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LVB-Kundenmagazin 01 / 2009 Wir sind die Zukunft Wir sind die Zukunft Umweltklasse Familienfreunde Hosenmätze Umweltklasse Familienfreunde Hosenmätze

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Umweltklasse Familienfreunde Hosenmätze Umweltklasse Familienfreunde Hosenmätze LVB-Kundenmagazin01/2009 2 „Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“ (Picasso) Sonntagsspaziergang Musizierende Hosenmätze Tierkindergarten Stadt der Erker Französischkurs Familienausflug mit der „Bimmel“ Fotos: Christiane Werner (1); M.-H. Stars (1); Holger Ahrens (3); Dagmar Schäfer (1); LVB (1) plus

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LVB-Kundenmagazin01 / 2009

Wir sind die ZukunftWir sind die Zukunft

UmweltklasseFamilienfreundeHosenmätze

UmweltklasseFamilienfreundeHosenmätze

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2 Traffix LVB-Kundenmagazinplus

Neugierig und kreativ„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin,als Erwachsener einer zu bleiben.“ (Picasso)

Ob es sich um ein Unternehmen wie die DISAG als Zeitarbeitsunternehmen handelt,oder die Leipziger Verkehrsbetriebe –überall entscheidet auch die Zufriedenheitder Mitarbeiter darüber, mit welchemEngagement sie sich ihrer Arbeit widmen.Ein familienfreundliches Umfeld gehörtdazu. In manchen Betrieben wird das mehrverstanden, in anderen weniger.Auch die Stadt muss ihren Teil leisten. Dazugehören nicht allein Kindergartenplätze,sondern auch ihre Angebote dort, wo siegebraucht werden. Beim Nachdenken überLeipzigs Kinderfreundlichkeit müsste alsoviel weiter gedacht werden als nur an dasAngebot an Kindertagesstätten.Jede offene Tür in Oper und Theater, umkünftiges Publikum mit ihren Angebotenvertraut zu machen, gehört ebenso dazuwie der freie Zugang zu den Medien derStädtischen Bibliotheken.Traffixplus-Redakteure gingen in dieser

Allianz für eine kinderfreundliche StadtAusgabe auf Spurensuche. Wo gibt es An-gebote für Familien, und wie werden dasneue Familienbüro am Burgplatz, die An-gebote der familienfreund KG und weitereBeratungsstellen genutzt.Übrigens: Unsere männlichen Autorenhaben sich in Sachen Familienfreundlich-keit auf den Weg gemacht – auch eine Artder Rollenverteilung heute!Spurensuche gibt es aber auch noch inanderer Hinsicht. Wie immer können Sie mituns auf Sonntagsspaziergang gehen und dieSchönheiten unserer Region entdecken.Auch in Leipzigs Innenstadt waren wirwieder unterwegs – diesmal bewusst mitdem Blick nach oben. Was wir da ent-deckten, ist besser als jeder Schaufens-terbummel. Überzeugen Sie sich selbst!Was Sie zu dem einen oder anderen Themameinen, können Sie uns gern schreibenoder mailen. Wir freuen uns auf Ihre Tippsund Anregungen. era

Musizierende Hosenmätze

Französischkurs

Sonntagsspaziergang

Stadt der Erker

Tierkindergarten Fotos: Christiane Werner (1); M.-H. Stars (1); Holger Ahrens (3); Dagmar Schäfer (1); LVB (1)

Familienausflug mit der „Bimmel“

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3Traffix LVB-Kundenmagazinplus

Im BlickpunktInvestitionen schaffen Zukunft 4

Wir sind die ZukunftAllianz für kinderfreundliche Stadt 2Frische Äpfel ... 5Familiär und informativ 6Gutes Pflaster für Familien 6Mit Windeln in die Musikschule 7Geburtshaus am Marienplatz 8Familienhof Connewitz 9

LVB aktuellLichterfahrt zum Neujahrsempfang 4Abo-System modernisiert 13Autogramme von Olympia 13Vorneinsteiger 13Weitere Videokameras 20Neue Sendezeiten 20Pilot-Schülerbegleiter 20Wir sind die Premiumklasse 23LVB-Großprojekt 27Der 30. Leoliner ist da 27Info-Mobil mit Internet 27

Vorgestellt„fiddle folk family“ 16Herrin über 3 000 Spiele 18Thomanerchor 19Hurra, das LeipzigBoot ist da! 23Tapetenwerk in Plagwitz 29

HandwerkHolzspielmacher André Hammann 26

Hallo, ich bin die Francesca von Seite 1. MeineSpielkameradin Laélia-Marie ist zwar vier Mo-nate jünger als ich, aber schon ein Fernsehstar.Sie spielt in der 429. Folge der beliebten Serie„In aller Freundschaft“ das Baby Hanna vonFrau Doktor Globisch. In Traffixplus stehe ichjedoch im Blickpunkt. Mehr über mich undmeine Mutti erfahren Sie auf Seite 9. Titelfoto: Holger Ahrens

Achten Sie auf dieses Zeichen:Sie können gewinnen!

Mit diesem Logoerhalten Sie wichtigeInformationen!

Hier kann jeder gewinnen!Die LVB modernisieren ihr ABO-System.Ein wichtiger Vorteil für die Kunden: DasMarkenkleben am Monatsende entfällt.Unsere Preisfrage lautet diesmal:

Wie heißt die neue ABO-Karte?

Es sind wieder fünf Monatskarten zu ge-winnen. Wir möchten ausdrücklich dar-auf hinweisen, dass unsere Preisfrage –im Unterschied zu den ABO-Gewinn-

spielen – offen für alle Traffixplus-Leserist, der Gewinn einer Monatskarte abernicht mit einer ABO-Rate verrechnet wer-den kann.Schicken Sie Ihre Einsendungen an:Redaktion Traffixplus,Postfach 100 910 in 04009 Leipzig.

Einsendeschluss ist der 30. April 2009.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Auflösung der Preisfrage 4/08In der vorigen Ausgabe wollten wir vonIhnen wissen, wie viele Langzeitarbeits-lose sich bisher für die 300 Service-Plät-ze beworben haben. Die richtige Antwortlautete: 1 500Aus den richtigen Einsendungen ermit-telten wir folgende fünf Gewinner einerMonatskarte: Rita Schirm aus Möckern,Karin Pinkwarth aus Sellerhausen, Ros-marie Weingarten aus Schönefeld, PeterRaetzer aus Leutzsch und Monika Star-ke aus Lößnig. Herzlichen Glückwunsch!

VeranstaltungenMontagsgespräche 19Nach Adam Ries(e) 21Preis der Buchmesse 24Veranstaltungstipps 29

LVB-ReportageEs gibt ihn noch, den echten Winter 28

PorträtBorsdorfer Kartenverlag 24

Im GesprächTelearbeitsplätze ... 8Öffentlich statt Privat 10/11Kommissar Merks 18Sind Märchen noch aktuell? 18

HistorischesLeipziger Straßenbahnwagen (3) 15Das besondere Denkmal 22Spurensuche 21Visitenkarte E. Kästner 20

UnterwegsLeipziger Sonntagsausflüge 14Entdeckertour im Zoo 25

AusbildungBewerbung noch möglich 20

Im DialogLeserbriefe und Impressum 30

Bild-ReportageErker in der Stadt 31

Entdeckertour im Zoo Thomaner im Konzert LeipzigBoot auf der Neuen MesseFotos: Holger Ahrens, Roland Weise, Frank Dietze

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Wilhelm Georg Hanss,Vorsitzender der Geschäftsführung

Investitionenschaffen Zukunft

Die Leipziger Verkehrsbetriebe stehenjetzt, zu Beginn des Jahres 2009, vor ei-ner Zeit mit großen Herausforderungenund ehrgeizigen Zielstellungen. 2008 warmit 126,5 Millionen Fahrgästen das erfolg-reichste Jahr nach der politischen Wende,doch wir wollen für unsere Kunden, dieLeipziger Bürger, die Mitarbeiter und dieUmwelt weiterhin nachhaltig besser wer-den. Das heißt für uns, die Mobilität derBürger zu garantieren und dabei gleich-zeitig ein modernes, preiswertes und um-weltorientiertes Angebot zur Verfügung zustellen.Ein besonderer Erfolgsfaktor in solchenZeiten eines raschen und tiefgründigenWandels sind unsere qualifizierten undengagierten Mitarbeiter und zufriedene

Kunden. Zur Geschäftspolitik gehört esdemnach, eine langfristige Partnerschaftzwischen Kunden, Unternehmen und Mit-arbeitern aufzubauen. Dies ist die Voraus-setzung für den weiteren Erfolg.Die Konzentration auf unsere Kernauf-gabe sieht die weitere Verbesserung desMobilitätsangebotes mit Bahn und Bus fürSie, unsere Kunden, vor. Sei es, um bei-spielsweise durch die Optimierung des

Busliniennetzes oder eine stärkere Ver-netzung zwischen den Verkehrsträgern,den tatsächlichen Bedürfnissen unsererFahrgäste noch besser entgegen zu kom-men. Darüber hinaus sind fortlaufendeInvestitionen in die Verkehrsinfrastruktursowie die Fahrzeugflotte (in neue Nieder-flurfahrzeuge und die Hybridtechnologie)notwendig, die einen attraktiven undzukunftsfähigen Nahverkehr ermöglichen.Ergänzung findet dies 2009 mit der Ein-führung der ABO-Chipkarten sowie demAusbau von Kommunikations- und In-formationswegen.Schritte zur Steigerung der Effizienz derLVB-Gruppe werden auch 2009 im Fokus

stehen. Unter den verschiedenen Maßnah-men stechen immer wieder die großenVorhaben, wie zum Beispiel der schonlange geplante Neubau des TechnischenZentrums in Heiterblick, hervor. Hierbeiwerden bis zum Beginn des Ausschrei-bungsverfahrens Mitte des Jahres 2009die Aktivitäten in eine entscheidendePhase eintreten. Bis dahin sind wesentli-che Entscheidungen zur Betrauung derLVB für die nächsten 20 Jahre und zurFördermittelgenehmigung notwendig.Wenn alles reibungslos verläuft, haben wir2010 einen privaten Investor gefunden,der mit uns bis 2012 den Neubau einermodernen Haupt- und Betriebshofs-werkstatt umsetzen wird.Ein weiteres Ziel des Jahres 2009 ist dieBeschaffung von in Leipzig gebautenNiederflurstraßenbahnen, im Interesseunserer Kunden, aber auch zur Stützungdes Leipziger Mittelstandes und nichtzuletzt zur Sicherung von über 50 direk-ten und 250 indirekten Arbeitsplätzen.Auch 2009 werden wir meistern, denn wirstellen uns dieser Aufgabe im Interesse al-ler in Leipzig.

Lichterfahrt zum NeujahrsempfangRonald McDonald Haus Leipzig startete ins neue SpendenjahrAm 2. Februar trafen sich Freunde undFörderer des Ronald McDonald HausesLeipzig am Rabensteinplatz zum diesjäh-rigen Neujahrsempfang. Prinzen-SängerSebastian Krumbiegel lud als Schirmherrdes Elternhauses zu einer Lichterfahrt mitder modernsten LVB-Straßenbahn, einemvon LVB-Fahrer Jörg Birnschein gesteuer-ten Classic XXL, durch die Messestadt ein,bei der LVB-Betriebsrat Steffen Bremer alsGästeführer sein Publikum mit manch echt„Leipzscher“ Anekdote überraschte.Beim anschließenden Empfang im Veran-staltungssaal des Straßenbahnhofes An-gerbrücke zog der Leiter des RonaldMcDonald Hauses Leipzig, Michael Lind-ner, Bilanz über das vergangene Spenden-jahr, welches das erfolgreichste währenddes siebenjährigen Bestehen der Einrich-tung war.Wilhelm Georg Hanss, Vorsitzender derLVB-Geschäftsführung und Gastgeber desAbends freute sich über die zahlreichenGäste und stellte die symbolischen Paral-lelen zwischen dem modernen Verkehrs-unternehmen und der sozialen Einrichtungher: „Neben unserer Hauptaufgabe, Be-förderungsleistungen zu erbringen, fühlen

wir uns auch sozial verantwortlich!“ Sounterstützt die LVB-Gruppe z. B. denStraßenkinderverein, das Frauenhaus so-wie Langzeitarbeitslose beim Aktiv-Office-Programm und fördert benachteiligte Ju-gendliche bei der Berufsausbildung. Undbezogen auf das Ronald McDonald Hausmeinte Hanss: „Eine Initiative, die es sichlohnt zu unterstützen, denn jeden könntedas Schicksal genauso treffen.“ Die Ideefür den diesjährigen Neujahrsempfang kamübrigens auf Initiative von Jana Böttcherund Michael Binder, zwei ehrenamtlichenMitarbeitern des Hauses zustande, die beider LVB-Tochter LSVB in leitenden Funk-tionen beschäftigt sind. LVB-Chef Hansshatte schließlich noch eine kleine Überra-schung mitgebracht. Er spendete demRonald McDonald Haus zehn ABO-Jahres-karten, die sozial Benachteiligten zur Ver-fügung gestellt werden sollen.Leipzigs Bürgermeister für Soziales, Pro-fessor Thomas Fabian, zeigte sich beein-druckt vom Durchhaltevermögen des Mc-Donald Hauses: „Wir sind auf solch eh-renamtliches Engagement angewiesen. Ichermuntere Sie, machen Sie weiter so!“US-Generalkonsulin Katherine Brucker

gratulierte dem Ronald McDonald HausLeipzig zum 7. Geburtstag und betonte,dass das Team des Konsulats weiterhin engmit dieser Einrichtung zusammenarbeitenwerde.Das 2002 eröffnete, zur McDonalds-Kinderhilfe-Stiftung gehörige Haus in derRubensstraße befindet sich in unmittelba-rer Nähe der Universitätskinderklinik undder Kinderchirugie Leipzig. Es ist ein Zu-hause auf Zeit und kann 18 Familien auf-nehmen, die sich in einer wohnlichen At-mosphäre, ganz nah bei ihrem erkranktenKind, mit anderen betroffenen Familienaustauschen und Hilfe, Rat und Beistandfinden können. fradi

Bürgermeister Prof. Fabian, LVZ-Redakteurin AngelikaRaulien und Sebastian Krumbiegel bei der Lichterfahrtvorbei am Gewandhaus. Foto: Holger Ahrens

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komplett die Kosten für die Kinderein-richtungen bzw. Tagesmütter ihrer Mitar-beiter.Wenn man von Familienfreundlichkeit inLeipzig spricht, muss man von familien-freund reden. Diese Einrichtung bietetrund um die Familie Dienstleistungen an.Zuerst gehört dazu die Kinderbetreuungim umfassenden Sinn – so bei dem Teil derLeipziger Verkehrsbetriebe, der das an-spruchsvolle Aktiv-Office-Programm mitLangzeitarbeitslosen betreut, oder bei derWohnungsgenossenschaft Transport (WO-GETRA).Seit drei Jahren gibt es die familienfreundKG in Leipzig. Gegründet wurde sie vonzwei jungen Eltern, die sich beim Gesamt-elternrat begegneten, jede Menge Ideenhatten und wenig Gegenliebe für die Um-setzung fanden. Sie passten nicht in vor-handene Strukturen. Also hoben die Er-finder eine private Einrichtung als Kom-manditgesellschaft (KG) aus der Taufe.Jana Schlegel steht ihr als Geschäfts-führerin vor, Thomas Kujawa als Proku-rist und Sprecher. Inzwischen können siesich sogar einen Mitarbeiter leisten, dersich um die aufwändige Betreuung derInternetauftritte kümmert, denn nahezu9 000 Kontakte im Monat kann man nichtim persönlichen Gespräch oder am Tele-fon bewältigen. Der Löwenanteil entfällt

auf Kontakte über den Rechner. Interes-sierte wählen sich auf der Homepage desUnternehmens ein. Am meisten wird nachfreien Plätzen in Leipziger Kindertages-stätten gefragt. Man erfährt im Internet,welche Einrichtungen solche haben undwie man diese erreicht. Den Kontakt neh-men die Eltern dann selbst auf. Informati-onen und Service sind kostenfrei.Auch wenn die Nachfrage nach Kita-Plät-zen so groß ist, der wichtigere Teil der Ar-beit der KG ist der mit und für Unterneh-men. Kujawa meint: „Man kann manchesauslagern, was sonst Personalabteilungenbesorgen. Bei uns wird es kostengünstigerals mit einem eigenen Apparat – auch weilwir über ein enges Netzwerk verfügen.“Damit verdient natürlich das Unterneh-men auch sein Geld.So viel haben die Leipziger Erfahrungengezeigt: Das Engagement der Mitarbeiterist umso höher, je zufriedener sie mit ih-rem Privatleben sind. Familie und Kindersind dabei wesentlich, aber Kultur, Erho-lung, Ernährung oder die passende Woh-nung gehören ebenfalls dazu. Selbst dietägliche Versorgung jedes Mitarbeiters miteinem frischen Apfel schafft Zufriedenheit.Und dass sich ein Unternehmen selbstdarum kümmern muss, ist nicht ausge-macht.

Thomas Biskupek

Foto: Holger Ahrens

Ob ein paar Zahlen wiedergeben, dassLeipzig familienfreundlich ist oder

nicht? Oder in welchem Maß es das ist?So richtig festlegen will sich da auchRenate Pola nicht; die Personalreferentinder Leipziger Niederlassung IT der DIS AG(Zeitarbeitsunternehmen) weiß aber: „Füruns sind die Mitarbeiter, die anspruchsvol-le Projekte bei unseren Kunden umsetzen,das Wichtigste. Wir bieten ihnen schon beider Einstellung an, die Dienstleistungender familienfreund KG in Anspruch zunehmen.“Die DIS AG selbst hat auch eigene Sozial-pakete. Sie übernimmt als Arbeitgeber

iFrische Äpfel und zufriedene MitarbeiterBetriebe und Kommune schaffen gemeinsam attraktive Angebote Geburten in Leipzig:

2007: 5207; 2008: 5 637(Amt f. Statistik/Stand 23. 2.

2009). Beliebteste Vornamen2008: Sophie und Alexander.

Kitaplätze: 2009 – 5 699 Plätze für Kin-der bis drei Jahre, davon 4 415 in Kin-derkrippen und 1 284 in der Tagespflege(615 Plätze mehr als 2008). Für Drei- bisSechsjährige sind 15 192 Plätze vorgese-hen (851 mehr als 2008).

Hort: Die Zahl soll 2009 um 771 Plätzeauf 12 673 steigen.

Bibliotheken: Freier Eintritt bis 14 Jahre.

Museen: Freier Eintritt bis 16 Jahre imMuseum der bildenden Künste, im Stadt-geschichtlichen Museum und im Grassi.

Nahverkehr: Kinder bis sechs Jahre fah-ren frei. Sechsjährige, die noch nicht zurSchule gehen, fahren kostenlos mit derBa(h)nbiniCard.Abonnement-Fahrkarten berechtigen anWochenenden und an Feiertagen ab 10Uhr zur Mitnahme von drei Kindern zwi-schen 6 und 13 Jahren (Sparling von 15bis 19 Uhr unterbrochen) und eines Er-wachsenen, wochentags gilt das ab 19 Uhr.SchülerMobilCard – für das ganze Schul-jahr für 192 Euro. Bei Ratenzahlungzehnmal je 19,50 Euro. SchülerCard für102 Euro (bei Ratenzahlung zehnmal je10,50 EUR) gilt während der Schulzeitwerktags von 5 bis 18 Uhr.

