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Juli/August 2015 125. Jahrgang – Nr. 4

Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

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Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.

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Nr. 4

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LeitartikelRichard Drexl: „Das G36 –

eine widersprüchliche Affäre“ 3

Aus dem PräsidiumTermine 6

AußenansichtKurt Beck: „ Eine große Chance“ 7

AktuellesNachrichten aus der

Bundeswehr 8, 64

Bayerische Standorte Manching/Bischofswiesen 9Mittenwald, Bischofswiesen 12

Aus den Bezirken

Niederbayern 13Oberpfalz 25Oberfranken 34Mittelfranken 38Unterfranken 43Oberbayern 48Selbstständige Kameradschaften 51Sportschützen 53

AllgemeinesLeserbrief 58

Zu guter LetztJürgen Reichardt:

„Kriegsgräberfürsorge“ 60

Titelbild: Das Titelfoto schoss Evelyne Wittenzellner beim Gründungsfest zum150-jähri-gen Bestehen des KRV Kirchaitnach. Alle Ehrengäste mit Schirmherrin Bürgermeisterin Jo-sefa Schmid, dem BSB-Bezirksvorsitzenden Manfred Langer, mit politischen Vertreternund mit Festmutter Mathilde Wilhelm und den Fahnenbegleiterinnen, sowie alle Abord-nungen der Vereine begleiten das Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege vordem Kriegerdenkmal im Kirchaitnacher Friedhof. S. Auch Artikel auf Seite 15ff.

Doppelseite in der Heftmitte: Auch das Foto in der Heftmitte entstand beim KRV-Grün-dungsfest in Kirchaitnach. Es zeigt den beeindruckenden Kirchenzug vom Festplatzhinauf zur Pfarrkirche St. Magdalena. Foto:Evelyne Wittenzellner

3 Das G36 – Eine widersprüchli-che Affäre

Das Standardgewehr der Bundes-wehr ist in die Diskussion geraten.BSB-Präsident Oberst a.D. RichardDrexl befasst sich im „Leitartikel“ mitdem Thema. – Das Foto zeigt einender letzten Wehrpflichtigen auf demTruppenübungsplatz in Frankenberg.Die Rekruten des 5. PzGrenBtl 371üben Aufgaben, die im Rahmen einerinternationalen Unterstützungsmissi-on anfallen. Foto: ©Bundeswehr/Bienert

9 Tag der BundeswehrAn 15 Standorten wurde am 13. Juni 2015 der diesjährige „Tag der Bundeswehr“ ge-feiert. In Bayern waren Manching (Foto) und Bischofswiesen dabei. Lesen Sie den Berichtund betrachten Sie die eindrucksvolle Bilderstrecke! Foto: ©Bundeswehr/Vennemann

INHALT

48 Gelebte deutsch-französische FreundschaftÜber ein Beispiel gelebter deutsch-französischer Freund-schaft schreibt Bernhard Bienek. Er berichtet über denBesuch einer 45-köpfigen Abordnung bei den Feierlich-keiten zur Eröffnung der Museumserweiterung auf demLingekopf im Elsass, der vor 100 Jahren erbittert um-kämpft wurde. Der Delegation gehörten auch BSB-Mit-glieder mit Präsident Richard Drexl an der Spitze an.

Foto: Michael Stumpf

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7 Eine große Chance

Beginnend mit dem Jahr 1969 sind in Deutsch-land bisher zehn Weißbücher erschienen. Ver-teidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyenhat ein neues Weißbuch in Auftrag gegeben,das 2016 erscheinen soll. Der ehemalige rhein-land-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (Fo-to) beschreibt in seiner „Außenansicht“ Chan-cen in der aktuellen Diskussion. Foto: privat

60 Kriegsgräberfürsorge

Mit dem Entwurf des künftigen Leitbildes desVolksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorgesetzt sich BSB-Ehrenpräsident Generalmajora.D. Jürgen Reichardt „Zu guter Letzt“ ausei-nander. – Das Foto „Letzter Gruß“ entstand aufder deutschen Kriegsgräberstätte in Eger/Tsche-chien. Foto: Uwe Zucchi

Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden,sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Frieden kamin den vergangenen Monaten häufig zum Ausdruckbei Veranstaltungen unserer Kameradschaften undOrtsvereine. Sei es bei den zahlreichen Gedenkfeiernzum Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren, sei es –auf internationaler Ebene – bei der Einweihung einerMuseumserweiterung auf dem Lingekopf im Elsass,wo sich vor exakt 100 Jahren deutsche und franzö-sische Soldaten erbitterte Gefechte lieferten, sei esanlässlich der vielen Jahrtage, Gründungsfeste und Vereinsjubiläen oder bei diversenWallfahrten: Immer wieder wurde deutlich, wie wichtig Frieden ist, aber auch wie fra-gil. Wie gut muss es den BSB-Kameradinnen und -Kameraden tun, wenn man ihnenfür ihren aktiven Dienst für den Frieden dankt! – Lesen Sie die Beiträge in diesem Heft!„Meinung“ wird gerade in dieser Ausgabe von treue Kameraden groß geschrieben.Neben dem Leitartikel des Präsidenten, der ja in jeder Ausgabe seinen festen Platz hat(diesmal zur Diskussion um das Sturmgewehr G36), meldet sich in diesem Heft auchsein Vorgänger, Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, zu Wort. Der BSB-Ehrenpräidentsetzt sich kritisch mit dem geplanten Leitbild des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber-fürsorge auseinander. Zum in Arbeit befindlichen neuen Weißbuch macht sich derehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck in der aktuellen „Außen-ansicht“ Gedanken und ausführlich schildert Rainer Schmitt in seinem Leserbrief zurNeuausrichtung des BSB seine Erfahrungen. – Sie sehen, es gibt „Meinung satt“!Krieger- und Gefallenendenkmäler sind Orte, an denen wir unserer Trauer und unserenErinnerungen einen Ort geben können. Sie sind wichtig für uns. Wir wollen diesen Eh-renmälern künftig einen festen Platz in unserem Verbandsmagazin widmen. Bitte sen-den Sie uns Ihre Fotos (bitte nur das Denkmal, ohne Personen), versehen mit denwichtigsten Zahlen, Daten und Fakten. Vielen Dank bereits jetzt!

Mit kameradschaftlichen Grüßen!Ihr

Klaus D. Treude

Oberstleutnant a.D.

Foto

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Editorial

IMPRESSUM„Treue Kameraden“ ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allenVereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden.

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„ … als ehemaliger Angehöriger des Kommando Spezial-kräfte (KSK) kann ich nur die einwandfreie Zuverlässigkeitdes Sturmgewehrs G36 bestätigen. Die Berichterstattungzum Thema verwundert mich sehr – es wird Zeit, dass dieWahrheit ans Licht kommt!“ schreibt K. in einem Internet-Blog. Ähnlich positive Stimmen über die Leistungsfähigkeitdes Standardgewehrs G36 der Bundeswehr kann man vonvielen Soldaten hören, wenn man sich mit ihnen über ihreAusrüstung und Bewaffnung unterhält oder im Internetblättert.Soldaten im Einsatz müssen sich auf ihre zentrale Waffeverlassen können, doch seit einiger Zeit gibt es Berichteüber Probleme. Im Kern dreht sich die Kritik um mangeln-de Treffsicherheit sobald das Gewehr heiß geschossenoder, wie etwa in Afghanistan, starker Hitze ausgesetzt ist."Das G36 hat offenbar ein Präzisionsproblem bei hohenTemperaturen, aber auch im heiß geschossenen Zustand",so Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen. Sieberief sich auf die Bewertung von Experten, die das vonHeckler & Koch gebaute Gewehr nach Mängelberichtengeprüft hatten. Einem Schreiben von GeneralinspekteurVolker Wieker an die Kommandeure der Bundeswehr zu-folge soll das G36 in Einsätzen etwa in Afghanistan oderMali künftig in einem Mix mit anderen Waffen eingesetztwerden. Von der Leyen schließt nicht aus, dass es mittel-fristig ganz aus dem Verkehr gezogen wird.Die Herstellerfirma Heckler & Koch bestreitet jegliche Leis-tungseinschränkung im Vergleich zur Spezifikation derWaffe und verweist auf dessen weltweite Verbreitung beizahlreichen zufriedenen Streitkräften. Wie konnte es zu der Situation kommen, dass die Stan-dardwaffe der Bundeswehr so in die Kritik gerät? Wurdedas falsche Produkt eingeführt, weil es sich im Einsatz imUnterschied zur Truppenerprobung nicht bewährt hat?Und wieso kommt diese Kritik nach bald eineinhalb Jahr-zehnten Einsatz in Afghanistan hoch? Hat sich die ganze

Zeit über niemand systematisch darum gekümmert, oderwurden gar vorhandene Beanstandungen unterdrückt?Sind die zahlreichen „Skandal! Skandal!“-Rufe Teil der üb-lichen politischen Auseinandersetzung sowie der täglichanzutreffenden medialen Übertreibung, ergo ein durch-sichtiger Sturm im Wasserglas?Der zahlreichen Fragen haben sich derweil im Auftrag derMinisterin zwei Gremien angenommen, die nach Gründenfür diese Entwicklung einerseits, und andererseits nach et-waigen Problemen mit dem G36 im Einsatz fahnden sollen.Die Situation hatte sich wie folgt entwickelt:Das G36 wurde ab Mitte der 90er Jahre als Nachfolger fürdas G3 eingeführt. Dieses hatte sich mit dem Standardka-liber 7,62 mm seit den 50er Jahren in vielen Armeen welt-weit durchgesetzt, war robust und zuverlässig auch unterschwierigen Einsatzbedingungen. Nachdem Bündnispart-ner in der NATO wie sogar Warschauer Pakt-Staaten ihreBewaffnung umstellten, fiel auch bei uns die Entschei-dung, ein neues Standardgewehr mit kleinerem Kalibereinzuführen. Das Ergebnis vergleichender Untersuchungensprach dafür, obwohl damit eine geringere Durchschlags-kraft verbunden ist. Waffe und Munition wurden leichter,für Soldaten ein großer Vorteil. Das geringere Geschossge-wicht sollte durch bessere Munition zumindest zum Teilausgeglichen werden. Das G36 wurde im Rahmen der da-mals geltenden Rüstungsverfahren ausgewählt und ab1996 in ca. 170.000 Exemplaren ausgeliefert. Die Truppewar mit dem neuen Schießgerät sehr zufrieden. Dass Roh-re von Schusswaffen heiß geschossen werden können,war lange bekannt, jede Waffe hat ihre Grenze. Umge-bungstemperaturen von bis zu 50 Grad waren nicht gefor-dert.Im Laufe des Afghanistan-Einsatzes wurden einzelne Be-richte bekannt, die eine abnehmende Treffsicherheit desGewehrs bei Erwärmung zum Gegenstand hatten. DieTruppe hat dennoch ihren Einsatzauftrag mit dieser Stan-dardwaffe über lange Jahre erfüllt. Einzelne Beanstandun-gen aus den Einsätzen landeten auf den Tischen der Kom-mandobehörden und Ämter. Untersuchungen wurden an-gesetzt, der Bundesrechnungshof war eingeschaltet. Pa-piere wurden hin und her gereicht, aber weder die Bun-deswehrspitze noch politische Etagen sind – soweit be-kannt – damit konfrontiert worden, dass ein massives Pro-blem mit dem G36 bestehe.

Leitartikel

Das G36 – eine widersprüchliche Affäre!

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Nun könnte es sein, dass die Angelegenheit auf demDienstweg „seine Brisanz verloren hat“, um es vornehmauszudrücken. In diesem Fall läge die Frage nahe, ob dieProbleme z.B. im Rahmen der oft von der Truppe als Belas-tung pfundenen Besuche politischer und militärischer Ent-scheidungsträger sowie des Wehrbeauftragten in den Ein-satzgebieten mit der nötigen Dringlichkeit angesprochenworden sind. Der immense Reiseaufwand wird schließlichauch damit gerechtfertigt, dass elementare Probleme imEinsatz unmittelbar aufgenommen werden können.In diesem Artikel kann der Sachverhalt selbstverständlichnicht in allen Facetten diskutiert werden. Aber einige un-bequeme Fragen werden sich auch die Führungsetagender Streitkräfte stellen lassen müssen. In der Politik gilt nach meiner Bewertung egal unter wel-cher Regierung: Was für die Sicherheit der Soldaten imEinsatz benötigt wird, das sollen diese auch bekommen.Das mag am Ende nicht immer so eindeutig und so schnellwie möglich umsetzbar gewesen sein; zumindest dannnicht, wenn der nötige Nachdruck gefehlt hat. Aber fürdie Sicherheit im Einsatz ist in der Zeit, die ich überblicke,das als notwendig Erkannte getan worden. Kein Entschei-dungsträger in der Politik will sich nachsagen lassen, dasseigene Soldaten an Leib und Leben gefährdet werdenkönnten infolge unzureichender Bewaffnung.Sollte sich das Problem bestätigen, muss es erlaubt sein zufragen, ob etwa die Dienstaufsicht nicht funktioniert hat,oder die militärische Seite nicht mit dem notwendigenNachdruck vorgegangen ist? Ist durch falsch verstandeneRücksichtnahme, um nicht zu sagen Leisetreterei, zugelas-sen worden, dass vorhandene Einschränkungen bagatelli-siert worden sind?Als ein Indiz hierfür könnte aus einem anderen Zusam-

menhang die Aussage des scheiden-den Heeresinspekteurs gewertet wer-den, dass die Bundeswehr „seit 1990durchgehend unterfinanziert“ sei (SZvom 21. Mai 2015). Sehr mutig istdiese Aussage in der ÖffentlichkeitMitte des Jahres 2015 nicht mehr, woes die Spatzen von allen Dächernpfeifen. Wo waren derartige Forde-rungen die ganzen Jahrzehnte über?Wer hat protestiert, als die Streitkräf-te zunehmend krank gespart wordensind und die Friedensdividende immerwieder aufs Neue eingefahren wor-den ist? Warum hat man sich mit ei-nem „dynamischen Verfügbarkeits-management“ von Waffen und Aus-rüstung was vorgemacht, anstatt vonMangelverwaltung zu sprechen undden untragbaren Zustand zu bekla-gen?Zurück zum G36: Es ist lange wenigpassiert, plötzlich gehen aber einigegleich in die Vollen. Mit "Die Bundes-

wehr muss für das G36 ein neues Gewehr anschaffen",wird der neue Wehrbeauftragte Dr. Hans-Peter Bartels(SPD) in der Presse zitiert. Dem derzeitigen Kenntnisstandnach scheint es zumindest voreilig, öffentlich den Ersatzder in der Kritik stehenden Waffe zu fordern. Wenn schonKommissionen eingesetzt werden, um Sachverhalte aufzu-klären, sollte man deren Ergebnisse abwarten, bevor end-gültige Schlussfolgerungen gezogen werden. Könnte jasein, dass bestätigte Defizite mit der Nachrüstung einzel-ner Teile behebbar sind.Jedenfalls darf nicht übersehen werden, dass unsere Sol-daten noch auf Jahre hinaus auf das G36 angewiesensind. Wer es ohne Not schlecht redet, schadet der Truppeim Einsatz. Der Einsatz des Lebens in einer Kampfsituationverträgt sich nicht mit Zweifeln an der eigenen Waffe.Das letzte Wort zum derzeitigen Standardgewehr der Bun-deswehr ist nicht gesprochen, der Sachverhalt bedarf dersorgfältigen Aufklärung. Derweil verschiebt Litauen dengeplanten Kauf des G36, obwohl die diskutierten Mängelaus eigener Einschätzung nicht bestätigt werden können.„Wir waren mit dem Gewehr im Irak und in Afghanistanund hatten keine Probleme“ sagte der litauische Verteidi-gungsminister Juozas Olekas.Immerhin ist es demnach schon mal gelungen, nicht nurunsere Soldaten, sondern auch Kaufinteressenten zu ver-unsichern.

Richard Drexl, Oberst a.D. und Präsident des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.

Leitartikel

ISAF Einsatz: Das G36, die Standardwaffe der Bundeswehr, ist in die Diskussiongeraten. Das Foto zeigt einen deutschen Soldaten der Schutzkompanie Kunduz,der die Waffe im September 2010 im direkten Feuergefecht mit Aufständischeneinsetzt. © Bundeswehr/von Söhnen

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BV Niederbayern

Trauer um Alfons FischDer Bezirksverband Niederbayern trauert

um seinen langjährigen StellvertretendenBezirksvorsitzenden Alfons Fisch, der am 6.Mai 2015 im Alter von 61 Jahren verstarb.Alfons Fisch war seit 1973 BSB-Mitglied,Sozialwerksbeauftragter und führte mit vielGeschick seit 30 Jahren seinen Heimatver-ein SKRK Prag-München. Seit 2007 war erVorsitzender des BSB-Kreisverbands Pas-sau/Pfarrkirchen. Alfons Fisch war auch inanderen Vereinen in verschiedenen Ämterntätig. 22 Fahnenabordnungen drückten amGrabe erschüttert ihren Respekt für denVerstorbenen aus.

In Ihren emotionalen Traueransprachenerinnerten der BSB-Bezirksvorsitzende Nie-derbayern, Manfred Langer, und viele an-dere Vorstände und Repräsentanten ausGemeinden und Parteien an die langjährigeMitgliedschaft und die Verdienste des Ver-

storbenen undwürdigten seinLebenswerk. Ersei unermüdlichfür die Gemein-schaft tätig undfür jeden erreich-bar gewesen.

Für seine Ver-dienste um dieFührung und Ge-meinschaft imBezirk, Kreisver-band und Orts-verein wurde Al-fons Fisch vom BSB 1874 e.V. mit demzweithöchsten Orden, dem Großkreuz,ausgezeichnet.

Die Kameraden aus Bezirk, Kreis und Ver-ein werden ihm ein ehrendes Andenkenbewahren; seiner Ehefrau und seinen bei-den Kindern versicherten sie ihre innige An-teilnahme. Text: BV Niederbayern

Europa bezeichnete. Der furchtbarsteKrieg, den Deutschland je entfesselt hatte,mit über 50 Millionen Toten war zu Ende.„Sie waren den größten Vernichtungsak-tionen zum Opfer gefallen, die menschli-che Hirne je ersonnen haben.“ Aber auchvor dem Landkreis, ja in der Gemeinde,wurde der Wahnsinn des Krieges deutlich,wie viele Zeitzeugenberichte belegen. Nurwenige Tage vor Kriegsende wurde bei-spielsweise in Haundorf von ein paar Fana-tikern Widerstand gegen die vorrückendenAmerikaner geleistet; fünf Tote und achtGefangene waren die Folge. Thurmans-bang wurde anschließend kampflos über-geben.

Der Tag der bedingungslosen Kapitulati-on war aber auch ein „Tag der Befreiung“,wie es Bundespräsident Richard von Weiz-äcker formulierte. Er wurde zur Geburts-stunde unseres Landes. „Die Menschenwaren frei für einen neuen Weg, für einebessere Politik.“ Dies wurde aber erst all-mählich bewusst. Zu groß waren die Notund das Elend in den unmittelbaren Nach-kriegsjahren. Ausgebombte, Flüchtlinge,Kriegsheimkehrer, befreite KZ-Häftlingeund Verfolgte des NS-Regimes brauchtenein neues Zuhause.

In die Erleichterung über das Kriegsendemischte sich Beschämung angesichts derVerbrechen, des Holocaust an MillionenUnschuldiger. Und manche leiden nochheute darunter, wie der aktuelle Fall des„Buchhalters von Auschwitz“, Oskar Grö-ning, zeige. Bemerkenswert die Aussageder Auschwitz-Überlebenden Eva Kor:„Man kann die Vergangenheit nicht än-dern, aber man kann Verantwortung über-nehmen.“ Viele Zeitzeugen können heutenoch darüber berichten, wie etwa der KZ-

Aus den Bezirken/Niederbayern

Alfons Fisch †

KV Thurmannsbang

176 Kerzen mahnen: „Haltet Frieden“Soldaten- und Kriegervereine gedenken des Ende des II. Weltkriegs vor 70 Jahren

Thurmansbang – „Der 8. Mai 1945 mar-kiert eine Zäsur, vor allem für die deutscheaber auch für die europäische Geschichte“,stellte Bürgermeister Martin Behringer beider Gedenkfeier zum Ende des ZweitenWeltkriegs vor 70 Jahren fest. Dieser Tagsei aber auch ein „Tag der Befreiung“ undder Hoffnung gewesen, so Behringer. Es seinun unsere Aufgabe, die Erinnerung daranund die Erkenntnis an jede nachwachsendeGeneration weiter zu geben. So sei der Ge-denktag Anlass dafür, „ein Zeichen gegenKrieg und Rassismus zu setzen und uns zuFreiheit, Demokratie und Frieden zu beken-nen“.

Die Soldaten- und Kriegervereine Salden-burg, Solla, Thannberg und als AusrichterThurmansbang gedachten in einer beein-druckenden Feierstunde dem Ende diesesunseligen Krieges, der über 50 MillionenTote gefordert hatte. Angeführt von derBlaskapelle Thurmansbang zogen die Sol-daten, der VdK Thurmansbang und dieFeuerwehr Thurmansbang zur PfarrkircheSt. Markus. Unter ihnen auch die Bürger-meister Max König, Saldenburg, und Mar-tin Behringer, Thurmansbang, mit einigenGemeinderäten.

