Masse: Smp. Sdp. Dichte
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alkane
38
4. Alkane: Schmelz- und Siedepunkte
4. Alkane
Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50293855
Siedepunkte:
Die Siedepunkte (Sdp.) der geradkettigen Alkane steigen regelmäßig mit zunehmender C-Zahl.
Die Unterschiede zwischen den Siedepunkten benachbarter Glieder der homologen Reihe werden nach den
höheren Verbindungen hin geringer (Bedeutung für Trennung durch Destillation).
Tem
p. [C
°]Anzahl der C-Atome = Sdp. = Smp.
Die Schmelzpunkte (Smp.) der Alkane steigen mit
wachsender Kettenlänge unter Wechsel von stärkerem
und schwächerem Anstieg der Schmelzpunkte.
Geradzahlige Alkane schmelzen relativ zu ihrer
Atommasse bei höheren Temperaturen als ungeradzahlige
(odd-even-Effekt).
Begründung: Bessere Packung und höhere Ordnung bei
geradzahligen Ketten; Zwischen den Alkan-Ketten wirken
Van-der-Waals Kräfte (London-Kräfte,
Abstandsabhängigkeit 1/r6).
39
4. Alkane: Schmelz- und Siedepunkte
4. Alkane
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alkane
London-Kräfte:
London-Kräfte (benannt nach Fritz Wolfgang London) sind schwache Anziehungskräfte zwischen unpolaren
Molekülen und Atomen, die durch spontane Polarisation eines Teilchens und dadurch induzierte Dipole in
benachbarten Teilchen entstehen.
40
4. Alkane: Isomerie bei Alkanen
4. Alkane
n-Butan Isobutan
(2-Methylpropan)n-Pentan Isopentan
(2-Methylbutan)Neopentan
(2,2-Dimethylpropan)
C4 Sdp. [C°] Smp. [C°] C6 Sdp. [C°] Smp. [C°]
n-Butan 0.5 –138.3 n-Hexan 68.7 –95.3
Isobutan 11.7 –159.4 2-Methylpentan 60.3 –153.6
C5 3-Methylpentan 63.3 –118.0
2,2-Dimethylbutan 49.7 –100.0
n-Pentan 36.1 –129.8 2,3-Dimethylbutan 58.0 –128.4
Isopentan 29.9 –159.9
Neopentan 9.4 –16.0
41
4. Alkane: Isomerie bei Alkanen
4. Alkane
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alkane
London-Kräfte:
Name Zahl der KonstitutionsisomereZahl der Konstitutionsisomere und
Konfigurationsisomere
Methan 1 1
Ethan 1 1
Propan 1 1
n-Butan 2 2
n-Pentan 3 3
n-Hexan 5 5
n-Heptan 9 11
n-Octan 18 24
n-Nonan 35 55
n-Decan 75 136