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Erfahrungen sind ja immer wahnsinnigpersönlich geprägt. Mei-ne, als Vati von zwei klei-nen Rackern, gehören inden Leipziger Westenund sind gerade im Kin-dergarten angekommen.Beziehungsweise imSpatzenkurs der Musik-schule, beim Kleinkind-schwimmen oder Tur-nen. Diese Vielfalt vonAngeboten ist wahr-scheinlich nicht Leipzig-

spezifisch aber auf jeden Fall toll. Undsie sorgt für gut gefüllte Terminkalender.Wer sich informiert und interessiert,kann seinen Kindern reichlich Abwechs-

lung bescheren – und sich selbst schlau ma-chen bzw. mit anderen Eltern austauschen.So finden sich unterm Dach des Mütter-zentrums Tragetuchworkshops, Krabbel-oder Singegruppen, aber auch osteopa-thische Sprechstunde. Auch im Geburts-

Vater sein können. Im Kindergarten, aufeinem der zahlreichen Spielplätze, mitTragetuch auf der Straße, beim Kinder-arzt. Nicht wenige Eltern-Kind-Kursewerden auch für Väter – zumindest an-teilig – von der Krankenkasse gezahlt.Ebenso verschenkt man(n) Geld und eineeinmalige Zeit, wenn Erziehungszeit nurFrauensache ist.Leipzig erscheint mir und uns ein gutesPflaster für junge Familien. Zum Beispielhebt sich auch der Umgangston im Ju-gendamt erfreulich von dem anderer Be-hörden ab. Aber kein Licht ohne Schat-ten – Hundekot, Zigarettenkippen oderGlasscherben vergällen uns doch zu oftden Spielplatzbesuch.

Frank Willberg

haus gab es für uns nicht nur beide Gebur-ten nebst gemeinsamem Vorbereitungs-kurs – Rückbildung, Yoga, Pekip. Wie ge-sagt, die Terminplanung kann mitunterganz schön schwierig sein.Da ist es durchaus angenehm und hilfreich,dass Männer heutzutage nicht auf die Rolleals „Ernährer“ reduziert werden, sondern

TippStadthaus, Burgplatz 1, Zimmer U 28Haltestelle: Neues RathausBahn: 2, 8 und 9 • Bus: 89

Freundlich formulierte Hinweise, woKinderwagen abgestellt werden kön-

nen, begleiten jeden Besucher durch dasStadthaus. Dass Eltern mit ihren Kindernhierher kommen, ist ausdrücklich er-wünscht: Seit Dezember 2008 hat dasLeipziger Familieninfobüro hier sein Do-mizil bezogen.Am Eröffnungstag waren der Flur und dieRäume dicht gefüllt mit Premierengästen.Stadtverwaltung und Stadtratsfraktionenwollten die neue Einrichtung ebenso be-gutachten wie der Partner FamilienstadtLeipzig – das lokale Bündnis für Familie –und die Stadtwerke Leipzig, von denenUnterstützung kommt. Dazwischen jedeMenge Kinder, die fröhlich und unge-hemmt plapperten und Sozial-Bürgermeis-ter Fabian in seiner Eröffnungsansprachezu ungewohnter Lautstärke animierten,um durchdringen zu können.Eine kundige Beraterin fungiert als Lotsinin der Informationsflut. Ob in Papierformin Gestalt einer Vielzahl von Broschürenund Faltblättern oder ob im Internet – dieKunden wählen selbst den für sie güns-tigsten Weg, wie sie mit Wissenswertem fürsich und ihre Familie den Weg nach Hauseantreten.„Wo es Kita-Plätze gibt oder welche finan-ziellen Unterstützungsmöglichkeiten jun-ge Familien nutzen können – das sind diehäufigsten Fragen“, berichtet Dr. CorneliaPauschek, Referentin für Familienpolitikim Jugendamt, nach einem reichlichenMonat Erfahrung mit dem Familieninfo-büro. Manchmal geht es um soziale Här-tefälle, obwohl darauf nicht das Hauptau-genmerk liegt. Angesprochen werden sol-len alle jungen Leipziger Familien, querdurch die Bevölkerung. Und dieser Ansatzfunktioniert.Übrigens auch unter den Neu-Leipzigern,die als Migranten in die Stadt gekommensind. Es könnten aus dieser Bevölkerungs-

gruppe allerdings noch wesentlich mehrBesucher sein, wünschen sich die Berater-innen, die darauf setzen, dass der Versandder Hinweise auf das Infobüro in denElternbriefen des Deutschen Kinder-schutzbundes die neue Einrichtung be-kannter macht. Daneben sind andere städ-tische Einrichtungen wie zum Beispiel dieBürgerbüros gehalten, junge Familien mitInformationsbedarf auf die Anlaufstelle imStadthaus zu verweisen.An jedem der drei Öffnungstage pro Wo-che kommen im Schnitt 15 Besucher indas Familieninfobüro. Wenn die jungenEltern gerade ein Beratungsgespräch füh-ren oder an dem dafür eingerichtetenComputerarbeitsplatz im Internet suchen,finden die Kleinen Beschäftigung in der

ÖffnungszeitenMo. 9 - 13 UhrDi. 9 - 18 UhrDo. 13 - 16 Uhr

iSpielecke. Puppen, Spieltiere und Baukäs-ten gehören ebenso zur Einrichtung desFamilieninfobüros wie Schreibtische undBeratungsplätze. Es geht eben familiär zu.Und wenn die ABM-Stelle für eine Be-treuerin der Kinder genehmigt würde,wäre das Konzept endlich rund.Nicht zu vergessen der Wickel- und Still-raum. Er wird gern genutzt und steht al-len Familien, die gerade in der Innenstadtunterwegs sind, offen – egal ob sie mit demZiel Familieninfobüro in das Stadthausgekommen sind oder ob dringende Be-dürfnisse der lieben Kleinen mal schnelldiesen kleinen Umweg erzwingen.

Helge-Heinz Heinker

Familiär und informativArtjom wurde vor vier Wochen geboren. Seine Eltern wollen sich im Familienbüro beraten lassen. Foto: era

Vati-Kolumne

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Die Bibliothek des Französischen In-stituts Français am Thomaskirchhof

20 besuchen schon einige der jüngstenLeipziger regelmäßig, speziell Gruppenvon zweisprachigen Kindergärten, darun-ter der deutsch-französische Kindergarten„Sonnenwinkel“, Hohe Straße.

Kurs im KindergartenBibliothekarin Sophie Desserre (Foto Sei-te 2) liest den Kleinen vor und fragt, wassie auf den Bildern sehen. Dann schauensich die Kindergartenkinder allein Bücheran. „Das ist stets eine lustige Stunde“, sagtSophie. Alle sind sehr aufmerksame Zu-hörer. Und Erzieherin Bettina Asmus fügtan: „Die Kinder kommen sehr gern in dieBibliothek, sie freuen sich schon immerdarauf, weil es etwas Besonderes ist.“Viele Eltern stöbern mit ihren Kleinkin-dern auch auf der Leipziger Buchmesse,die mit dem Programmbereich Kinder/Jugend/Bildung seit langem aktive Lese-förderung mit Bildungsarbeit verknüpft.

Noch nicht aus den Windeln, und schonbeginnt für so manches Kleinkind dieSchule – in der Musikschule „JohannSebastian Bach“. Schon Babys ab vierMonate wachsen dort in die Welt der Mu-sik hinein. Einmal in der Woche werdensie von Musikpädagogen wie CorneliaReach und Anette Schubert betreut.Bei Anette Schubert krabbelt Louis Con-stantin (acht Monate) fröhlich Mia undBen (beide 14 Monate) auf der Mattedavon. Die Eltern Karin Ast, Marcel Schä-fer und Sandra Günther stimmen in Lie-der wie „Häschen in der Grube“ und „Mitder Bummelbahn möchte ich gern fahr‘n“ein. Cornelia Reach betreut die „Spatzen“

Karin Ast mit Sohn Louis Constantin, Sandra Günthermit Sohn Ben, Marcel Schäfer mit Tochter Mia,Musikpädagogin Anette Schubert (v. l.).

Das französische Institut wird in Halle 4mit einem Stand vertreten sein. Neugieri-ge finden dort Kinder- und Jugendliteratur,Buchneuheiten und Comics. Die Leipziger

Künstlerin Franziska Neubert wird am 14.März von 11 bis 13 Uhr an diesem Standein von ihr illustriertes französisches Kin-derbuch signieren. stars

Mit Windeln in die Musikschule

August, Lucy und Julia in der Leseecke des Institut Français.

ab 18 Monate. Mit ihnen und den Begleit-personen macht sie Bewegungsspiele, singtKinderlieder und spielt dazu Gitarre. DieKnirpse bekommen Glöckchen, Klang-hölzer oder eine Holzrassel in die Hand.Mutter, Vater, Oma oder Opa bringen ihreMusik-Babys in die Schule und machenalles mit. Nadja Keller, die selbst an die-ser Schule Gitarre lernte, kommt mit SohnLouis. Mit Klanghölzern und Triangel kön-ne er schon umgehen, sagt die Mutter.„Wenn Louis Musik hört, ist er ganz ge-bannt und fängt an zu klatschen.“ KatjaHartmann bringt ihren dreijährigen SohnDavid schon ein Jahr zu den „Spatzen“.Sie lobt den ausgezeichneten Unterricht.

„Die meistenSchüler, es sindfast 2 000, habenwir im Alter biszu sechs Jahren,weil wir auch anüber 50 Leip-ziger Kinder-gärten unter-richten“, sagtPressesprecherinRegina Winkler. Ab sechs lernen die Kin-der im Kurs „Instrumentenkarussell“ ein-zelne Blas-, Streich-, Zupf- und Tastenins-trumente kennen, um das geeignete fürsich zu finden.Damit auch sozial schwache Familien ihreSprösslinge zur Musikschule schicken kön-nen, gibt es für Inhaber des Leipzig-Pas-ses auf Antrag eine 50-prozentige Er-mäßigung für bestimmte Kurse. Für Instru-mental- und Tanzunterricht ist eine Ge-schwister-Ermäßigung möglich. Detailssind im Haus Petersstraße 43 bei KristinKäbisch an den Sprechtagen Dienstag undDonnerstag zu erfahren.Mit rund 5 000 Schülerinnen und Schü-lern ist die Musikschule „Johann SebastianBach“ die größte derartige Einrichtung inSachsen. Die Nachfrage nach Kursen istgroß. Wer nicht sofort aufgenommen wird,kann sich auf die Warteliste setzen lassen.Die Musikschule, ein Eigenbetrieb derStadt Leipzig, wurde 1951 gegründet undfeiert 2011 ihr 60-jähriges Bestehen.

Text und Fotos: Marianne H.-Stars

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„Wir haben klein, mit viel idealistischemEngagement angefangen“, blickt Frie-derike Scholz fünf Jahre zurück. Außer-klinische Geburtshilfe wurde nicht seltenmit Augenverdrehen kommentiert. Heutehat sich das Geburtshaus am Marienplatzin Leipzigs Geburtslandschaft prima eta-bliert. Im Dezember 2008 kam das 300.Geburtshauskind zur Welt.„Seit Juli 2008 sind wir offizieller Vertrags-partner der Krankenkassen“, so die Mitbe-gründerin des Geburtshauses. An die Stel-le von Vorbehalten sei Vertrauen getreten.Und zu den mittlerweile fünf Hebammenund etlichen Kursleitern soll mit der räum-lichen Erweiterung in diesem Sommer einesechste Hebamme dazukommen.

Dass sich Beruf und Familie nicht konträrgegenüberstehen müssen und selbst in ei-nem Unternehmen funktionieren, in demSchichtarbeit angesagt ist, verdeutlichendie Leipziger Verkehrsbetriebe. 224 Kin-der unter zwölf Jahre stehen in der LVBGmbH zu Buche.Viele Personalmanager würden sich dieHaare raufen. Alexandra Romeyke, LVB-Centerleiterin Personalmanagement,strahlt übers ganze Gesicht: „Nachwuchsist Teil unserer Unternehmensentwick-lung“, erklärt sie. Was so theoretisch klingt,wird ganz praktisch gehändelt. Da gibt esbeispielsweise für die Fahrerinnen undFahrer so genannte „Muttipläne“, in de-nen eben berücksichtigt wird, wenn Klein-oder Schulkinder in den Morgen- oderNachmittagsstunden betreut werden müs-sen. Angestellte hingegen können sich ihreArbeitszeit flexibel einteilen, durchausauch mal eine Pause nutzen, um nach demRechten zu sehen. Außerdem wird Teil-zeitarbeit angeboten – wohlgemerkt fürMütter wie Väter. Das gilt auch für die Be-treuung während der Elternzeit.Seit 1. Januar 2009 gibt es noch ein wei-

teres Angebot: Telearbeitsplätze. „Wir ha-ben vergangenes Jahr dazu ein Pilotpro-jekt gestartet, das mit einer Diplomarbeitbegleitet wurde. Zwei Muttis“, erläutertdie Centerleiterin, „haben getestet, ob sieihre beruflichen Verpflichtungen auch inden eigenen vier Wänden – zwischenWindelwechseln und Stillen – erfüllenkönnen. Es hat geklappt. Beide nutzennoch heute die Vertrauensstellung. Die ge-hört dazu. Und wir übertragen sie gernauch noch anderen Mitarbeitern – natür-lich immer dort, wo es die Arbeit zulässt.“Vieles wurde auf den Weg gebracht: maß-geschneiderte Arbeitszeiten, Weiterbil-dungsangebote, Ferienlager und eine So-zialberaterin, die stets ein offenes Ohr füralle Belange hat, egal, ob sie im familiä-ren, finanziellen oder gesundheitlichenBereich liegen. „Künftig wollen wir unsintensiv um die Kinderbetreuung küm-mern. Eine Umfrage ergab, dass sich diemeisten Mitarbeiter einen Kindergarten-platz in Wohnortnähe wünschen. Jetztknüpfen wir Kontakte zu den verschiede-nen Einrichtungen, um für junge Familiengünstige Bedingungen zu schaffen“, meint

die Personalmanagerin. Wie die LVB dabeihelfen, Beruf und Nachwuchs unter einenHut zu bringen, soll künftig auch aus ei-nem Flyer hervorgehen, den junge Frauenbereits beim Bewerbungsgespräch in dieHand bekommen werden.„Warum wir das alles tun? Nun, weil wirmöchten, dass sich unsere Mitarbeiterwohl fühlen. Wir verstehen uns auch nichtals Arbeitgeber und Arbeitnehmer. ImGegenteil. Wir möchten eine nachhaltigePartnerschaft mit unseren Mitarbeiternschaffen. Deshalb versuchen wir ja auch,einen Einklang von Beruf und Privatlebenzu ermöglichen.“Die LVB schauen aber auch über den Tel-lerrand. Gemeinsam mit anderen Leip-ziger Unternehmen haben sie ein Netz-werk gegründet – die Leipziger Allianz fürFamilien. Elke Rath

Maßgeschneiderte ArbeitsplätzeBei den Leipziger Verkehrsbetrieben ist Nachwuchs willkommen

Alexandra Romeyke Foto: Elke Rath

TippGeburtshaus am MarienplatzHaltestelle: Friedrich-List-PlatzBahn: 1, 3, 8, 13 • Bus: 72, 73

Das Konzept der aktiven Eltern, die Be-haglichkeit suchen, eine individuelle Be-gleitung bei der Geburt wünschen und sichan Klinikroutine stoßen, hat Zulauf inLeipzig. Mit rund vier Prozent ist LeipzigsAnteil der außerklinischen Geburtshilfeum mehr als das Doppelte höher als derBundesdurchschnitt. Friederike Scholzsieht die Gesellschaft allgemein eher in dieGegenrichtung tendieren: hin zur techni-sierten Entbindung mit einem Maximal-bedarf an Sicherheit. Dabei bedeutenmedizinische Routine und Interventioneben auch ein erhöhtes Risiko.Neben der eigentlichen Geburtenbetreu-ung und der Vor- und Nachsorge ergän-zend oder alternativ zum Frauenarzt bie-

tet das Geburtshaus zahlreiche Kurse: Ge-burtsvorbereitung und Rückbildung, El-tern-Kind-Gruppen, Erziehungsberatungund Tragetuchworkshop.Das Geburtshaus am Marienplatz errei-chen Sie im Internet auf www.geburtshaus-am-marienplatz.de oder telefonisch mon-tags bis freitags zwischen 10 und 13 Uhrunter 2 22 99 36. Frank Willberg

ZwischenMilchinselundMarienplatzklappertder Storch

Foto: Holger Ahrens Foto: Geburtshaus

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TippDeutscher FamilienverbandBiedermannstraße 42Haltestelle: PfeffingerstraßeBahn: 11

Musizieren ist ausdrücklich erlaubt!Zu Besuch im Familienhof Connewitz in der Biedermannstraße

Parkende Kinderwagen vor der Biedermannstraße 42 Mutti Manja liest vor Hella Wend und Uwe Graap im Familienhof

Ich bin das Baby von Seite 1Francesca mit ihrer Mutti Claudia Peter

So viel kann ich von mir ei-gentlich noch gar nicht erzäh-len. Am 28. Januar 2009 feier-te ich meinen ersten Geburts-tag. Und seit wenigen Tagenbesuche ich den Kindergarten.Aber erstmal zum Eingewöh-nen, wie meine Mutti sagt. Siemöchte nämlich gern wiederarbeiten. Immerhin ist sie Ver-waltungschefin im Institut fürTroposphärenforschung in derPermoser Straße. Davon verste-he ich noch nicht viel. Gut fin-de ich nur, dass es dort sogarein Wolkenlabor gibt.

