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14 Bus-Fahrt 6|2019 Mit neuen Ambitionen im Midi-Revier Die Dortmunder Minibus-Manufaktur des Marktführers geht neu sortiert an den Start der nächsten Sprinter-Generation. Das neue Spitzenmodell für die Stadt rollt auf zwei Achsen und soll alles besser können, was er im Bus-Fahrt-Test nachweisen muss. D er Hype um den neuen Sprinter ebbt bereits etwas ab, doch bei den Minibus-Produkten ist der Groß- transporter von Mercedes-Benz jetzt in aller Munde. Es dauert eben seine Zeit, um den Stückzahlkönig seiner Klasse omnibusfein zu machen. Schließlich geht es nicht nur um die Konversion – also um den Umbau der Kastenwagen. Die Dortmunder haben ihr Programm gründlich analysiert, weniger erfolgrei- che Modelle aussortiert und ihre Palette neu aufgestellt. An der Spitze des City- Programms steht jetzt der Sprinter City 75, der sowohl den dreiachsigen 77er als auch den 65er ablösen soll. Unterhalb des City 75 rangiert nur noch der City 45, ein Ausbau-Fünftonner mit einer Ka- pazität für maximal 28 Fahrgäste. Auch bei den Transfer- und Mobility-Varianten wurde rationalisiert, zur Busworld im Herbst darf man sich auf die neuen Tra- vel-Modelle freuen. Inklusive eines neu- en Sprinter Travel 75, insgesamt besteht das Programm dann aus 16 Links- und Rechtslenker-Fahrzeugen. Statt dreier Modelle für urbane Ein- sätze sind es jetzt nur noch zwei. Im Ver- gleich zum Junior-Partner City 45 stellt der 8,50 m lange Zweiachser stellt diesen mit möglichen 38 Mitfahrern natürlich deutlich in den Schatten, ist aber bei ver- gleichbarer Kapazität 17 cm kürzer als der Vorgänger City 77. Allerdings fuhr der komplett niederflurig an der Halte- stelle vor. Der neue City 75 mit ebenfalls zwei Türen ist ein Low-Entry-Fahrzeug, ins bestuhlte Heck muss man sich über Stufen bemühen. Dafür spart sich der Bequeme Einstiegsverhältnisse: Gleiche Höhe wie die Randsteinkante, der City 75 braucht kein Kneeling. Das neue Flaggschiff der Minibus-Flotte: Der Mercedes- Benz Sprinter City 75 mutiert zum Midi und kann bis zu 38 Personen befördern. Test_Mercedes-Benz Sprinter City 75

Test Mercedes-Benz Sprinter City 75 · 2019-06-12 · 14 Bus-Fahrt 6|2019 Mit neuen Ambitionen Benz Sprinter City 75 mutiert im Midi-Revier Die Dortmunder Minibus-Manufaktur des Marktführers

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Page 1: Test Mercedes-Benz Sprinter City 75 · 2019-06-12 · 14 Bus-Fahrt 6|2019 Mit neuen Ambitionen Benz Sprinter City 75 mutiert im Midi-Revier Die Dortmunder Minibus-Manufaktur des Marktführers

14 Bus-Fahrt 6|2019

Mit neuen Ambitionen im Midi-RevierDie Dortmunder Minibus-Manufaktur des Marktführers geht neu sortiert an den Start der nächsten Sprinter-Generation. Das neue Spitzenmodell für die Stadt rollt auf zwei Achsen und soll alles besser können, was er im Bus-Fahrt-Test nachweisen muss.

Der Hype um den neuen Sprinter ebbt bereits etwas ab, doch bei den Minibus-Produkten ist der Groß-

transporter von Mercedes-Benz jetzt in aller Munde. Es dauert eben seine Zeit, um den Stückzahlkönig seiner Klasse omnibusfein zu machen. Schließlich geht es nicht nur um die Konversion – also um den Umbau der Kastenwagen. Die Dortmunder haben ihr Programm gründlich analysiert, weniger erfolgrei-che Modelle aussortiert und ihre Palette neu aufgestellt. An der Spitze des City-Programms steht jetzt der Sprinter City 75, der sowohl den dreiachsigen 77er als

auch den 65er ablösen soll. Unterhalb des City 75 rangiert nur noch der City 45, ein Ausbau-Fünftonner mit einer Ka-pazität für maximal 28 Fahrgäste. Auch bei den Transfer- und Mobility-Varianten wurde rationalisiert, zur Busworld im Herbst darf man sich auf die neuen Tra-vel-Modelle freuen. Inklusive eines neu-en Sprinter Travel 75, insgesamt besteht das Programm dann aus 16 Links- und Rechtslenker-Fahrzeugen.

