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Essstörungen entwickeln sich aus einer Vielzahl von Ursachen, wodurch die Behandlung eine individuelle Therapie- planung erfordert. In Abhängigkeit von der persönlichen Situation der Be- troffenen bietet das Therapiezentrum ein ambulantes, teilstationäres oder stationäres multimodales Behandlungs- programm. Eine engmaschige Vernet- zung der an der Behandlung beteiligten Partner ist dabei entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg. Das Behand- lungsprogramm ist verhaltensthera peutischsystemisch orientiert mit den Behandlungselementen DBT (Dialektisch Behaviorale Therapie) und MFT (Multi familientherapie). Es integriert damit eine psychiatrisch-psychotherapeutische Therapie im Einzel, Familien und Gruppensetting. Die therapeutischen Massnahmen sind klinisch auf die per - sönliche Situation der Patienten zu- geschnitten und entsprechen den modernen wissenschaftlichen Erkennt- nissen der Essstörungsforschung. Das Ambulatorium des Therapiezent- rums für Essstörungen bietet eine Spezi- alsprechstunde für alle Formen von Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Binge Eating) bei Kindern und Jugendlichen. Hier finden diagnostische Abklärungen, niederschwellige Beratungen, ambulante Therapien (Einzel, Gruppe, Familien therapie) sowie im Einzelfall auch auf suchende Programme (Hometreatment) statt. Das Konzept für die stationäre Behand- lung basiert auf einem mehrstufigen ANMELDUNG UND AUFNAHME UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Therapiezentrum Essstörungen (TZE) Lindenweg 4 3302 Mooseedorf Telefon 031 850 30 70 Fax 031 850 30 71 E-Mail: [email protected] www.upd.ch Therapiezentrum für Essstörungen (TZE) Altersgruppe Kinder und Jugendliche Zielgruppen Essstörungen Versorgung Spezialversorgung Typ (Teil)Stationäres und ambulantes Spezialangebot Anzahl Behandlungsplätze 8 (stationär) Aufenthaltsdauer 3–6 Monate Anzahl Patientinnen und Patienten pro Jahr 24 (stationär) Finanzierung Grundversicherung der Krankenkasse 05/2019 Therapieprogramm, gemäss dessen Jugendliche (12–18 Jahre) mit Anorexie oder Bulimie nach Mahlzeitennormalisie- rung und kontrollierter Gewichtszu- nahme zunehmend Verantwortung für Nahrungsaufnahme und andere Lebens- bereiche zurück gewinnen. Die Behand- lung integriert eine Tagesstruktur mit Schulunterricht, Gruppenleben, hand- werklichen Ateliers, Körpertherapie, Mahlzeitenbegleitung, Ernährungsbe- ratung und Lehrküche, Einzel- Gruppen- therapie sowie Mehrfamilientherapie. Die Aufenthaltsdauer orientiert sich an Gewicht und Mahlzeitennormalisierung und wird nach einer ersten, intensiven Phase von Gewichtszunahme und psy- chischer Stabilisierung neu beurteilt und geplant. Die Behandlungsplanung der zweiten Therapiephase, in der die thera- peutische Arbeit an Symptomen und aufrechterhaltenden Faktoren der Ess- störungen im Fokus steht, geschieht mit Motivation und gemeinsamem Einver - ständnis des Jugendlichen und der sorge- berechtigten Eltern.

Therapiezentrum für Essstörungen (TZE) · Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Binge Eating) bei Kindern und Jugendlichen. Hier finden diagnostische Abklärungen, niederschwellige

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Page 1: Therapiezentrum für Essstörungen (TZE) · Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Binge Eating) bei Kindern und Jugendlichen. Hier finden diagnostische Abklärungen, niederschwellige

Essstörungen entwickeln sich aus einer Vielzahl von Ursachen, wodurch die Behandlung eine individuelle Therapie-planung erfordert. In Abhängigkeit von der persönlichen Situation der Be-troffenen bietet das Therapiezentrum ein ambulantes, teilstationäres oder stationäres multimodales Behandlungs-programm. Eine engmaschige Vernet-zung der an der Behandlung beteiligten Partner ist dabei entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg. Das Behand-lungsprogramm ist verhaltensthera­peutisch­systemisch orientiert mit den Behandlungselementen DBT (Dialektisch Behaviorale Therapie) und MFT (Multi­familientherapie). Es integriert damit eine psychiatrisch-psychotherapeutische Therapie im Einzel­, Familien­ und Gruppensetting. Die therapeutischen Massnahmen sind klinisch auf die per-sönliche Situation der Patienten zu-geschnitten und entsprechen den modernen wissenschaftlichen Erkennt-nissen der Essstörungsforschung. Das Ambulatorium des Therapiezent-rums für Essstörungen bietet eine Spezi-alsprechstunde für alle Formen von Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Binge Eating) bei Kindern und Jugendlichen. Hier finden diagnostische Abklärungen, niederschwellige Beratungen, ambulante Therapien (Einzel­, Gruppe­, Familien­therapie) sowie im Einzelfall auch auf­suchende Programme (Hometreatment) statt. Das Konzept für die stationäre Behand-lung basiert auf einem mehrstufigen

ANMELDUNG UND AUFNAHME

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD)

Universitätsklinik für Kinder- und Jugend psychiatrie und Psychotherapie

Therapiezentrum Essstörungen (TZE)

Lindenweg 4 3302 Mooseedorf Telefon 031 850 30 70 Fax 031 850 30 71 E-Mail: [email protected] www.upd.ch

Therapiezentrum für Essstörungen (TZE)

AltersgruppeKinder und Jugendliche

ZielgruppenEssstörungen

VersorgungSpezialversorgung

Typ(Teil­)Stationäres und ambulantes Spezialangebot

Anzahl Behandlungsplätze8 (stationär)

Aufenthaltsdauer3–6 Monate

Anzahl Patientinnen und Patienten pro Jahr24 (stationär)

FinanzierungGrundversicherung der Krankenkasse

05/2

019

Therapieprogramm, gemäss dessen Jugendliche (12–18 Jahre) mit Anorexie oder Bulimie nach Mahlzeitennormalisie-rung und kontrollierter Gewichtszu-nahme zunehmend Verantwortung für Nahrungsaufnahme und andere Lebens-bereiche zurück gewinnen. Die Behand-lung integriert eine Tagesstruktur mit Schulunterricht, Gruppenleben, hand-werklichen Ateliers, Körpertherapie, Mahlzeitenbegleitung, Ernährungsbe-ratung und Lehrküche, Einzel- Gruppen-therapie sowie Mehrfamilientherapie. Die Aufenthaltsdauer orientiert sich an

Gewicht­ und Mahlzeitennormalisierung und wird nach einer ersten, intensiven Phase von Gewichtszunahme und psy-chischer Stabilisierung neu beurteilt und geplant. Die Behandlungsplanung der zweiten Therapiephase, in der die thera-peutische Arbeit an Symptomen und aufrechterhaltenden Faktoren der Ess-störungen im Fokus steht, geschieht mit Motivation und gemeinsamem Einver-ständnis des Jugendlichen und der sorge-berechtigten Eltern.