Eigentlich ist meine Mutti im-mer fröhlich und gut gelaunt.Kein Wunder, schließlich ist sieMitglied im Mölkauer Carne-val Verein. Ich stelle mir daslustig vor, wenn alle tanzen,schunkeln und Witze erzählen.Aber das sei auch harte Arbeit,meint Mutti, die seit drei Jah-ren die Vorsitzende des Vereinsist und sich um die Organisati-on kümmert. Als Kind wolltesie immer gern tanzen, da ha-ben sie ihre Eltern ins Kinder-ballett des CCM geschickt. Daswar vor 26 Jahren, und sie war

damals zwölf. Mit sechs Jahrenkann man aber schon Mitgliedim Kinderballett werden. Na,vielleicht nimmt sie mich jamal mit.Auf jeden Fall bin ich aberbeim Mölkauer Heimatfest imSeptember mit dabei. Da trittnämlich das Ballett vom CCMauf. Und da meine Mutti auchMitglied im Heimat- und Kul-turverein ist, schaue ich natür-lich mit zu. Als Mölkauerinmöchte man schließlich wissen,was so los ist.(aufgeschrieben von Elke Rath)

Überhaupt nicht bieder gehts in derBiedermannstraße zu. Im Familien-

hof Connewitz dürfen Kinder lachen, krei-schen, quietschen, sich um einen Teddy-bären zoffen oder sich an Mutti kuschelnund Geschichten hören. Fast täglich tref-fen sich Muttis und auch Vatis zur Krab-belgruppe. Während sie in der gemütlichenKüche frühstücken, bricht im Nachbar-zimmer ein Streit vom Zaun. Jeder willplötzlich das Märchenbuch mit den vie-len bunten Bildern haben. Mutti Manjasetzt sich hin und liest vor. Plötzlich istder Frieden wieder hergestellt.Mitten im turbulenten Treiben steht HellaWend. Die 75-Jährige strahlt übers ganzeGesicht. „So, genau so, habe ich mir dasvorgestellt“, gesteht sie. Vor über zehn Jah-ren brachte sie die Idee zum Familienhofein. „Ich habe eine große Familie, drei Kin-der und viele Enkel. Immer wieder kamder Gedanke von einem Haus auf, in demalle Generationen unter einem Dach le-ben und die Kinder unbeschwert im Gar-ten spielen. Den Wunsch hegte nicht nurmeine Familie. Auch andere träumten da-von. Als Vorsitzende des KreisverbandesLeipzig e. V. des Deutschen Familien-verbandes fühlte ich mich in die Pflichtgenommen. So schauten wir uns um: Erstaußerhalb Leipzigs, dann in der Stadt. Vie-les sprach hier dafür – mit Bus und Stra-

ßenbahn schnell zum Kindergarten und indie Schule, kurze Wege zum Sportplatz undins Theater. Bei einer Ratssitzung meldeteich mich kurzentschlossen zu Wort undbrachte den Vorschlag ein, das Projekt ei-nes Familienhofes zu fördern.“So wurde der Familienhof Connewitz zumPilotprojekt. Entstanden sind 29 Eigen-tumswohnungen mit flexiblen Wänden.Wenn Kinder aus dem Haus gehen, kön-nen Wohnräume verkleinert oder vergrö-ßert werden, um eventuell Raum zu schaf-fen für Großeltern. Im Haus gibt es eineSauna, einen Partyraum und sogar einSpielzimmer für Vatis – das Eisenbahn-zimmer –, verrät Hella Wend. Der Hof istin Kinderhand – ein Spielplatz mit Brun-nen zum Plantschen und Kaninchen zumFüttern. Und in der Hausordnung ist Mu-sik ausdrücklich erlaubt!Im Erdgeschoss hat der Deutsche Familien-verband seinen Sitz. Wenig Platz für Ver-waltung, die vorwiegend durch ABM-Kräf-te und Ehrenamt bestritten wird, dafürmehr Raum für Begegnungen. Hier tref-fen sich Krabbelkinder, Männer und Vä-ter zum Stammtisch, junge Paare, die El-

tern werden, allein Erziehende, die einenRat brauchen, Geschiedene, die um denUnterhalt kämpfen. „Wir helfen bei derVermittlung von Mutter-/Vater-Kind-Ku-ren, versuchen, Familienprobleme zu lö-sen oder geben Tipps, wie man aus derSchuldenfalle kommt“, erklärt Uwe Graap,Assistent des Vorstandes. „Der Alltag wirftviele Fragen auf. Wir sind da, sie gemein-sam mit den Betroffenen zu lösen“, erklärter das Veranstaltungsprogramm. Ein beson-derer Gaudi ist der Flohmarkt, bei demnichts verkauft, sondern nur gegen einekleine Spende getauscht wird. Da kommenMuttis mit ihren Kindern sogar aus Bornabis in den Leipziger Süden. Elke Rath

www.familienverband-leipzig.de

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Öffentlich statt PrivatLVB-Vorsitzender Wilhelm Georg Hanss im Gespräch mit Traffixplus-Redaktionsleiterin Elke Rath

Welche Zwischenbilanz ziehen Sie?

Damals gab es 3 700 Beschäftigte. Heutearbeiten 2 400 in der Unternehmens-gruppe, davon 1 000 bei den LVB selbst.Nicht eine einzige betriebsbedingte Ent-lassung hat es gegeben. Das wird es auchkünftig ohne meine Zustimmung nicht ge-ben. Und was die Modernisierung anbe-langt, das ist doch offensichtlich. Wir ha-ben einen funktionierenden Nahverkehr,wir wirtschaften effizient, und wir konn-ten die Fahrgastzahlen von rund 80 Milli-onen im Jahr 1998 auf gegenwärtig 126,5Millionen steigern. Außerdem haben wirdas Stadtbild wesentlich mit verändert.Moderne Stadtbahnlinien und behinder-tengerecht ausgebaute Haltestellen prägenheute das Bild. Dazu gehört natürlich auchder Leoliner, ein Produkt aus unserem ei-genen Hause.

Der Bau des Leoliner war anfangs um-stritten. Sind Sie generell risikobereit?

Schauen Sie, wenn man ein Unternehmenführen und nicht nur verwalten will, mussman kalkuliertes Risiko eingehen. Wenn ichnur darüber nachdenken müsste, ob auchdas letzte Risiko ausgeschlossen ist, dannkönnte ich keine Entscheidung treffen.

Manche Entscheidungen rücken Sie aberauch verstärkt in den Fokus der Medien.In den letzten zwei Jahren waren Sie hef-tig in der Kritik. Wie verkraftet man das?

Ehrlich gesagt, nur schwer. Vor allem dann,wenn man sich für Menschen einsetzt undversucht, ein Unternehmen mit ganzerKraft voranzubringen, dann treffen Diffa-mierungen tief. Und wenn es sich klärt,gibt es nicht mal eine Entschuldigung.Glücklicherweise haben meine Mitarbei-ter, insbesondere die Führungskräfte, dieganze Zeit hinter mir gestanden, mich see-lisch unterstützt.

Können Sie Verantwortung abgeben?

Wir haben das ganz gut aufgeteilt. MeineAufgabe ist es, die Strategie des Konzernszu entwickeln und voranzutreiben. An

meiner Seite weiß ich ausgezeichnete Mit-arbeiter, die das im Detail umsetzen. Undsie machen ihre Sache gut.

Und wenn mal etwas nicht gelingt?

Ach, ich bin ein Mensch mit verbissenerGeduld. Wenn ich einmal an einer Sachedran bin, lasse ich mich auch von keinembeirren. Manches dauert eben etwas län-ger. Oftmals kann man ja auch gar nichtvorhersehen, welche Entscheidungen inder Politik getroffen werden, wie sich dieWirtschaft entwickelt. Man muss da nichtauf seinem Standpunkt beharren. Es gibtUnternehmen, die haben versucht, an ih-ren Plänen festzuhalten. Diese Unterneh-men gibt es inzwischen nicht mehr. Ich hin-terfrage gern und korrigiere gegebenenfallsauch. Ich weiß, dass gefällt manchen mei-ner Führungskräfte nicht, aber wichtig istdoch, dass man sein Ziel erreicht.

Trifft das zum Beispiel auf die Vertrags-unterzeichnung mit Alexandria zu?

Alles braucht seine Zeit. In Ägypten gibtes Bürokraten und Verhinderer genau wiebei uns. Und wenn man überlegt, wie lan-ge man oftmals in Deutschland auf eineGenehmigung wartet, so ist es doch nichtverwunderlich, dass man in Ägypten auchüberlegt. Aber in Kürze kommt der Gou-verneur von Alexandria zu uns. Alles istauf gutem Wege.

Gibt es weitere Zusammenarbeiten auf in-ternationalem Gebiet?

Natürlich denken wir in der LVV-Gruppedarüber nach, was international sinnvollist und was nicht. Unsere Kollegen bei derIFTEC (Anm. d. Redaktion: Tochtergesell-schaft der LVB) arbeiten beispielsweise ge-meinsam mit der Siemens AG in Russland,der Ukraine, in Polen und in Kroatien. Viel-fach nehmen wir beratende Positionen ein.

Von den Traffixplus-Lesern oft gefragt: Wielange rollen die Tatra-Wagen noch?

Das hängt nicht allein von uns ab. Einer-seits werden Investitionen gestrichen,

Das Jahr 2009 startete mit Wetterka-priolen. Wie sind die LVB mit diesen ex-tremen Bedingungen fertig geworden?

Die LVB sind bestens vorbereitet, mitschwierigen Situationen zurecht zu kom-men. Dazu zählen nicht nur Winter-einsätze, sondern auch alle Großveran-staltungen wie Konzerte, Weltmeister-schaften und ähnliche Events. Ich fand esfantastisch, wie das Zusammenspiel unse-rer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen inBelastungssituationen funktionierte, wiebegeistert alle bei der Sache waren undmit welcher Ruhe und dem nötigen Wis-sen die Dinge gemeistert wurden. Natür-lich hat der Wintereinbruch auch die LVBvor extreme Aufgaben gestellt, und nichtalles lief sofort reibungslos. Letztendlichwar aber keine unlösbar (Anm. d. Red.:Lesen Sie dazu bitte auch Seite 28).

Klingelt bei Ihnen nachts noch das Telefon?

Selbstverständlich möchte ich in schwieri-gen Situationen informiert werden, auch da-mit die Mitarbeiter wissen, ihr Chef stehthinter ihnen. Aber meine Kollegen mana-gen das gut, ich habe vollstes Vertrauen, sodass ich meist auch gut schlafen kann.

Seit 15 Jahren sind Sie, ein waschechterKölner, als Geschäftsführer der LeipzigerVerkehrsbetriebe tätig. Wie kam es dazu?

Der damalige Oberbürgermeister Dr.Lehmann-Grube überzeugte mich davon,wie toll die Stadt sei – trotz sichtbarer Tris-tesse. Das bestärkte mich in meinem be-reits gefassten Beschluss, beim Aufbau Ostzu helfen und mich für diese Funktion zubewerben.

Dafür wechselten Sie sogar die Fronten –vom Gewerkschaftsmann zum Geschäfts-führer. Wurde das nicht kritisch beäugt?

Der Vorschlag, in Leipzig als Arbeitsdirektortätig zu sein, kam ja von den Betriebsrätenund Gewerkschaftsvertretern selbst. Wobeimein Anliegen von Anfang an darin bestand,das Unternehmen zu modernisieren, ohneeine Entlassungswelle in Gang zu setzen.

XXL-Straßenbahn im Leipziger Westen

Neu gestalteter V

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andererseits wird kritisiert, dass die Tatrasnoch fahren. Natürlich wollen wir sie er-setzen. Aber das hängt auch von der Un-terstützung des Freistaates Sachsen ab. Ichdenke, dass wir bis 2018 auch die letztenTatras verabschiedet haben.

Könnte hier nicht das jetzt von der Bun-desregierung beschlossene Konjunktur-programm greifen?

Da sind ja schnelle Resultate gefragt. DieAusschreibung zum Bau einer Straßen-bahn dauert zehn Monate, manchmalsogar länger. Deshalb beabsichtigen wir,auf der Basis von Beschlüssen des Auf-sichtsrates im Jahr 2009 die Beschaffungweiterer neuer Stadtbahnwagen einzulei-ten. Dabei ist konkret die Bestellung vonneun Stadtbahnwagen XXL der FirmaBombardier und neun DoppeltraktionenLeoliner der Firma Heiterblick GmbH vor-gesehen. Und das ist nicht etwa ein from-mer Wunsch – nein, wir benötigen dieseFahrzeuge ganz dringend!

sofort aus dem Konjunkturprogramm nut-zen könnten. Insofern könnten wir sicht-bare Ergebnisse für Leipzig schaffen.

Aber es gibt auch Stimmen in der Stadt,die die LVB privatisieren wollen?

Ich weiß, die Mehrheit der kommunalenPolitiker sagen: Wir wollen unser eigenesUnternehmen. Und die Leipziger sagensowieso: Das ist unsere Straßenbahn. Über80 Prozent sprechen sich gegen eine Pri-vatisierung aus. Fakt wäre auch: Eine Pri-vatisierung würde teuer. Die Stadt müsstenicht weniger, sondern mehr Steuern anden Bund bezahlen. Außerdem müsstegeklärt werden, was aus den über 2 000Mitarbeitern, den Straßenbahngleisen, denStraßenbahnen und den Betriebshöfenwird. Denn die sind Eigentum der Leip-ziger Verkehrsbetriebe.

Wenn sich in diesem Jahr der LeipzigerStadtrat dafür ausspricht, die LVB für zweiJahrzehnte mit einem Direktauftrag zu be-trauen, was würden Sie tun?

Ich würde mich freuen, ganz einfach freu-en über den Direktauftrag. Dann aber gehtes zur Sache. Zunächst würde das Techni-sche Zentrum in Heiterblick gebaut werden.

Das ist nicht neu. Der Ausbau ist dochschon lange im Gespräch ...

Genau gesagt seit 1993.Gerade gestern habe ich inunseren Strategiepapierenaus dem Jahre 1994 ge-blättert. Da war Heiter-blick bereits SchwerpunktNr. eins. Ab Frühjahr 2009sollen nun die Ausschrei-bungen erfolgen. Ebensodenken wir aber auchüber neue Straßenbahnenund Hybridbusse nachund über Elektrofahrzeu-ge. Die Idee des O-Bus-ses ist nicht neu, aber öko-logisch überlegenswert.

Seit Februar 1997 sindSie Vorsitzender der LVB-Geschäftsführung. Verfol-

gen Sie ein „Lieblingsobjekt“?

Schwer zu sagen. Für mich war wichtig,die LVB-Gruppe zu einem großen Unter-nehmen zu machen. Das ist uns gelungen.

Als ich vor 15 Jahren anfing, sprachen wirnoch vom Beförderungsfall, dann vomFahrgast. Heute ist der BeförderungsfallKunde, der von uns betreut wird. AberKönig ist er nicht, sondern Partner. Köni-ge haben Untertanen. Das sind wir nicht.

Aber die LVB-Mitarbeiter bedienen dochdurchaus ihre Kunden – Stichwort AktivOffice.

Das entspricht ja genau unserer Firmen-philosophie. Wir sind ein Unternehmen,das sozial denkt. Zum einen haben wir 300Langzeitarbeitslose auf den Weg gebracht,denen es wieder Spaß macht, morgensaufzustehen, um etwas Sinnvolles zu tun.Zum anderen helfen wir Älteren und Be-hinderten, mobil zu bleiben. Ich bin stolzauf dieses Projekt.

Sind noch Wünsche offen?

Eine ganze Reihe. Zum einen möchte ich,dass unsere Leistungen nicht immer alsselbstverständlich angesehen und nur ne-gativ beurteilt werden. Zum anderen, dasswir als LVB-Gruppe auch weiterhin kol-legial und sozial orientiert arbeiten kön-nen. Wir werden auf jeden Fall unter Be-weis stellen, dass wir 2012 mit einer jähr-lichen LVV-Unterstützung von 45 Milli-onen wirtschaften können. Und unserenKunden wollen wir zeigen, dass es vonVorteil ist, auf alte Straßenbahntraditi-onen zu bauen, und es sich lohnt, das Un-ternehmen so zu belassen wie es ist: Öf-fentlich statt privat! Glauben Sie uns: Wirkönnen es besser!

Wollten Sie eigentlich als Kind Straßen-bahnfahrer werden?

Nein. Ich wollte Brücken bauen, habe des-halb Stahlbauschlosser gelernt. Unabhän-gig davon wollte ich auch stets im übertra-genen Sinne Brücken bauen, die Weltmenschlicher machen. Dazu gehört auchsoziales Handeln und Denken im eigenenUnternehmen, und dass der Mensch als Per-sönlichkeit akzeptiert wird.

Wie entspannt sich ein Geschäftsführernach einem 14-Stunden-Tag?

Ich habe wirklich wenig Freizeit. Zur Ent-spannung greife ich gern zum Buch. Zurzeitlese ich „Das Perlenmädchen“ von BarbaraWood. Aber auch Rebecca Gablé und KenFollett sind bei mir schon griffbereit.

Die LVB besitzen aber auch zahlreiche Lie-genschaften, also alte Betriebshöfe undGebäude aus der Gründerzeit. Ich habe ge-rade ermitteln lassen, dass wir ganz kurz-fristig reagieren und 18 Millionen Euro

Hybridbus im Leipziger Osten Foto: Holger Ahrens

r Vorplatz des Leipziger Hauptbahnhofes

Der Leoliner in der Leipziger Innenstadt

Fotos: H. Ahrens; J.Donath; G. Sattler

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Wie Sie vielleicht schon in der Pressegelesen haben, beschreiten die LVB

neue Wege. Ab April wird nach und nachallen Kunden, die ein ABO für die ZoneLeipzig (110) haben, anstatt der nächstenMonatsmarken die neue UmweltCardGold zugesandt. Sie ist ab dem Folgemonatzu nutzen und bei einer Kontrolle vorzu-zeigen. Die jeweiligen Gültigkeitsmerkmalesind auf der Karte elektronisch gespeichert,so dass das Markenkleben am Monatsendeentfällt.Ein zweiter Vorteil: Bei Verlust kann dieKarte sofort gesperrt werden. Auf vielfa-chen Wunsch stehen die Adressdatennicht mehr auf der Karte, auch nichtim Chip!Eine Besonderheit gilt für das Azu-bi-Abo. Da es personengebunden ist,muss der Nutzer wie bisher seinenErmäßigungsnachweis mitführen.Um den rechtmäßigen Nutzer desABOs identifizieren zu können, istbei den Azubi-Karten der Name ver-schlüsselt im Chip dargestellt. ErikaMustermann wäre auf dem Prüfgerätals Exxxa Mxxxxxxxxn sichtbar. Wirerhielten bereits viele Anfragen, diehäufigsten möchten wir hier beantworten:

Warum heißt die Abo-Karte jetzt Umwelt-Card Gold?

Mit diesem neuen „Familiennamen“ derStammkunden-Tickets wollen wir unserEngagement für den Klimaschutz zumAusdruck bringen und deutlich machen,dass unsere Stammkunden durch die Nut-zung des ÖPNV einen entscheidendenBeitrag dazu leisten.

Werden die Kosten der neuen Chipkarteauf die ABO-Tarife umgelegt?

Nein, kein ABO wird wegen der Chipkarteteurer, sie hilft sogar Kosten sparen. DieHerstellung der Marken und ihr Versandsind heute ein großer Kostenfaktor. Wirversprechen uns durch die Umstellung in

den nächsten Jahren durchaus Einspa-rungspotenziale.

Warum steht noch der Nutzer-Name aufder Karte?

Hier haben wir an die vielen Haushaltegedacht, bei denen mehrere ABO-Kartengleichzeitig existieren. Damit sie noch un-terschieden werden können, steht derName des Inhabers drauf.

in der Karte sorgt dafür, dass der Abstandnicht überschritten werden kann.Die Bedenken, jemand könne mit einem„Super-Lesegerät“ alle Kartendaten unbe-merkt im Fahrzeug lesen, können wir zer-streuen.

Wie kann ich sicher sein, dass die richti-gen Daten im Chip stehen?

Zu Ihrer neuen UmweltCard Gold erhal-ten Sie eine Infokarte, auf der zu se-hen ist, welche Daten auf der Chip-karte gespeichert sind. Die Infokartemuss aber nicht mitgeführt werden,sie ist kein Ersatz oder eine Zweit-karte für andere Nutzer! Außerdemsollen demnächst an stark frequen-tierten Haltestellen Kundenterminalsaufgestellt werden, wo Sie die Chip-karte-Daten einsehen können.

Wann erhalte ich meine Umwelt-Card Gold?

Um zu vermeiden, dass unsere Kun-den noch vorhandene Monatsmarken zu-rücksenden müssen, versenden wir dieneuen Karten im Rhythmus des Marken-versands. Sind Sie ABO-Inhaber für dieZone Leipzig und haben Ihre letzte vor-handene Marke auf Ihre alte Karte geklebt,bekommen Sie zum Monatsende automa-tisch Ihre UmweltCard Gold zugesandt.

In den nächsten Wochen erhalten alleAbonnenten gesonderte Informationennach Hause gesandt.