Statt dreier Modelle für urbane Ein-sätze sind es jetzt nur noch zwei. Im Ver-gleich zum Junior-Partner City 45 stellt der 8,50 m lange Zweiachser stellt diesen

mit möglichen 38 Mitfahrern natürlich deutlich in den Schatten, ist aber bei ver-gleichbarer Kapazität 17 cm kürzer als der Vorgänger City 77. Allerdings fuhr der komplett niederflurig an der Halte-stelle vor. Der neue City 75 mit ebenfalls zwei Türen ist ein Low-Entry-Fahrzeug, ins bestuhlte Heck muss man sich über Stufen bemühen. Dafür spart sich der

Bequeme Einstiegsverhältnisse: Gleiche Höhe wie die Randsteinkante, der City 75 braucht kein Kneeling.

Das neue Flaggschiff der Minibus-Flotte: Der Mercedes-

Benz Sprinter City 75 mutiert zum Midi und kann bis zu 38

Personen befördern.

Test_Mercedes-Benz Sprinter City 75

Page 2: Test Mercedes-Benz Sprinter City 75 · 2019-06-12 · 14 Bus-Fahrt 6|2019 Mit neuen Ambitionen Benz Sprinter City 75 mutiert im Midi-Revier Die Dortmunder Minibus-Manufaktur des Marktführers

Bus-Fahrt 6|2019 15

Neue die (dritte) Nachlauf-Achse und ei-nen erklecklichen Teil der Kraftstoffkos-ten, so viel können wir an dieser Stelle schon sagen.

Die neue Antriebsachse gibt es so nicht im Sprinter-Sortiment. Der Herstel-ler spricht von einer Hochlastachse, die bis zu 5 t tragen darf. Deshalb rollt sie auf einem größeren 17,5er-Reifenformat, was

nicht jeden Kunden freut. „Diese Trag-kraft kann kein 16-Zöller bieten“, erklärt der Testbegleiter, wir sind uns da nicht sicher. Solche 16-Zoll-Reifen gibt es aber, und der etwa gleichgroße und – schwere Daily-Minibus rollt auf diesen Reifenfor-maten. Vielleicht gibt es andere Gründe? Sind es Überlastreserven, das Abrollver-halten oder andere Eigenschaften? Die starre Hypoidachse ist jedenfalls zweibal-gluftgefedert und soll aus eigenem Hause stammen.

Kompakt, aber nicht kleinlichGeht es um Traktion, schlagen sich die größeren Reifen an der Hinterhand si-cher besser. Dem flüchtigen Betrachter stechen sie nicht ins Auge – überhaupt: Der City 75 überrascht mit harmoni-schen Proportionen, maßvollen Überhän-gen und gefälligem Design. Vorn trägt er noch den Sprinter-Standardlook mit 2.020 mm Breite, nach hinten expandiert er um 5 cm mehr. Eine sportlich breite Spur für die Hinterachse, die von keck ausgestellten Kotflügeln betont wird. Die große Windschutzscheibe hebt ihn von den Standardprodukten wohltuend ab, nur das kleine Fenster links in der Ori-ginal-Fahrertür stört die Optik ein wenig.

Im Vergleich dazu wirkt de Fahrgastseite hier deutlich harmonischer.

Beim Einsteigen kommt der sportli-che Low Entry seinen Fahrgästen an der Haltestelle so weit wie nur wenige entge-gen. Die Einstiegshöhe liegt mit 270 mm

Themenschwerpunktein Bus-Fahrt 7/19 vom 15.07.2019

• Die Koryphäen der Elektromobilität, Teil 2

• Omnibus-Test/Fahrbericht

ANZEIGENSCHLUSS: 25. Juni 2019 REDAKTIONSSCHLUSS: 25. Juni 2019

BUCHUNG + BERATUNGNatalie Dickmann, Anzeigenleitung +49 2151 [email protected]

EA_Themenschwerpunkte_06_19.indd 2 28.05.19 12:55

Professioneller Innenraum: Die Komponenten stam-men aus dem Citaro-Stadtbusprogramm.

Großzügige Stehplatzplattform: Sie reicht für bis zu 26 Fahrgäste, links hinter dem Fahrer findet ein Rollstuhlfahrer Platz.