Pfarrer Paul Zillner dankte für die zahlrei-che Teilnahme am Gedenken an die 176Toten, welche der Krieg aus der Pfarrei undden Gemeinden Saldenburg und Thur-mansbang gefordert habe. Auch 70 Jahrenach dem Ende des Zweiten Weltkriegesblieben Fragen offen: „Wie konnten so vie-

le, scheinbar ‚brave‘ Menschen zu brutalenMördern werden?“ Deshalb wolle man da-für beten, „dass die Politiker erkennen undbegreifen, dass ein Krieg nichts bringt, au-ßer Leid und Tod“ und uns der Frieden er-halten bleibe“.

8. Mai 1945: Eine Zäsur für Europa

Die Gedenkansprache hielt anschlie-ßend Bürgermeister Martin Behringer, derden 8. Mai 1945 als „Zäsur“ für ganz

Eingerahmt von den Fahnen der Ehrenformationen sprach Pfarrer Paul Zillner am Krieger-denkmal ein Gebet.

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Häftling Joshua Kaufmann, der seinem Be-freier 70 Jahre danach die Füße küsste.

Die Chance zum Neubeginn

„Trotz all dieser unvorstellbaren Verbre-chen erhielt unser Land die Chance zu ei-nem Neubeginn“, so Behringer weiter,„und es hat sie genutzt“. Deutschlandschlug einen anderen Weg ein, knüpfte andemokratische Traditionen an und zog Leh-ren aus der Vergangenheit. Bereits vier Jah-re nach Kriegsende wurde im Grundgesetzein klares und eindeutiges Bekenntnis zurDemokratie und der Wahrung der Men-schenrechte abgelegt. Man war um Ver-ständigung und Aussöhnung mit den eins-tigen Kriegsgegnern und mit dem jüdi-schen Volk bemüht. Deutschland wurdewieder zu einem geachteten Partner in allerWelt. „Wir können dankbar sein, dass wirin Frieden aufwachsen und in einem freienLand leben dürfen.“

Doch gerade in jüngster Zeit seien „er-schreckende Vorfälle zu beklagen“. Anti-semitismus und Fremdenfeindlichkeit nah-men in einem beängstigenden Ausmaß zu.Es sei „beschämend“, dass Menschen, dieschon lange bei uns leben oder hier Zu-flucht vor Krieg und Verfolgung suchen,auf Abwehr stoßen. „Auch Deutsche ha-ben sich schon oft von fremden LändernSchutz und eine bessere Zukunft erhofft“,erinnerte der Redner und betonte „WerAndersdenkende diffamiert, wer Konfes-sionen bedroht, wer Flüchtlinge beschimpftoder wer Konflikte weiter anheizt, handeltintolerant und inhuman.“

Es sei deshalb „unsere Aufgabe, gegenAntisemitismus und Fremdenfeindlichkeit,gegen Anzeichen von Gewalt und Kriegs-treiberei aufzutreten“. Das schulde manunserer Demokratie, die auf Freiheit undGleichheit aller beruhe, und für diese Werteeinzutreten, sei „eine Verpflichtung, diesich aus unserer Geschichte ergibt“. Andiese Geschichte zu erinnern, sei an sol-chen Gedenktagen angebracht. Denn, wieRichard von Weizäcker einmal sagte, „wersich der Unmenschlichkeit nicht erinnernwill, der wird anfällig für neue Anste-ckungsgefahren“. Die Erinnerung und dieErkenntnisse daraus an jede nachwachsen-de Generation weiterzugeben, sei ebensounsere Aufgabe, so Behringer.

Erinnerungen

Zum Gedenken an die Gefallenen, Ver-missten und Verstorbenen aus den Ge-meinden Saldenburg und Thurmansbang –insgesamt 176 Namen, die von Bürger-meister Max König und KSV-Vorstand Ed-mund Sterr verlesen wurden – entzündetenanschließend die jeweiligen Vorstände, Eh-renvorstände und Fahnenmütter der ein-zelnen Vereine für jeden eine Gedenkkerze.

„Ihr Tod ist uns Auftrag, Frieden zu stif-ten“, betonte Pfarrer Paul Zillner.

In einer eindrucksvollen und ergreifendenBilderschau ließ Bürgermeister Martin Beh-ringer anschließend die Gräuel des Krieges,die Verwüstung der Städte und Dörfer, diemissbrauchte Jugend, den Marsch in dieGefangenschaft, die Befreiung der KZ’s mitihren unermesslichen Toten und Überleben-den, die Flucht der Vertriebenen und Flücht-linge, das Elend der ausgebombte Bevölke-rung, die unzähligen Kriegsgräber – aberauch die Zeichen des Aufbruchs und derHoffnung sowie des gemeinsamen Wieder-aufbaus, bildhaft vorüberziehen. EdmundBurke habe schon im 18. Jahrhundert er-kannt: „Für den Triumph des Bösen reichtes, wenn die Guten nichts tun.“

Melanie Buchecker erzählte von den Er-innerungen jenes Vaters, der mit zwei Brü-dern jung eingezogen, nach Abschuss sei-nes Flugzeugs im Lazarett landete und sei-nen ältesten Bruder im Krieg verlor. Doch

er verlor nicht Glaube, Hoffnung und Liebe,woran ihn das „Wolgalied“ ein Lied ein Le-ben lang erinnerte: „Es steht ein Soldat amWolgastrand ...“. Pfarrer Paul Zillner bat inseinem Schlussgebet „Lass die Politikerstets dafür Sorge tragen, den Frieden zuerhalten.“

Im Anschluss an die Gedenkfeier im Got-teshaus fand der Gedenkakt am Krieger-denkmal statt, an dem sechs ehemaligeSoldaten Ehrenwache hielten. HauptmannAlfred Thurnreiter meldete, militärisch kor-rekt, dem Vorsitzenden die angetretenenEhrenformationen. Pfarrer Paul Zillnersprach ein kurzes Gebet und Edmund Sterrplatzierte anstelle eines Kranzes eine Blu-menschale am Gedenkstein, während sichdie Fahnen senkten, die Hände sich zummilitärischen Gruß erhoben, die Blaskapelledas Lied „Wir beten an die Macht der Lie-be“ intonierte und drei Böllerschüsse dasGedenken in die Welt hinaus trugen.

Text/Fotos: Thurnreiter

Während Edmund Sterr, aufmerksam verfolgt von Bürgermeister Martin Behringer, dieNamen verlas, entzündeten Vereinsvertreter – hier Fritz Bauer und Richard Schafhauservom KSV Thannberg – die Kerzen.

Niederbayern

KRV Edenstetten

Mahnung zum Frieden KRV feierte KriegerjahrtagEdenstetten – Mit Kirchenzug, Festgot-

tesdienst, Gedenken, sowie Schalen-Nie-derlegung vor dem Kriegerdenkmal (Fotosauf der nächsten Seite) wurde den Opfernvon Krieg und Gewalt beim Kriegerjahrtagdes Krieger- und Reservistenvereins Edens-tetten ein würdiges Gedenken gewidmet.Einen imposanten Rahmen bildeten dieKriegervereine Edenstetten, ihre Patenver-eine aus Egg und Grafling, sowie der KRVBernried, zahlreiche Ortsvereine mit ihrenFahnenabordnungen, Ehrengäste und die„Weibinger Dorfmusi“ unter Leitung vonMax Altschäfl, die den gesamten Ablauf

musikalisch begleitete. Beim Gottesdienstunterstützten sie Organist Konrad Öller undChristine Reidl. Zum ersten Mal fand dasanschließende gesellige Beisammensein imGasthaus Artmeier in Innenstetten statt.

„An diesem Tag denken wir vor allem anden Frieden, den unsere Welt so nötighat“, so Pfarrer Godehardt Wallner in derEinführung zur Gottesdienstfeier zum Drei-faltigkeitssonntag. Dieses Fest habe keineVerankerung in einem biblischen Ereignisaus dem Leben Jesu oder den Anfängender Kirche, trotzdem sei es für uns selbst-verständlich, weil wir mit dem Namen des

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dreifaltigen Gottes jedes Gebet, jeden Got-tesdienst beenden. Er sei nicht fern, son-dern lebe auf unseren Straßen und sei über-all, wo sich unser Leben abspiele, anwe-send. Jeder Mensch sei von Gott dazu be-stimmt, sich als Werkzeug für den Friedeneinzusetzen. Es sei unsere Aufgabe, uns umFrieden und Verständigung zu bemühen,nur so könne er durch uns und für unsMenschen Wirklichkeit werden.

Erinnerung an schlimmste Zeiten

„Frieden und Freiheit, das sind dieGrundlagen jeder menschenwürdigen Exis-tenz”, mit diesem Zitat von Konrad Aden-auer begann die Ansprache des Vorsitzen-den des KRV Edenstetten, Florian Pinzl, vordem Kriegerdenkmal. “Wir erinnern unsheute an die schlimmsten Zeiten deutscherGeschichte, an die beiden Weltkriege undbesonders an die Nazi-Diktatur”, so Pinzl.

Man gedenke nicht nur der gefallenen Sol-daten und der getöteten Zivilisten, sondernall jener Menschen, die in Gefangenschaftoder auf der Flucht ums Leben kamen.Ebenso gedenke man der Männer undFrauen, die ihren Widerstand gegen dieDiktatur mit ihrem Leben büßen mussten,an Mitbürger, die verfolgt und vernichtetwurden, weil sie als Juden oder Mitgliederethnischer Minderheiten nicht in das ras-sistische Bild der Nazis passten.

Auch in der Gemeinde Bernried habeman viele Gefallene aus den beiden Welt-kriegen beklagen müssen. Obwohl dieseZeiten lange zurück lägen, würden ihreSchatten bis heute reichen. Auch jetzt, inder Stunde des Innehaltens, würden woan-ders Menschen um ihr Leben kämpfen, derKrieg sei nach wie vor in den aktuellen Kon-flikten erhalten geblieben. Gedenktagenwie diesem komme ein hoher Stellenwert

zu, da er uns sensibilisiere, bedrohliche Ent-wicklungen oder die Verharmlosung vonGewalt rechtzeitig zu erkennen und jedenMenschen, gleich welcher Herkunft, zuachten.

Vor dem gemeinsamen Mittagessen imGasthaus Artmeier dankte KRV-Vorsitzen-der Pinzl allen Vereinen, die sich an denFeierlichkeiten beteiligt hatten. Sein be-sonderer Gruß galt den EhrenmitgliedernKarl Steininger und Josef Kappenberger,dem ersten, zweiten und dritten Bürger-meister Stefan Achatz, Johanna Gegen-furtner und Willi Haban, den Gemeinde-räten, den Patenvereinen Schloss Egg undGrafling, dem Bezirks- und Kreisvorsitzen-den des Bayerischen Soldatenbunds, Man-fred Langer, Pfarrer Godehardt Wallnerund den Musikanten der „Weibinger Dorf-musi“.

Text/Fotos: Anneliese Peschl

Niederbayern

KRV Kirchaitnach

Hoffnung weitertragen und Mut machenGründungsfest zum 150-jährigen Bestehen des Krieger- und Reservistenvereins mit Messe und Ehrung am Kriegerdenkmal

Kirchaitnach – Mit zwei wunderbarenFesttagen bei traumhaftem Sommerwetterhat der Krieger- und Reservistenverein(KRV) Kirchaitnach im Juni sein Gründungs-fest zum 150-jährigen Bestehen gefeiert.Im Mittelpunkt standen der Festgottes-dienst in der Pfarrkirche St. Magdalena, dasGedenken vor dem Kriegerdenkmal unddie Ehrung zahlreicher langjähriger oderbesonders verdienter Mitglieder (s. Info-Kasten). Alle Grußwortredner betonten dieWichtigkeit des Erhalts von Frieden im Ge-denken an vergangenes Leid.

Bereits zum Einzug ins Festzelt unterhalbdes alten Kirchaitnacher Schulhauses amSamstag begleiteten 16 Gastvereine zuden Klängen der Festkapelle „Fels’stoana“den Jubelverein. Nach Einholung von Pa-tenverein und Festmutter Mathilde Wil-

helm und dem Bieranstich durch Schirm-herrin Bürgermeisterin Josefa Schmidkonnte das Jubelfest beginnen. FestleiterJohann Stiglbauer begrüßte die Ehrengäs-te, ganz besonders Schirmherrin Schmid,Festmutter Wilhelm und Georg Seiderer alsVorstand des Patenvereins, dem Krieger-und Reservistenverein Allersdorf. Alle rich-teten Grußworte an den Jubelverein undMathilde Wilhelm dankte für die Ehre, dasssie nach 1990 nun zum zweiten Mal bei ei-ner Jubelfeier des Vereins als Festmutteragieren darf. Das „Grenzland Trio“ sorgtedafür, dass das Festzelt bald voll besetztwar.

Am Festsonntag begleiteten 25 Abord-nungen den eindrucksvollen Kirchenzugzum großen Dank- und Gedenkgottes-dienst in die Pfarrkirche Magdalena hinauf

(s. Foto in der Heftmitte). Die „Fels’nstoa-na“ und der Stadtspielmannszug Viechtachgaben den Marschtakt vor. Festleiter Jo-hann Stiglbauer begrüßte die Gläubigen imvoll besetzten Gotteshaus und dankte P. Jo-seph für seine Bereitschaft, den Gedenk-gottesdienst und die Predigt zum Geden-ken an alle Gefallenen, Vermissten undKriegsopfer zu halten. Mit am Altar warDiakon Hans Kollmer. Die 25 Fahnenträgerim Chor standen dicht gedrängt.

Hauptgrund für die Bildung des Vereinsvor 150 Jahren sei sicher die Pflege von Ka-meradschaft und das Gedenken an die ge-fallenen Kameraden gewesen, begann P.Joseph seine beeindruckende Predigt. Die-ses Jubiläum angemessen zu begehen, ge-schehe aus dem Gedanken heraus, das Leidder Opfer früherer Zeit mit denen aus heu-

Mit Kirchenzug, Festgottesdienst, Gedenken, sowie Schalen-Niederlegung vor dem Kriegerdenkmal (Fotos) beging man den Krieger-jahrtag in Edenstetten.

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tiger Zeit zu verbinden. Die Menschen da-mals hätten ihr Leben und ihre Freiheit ge-opfert, damit wir heute in Freiheit lebendürften. Nach den Weltkriegen stehe manheute in der Verantwortung, wach gegen-über kriegerischen Tendenzen zu sein unddie Opfer nie zu vergessen.

Viele würden über diese Mahnung anden Frieden einfach hinweggehen, begannP. Joseph seine beeindruckende Predigt.Jüngere würden Kriegsereignisse von einstnur aus den Geschichtsbüchern und die ak-tuellen Kriegsschauplätze nur aus denNachrichten kennen. Viele gingen deshalbungerührt darüber hinweg.

Die Toten der Kriege würden schweigen,nichts erzählen von ihren Ängsten undHoffnungen, von ihrer Sorge für die Fami-lie. Manches Denkmal gäbe den Toten eineStimme, mahnte P. Joseph. So stehe aufdem Denkmal in Tobruk in Nordafrika dieInschrift: „Lass die Wüste nicht wachsen.“Diese Aufforderung gelte für jeden vonuns, „denn wo wir Gottes Wort ad acta le-gen, da wächst die Wüste“.

Wir würden heute gar nicht mehr mer-ken, wie die Wüste in unserem Inneren

wächst. Deshalb sollte man mehr auf dieStimme der Toten hören. Krieger- und Re-servistenvereine könnten die Hoffnungweiter tragen und den Menschen Mut ge-ben. In unserem eigenen Lebensbereichkönnten wir unseren Beitrag zum Friedenleisten, wenn wir Hass nicht mit Hass undGewalt nicht mit Gewalt beantworten,sondern ganz im Sinne der Bergpredigtagieren: „Alles, was ihr von anderen erwar-tet, das tut auch ihnen“.

Nach dem Gottesdienst segnete P. Jo-seph die Ehrenbänder zum Jubiläum undalle zogen zum Kriegerdenkmal im Fried-hof. In einer Andacht wurde der Opfer ge-dacht (s. auch Titelbild). BürgermeisterinSchmid heftete nach dem von Karolin Kastlvorgetragenen Prolog das Trauerband derGemeinde an die Fahne und KRV-VorstandHermann Stiglbauer erinnerte namentlichan alle Gefallenen aus den beiden Welt-kriegen. Im Gedenken an sie legte er einenKranz vor dem Kriegerdenkmal nieder. Böl-lerschüsse dröhnten bis ins Aitnachtal hi-nunter und zu Herzen gehend spielte dieBlaskapelle „Fels’nstoana“ das „Lied vomguten Kameraden“.

BSB-Bezirksvorsitzender Manfred Langerdankte für das Gedenken am Ehrenmal derKrieger und mahnte mit den Worten Kon-rad Adenauers dazu: „Frieden und Freiheitsind die Grundlagen jeder menschenwür-digen Existenz.“ Gerade die Vereine trügenim Wesentlichen dazu bei, die Erinnerungan alle wach zu halten, die Opfer von Kriegund Gewalt geworden sind. Die Erinnerungan die schlimmsten Zeiten deutscher Ge-schichte, an die beiden Weltkriege und andie Nazi-Diktatur dürfte in den Köpfennicht verblassen. So würden wir an diesemTag der gefallenen Soldaten und der getö-teten Zivilisten und all der Menschen ge-denken, die in der Gefangenschaft oderauf der Flucht umkamen, die ihren Wider-stand gegen die Diktatur mit ihrem Lebenbezahlt haben und an alle, die verfolgt undvernichtet wurden, weil sie als Juden undMitglieder ethnischer Minderheiten nichtins rassistische Bild der Nazis passten.

70 Jahre nach Ende des Zweiten Welt-krieges sollte man meinen, solch sinnlosesSterben im Krieg könne es nicht mehr ge-ben. „Doch die Wirklichkeit sieht andersaus“, bedauerte Langer. Die Frage nach

Niederbayern

Zeigen stolz ihre Urkunden: Langjährige und besonders verdiente Mitglieder des Krieger- und Reservistenvereins Kirchaitnach vor demFestzelt mit Bürgermeisterin Josefa Schmid.

Weihe der Bänder in der Pfarrkirche St. Magdalena in Kirchaitnachdurch P. Joseph mit Festmutter Mathilde Wilhelm und ihren Fah-nenbegleiterinnen (mit dem Rücken zu P. Joseph), daneben Schirm-herrin Bürgermeisterin Josefa Schmid, mit dem Trauerband der Ge-meinde Karolin Kastl und ganz rechts Festleiter Johann Stiglbauer.

Karolin Kastl spricht vor dem Kriegerdenkmal in der Aussegnungs-halle des Kirchaitnacher Friedhofs den Prolog zum Totengedenkenund hängt danach mit Schirmherrin Bürgermeisterin Josefa Schmiddas Trauerband der Gemeinde an die Fahne des KRV Kirchaitnach.

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treue Kameraden 4/2015 17

Krieg und Frieden sei leider aktuell geblie-ben. Flüchtlingsströme aus aller Welt seienunterwegs und verdeutlichen, dass nochlange kein Frieden ist. Deshalb forderteLanger die junge Generation auf, wachsamzu bleiben und gefährlichen Entwicklungenentgegen zu treten. Die Botschaft des Erin-nerns müsse in die Welt hinaus getragenwerden.

Nach dem Rückmarsch ins Festzelt unddem gemeinsamen Mittagessen gab esweitere Grußworte zum Jubiläum. Schirm-herrin Josefa Schmid erinnerte an die Ge-schichte des Jubelvereins. Vor 150 Jahrenwurde der Verein gemeinsam mit den Al-lersdorfer Veteranen als Krieger- und Vete-ranenverein Kirchaitnach-Allersdorf ge-gründet. Ein Jahr vor Ausbruch des ErstenWeltkrieges folgte die Trennung und Kir-chaitnach beschaffte sich eine eigene Fah-ne. Danach ruhte das Vereinsleben.

Doch von 1931 bis 1939 wurde es wie-der recht aktiv. Im Zweiten Weltkrieg kames erneut zum Erliegen. Erst 1952 wurdeder Verein wieder ins Leben gerufen. Seit-her ist der Verein sehr aktiv, wurde eine fes-te Säule im gesellschaftlichen und kirchli-chen Leben der Gemeinde. Der Verein ste-he als Symbol für Kameradschaft undTreue, für Frieden und Freiheit.

Stellvertretender Landrat Erich Muhrdankte dem Jubelverein, der es immer ver-stehe, die Mitglieder zusammenzuhalten.Friede sei auch nach 70 Jahren keine Selbst-verständlichkeit. Deshalb dankte er P. Jo-seph für seine aufrüttelnde Predigt.

Manfred Langer übermittelte die Glück-wünsche des Bayerischen Soldatenbundes.Mit Stolz dürfe der Verein auf die lange Ge-schichte zurückblicken. Viel habe sich inden150 Jahren ereignet, durch Zeiten derNot und des Elends wurde Kameradschaftgeformt. Friede werde uns nicht geschenkt,er müsse Tag für Tag neu verdient werden.