Sollten Sie Fragen zu diesem Thema oderIhrem ABO haben, wenden Sie sich anunsere Mitarbeiter vom Servicetelefonunter (0341) 19 449, in unseren Service-stellen, oder schreiben Sie uns per Postoder per E-Mail an [email protected].

LVB modernisieren ABO-SystemSieben Fragen und Antworten zur neuen UmweltCard Gold

Ein gelbes T-Shirt mit den Autogrammender Leipziger Olympiateilnehmer vonPeking 2008, das dem Vorsitzenden derLVB-Geschäftsführung, Wilhelm GeorgHanss, im Oktober vorigen Jahres vomOlympiastützpunkt Leipzig überreichtworden ist, wird jetzt im Internet verstei-gert (www.lvb.de/Autogramme).Auf dem T-Shirt befinden sich die Unter-schriften von 14 Leipziger Sportlern, u. a.von Chistian Gille, Silbermedaillenge-winner im Zweier-Canadier, und HeikeFischer, sie gewann mit ihrer Berliner Part-nerin Ditte Kotzian Bronze im Synchron-springen vom Drei-Meter-Brett.Wer Interesse an dem Souvenir hat, logge

sich einfach mal auf die LVB-Internetseiteein! Einsendeschluss ist am 30. April.Den Gewinner präsentieren wir in dernächsten Ausgabe!

Gibt es die UmweltCard Gold nur für dieZone Leipzig?

Die UmweltCard Gold wird zuerst in denZonen Leipzig und Halle eingeführt. Mo-mentan ist die Prüfung der Chipkarte nurbei den LVB, bei der HAVAG und der S-Bahn möglich. In den nächsten Jahren solldie Chipkarte schrittweise im gesamtenMDV eingesetzt werden.

Sind die Daten im Chip sicher?

Im Chip sind keine persönlichen Datengespeichert. Überhaupt ist die angewandteTechnologie eine der sichersten. Der not-wendige Abstand, den ein Prüfgerät zueiner Karte zum Lesen des Chips benö-tigt, ist ganz bewusst auf wenige Zentime-ter beschränkt. Die unsichtbare Antenne

Gilt nun für alle StadtbuslinienWichtig für alle Nutzer der LVB-Busse:Seit Anfang des Jahres gilt der Zustiegan der Fahrertür grundsätzlich ganztagsauf allen Stadtbuslinien der LVB. Aus-genommen sind die Linien 60 und 70in der Zeit montags bis freitags von6 bis 20 Uhr. Die Fahrkarte ist dem Fah-rer unaufgefordert zur Prüfung vorzu-zeigen. Bei Bedarf und in Ausnahme-fällen (z. B. Rollstühle, Kinderwagen,Gehhilfen) kann aber weiterhin eine derhinteren Türen zum Einstieg genutztwerden. Holger Klemens

Hier gibts Autogramme von Leipziger Olympiateilnehmern

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Leipziger Sonntagsausflüge (19) Durch die Rietzschkeaue

TippBeginn: MölkauHaltestelle: Gottschalkstraße • Bus: 73Ende: Zuckelhausener RingHaltestelle: Zuckelhausen • Bus: 74

Unser heutiger Ausflug beginnt mär-chenhaft: mit einem Sonntags-Thea-

ter-Frühstück für die ganze Familie imStadtgut Mölkau. Bevor Rumpelstilzchen,Hase und Igel oder der Wolf und die sie-ben Geißlein an einem Sonntag im Monat(8. März, 19. April und 17. Mai, jeweils11 Uhr) die Bühne betreten, kann – je nachWitterung – ab 10 Uhr im Landgasthofoder auf dem Freisitz gefrühstückt werden.Nach der Aufführung gibt es Gelegenheit,Hof und Park des ehemaligen GutesZweinaundorf näher in Augenschein zunehmen. Zu den namhaften Besitzernzählte von 1770 bis 1781 der Universi-tätsprofessor Karl Ferdinand Hommel, eineinflussreicher Aufklärungsjurist in derNachfolge von Christian Thomasius. ZuHommels Verdiensten gehört, dass er dieGrundsätze der Aufklärung im kur-sächsischen Strafrecht durchsetzte. Wäh-rend der Völkerschlacht brannte das Rit-tergut mit dem barocken Herrenhaus ab,auch der Park wurde sehr in Mitleiden-schaft gezogen. Erst 1868 entstand dasneue Herrenhaus, das mit seinen Neo-renaissanceformen dem Typ der bürgerli-chen Stadtvilla entspricht. Auch der Wirt-schaftshof wurde erneuert. Heute bewirt-schaftet das Gut Mölkau 150 Hektar mitökologischer Landwirtschaft und verfügtüber einen Haustierpark mit allen Tieren,die ein Bauernhof bieten kann – zur Freu-de aller Stadtkinder, die in Leipzig Land-luft schnuppern wollen. Im Gutspark, der

Gutshof Mölkau Zuckelhausener Kirche

im 19. Jahrhundert zu den meist besuch-ten Vergnügungsorten der Leipziger gehör-te, erinnert eine Tafel daran, dass auch Ro-bert Schumann seit Beginn seines Jura-studiums 1828 gern hierher kam. Auch den12. September 1840, seinen Hochzeitstag,verbrachte er gemeinsam mit Clara, geb.Wieck, in dieser Landschaftsidylle.Wir verlassen nun das Gut über die Kelbe-straße (benannt nach dem ehemaligenGutsbesitzer und Leipziger KaufmannFriedrich Wilhelm Kelbe) und wandernweiter auf der Gottschalkstraße.

Besuch im FotomuseumFotofreunde werden in der Gottschalk-straße 9 im Kamera- und Fotomuseumerwartet, das nach der Sanierung des rund200 Jahre alten Bauernhauses die neueDauerausstellung „170 Jahre Fotografie –von den Anfängen bis zur Gegenwart“zeigt. Geöffnet: Mittwoch, Sonnabend undSonntag, jeweils 13 bis 17 Uhr.Wir laufen entlang der AlbrechtshainerStraße, biegen dann in die Rietzschkewie-sen ein und folgen einem Fußweg, der überden Willmar-Schwabe-Ring und die Stra-ße Deutsches Heim durch die Rietzsch-keaue führt (Wegmarkierung: roter Quer-balken auf weißem Grund).Am Sportplatz biegen wir in den Kärrner-weg ein, passieren eine kleine Rietzschke-brücke und wenden uns dann nach rechtsin den Richard-Springer-Weg. Am Endedieses Weges überqueren wir die Stötte-

ritzer Landstraße und folgen dem Lauf derRietzschke nach Zuckelhausen. Der Weg-markierung entsprechend wählen wir denFußweg in ein Feuchtbiotop. Texttafeln in-formieren darüber, dass es sich bei den Ab-setzbecken mit Weidensteckhölzern umwasserwirtschaftliche Anlagen handelt, dieRegenwasser biologisch filtern und alsRegenrückhaltebecken dienen. Eine höl-zerne Brücke führt über eines dieser Be-cken, wir folgen dem Weg bis zur Soteria-Klinik. Nach dem Klinikgebäude biegenwir links in einen Fußweg ein, erreichenüber den Rietzschkeweg die Russenstraßeund wenden uns nach links. Im Gasthof„Zur Linde“ ist Gelegenheit zur Rast. ZumAbschluss des Ausfluges kann man im ge-genüberliegenden Berggut des Heimat-vereins Holzhausen noch die aktuelle Aus-stellung besuchen (sonntags 14 bis 17Uhr). Der Weg zur Bushaltestelle führtüber den Zuckelhausener Ring mit reiz-vollen Fachwerkhäusern und der auf ei-ner Anhöhe stehenden Kirche.

Text und Fotos: Dagmar Schäfer

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Die Leipziger Straßenbahnwagen (Teil 3)Niederflur-Gelenktriebwagen NGT8

Nach 1990 durfte endlich die Beschaffungeines neuen Wagentyps für die LeipzigerStraßenbahn in Angriff genommen wer-den. Bei dieser anspruchsvollen Aufgabegalt es, aus der Fülle internationaler Ent-wicklungen eine für Leipziger Verhältnis-se passende Fahrzeugbauart auszuwählen.Dabei standen drei Forderungen im Mit-telpunkt:

1. Bauart als mehrteiliger Gliederzug mithohem Anteil niedrig liegender Fußböden

Realisiert wurde ein dreiteiliger Gelenk-wagen mit fast durchgängigem Niederflur-bereich (Niederflurwagen). Die Gelenkesind als begehbare Drehkränze mit Falten-bälgen ausgeführt. Neben einer schmalenTür hinter der Fahrerkabine erfolgt derFahrgastwechsel hauptsächlich über dreibreite zweiflüglige Schwenkschiebetüren.Die elektrische Ausrüstung befindet sichin Containern auf dem Dach, verkleidetdurch seitliche Blenden.

2. Nutzung modernster ausgereifter Steu-erungs- und Antriebstechnik

Zum Einbau kamen zwei quer liegende,wassergekühlte wartungsarme Asynchron-Drehstrommotoren. Ein statischer Umfor-mer wandelt den aus der Fahrleitung ab-genommenen Gleichstrom in Drehstromum. Beim elektrischen Bremsen erfolgt dieRückspeisung gewonnener Energie in dasaufnahmefähige Fahrleitungsnetz. Hy-draulische Bremsen in den Triebfahrwer-ken und acht Schienenbremsen ergänzendie Ausrüstung der flotten Fahrzeuge.

3. Verwendung bewährter Fahrwerke inDrehgestellbauart

Die Forderung nach einem niedrigen Fuß-boden und die Verwendung moderner unddamit kleinerer Motoren ermöglichte dieVerwendung kleinrädriger Drehgestelle

nach Schweizer Vorbild. Unter den beidenaußenliegenden Fahrzeugteilen befindetsich je ein angetriebenes Drehgestell nied-riger Bauart. Unter dem Mittelteil laufenzwei antriebslose Kleinraddrehgestelle.Die automatische Besandung arbeitetpneumatisch.Konstruiert und gebaut wurden die acht-achsigen Niederflur-Gelenkwagen durchdie Waggonbau Bautzen GmbH und dem-zufolge in Sachsen. Diese Tradition konn-te übrigens bis heute fortgesetzt werden.Alle später gebauten Leipziger Straßen-bahnen kommen bis heute aus sächsischenWaggonbaubetrieben.Am 1. Februar 1995 begann der Linien-einsatz der ersten NGT8 auf der Linie 16.Im Juli 1998 waren alle 56 Wagen in Dienstgestellt. Im neuen Netz kommen die Wa-

gen seit 2001 vorwiegend auf Linien mitgeringerem Fahrgastaufkommen zum Ein-satz. Im Rahmen fälliger Hauptunter-suchungen wurde zugunsten der Erweite-rung von Vorbehaltsflächen für Kinderwa-gen und Rollstuhlfahrer die Anzahl derSitze verringert. Eine Aufwertung erhiel-ten alle 56 Wagen später durch den Ein-bau von Ticketautomaten, Videoüber-wachungsanlagen und dem Fahrgastfern-sehen (Infotainment). Begonnen wurdeauch die Änderung der Farbgebung nachdem aktuellen Corporate Design der LVBin silbergrau. Zwei Fahrzeuge erhieltenZusatzausrüstungen für den Einsatz als„Partybahn“. Die bei Fahrgästen und Per-sonal beliebten Wagen werden noch vieleJahre im Einsatz bleiben.

Gunnar Sattler

NGT8 im März 1996 auf der neuen Messetrasse. Heute tragen die Wagen „Silbergrau“. Fotos: Gunnar Sattler

EinsatzDie Niederflur-Gelenktriebwagen der Bauart NGT8 fahren als Einzelwagen.Das Anhängen von Beiwagen ist nicht möglich.Der Einsatz an Wochentagen erfolgt auf den Linien 2, 4, 9, 10 und 12.An Wochenenden fahren die Wagen auf den Linien 1, 3, 4, 9, 10, 12 und 13.

Bauart

Fahrzeugart Typ Bauart Hersteller Anzahl 1.1.2009 Nr.-Reihe

Niederflur-Gelenkwagen 36 NGT8 Waggonbau Bautzen GmbH* 56 1101 - 1156

* unter Beteiligung der Unternehmen DUEWAG, Siemens Verkehrstechnik Erlangenund ABB Henschel Mannheim

Technische Daten

Wagenlänge 27 772 mmWagenbreite 2 200 mmWagenhöhe 3 450 mmFußbodenhöhe Einstiege 300 mmFußbodenhöhe Sitzbereiche 350 / 560Gewicht leer (t) 31Raddurchmesser 590 / 410 mmSitzplätze 62Stehplätze 79

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Kein Haydn-Divertimento wie zu gu-ten alten Hausmusikzeiten, aber

Fiddle-, Volks- und irische Musik erklingtallwöchentlich im Hause Klingner imMarkranstädter Stadtteil Göhrenz. Einernimmt die Mandoline von der Wand, derandere packt die Flöte aus, die Dritte dieGeige, der Vierte den Kontrabass, der Fünf-te räuspert sich, und schon wird gemein-sam das alte Handwerkerlied angestimmt„Es, es, es und es …“ Spontanes Musizie-ren, wie so oft bei den Klingners. Ihre Haus-band, das sind: Vater Andreas, Schuldirektoram Robert-Schumann-Gymnasium inLeipzig, Mutter Bettina, Lehrerin für Tech-nik und Religion an der Montessori-Schu-le in Leipzig-Grünau, sowie ihre SöhneStephan, Simon und Felix.

Musik liegt im BlutEs begann bei Klingners wie in vielen an-deren Familien auch – die Kinder solltenein Instrument erlernen, die Großelternwollten sich von den Fortschritten über-zeugen – also wurde zur Hausmusik ge-beten. Zunächst mit Geige, Kontrabass undFlöte. „Ich bin in einer musikalischen Fa-milie groß geworden. Mein Vater war Leh-rer an der Musikschule in Leipzig, und einInstrument zu erlernen war für meinebeiden Brüder und mich selbstverständ-lich. Dieses schöne musische Klima woll-te ich auch meinen vier Kindern vermit-teln“, erzählt Bettina Klingner. Aber weil

sie und ihr Mann Andreas – ein studierterMathematiker und Physiker – in ihren Grü-nen Jahren in der Folkband „Tonkrug“musizierten, und es Andreas Klingner imUrlaub nach Irland und zum Dudelsackzog, blieb es nicht bei Klassik. DeutscheVolkslieder oder Folksongs aus England,Irland und Amerika wurden im Familien-kreis angestimmt. Zur Flöte gesellte sichdas Tinwhistle, zur Violine das Banjo, zumBass der Brummtopf. Was ursprünglich nurzur eigenen Unterhaltung gedacht war, zogKreise. Verwandte, Freunde, Nachbarn fan-den Gefallen an ihrer Musik und batenimmer wieder: „Bettina, spielt doch malwas!“Schließlich wurde das Folklorefestival inRudolstadt 2005 die Initialzündung für dieGründung ihrer Familienband. Seit diesemerfolgreichen Auftritt sind die fünf Kling-ners unter ihrem Markenzeichen „fiddlefolk family“ gern gesehener Gast auf Ge-burtstags-, Hochzeits- und Familienfeiernoder Stadtfesten. „Wir sind oft das Über-raschungsgeschenk“, schmunzelt der mu-sikalische Schuldirekter.

Musikhaus KlingnerGilt Rudolstadt als der künstlerischeDurchbruch der Klingners, so war ihr Auf-tritt mit alten deutschen Volksliedern undMadleys in China 2007 unzweifelhaft derzahlenmäßig erfolgreichste. „Wir warensogar im zentralchinesischen Fernsehen zusehen und hatten über eine Milliarde Zu-schauer“, lacht Andreas Klingner. „Wirsind gefeiert worden wie große Stars.“Bei ihren Auftritten darf jeder der Kling-ners mit einem Solo brillieren: Vater An-dreas mit Gitarre, Dudelsack und vor al-lem Gesang; Stephan, der Informatiker,ältester der Klingnerbrüder und musika-lischer Leiter der Truppe mit Mandoline,

Gitarre oder Schlagzeug; Simon, der mitt-lere, und Musikstudent, mit Gitarre, Gei-ge und Kontrabass. Felix, der jüngste, be-reitet stets ein ganzes Arsenal von Blasin-strumenten vor sich aus und verzaubertdie Zuhörer mit seinen glasklaren Flöten-tönen. Klassischen Geigenunterricht habenalle Klingner-Kinder genossen.„Nach unseren Auftritten sagen uns immermal wieder Eltern: ‚Es ist toll, dass Sie mitIhren Kindern Musik machen! Wie habenSie das geschafft?‘“, erzählt Bettina Kling-ner, die in ihrer Familienband die Geigespielt und außerdem alle organisatorischenFäden in der Hand hält. Mit der Antworthält sie nicht hinterm Berg: „Anfangs wares mühsam, dass die Kinder ihre Instru-mente ordentlich lernen und nicht die Lustverlieren. Von allein kommt nichts – manmuss dran bleiben!“

Lust statt LastEtwa 50 Auftritte haben sie im Jahr. Nochimmer ist die Musik für die Klingners Luststatt Last. „Es hält die Familie zusam-men!“, freut sich Andreas Klingner, musi-kalische Basis als Sänger und Moderatorder Band, und Sohn Stephan ergänzt hu-morvoll: „In unserem Haus erklingt immerMusik, die Nachbarn sind Zeugen.“ AuchFelix bekennt: „Es macht Spaß, in Familiemit Brüdern und Eltern zu musizieren,auch wenn ich immer mal meinem Vaterzuflüstern muss: ‚Beim Solo wird leisebegleitet!‘“ Der lacht: „Ich merks mir fürsnächste Mal!“ Und hört auf seinen musi-kalischen Vierzehnjährigen, der kürzlichim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“mit dem Quartett der Musikschule Leipzigden 1. Platz belegt hat.