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16 Bus-Fahrt 6|2019

ziemlich genau auf Randsteinhöhe, damit kann sich der City 75 die Kneeling-Funk-tion sparen. Durch das große und breite zweiflügelige Portal – eine elektrische Außenschwenktür – geht es nach innen, die Tür wird direkt vom 12-V-Netz des Fahrzeugs betrieben. Der sachlich-attrak-tive Innenraum wirkt vertraut, ist eben ein Mercedes – hier gleicht der Dortmun-der seinen großen Citaro-Kollegen.

Auf Wunsch einen Boden in Holzpar-kett-Look? Bitte sehr, die hauseigenen Sitze, auch die LED-Lichtbänder an der Decke, die Lüftungskanäle, die Seiten-

verkleidung – alles sauber verarbeitet. Gleich am Einstieg die Niederflurzone kann mit bis zu sieben Klappsitzen be-stückt werden, hier können bis zu 26 Fahrgäste stehen. Alternativ dazu bietet der Hersteller hier drei Doppelsitze mit Schnellwechselsystem an.

Ins voll bestuhlte Heck führt der Weg über zwei flache Stufen, die Haltestangen und Handläufe sind sorgsam platziert. Nach Art des Hauses wurde dem Kapi-tel HLK (Heizung, Lüftung und Klimati-sierung) besonderes Augenmerk zuteil. Fahrgastraum und Bugraum werden mit

zwei Klimageräten (11 plus 7 kW Kälte-leistung) separat klimatisiert, geheizt wird mit Gebläseheizern und Konvekto-ren, für den Fahrer darf es eine Warmluft-zusatzheizung sein. Natürlich heizt im Winter eine Warmwasser-Zusatzheizung mit Standbetrieb-Funktion zu – so steht es in der technischen Beschreibung, für einen Test war es bei 16 Grad Außentem-peratur zu warm und auch zu kühl.

Der Name verpflichtetSelbst mit 8,5 m Länge ist der lange City-Sprinter zu Hause, wo es eher eng her-geht. Trotz 2,2 m Breite (mit Spiegeln) schlängelt er sich durch enge Gassen und findet auch immer ein Schlupfloch im Verkehr. Da melden sich die Trans-porter-Gene zu Wort – so gut und einfach

geht kaum ein Fahrzeug dieses Formats zur Hand. Da ist zum einen der nahezu perfekte Arbeitsplatz: Das sportlich-klei-ne Lenkrad und der bequeme Fahrersitz lassen sich in beinahe jede gewünschte Stellung bringen. Auf einen schnellen Blick lassen sich die neuen Armaturen erfassen und die Schalter bedienen. Keinen Designpreis verdient das auf die Mittelkonsole aufgesetzte Schalterpanel, ergonomisch gibt aber es wenig auszu-setzen. Dafür möchten wir den Taster für die Warnblinkanlage beanstanden – er ist schwarz statt rot – man muss ihn su-chen, wenn man ihn braucht.

An jeder Haltestelle fädelt sich der XL-Sprinter wieder flink in den Verkehr ein, selbst mit 6 t hat der bekannt-bewährte OM 651 mit 2,15 l Hubraum wenig Mühe. Wenngleich er trotz Ausgleichswellen unter Last vorlaut röhrt –, die Sieben-gang-Automatik lässt ihn gern und kräf-tig drehen. Wenigstens in den kleinen Gängen, hier kann sich der Fahrer aber mit den Schaltpaddeln am Lenkrad ma-nuell behelfen. Einfach selbst hochschal-ten, das klappt ganz gut und keine Sorge: Der Vierzylinder hat genug Drehmoment

Technische Daten

Motor:Vierzylinder-Dieselmotor OM 651 DE22 LA, zwei obenliegende Nockenwellen, vier Ventile pro Zy-linder, Registeraufladung mit zwei Turboladern und Ladeluftkühler, elektronisch geregelte Com-mon-Rail-Direkteinspritzung, zwei Ausgleichswel-len mit Gegengewichten, abgasarm nach Euro 6D mit AGR, SCR-Kat und Partikelfilter.

Hubraum 2.143 cm³Leistung 120 kW/163 PS bei 3.800 U/minMaximales Drehmoment 360 Nm bei 1.400–2.400 U/min

Kraftübertragung:Siebengang-Automatikgetriebe 7G-Tronik; Z-Umlenkgetriebe ULG 340, Antrieb Hinterachse mit Übersetzung i = 4,182

Fahrwerk:Vorderachse mit Einzelradaufhängung und Quer-blattfeder, Stabilisator; zul. Achslast 2,1 t. starre Antriebsachse mit 2-Balg-Luftfederung, verstärk-ter Stabilisator; zul. Achslast 5,0 t; Bereifung VA 205/75 R 16C; HA mit 215/75 R 17,5

Lenkung:Elektromechanische Zahnstangen-Lenkung mit variabler Übersetzung, aktive Schwingungsdämp-fung.