Das würde deutlich im humanitärenEinsatz der Bundeswehr in Krisengebie-ten, in der Hilfe für Menschen, die alspolitisch Verfolgte bei uns Zuflucht su-chen. Der stellvertretende BSB-Kreis-vorsitzende von Viechtach, Franz Nie-dermayer, stellte die Bedeutung vonpolitisch neutralen Soldatenvereinenheraus, nannte sie „Kämpfer für einefriedliche Welt“. Auch den heutigenSoldaten gelte alle Ehre.

Auch MdB Alois Rainer mahnte:„Krieger- und Reservistenvereine müs-sen immer daran erinnern, dass Kriegs-schrecken in unserem Land nicht mehrpassieren.“ Den Volkstrauertag erach-tete er als wichtig, um die Erinnerungin der Bevölkerung wach zu halten. Wirmüssten zu unseren Soldaten stehen,denn sie würden wichtige Arbeit leis-ten.

Abschließend richtete auch der Vor-stand des Patenvereins Georg SeidererGrußworte an den Jubelverein undDankesworte an alle, die für die Aus-richtung eines großartigen Festes sorg-ten. Allen voran Festleiter JohannStiglbauer und Vorstand HermannStiglbauer, aber auch Festmutter Wil-helm und Schirmherrin Schmid. Der Pa-tenverein Allersdorf hatte die beidenFesttage stets mit großen Abordnun-gen begleitet.

Am Nachmittag unterhielten dreiTanzgruppen die Festbesucher, bevorder Jubelverein zur Ehrung verdienterMitglieder und der Verleihung bedeu-tender Ehrenzeichen überging. Mit denKlängen der „Aitnachtaler Musikan-ten“ klang das Fest harmonisch aus.

Text/Fotos: Evelyne Wittenzellner(Nachdruck mit

freundlicher Genehmigung des „Viechtacher Bayerwald-Bote“)

Niederbayern

Für langjährige Vereinstreue bzw. beson-dere Verdienste wurden ausgezeichnet:

Franz Bielmeier, Helmut Horst Biedermann (50Jahre); Otto Klimmer und Erich Voitl (45); Jo-hann Bielmeier, Hermann Eickhoff, HeinrichFuchs, Alfons Kastl, Heinrich Marchl, AlfonsReisinger, Hermann Steinbauer, JohannStiglbauer, August Ziselsberger (40); GeorgBielmeier, Herbert Bielmeier, Johann Bielmeier,Robert Fuchs, Josef Gierl, August Hutter, AloisNiedermeier, Anton Zeitlhöfler (35); ErichKlimmer, Josef Loibl, Johann Probst-Heigl,Franz Stiglbauer, Walter Wilhelm, Xaver Biel-meier, Karl Ochsenbauer, Johann Piller, AlbertSchlecht, Josef Wittenzellner (30); Bielmeier,Anton Piller, Josef Winter und Alois Wannin-ger (25); Andreas Eickhoff und Bernhard Kastl(20); Xaver Bielmeier, Ludwig Hirtreiter, AloisHolzfurtner, Christian Ochsenbauer, FlorianScharnagl, Rüdiger Parsche (15); Josef Baum-gartner, Mathias Bielmeier, Martin Piller, JosefStiglbauer (10).Josef Gierl und Vorstand Hermann Stiglbauer(Großes Verdienstkreuz am Bande); KatharinaLoibl, Anna Treimer und Mathilde Wilhelm(Großes Verdienstkreuz in Gold am Bande);Franz Bielmeier, Johann Bielmeier, HeinrichFuchs, Karl Ochsenbauer, Johann Piller, JohannStiglbauer sen. und Josef Winter (Großes Ver-dienstkreuz in Gold); Herbert Bielmeier, RobertFuchs, Otto Klimmer und Christian Ochsen-bauer (Ehrenkreuz I. Klasse in Gold); AndreasEickhoff, Ludwig Hirtreiter, Gerhard Kastl undAnton Zeitlhöfler (Ehrenkranz II. Klasse in Sil-ber); August Hutter, Christian Paukner, Ger-hard Bielmeier und Stefan Bielmeier (Ehren-kranz in Bronze); Heidi Zuchal (Verdienstordenin Silber); Gertraud Gierl, Martina Kastl undManuela Stiglbauer (Verdienstnadel mit gol-denem Eichenkranz); Sieglinde Stiglbauer (Ver-dienstnadel in Silber); Gabi Bielmeier und Ma-rianne Tkotz (Treuenadel in Silber für Damen).

Großes Verdienstkreuz am Bande: Diese besondere Ehrung erhiel-ten (v. l.) Josef Gierl und Vorstand Hermann Stiglbauer am Festwo-chenende.

Ehrungsnachmittag im Festzelt: von links Horst Biedermann (50Jahre beim KRV Kirchaitnach), Mathilde Wilhelm (Festmutter 1990und 2015), Schirmherrin Bürgermeisterin Josefa Schmid, KätheLoibl (Fahnenmutter 1995), Vorsitzender KRV Kirchaitnach Her-mann Stielbauer und BSB-Bezirksvorsitzender Manfred Langer.

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SKB Kumreut

Jahrtag begangenKumreut – Anlässlich des traditionellen

Jahrtages feierte der Soldaten- und Krie-gerbund (SKB) Kumreut in der PfarrkircheSt. Josef einen Gottesdienst, den PfarrerMarkus Krell zelebrierte und die BlaskapelleFürsteneck musikalisch umrahmte. ZumGedenken an die gefallenen, verstorbenenund vermissten Kameraden legte 2. Bür-germeister Josef Scholler zusammen mitdem 1. Kommandanten Christoph Brandlim Anschluss an den Gottesdienst einenKranz beim Kriegerdenkmal nieder. Brandlerinnerte an das Kriegsende vor exakt 70Jahren und zitierte hierzu aus einigen Pres-semitteilungen des Tages, die das Kriegs-ende in der Region beschrieben. Brandl:„Diesen Kranz legen wir heute nieder, umallen Kameraden und Opfern der Weltkrie-ge zu gedenken, aber auch unserer verstor-benen Mitglieder Berthold Wimmer und Jo-sef Bloch sowie unserer Ehrenfahnenmut-ter Frieda Gibis.“

Fahnenmutter Sabine Mandl hatte sichGedanken gemacht über diese drei verstor-benen Vereinsmitglieder und ging in ihrerAnsprache am Kriegerdenkmal gezielt da-rauf ein: „Mit der Gelöbnisformel ‚Ich ge-lobe, der Bundesrepublik Deutschland treuzu dienen und das Recht und die Freiheitdes deutschen Volkes zu verteidigen‘ ha-ben Josef Bloch und Berthold Wimmer ih-ren Wehrdienst begonnen. Glücklicherwei-se war es ihnen gegönnt, in einer Zeit zudienen, in der es keine kriegerischen Aus-einandersetzungen gab. Sie wuchsen ineinfachen Verhältnissen in der Nachkriegs-

Beginn der Jahreshauptversammlung be-sondere Grüße an die Fahnenmutter, denstellvertretenden Kompaniechef Haupt-mann Ferdinand Koch und Oberstabsfeld-webel Xaver Ned von der Patenkompanie,den 2. Bürgermeister Josef Scholler, denVorsitzenden Reinhard Mitterbauer vomPatenverein SKV Röhrnbach sowie den Eh-renkommandanten Erich Jägernitz und diezahlreich erschienen Mitglieder, besondersden ehemaligen Kriegsteilnehmer OttoPöschl, richtete. Erneut gedachte die Ver-sammlung der Verstorbenen.

Drexler berichtete, dass der SKB Kumreutim vergangenen Vereinsjahr an zahlreichenTerminen und Wettkämpfen des BSB-Kreis-verbandes teilgenommen habe, unter an-derem sehr erfolgreich beim Biathlonwett-bewerb in Grainet. Bei der Fronleichnams-prozession sowie beim Volkstrauertag wardie Beteiligung der Reservisten sehr gutund auch die BSB-Landesversammlungwurde von Johann Drexler besucht. Bei ge-meindlichen Festen wie dem OberndorferDorffest, dem Johannifest oder beim Floh-markt sind die Kumreuter SKB-Mitgliederebenfalls stets gut vertreten. Drexler wei-ter: „Ich bedanke mich bei der Vorstand-schaft und auch bei den Mitgliedern für dieBeteiligung an diesen Terminen, die tatkräf-tige Unterstützung und allen Helfern beiunseren Festen. Besonders bedanke ichmich auch bei Erna und Hans Stadlbauersowie Gustav Königseder und Franz Hollerfür die Pflege des Kriegerdenkmals. Dankdes Engagements von Hans Stadlbauer fin-det heuer ein zweitägiger Vereinsausflugnach Berchtesgaden statt, der bereits aus-

Niederbayern

„Senkt die Fahnen zum Gebet“ – 1. Kommandant Christoph Brandl und 2. BürgermeisterJosef Scholler legen gemeinsam einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder.

V. l.: SKB-Vorsitzender Johann Drexler, Stellvertretender BSB-Kreisvorsitzender ReinhardMitterbauer, 2. Bürgermeister Josef Scholler, 1. Kommandant Christoph Brandl, Fahnen-mutter Sabine Mandl, Hubert Wagner, Hans Stadlbauer, Otto Pöschl sen. (ehemaligerKriegsteilnehmer), Ludwig Lenz und Marco Bloch

zeit auf, wo Not herrschte und die Wirt-schaft nur langsam anlief. Doch sie warenzufrieden, mit dem wenigen, das sie hat-ten. Frieda Gibis hat als Kind und Jugendli-che noch den Krieg miterlebt. Welche To-desängste haben sie wohl geplagt, als nurvier Kilometer entfernt Röhrnbach fast völ-lig zerbombt wurde? Auf keinen Fall wollenwir jemals wieder Krieg haben!“

Angeführt von der Blaskapelle Fürsten-eck und begleitet von Böllerschüssen zogendie Kumreuter Reservisten in das Vereinslo-kal Gibis, wo 1. Vorstand Johann Drexler zu

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gebucht ist. Mein Dank gilt auch den Böl-lerschützen Marco Bloch und Gustav Kö-nigseder sowie dem bisherigen Böllerschüt-zen Max Bableck sen., unserem Fahnenträ-ger Ludwig Lenz und Reservistenführer Jo-sef Groß. Für die stets vertrauensvolle Zu-sammenarbeit mit der MarktgemeindeRöhrnbach bedanke ich mich ebenfalls.“Drexler erwähnte auch, dass er im vergan-

genen Jahr Max Bloch zu seinem 100., Ri-chard Binder zum 97. und Karl Werbickzum 95. Geburtstag gratulieren konnte.

„Aktuell haben wir 100 Mitglieder, Ten-denz leider sinkend“, stellte ChristophBrandl in seinem umfassenden Tätigkeits-bericht fest, in dem er über die währenddes Jahres wahrgenommenen Termine aufKreisebene informierte. Kassier Ernst Großlegte in gewohnter Weise einen sehr aus-führlichen Bericht über die finanzielle Si-tuation des Vereins ab. Allerdings wurdeim vergangenen Jahr ein Defizit eingefah-ren, da erst in diesem Jahr wieder eineChristbaumversteigerung stattfinden wird.Kassenprüfer Otto Pöschl jun. bescheinigteaber eine einwandfreie Kontenführungund bat um Entlastung der Vorstandschaft,die auch einstimmig erfolgte.

Josef Scholler bedankte sich im Namender Marktgemeinde für die kameradschaft-liche Zusammenarbeit mit der Vereinsfüh-rung und lobte das gute Verhältnis zum Pa-tenverein SKV Röhrnbach sowie zur Paten-

kompanie. Mahnende Worte richteteScholler aber auch an die derzeitigen Re-gierungen, die sich seiner Meinung nachmehr an die Verhandlungstische setzenmüssten.

Als Vertreter des BSB dankte ReinhardMitterbauer für die gute Zusammenarbeitmit dem SKB Kumreut und überbrachte dieGrüße des BSB-Kreisvorsitzenden FranzRothkopf. „Warum werden Soldaten- undKriegervereine immer wichtiger? Weil un-sere Aufgabe das Mahnen ist und das müs-sen wir in den Vordergrund stellen. Wir ste-hen für viele Sachen ein – aber vor allemfür den Frieden!“ so Mitterbauer. Haupt-mann Koch bezeichnete es als Ehre undFreude, als Vertreter der Patenkompanie inKumreut sein zu dürfen und berichteteüber die anstehenden Auslandseinsätze derSoldaten in den Kosovo, nach Afghanistansowie nach Mali.

Verdiente Kameraden wurden dann mitEhrennadeln und Urkunden geehrt (s. Info-Kasten). Text/Fotos: Elisabeth Lorenz

Niederbayern

Für langjährige Vereinstreue bzw.besondere Verdienste wurden

ausgezeichnet:

Karl Werbick (50 Jahre); ChristophBrandl und Rainer Philipp (40); FranzEckmüller und Max Wurm (25).Ludwig Lenz und Hans Stadlbauer (Gro-ßes Verdienstkreuz am Bande); RainerPhilipp, Siegfried Mandl und MarcoBloch (Verdienstkreuz II. Klasse – Silber);Bruno Stefan, Hubert Wagner undChristian Süss (Ehrenkreuz in Bronze)

KKV Oberpolling

Des Kriegsendes gedacht

Mit einem Gebinde von weißen Blumen auf grünem Untergrund erinnerten die Kamera-den des KKV Oberpolling an das Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren.

Oberpolling – Der 29. April 1945 war einschlimmer Tag für das niederbayerischeOberpolling. An diesem grausamen Schick-salstag brannte der Ort, es gab Tote undVerletzte. An diesem Tag endete für dieOberpollinger der 2. Weltkrieg mit Tod undZerstörung.

Wenn der Krieger- und Kameradschafts-verein (KKV) seither einen Jahrestag oderein Jahresfest feierte, wurde dies stets mitdrei Dingen in Zusammenhang gebracht:Erstens, es spielte dazu die Musikkapelle,zweitens, es war immer die Vereinsfahnedabei, und drittens, legten die Kameradeneinen Kranz am Denkmal nieder.

In diesem Jahr, 70 Jahre nach Kriegsen-de in Oberpolling, war das anders. Am29. April 2015 spielte keine Musikkapelle,denn man feierte einen Gedenkgottes-dienst. Mit dabei aber die Vereinsfahne,schließlich ist man stolz auf das neue,schöne Stück. Sie soll an die alte Fahnevon 1922 erinnern, die in keinem gutenZustand mehr ist. Diese Fahne wurdedurch den Zimmerermeister Josef Meieraus Unterpolling gerettet, der sie sich anjenem Schicksalstag mutig um den Leibwickelte und sie anschließend auf demDachboden seines Hauses versteckte. Einemutige Tat, hätte sie doch den sicherenTod bedeuten können, wenn sie aufge-funden worden wäre. Hätte der Veterandie Fahne aber nicht in Sicherheit ge-

bracht, hätte sie möglicherweise als Tro-phäe oder Kriegsbeute im Wohnzimmereines amerikanischen Offiziers ihren Platzgefunden oder sie wäre gleich vernichtetworden.

Auch in diesem Jahr wurde ein Kranz nie-dergelegt. Meist ist der mit bunten Blumen

und Bändern geschmückt. Diesmal war dasGebinde auf grünem Untergrund mit wei-ßen Blumen versehen worden. Es sollte somit dem Grün auf die Hoffnung und mitdem Weiß auf die Neutralität und den Frie-den hinweisen.

Text/Foto: KKV Oberpolling

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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet:

SuRV: Franz Saller und Johannes Heit-mann (40 Jahre), Adolf Weber jun. (35),Paul Gregori und Leo Tremmel (25), Jo-hann Hauser (20) sowie Christian Kilger,Josef Saller und Dr. Georg Meiski (15).RK: Leo Tremmel (25), Dieter Woisczykund Erwin Penzkofer (Kreisgruppenab-zeichen in Silber)

Niederbayern

Bei schönem Wetter zog der Kirchenzuganlässlich des Jahrtags des SuRV durchMietraching.

Verantwortliche und Geehrte beim Jahrtag des Soldaten- und Reservistenvereins Mietra-ching. (v. l.): Manfred Langer, Franz Saller, Leo Tremmel, Christian Kilger, Dr. Georg Meiski,Gerhard Mindt, Josef Saller, Manfred Hannes, Günther Pammer, Dieter Woisczyk, ErwinPenzkofer, Wilhelm Melcher und Alois Kilger.

SuRV Mietraching

Jahrtag bei strahlendem Sonnenschein

Mietraching – Nachdem in der Nacht zu-vor ein schweres Gewitter über dem Ortniedergegangen war, strahlte die Sonnerechtzeitig zum Jahrtag des Soldaten- undReservistenvereins (SuRV) Mietraching vomHimmel. Angeführt von den Kohlhofmusi-kanten zogen die Abordnungen der Gast-vereine Deggenau, Schaching, Schauflingund Greising zusammen mit den Mitglie-dern der Mietrachinger Vereine zum ge-meinsamen Gottesdienst in die PfarrkircheSt. Josef. Danach gedachte der zweite Bür-germeister Günther Pammer als Vertreterder Stadt Deggendorf am Kriegerdenkmalall jener, die in der Vergangenheit durchKriege, Verfolgung und Widerstand Todund Leid erfuhren. Er gedachte aber auchder Opfer aktueller Konflikte, Terrorismusund politischer Verfolgung. Den Blick nachvorne gerichtet erinnerte Pammer daran,dass unser Leben im Zeichen der Hoffnungund Versöhnung unter den Völkern steht.

Nach der Gedenkfeier marschierten dieTeilnehmer durch das Dorf zurück zumGasthaus Tannerbauer. Dort begrüßteSuRV-Vorsitzender Alois Kilger die Gäste,unter anderem Deggendorfs 2. Bürger-meister Pammer und einige Stadträte sowiedie Kreisvorsitzenden des BSB- und Reser-vistenverbands Manfred Langer und Wil-

helm Melcher, den Ehrenbezirksvorsitzen-den der Reservisten Manfred Hannes sowieAlt-Bürgermeister und Ehrenmitglied Wal-ter Weinbeck. Ebenfalls unter den Gästenwaren der Ehrenvorsitzende Willi Eimanns-berger sowie mehrere Ehrenmitglieder.Langer erinnerte in seiner Ansprache da-ran, dass es den Soldatenvereinen auf-grund Mitgliedermangel immer schwererfällt, ihre Traditionen wie Friedenswallfahr-ten oder Jahrtage aufrecht zu erhalten.Auch nach 70 Jahren Frieden in Deutsch-land und bei den aktuellen Konflikten inder Ukraine und Syrien seien die Soldaten-verbände aufgefordert, als Mahner undFriedensstifter aufzutreten. Abschließendkonnten noch einige Mitglieder des SuRV

und der RK Mietraching für langjährige Ver-einsmitgliedschaft ausgezeichnet werden(s. Info-Kasten).

Text/Fotos: Hubert Swoboda

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treue Kameraden 4/2015 21

Röhrnbach – „Die Geschichte derMenschheit ist mit Blut und Tränen ge-schrieben – Gewalt und Leid stehen auf derTagesordnung der Geschichte. Der 2. Welt-krieg allein hat 60 Millionen Menschenle-ben gefordert – müssen Hass und Kriegauch in Zukunft sein? Wenn wir vor diesemKriegerdenkmal – oder vielleicht besser‚Friedensdenkmal‘ stehen und Gott um sei-nen Segen bitten, dann bekennen wir unsneu zu unserem Gott, der ja sagt: Ich denkeGedanken des Friedens und nicht des Ver-derbens. Wir lassen uns dabei auf ihn ein,indem wir selber für Frieden sorgen: in derFamilie, am Arbeitsplatz, in unserer Ge-meinde und in der Kirche.“ Mit diesen Wor-ten segnete Pfarrer Markus Krell den Kranz,den 1. Vorstand Reinhard Mitterbauer vomSoldaten- und Kriegerverein zusammen mit2. Bürgermeister Josef Scholler vor demKriegerdenkmal niederlegten zu Ehren allergefallenen, verstorbenen und vermisstenKameraden und auch der Soldaten der Bun-deswehr, die in Ausübung ihres Dienstes ihrLeben oder ihre Gesundheit verloren.

Bald keine Zeitzeugen mehr von Krieg und Vertreibung

„Am Pfingstmontag vor 143 Jahren wur-de der Soldaten- und Kriegerverein Röhrn-bach gegründet und wir wollen heute nichtnur diesen Geburtstag feiern, sondern zu-gleich die Erinnerung wach halten und wei-tergeben. Wenn auch 70 Jahre nach Endedes 2. Weltkrieges fast keine Zeitzeugenvon Krieg und Vertreibung mehr da sind,so ist es unsere Aufgabe, der nachrücken-den Generation die Erinnerung an das Ge-schehene wach zu halten und weiterzuge-ben und dafür zu sorgen, dass sich solchesUnrecht nicht wiederholt. Freiheit und Frie-

den sind mit aller Kraft zu verteidigen unddeshalb werden die Soldaten- und Krieger-vereine immer wichtiger!“ Mit diesen mah-nenden Worten begrüßte 1. Vorstand Rein-hard Mitterbauer seine Kameraden, Fah-nenmutter Margit Irlesberger, die Gottes-dienstbesucher, die Vertreter der Patenver-eine aus Kumreut und Denkhof sowie„Spieß“ Xaver Ned von der Patenkompanievor dem Kriegerdenkmal.