Text: Jutta Donat

Kontakt: [email protected]

Mit Geige, Kontrabass und FlöteFamilie Klingner ist die „fiddle folk family“

Die musikalische Familie Klingner Fotos: privat

Die „fiddle folk family“

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Wer greift in Zeiten von Spiel-konsole und PC noch zu Karten-

und Gesellschaftsspielen? „Mehr als Siedenken“, weiß Regina Bald, Hüterin vonca. 3 000 Spielen in der Langen Straße 25.Die Mitarbeiterin des Offenen Freizeit-treffs Zirkel hat seit Oktober 1993 dieLudothek aufgebaut. Aus dem reinenSpieleverleih wurde mit der Zeit das Säch-sische Spielezentrum, das mit Spiele-meisterschaften, der seit 1996 regelmäßigfür ein volles Haus sorgenden LeipzigerBrettspielnacht und seit vergangenem Jahrmit „Leipzig spielt!“ im Neuen Rathaus

Herrin über3 000 Spiele

Haltestelle: Friedrich-List-PlatzBahn: 1, 3, 8, 13

Tipp

für das gemeinschaftliche Spielen wirbt.Neben die traditionellen Brettspiele wie„Mensch, ärgere Dich nicht“ oder Halmasind längst zahlreiche neue Spielvariantengetreten. „Wo nehmen die Autoren bloßdie Ideen her? Mir fällt seit 15 Jahrennichts Vernünftiges ein!“, staunt ReginaBald jedes Jahr von Neuem. Aus jährlich300-400 Neuerscheinungen werden min-destens 50 neu angeschafft, erzählt Leip-zigs Herrin der Spiele.„Als Nichtspielerin habe ich mittlerweiledas Spielen gelernt, Literatur gewälzt, imSelbstversuch manches Spiel getestet.Heute spiele ich ebenso gern wie die vie-len Spielefans vom Kindergarten- bis insRentenalter, die sich bei uns treffen odersich regelmäßig Spiele für zu Hause aus-

Regina Bald lädt zur langen Spielenacht ein

Das ist schon ein hartes Stück Arbeit,manchmal an der Grenze des Psychi-schen, nicht selten des Physischen auch.Schließlich ist er nicht mehr der Jüngs-te, also Hälfte des Lebens schon über-schritten. Dazu merklicher Ansatz vonBauch. Und keine Ehefrau, die ihm dasFrühstück bereitet, abends auf ihn war-tet, nachts ihm den Stress aus dem Den-ken streichelt. Stattdessen frequentierter Imbissbuden und Kneipen, seltenbessere Hotels. Und immer unterwegs,rastlos und rührig, von Fall zu Fall, voneinem Tatort zum nächsten…Ist das ein Leben? Ja, es ist seins. Under denkt nicht viel drüber nach, denndas Denken braucht er für seinen kri-minalistischen Job, der ihn ausfüllt, dener ebenso mit Scharf- und Spürsinn ab-solviert wie mit stoischer Gemütlichkeitund Gelassenheit. Denn er kennt dassoziale Umfeld der Opfer ebenso wie diepsychologische Verortung der Täter.Wie sonst schafft jemand 500 Kriminal-fälle, vor allem 500 gelöste? Mit dieserBilanz ist Gustav Merks unstrittig dererfolgreichste Kommissar Leipzigs. Undsicher auch der bekannteste – Wochefür Woche verfolgen mehr als hundert-tausend sein Tun!

… herzlichen Glückwunsch,Steffen Mohr!

Erfunden hat diesen Merks der Mohr,Vorname Steffen. Der spielt Theaterund schreibt Stücke, singt und hantiertmit Gitarre dazu, hat viel Prosa für klei-ne und große Leser verfasst.Vor allem aber schickt er seit zehn Jah-ren wöchentlich im „SachsenSonntag“seinen Kommissar Merks in einenneuen Rätselkrimi – und jedes Mal kannder Leser miträtseln. Das ist spannendund unterhaltsam, ebenso locker ge-schrieben wie zu lesen, doch wahrlichauch ein hartes Stück Arbeit.Im Februar erschien der 500. Merks vonMohr.Was pflegte man früher bei solch einemAnlass zu sagen? Weiter so!

Volkmar Röhrig

Herzlichen Glückwunsch,Kommissar Merks …

Sind Märchen noch zeitgemäß?Wir fragten Märchenerzählerin Dorothea Aldner

Sie erzählen Märchen. Warum?

Meine drei Kinder sind mit Märchen großgeworden, meine sieben Enkelkinderebenso. Eigenlich sind es ja Geschichtenfür Erwachsene, hinter denen ein tiefererSinn steckt. Alles dreht sich um Macht, Lie-be, Erfolg und die Suche nach dem Glück.Im Märchen siegt meist jener, der Mut-proben und Abenteuer bestanden und mitHerz und Verstand gehandelt hat. Am Endebekommt auch ein Außenseiter oftmalseine Chance. Insofern machen MärchenMut zum Leben. Aber das Glück fällt nichtvom Himmel, man muss etwas dafür tun.

Wo erzählen Sie Märchen?

In Kindergärten, Schulen, zu Elternaben-den und auch im Gefängnis. Nach dem„Eselein“, einem Märchen der GebrüderGrimm, sagte mal ein Gefangener zu mir:„... mich hat nie jemand so geliebt ...“.

Foto: Volkmar Heinz

Wie wird manMärchenerzäh-lerin?

Indem man sich beidem Verein Europä-ischer Märchen-gesellschaft e. V. be-wirbt, sich testen und schulen lässt. Nacherfolgreicher Prüfung bin ich seit 1995 zer-tifizierte Märchenerzählerin und gebeauch Seminare für Erwachsene.

Sie lesen nicht vor, sondern erzählen?

Ja, das ist eben das Besondere. Ich liebedie gepflegte Sprache der Märchen. Wieein Schauspieler seine Rolle lernt, lerneich Märchen. Die Brüder Grimm haben al-lein über 230 geschrieben. Aber es gibtnoch unzählig weitere Märchen, die ichebenfalls lese und dann erzähle.www.dorothea-aldner-maerchen.de

leihen.“ Der Renner seit Jahren sind „DieSiedler von Catan“, mit denen es einLeipziger schon zum Deutschen Vize-meister gebracht hat. Auch für „Car-cassonne“, Monopoly oder das Kult-Kar-tenspiel „Tichu“ gibt es jährlich mehr-stufige Meisterschaften.„Spieler sind angenehme Menschen“, sagtRegina Bald, ihre Arbeit schätzt sie als ei-nen „Lichtblick in der Sozialarbeit!“Tagtäglich kann im OFT Zirkel kostenlosgespielt werden, seit einem Jahr in fri-schen, hellen Räumen im Erdgeschoss.Und für den 6. Juni 2009 bereitet das Säch-

sische Spielezentrum mit der benachbar-ten Kindertagesstätte und weiteren Part-nern das erste Straßenfest in der LangenStraße vor. Text/Foto: Holger Staniok

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Nur wenige Institutionen können aufeine solch lange, ununterbrochene

Tradition zurückschauen: Im Jahre 1212wurden in Leipzig die Thomaskirche er-baut, Thomasschule und Thomanerchor ge-gründet. Seit fast 800 Jahren sind diesemiteinander verbunden.Traditionen sind natürlich nur dort gut, wosie nicht zur Erstarrung führen, sondernneben dem Altbewährten Raum für not-wendige Neuerungen las-sen. So war das große,2012 bevorstehende Jubi-läum Thomaskantor Billerund Thomaspfarrer Wolffsowie einigen kultur-interessierten und enga-gierten Leipziger Bürgern im Jahre 2002Anlass zur Gründung des Vereins forumthomanum, der ganz gezielt Neues schaf-fen möchte: Rund um Chor und Schule inder Hillerstraße soll eine neuartige Bil-dungslandschaft entstehen, die musik-interessierten Kindern von der Kita bis zumAbitur eine durchgängig musisch geprägteBildung aus einem Guss bieten kann. DieIdee wurde zunächst als bloße Vision abge-tan, von manchen gar als Spinnerei belä-chelt. Doch mittlerweile sind die Funda-mente gelegt: Im Juni 2008 hat die Kita inder Sebastian-Bach-Straße mit hundert Kin-dern ihren Betrieb aufgenommen. DieNachfrage war weitaus höher und hält un-gebrochen an – eine erste Bestätigung fürdie Initiatoren, die Zeichen der Zeit richtigerkannt zu haben.Als nächstes wird eine Grundschule mitGanztagsangebot folgen. Die konsequen-te musikalische Erziehung bietet die

Tipp

Die Thomaner mit Thomaskantor Georg Christoph Biller – mal offiziell im Konzert, mal auf Wanderschaft. Fotos: Roland Weise

Haltestelle: WestplatzBahn: 1, 2, 8, 14

Chance, geeigneten Nachwuchs für denThomanerchor frühzeitig zu erkennnenund gezielt fördern zu können. Das istnicht zuletzt deshalb so wichtig, weil derStimmwechsel der Knaben immer frühereinsetzt. Konnten zu Bachs Zeiten nochSiebzehn- und Achtzehnjährige im Sopranoder Alt singen, stehen Jungs in diesem Al-ter heute längst in den Reihen des Männer-chores. Und irgendwann befinden sich die

800 Jahre – und quicklebendigZum Geburtstag 2012 stehen Veränderungen beim Thomanerchor an

Knabenstimmen auf verlorenem Posten,wenn nicht genügend neue nachkommen.Ideen, ihren Nachwuchs zu sichern, habenaber auch andere bedeutende Knabenchöre– sei es in Dresden, in Regensburg oder inWindsbach – entwickelt.

Einzigartiges PilotprojektDas Konzept des Leipziger forum tho-manum ist insofern einzigartig, als es sichan alle Kinder richtet, also auch an Kna-ben, die keine Chorlaufbahn anstreben, vorallem aber auch an Mädchen, für die es ver-gleichbare Förderungen bisher gar nichtgibt. Eltern, die ihre Nachmittage notge-drungen zu großen Teilen damit verbrin-gen, ihre Kinder zu Chor, Orchester oderInstrumentalunterricht zu chauffieren,ahnen, welch wunderbare Möglichkeitensich hier auftun.Für Thomaskantor Georg Christoph Billerist das forum thomanum ein Pilotprojekt.

„Es zeigt, wie es gehen könnte, ein Netz-werk zur Ausbildung junger Menschen imheute zumeist vernachlässigten kulturel-len Bereich zu schaffen. Der großen kul-turellen Tradition, die unser Land aus-macht, können wir sonst nicht mehr ge-recht werden“, meint Biller. Wer das bishernicht nachvollziehen konnte, sollte in Zei-ten globaler Wirtschaftskrisen vielleichtneu darüber nachdenken, welche Werte

Verschnaufpause

20 Jahre nach der Friedlichen Revoluti-on laden das Bürgerkomitee Leipzig e. V.und das Historische Seminar der Univer-sität Leipzig zu einer Gesprächsreihe mitZeitzeugen ein. An jedem ersten Montagdes Monats diskutieren Tobias Hollitzerund Reinhard Bohse mit Akteuren von‘89 über ihr Leben und Engagement vor,während und nach der Friedlichen Re-volution. Im Mittelpunkt der Montags-

gespräche stehen Zeitzeugen, die sich inbesonderer Weise beteiligten und einenaußergewöhnlichen wie exemplarischen

Lebensweg hatten und haben. Die ein-geladenen Persönlichkeiten berichtenausführlich über ihr Leben vor der Fried-lichen Revolution und ihre Teilnahmean derselben. Termine:6. April: Edgar Dusdal ; 4. Mai: CorneliaMatzke; 1. Juni: Christoph Wonneberger;6. Juli: Bernd Lutz-Lange; 3. August:Walter-Christian Steinbach; 7. Septem-ber: Gunter Weißgerber ...

Montagsgespräche„Wir sind das Volk“

An jedem ersten Montag des Monats 2009,19 Uhr, Museum in der „Runden Ecke“,

ehemaliger Stasi-Kino-Saal

wichtig sind – und wie wir sie bewahrenkönnen. Sabine Näher

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Visitenkarte

Neues Ausbildungsjahr bei den LVB

Bewerbungen sind noch möglichIm August dieses Jahres bietet sich wiederfür 38 Schulabsolventen die Chance, eineAusbildung bei den Leipziger Verkehrsbe-trieben zu beginnen. Dafür sind noch Be-werbungen möglich.Derzeit absolvieren 133 junge Leute eineAusbildung in der LVB-Gruppe in 16 ver-schiedenen Berufen. Für das Jahr 2009werden folgende Ausbildungen angeboten:Industriekaufmann/frau, Bürokaufmann/frau, Kaufmann/frau für Verkehrsservice,Fachkraft im Fahrbetrieb, Mechatroniker/in, KFZ-Mechatroniker/in, Konstruktions-mechaniker/in, Elektroniker/in für Be-triebstechnik, Elektroniker/in für Geräteund Systeme und Gärtner/in.

Des Weiteren gibt es für Gymnasiastenzwei Studienplätze für die KooperativeIngenieurs-Ausbildung (KIA) in den Fach-richtungen Elektrotechnik und Mecha-tronik. Diese Ausbildung ist eine Kombi-nation aus Berufsausbildung mit Abschlussund einem Studium. Ein Drittel aller Aus-bildungsplätze sollen mit Hauptschülernbesetzt werden, darunter auch höher qua-lifizierte Berufe wie die Fachkraft im Fahr-betrieb, den Gärtner, den Konstruktions-mechaniker und den Mechatroniker. Eswird empfohlen, sich online unterwww.lab-bildung.de zu bewerben. Dortfinden Sie auch Informationen zu den Aus-bildungsberufen. Antje Heisig

Weitere Videokameras kommenIn diesem Jahr werden weitere Bahnenund Busse mit Videokameras ausgerüs-tet. Seit dem Jahre 2000 wurden in 255der rund 350 Straßenbahnfahrzeuge so-wie in 40 von 110 Bussen Videoschutz-systeme eingebaut. Neben den künfti-gen Neufahrzeugen werden auch dieletzten 62 modernisierten Tatras diesesSystem erhalten. Auch 17 Gelenkomni-busse, die als Nachtbusse im Einsatzsind, werden mit Kameras ausgestattet.Auswertungen von Ereignissen der Ver-gangenheit rechtfertigen diesen Schritt,da es gegenüber den Busfahrern immerwieder zu verbalen und tätlichen An-griffen, insbesondere im Nachtdienst, ge-kommen ist. Ralph Gertler

Erich Kästner wird am 23. Februar 1899als Sohn einesSattlermeistersin Dresden ge-boren. 1917/18ist er Soldat im1. Weltkriegund kommtschwer herz-krank in seineHeimats tadtzurück. 1919legt er am Kö-n i g - G e o r g -Gymnasium, indessen Schülerzeitung er Gedichte ver-öffentlicht, das Notabitur mit Auszeich-nung ab. Mit dem Goldenen Stipendiumder Stadt Dresden versehen nimmt er inLeipzig Studien in Geschichte, Philoso-

phie, Theatergeschichte und Germanistikauf und promoviert 1925.Ab 1922 arbeitet er neben seiner Ausbil-dung auch für die „Neue Leipziger Zei-tung“, die ihn aber 1927 aufgrund der Ver-öffentlichung eines als anstößig erachte-ten Gedichtes entlässt.Danach siedelt der Dr. phil. nach Berlinüber, arbeitet freischaffend für verschie-dene Zeitungen, so auch für die von Carlvon Ossietzky herausgegebene „Welt-bühne”, und wird 1931 in den PEN-Clubgewählt.Bis 1933 veröffentlicht Kästner Gedicht-bände, schreibt für das Kabarett und wirdAutor von Kinderbüchern, so „Emil unddie Detektive“, „Pünktchen und Anton”,„Das fliegende Klassenzimmer“.1933 werden Bücher Kästners von denNationalsozialisten verbrannt, darf er inDeutschland nicht mehr veröffentlichenund wird erstmals von der Gestapo ver-

haftet. Er wandertaber nicht aus undschreibt unter fal-schem Namenweiter (als „Bert-hold Bürger“ ist erDrehbuchautorzum UFA-Film„Münchhausen“).Ab 1945 in Mün-chen, arbeitet erwieder in verschiedenen Richtungen alsAutor (auch von Kinderbüchern), ist von1951 bis 1962 Präsident des westdeut-schen PEN-Zentrums, erhält 1957 denGeorg-Büchner-Preis und 1959 dasBundesverdienstkreuz.Er stirbt am 19. Juli 1974 in seiner Wahl-heimat München.

Svend WeiseQuellen:www.erich-kaestner-museum.de;www.dhm.de

E. Kästner 1899-1974

Pilot-Schülerbegleiter erhielten AusweisDie ersten elf Leipziger Schülerinnen undSchüler, die am Pilotprojekt „LVB-Schü-lerbegleiter“ teilgenommen haben, erhiel-ten im Dezember ihren Ausweis und sindnun in den Fahrzeugen der LVB unterwegs.Was sind eigentlich Schülerbegleiter?Allgemein gesagt, junge Menschen, die sichfreiwillig und ehrenamtlich für mehr Zivil-courage, Toleranz und Offenheit zu Vielfaltengagieren. Konkret achten sie auf dem ei-genen Schulweg in Bus und Bahn auf ihreMitmenschen, versuchen kleinere Konflikt-situationen zu entschärfen und somit aktivzu einem angenehmeren Klima beizutra-gen. Um für eine solche Aufgabe gerüstetzu sein, ist eine Ausbildung erforderlich, dievon der Polizeidirektion Leipzig, dem So-

ziokulturellen Zentrum „die Villa“ und denLVB durchgeführt wurde. Ausbildungs-themen waren u. a. gewaltfreie Kommuni-kation, rechtliche Aspekte, Deeskalation,Körpersprache, aber auch Handlungs-strategien bei Konflikten. Ganz wichtig istnatürlich der Selbstschutz. Schülerbegleiterentscheiden selber, ob sie in eine Situationeingreifen wollen oder ob Hilfe von außengeholt wird.Die ersten Schülerbegleiter von der 56. Mit-telschule, des Johannes-Kepler-Gymnasi-ums und der Mittelschule am Adler fandendie Ausbildung sehr interessant, sind vielwachsamer auf ihrem Schulweg unterwegsund freuen sich, nun offiziell Schüler-begleiter sein zu dürfen. Christof Bunke

Neue SendezeitenDie Sendereihe „in Leipzig“ auf LEIPZIG

FERNSEHEN hat mit Jahresbeginn neueSendezeiten erhalten. Die halbstündi-geTalkrunde, bei der Moderator RenatoBodenburg mit seinen Gästen über dasaktuelle Geschehen in und um Leipzigdiskutiert, wird zwar nach wie vor je-den zweiten Dienstag im Monat ausge-strahlt, allerdings nunmehr jeweils19.30 Uhr und 21.30 Uhr, also jeweilseine Stunde später als bisher.Im Mai 2005 flimmerte „in Leipzig“zum ersten Mal über den Bildschirm.Die Produktion wird von den LeipzigerVerkehrsbetrieben unterstützt.

fradi

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Abseits der Touristenpfade und doch mit-tendrin: das ehemalige Messehaus DreiKönige. Kein Passant verweilt und lässt denBlick schweifen – zu Unrecht.Ein seinerzeit modernsten Ansprüchen ge-nügender Stahlbetonbau entstand in denJahren 1915/1916. Für die beiden unte-ren Geschosse war ein großes Konzertcafénach Muster der Etablissements Picadillyin Berlin und Cöln und Fürstenhof in Mün-chen vorgesehen. Die übrigen Etagen soll-ten für Messvermietung eingerichtet wer-den. Im Dachgeschoss lagen Wohnräumefür den Hausdiener und eine Wirtschafte-rin. Architekt Johann Gustav Pflaume ent-warf einen in der damaligen Presse hochgelobten Geschäftshausbau, der zwei Vor-gängergrundstücke vereinigte und von Nr.34 den Namen übernahm. Schon 1498 ist

Letztlich erhält das Gebäude durch seinenzweigeschossigen Erker über dem Haus-eingang einen gelungenen gestalterischenAkzent. Nur etwa 60 Zentimeter ragt derauf Konsolen ruhende Erker in den Stra-ßenraum, und somit musste auf die sonstüblichen seitlichen Fenster verzichtet wer-den. Diese schmalen Seitenfenster sind esja, die bei den in Leipzig vielfach üblichenKastenerkern den Blick in beide Richtun-gen der Straße ermöglichten. Jeweils dreiSkulpturen pro Etage rahmen die beidenErkerfenster.Im unteren Geschoss die Weisen aus derWeihnachtsgeschichte mit ihren GabenGold, Weihrauch und Myrrhe. Letztereliegt in einem kostbaren Pokal, den ganzlinks ein Orientale mit Turban in der Handhält.Die drei in den Evangelien genanntenGaben wurden in der Bildenden Kunstbereits im 5. Jahrhundert jeweils einemÜberbringer zugeordnet; im 9. Jh. erhiel-ten diese ihre Namen: Caspar, Balthasar,Melchior. Darstellungen im 8. Jh. setztendie Männer erstmals mit Lebensaltern inBeziehung, versahen sie mit Kronen undteilten sie den drei bekannten Weltteilenzu. So symbolisiert die mittlere Figur Af-rika, mit einem kleinen Affen zu Füßenund einem Horn in der Hand, in dem Weih-rauch liegt. Mit wallendem Bart und Kro-ne erscheint der Europa zugeteilte König,der eine Truhe mit Gold in Händen hält.Die darüber liegende Etage zieren dreiweibliche Allegorien; dass eine der Dameneine Laute spielt, darf mit Blick auf denBauherren nicht verwundern. Schließlichstudierte Max Kuhn 1898 bis 1900 am Kö-niglichen Konservatorium in Leipzig Ge-sang und an der hiesigen Universität Mu-sikgeschichte ...