Bremsanlage:Zweikreis-Hydraulikbremse mit Unterdruckver-stärker, elektronische Traktionshilfe, innenbelüf-

tete Scheibenbremsen an beiden Achsen, Brem-sassistent, EBV, ABS, dreistufige Dauerbremse Telma AE 30-35, Betätigung über Bremspedal.

Elektrik:12 V Bordspannung, Lichtmaschine 14 V/250 A, Batterie 12 V/92 Ah plus Zusatzbatterie 12 V/70 Ah

Maße und Gewichte:Länge x Breite x Höhe 8.486 x 2.020 x 2.860 mm (inkl. Klimaanl.)Radstand 5.100 mmWendekreis 17.742 mmStehhöhe (Mittelgang) 2.325 mm (Niederflurbereich) 1.910 mm (im Heck)Kraftstofftank 71 lAdbluebehälter 22 lLeergewicht (lt.Hersteller) 4.430 kgTestgewicht 6.065Zul. Gesamtgewicht 6.800 kg

Fahrgastkapazität 35 PersonenGrundpreis 145.200 EuroPreis Testfahrzeug 165.300 Euro

Die MesswerteDurchschnittlicher Kraftstoffverbrauch 16,73 l/100 km Kraftstoffverbrauch der einzelnen Etappen Stadtkurs bei Durchschnittsgeschwindigkeit 19,55 l/100 km bei 20,41 km/h

Überlandkurs bei Durchschnittsgeschwindig-keit15,50 l/100 km bei 41,53 km/h

FahrdynamikBeschleunigung 0–20/40/50/60 km/h 3,2/6,5/9,2/13,7 sInnengeräusche in dB(A)50 km/h Front/Mitte/Heck 60,4/61,3/62,7 dB(A)60 km/h Front/Mitte/Heck 60,7/62,2/62,3 dB(A)

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Der Mercedes-Benz Sprinter City 75 überrascht mit

harmonischen Proportionen, maßvollen Überhängen und

gefälligem Design.

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Bus-Fahrt 6|2019 17

ZENTRALASIEN ALMATY | 25. - 27. JUNI 2019TÜRKEI ISTANBUL | 5. - 7. MÄRZ 2020CHINA SHANGHAI | 18. - 20. MÄRZ 2020LATEINAMERIKA BOGOTÁ | 2020INDIEN BENGALURU | 2020RUSSLAND MOSKAU | 26. - 28. OKT 2020SÜDOSTASIEN JAKARTA | 20. – 22. MÄRZ 2021

DIE ANDEREN BUSWORLD AUSSTELLUNGEN

www.busworldeurope.org

EUROPE BRUSSELS18. - 23. OKTOBER 2019

Wir ziehen um: von

Kortrijk nach Brüssel

aus tiefen Drehzahlen. Auch wenn der Motor und das Getriebe etwas Harmonie vermissen lassen, trumpft der City 75 mit seinen Fahrleistungen mächtig auf. Er beschleunigt erheblich besser als sein Vorgänger und lässt seine großen Citaro-Kollegen sowieso alt aussehen. Wer viel leistet, braucht auch genug Futter – auch

hier zieht sich der XL-Sprinter mehr als achtbar aus der Affäre. In der Stadt mit engem Haltestellenabstand messen wir 19,55 l/100 km, im Stadtrandverkehr ver-brennt er spartanisch nur 15,5 l/100 km.

Der Vollständigkeit halber werfen wir hier noch einen Blick auf die offizi-ellen Sort-Werten des Herstellers: Mer-cedes hat hier 20,2 und 16,3 l/100 km gemessen, wir liegen mit unseren Wer-ten sicher nicht falsch. Und dennoch: Ein

Hier kann es knapp werden: Der spezielle Auspuff links sitzt ziemlich tief.

Ausgezeichnete Ergonomie: Nur wenige Kritikpunk-te, wir wünschen uns einen weniger schweißtreiben-den Sitzbezug für den Fahrer.

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Test_Mercedes-Benz Sprinter City 75

besseres Ergebnis wäre durchaus noch machbar, etwa bei besserem Wetter, hier könnte auch die Start-Stopp-Funktion aus dem Transporter noch ein paar Zehntelli-ter sparen.