Böllerschütze Willi Friedl schoss Salut zuEhren der Opfer und gefallenen Soldatender beiden Weltkriege und die BlaskapelleFürsteneck gestaltete musikalisch den an-schließenden Gottesdienst zu deren Ehrenin der Pfarrkirche St. Michael.

Dank und Anerkennung

Nach dem feierlichen Gottesdienst fan-den sich die Veteranen zur Versammlungim Vereinslokal Posthotel Dafinger ein und1. Vorstand Reinhard Mitterbauer begrüß-te besonders den Kreisvorsitzenden FranzRothkopf und bedankte sich bei den bei-den Soldaten der Patenkompanie für dieMahnwache am Kriegerdenkmal. Außer-dem sagte er Vergelt’s Gott der BlaskapelleFürsteneck und Pfarrer Markus Krell fürdie würdige Gestaltung des Gottesdiens-tes.

2. Bürgermeister Josef Scholler über-brachte die Grüße des Marktrates unddankte dem SKV für die Ehrung der gefal-lenen Kameraden. „Der Jahrtag und derVolkstrauertag sind sehr wichtige Veran-staltungen, da regional darauf hingewiesenwird, dass Frieden nicht selbstverständlichist und dass man daran immer arbeitenmuss. Die gelungene Renovierung des Krie-gerdenkmals ist auch aufgrund der großenUnterstützung durch den SKV möglich ge-

Niederbayern

SKV-Vorsitzender Reinhard Mitterbauer mit den Geehrten.

SKV Röhrnbach

Eindringliche Worte am Kriegerdenkmal

„Sollte das Kriegerdenkmal nicht besserFriedensdenkmal heißen?“, fragte PfarrerMarkus Krell

wesen und hierfür bedanke ich mich eben-falls im Namen der Marktgemeinde“, so 2. Bürgermeister Josef Scholler in seinemGrußwort.

Kreisvorsitzender Franz Rothkopf be-dankte sich bei Reinhard Mitterbauer fürdessen Engagement als stellvertretenderKreis- und Bezirksvorsitzender. Eindringlichbat er darum, die Reservistenarbeit nichtnur auf Umzüge und Grillfeste zu be-schränken, sondern diese massiv voranzu-treiben und auch Wettkämpfe sowie ande-re Betätigungsfelder zu finden. „Der Nach-wuchs will etwas geboten bekommen, des-halb wird die Arbeit der Reservistenführerauch immer schwieriger. Harsche Wortefand Rothkopf auch über die derzeitige Si-tuation bezüglich der Ausrüstung der Bun-deswehr.

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Reinhard Mitterbauer informierte überden bevorstehenden Vereinsausflug nachKrumau und den Moldaustausee, die Vor-sitzenden der Patenvereine Denkhof undKumreut, Franz Eibl und Hans Drexler freu-ten sich über das kameradschaftliche Ver-hältnis der Vereine untereinander und si-cherten ihre Teilnahme an der Segnung desKriegerdenkmals zu. Zahlreiche Auszeich-nungen standen als letzter Tagesordnungs-punkt auf dem Programm (s. Info-Kasten).

Text/Fotos: Elisabeth Lorenz

Firmen und dem Denkmalamt diesbezüg-lich Kontakt auf.

Die Firma Hötzendorfer aus Tittling wur-de mit der Sanierung beauftragt und dieFirma Mitterbauer errichtete während des-sen eine neue Bodenplatte. Im Spätsommer2014 konnte das Denkmal neu aufgebautwerden, wobei auch drei neue Kalkstein-

Niederbayern

Für langjährige Vereinszugehörigkeit wurden ausgezeichnet:

Alfons Fisch, Alfred Dropalla, Herebrt Krenn, Helmut Denk, Max Strahberger (50 Jah-re); Jürgen Metz, Ludwig König, Herbert Seibold, Erhard Dumps, Johann Haberl, Her-mann Putz, Reinhard Mitterbauer, Ernst Schönwälder, Reinhard Lorenz, Johann Rina-gel (40); Josef Mandl, Alfons Wallner, Wilfried Hudler, Reinhard Winkler, JohannBrandl, Xaver Lichtenauer, Gerald Irlesberger, Hermann Greß, Karl Freund, AndreasFuchs, Max Krenn, Helmut Bauer, Fritz Traxinger und Josef Lorenz (25); Daniel Meier,Max Schröger, Reinhold Philipp, Georg Fiedler, Josef Ritzinger, Hans Smitka und Lud-wig Freund (15).

SKV Röhrnbach

Wenn aus einem Kriegerdenkmal ein Friedens denkmal wirdRöhrnbach – Mit einem feierlichen Fest-

akt wurde die Restaurierung des Krieger-denkmals bei der Pfarrkirche St. Michael inRöhrnbach nun endgültig abgeschlossenund Pfarrer Markus Krell segnete es im Bei-sein vieler Ehrengäste und Vereine. Ange-führt von der Marktkapelle unter Leitungvon Simon Weber zog der Soldaten- undKriegerverein Röhrnbach mit den Patenver-einen aus Kumreut und Denkhof sowieOberstabsfeldwebel Xaver Ned als Vertreterder Patenkompanie, den Feuerwehren derMarktgemeinde, Bürgermeister Josef Guts-miedl mit seinen Markträten, dem Schüt-zenverein Außernbrünst, den Bergdrimbs-lern sowie dem KDFB vom Volksfestplatzdurch den Marktplatz zum Kriegerdenk-mal, wo die Gottesdienstbesucher denFestzug empfingen.

„Es ist eine Tatsache, dass die Geschichteder Menschheit mit Blut und Tränen ge-schrieben ist. Leid und Krankheit, Mordeund Kriege stehen auf der Tagesordnungder Geschichte. Wir schauen heute zurückauf die letzten Kriege und gedenken derToten. Der zweite Weltkrieg forderte 60Millionen Menschen. Müssen Hass undKrieg auch in Zukunft sein? Man sprichtviel von Friedensforschung. Das ist ein not-wendiges und gutes Unternehmen, aberkann der Friede ‚gemacht‘ und für immergesichert werden? ‚Gott allein ist der Frie-de!‘ So sagt der große Friedensheilige Bru-der Klaus von der Flüe. Bei Gott ist Friedeund von Gott muss der Friede auch errun-gen und erbetet werden“ mahnte PfarrerMarkus in seinem Segensgebet.

Bewegte Denkmalsgeschichte

Bürgermeister Josef Gutsmiedl ließ in sei-ner Ansprache nochmals die bewegte Ge-schichte des am 15. Juni 1924 eingeweih-ten Denkmals Revue passieren und stellteheraus, welch große Energieleistung vor al-lem auch finanzieller Art seinerzeit erfor-derlich war, um diese Gedenkstätte zuschaffen, die nach Plänen des Münchner

Architekten A. Bachmann errichtet wurde.Nach Überprüfung von Fachleuten waraber nun eine grundlegende Sanierung er-forderlich und so nahm das Bauamt desMarktes Röhrnbach mit entsprechenden

Immer wieder ein prächtiges Bild: Der Kirchenzug durch die Gemeinde.

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platten mit insgesamt 2.800 Schriftzeichengeschaffen wurden. Mit dem Steinbildhau-ermeister Günter Altmann hatte man einenFachmann an der Hand, der das Denkmalwieder in seiner jetzigen Form herrichtete.Zwischenzeitlich wurden auch eigene Ge-denktafeln an der Wand von der Firma Ber-linger aus Waldkirchen erneuert und die

Niederbayern

Schriften aufbereitet.Auch Gedenktafeln dergefallenen und vermiss-ten Soldaten der Paten-gemeinde Kaltenbachwurden restauriert. Undabschließend hat die Fir-ma Wallner jetzt dasUmfeld neu gestaltet.

Den Spendern sei Dank

„Wir freuen uns, dassdie Bevölkerung großenAnteil an der Renovie-rung nahm und der Sol-daten- und Kriegerver-ein Röhrnbach war stetszur Stelle, wenn tatkräf-

tige Unterstützung gebraucht wurde. Des-halb danke ich diesem Verein mit VorstandReinhard Mitterbauer an der Spitze undHauptmann Herbert Moosbauer für diegroßzügige Spende von 6.000 Euro und fürdie geleisteten Hand- und Spanndienste.Ferner gilt mein Dank auch einigen privatenSpendern und vor allem danke ich der Pa-

tengemeinde Kaltenbach mit Ortsaus-schussvorsitzendem Josef Pösl, die ebenfallseine Spende von 3.000 Euro zur Sanierungbeisteuerte und zudem für die Gedenktafelnnochmals 4.000 Euro bezahlte.

Fast 40.000 Euro wurden insgesamt fürdie Gesamtsanierung ausgegeben unddank der genannten Unterstützungenkonnte der finanzielle Rahmen in etwa ein-gehalten werden. Ich möchte mich an die-ser Stelle sehr herzlich beim Kulturvereins-vorsitzenden Hans Krottenthaler bedan-ken, der die Geschichte des Denkmals um-fangreich aufgearbeitet hat und bereits imletzten Jahr in der Presse dargestellt wurde.So hoffe und wünsche ich, dass diesesDenkmal an diesem besonderen Platz auchkünftig ein Mahnmal des Friedens bleibt“schloss Bürgermeister Josef Gutsmiedl sei-ne Ansprache.

Dem Dank und Wunsch schloss sich 1.Vorstand Reinhard Mitterbauer vom SKVRöhrnbach ebenfalls an und er lud alle Teil-nehmer des Festzuges noch zu einer MaßBier in das Johannifest ein.

Text/Fotos: Elisabeth Lorenz

Thyrnau/Hundsdorf – Die Jugendzeitnahm ihm der grausame Krieg, dafür istihm nun ein hohes Alter beschert: FritzBlöchl aus Gastering bei Thyrnau konntebei guter Gesundheit seinen 90. Geburts-tag im Kreise seiner großen Familie feiern.Der Saal im Gasthaus Koller in Hundsdorfwar voll, als er jetzt im Rahmen einer klei-nen Feier seinen 90. Geburtstag feierte.Schließlich gratulierten ihm nicht nur seinevier Kinder, 15 Enkel und die 13 Urenkelmit den Angehörigen, sondern auch Ver-einsvertreter sowie Bürgermeister Alexan-der Sagberger.

Fritz Blöchl gehört zu den wenigen nochlebenden Mitgliedern des damaligen Krie-ger- und Soldatenvereins Thyrnau, die denVerein im September 1951 wieder neugründeten. Noch heute besucht er gerneVeranstaltungen der SRK Thyrnau. 1. Vor-stand Max Meindl und EhrenhauptmannRupert Schauer von der Soldaten- und Re-servistenkameradschaft (SRK) Thyrnau gra-tulierten herzlich und wünschten ihm wei-terhin viel Gesundheit und Zufriedenheit.Sie bedankten sich auch für die langjährigeTreue zur SRK Thyrnau und überreichtenihm einen Geschenkgutschein.

Als erstes von vier Kindern wurde der Ju-bilar auf dem elterlichen Bauernhof in Gas-tering geboren. In Thyrnau besuchte er dieSchule und nach dem Schulbesuch mussteer zunächst auf dem elterlichen Hof fest

mit anpacken. Schon als 17-jähriger Bur-sche wurde Blöchl im Januar 1943 zum Ar-beitsdienst und anschließend zum Kriegs-dienst eingezogen. Mazedonien, Bulga-rien, Albanien und schließlich die Ostfrontin der Ukraine waren die Stationen im har-ten Kriegsdienst des jungen Mannes, der

SRK Thyrnau

Fritz Blöchl feierte 90. Geburtstag

V. l.: Max Meindl, Fritz Blöchl, Rupert Schauer

Pfarrer Markus Krell segnet das Röhrnbacher Friedensdenkmal.

Page 17: Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

24 treue Kameraden 4/2015

Niederbayern

SKV Waldkirchen

Friedensmaiandacht im Zeichen für den Weltfrieden

Waldkirchen – Auch in diesemJahr hatte der Soldaten- undKriegerverein (SKV) Waldkirchenwieder zur traditionellen Frie-densmaiandacht an der Ölberg-kapelle hinter dem Bayerwald-Dom „Peter und Paul“ in Wald-kirchen eingeladen. Die Traditionscheint ihre Früchte zu tragen,denn mittlerweile ist nicht nurder SKV Waldkirchen mit seinenMitgliedern und treuen Pfarran-gehörigen vertreten, sondernauch die Reservisten-Kamerad-schaften aus Böhmzwiesel, Hin-tereben und Karlsbach nahmenmit ihren Kameradinnen, Kame-raden und Fahnenmüttern teil.Wie jedes Jahr begleitete dieBlaskapelle Karlsbach musika-lisch den Aufmarsch und Ablauf.

Die Zeremonie wurde geleitetvon Kaplan Dominik Flür, demSeelsorger der Pfarrkirche, derüber das globale Flüchtlingspro-blem sprach. Wichtig, so der Ka-

plan, sei das Miteinander und nicht das Ge-geneinander. Die Bundeswehr mit ihren po-sitiven Aktionen weit von der Heimat tragezur Völkerverständigung bei.

Der ehemalige langjährige 1. Vorsitzendedes SKV Waldkirchen, Hans Madl, erinnertein seiner Rede vor der Ölbergkapelle – siewurde am 26. April 1945 unter amerikani-schem Fliegerbeschuss stark in Mitleiden-schaft gezogen – an deren Geschichte undlangjährige Tradition. Seit 1992 gibt es nunschon die jährliche Friedensmaiandacht, dievom damaligen Waldkirchener Bürgermeis-ter Rudolf Hettl und dem erst kürzlich zuGrabe getragenen Ehrenvorsitzenden undWeltkriegsveteran Walter Heß ins Lebengerufen wurde.

Mit Ihrer Fürbitte bekam Maria Mück ihreverdiente Aufmerksamkeit und Vorstands-mitglied Richard Weiß folgte mit seiner Le-sung. Der Vorsitzende des SKV Waldkir-chen, Franz Barth, beendete seine Anspra-che mit den Worten: „Das Ziel aller Men-schen – nicht nur der Bundeswehr – musssein, einen dauerhaften Weltfrieden zu er-ringen und den auf Ewigkeit zu bewah-ren.“ Text/Fotos: S. Wolf

Über wachsenden Zuspruch darf sich der SKV Waldkirchen bei seiner alljährlichen Friedensmaian-dacht freuen. Angeführt von der Blaskapelle Karlsbach bewegte sich der Zug durch den Ort.

Kaplan Dominik Flür sprach über das globale Flüchtlingsproblem. Der Bundeswehr attes-tierte er, diese trage – weitab von der Heimat – zur Völkerverständigung bei.

für ihn schließlich beim Rückzug durch dieSlowakei in russischer Kriegsgefangen-schaft endete. Die harte Arbeit in einempolnischen Kohlebergbau 200 Meter unterTage war für den schmächtigen jungenMann viereinhalb Jahre lang das brutale Losder Gefangenschaft. Am 13. Dezember1949 konnten ihn seine Eltern völlig ausge-mergelt als einen der letzten Spätheimkeh-

rer auf dem elterlichen Hof in Gasteringwieder in die Arme nehmen. Dort arbeiteteer dann auch sofort wieder fleißig mit undim Winter bereitete sich mit dem Besuchder Landwirtschaftsschule auf die Hofüber-nahme vor, den ihm seine Mutter im Jahre1957 übergab. Sein Vater war bereits 1951gestorben. Im gleichen Jahr heiratete er sei-ne Frau Magdalena, die ihm vier Kinder

schenkte. 1985 übergab Blöchl seinemSohn Fritz den Hof. Ein schwerer Schlagwar für Fritz Blöchl der Tod seiner Frau imJanuar 2003.

Text: Franz Stangl und Max SchwarzFoto: Franz Stangl

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treue Kameraden 4/2015 25

Grafenwöhr/Freihung – Erstmals in derüber 70-jährigen Geschichte, in der die US-Armee den Truppenübungsplatz verwaltet,hat die US-Garnison „Bavaria“ zusammenmit den Partnerschaftsgemeinden imHauptlager „Tower Barracks“ auf demTruppenübungsplatz Grafenwöhr einenMaibaum aufgestellt. Zu dieser Zeremonie,die am 4. Mai stattfand, hatte Garnisons-kommandeur, Oberst Mark A. Colbrook,die Bürgermeister aller Partnerschaftsge-meinden der auf dem TruppenübungsplatzGrafenwöhr stationierten US-Verbändeund -Einheiten eingeladen. Der etwa 20Meter hohe, nagelneue Maibaum wurdeunter der Leitung der Freiwilligen Feuer-wehr Grafenwöhr und von Soldaten der18. Militärpolizeibrigade mit herkömmli-chen Schwalben aus Holz gemeinsam auf-gestellt. Nachdem der Maibaum in die Hö-he ragte, wurden die Partnerschaftsschilderaller US-Einheiten und deren Partner-schaftskommunen am Baum ange-schraubt. Der Freihunger BürgermeisterNorbert Bücherl nahm mit dem US-Beauf-tragten der örtlichen Reservistenkamerad-schaft (RK), Stabsfeldwebel d. R. GerhardLindthaler zusammen mit Vorstandsmit-glied Feldwebel d. R. Gerhard Grünbauer,auf Einladung von Oberst Colbrook an derAufstellungszeremonie teil.

Text: Franz Zeilmann (US-Pressespre-cher), Foto: Susanne Bartsch (Presse- undÖffentlichkeitsarbeit US-Army)

Hemau/Beratzhausen – Im Volksmundheißt es traditionell seit 1959 „Kriegerwall-fahrt“, wenn im Mai die Kameraden derSoldaten-, Reservisten- und Kriegervereinedes Jura-Kreisverbandes Parsberg im Baye-rischen Soldatenbund (BSB) zur Wallfahrts-kirche hoch über dem Markt Beratzhausenzur Muttergottes pilgern, um für ihre An-liegen und vor allem für den Frieden zu be-ten und zu danken. Der Jura-Kreisvorsit-zende Richard Preis, Bürgermeister KonradMeier und Pfarrer Georg Dunst betontenverstärkt den Aspekt des Friedens.

Zunächst aber war Treffpunkt beim Krie-gerdenkmal vor der Pfarrkirche „St. Peterund Paul“ in Beratzhausen. Die Vereine ausHemau und Hohenschambach startetenbeim „Kriegerkreuz“ in Hemau und trafenbetend nach eineinhalbstündigem Fuß-marsch ein. Die übrigen Gruppen der ins-gesamt 19 Ortskameradschaften waren perAuto angereist.

Oberpfalz

RK Freihung

US-Garnison Grafenwöhr stellte erstmals Partnerschaft-Maibaum auf

Das Bild zeigt die Freihunger Abordnung um Bürgermeister Norbert Bücherl (2. v. l.),Stabsfeldwebel d. R. Gerhard Lindthaler (l.) sowie Feldwebel d. R. Gerhard Grünbauer (r.)mit der stellvertretenden Garnisonskommandeurin Kathy Aydt (Mitte), die mittlerweileseit über drei Jahren in Freihung wohnt, und Oberst Mark Colbrook (2. v. r.) mit dem Part-nerschaftsschild, dass das Wappen der 18. Combat Sustainment Support Battallion (kurz:CSSB) und des Marktes Freihung zeigt.

Jura KV Parsberg

Dank und Gebet für Geschenk des Friedens28. Wallfahrt des Jura-Kreisverbandes zur Maria-Hilf-Kirche

Hemauer und Hohenschambacher Wallfahrer vor dem Kriegerkreuz.

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26 treue Kameraden 4/2015

Frieden nicht zum Nulltarif

Auf die inzwischen 56-jährige Traditiondieser Wallfahrt, die seit 1959 alle zwei Jah-re stattfindet und bereits ein Jahr nach derGründung des Jura-Kreisverbandes aus derTaufe gehoben wurde, verwies Kreisvorsit-zender und stellvertretender Bezirksvorsit-zender Richard Preis in seiner Begrüßungund brachte damit die Bedeutung des trad-tionsreichen Pilgermarsches zum Ausdruck.Tradition, so Preis, ist das Eine, Frieden seietwas anderes. Diesen gibt es nicht zumNulltarif, er sei kein Selbstläufer und nichtselbstverständlich. Frieden muss erbetet,erarbeitet und gelebt werden, meinte Preisund dankte den Kameradschaften für ihrEngagement des Betens und Arbeitens fürden Frieden, in den Herzen, in den Familienund unter den Völkern.

Auf eine beispiellose Epoche mit 70 Jah-ren Frieden in Europa, aber auch auf dieimmer weniger werdende Zeitzeugen wiedie anwesenden Kriegsteilnehmer Fritz Heßund Georg Schwendner, verwies Bürger-meister Meier in seinem Grußwort zu die-ser nun 28. Wallfahrt zur Maria-Hilf-Kirche.

Der örtlichen Soldaten- und Kriegerkame-radschaft und dem Jura-Kreisverbanddankte er für die Ausrichtung der traditi-onsbewussten Wallfahrt, die vor dem Krie-gerdenkmal mit dem Gedenken an alle To-ten, Gefallenen und Vermissten der beidenWeltkriege begann. Während Preis denKranz niederlegte, erklang das „Lied vomguten Kameraden“, intoniert durch Trom-peter Herbert Ehrl und begleitet von Böller-schüssen der Soldaten- und Reservistenka-meradschaft (SRK) Oberpfraundorf.