Spurensuche – Erker in der StadtDrei Könige – entdeckt in der Petersstraße 32/34

Haltestelle: Wilhelm-Leuschner-PlatzBahn: 2, 8, 9, 10, 11,

Tipp

Zwischen den beiden Etagen inschriftlichdie Erbauungszeit und ergänzend: Auf Siegvertraut, im Krieg erbaut.Den oberen Erkerabschluss bilden dick-bauchige Vasen. Die aus Muschelkalksteinhergestellte Fassadenplastik stammt vonGeorg Albershofer aus München.Zeising & Co betrieb als Konditoreiunter-nehmen das Kaffeehaus „Drei Könige“unter dem Slogan: „Die Entdeckung ei-ner neuen Torte beglückt die Menschheitmehr als die Entdeckung eines neuen Pla-neten.“ Thomas Noack

„Macht nach Adam Ries(e) ...“ lautet dasMotto einer Ausstellung, die bis zum 18.Dezember im Stadtarchiv, Torgauer Stra-ße 74, zu sehen ist.Die Ausstellung nimmt den 450. Todestagdes großen Mathematikers zum Anlass,anhand zahlreicher Originalquellen überdessen Lebenswerk und seine Wirkungenzu informieren. Adam Ries, der u. a. auchin Leipzig als Rechenmeister wirkte, halfmit seinen fachlich und methodisch vor-bildlichen Rechenbüchern, das Rechnenim Volk zu verbreiten. Für zahlreiche prak-

„Macht nach Adam Ries(e) ...“Ausstellung im Stadtarchiv zum 450. Todestag von Adam Ries

tische Vorgänge wie das Erstellen von Brot-ordnungen oder das Visieren von Fässernleistete er konzeptionelle mathematischeArbeit. Die Ausstellung kann ohne Voran-meldungen während der Öffnungszeitendes Lesesaals besichtigt werden.

Haltestelle: Torgauer PlatzBahn: 8Haltestelle Volksgarten • Bahn: 3, 13

TippDr. Beate Berger, Direktorin desStadtarchivs Leipzig, in der AdamRies-Ausstellung. Foto: stars

Drei Könige in der PetersstraßeFotos: Holger Ahrens

das im Besitz der Familie Schmiedhöferbefindliche Haus in Ratsakten als „Die hei-ligen drei Könige“ erwähnt. Bauherr desetwa eine Million Mark teuren Unterneh-mens mitten im Ersten Weltkrieg war deraus Chemnitz gebürtige MusikverlegerDr. phil. Max Richard August Kuhn ausOetzsch bei Leipzig.Strenge Fensterreihungen mit durchgezo-genen Fensterbankgesimsen gliedern dieoberen Geschosse über den weit gespann-ten Bögen des Erdgeschosses, wobei da-mals die beiden mittleren Caféhausfens-ter bis zum Fußboden versenkbar waren.

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Haltestelle: JohannisplatzBahn: 4, 7, 12, 15

Tipp

Das besondere DenkmalHenriette Goldschmidt-Schule

Henriette Goldschmidt, Ehefrau desRabbiners der Israelitischen Religi-

onsgemeinschaft Dr. Abraham MeyerGoldschmidt, hatte in den Sechzigerjahrendes 19. Jahrhunderts bereits den Weg zurdeutschen Frauenbewegung an der Seitevon Louise Otto-Peters und AugusteSchmidt gefunden, als sie ganz zufälligeine für ihr weiteres Wirken wichtige Er-fahrung machte. „Auf dem Wege in Leip- Büste von Henriette Goldschmidt im gleichnamigen Schulgebäude

sönlichkeiten des öffentlichen Lebens un-ter anderem der Architekt Arwed Ross-bach, der Bankier Jacob Plaut und derVerleger Henri Hinrichsen als Fördererbeitraten. Bereits im Herbst 1872 konnteder Verein einen ersten Volkskindergartenin der Querstraße eröffnen. Gleichzeitigbemühte sich Henriette Goldschmidt umeine systematische Ausbildung von Kinder-gärtnerinnen, gründete dazu im selbenJahr das Seminar für Kindergärtnerinnenund unterrichtete dort auch selbst.Außerdem war sie auf Vortragsreisen durchDeutschland unterwegs und publizierte,darunter ihr wohl bedeutendstes Buch„Was ich von Fröbel lernte und lehrte“.

Lyzeum für Frauen1878 gelang der Pädagogin die Gründungdes „Lyzeums für Frauen“ als Fortbil-dungs- und Berufsschule. Elf Jahre späterkonnte der Verein in der Weststraße 16 einVereinshaus erwerben, in das das Semi-nar für Kindergärtnerinnen, das Lyzeumfür Frauen, ein weiterer Kindergarten undein Pensionat für Studentinnen einzogen.Auch Henriette Goldschmidt wohnte in

diesem Haus, das 1920 nach ihr benanntund im Jahr 2000 trotz zahlreicher Pro-teste zur Verbreiterung der Friedrich-Ebert-Straße abgerissen wurde.Noch im hohen Alter von 86 Jahren be-gründete Henriette Goldschmidt 1911 die„Hochschule für Frauen“ in der König-straße 18/20, heute Goldschmidtstraße 20.In dieser Schule, für die der MusikverlegerHenri Hinrichsen Grundstück und Gebäu-de stiftete, wurden Lehrkräfte für die so-zialen und pädagogischen Berufsbildungs-stätten ausgebildet. Nach dem Tod Hen-riette Goldschmidts 1920 übernahm dieStadt die Einrichtung als „Sozialpäda-gogisches Frauenseminar“. In den Jahrender DDR befand sich in diesem Haus diePädagogische Fachschule für Kindergärt-nerinnen „Henriette Goldschmidt“, seit1991 hat hier das Berufliche SchulzentrumSozialwesen der Stadt Leipzig mit derFachschule für Sozialpädagogik „Henri-ette Goldschmidt“ seinen Sitz.

Text und Fotos: Dagmar Schäfer

zigs Straßen kam ich in einer Gasse in derNähe der Weststraße an ein kleines Haus,dessen Parterre die Inschrift ‚Kindergarten’trug“, erinnerte sie sich später. „Ich hattewohl in Gesprächen manchmal, wenn auchselten, etwas von Kindergärten, Frö-belschen Beschäftigungen, reden hören,ohne der Sache besondere Aufmerksam-keit zu schenken. Doch blieb ich einen Au-genblick vor dem Hause stehen, klingelteund stieg einige Stufen hinunter in einenkellerartigen Raum. Denn wo hätte damalsein Kindergarten anders ein Lokal findenkönnen als in einem irgendwie ungehöri-gen Raum?“ Henriette Goldschmidt trafhier auf eine Kindergärtnerin, die ihr Frö-belsche Beschäftigungsmittel zeigte. „Sehrerstaunt sah ich sie an, ich fühlte, hier istein Plan, ein System, eine Methode!“Die bildungshungrige Henriette Gold-schmidt begann nun voller Eifer, FröbelsSchriften zu studieren und begeisterte sichfür das Ziel der allseitigen Bildung undErziehung der Kinder im Vorschulalter. Am10. Dezember 1871 gründete sie in Leip-zig den Verein für Familien- und Volkser-ziehung, dem neben vielen anderen Per-

Am 22. März 2009, dem Internationalen Tag des Wassers, öffnet die

KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zwischen 12 und 16 Uhr

wieder ihre Anlagen. Besuchen Sie den Wasserturm in Probstheida, besichtigen

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Wir freuen uns auf Sie!

» Wasserturm Probstheida, Am Wasserwerk 10, 04299 Leipzig

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» Kläranlage Markkleeberg, Am Wolfswinkel 2, 04416 Markkleeberg

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Sie dürfen bei uns träumen, aber das istkein Traum: Sie fahren mit der Straßen-bahn abgasfrei und energieeffizient durchdie Stadt oder nutzen unsere „GreenBus“-Linien! Bereits seit 2007 ersetzen wir Alt-fahrzeuge durch neue Stadtbusse mit derhöchsten Abgasnorm. Und nicht erst seitheute werden in allen Bereichen der Unter-nehmensgruppe LVB Umweltschutzzieleangesteuert. Mobilität für viele effektiv zuorganisieren und anzubieten, ist der wesent-liche Vorteil des öffentlichen Nahverkehrs.Unabhängig vom Modernisierungsgradfahren unsere Kunden mit allen Bussenbereits effizienter als mit einem Drei-Li-ter-Auto. In der Straßenbahn erreichen wirdurch die hohen Fahrgastzahlen heute ei-nen Stromverbrauch, der für eine Personauf 100 Kilometer durchschnittlich weni-ger als einem Liter Kraftstoff entspricht.Während die Autoindustrie gerade erst inheftige Diskussion zum Spritsparen ein-getreten ist, gehören wir längst zum aner-kannten Umweltverbund.Doch wir wollen mehr! Seit Jahren be-trachten wir unsere Umweltbilanzen undfragen: Wo und wie effektiv verbrauchenwir Energie? Wie verbessert die Erneue-rung unserer Fahrzeuge diese Kennzahlen?Wie beschleunigen wir die Modernisierungunserer Werkstätten und Betriebshöfe?Wie können wir die Bedürfnisse unserer

Hurra, das Kleine ist da!Nachwuchs in der LeipzigBoot-Familie

Kundenströme noch besser erfüllen? Alsökologisches Unternehmen sind wirSchrittmacher in der Region. Der öffentli-che Nahverkehr in Leipzig soll in dennächsten Jahren noch auf 25 Prozent Ver-kehrsanteil gesteigert werden. Wir wissen,zu unserer Umweltbilanz gehört nicht nurdie reine Betrachtung der Fahrgastzahlen,sondern auch die Analyse sämtlicherEnergieverbräuche. Hybridantriebe sollenkünftig helfen, den Kraftstoffverbrauchweiter zu senken. Betriebshöfe und Werk-stätten werden nicht nur modernisiert,sondern wärmegedämmt und regenerati-ve Energien verstärkt genutzt. Was wirdabei an Treibhausgasen einsparen, be-rechnen wir. Und wir möchten Sie überdiese Fortschritte informieren. Unserneues Logo zum Klima- und Umwelt-schutz soll darauf hinweisen. Ziel ist, die-ses Logo zur Qualitätsmarke für Umwelt-und Klimaschutz bei den LVB zu entwi-ckeln. Dazu Marketingleiter Peter Nebe:„Diskutieren Sie gern über Fahrzeuge derKompakt-, Mittel-, Ober- und Luxusklasseund ihre Zukunft? Wir bieten bereits heu-te die Umweltklasse unserer Busse undBahnen und garantieren einen niedrigenVerbrauch und Kohlendioxidausstoß. Wirsind gewissermaßen heute und auch in Zu-kunft Premiumklasse. Auf unserem neuenLogo kommt ein starker Wisent kraftvoll

Familientreffen auf der Beach&Boat, derMesse für Wassersport und Tourismus inLeipzig. Neben dem bereits bekanntenFahrgastschiff hat die RANAboot GmbHaus Leipzig erstmals auch das kleineLeipzigBoot, das Familien- und Sportboot,der Öffentlichkeit vorgestellt. 650 Zenti-meter lang, 235 Zentimeter breit und1 500 Pfund schwer; das sind die Datendes kleinen Bootes.Die LeipzigBoot-Familie ist speziell ent-wickelt worden, um eine wassertouris-tische Nutzung der sensiblen Gewässerrund um Leipzig zu ermöglichen. Der ent-stehende Gewässerverbund in und umLeipzig verbindet die Fließgewässer derStadt mit den Seen der Tagebaunachfolge-landschaft des Umlandes. Dementspre-chend fand die Erstpräsentation des neuenLeipzigBootes auf dem Gemeinschafts-stand des Tourismusverein Leipziger Neu-seenland (TVLN) statt. Staatsminister

Thomas Jurk und Leipzigs Bürger-meister für Umwelt, Ordnung undSport Heiko Rosenthal, der zu-gleich Sprecher des Grünen Ringsist, ließen es sich nicht nehmen, ge-meinsam mit Kanu-Olympiame-daillengewinner Christian Gille so-wie den RANAboot-GeschäftsführernRainer Kehr und Kai Rensmann feierlichdas neue Boot zu enthüllen – siehe Foto.Die eigentliche Taufe auf den Namen„Henriette“ nahm anschließend die Vorsit-zende des Tourismusverein Leipziger Neu-seenland, Dr. Gabriela Lantzsch, vor.Die Präsentation des neuen LeipzigBooteswar einer der besonderen Höhepunkte fürdie erstmals in Leipzig stattfindende Mes-se. Je nach Ausbauvariante kann das Klei-ne für die Übernachtung von zwei bis vierPersonen an Bord ausgestattet werden.Die flexible Innengestaltung bietet aberauch bequem acht Gästen für einen Tages-

ausflug Platz. Die Planung für die Leipzig-Boote stammt von dem PlanungsbüroDesCon GmbH. Die Realisierung liegt inden Händen der RANAboot GmbH, einemGemeinschaftsunternehmen der BootsbauKehr GbR und der Leipziger Servicebe-triebe (LSB) GmbH, eine Tochtergesell-schaft der LVB. K. R.

„Wir sind Premiumklasse“Umwelt- und Klimaschutz mit und durch die LVB

daher. Doch wir wissen, er ist leider auchein Tier, das in seiner Art bedroht ist undunseren Schutz braucht. Damit symboli-siert der Wisent zugleich den Schutz un-serer Umwelt. Den Wisent können wirübrigens auch in Leipzig erleben: Im Wild-park werden große Anstrengungen unter-nommen, ihm eine gute Heimstätte zugeben, die LVB unterstützen dies. So wol-len wir ihn auch als Symbol für unser Um-weltengagement zeigen.“Dass es nicht immer leichte Entscheidun-gen gibt zum Kauf umweltfreundlicherFahrzeuge oder zur Sanierung unserer Lie-genschaften, dass wir dazu unsere Kunden,aber auch die öffentliche Hand und ihreFördermittel benötigen und welche Klip-pen sich dabei auftun, darüber möchtenwir Sie auf dem Laufenden halten. Wirwollen in folgenden Ausgaben weiter zurUmweltklasse berichten.

Annette KörnerUmweltschutzbeauftragte der LVB

Die Idee, das neue LeipzigBoot für Familienund Freizeit auf den Namen „Henriette“ zutaufen, wurde übrigens in der Traffixplus-Redaktionssitzung geboren. Dort haben wirgemeinsam über die Verdienste von HenrietteGoldschmidt – siehe Seite 22 – gesprochen.

Foto: Frank Dietze

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24 Traffix LVB-Kundenmagazinplus

Gegen Ende der DDR, genau am 1.März 1990, gründet ein Sachse einen

neuen Verlag mit einem einzigen Produkt:einer Deutschlandkarte. Bei der Vermes-sung des am 3. Oktober 1990 wieder-vereinigten Landes muss er sich nicht wieAlexander von Humboldt in Daniel Kehl-manns Roman „Die Vermessung der Welt“durch Urwald und Steppe kämpfen. Ererwirbt das begehrte Kartenwerk kurzer-hand am Schreibtisch von einem West-verlag und verkauft sie in den vier Mona-ten bis zur Währungsunion am 1. Juli nochfür DDR-Mark. Damit beweist der damals40-jährige Andreas Barthel durchausRisikobereitschaft und kaufmännischeWeitsicht: „Während die Westverlage mitvollen Lagern auf die Einführung der D-Mark warteten, habe ich dieses Zeitfenstergenutzt und einen hervorragenden Verlags-start hingelegt“, erinnert sich der studier-te Ökonom. Andreas Barthel bäckt nachdieser ihn heute noch Staunen lassendenGründerzeitstory kleinere Brötchen, bautsich aus dem Nichts ganz solide ein karto-graphisches Ingenieurbüro auf und entwi-ckelt Einzelkarten. Zu den Verlagspro-dukten der ersten Jahre gehören die Stra-ßenkarte „90 Kilometer um Leipzig“ unddie Stadtpläne von Leipzig und Halle.„Ohne meine tüchtigen Außenmitarbeiterhätten wir es nicht geschafft“, bekennt er.Er profitierte bis 1994 noch einmal vonder „Goldgräberstimmung“ der Wiederver-einigung, als westdeutsche Geschäftsleute

genaue Stadtpläne benötigten, um Grund-stücke zu finden, die zum Verkauf anstan-den oder rückübertragen werden sollten.Nach den fetten Jahren kamen die mage-ren. Die Konkurrenz war riesig, und eineneue Geschäftsidee musste her. Sie hieß:Entwicklung von Rad- und Wanderkarten.„Das ist eine Wachstumsbranche bis heu-te!“, freut sich der Geschäftsmann Barthel.

Markenzeichen ist das grüne VDie Bilanz nach 19 Verlagsjahren ist posi-tiv: 150 Titel sind bisher erschienen, 12 bis14 neue Titel kommen pro Jahr dazu. Eheeine neue Karte entwickelt wird, erfor-schen die Projektmanager ein Jahr zuvormit GPS-Technik das Gelände, halten Se-henswürdigkeiten fotografisch im Bild fest.Dabei kann auf eine Stammdatei von über3 500 ehrenamtlichen Redaktionspartnernzurückgegriffen werden, darunter Pensio-näre, Vereine und Institutionen, die dieNeuentwicklung einer Karte vor Ort sach-

kundig begleiten. Barthels Markenzeichen:Das satte Grün mit dem eleganten V imLogo ist heute in den Buchhandlungennicht mehr zu übersehen. Neun fest ange-stellte Mitarbeiter, darunter seine TochterAnn-Christin, haben den Qualitätsan-spruch des Verlages verinnerlicht: DenNutzern mit detailtreuen, klar strukturier-ten, ruhigen Kartenbildern eine schnelleOrientierung zu gewährleisten und ihnenmit attraktiven Fotos ihre schöne HeimatDeutschland nahe zu bringen.„Gott hat die Erde nur einmal geküsst.Genau an dieser Stelle, wo jetzt Deutsch-land ist.“ Andreas Barthel hält den Textder Prinzen für zutreffend und nannte eineWander- und Radwanderkartenreihe„Schöne Heimat“, in der er im Text-Bild-teil viele Tipps für Ausflüge parat hält. „Wirwollen den Blick öffnen für die Schönhei-ten vor der Haustür“, bekennt der passio-nierte Radfahrer.

Text und Foto: Jutta Donat

Die Vermessung von DeutschlandBorsdorfer Kartenverlag erlebte Gründerzeit nach dem Mauerfall

Zurzeit immer mal weg:Verlagschef Andreas Barthel.