Leichtfüßig wie ein SprinterAuf der Straße verblüfft die Leichtigkeit, mit der sich der immerhin 8,5 m lange und heute 6 t schwere Mercedes durch den Verkehr bewegt. Dank 5,1 m Rad-stand läuft er blitzsauber geradeaus und lenkt präzise ein, wenn es um die Ecke geht. Die neue elektromechanische Len-kung ist ein Gedicht: Leichtgängig dort,

wo man kurbeln muss und zielsicher präzise auf kniffliger Fahrbahn. Schlag-löcher und Kanaldeckel werden omni-busfein abgefedert, wir registrieren auf tiefen Bodenwellen kein Nicken. Selbst Kanaldeckel und harsche Frostaufbrü-che werden nur sehr abgeschwächt weitergereicht. So wünscht man sich Fahrkomfort, so mancher Vollformat-Stadtbus kann dem neuen Großsprinter nicht das Wasser reichen. Nur eine sau-bere Anfahrt an die Haltestelle will dem Tester nicht so recht gelingen, hier muss er der breiteren Hinterachse Tribut zol-len. Vorn Maß genommen touchiert man

hinten den Randstein – mit dem Ergeb-nis, dass man künftig mehr Abstand zur Haltestelle hält. Apropos Haltestelle: Eine echte Haltestellenbremse gibt es nicht, nur die Holdfunktion. Man drückt das Bremspedal im Stand nachdrücklich, dann wird der Betriebsdruck im Brems-zylinder gehalten. Beim Losfahren ein-fach Gas geben, dann löst die Bremse wieder aus. Sonst müsste man auf die klassische Handbremse zurückgreifen, eine elektrische Feststellbremse hat der neue Sprinter noch nicht. Es ist also nicht alles neu am Mercedes-Benz Sprinter

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Weltpremiere in StuttgartNach der IAA 2018 soll die Produktion

anlaufen, die ersten Electric-Citaro-Busse

gehen Ende des Jahres zum Kunden.

Valencia von obenJetzt schlägt dem neuen Setra-Doppeldecker

die Stunde auf der Straße. Unsere ersten

Erfahrungen als Fahrgast und hinter dem Steuer.

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(Sitze,Heizung/Lüftung/Klima) satt schließende Türen kaum Fahrzeugresonanzen

Fahrerarbeitsplatz einfache Fahrzeugbedienung übersichtlich modernes Cockpit mit

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Wirtschaftlichkeit hoher Anschaffungspreis

Bewertung auf einem Blick

Spezielles Reifenformat für die Antriebsachse: Wegen der höheren Traglasten setzt der Hersteller hier auf Reifen der Größe 215/75 R 17,5.

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Bewertung auf einem Blick

XL, aber die Assistenzsysteme sind in dieser Fahrzeugliga Spitzenklasse. Da fehlt wirklich nichts: Vom Notbrems- bis zum Seitenwind-Assistenten, ESP sowie-so, selbst ein Aufmerksamkeitsassistent ist an Bord. Der Abbiegeassi noch nicht, aber der Spurwächter überwacht die Spurwechsel. Und nicht zuletzt hat der Minibus LED-Scheinwerfer samt Fahr-lichtassistenz und einen Regensensor, die das Fahren erleichtern.

Unser Fazit: Vom Start weg kön-nen wir dem Newcomer gute Qualität attestieren. Hier klappert oder knarzt nichts, auch nicht auf den ungepflegten Fahrbahnen des Münchner Nordens.

Das Geräuschniveau im Innenraum ist erfreulich niedrig, das heulende Abroll-geräusch der groben Traktionsbereifung (Conti Hybrid LDS) dominiert sogar das Mahlen der Z-Antriebseinheit.

Für die Telma-Dauerbremse würden wir uns einen Retarder-Hebel wünschen, den gibt es Stand heute noch nicht. Sie verzögert per Bremspedal sanft und spart Bremsbeläge, ihre tiefe Einbaulage for-dert im Alltag etwas Umsicht, wenn der Minibus mal über Abwege muss. Dabei sollte man auch das Abgasendrohr be-achten, das tiefliegend unter der Fahrer-tür mündet.

Wolfgang Tschakert

Schlüsselkomponente für den City 75: neue luftgefederte Hinterachse für 5 t Achslast

Low Entry mit zwei Türen: Nur der Einstieg vorn ist niederflurig.