SRK Oberpfraundorf trug Marienfigur

Mit den Ministranten, Vorbeter AndreasNiebler und Dekan Georg Dunst an derSpitze, sowie dem zweiten Kreisvorsitzen-den Wolfgang Fröhler, der die neue Wall-fahrtskerze trug, zogen rund 200 Gläubi-ge per Prozession und Gebet durch denMarkt Beratzhausen Richtung Maria-Hilf-Berg. Die Marienfigur trugen die Kamera-den der SRK Oberpfraundorf, im An-schluss folgten die Kreisstandarte und 14Ortskameradschaften mit ihren Fahnenab-ordnungen.

Nach dem Eingangslied segnete DekanDunst die neue Wallfahrtskerze. In seinerPredigt erinnerte der Geistliche an die Be-mühungen des damaligen BundeskanzlersKonrad Adenauer um die Heimkehr der letz-ten Kriegsgefangenen aus der früheren Sow-jetunion vor 60 Jahren. Die Lesung über-nahm der Ehrenvorsitzende des Jura-Kreis-verbandes, Lothar Eisenreich. Der Friede seiein kostbares Gut, für das wir Gott immerwieder danken müssen, betonte der Pfarrer.

Den Krieger-, Soldaten- und Reservisten-kameradschaften dankte der Geistliche fürden Pilgermarsch mit dem sie „für den Er-halt des Lebens im Krieg“ ebenso eintretenwie für das „unglaublich große Geschenkdes Friedens“ seit 70 Jahren. Diese Wall-fahrt rüttelt uns auf, für den Frieden dank-bar zu sein, verdeutlichte der Seelsorgerund wünschte, dass diese Wallfahrtstraditi-on noch lange fortbestehen möge.

Mit den Dankesworten des Jura-Kreis-vorsitzenden zum Schluss des Gottesdiens-tes, den der Männergesangverein „Lieder-kranz“ Beratzhausen unter der Leitung vonHeinz-Peter Beilner umrahmte, endete dieWallfahrt. Text/Fotos: Alfons Kollmer

Oberpfalz

Jura KV-Vorsitzender spricht am Ehrenmal vor der Pfarrkirche. Pilgermarsch zur Wallfahrtskirche Maria-Hilf.

SKV Kirchenlaibach

Seit 70 Jahren im Verein Josef Bayer zum 97. Geburtstag ausgezeichnetKirchenlaibach/Kodlitz – Rüstig und tatkräftig, vital, aufgeschlossen und vielseitig interessiert

ist Josef Bayer (Bildmitte) aus Kodlitz, Gemeinde Speichersdorf, nach wie vor. Als ältestermännlicher Gemeindebürger konnte er am 11. Juni, seinen 97. Geburtstag feiern. Der Landwirtist ältestes Mitglied und letzter Kriegsteilnehmer des zweiten Weltkriegs des Soldaten- und Ka-meradschaftsverein (SKV) Kirchenlaibach. Die Kriegserlebnisse begleiten und bewegen ihnnach wie vor, wie seine detaillierten Erzählungen beweisen. Bayer trat 1953 in den Verein einund wurde anlässlich seines 97. Geburtstages unter Anrechnung von Kriegsdienst- und Kriegs-gefangenschaftszeiten für seine 70-jährige Zugehörigkeit zum Verein mit der Treuenadel desBSB ausgezeichnet. Kreisvorsitzender Thomas Semba (l.) und Vorsitzender Marcus Koeppelwaren eigens nach Kodlitz gekommen, um dem Jubilar die Glückwünsche des Orts,- Kreis- undBSB-Landesverbandes und die Auszeichnung zu überbringen. 2012 hatte Joseph Bayer bereitsdie Ehrenurkunde des BSB für Kriegsteilnehmer erhalten. Der gebürtige Hieser-Bauer, Kodlitz1, war von 1952 bis 1956 Gemeinderat in der ehemals selbstständigen Gemeinde Plössen.Über 25 Jahre hinweg übte er das Amt des Feldgeschworenen aus. Joseph Bayer ist auch Ini-tiator und Miterbauer der Kodlitzer Kapelle, deren Fundament er mit der Hand ausgeschaufeltund gelegt hat. Er ist zudem ältestes Mitglied der Feuerwehr Plössen. Text/Bild: Hübner (ham)

Page 20: Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

treue Kameraden 4/2015 27

Waldeck – Zu Kreisversammlung desBSB-Kreisverbandes Kemnath begrüßte derVorsitzende Thomas Semba die Vertreterder Kameradschaften. Besondere Grüßegalten dem stellvertretenden Bezirksvorsit-zenden Alfons Betzl, dem 2. BürgermeisterHermann Schraml (Kemnath), dem Ehren-kreisvorsitzenden Hans Bäte, besondersaber dem Vorsitzenden der gastgebendenKameradschaft, Karl Reger. Reger bedank-te sich beim Kreisvorstand, dass sie Wald-eck als Austragungsort gewählt hatte.

Bevor man in die Tagesordnung eintrat,rief Semba die Anwesenden zum Totenge-denken auf. Er erinnerte dabei an die Ge-fallenen beider Weltkriege, die Opfer derGewaltherrschaft, des Bombenterrors, derOpfern von Flucht und Vertreibung und analle Verfolgten in der heutigen Zeit. Beson-ders gedachte er der gefallenen Soldatender Bundeswehr, die in jüngsten Einsätzenihr Leben für das Vaterland lassen mussten.Namentlich nannte er die Verstorbenen desvergangenen Jahres aus den Kamerad-schaften des Kreisverbandes. Die Toteneh-rung schloss mit dem „Lied vom guten Ka-meraden“, das von Markus Müller sehr er-greifend auf der Trompete intoniert wurde.

Volles Programm

Semba führte aus, dass er 54 Mal für denKreisverband im Einsatz war. Dabei hat erdie Jahreshauptversammlungen und run-den Gründungsfeste seiner Kameradschaf-ten besucht. An Veranstaltungen des Kreis-verbandes standen die Meisterschaften imCrosslauf in Ahornberg und die Kreismeis-terschaften im KK-Schießen in Kastl an.Semba besuchte ebenfalls die Bezirksver-sammlung des BSB Oberpfalz in Neu-stadt/WN, nahm am Bezirksreservisten-wettkampf Oberpfalözi Waffenbrunn alsFunktioner teil und zeigte beim 10. Kir-chenlaibacher Crosslauf sowie der Jahres-hauptversammlung der Bezirks-, Kreis- undVereinsschießwarte in Michelau Flagge.Auch nahm er an verschiedenen DVaG(Dienstliche Veranstaltungen) in der Ost-mark-Kaserne in Weiden teil. Er freute sichdarüber, im vergangenen Jahr eine stattli-che Anzahl an BSB-Auszeichnungen verlie-hen zu haben. Im Einzelnen waren dassechs Ehrenkreuze, 14 VerdienstkreuzeII.Klasse und 15 I. Klasse, 23 Große Ver-dienstkreuze am Bande und einmal in Gold.Das Großkreuz am Bande habe er einmal,Reservistenverdienstkreuz in Bronze zweiMal und in Gold einmal verleihen können,einmal die Verdienstnadel mit goldenem Ei-chenkranz und drei Mal den Verdienstor-den für Frauen in Silber.

Bei der Landesversammlung des BSB

wurde Semba zum Landesrevisor, SebastianHerchenbach zu seinem Stellvertreter undMarcus Köppel zum Ersatzmitglied desSchiedsgerichts gewählt. Bei der Sonder-ausstellung des HAK „Vom Säbel bis zumPallash – Blankwaffen aus drei Jahrhunder-ten“ in Kemnath war er ebenso vertreten.Besonderen Wert legte Semba auf den Be-such der Jahreshauptversammlungen sei-ner Kameradschaft. Einen besonderenDank richtete er an seinen Stellvertreter Se-bastian Herchenbach, der ihn wegen Ter-minüberschneidungen des Öfteren vertre-ten musste. Dieser informierte darüber,dass der Kreisverband nun auch in den mo-dernen Medien wie Internet und Facebookvertreten sei. Die Homepage existiert be-reits und ist weiter im Aufbau. Zu erreichenist der Kreisverband schon jetzt unterwww.kv-kem.de. Herchenbach bat dieOrtskameradschaften, ihn mit Beiträgen zuversorgen, damit dieses Medium interes-sant und lesenswert werde.

Er wies darauf hin, dass der nächste Ori-entierungsmarsch von den SRK Neusorgund Brand ausgerichtet wird. Es werdendabei keine extremen sportlichen Leistun-gen gefordert, so dass eigentlich jeder mit-machen kann. Kleine militärische Einlagensind zwar enthalten, aber überfordert wer-de dabei niemand. Der Marsch wird im ers-ten Quartal 2016 stattfinden.

Schwerpunkt Nachwuchsgewinnung

Der 2. Bürgermeister Schraml überbrach-te die Grüße der Stadt und des Bürgermeis-ters. Soldaten- und Reservistenkamerad-schaften, so Schraml, vollbringen im öf-fentlichen Leben eine große Leistung. Diesgelte nicht nur für die vier Kameradschaf-ten im Stadtgebiet, sondern für alle imKreisverband. Besonders erwähnte er, dass

man sehr stark an der Nachwuchsgewin-nung arbeiten müsse. Besonders hob erden Einsatz des Kreisvorsitzenden ThomasSemba hervor, der ganz uneigennützigüber 50 Termine im vergangenen Jahr ab-solviert habe. Das verdiene Respekt undAnerkennung. Als Besonderheit nannte er,dass der Kreisverband Kemnath die Ge-bietsreform 1972 sehr gut überstanden ha-be. Ihm gehören nach wie vor Kamerad-schaften aus der Oberpfalz und Oberfran-ken an. Den vier Kameradschaften imStadtgebiet sagte er die Unterstützung imRahmen des Möglichen zu und wünschtedem gesamten Kreisverband viel Erfolgauch in den künftigen Jahren.

Alois Melzner gab einen zufriedenstel-lenden Kassenbericht ab. Eberhard Besold,der zusammen mit Alois Schönfelder Kasseund Belege überprüft hatte, bescheinigtedem Kassier eine einwandfreie und saubereBeleg- und Kassenführung. Kassier undVorstand konnten somit entlastet werden.

Jürgen Braun, Hauptmann der Bundes-wehr, Vorstandsmitglied der KSK Waldeckund Vorsitzender des SRK Erbendorf, batalle Kameradschaften, die Nachwuchswer-bung intensiv zu betreiben. Mit der Ab-schaffung der Wehrpflicht, sei in diesemBereich ein wichtiges Standbein weggebro-chen. Dieser Umstand mache auch dieNachteile deutlich, die sich für die Soldatender Bundeswehr ergeben. Es sei daher be-sonders wichtig, dass man auch Nichtge-diente die hinter der Sache stehen, als Mit-glieder in den Kameradschaften gewinne.Wichtig sei auch der Zusammenhalt unterden Kameradschaften, wie er sich in denletzten Jahren zwischen Waldeck, Erben-dorf und Kemnath entwickelt habe. DemKreisverband mit seinem rührigen Vorsit-zenden sprach er ein Lob für die hervorra-

Oberpfalz

KV Kemnath

Rückblick auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr

V. l.: (halb verdeckt) Karl Reger, 2. Bürgermeister Hermann Schraml, Andreas Reger, Se-bastian Herchenbach, Kreisvorsitzender Thomas Semba, Marcus Köppel, Alois Melznerund Alfons Betzl.

Page 21: Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

28 treue Kameraden 4/2015

KSRK Mantel

Restaurierte Traditionsfahnevon 1881 nachgesegnet

Mantel – In einem ökumenischen Feld-gottesdienst auf dem Areal vor dem Krie-gerdenkmal wurde die 134 Jahre alte, re-novierte Traditionsfahne der Krieger-, Solda-ten- und Reservistenkameradschaft (KSRK)Mantel durch die Militärseelsorger aus demStandort Weiden, Pfarrerin Kim Kießlingund Pater Alexander Prosche, sowie demOrtsgeistlichen, Pfarrer Armin Spießl, nach-gesegnet. Die örtlichen Vereine, BSB-Ka-meradschaften aus dem Kreis Neustadt/WN und der Patenverein, die Krieger- undReservistenkameradschaft aus Kohlberg,würdigten mit ihren Fahnenabordnungendie vom Vorsitzenden Reinhold Deglmannund seinem Team bestens vorbereitete Fei-er. Durch die vollzählige Anwesenheit derpolitischen Mandatsträger der Marktge-meinde kam der Feier ein hoher Stellenwertzu und der passende Rahmen zu.

Vor dem eigens angefertigten vier Meterhohen Birkenkreuz und dem reich ge-schmückten Altar mahnte Pfarrerin Kieß-ling mit dem Psalm aus der Bibel „Herr, leh-re uns zu bedenken, dass wir sterben müs-sen, auf dass wir klug werden“, dass derheutige Mensch dazu neigt, leichtfertig mitseinem Leben umzugehen und Gefahrläuft, wichtige Werte des gemeinschaftli-chen Zusammenlebens aus den Augen zuverlieren. Beide Geistlichen gestalteten aufeindrucksvolle Weise im Wechsel den wei-teren Wortgottesdienst. Anschließendführte Pater Prosche mit geweihtem Was-ser die Nachsegnung der Traditionsfahnedurch, die durch die Fahnenabordnungenfestlich umrahmt wurde.

Historisch und ideell wertvoll

Der BSB-Bezirksvorsitzende Oberpfalz,Horst Embacher, lobte die gut funktionie-rende KSRK im Markt Mantel und verwiesauf den großen historischen und ideellenWert der Fahne, zu deren Restaurierungder BSB einen nicht unerheblichen Zu-schuss gewährte. Zudem überbrachte erGrüße des BSB-Präsidenten Oberst a.D. Ri-chard Drexl, der aus terminlichen Gründennicht persönlich an der Fahnennachseg-nung teilnehmen konnte. Es wurde betont,dass die KSRK Mantel mit ihrem Wirkenund Einsatz einen großen Beitrag zum ge-sellschaftlichen Leben in der Marktgemein-de Mantel und der Kriegsgräberfürsorgebeiträgt.

Ein Traditionsgut wie die Fahne von 1881stellt einen unschätzbaren Wert dar, siedient der Mahnung und Erinnerung zu-gleich. Die stete Mahnung an Tod und Ge-walt, an Krieg und Vertreibung soll dazubeitragen, dass nicht immer wieder alles

gende Arbeit aus.In seinem Ausblick wies der Kreisvorsit-

zende auf diverse Jubiläen und die Kreis-meisterschaften (Hans-Stahl-Gedächtnis-schießen) im Herbst hin. Zum Schluss be-dankte sich Semba bei Alfons Betzl und KarlReger für die Ausrichtung des Kreisver-sammlung, seinem Stellvertreter SebastianHerchenbach und der gesamten Kreisvor-standschaft für die gute Zusammen- undMitarbeit. Dank galt auch seinem Vorgän-ger und Ehrenkreisvorsitzenden Hans Bäte,der ihn hervorragend in das Amt eingeführthabe und der zur Stelle war, wenn er ge-braucht wurde sowie den Vorsitzenden derKameradschaften, mit denen er offen undehrlich zusammen gearbeitet habe.

Mit der gemeinsam gesungenen Natio-nalhymne und dem Lied der Bayern gingdie Versammlung zu Ende.

Text/Foto: Hans Lukas

Kreisverband bestätigt die Vorstandschaft

Waldeck – Bei der Jahreshauptversamm-lung des BSB-Kreisverbandes (KV) Kemnathwurde Thomas Semba in seinem Amt als 1.Vorsitzender bestätigt. Das Besondere andiesem Kreisverband ist, dass ihm bezirks-übergreifend Kameradschaften aus denehemaligen Landkreisen Kemnath und Bay-reuth angehören.

Der Stellvertretende BezirksvorsitzendeAlfons Betzl aus Schwarzenbach verpflich-tete die neue Vorstandschaft des Kreisver-bandes auf die Ziele und Aufgaben desBSB. In seinem Grußwort überbrachte erdie Grüße des BSB-Bezirksvorsitzenden

Oberpfalz

Vorstand des KV Kemnath

Thomas Semba (Kreisvorsitzender), Se-bastian Herchenbach (StellvertretenderKreisvorsitzender), Alois Melzner (Kas-sier), Marcus Köppel (Schriftführer),Gernot Hammon (Reservistenreferent),Norbert Kausler und Reinhard Bauer(Beisitzer), Alois Schönfelder und Eber-hard Besold (Kassenprüfer), ThomasSemba (Kreisschießwart).

V. l.: Reinhard Bauer, Alfons Betzl, Alois Schönfelder, Marcus Köppel, Thomas Semba;v. r.: Eberhard Besold, Sebastian Herchenbach und Alois Melzner.

Horst Embacher, der besonders die sehr gu-te Zusammenarbeit des KreisverbandesKemnath mit seinem Vorsitzenden ThomasSemba hervorhob. Einen besonderen Dankrichtete er an die Kameradschaften für dieDurchführung der Sammlung für denVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.Sie erbrachte im vergangenen Jahr auf Be-zirksebene den stolzen Betrag von 370.000Euro. Die Kameradschaften leisten nichtnur auf diesem Gebiet eine hervorragendeArbeit, sondern sind auch ein fester Be-standteil im öffentlichen Leben in ihren Ge-meinden und Orten.

Die Neuwahlen bestätigten ThomasSemba in seinem Amt (s. Info-Kasten).Semba übernahm auch kommissarisch dieAufgaben des Kreisschießwarts, da nie-mand für dafür kandidierte. Er bedanktesich namens aller Gewählten für das ent-gegengebrachte Vertrauen und wünschtesich für die nächsten Jahre die Fortsetzungder vertrauensvollen und offenen Zusam-menarbeit aller Vereine des Kreisverbandes.

Text/Fotos: Hans Lukas

Page 22: Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

treue Kameraden 4/2015 29

von vorne beginnt. Wer sonst hat sich dieseAufgabe mit Nachdruck auf die Fahne ge-schrieben? Erhaltung von Kulturgut gehtjeden etwas an, stellte Embacher mit Nach-druck fest.

Gegen die Gleichgültigkeit

Vorsitzender Reinhold Deglmann rütteltewach mit den Worten: „Wir leben nicht aufeiner Insel der Glückseligen. Leid, Terror,Kriege und Gewalt sehen und erleben wirtäglich in den Medien und müssen wohloder übel zugeben, dass auch wir davongetroffen werden können.“ Er bemängelte,dass sich eine allgemeine Gleichgültigkeitin das Gedankengut der Menschen ein-schleicht. Berichte von Augenzeugen überdas Vorgehen der Dschihadisten oder derTerrormiliz im Nahen Osten werden ver-harmlost oder geraten schlichtweg in Ver-gessenheit.

Die Grundhaltung „Was geht das michan?“ ist heutzutage viel zu oft anzutreffenund verweist auf die politische Gleichgül-tigkeit vieler Bürger. Wir müssen uns alleunserer Mitverantwortung am gemein-schaftlichen Leben bewusst sein und fürdie Werte unserer Gesellschaft einstehen.

In stiller Trauer gedachten die Besucher

der Opfer von Kriegen und Terrorismus so-wie der gefallenen Bundeswehrsoldaten,die weltweit für Frieden, Freiheit und Stabi-lität eingesetzt sind und ihr Leben verlorenhaben. Als äußeres Zeichen der Verbun-denheit mit den Gefallenen und Verstorbe-nen Mitgliedern legten Bürgermeister Ste-

phan Oetzinger und Vorsitzender ReinholdDeglmann am Kriegerdenkmal einen Kranznieder. Die Feier wurde mit dem Lied vomguten Kameraden mit drei Ehrensalut-schüssen und der Deutschlandhymne ab-gerundet. Text: Reinhold Deglmann

Fotos: Edmund Gurdan

Oberpfalz

In einem ökumenischen Feldgottesdienst wurde die 134 Jahre alte, renovierte Traditions-fahne der KSRK Mantel nachgesegnet.

SKV Sorghof

Nachfolgersuche blieb erfolglos

Sorghof – Der Vorsitzende des Soldaten-und Kriegervereins (SKV) Sorghof, WernerStubenvoll, hätte sein Vorstandsamt gernein jüngere Hände gelegt. Doch seine Nach-folgersuche blieb erfolglos, sodass er sichbei der Jahreshauptversammlung des Ver-eins bereit erklärte, noch eine Amtsperiodeanzuhängen. „Dann muss ein Jüngererran“ meinte Stubenvoll.

Stubenvoll zog eine rundum zufrieden-stellende Jahresbilanz für das Jahr 2014.Die gesellschaftlichen Veranstaltungen, vorallem das deutsch-amerikanische Kinder-fest, seien gut besucht gewesen. EinigesKopfzerbrechen bereitet dem Verein dienachlassende Zahl von Neuaufnahmen beiden Mitgliedern. Hier habe es seit Abschaf-fung der Wehrpflicht einen Einbruch gege-ben. Mit 127 Mitgliedern stehe der Vereinaber noch gut da.