Er hat eine ungewöhnlicheIdee in petto: Er möchte einefahrradtaugliche Karte überden Ökumenischen Jakobs-Pilgerweg von Görlitz über

Leipzig bis nach Vacha an derWerra entwickeln. Kein

Wunder, führt die Route dochdirekt an seinem Verlagshaus

in Borsdorf vorbei.

Eine historische Druckpresse im Museumfür Druckkunst in der Nonnenstraße gibtdie Zeilen „Preis der Leipziger Buchmes-se“ frei. Wer wird den begehrten Preis derLeipziger Buchmesse 2009 wohl bekom-

men, der am 12. März, 16 Uhr, in der Glas-halle des Messegeländes bereits zum fünf-ten Mal verliehen wird. Die Spannungbleibt bis zuletzt, obwohl die Jury unterVorsitz von Ulrich Greiner bereits aus deninsgesamt 760 eingereichten Büchern diepreiswürdigen in den Kategorien Bellet-ristik, Sachbuch/Essayistik und Überset-zung nominiert hat.Hörproben aller Titel sind verfügbar un-ter: www.literaturport.de.

Wer erhält den Preis der Buchmesse 2009?Die Spannung bleibt bis zum 12. März erhalten

Auf dem Foto an der historischen Druckpressev. l.: Buchmessedirektor Oliver Zille, MichaelHametner, Literaturredakteur beim MDR, Jury-vorsitzender Ulrich Greiner, Literatur-Chef derZEIT. Foto: M. H.-Stars

Barthels rechte Hand: Tochter Ann-Christin

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TippHaltestelle: ZooBahn: 12Haltestelle: GoerdelerringBahn: 1, 3, 4, 7, 9, 12, 13, 15

Wenn du wissen willst wieso, danngeh doch in den Zoo. So konkret

sagt das Silke Giersch, Leiterin Besucher-service, natürlich nicht, aber ihre Schrittelenkt sie schon mal zum EntdeckerhausArche, das im ehemaligen Raubtierhaussein Domizil hat. Wissen Sie, wie es sichanfühlt, wenn einem ein Elefant auf dieHand tritt? Oder, dass der altbekannteSpruch „wie ein Elefant im Porzellan-laden“ gar keine Berechtigung hat? Na,dann wird es aber Zeit für eine Ent-deckungstour durch den Leipziger Zoo.Wer Lust hat, kann mit einem Zoolotsenauf Safari gehen und hautnah verfolgen,wie der König der Tiere und seine „Unter-

statten. Manche gehören fast zur Familie“,schmunzelt Silke Giersch. Sie kann das gutverstehen, waren doch auch bei ihr dasweitläufige Gelände, seine Bewohner unddie Stadt selbst Liebe auf den ersten Blick.Vor vier Jahren ist sie mit ihrer Familievon Berlin nach Leipzig gezogen. „Leipzigist einfach toll“, schwärmt die 35-Jährige.„Viel Grün, alles ist auf kurzem Wege er-reichbar – Kultur, Freizeiteinrichtungenund natürlich der Zoo.“Ihre Aufgabe ist es, den Besuchern die gan-zeVielfalt des Zoos zu zeigen. „Jede Jah-reszeit hat ihre Besonderheiten. Ich freuemich immer, wenn ich die jungen Muttismit ihren kleinen Kindern sehe, wie siean den Gehegen vorbeispazieren, erklä-ren und zeigen oder einfach nur die zahl-reichen Spielplätze nutzen, um abseits desGroßstadtlärms ein paar entspannte Stun-den zu verbringen. “Der Leipziger Zoo hat sich auf Familieneingestellt: mit Stillecke, Wickelraum,Kindertoiletten und Bollerwagen zumAusleihen. Darüber hinaus werden in denFerien spezielle Kinderprogramme mitFütterungen, Abenteuertouren, Bastel-nachmittagen oder Puppentheater ange-boten. Zum Schulanfang wartet seit Jah-ren ein großer Zuckertütenbaum auf alleABC-Schützen und am 12. September gibtes KIDZ – das Riesenkinderfest.Wer mehr als nur Tiere im Tierkindergartenstreicheln möchte, kann überdies in derAG Zoo-Kids tätig werden. Zwei Gruppenmit jeweils 15 Kindern im Alter zwischenacht und zwölf sind ein Schuljahr lang imZoo aktiv. Alle 14 Tage treffen sie sich, umtiefere Einblicke in den Zooalltag zu er-halten. „Nach einem Jahr sind das dannrichtige kleine Zooexperten“, meint SilkeGiersch. Wer Lust hat, kann sich übrigens

Wenn du wissen willst wieso,dann geh doch in den Zoo

tanen“ in der Kiwara-Savanne leben oderbei einem Streifzug durchs Pongoland „sei-nem Affen“ Zucker geben. Das ist aller-dings nur bildlich gemeint. Was viele derTiere wirklich gern essen, darüber kannman sich einen Einblick in der Futterkücheverschaffen. Tiere beobachten, manchmalsogar beim Füttern helfen oder ausprobie-ren, wie es sich mit Pinguinflossen geht –all das und noch vieles mehr kann manals Zoo-Entdecker erfahren. 65 Zoolotsenhaben sich bestens präpariert, um Ihre Fra-gen zu beanworten.

Der Zoo als ErlebnisweltEntdeckertouren, Safari-Angebote, Fami-lienfeste und vieles mehr – das Konzeptscheint aufzugehen. Rund 1,6 Millionen Be-sucher zählte der Leipziger Zoo ver-

gangenes Jahr.Reisebusse ausganz Deutsch-land füllen denPa r k p l a t z .„Eine besonde-re Beziehungzu ihrem Zoohaben jedochdie Leipzigerselbst “, freutsich die Leiterindes Besucher-

service. „Viele nutzen eine Jahreskarte, umihren Lieblingstieren einen Besuch abzu-

bewerben – Anmeldungen im Safari-Büro.Ab Juni werden fürs kommende Schuljahrwieder neue Mitglieder aufgenommen.Bevor Sie nun in den Zoo starten, lohntauch ein Blick ins Internet – www.zoo-leipzig.de. „Dort finden Sie tagesaktuelleHinweise über alle Veranstaltungen, aberauch über unsere Neuzugänge. Denn wirsorgen uns nicht nur um Ihren, sondernauch um unseren Nachwuchs. Und da gibtsimmer viel zu berichten“, empfiehlt dieLeiterin des Besucherservice.

Elke Rath

Silke Giersch

Tanisha – der Giraffennachwuchs

Was wird da wohl drunter sein?

Die „Arche“ – das ehemalige Raubtierhaus wurde zum Entdeckerhaus. Fotos: Holger Ahrens

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Wie kommt man auf die ebenso ori-ginelle wie ausgefallene Idee,

Stelzenhäuser, Ritterburgen und Kletter-parcours für Kinder zu bauen? Ganz ein-fach: durch die eigenen Sprösslinge.Quentin und Julian Hammann, die sechsund acht Jahre alten Söhne von AndréHammann aus Taucha, wünschten sich vorzwei Jahren ein Spielhaus. Ihr Vater durch-streifte daraufhin die Baumärkte, jedochohne nennenswerten Erfolg.André Hammann vermisste bei den ange-botenen Häusern die Originalität, das Be-sondere. Kurzerhand griff der handwerk-lich Begabte selbst zum Werkzeug undbaute ein Spielhaus – und zwar so, wie esihm selbst als Kind gefallen hätte. „Man

sagt ja nicht umsonst, dass in jedem Mannauch noch ein Kind steckt“, schmunzelter und präzisiert seine Vorstellungen voneinem „richtigen“ Spielhaus: burgähnlichmuss es sein, auf Stelzen thronen und vie-le Möglichkeiten zum Klettern, Rutschenund Schaukeln bieten. Und außerdem soll-te es noch farbig sein.Das Bauen des Stelzenhauses für die ei-genen Kinder machte André Hammann soviel Freude, und das Ergebnis kam bei denSöhnen so gut an, dass schon bald derGedanke aufkam, weitere Häuser zu bau-en. Aus dem Hobby entwickelte sich so

allmählich eine Geschäftsidee. Zum Tauch-scher 2007 stellte der 37-Jährige ein Spiel-haus vor, und schon bald kamen Aufträgeaus Kindergärten und -heimen der Regi-on. Das erste seiner Spielhäuser baute erfür die Kindertagesstätte St. Moritz inTaucha.Jedes Haus, das der Tauchaer baut, ist einUnikat. Vor Ort macht er sich ein Bild vonden Gegebenheiten, zeichnet Entwürfe,bespricht sie mit den Erzieherinnen undgeht dann in seiner Werkstatt an die Aus-führung. Immer neue Ideen entwickelt er:Für den Kindergarten der Volkssolidaritätin der Leipziger Krönerstraße fertigte An-dré Hammann einen Klangpavillon. Wind-spiel, Gong, Trommel und Klangschalen re-gen die Kinder zum spielerischen Klang-erlebnis an. Ein Kletterparcours mitSchwebebalken, Hängebrücke und Halte-seilen fördert den kindlichen Bewegungs-drang, übt die Geschicklichkeit. NachdemAndré Hammann die Spielgeräte aufge-stellt hatte, überzeugte er sich selbst, wiesie von den Kindern angenommen werden:„Die kleinen Mäuse turnten begeistertdarauf herum. Ich freute mich sehr undbeschloss: Diese Arbeit mache ich weiter.“Das handwerkliche Rüstzeug erwarb dergelernte Klempnerinstallateur mit Unter-stützung eines Zimmerermeisters, beikomplizierten Entwürfen berät er sichschon vorab mit einem Vertreter des TÜV.Denn jedes Spielgerät wird auf Qualitätund Sicherheit geprüft. Selbstverständlichverwendet André Hammann zertifizierteSpielzeugfarbe, und auch die eingesetztenHölzer – vor alle Douglasie und sibirischeLärche – sind lange haltbar, so dass Risseweitgehend ausgeschlossen werden kön-nen.Gegenwärtig entstehen in der Tauchaer

Werkstatt eine Kleinkinder-Krabbelboxsowie ein Spielzaun für ein Kinderheimin Mockau. Am Zaun können sich die Kin-der vielfältig beschäftigen: Klangelementewechseln mit Blumentafeln und Messlat-ten. Unbedingt in Angriff nehmen willAndré Hammann in nächster Zeit aucheinen Wasserspielplatz. „Das ist für dieKinder eine tolle Gelegenheit, den Laufdes nassen Elementes spielerisch zu ver-folgen und zu beeinflussen“, erläutert erseinen Entwurf. Aus einem Häuschen mitWasseranschluss läuft das Wasser durchmehrere Rinnen mit beweglichen Elemen-ten bis zu einem Wasserrad als abschlie-ßender Attraktion.André Hammann baut nicht nur gern fürKinder, er hat sie auch gern um sich. Des-halb will er auf dem Platz neben seinerWerkstatt Am Steinbruch 3 in Taucha am1. Juni in kleines Kinderfest feiern. DasSpielgerät dafür steht schon fix und fertigin der Werkstatt und lässt wohl jedesKinderherz höher schlagen: ein dunkel-grün und rot angestrichenes Holzhaus mitTür und Fenstern, die sogar Gardinen ha-ben. Obenauf thront ein Dachbalkon, derüber ein Kletternetz erreichbar ist, undunten gibt es eine Reifenschaukel. DerSpielhaus-Schöpfer freut sich schon jetztauf die großen und kleinen Besucher.(Anmeldung zum Kinderfest erwünschtunter www.spielhäuser.com)

Text/Fotos: Dagmar Schäfer

Stelzenhaus und Ritterburg fest in KinderhandVom Hobby zur Geschäftsidee – André Hammann, der Holzspielmacher

TippHolzwerkstatt Am Steinbruch 3Haltestelle: Taucha, WYN-PassagenBus: 178

André Hammann inseiner Werkstatt –das Spielhaus fürsKinderfest ist schonfertig (Foto oben).

Ein Kletterparcoursentsteht

Spielhaus in der Tauchaer Kindertagesstätte St. Moritz

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Die Leipziger Verkehrsbetriebe forcierendie Vorbereitungen für den Neu- undUmbau des Technischen Zentrums Heiter-blick: „In diesem Jahr wird Leipzigs Stadt-rat darüber entscheiden, ob die LVB fürdie nächsten beiden Jahrzehnte Betreiberdes städtischen Straßenbahnnetzes blei-ben. Diese Sicherheit vorausgesetzt,finalisieren wir die Ausschreibungsunter-lagen, um ab Frühjahr 2009 einen Inves-tor für den Neu- und Umbau zu finden.Um den Informationsbedarf der Öffent-lichkeit sowie potenzieller Investoren zuerfüllen, steht ab sofort die Websitewww.technisches-zentrum-heiterblick.dezur Verfügung“, erklärt Ronald Juhrs, LVB-Geschäftsführer für Technik und Betrieb.Mit Informationen zur baulichen und zeit-lichen Planung, zu Zielen und zur Finan-zierung gibt die neue Website einen um-fassenden Überblick über das Großprojektam östlichen Stadtrand Leipzigs. In finan-zieller Hinsicht fungiert der Neu- undUmbau mit einem Investitionsvolumenvon 86 Millionen Euro als Pilotprojekt. DieUmsetzung wird sowohl mit Mitteln des

Freistaats Sachsen als auch mit privatenGeldern erfolgen: Im Rahmen einer öffent-lich-privaten Partnerschaft (ÖPP) wird einzu findender Investor circa 30 MillionenEuro Kosten übernehmen. Das Bundes-ministerium für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung (BMVBS) wiederum unter-stützt das Projekt in beratender Funkti-on, indem es von der „PPP Task Force“des Bundes als Pilotprojekt ausgewähltwurde.Start des Ausschreibungsverfahrens ÖPPwird voraussichtlich Mitte des Jahres 2009sein – ein Investor soll 12 Monate spätergefunden werden. Im Anschluss wird mitdem Neu- und Umbau begonnen, so dassdas Technische Zentrum Heiterblick be-reits 2012 in Betrieb genommen werdenkann. Auf dem 165 000 Quadratmeter gro-ßen Gelände werden dann eine Abstell-halle und eine Betriebswerkstatt für 130Straßenbahnen, eine Hauptwerkstatt füralle 320 Fahrzeuge, eine Infrastruktur-werkstatt sowie Abstellmöglichkeiten für40 Busse eingerichtet.Betrachtet man die Historie, aktuelle Ent-

Ein LVB-Großprojekt im FokusInformationen zum Technischen Zentrum Heiterblick jetzt online

wicklungen der LVB und die Nahverkehrs-planung der Stadt Leipzig, dann stellt sichder Neu- und Umbau als logische Konse-quenz dar. So bringt der Kauf neuerNiederflur-Straßenbahnen Anpassungender Betriebs- und Werkstattinfrastrukturmit sich. Auch die Tatsache, dass die Fahr-zeuge derzeit an fünf Standorten gewartet,instand gesetzt und abgestellt werden – dieLiegenschaften jedoch nahezu durchgän-gig einen schlechten Zustand aufweisen–,zeigt den dringenden Nachholbedarf auf.Für die LVB ist die Umstrukturierung so-mit eine entscheidende Investition in dieZukunftsfähigkeit des öffentlichen Per-sonennahverkehrs (ÖPNV) in Leipzig.

Katja RöwerWestend Public Relations GmbH

Mit einem Weihnachtsgeschenkrollte die LEOLINER Fahr-zeug-Bau Leipzig GmbH (LFB)am 23. Dezember 2008 auf dieGleise der LVB. Pünktlich vorJahresende erfolgte die Über-gabe des letzten Leoliners auseiner 30 Fahrzeuge umfassen-

Der 30. Leoliner ist da

Modellfoto: Schulz & Schulz Architekten GmbH

Info-Mobil mit Internetden Bestellung für Leipzig.Die sechsachsigen Straßen-bahnen kommen wochentagsin Doppeltraktion auf der Li-nie 7 zum Einsatz. An denWochenenden fahren sie alsEinzelwagen auch auf der Li-nie 2. Gunnar Sattler

Fahrzeugabnahme durch die LVB-Gruppe, von rechts: LVB (Käufer),HeiterBlick GmbH (Hersteller), LSVB (Betreiber) und IFTEC (Instandhalter).

Foto: Jens Karkuschke

Mit der Installa-tion internetfähi-ger Kommuni-kationstechnikhat das Angebotauf dem LVB-Info-Mobil einedeutliche Erwei-terung erfahren.Nunmehr kön-nen auch ganz in-dividuelle Aus-kunftswünscheder Kunden,zum Beispielüber das Lehrstellenangebot(LAB), das Freizeitangebot(LSB und „Neue LinieGmbH“) oder auch den saison-abhängigen Angeboten derKfz-Werkstätten (LTB) erfülltwerden.Zudem ist das Informationsan-gebot über das Kerngeschäftder LVB nun umfassendermöglich, da alle Linien imMDV-Gebiet abrufbar und dar-stellbar sind.Ein besonderer Service ist die

Foto: Udo Herzog

Möglichkeit, individuelle Hal-testellenfahrpläne und Ver-kehrsbeziehungen für unsereKunden direkt am Mobil aus-zudrucken. Technisch möglichwird dies durch die Mitnahmeeines Notebook mit UMTS-Technik und eines Druckers.Natürlich halten die Kollegin-nen und Kollegen des mobilenKundenservices auch die be-kannten gedruckten Linien-faltblätter und Flyer bereit.

Thomas Fröhner

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Es gibt ihn noch, den echten Winter

Das neue Jahr war erst wenige Tage alt,als uns allen bewusst wurde: Es gibt

ihn noch, den echten Winter. KlirrenderFrost bei mehr als minus 20 Grad und über20 Zentimeter Schnee – wann hatten wirdas zuletzt in Leipzig? Viele Jüngere vonIhnen, liebe Leserinnen und Leser, habendas möglicherweise bis dahin überhauptnoch gar nicht erlebt. Wer da am 5. Januarfrüh raus musste, ahnte sicher nichts Gu-tes!Tatsächlich ließen nicht wenige Autofah-rer ihr Gefährt stehen und vertrauten lie-ber auf die Busse und Bahnen der LVB.Für die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe,

insbesondere die im operativen DienstTätigen, waren die extremen Bedingungenjedenfalls eine große Herausforderung,wenngleich sie sich wie jedes Jahr gründ-lich auf die kalte Jahreszeit vorbereitethatten. Mag sein, dass man immer mit sol-chen Wetterkapriolen rechnen muss, nor-mal sind sie hier trotzdem nicht, auchwenn mancher behauptet, wir hätten nurvergessen, was ein richtiger Winter ist.Wer also an jenem 5. Januar erwartet hat-te, der Nahverkehr rolle so normal wiesonst, war selbst ganz schlecht auf denWinter vorbereitet. Ein bisschen mehr Zeitfür den Weg zur Arbeit sollte man schoneingeplant haben.