Karl Reuschl gab einen Einblick in die so-lide Kassenlage des Vereins. Herta Groll-misch berichtete über die Vielfalt von Ter-minen, an denen sich der Verein beteiligte.Die Grußwortredner, 1. BürgermeisterHans-Martin Schertl, und der stellvertreten-de Kreisvorsitzende Hartmut Schendzielorzknüpften daran an und dankten dem SKVfür dessen breit gefächerte Aktivität.Schendzielorz freute sich auch über das

Sammelergebnis von rund 950 Euro für denVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Abschließend gab Stubenvoll noch eineVorschau auf 2016. Hier kann der Vereinsein 120-jähriges Bestehen feiern und wirdzusammen mit den Siedlern als Ausrichterder Sorghofer Kirwa auftreten. Am 30.April ist der SKV Sorghof Gastgeber für dieoberpfälzische Bezirksversammlung desBayerischen Soldatenbundes (BSB).

Text/Foto: Wilhelm Ertl

Der neue Vorstand des SKV Sorghof mit Ehrengästen. Stehend (v. l.): 2. BürgermeisterThorsten Grädler, Wilhelm Ertl, Roland Renner, 1. Bürgermeister Hans-Martin Schertl, PatrickSchaaf, Wilhelm Zinnbauer, Harry Platzer, Harald Herbst, Helmut Schwindl; sitzend (v. l.): 1.Vorsitzender Werner Stubenvoll, Karl Reuschl, Hartmut Schendzielorz, Melvin Gonzales

Der neue Vorstand des SKV Sorghof:

Werner Stubenvoll (1. Vorsitzender); MelvinGonzales (2. Vorsitzender); Roland Renner(1. Kassier); Karl Reuschl (1. Schriftführer/2.Kassier); Wilhelm Ertl (2. Schriftführer); Wer-ner Stinner, Wilhelm Zinnbauer, Harry Platzerund Helmut Schwindl (Ausschussmitglieder);Harald Herbst und Patrick Schaaf (Fahnen-sektion); Thorsten Grädler und HartmutSchendzielorz (Kassenprüfer).

Page 23: Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

30 treue Kameraden 4/2015

Ausführlich ging Forster auf die Ver-bandszeitschrift treue Kameraden und dieErneuerung der Erinnerungstafeln an derKriegerkapelle im Friedhof ein. Zum Schlussder Versammlung wurden einige Mitgliederfür ihre langjährige Treue zur SuKK Neun-burg v.W. und damit zum Bayerischen Sol-datenbund mit den entsprechenden Treue-nadeln ausgezeichnet (s. Info-Kasten).

Oberpfalz

Neunburg vorm Wald

Zahlreiche Kameraden für treue Mitgliedschaft geehrt

Neunburg v. W. – Bei der Frühjahrsver-sammlung der Soldaten- und Kriegerka-meradschaft (SuKK) Neunburg vorm Waldim April konnte der Vorsitzende GerhardForster neben dem KreisvorsitzendenHans-Werner Habel auch den Bürgermeis-ter der Stadt, Martin Birner, begrüßen. Bir-ner bedankte sich bei der Kameradschaftfür die erfolgreichen Sammlungen für denVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorgeund für die Mitgestaltung der Feierlichkei-ten zum Volkstrauertag. Er ging auch da-rauf ein, dass der Frieden nicht genug ge-schätzt werde. Augenzeugen und Betrof-fene bewegten uns derzeit, wenn sie 70Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges überdie damaligen Grausamkeiten berichteten.Frieden zu halten sei eine Herausforde-rung, in jedem Land werde der Friede an-ders aufgefasst.

Schießwart Joseph Meindl berichteteüber das Kreisvergleichsschießen, das mit72 Teilnehmern und 16 Mannschaften wie-der gut angenommen wurde. Die Mann-schaft der SuKK Neunburg v.W. belegte da-bei den 8. Platz. Bester Einzelschütze derKameradschaft war Friedrich Freitag mit274 (3. Platz in der Altersklasse). Meindlwies darauf hin, dass jeden ersten Sonntagim Monat ab 9 Uhr Training auf demSchießstand in Nefling sei. Kassier Hans-Werner Habel bemerkte, dass der Kassen-stand trotz Rückgang der Mitgliederzahlenmit geringen Abstrichen gehalten werdenkonnte. Er wurde einstimmig entlastet.

SuKK-Vorsitzender Gerhard Forster gabeinen Rückblick auf durchgeführte eigeneVeranstaltungen und solche, an denen manteilgenommen habe. Das waren u.a. dieBesuche bei der Patenkameradschaft inSandl/Oberösterreich, die Teilnahme an derFronleichnamsprozession und am Volks-

trauertag, die Sammlung für den VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge mit dembisher besten Sammelergebnis, die Teilnah-me am Kreis-Sommerstockschießen (4.Platz), das eigene Sommerfest, die Weih-nachtsfeier und die Teilnahme am 125-jäh-rigen Jubiläum der SRK Thanstein. In derVorschau ging er auf die Veranstaltungenein, die für 2015 bereits geplant sind.

Die anwesenden geehrten Mitglieder der SuKK Neunburg v. W. mit 1. Bürgermeister Mar-tin Birner (1.v.l.), dem Kreisvorsitzenden Hans-Werner Habel und dem SuKK-VorsitzendenGerhard Forster (1. und 2. v. r.)

Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet:

Johann Fitzthum (60 Jahre), Josef Ettl und Michael Meier (50), Anton Hösl, ArnoldHoffmann und Anton Maier (40), Johann Fischer, Franz Gebhard, Richard Jobst, JosefSchmucker, Rudolf Stockerl und Gottfried Trinkmann (30), Nikolaus Baumgärtner, Ri-chard Dobner, Josef Gleixner und Günther Lacher (25), Bernhard Duscher, Franz Käs-bauer, Theo Männer, Peter Meixner, Josef Vetter und Michael Zangl (20), HanneloreFleischmann, Ottmar Kienzl, Josef Schafbauer, Dieter Sommer, Friedrich Wagner undCorinna Windschüttl (10) Text/Foto: Hans-Werner Habel

Der Krieger- und Militärverein Moosham-Sengkofen e.V. trauert um seinen Ehrenvorsitzenden.

Franz-Josef Bauerder am 16. Juni 2015 im Alter von 73 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist. Franz-Josef Bauer trat 1965 dem Krieger- und Militärverein bei, ab 1978 führte er den KMV 28 Jahre lang als1. Vorstand. In dieser Zeit wurde er mit dem Verdienstkreuz I und II. Klasse und 1999 mit Großkreuz in Goldam Bande durch den BSB ausgezeichnet. 2004 wurde er mit der Ehrennadel der Gemeinde Mintraching fürseine 28 jährige Vorstandstätigkeit ausgezeichnet. Unter seiner Führung feierte der KMV 1985 das 80-jährigeGründungsfest mit Fahnenweihe und 2004 das 100-jährige Gründungsfest. Unter seiner Leitung bekam die Kriegerkapelle ihre Glocke und wurde elektrifiziert. 2004 trieb er die Renovie-

rung und Erneuerung des Daches der Kriegerkapelle bis zum Abschluss der Tätigkeiten vehement voran.Kameradschaftliches Handeln, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit lebte er uns stets vor, nach dem Motto „In Treue fest“ waren dies seinewahren Werte. Der Krieger- und Militärverein Moosham-Sengkofen e.V wird seinen treuen Kameraden Franz-Josef Bauer stets indankbarer Erinnerung behalten.

Albert Wild, 1. Vorstand Peter Schaffner, 2. Vorstand

KMV Moosham-Sengkofen e.V.

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treue Kameraden 4/2015 31

Oberpfalz

7er Kameradschaft Weiden

Beim Frühlingsfestzug mitmarschiertWeiden – Das Weidener Frühlingsfest wurde mit einem Festzug

durch die Stadt eröffnet, an dem sich Abordnungen der verschie-densten Vereine und Schützengesellschaften beteiligten. Mit dabeiwar die erfolgreiche Schützengruppe der 7er Kameradschaft Wei-den in Schützenkleidung. Die Kameradschaft ist auch eine Unter-gruppe der Schützengesellschaft „Alpenrose“. Das Foto zeigt die7er-Kameraden (v. l.) Peter Ertl, Bernhard Czichon und FranziskaErtl mit Martin Plommer (2.v. l.), dem Vorsitzenden der „Alpenro-se“

Marsch in den MaiWeiden – Auch beim traditionellen Maibaumaufstellen mit Festzug durch Weiden war – wie jedes Jahr – auch diesmal die 7er Kame-radschaft Weiden mit Ihrer Fahne vertreten; 1. Reihe v. l.: Josef Kett (Ehrenmitglied), Fahnenträger Peter Ertl und Hans Milakowitsch (2.Vorsitzender). Die Kameraden sind auch bei den Arbeiten am Ausschank unentbehrlich (rechtes Foto). Fotos: Peter Ertl

Mutter-/Vatertags-KombiWeiden – So geht Gleichberechtigung: Die 7er Kameradschaft or-

ganisierte Mitte Mai eine kombinierte Mutter- und Vatertagsfeier,erstmals als Wanderung. Die noch wanderfreudigen Kameradin-nen und Kameraden marschierten zur Kapelle „Heilige Staude“ imWeidener Ortsteil Ost, wo Vorstand Manfred Hofmann (3. v. l.) vielüber Geschichte und Entstehung der Kapelle zu erzählen wusste.An der Kapelle gab’s auch ein Schnapserl und einige kleine Häpp-chen zur Stärkung. Von dort aus führte die Wanderung zum Ver-einsheim, wo bereits jene warteten, die nicht mehr ganz so gut zuFuß sind. Der Nachmittag klang beim geselligen Beisammenseinund Tratsch aus alten Zeiten aus.

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34 treue Kameraden 4/2015

In meiner Zeit als Brigadekommandeurin Weiden lernte ich in Bayreuth eine Per-sönlichkeit kennen, die mich unwillkürlichbeeindruckte. Der etwa Fünfundfünfzig-jährige war, wie ich bald erfuhr, Direktorder Porzellanfabrik Arzberg, und alle imStandort kannten ihn: Herwarth Metzelwar ein Begriff. Seine präzise Sprache hattestets etwas Bestimmtes, seine kurzen Sätzeließen Widerspruch nicht erwarten, überseine Anschauungen ließ er niemanden inZweifel. Namentlich sein Urteil über kom-munistische Ideologien und pazifistischeSchwärmereien ließ an Deutlichkeit nichtsvermissen. Das gefiel den Soldaten, und erstand bei ihnen in hohem Ansehen. Auffäl-lig war, mit welchem Respekt und welcherEhrfurcht ihn die amerikanischen Offizierebehandelten. Es war die Zeit kurz nach demDoppelbeschluß, als deutsche und ameri-kanische Soldaten und ihre Garnisonen inWestdeutschland noch vielfach angefein-det und diffamiert wurden.

Er hatte es sich zur Lebensaufgabe ge-macht, den Soldaten der Bundeswehr undder amerikanischen Streitkräfte die Kon-takte zur Bevölkerung und zu den Ge-meinden zu ebnen, sie vor Isolation zu be-wahren und vor Herabsetzungen zu schüt-zen. So traf man ihn bei zahlreichen Ver-anstaltungen in Grafenwöhr, in Biwaks,bei Kommandowechseln oder Gelöbnis-sen. Bemerkenswert war in den folgendenzahlreichen Begegnungen seine Unter-scheidung zwischen Ideen und Doktrinendes „realen Sozialismus“, wie sie von derdamals bereits in Auflösung befindlichen„Friedensbewegung“ und der neuen Par-tei der „Grünen“ aggressiv verbreitet wur-den, wogegen er sich in kompromißloserHärte wandte, und den Völkern und Staa-ten, deren Eigentümlichkeiten er durchausanerkannte. Wir kamen uns rasch näher.Bald erfuhr ich, daß sein ausgeprägtes Ver-ständnis für die Lage und Nöte der einfa-chen Menschen auf einer Lebenserfah-rung beruhte, wie sie nur in wenigen Ge-nerationen der Völker im Mitteleuropa des20. Jahrhunderts gewonnen werdenkonnten.

Mit fünfzehn Jahren war der HitlerjungeMetzel in Thüringen 1945 zur Wehrmachteingezogen worden. Ohne längere Ausbil-dung – das in der HJ Erlernte mußte rei-chen – zogen die Jungen in den Kampf.Als Sohn eines Porzellanfabrikanten bis da-hin noch glimpflich durch das letzte Kriegs-jahr gekommen, mußten die Soldatenkin-der nun die Härten und Gefahren einesWinterkrieges erleben, in dem es der Trup-

pe bereits an allem fehlte und die feindli-che Übermacht als unüberwindlich galt.Immerhin überlebte er und geriet im Aprilin amerikanische Gefangenschaft. Dieamerikanische Armee war gegenüber demplötzlichen Anfall an Millionen von Kriegs-gefangenen ebenso überrascht und über-fordert wie die Wehrmacht 1941. Nachdem Kriegsvölkerrecht hätten die Soldatennach dem Waffenstillstand entlassen wer-den müssen. Das war den Alliierten jedochzu riskant. Auch wollte man die Arbeits-kraft der Deutschen für den Wiederaufbauim Ausland nutzen. Deshalb wurdenKriegsgefangene zu „entwaffneten feind-lichen Kräften”, DEF (Disarmed Enemy For-ces) erklärt, die auf Weisung General Ei-senhowers keinen Anspruch auf denSchutz der Genfer Konvention hatten.Man hielt es außerdem für geboten, dieGefangenen in Lager westlich des Rheinszu bringen, damit sie im Reichsgebiet auf-grund ihrer Zahl zu einer Gefahr des be-fürchteten Widerstands werden konnten.Das führte zu den berüchtigten riesigenLagern in den „Rheinwiesen“ (siehe TreueKameraden 5/11).

In eines dieser Lager geriet auch der fünf-zehnjährige Soldat Metzel, zusammen mitanderen Kindern, Verwundeten, Schwer-kriegsbeschädigten, Greisen, Soldaten. DieLager verfügten über keinerlei Wetter- undKälteschutz. Der regen- und schneereicheApril 45 verwandelte die Flächen bald inSchlamm und Morast. Es gab kaum Trink-wasser und Verpflegung, medizinische Ver-sorgung. Lebensmittelspenden der Bevöl-kerung, aber auch aus Belgien und anderen

Ländern wurden nicht durchgelassen, mit-unter vernichtet. Die Gefangenen hattenoft weder Kochgeschirr noch Besteck. MitHänden oder Blechdosen gruben sie sichErdlöcher, in denen viele ertranken oder imSchlamm erstickten. Es gab keine Latrinen,Notdurft mußte von Zehntausenden an Ortund Stelle verrichtet werden, was denSchlamm zur tödlichen Lawine werden ließ.

Das alles erlebte und überlebte HerwarthMetzel. Das Sterben, den Hunger, die Er-niedrigung, die Vertierung der Verzweifel-ten. Ab Juli besserten sich die Verhältnisse,und die Entlassungen begannen. Er warnoch keine sechzehn, als er ausgemergeltnach Thüringen ins Elternhaus zurückkehr-te. Die spätere Niederschrift seiner Erleb-nisse „Gefangen im Schlamm“ befindetsich in der Bücherei des BSB.

Nach Abzug der Amerikaner übernahmdie Rote Armee seine Heimat als Besat-zungszone und führte ihr Schreckensregi-ment ein, das nur Ahnungslose heute alsBefreiung von einer Gewaltherrschaft be-zeichnen können. Der Vater wurde enteig-net, die Existenz der Familie vernichtet. ImNovember 1945 wurde der nun sechzehn-jährige Schüler des Nachts in der Wohnungvom sowjetischen NKWD verhaftet. DerVorwurf: Feindselige Tätigkeit gegen dieSowjetunion. Er kam zunächst ins ehem.Amtsgefängnis in Saalfeld, wegen seinerrunden Turmform „Hutschachtel“ genanntund heute Sehenswürdigkeit, dann in dasKZ Buchenwald, das die Sowjets als Spezi-allager übergangslos weiterbetrieben. Wie-der erlebte er das Sterben Gefangener, diemeistens ohne persönliche Schuld einge-kerkert waren. Seine Eltern hatten keinerleiKenntnis von seinem Verbleiben.

1946 kam er auf einen Transport nachSibirien. Auch diese Erlebnisse hat er späterniedergeschrieben („Jedem das Seine?“ –so lautete die zynische antike Inschrift überdem Haupttor des KZ Buchenwald, dasauch ihn noch höhnisch begrüßt hatte).Schon der Bericht über die wochenlangeentbehrungsreiche Fahrt im winterlichenGüterwagen könnte Seiten füllen. MancheLeidensgenossen waren darunter, die nurergriffen worden waren, um die Transporteauf die geforderten Zahlen aufzufüllen. Sieendete in Karaganda, Kasachstan. Unterwidrigsten Bedingungen und primitivenUmständen begann eine weitere Leidens-zeit, die allzu viele nicht überlebten. Im er -sten Winter hausten sie in Erdhöhlen, waser schon von Kreuznach her kannte. Sie –das waren deutsche Soldaten, Bürger, Ja-paner, russische Häftlinge, später sogar

Oberpfalz/Oberfranken

Oberpfalz/Oberfranken

Ein Kämpfer: Herwarth Metzel zum GedenkenVon Jürgen Reichardt

Herwarth Metzel †

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treue Kameraden 4/2015 35

deutsche Kommunisten aus dem MoskauerExil. Aus dieser Zeit rührte Metzels Unter-scheidung zwischen Regime und Leuten.Mit dieser Einstellung vermochte er später,sich zum Wohle der US-Soldaten einzuset-zen, ohne Groll gegen sie wegen der Qua-len in den Rheinwiesen.

Zusammen mit anderen wurde der Schü-ler ohne Beruf im Aufbau der sibirischenStadt Karaganda eingesetzt, was er gegen-über der Haft in Zellen inzwischen als Fort-schritt empfand. Er erlernte so nebenbeidas Maurerhandwerk und erwarb sogarden russischen Gesellenbrief. Seine Bau-stelle war der Kulturpalast, ein von Deut-schen errichtetes Bauwerk, das er spätermit Sympathie und einem gewissen Stolzbetrachtete. Nach vier schweren, entbeh-rungsreichen Jahren, die so viele nicht über-lebten, wurde er 1949 entlassen und kamschließlich ein zweites Mal heim. Da war erzwanzig! „Meine gestohlene Jugend“überschrieb ein Leidensgenosse seine spä-teren Aufzeichnungen.

Heim: Das war das Elternhaus; mit zwan-zig hatte man damals selbst für sich zu sor-gen. Die Gleichaltrigen hatten längst eineeigene Existenz. Doch die wollte er nicht

länger unter kommunistischer Herrschaftaufbauen. Er verließ die Familie, die ihm inso bitteren Zeiten in der Ferne so langeKraft und Halt gegeben hatte, und über-wand die damals noch nicht befestigte Zo-nengrenze. Ohne jegliches Gepäck. EinBleistift war alles, was er bei sich trug.

Mit jener Energie, die ein solches Schick-sal den Überlebenden zu vermitteln ver-mag, begann er in der ihm fremden Nach-kriegswelt eine Ausbildung, die mit demKeramik-Ingenieur abschloß. Die familien-eigene Fabrik war ja weg. Er war in ver-schiedenen Porzellanwerken in Oberfran-ken und der Oberpfalz tätig, bis er schließ-lich die technische Leitung des Werks inArzberg übernahm. Als Fachmann wurdeer bald weit über die Grenzen der Regionhinaus bekannt und geachtet. In etlichenVereinigungen übte er ehrenamtliche Tä-tigkeiten aus oder förderte sie. Als gläubi-ger Christ stand er der evangelischen Kir-che insgesamt kritisch, der Ortskirche inseine Heimatstadt Rehau wohlwollend ge-genüber. Dort erhob er mahnend seine un-überhörbare Stimme, wo diese „allzu ge-fügig den Strömungen des Zeitgeistesnachging“, wie in der Trauerfeier berichtet

wurde. Er wurde Hauptmann der Reserveund ehrenhalber Oberstleutnant des 2. US-KavallerieRgt. Das Ehrenkreuz der Bundes-wehr in Gold trug er mit Stolz. Für dieLions clubs der Region übernahm er das vonihm selbst eingeführte Amt für „zivil-mili-tärische Kontaktpflege“ – was uns auchspäter häufig zusammenführte.

Metzel war nicht nur Mitglied im BSB. Ersorgte in seinem weiten Umkreis für dieVerbreitung unserer Verbandszeitschrift,machte sie für viele geradezu zur Pflicht-lektüre, sparte aber auch nicht an Kritik beiPräsident und Redakteur, wenn er das fürgeboten hielt. Namentlich an dem, was imHeft nicht angesprochen worden war. Derjüngsten militärischen Entwicklung stander in großer Skepsis gegenüber: Afghanis -tan, Naher Osten, Ukraine – sollen dortdeutsche Soldaten fallen? Wofür? Wer wieer so viele hat leiden und sterben sehen,wird ihn wohl verstehen.

Die rege und ständige Begleitung ließerst vor wenigen Monaten nach, als eineschwere Krankheit ihn daran hinderte. Am22. Mai ist er gestorben – ein aufrechterDeutscher, unerschrockener Kämpfer undwahrer Patriot.

Oberpfalz/Oberfranken

KV Coburg

Mitglieder des Verteidigungsausschusses zu Gast

Wartenfels – Erneut konnte mit demBundestagsabgeordneten Florian Hahn einhochkarätiger Referent für die sicherheits-politische Abendveranstaltung der Kreis-gruppe Hochfranken gewonnen werden.Zusammen mit Kollegin Emmi Zeulner –beide sind Mitglieder im Verteidigungsaus-schuss des Bundestages – trug er sich zu-nächst in das Gästebuch des Marktes Pres-seck ein, bevor es zum Veranstaltungsort,dem nahezu voll besetzten Sportheim desATS Wartenfels, ging.

Dort begrüßte Kreisvorsitzender Oberst-leutnant d.R. Thomas Brecht neben denzahlreich erschienen Kameraden aus denverschiedenen Verbänden vor allem Bür-germeister Siegfried Beyer (Presseck) sowieEmmi Zeulner und Florian Hahn. Der Vor-sitzende des BSB-Kreisverbandes Coburg,Dieter Behncke, weilte ebenfalls unter deninteressierten Zuhörern. Hauptredner desAbends war Florian Hahn, der zum Thema„Aktuelle Sicherheitslage mit Blick auf dieUkraine und Syrien“ referierte.

In seinen Ausführungen beleuchtete erdie sich verändernde Sicherheitslage zwi-schen einem Vereinten Europa und seinenöstlichen Nachbarstaaten. So sei zum Bei-spiel mit gewisser Skepsis eine zunehmen-de Manövertätigkeit Russlands in der Ost-see feststellbar. Insbesondere das Verhal-ten Wladimir Putins, der seinen Einflussbe-

reich zurück zu „alten Stärken“ führt, stel-le die europäische Sicherheitspolitik vor ei-ne große Herausforderung. Dabei gilt es,eine Destabilisierung innerhalb Europas zuverhindern. Weiterhin mahnte der Vertei-digungspolitiker an, dass 75 Prozent desweltweiten Wachstums außerhalb Europasstattfinden, so dass Werte wie Bildung undFleiß auch in Zukunft notwendige Voraus-setzungen darstellen, um auf dem Welt-markt bestehen zu können. Was die ame-rikanische Außenpolitik betrifft, so habeBarack Obama seinen Focus längst weg

von Europa in Richtung China verlagert,führte Hahn aus.

Im Anschluss an den kurzweiligen undinformativen Vortrag kam es zu einer an-geregten Diskussion, in deren Verlauf derExperte die Fragen seiner Zuhörer gekonntzu beantworten wusste. Der Vorsitzendeder RK Wartenfes, Dieter Utz, bedanktesich gemeinsam mit Thomas Brecht bei denbeiden Abgeordneten für ihren Besuch miteinem Blumenstrauß beziehungsweise ei-nem kulinarischen Gruß aus dem „Ober-land“. Text: Th. Brecht, Foto: privat

Empfang im Pressecker Rathaus (v. l.): RK-Vorsitzender Dieter Utz, Kreisvorsitzender Tho-mas Brecht, MdB Emmi Zeulner, MdB Florian Hahn, 1. Bürgermeister Siegfried Beyer.

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36 treue Kameraden 4/2015

Bad Staffelstein – Eine nicht überschau-bare Friedenswallfahrt mit Fahnenabord-nungen zog sich vom Seubelsdorfer Kreuzbei Lichtenfels den Wallfahrtsweg entlangzur Frankenbasilika Vierzehnheiligen, an-geführt von Reservisten aus Unter- undOberfranken, den Bezirks- und Kreisstan-darten der Bayerischen Kameradenvereini-gung (BKV) und des Bayerischen Soldaten-bundes (BSB), sowie den Ehrengästen, un-ter Ihnen Festredner Christian Meißner(Landrat des Landkreis Lichtenfels), MonikaHohlmeier (Mitglied des Europaparla-ments), Heinrich Rudrof (Mitglied des Land-tags), Josef Stich (2. Bürgermeister von BadStaffelstein), Josef Prosch (StellvertretenderBKV-Präsident Oberfranken), Dr. Klaus-Die-ter Nitzsche (Stellvertretender BSB-Präsi-dent) und Robert Fischer (Bezirksgeschäfts-führer Volksbund Deutsche Kriegsgräber-fürsorge Oberfranken).

2.000 Wallfahrer aus 90 Kameradschaften

Das Bekenntnis zum Frieden stand beider Wallfahrt im Mittelpunkt. Für rund2.000 Mitglieder aus 90 Kameradschafteneröffneten sich neue Räume der Begeg-nung mit sich selbst, mit dem Leben mitanderen Menschen, mit der Geschichteund mit Gott. Seit 58 Jahren wallfahrenMänner und Frauen aus den Soldaten- undReservistenkameradschaften aus Frankenzum „Heiligen Berg“.

Nachdem das bunte Fahnenmeer amSonntagmorgen in die reich geschmückteBasilika einzog, begrüßte Guardian PaterHeribert die Pilger mit den Worten: „Vier-zehnheiligen setzt ein Zeichen für denFrieden.“ Die Welt leide unter Unfrieden,daher habe die Friedenswallfahrt eine be-sondere Bedeutung erlangt. Bei Ausei-nandersetzungen zwischen Völkern, eth-nischen Gruppen oder religiösem Fanatis-mus dürfe man nicht fragen: „Wer hatangefangen“, sondern vielmehr „Werhört auf?“

Domkapitular Monsignore WolfgangWitzgall sprach in seiner Predigt nicht nurBrüder und Schwestern an, sondern insbe-sondere seine Kameraden. Der ehemaligeMilitärpfarrer und Betreuer der Wallfahrerim Haus Frankenthal verglich die Jahreslo-sung der Wallfahrer „Du zeigst mir denPfad zum Leben“ mit den Stufen der Basi-lika Treppe, die den Pilgern als Himmelslei-ter diene. „Mit Gott werden die letztenStufen erklommen“ machte er ihnen nachdem beschwerlichen und mühsamen Auf-stieg Mut. Damals wie heute ignoriere derüberwiegende Teil der Menschen Katastro-phen und Kriege, wenn sie nicht betroffen

seien. Ignoranz könne aber schlimme Fol-gen haben.

Er bat die Wallfahrer, sich für den Friedeneinzusetzen und Liebe und Gerechtigkeitzu üben. Jesus suche Arbeiter für den Frie-den. Die Welt warte auf das Engagementfür den Frieden.

Ruf nach Freiheit und Frieden ist wichtig wie nie zuvor

Nach dem Gottesdienst zogen die Fah-nenabordnungen und alle Wallfahrer unterdem Trommelwirbel des Trommlerzugs derSoldatenkameradschaft (SK) Wallenfelszum Ehrenmal, um den Toten der Weltkrie-ge und den Soldaten der Bundeswehr, diein globalen Einsätzen ihr Leben verloren,zu gedenken. Der Stellvertretende Bezirks-vorsitzende der BKV Franz Roth begrüßtedie Fahnenabordnungen, Wallfahrer undEhrengäste. Stabsunteroffizier d. R. Corne-lia Walter aus Goldkronach sprach im Na-men der Traditionsverbände der BKV unddes BSB. Sie erinnerte an die Bedeutungdes Ehrenmals, das vor 51 Jahren, am 3.Mai 1964, bei der 7. Wallfahrt nach Vier-zehnheiligen eingeweiht wurde.

Landrat Christian Meißner würdigte inseiner Gedenkrede das Engagement derKameradschafts- und Soldatenvereinigun-gen. Sie förderten Volksverständigung undFrieden. Er erinnerte an das Ende des Zwei-ten Weltkriegs vor 70 Jahren, als die großenfränkischen Städte in Schutt und Asche fie-len. Für ihn stelle sich nicht die Frage, obdie Veranstaltung noch zeitgemäß sei. „DerRuf nach Freiheit und Frieden ist wichtigwie nie zuvor“, unterstrich Meißner. Die Er-innerung an die Schrecken des Krieges dür-fe nicht verblassen. Die bewaffneten Kon-flikte werden mehr und die Bundeswehrsei weltweit für den Frieden im Einsatz. AmEnde der Gedenkfeier legte der Landrat un-ter den Klängen des Liedes vom „GutenKameraden“, gespielt von der BlaskapellePoppendorf, am Ehrenmal einen Kranz nie-der. Dazu wurde vom Reservistenehrenzug,der aus allen Waffengattungen bestand,der militärische Gruß erwiesen und zu jederStrophe detonierte ein Schuss aus der Sa-lutkanone der SRK Hallstadt. Nach der Na-tionalhymne, ebenfalls gespielt von derBlaskapelle Poppendorf, erfolgte der Rück-marsch. Text/Fotos: Peter Vietze

Oberfranken

KV Bad Staffelstein

Ein Zeichen für den Frieden! – Friedenswallfahrt nach Vierzehnheiligen

Ein Teil der Bezirks- und Kreisstandarten der BKV und des BSB, dahinter (v. l.) der 2. Bür-germeister Josef Stich, Landrat Christian Meißner und MdEP Monika Hohlmeier.

Der Reservistenehrenzug und die Bezirks- und Kreisstandarten der BKV und des BSB vordem Ehrenmal, im Hintergrund die Fahnen der Kameradschaften.

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treue Kameraden 4/2015 37

KSK Obersdorf

110-jähriges Bestehen gefeiertObersdorf – Zu ihrem 110-jährigen Grün-

dungsfest, das im kleinen Rahmen abge-halten wurde, hatte die Krieger- und Sol-datenkameradschaft (KSK) Obersdorf mitihrem 1. Vorsitzenden Udo Rudel eingela-den. Zur Jubiläumsfeier reisten die Paten-vereine mit Fahnenabordnungen von Trieb,Roth, Isling, Weismain und Bojendorf sowieder Patenverein der Reservistengruppe Uet-zing/Serkendorf an.

Zusammen mit der Schützen- und Reser-vistengruppe zählt die Kameradschaft der-zeit 103 Mitglieder. Alljährlich werden vonden Mitgliedern etwa 20 Veranstaltungenbesucht beziehungsweise ausgerichtet, sodie Kriegerwallfahrten, Besuche der Paten-vereine, Besuche von Schwedenprozessio-nen sowie Kameradschaftstreffen und dieJosefifeier, die die Obersdorfer KSK selbstveranstaltet. Die Kameradschaft besitzt eineigenes Vereinsheim mit Schießstand.

Mit einer Andacht in der Obersdorfer Ka-pelle, die von Anton Brückner, dem Vorsit-zenden des Kapellenbauvereins abgehaltenwurde, begannen die Feierlichkeiten. ImAnschluss ging es im Schweigemarsch zumEhrenmal, wo den verstorbenen Kamera-den, den Gefallenen und Vermissten beiderWeltkriege, sowie den Soldaten der Bun-deswehr, die in globalen Einsätzen ums Le-ben kamen, gedacht wurde. Oberst der Re-serve Erwin Reus thematisierte in seiner Ge-denkrede unter anderem das Ende des 2.Weltkrieges vor 70 Jahren.

Unter den Klängen des Liedes vom gu-ten Kameraden und den dazugehörendenBöllerschüssen legte Reus gemeinsam mitdem 2. Bürgermeister von Hochstadt, MaxZeulner, und Udo Rudel am Fuße des Eh-renmals einen Kranz nieder. In Marschfor-

mation ging es zurück ins Festzelt, wo Ru-del die Gäste und Ehrengäste begrüßte.

Bürgermeister Zeulner betonte, es seiihm eine besondere Ehre als Vertreter derGemeinde Hochstadt die Jubiläumswün-sche überbringen zu dürfen. Er habe dieKSK Obersdorf bereits ganz gut kennen ge-lernt und man sei stolz auf die aktive Ka-meradschaft. Zum einen vertritt die KSKObersdorf die Tradition der Soldatenkame-radschaften mit dem jährlichen Gedenkenan die Gefallenen der Kriege zur Bewah-rung des Friedens, zum anderen leistet sieeinen erheblichen Beitrag zum gesellschaft-lichen Leben in der Gemeinde und über-nimmt auch die Aufgabe, Jugendliche andieses Thema heranzuführen und verant-wortlich damit umzugehen. Dass dieSchießgruppe der SK Obersdorf so viele Er-folge feiern kann, ist die Folge daraus. Be-sonders hervorzuheben in diesem Zusam-menhang ist die LandesschützenköniginKatja Müller. Stellvertretend für alle Vor-stände und Vorstandsmitglieder in der bis-herigen Vereinsgeschichte wolle er sich bei

der aktuellen Vorstandschaft bedanken, dieihr Ehrenamt in einer besonderen Weiseausübe. Das sei nicht selbstverständlichund nicht hoch genug zu würdigen. „Bleibtweiterhin so aktiv und lasst uns euer Jubi-läum gebührend feiern“, so Zeulner.

Gemeinsam mit Reus und Rudel zeichne-te er alsdann langjährige treue Kameradin-nen und Kameraden aus (s. Info-Kasten).Dem letzten noch lebenden Kriegsteilneh-mer von Obersdorf, dem 88-jährigen HansKaltwasser, wurde eine ganz besondere Eh-re zuteil. Er wurde mit einer Ehren-Urkundedes Bayerischen Soldatenbunds „als Dankfür seine dem Vaterland geleisteten treuenDienste als Frontsoldat der Weltkriege undfür seine Verdienste um unseren Verband“geehrt. Text/Fotos: Peter Vietze

Oberfranken

V. l.: 2. Bürgermeister Max Zeulner, Oberst d.R. Erwin Reus und KSK-Vorsitzender Udo Ru-del mit einem Teil der Fahnenabordnungen im Hintergrund.

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt:

Ottmar Fischer (40 Jahre); Joachim Schle-singer (25); Karin Hagel, Katja Kiesling,Markus Gahn und Sven Hübner (10).

SRK Wichsenstein

Biwak und Orientierungs-marsch

Wichsenstein – Im Rahmen einer DVagführte die Soldaten- und Reservistenkame-radschaft (SRK) Wichsenstein Mitte Mai einzweitägiges Biwak mit Orientierungs-marsch durch. Die Leitung lag bei Haupt-feldwebel Michael Hutzler (r.) . Der Orien-tierungsmarsch führte die Teilnehmer zuden vier schönsten Aussichtspunkten derOrtsgemeinde Wichsenstein, dabei warte-ten unterwegs Einlagen und Aufgaben aufdie Teilnehmer. Am späten Nachmittagging es dann bei leckerem Gegrilltem zumgemütlichen Kameradschaftsabend über.Mit einem Lagerfeuer klang der schöne Ka-meradschaftstag aus.

Text/Foto: Erhard Brütting

Als Gäste konnte SRK-Vorsitzender Gerhard Freier (4. v. r.) den 1. und 2. Bürgermeisterder Marktgemeinde Gößweinstein, Hanngörg Zimmermann und Georg Bauernschmitt (4.bzw. 2. v. l.), Oberst d.R. Erwin Reus (6. v. l.), den BSB-Kreisvorsitzenden Jürgen Hädinger(8. v. l.) und Hauptfeldwebel Michael Heller (2. v. r.) begrüßen.

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38 treue Kameraden 4/2015

Marktbergel – Der BSB-Bezirksverband Mittelfranken beteiligtesich unter der Leitung von Friedrich Wittmann mit einem Informa-tionsstand am diesjährigen Museumstag des Museums für Militä-rische Heimatgeschichte (Muna-Museum). Anton Paulitsch, RainerBrohm und Dieter Beck vom Kreisverband Erlangen-Höchstadt so-wie als örtlicher Vertreter der Kreisvorsitzende Neustadt/Aisch-BadWindsheim, Bernd Finkenberger, verteilten Faltblätter des Bezirks-und Kreisverbandes sowie etliche Exemplare der Verbandszeit-schrift treue Kameraden. Es entwickelten sich dabei viele guteGespräche mit jugendlichen Interessenten bis hin zu Weltkriegsve-teranen im Alter von über 80 Jahren.

Zur diesjährigen Ausstellung kamen, wie in den letzten Jahren,wieder gut 4.000 Besucher. Darunter viele Reservisten der Bundes-wehr, zum Beispiel Ehemalige des Heimatschutzbataillons 763 so-wie der Ansbacher Jäger oder des ehemaligen Verteidigungsbe-zirkskommandos 63. Die Teilnehmer des Standes zeigten sich mitdem Werbeerfolg für den Bayerischen Soldatenbund sehr zufrie-den und wollen auch künftig weitere Informationsstände am Mu-seumstag anbieten. Text: Frank Greif

Mittelfranken

BV Mittelfranken

Informations- und Werbe offensive in Mittelfranken

Die BSB-Stand-Mannschaft am Infostand v. l.: Rainer Brohm,Bernd Finkenberger, Anton Paulitsch und Dieter Beck.

Foto: Bernd Finkenberg

Museums für Militärische Heimatgeschichte (Muna-Museum)

Der Museumsverein befasst sich mit der Geschichte der ehemaligen„Lufthauptmunitionsanstalt Oberdachstetten“ (= MUNA) in Markt-bergel und der umliegenden Gemeinden im Bereich Frankenhöhe.Das Museum selbst dient dabei als Treffpunkt für ehemalige undaktive Angehörige der Bundeswehr und der US Army sowie für mi-litärhistorisch interessierte Personen.Das Angebot des Museums umfasst neben einer großen Ausstellungzur Militärgeschichte der Region um Marktbergel auch die Darstel-lung der Kriegsereignisse in Westmittelfranken während des 2. Welt-krieges, die Darstellung der Schicksale von Fremdarbeitern, Zwangs -verpflichteten, Soldaten und der Zivilbevölkerung während der Welt-kriege, sowie eine äußerst umfangreiche Ausstellung von militäri-schen Fahrzeugen, Uniformen, Ausrüstungsgegenständen, Ordenund Abzeichen, Waffen, (entschärfter) Munition und militärge-schichtlichen Dokumenten aller Art vom Beginn des 19. Jahrhun-derts bis heute. Geöffnet hat das Munamuseum im Zeitraum vom 1.April bis zum31.Oktober an jedem ersten und dritten Samstag im Monat. Führun-gen finden jeweils um 10 und 13 Uhr statt. Im Internet kann man sichunter http://www.munamuseum.de/ weiter über das Museum undseine Ausstellungen informieren.

Eingang zum Muna-Museum Foto: Friedrich Wittmann

RKK 1871 Heilsbronn/KV Ansbach

Trauer um Werner MayerHeilsbronn – Die Reservisten- und Kriegerkameradschaft (RKK)

1871 Heilsbronn und der Kreisverband (KV) Ansbach trauern umihren Kameraden Oberfeldwebel d.R. Werner Mayer, der am 10.Juni 2015 im Alter von 53 Jahren krankheitsbedingt verstarb.

Schon während seiner aktiven Dienstzeit fand der Verstorbeneim Jahr 1982 den Weg zum Verein und war ihm bis zuletzt treu.Nach mehreren Jahren in verschiedenen Funktionen der Vorstand-schaft bekleidete er seit 2008 das Amt des zweiten Vorsitzenden.

Für seine besonderen Dienste um die Ortskameradschaft und den Verband wurde er An-fang des Jahres mit dem Großen Verdienstkreuz in Gold am Bande ausgezeichnet.

Die Kameraden schmerzt der Abschied besonders, weil Werner Mayer nicht nur Kame-rad war, sondern auch eine tragende Säule im Verein. Die Lücke, welche er hinterlässt,wird sehr schwer zu schließen sein. Die Mitglieder werden ihn stets in ehrender Erinnerungbehalten. Text/Foto: Peter Greß

KV Hersbruck-Lauf

Trauer um Otto ThummererHersbruck-Lauf – Die Kameraden des

BSB-Kreisverbandes (KV) Hersbruck-Lauftrauern um Otto Thummerer, der im Altervon 74 Jahren überraschend verstarb. Siewerden ihm ein ehrendes Andenken be-wahren. Der Verstorbene war lange Jahrestellvertretender Vorsitzender des Kreisver-bandes. Text: Adolf Lederer

Werner Mayer †

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treue Kameraden 4/2015 39

KRV Burgsalach/Indernbuch

Nach Berlin!Berlin/Hohenschönhausen – Berlin und

Hohenschönhausen waren die Ziele, die ei-ne 47-köpfige Reisegruppe des Krieger-/Re-servistenvereins (KRV) Burgsalach/Indern-buch Anfang Mai anlässlich einer dreitägi-gen Reise ansteuerte.

Der erste Tag (8. Mai) war einem Besuchdes Deutschen Bundestages vorbehalten.Die Führung übernahm freundlicherweiseder Bundestagswahlkreisabgeordnete ArturAuernhammer, der der Gruppe sein Aufga-bengebiet vorstellte und sich auch Zeit füreine Diskussion nahm. Ein wenig überraschtwar er, dass die Besucher gerade diesen Tagfür ihre Berlinfahrt ausgewählt hatten, wa-ren doch wegen der Gedenkveranstaltun-gen zum 70 Jahrestag des Kriegsendes zahl-reiche Straßen gesperrt.

Nach einem geselligen Abend – für diemeisten Besucher war das eine Kneipe mitSüdtiroler Wirt – unternahm die Gruppeanderntags eine ganztägige Stadtführungmit einem guten Führer. Mit vielen Besich-tigungen endete der Tag mit dem Abend-

essen in Zicos Grill, einem etwas anderenLokal in Berlin.

Am letzten Tag stand der Besuch des be-rüchtigten Stasi-Gefängnisses Hohen-schönhausen auf dem Plan. Was die Besu-

cher dort an Menschenverachtendem sa-hen, kann nicht beschrieben werden.„Man muss es gesehen haben“, waren siesich einig. Text: Willi Auernhammer

Foto: Büro Auernhammer

Mittelfranken

V. r.: R/K-Pressesprecher Michael Winkler, Reiseleiter Willi Auernhammer und Abgeordne-ter Artur Auernhammer mit der Reisegruppe.