Winterdienststufe 2Die LVB-Verantwortlichen jedenfalls woll-ten sich nicht überraschen lassen. Bereitsam Sonntagmittag zuvor informierte Chef-disponent André Luck von der Verkehrs-leitstelle aus alle zuständigen Kräfte, dassBetriebsleiter Ronald Juhrs nach eineramtlichen Wetterwarnung für 13 Uhr dieWinterdienststufe 2 ausgerufen hat. Dasbedeutete, die Arbeitsanweisung „Gefahr-

drohendes Wetter“ trat in Kraft. Und dashieß:Ab 14 Uhr befreiten Tatra-Züge auf sie-ben vorher festgelegten Touren die Gleis-anlagen von Neuschnee. Gegen 23 Uhrwurde diese Maßnahme wiederholt.Zur Sicherstellung der Befahrbarkeit derWeichen setzte die IFTEC von 14 bis 22Uhr zusätzlich drei Fahrzeugbesatzungenein, diese wurden von zwei weiterenNachtschichtbesatzungen abgelöst.Der Nightliner-Betrieb wurden mit vierzusätzlichen Buskursen verstärkt.Die Schneeberäumung der Haltestellenerfolgte wie gewohnt in Eigenregie der

Leipziger Servicebetriebe. Nein, nicht nurdie der Haltestellen betont LSB-Center-leiter Thomas Liebau: „Bei insgesamt achtEinsätzen wurde das gesamte Streckennetzrund um die Uhr abgefahren, dabei Halte-stellen, Betriebshöfe, Busspuren, Gleis-schleifen und Weichen von Schnee be-räumt. Dabei waren 30 Mitarbeiter auf 22Touren mit unterschiedlichster Technikunterwegs. “Trotzdem blieben Probleme hier nichtganz aus: Obwohl die Nachtschicht alleinnerstädtischen Haltestellen auf denFrühberufsverkehr gut vorbereitet hatte,mussten Fahrgäste – wie beispielsweise amWilhelm-Leuschner-Platz – beim Aus-oder Umsteigen über Schneehaufen klet-tern. Auch Liebau bedauert das: „Wieder-holt kam es vor, dass von uns bereits ge-räumte Haltestellen durch Fahrzeuge derStadtreinigung wieder zugeschoben wur-den. Leider waren Gespräche, hier even-tuell eine andere Räumtechnologie anzu-wenden, bislang erfolglos.“ Bleibt zu hof-fen, dass da noch nicht das letzte Wort ge-sprochen worden ist.Doch nicht jede witterungsbedingte Be-einträchtigung kann per Dialog aus derWelt geschaffen werden. StichwortSchneematsch und Eis auf Trittbretternund Fußböden. Dazu LSB-Geschäftsfüh-rer Kai Rensmann: „Bei solch extremenTemperaturen wie sie an diesen Tagenherrschten, können wir nur in begrenztemUmfang reinigen, schon gar nicht nass!“

Eine SisyphusarbeitBuchstäblich einer Sisyphusarbeit glichdas Freihalten der Weichen von Schneeund Eis. Immer wieder wurden sie vonAutos zugefahren. IFTEC-EinsatzleiterLutz Strauß kann davon ein Lied singen:„Im LVB-Netz gibt es insgesamt 715 Wei-chen, 443 davon sind beheizt. Die nichtbeheizten liegen zum großen Teil in den

Betriebshöfen, also nicht im öffentlichenLiniennetz. Eine Weichenheizung arbeitetnach unseren Erfahrungen bis zu minus 25Grad reibungslos.“Tückisch wird es allerdings, wenn derSchnee nicht einfach nur vom Himmelfällt, sondern von den Autoreifen förmlichin die Weiche gepresst wird. „Dann kommtdie Heizung nicht mehr nach, der Schneemuss also manuell entfernt werden!“, soStrauß. „Das dauert durchschnittlich etwa25 Minuten, kann sich aber auch mal 45Minuten hinziehen!“ An den strengen Ta-gen mussten so pro Schicht etwa 25 Wei-chen von Schnee und Eis befreit werden.Mindestens vier Fahrzeuge waren durchgän-gig im Einsatz, zeitweise sogar bis zu acht.

Servicetelefon stand kaum stillUngeachtet des großen Engagements derOperativkräfte holten sich die Fahrgästeverstärkt Rat beim LVB-Kundenservice.Allein per Telefon meldeten sich an die-sen sieben Tagen rund 2 700 Kunden. ZumVergleich: Der Monatsdurchschnitt im Vor-jahr lag bei 6 800 Anrufen! TeamleiterTorsten Aßmann beschreibt das so: „Daswaren hauptsächlich Anfragen von Selten-nutzern, die sonst mit dem Auto unterwegssind. Aber auch kritische Hinweise zu ho-hen Verspätungen und leider auch über sehrkalte Fahrzeuge, vor allem unser ClassicXXL (dessen Klimaautomatik und Softwa-re werden nunmehr überprüft/Redaktion).Es waren aber auch lobende Worte über dasumsichtige und disziplinierte Verhaltenunseres Fahrpersonals zu hören.“Der öffentliche Nahverkehr in Leipzig hatan den strengen Januartagen, wenn auchmit unvermeidlichen Beeinträchtigungen,funktioniert. Doch Vorsicht, noch ist derWinter nicht ganz vorbei! Erinnert sei nuran den März 2006. Und er kann, wie wirjüngst erinnert wurden, manchmal sehrstreng sein! Frank Dietze

Jens Nerling und Klaus Trescher, beide eigent-lich Schweißer bei der IFTEC, am 5. Januar beider Schneeberäumung am Hauptbahnhofs-vorplatz. Foto: David Frenzel

LSB-Mitarbeiter Wolfgang Oelsner bei derSchneeberäumung am 5. Januar an der Halte-stelle Neue Messe. Foto: Joachim Donath

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TippTapetenwerk Leipzig, Lützner Str. 91Haltestelle: HenriettenstraßeBahn: 8 und 15

Vor 150 Jahren ließ die industrielle Re-volution Lindenau und Plagwitz pul-

sieren. Schlote qualmten neben Wohn-quartieren, unweit Villen und Tanzsäle –und ständig wurden es mehr. Die heutezurück gebauten Zuliefergleise nebst Ver-ladestationen lassen ahnen, in welchemUmfang hier produziert wurde. Leipzigwuchs ungehemmt in sein Umland hinein.Selbst das kaum besiedelte Schleußig wur-de in der dynamischen Gründerzeit er-schlossen. Nach 1990 senkte sich der inDDR-Zeiten immer wieder geflickte Vor-hang, und stolze Industriearchitektur lagüber Nacht brach.Heute erlebt der Leipziger Westen eineheiß ersehnte „Neue Gründerzeit“. Künst-ler, Galeristen sowieStudenten hauchennach dem Vorbild derBaumwollspinnerei un-genutztem Gemäuerneues Leben ein – ent-lang der Karl-Heine-Straße zum Beispiel.Vor zwei Jahren er-reicht die „Kulturelle Revolution“ die1883 gegründete „Tapetenfabrik R. Lang-hammer“ in der Lützner Straße 91. In derDDR hieß sie VEB Tapetenwerk Leipzigund fertigte auch nach der Wende Tapetenund bis 2006 Platzdeckchen für die Luft-hansa. Dann ist Feierabend. Die Treuhandwürde die Fabrik gern der benachbartenAugsburger Lehmbaugesellschaft verkau-fen – aber die verliert ihr anfängliches In-teresse.Im Herbst 2006 spinnen Kunststudentendie verlassenen Industrieräume buchstäb-lich ein. Wenig später erwerben SandraReichenbach und Jana Reichenbach-Behnisch die 4 400 Quadratmeter Tapeten-werk von der TLG Immobilien GmbH. DasKonzept der Schwestern zielt auf eine ge-mischte Nutzung aus Werkstätten, Ate-liers, Büros, Gastronomie und Wohnen.„Das Tapetenwerk wird sukzessive ausge-baut – anfangs Substanz erhaltend, schritt-weise aufwertend, immer ohne den Char-me der historischen Industriearchitekturzu zerstören“, liest es sich im Konzept. DieEigentümerinnen arbeiten bzw. wohnenmit ihren Familien selbst im Tapetenwerkbzw. in der angrenzenden „Kulturwaren-fabrik“, Lützner Straße 85.„Das Tapetenwerk ist als Ausstellungs- undVeranstaltungsort unheimlich schnell be-kannt geworden“, blickt Jana Reichen-bach-Behnisch zurück. „Im April 2007sind wir mit vier Galeristen durchgestar-tet.“ Die ehemalige Werkskantine imKontorhaus wird gastronomisch durch die„Gandine“ wieder belebt. Dazu eineTischlerei – und schon sind 600 Quadrat-meter genutzt. Der zweite Schwung

kommt im Sommer: Die BuchbindereiMönch wuchtet ihr schweres Gerät insneue Domizil, die Galerie Hoch + Part-ner, ein zweites Architekturbüro, die ersteSommerakademie des Delikatessen-hauses.Jana Reichenbach-Behnisch mutiert quasizur Kulturmanagerin, organisiert den „kre-ativen Cluster“. Die Bandbreite reicht vonMontageservice über HGB-Studenten biszu Mediendesign. Für 2008 waren alleinin der großen Halle sechs, sieben größereund drei kleinere Ausstellungen auf dieBeine zu stellen. „In meinem ersten Le-ben bin ich eigentlich Architektin“, ent-fährt es ihr fast seufzend. Aber wenn siezwei Stunden des Tages für das Tapeten-werk kurbeln will, sind es am Ende leichtderer sechs. Denn sie scheut sich, spontanan den Meistbietenden zu vermieten. „DasTapetenwerk funktioniert nicht nur alsImmobilie sondern auch ideell“, betont sie

voller Überzeugung. Die stimmige Zusam-mensetzung der Mieter, die Zusammenar-beit, der Zusammenhalt sei wichtiger alsdie Rendite. Vor allem mit diesem Konzepthabe man die Regionalsparkasse über-zeugt –„ganz ohne Geld können wirschließlich nicht bauen“, flachst JanaReichenbach-Behnisch. Ihr Lohn sind ge-lungene Veranstaltungen, zufriedene Be-sucher – Lesungen zur Buchmesse, Ta-petenwerksfest, Leipzigs einzige reineFotokunstgalerie, Architekturausstellun-gen, Workshops – aktuell das Kinderkunst-forum. Frank Willberg

Galerien stattPlatzdeckchen

Statt Tapeten gibt es hier Kultur Foto: Frank Willberg

• Literaturstraßenbahn zur Buchmesse –ab Haltestelle Goerdelerring12. März, ab 14.15 Uhr: Kinder, Promi-nente und der Vorsitzende des Mehrwege.V. lesen aus den zwei neuen Kinderbü-chern des Verein vor. Unter den Vorlesernauch Schauspielerin Alissa Jung.

• Tapetenwerk, Lützner Straße 9130. April: Frühjahrsrundgang1. Mai: Vernissage

• Café Kap West, Weißenfelser Straße 2524. März, 17 Uhr: Familienkonzert

26. März, 16 Uhr: Lesepaten des Lese-Lust e. V. lesen hinreißende Hühner-Ge-schichten vor.

• 21. März, 14 - 15.30 Uhr: KräutertourWas wächst im Frühling? Führungenfür Kinder. Treffpunkt: Pferderennbahn

• 26. April, von 10 bis 17 Uhr:Musikfest im Gewandhaus

• 10. Mai, 19 Uhr: GewandhausKonzert des Jugendsinfonieorchesters

• 16. Mai, 13 bis 18 UhrTag der offenen Tür in der Musikschule„Johann Sebastian Bach“

Veranstaltungstipps

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Im DialogDankeschön an DispatcherDie Schüler und Lehrer der 90. Grund-schule möchten sich ganz herzlich bei demDispatcher der LVB und dem BusfahrerHerrn Weber für den schnellen und un-komplizierten Einsatz eines Busses am 3.Februar 2009 vom Busbahnhof Lindenaunach Möckern bedanken. So konnten wirsicher, mit Sitzplatz und ohne Wartezei-ten zu unserer Faschingsveranstaltung indas Klubhaus „Anker“ gelangen. Sicherhat es auch die Fahrgäste des Busses derLinie 80 um 8.20 Uhr gefreut, dass dieSchüler mit dem kurzfristig für sie einge-setzten Bus fahren durften.

Christine Kummerow, 04205 Leipzig

Traffixplus im ABO?Ich habe in meinem Zeitungsladen schoneinige Male dieses Magazin erhalten, abereben nicht immer. Nun wollte ich mal fra-gen, wann dieses Magazin erscheint, da-mit ich es mir mal besorgen könnte. Ichfinde diese Informationen sehr interessant.

Hannelore Flügel

Anmerkung der Redaktion:Wir haben füralle, die die Traffixplus gern nach Hausegeschickt bekommen möchten, jedoch kei-ne ABO-Kunden der LVB sind, ein beson-deres Angebot. Allen interessierten Lesernbieten wir an, jede Ausgabe automatischper Post zuzuschicken. Für den Versandwürden wir Ihnen nur das entsprechendePortoentgelt berechnen. Falls Sie daranInteresse haben, wenden Sie sich bitte an:Karl-Liebknecht-Straße 12, 04107 Leipzigoder [email protected].

Traffixplus erscheint viermal jährlich mit einer Auflagevon 76 000 Exemplaren. Kein Teil dieses Magazins darfohne Genehmigung des Herausgebers vervielfältigt oderverbreitet werden.Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nichtunbedingt der Meinung der Redaktion.

Fragen, Meinungen, Vorschläge an:[email protected] • Telefon 30 11 875 • Arndtstraße 72, 04275 [email protected] • Telefon 4 92 10 17 • Karl-Liebknecht-Straße 12, 04107 Leipzig

Anzeigen: Verlag- und PR-Agentur edition kRedaktionsschluss 1/09: 02. Februar 2009Redaktionsschluss 2/09: 04. Mai 2009

Herausgeber:Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Reinhard Bohse (V. i. S. d. P.)Karl-Liebknecht-Str. 12, 04107 LeipzigInternet: www.lvb.de · E-Mail: [email protected]

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LVB-Fahrgastbeirat:E-Mail: [email protected]

Gesamtredaktion · Layout: Elke Rath

Verlag- und PR-Agentur edition k,Arndtstraße 72, 04275 Leipzig, Telefon: 3 01 18 75ISDN–Leonardo: 0341/ 3 01 81 61E-mail: [email protected]

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Traffix Impressumplus

Auf zum Fichtelberg!Das kann ich nur all jenen empfehlen, dieSki fahren oder mit ihren Kindern gernnoch einmal rodeln möchten, bevor esFrühling wird. Ich habe das Angebot ausder Dezember-Ausgabe Traffixplus 2008gleich in die Praxis umgesetzt, und mir inder Servicestelle der Leipziger Verkehrs-betriebe die Fahrkarten für eine zünftigeFahrt in den Schnee gekauft. Das war einegute Empfehlung. Aber nicht nur das. Ichfinde es gut, dass die LVB auch Fahrkar-ten sowohl für den Fichtelbergexpress alsauch für den Connex verkaufen. Man spartnicht nur den Weg zum Hauptbahnhof,sondern auch noch lange Wartezeiten. Inder LVB-Servicestelle wird man freund-lich und kompetent beraten.

Anneliese Kuhnt, 04317 Leipzig

Anmerkung der Redaktion: Um die gu-ten Kontakte mit der SDG SächsischeDampfeisenbahngesellschaft mbH weiterauszubauen, kamen Traffixplus-Redakteu-rin Elke Rath und Holger Klemens, LVB-Geschäfsbereichsleiter Vertrieb, im Janu-ar mit der Geschäftsführung vor Ort insGespräch. Übrigens ist Oberwiesenthalnicht nur im Winter eine Reise wert. Künf-tig wird es auch Angebote zu Feiertagenwie Ostern und Pfingsten sowie im Som-mer geben. Und natürlich werden die Fahr-karten in den LVB-Servicestellen verkauft.

Skisprunglegende Jens Weißflog – zwischen ElkeRath und Holger Klemens – begrüßt die Koope-ration zwischen beiden Verkehrsunternehmenund würde sich freuen, noch mehr Leipziger inseinem Restaurant willkommen zu heißen.

Klinken-Experte gesucht!Mit Freuden sah ich den Bericht über Leip-ziger Türklinken in dieser Zeitschrift. MitFreuden deshalb, weil ich selbst stets einAuge auf diese aussterbenden Kleinodehabe und im Besitz von annähernd 500Foto-Exemplaren bin. In meinem Elan,mehr darüber zu erfahren, werde ich al-lerdings immer wieder gebremst. Woherbekomme ich Informationen zum Beispiel

über die Wahl einer Klinke für gerade die-se Tür und jenes Haus? Steckt eine Aussa-ge hinter der Form/ Gestalt mancher Klin-ke, wie möglicherweise am Neuen Rat-haus? Oder: Wo gibt es noch Klinken inLeipzig, die mir als normalem Fußgängerrein fotosammlerischer Absicht verborgensind, im Inneren von Häusern etwa? DasNachforschen wird erschwert durch dieFrage, in welchen Bereich diese hand-freundlichen Türöffner eigentlich gehören.Zur Architektur, Bauschlosserei, Denkmal-schutz? Da so viele Klinken verschwinden,sollte man glauben, sie gehören trauriger-weise zum Metallschrott.Gern würde ich dem Entstehen und Aus-wählen von (eigentlich) Drückern und mirbisher unbekannten Exemplaren auf dieSpur kommen.

Karin Tempel per E-Mail

Anmerkung der Redaktion: Wer unsererLeserin Karin Tempel mehr Auskünfte ge-ben kann, wende sich bitte an unsere Re-daktion – Telefon: 30 11 875 oder E-Mail:[email protected]

Gewinnspiel Traffixplus 4/2008„Die Klinke in der Hand“ hatten diesmal

viele Leser. Einigeschrieben unssogar, dass sie sichdirekt vor Ort da-von überzeugt ha-ben: Ja, das ist dieKlinke von derEingangstür zurHandelsbörse. Al-len, die uns schrie-ben und sogar per-

sönlich mit einem Stapel Antwortkartenin die Redaktion kamen, herzlichen Dank.Über ein Frühstück in der Bäckerei & Kon-ditorei Kleinert können sich freuen:Simone Schulz, 04451 Panitzsch, und Fa-milie Buchheim, 04277 Leipzig.

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Wenn wir durch Leipzigs Straßen bum-meln, schauen wir meist in die Ge-schäfte, nur Touristen blicken oftmalsbegeistert nach oben. Was sie dort er-blicken, ist meist einzigartig. Mit vielLiebe zum Detail wurden in den ver-gangenen zwei Jahrzehnten in Leip-zigs Innenstadt die Häuser saniert undso mancher bröslige und unansehnlicheVorbau entpuppte sich als architekto-nische Kostbarkeit.Leipzig und seine Erker. Das hat eineganz besondere Tradition, die ihrenUrsprung bereits im 16. Jahrhundertfand. Erker dienten nicht nur zur „Ver-längerung“ der guten Stube und „zurErhaltung mehr Lichtes und Raumes“,sondern dienten auch als ein belieb-

Stadt der ErkerFregehaus

Altes Rathaus

Königshaus Barthels Hof Romanushaus Fotos: Holger Ahrens

Webers HofKastenerker in Stentzlers Hof

tes Schmuckelement an reich verziertenBürgerhäusern. Man wollte damit auf die„Straße hinaustreten, um mehr Einblick indie Gassen zu bekommen“. Oftmals wur-den die Erker sogar nachträglich ange-baut, um eben diese Funktion auszuüben.Vor allem der bekannte Leipziger Bau-meister Hieronymus Lotter hinterließ unsviele Erker, darunter die Kastenerker amAlten Rathaus.Viele Geschichten ranken sich um die Leip-ziger Erker und ihre Bauherren. In dieserTraffixplus-Ausgabe beginnen wir auf Sei-te 21 mit einer neuen Serie, in der wir Ih-nen künftig einige bekannte und auch we-niger ins Blickfeld gerückte Leipziger Erkervorstellen. Unser Autor ist der Kunsthisto-riker Thomas Noack.

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