Eltersdorf/Munster/Hamburg – Eine Wo-chenendfahrt nach Munster und Hamburgunternahmen 46 Kameradinnen und Ka-meraden der Soldatenkameradschaft 1876(SK) Eltersdorf (s. Foto) im Juni.

Frühmorgens wenn die Hähne krähen …

In aller Frühe ging die Reise los, am Mainentlang, durch die Rhön und die KasselerBerge, vorbei am Harz und durch die Heidebis nach Munster, dem ersten Ziel der Reise.Hier stand der Besuch des deutschen Pan-zermuseums auf dem Programm. EinigeDamen, die das Museum nicht besuchenwollten, besichtigten das kleine Heide-städtchen Soltau.

SK Eltersdorf

Erlebnisfahrt zum Panzermuseum Munster und in die Hansestadt Hamburg

Ein ehemaliger Marineartillerist führtedie Besucher durch das Museum. Er erklär-te die Geschichte der Panzer, angefangenvom Weltkrieg 1 Panzer „Wotan“ und wei-ter zu den Panzern des zweiten Weltkrie-ges. Dabei erfuhr man auch viel über dieTaktik, den Kampf der verbundenen Waf-fen und die dafür eigens entwickelten Pan-zer. Da war der Panzer IV, der Tiger, derPanther und natürlich auch das Prunkstück- der Königstiger. Dagegen standen dannder russische legendäre T34, das Nachfol-gemodell der T55 und der T72. Der Betreu-er erläuterte die gepanzerten Kolosse stetsmit entsprechenden Hintergrundinforma-tionen über Anzahl, technische Entwick-

lung der Waffen, Wirksamkeit im Felde undBedrohungen durch panzerbrechende Waf-fen oder Angriffe aus der Luft. Neben denbekannten Kampfpanzern waren auchnoch viele andere Panzertypen zu besichti-gen, etwa der amerikanische Sherman, dieJagdpanzer, das Sturmgeschütz, Ketten-krad etc. Auch die Kampfwagen der Bun-deswehr wie LEO 1 und 2, die Schützen-panzer HS 30 und Marder mit ihren Varian-ten waren zu sehen. Gegenstand der gutenFührung war auch die Entwicklung spezifi-scher Munition und die Anpassung derPanzerung zum Schutz. Bei der anschlie-ßenden freien Besichtigung konnten mansich die Exponate genauer anschauen. Etli-

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40 treue Kameraden 4/2015

che Kameraden fanden das gepanzerteFahrzeug aus ihrer eigenen Dienstzeit wie-der und sofort wurde gefachsimpelt undErinnerungen ausgetauscht. Die Kamera-den waren sich einig: Eine interessante undumfassend gestaltete Ausstellung. Gut,dass es so etwas in Deutschland gibt!

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins …

Weiter nach Hamburg! Auch hier war einumfangreiches Programm zu absolvieren.Zunächst auf eigene Faust durchstreifteneinzelne Trupps die schöne Stadt mit denLandungsbrücken und dem nahe gelege-nen Portugieserviertel und selbstverständ-lich wurde auch die Reeperbahn inspiziert.

Bei der zweistündigen Stadtrundfahrtam nächsten Morgen sah die Gruppe, sodie Führerin, lediglich 2/8 der Stadt an derElbe. Der Weg führte in die Speicherstadt,wo der City Hafen großflächig entsteht undfast ein neuer Stadtteil wird. Über die Köhl-brandbrücke ging es vorbei am Burchardkaimit den großen Containerschiffen, weiterin das Stadtinnere, die Elbchaussee, dieBinnen- und Außenalster. Die sehr schöneFahrt mit sehr guten Erläuterungen endeteam Rathaus. Nun hatte jeder Gelegenheitsich in der Innenstadt ein wenig umzuse-hen.

Beeindruckend

Um 14 Uhr ging es weiter mit einer Ha-fenrundfahrt an Bord einer Barkasse. Unterlustigen Erläuterungen der Schiffsbesat-zung schipperte man durch die verschiede-nen Hafenbecken, sah die Docks, die Anle-

gestelle für die großen Vergnügungsdamp-fer, die Hafenbecken mit den Containerrie-sen, unter denen man selbst auf der Bar-kasse wie ein Zwerg wirkte. Die ganze Or-ganisation ist schon beeindruckend, wiedie Beladung und Verteilung der 20“- oder40“-Boxen gesteuert wird. Zu sehen warenauch die Nostalgieschiffe „Rickmer Rick-mers“, ein Großsegler und die „Cap SanDiego“, ein Frachtschiff, das wohl in den60er Jahren noch fleißig Dienst auf seinerLinie verrichtete. Mit der wendigen Barkas-se war auch ein Abstecher in die Speicher-stadt möglich. Dann war die „Fahrenszeit“auch schon wieder vorbei.

Wieder war der Abend für alle frei zur ei-genen Gestaltung. Das nutzten einige fürden Besuch eines Musicals, Favorit war der

„König der Löwen“. Am nächsten Morgenstanden doch tatsächlich um 6.30 Uhr eini-ge Unentwegte in der Hotelhalle und zo-gen gemeinsam zum weltberühmten Fisch-markt mit seinen vielen Ständen, an denenMarktschreier lautstark Fisch und allerleisonstigen Kram anpriesen. Besonders gutgefüllt war die alte Markthalle, da dort eineRockband den Besuchern ordentlich ein-heizte. Einige nutzten den Sonntagmor-gen, um einem Gottesdienst im Michel (St.Michael) beizuwohnen.

Dann war Zeit für die Rückreise. Die ob-ligatorische Brotzeit unterwegs war dies-mal mit Aal und Räucherfisch angereichert.

Text: Jörg BuffFotos: Jörg Buff, Wolfgang Victor

Mittelfranken

Die Besucher waren von Hamburg beeindruckt.

Buch am Wald – Aus Anlass der 70. Wie-derkehr des Endes des zweiten Weltkriegesorganisierten die beiden in der GemeindeBuch am Wald bestehenden Kamerad-schaften einen gemeinsamen Gedenkgot-tesdienst. Am Friedenskreuz auf dem Küh-berg bei Traisdorf, das einige Heimkehrerzum 50. Jahrestag der Kapitulation errich-tet haben und von wo aus man einen wun-derschönen Blick über den heimatlichenDragonersgrund hat, gestalteten Posau-nen- und Kirchenchor den Gottesdienstfestlich.

Lieder, Predigt sowie die Dank- und Führ-bittgebete gingen auf den Anlass ein. Ausvielen Kameradschaften des Kreisverban-des Rothenburg nahmen Abordnungenteil. Nach dem Gottesdienst war bei einemkleinen Imbiss noch Gelegenheit zum ka-meradschaftlichen Beisammensein und Ge-spräch.

Text: Ernst Lippert – Foto: Fritz Priester

KSK Gastenfelden und KSK Buch am Wald

Dank für 70 Jahre Frieden

Die teilnehmenden Kameraden nach dem Gottesdienst am Friedenskreuz.

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treue Kameraden 4/2015 41

KSV Oestheim

Gedenkfeier am KriegerdenkmalOestheim – Am 8. Mai gestaltete der Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Oes-

theim eine eindrucksvolle Gedenkstunde am örtlichen Kriegerehrenmal. Der Männerge-sangverein und der Frauenchor sowie der Posaunenchor Oestheims umrahmten die Ver-anstaltung, zu der auch Kameraden aus den Nachbarvereinen gekommen waren, musi-kalisch. SKV-Vorsitzender Erich Köhnert erinnerte mit der Verlesung der Namen der Ge-fallenen und Vermissten an die vielen, für die der Friede zu spät kam. Pfarrer Jürgen Hen-drich erinnerte an das Leid der Hinterbliebenen und dankte für den Frieden, der den nach-folgenden Generationen geschenkt wurde und für den sich jeder weiterhin einsetzenmüsse. Dann erklang das Lied vom guten Kameraden. Mit einem gemeinsam gesungenenirischen Segensspruch wurde die Feier abgeschlossen. Text: Ernst Lippert

KV Feuchtwangen

Neuwahlen und EhrungSachsbach – Im Rahmen der Jahres-

hauptversammlung des KreisverbandesFeuchtwangen, zu welcher der Vorsitzen-de Josef Christ die Kameradschaften imGasthaus zur Krone in Sachsbach EndeApril begrüßte, fanden Neuwahlen und ei-ne Ehrung statt. Bei den Neuwahlen wur-den fast alle bisherigen Amtsinhaber wie-dergewählt (s. Info-Kasten).

Dem Kreisverband gehören, so Christ,19 Kameradschaften mit 1.196 Mitglie-dern an. Leider habe sich der OrtsvereinWieseth aufgelöst. „Ansonsten haben wirsehr intakte Vereine in Bezug auf die örtli-chen Veranstaltungen“, hob Christ aner-kennend hervor. Zu den Aktivitäten gehör-ten Kameradschaftsabende, Schießveran-staltungen, Ausflüge, verschiedene Fest-lichkeiten und die Mitwirkung an den Ge-denkfeiern zum Volkstrauertag. Ein Dan-keschön richtete Christ an die Soldaten-und Reservistenkameradschaft Sachsbach-Reichenau für die Vorbereitung der Kreis-versammlung und den Musikverein Gro-ßenried für die musikalische Umrahmung.Wolfgang Weiß, 1. Vorsitzender der Sol-daten- und ReservistenkameradschaftSachsbach-Reichenau seine Kamerad-schaft vor. Weiß wurde in Anerkennungseiner hervorragenden Verdienste von Jo-sef Christ mit dem Ehrenkreuz des BSB undeiner von Präsident Richard Drexl unter-zeichneten Dankurkunde ausgezeichnet.

Bürgermeister Helmut Schnotz (Bechho-fen) lobte die Kameradschaften als wichti-ge Säulen im Gemeinschaftsleben in denOrtschaften und dankte für die Mitgestal-tung der Gedenkfeiern an den Volkstrau-ertagen. Der gastgebenden SRK sprach erein Sonderlob für die Bereitstellung vonjeweils 1.000 Euro für die Spielplatzver-besserungen in Sachsbach und Reichenauaus. Wie der Kreisvorsitzende mitteilte,wurden 2014 von den Kameradschafteninsgesamt 8.480 Euro für den VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge gesam-melt.

Text: Marga Dürr

Mittelfranken

KS Hilpoltstein

Erfolgreiche Sammler ausgezeichnet

Hilpoltstein – Michael Endres (l.), Kriegsteilnehmer und ältestes (Jahrgang 1921) Mitgliedder Soldatenkameradschaft 1875 (SK) Hilpoltstein, sowie der SK-Vorsitzende Hauptmanna. D. Klaus Czöppan (r.) wurden kürzlich vom Regierungspräsidenten von Mittelfranken,Dr. Thomas Bauer, für besondere Sammelergebnisse für den Volksbund Deutsche Kriegs-gräberfürsorge ausgezeichnet. Damit waren unter den besten zehn Sammlern aus Mittel-franken gleich zwei Sammler der SK vertreten. Die Stadt Hilpoltstein und deren Sammlerzählen seit langem zu den Spitzenspendern und -sammlern in Bayern. Text/Foto: Dieter Löhn

Der neue Vorstand des KV Feuchtwangen:

Josef Christ (Kreisvorsitzender), MartinBarthelmeß und Karl-Heinz Effert (Stell-vertretende Kreisvorsitzende), RalphStellmann (Kassier), Marga Dürr (Schrift-führerin), Josef Christ, Johann Schäferund Jürgen Dürr (Beisitzer), Josef Ulmerund Hans Scherb (Revisoren).

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42 treue Kameraden 4/2015

Königshofen an der Heide – Auf einermehr als dreistündigen Marathonsitzungzogen die Mitglieder der Soldaten- und Re-servistenkameradschaft (SRK) Königshofenan der Heide gemeinsam mit ihrem Vorsit-zenden Reinhard Arnold eine äußerst posi-tive Bilanz des abgelaufenen „kleinen Jubi-läumsjahres“. In der Hauptversammlung imvollbesetzten Vereinslokal erinnerte mansich abschließend noch einmal an die vielenAktivitäten zum 135-jährigen Bestehen derKameradschaft.

Breiteren Raum nahmen neben zahlrei-chen kleineren Aktionen zur Kamerad-schaftspflege die Auflösung der Patenkom-panie in Ellwangen, die gelungene Restau-rierung und Vorstellung der Vereinsfahne,der vorbildliche Einsatz für die Dorfgemein-schaft, das wiederum sehr hohe Sammel-ergebnis für die Kriegsgräberfürsorge, dieVereinsfahrt an Saale und Unstrut sowiedas Wohltätigkeitskonzert des Heeresmu-sikkorps in der Münsterkirche als Höhe-punkt zum Jahresabschluss ein.

Dank an spendenfreudige Mitglieder und Gönner

Der Versammlungsauftakt war allerdingssehr bedrückend, als die Kameradschaft ih-rem erst kürzlich verstorbenen MitgliedMartin Kohnle im Rahmen der Totenehrungnamentlich gedenken musste. Dagegenhatten Schriftführer Fritz Sauerbeck im Pro-tokollvortrag des Vorjahres und Schatz-meister Dieter Hasenest im Kassenberichtdes abgelaufenen Vereinsjahres eher leich-tes Spiel und viel Positives zu berichten. Dasgeschäftige und betriebsame Jubiläumsjahrschloss trotz vieler Aktivitäten und einerkostspieligen Fahnenrestaurierung dankder Spendenfreudigkeit der Mitglieder undeiniger örtlichen Gönner mit einem nie er-warteten Gewinn ab. Namentlich wurdenhierzu der Raiffeisen-Stiftung, Reinhard Ar-nold, Werner Unger und insbesondere Ver-einswirt Martin Lang mit großem Applausgedankt, der das Heeresmusikkorps beimAuftritt zum Nulltarif bewirtete. Einge-schlossen in den Beifall waren auch die ört-lichen Firmen, die sich als Sponsoren fürdas Konzert eingebracht hatten. Dank galtzudem Ortspfarrer Michael Weber, der alsVereinsmitglied die Herstellung der Plakatealleine in die Hand nahm und die Geschickebeim Wohltätigkeitskonzert aktiv mit lenk-te. Da schließlich die Kassenführung vorabvon den Kassenprüfern als einwandfrei be-zeichnet worden war, entlastete die Ver-sammlung den Vorstand einstimmig.

Auch Schießwart Hans Reilein hattewiederum nur Positives zu berichten. Mit

berechtigtem Stolz präsentierte er als Ti-telverteidiger von 2013 erneut den Sieger-pokal vom Bürgerschießen in Reichenau,an dem zwei Teams der SRK teilnahmen.Dabei erzielten zudem Philipp Reilein inden Kategorien „Bürgerkönig“, WernerUnger bei „Bester Schuss“ und RosalindeReilein in „Beste Serie“ vorderste Platzie-rungen.

Kreisvorsitzender Josef Christ sparte vorden anstehenden Ehrungen nicht mit gro-ßem Lob und Bewunderung für die Ver-einsarbeit in der SRK. Er würdigte die vor-bildliche Kameradschaftspflege und zeigtesich besonders erfreut über das intakte Ver-einsleben. Deutlich spüre er den Kamerad-schaftsgeist und bedankte sich gleichzeitigfür das hervorragende Sammelergebnis an-lässlich der Kriegsgräbersammlung. Mitden aufmunternden Worten „Respekt!Hervorragend! Macht so weiter!“ leitete erüber zu den Ehrungen der verdienten Mit-glieder.

Den entsprechend würdigen Rahmenbot dann die Versammlung den Geehrten,denen ob ihrer Verdienste nach belobigen-den Worten großer Respekt gezollt und vielApplaus gespendet wurde, als Vorstand Ar-nold und Josef Christ mit Urkunden undNadeln gemeinsam die Auszeichnungenvornahmen (s. Foto). Zudem wurde FranzPlohmer die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Gleichzeitig wurde dem leider nicht anwe-senden bisherigen 2. Vorstand ThomasPollnick nach seinem überraschenden Aus-scheiden und Rücktritt aus persönlichenGründen für seine Arbeit gedankt. Das Amtdes Stellvertreters wird bis zu den Neuwah-len nach einem einstimmigen Votum derVorstandschaft Ehrenvorstand Hans Schä-fer übernehmen.

Ausblick auf betriebsames Vereinsjahr

Der abschließenden Vorschau auf 2015durch den Vorsitzenden war naturgemäßwiederum ständige Betriebsamkeit zu ent-nehmen. So wird ein Wochenendausflugam 26./27. September Richtung Zillertaloder Bregenzer Wald führen. Nach den ge-wohnten Beteiligungen am Ortsgeschehenwie Maibaumfest und Dorfweihnacht sollauch das Martinigans-Essen am 7. Novem-ber zum Jahresabschluss nicht fehlen.

Auch heiklere Punkte müssen abgearbei-tet werden. So müssen beispielsweise inVorstandsitzungen die automatische Eh-renmitgliedschaft und der bisherige Mit-gliedsbeitrag auf den Prüfstand, wie auchMitglieder bei Motorsägelehrgängen oderals Böllerschützen auszubilden sind. DasHauptaugenmerk in diesem Jahr gilt aller-dings dem wieder entdeckten Kriegerdenk-mal in Röttenbach, das dringend einer Sa-nierung bedarf. Text/Foto: Fritz Sauerbeck

Mittelfranken

SRK Königshofen an der Heide

Marathonsitzung nach einem „kleinen Jubiläumjahr“

Die „Geehrtenriege“ (v. l.): Kriegsteilnehmer und Ehrenmitglied Georg Arnold (Mitte, 60Jahre BSB) flankiert von Norbert Engelhard (25), Vereinswirt Martin Lang (40), Ehrenmit-glied Hans Meyer (50), Vorstand Reinhard Arnold (25), Albert Grüner (25) und FriedrichZieher jun. (40). Nicht auf dem Foto sind Herbert Gümpelein und Werner Unger, die fürzehnjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden.

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treue Kameraden 4/2015 43

SBK Hafenlohr

Besuch in der JVA WürzburgHafenlohr/Würzburg – Einen Ausflug ab-

seits des Üblichen unternahmen die Mit-glieder der Soldaten- und Bürgerkamerad-schaft (SBK) Hafenlohr unternehmen. Vor-sitzender Leo Fischer hatte einen Besuch inder Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburgorganisiert. In einer zweieinhalbstündigenFührung durch das riesige Areal mit zahl-reichen Gebäuden erhielten die Besuchereinen Einblick in das Innenleben eines Ge-fängnisses. Das Fazit hinterher: Der Besuchlohnt sich, zeigte sich doch, dass die Teil-nehmer bis dahin keinerlei Vorstellung vomAlltag hinter Gefängnismauern hatten.Jetzt können sie sich ein Bild darüber ma-chen, wie Häftlinge leben und ihren Tag in-nerhalb der Gefängnismauern verbringenmüssen.

600 Haftplätze

Da das Gebäude des früheren Gefäng-nisses in der Ottostraße in der AltstadtWürzburg nicht mehr zeitgemäß war, wur-de Ende 1990 mit einem Neubau der JVAin zwei Bauabschnitten am Stadtrand vonWürzburg begonnen. Die JVA und die Ju-gendarrestanstalt (JAA) von Würzburg be-finden sich seit 1997 im GewerbegebietWürzburg-Ost.

Das Gelände der JVA / JAA hat eine Größevon 17 Hektar und ist von einer sechs Meterhohen und 1,1 Kilometer langen Mauer mitvier Wachtürmen umzogen. Die Anstalt bie-tet rund 600 Haftplätze (508 männliche und91 weibliche Gefangene) und untergliedertsich in fünf Unterkunftsgebäude, verschie-dene Werkhallen, einen Verwaltungstrakt,eine Krankenabteilung und eine psychiatri-sche Abteilung. Vor der Anstalt befindet sichder Offene Vollzug und Jugendarrest. Dane-ben gibt es außerdem eine große Sportanla-ge innerhalb der Mauern.

In der Justizvollzugsanstalt Würzburg ar-beiten etwa 250 Bedienstete. Außer demVollzugsdienst werden die Gefangenen vonHandwerksmeistern, Krankenpflegern,Ärzten, Pädagogen, Psychologen, Juristenund Pfarrern betreut.

Über 100 Euro Haftkosten pro Tag

Zuständig ist die JustizvollzugsanstaltWürzburg für den Vollzug der Untersu-chungshaft an Männern und Frauen, Frei-heitsstrafen bis zu zwei Jahren an weibli-chen Gefangenen sowie bis zu sechs Jahrenim Erst- und Regelvollzug an Männern. DieUnterbringung erfolgt in 400 Einzelhaft-räumen sowie in Gemeinschaftshafträu-men mit zwei bis vier Betten. Die Zellensind teilweise überbelegt, da es mehr Häft-linge als Haftplätze gibt. Die Kosten für ei-nen Insassen belaufen sich pro Tag auf et-

wa 105 Euro, also ca. 3.000 Euro monat-lich. Der Vollzugsalltag ist straff organisiertund einem Tagesablauf in Freiheit, soweitals möglich angeglichen. So sind Gefange-ne zum Beispiel zur Arbeit verpflichtet undgehen innerhalb der Justizvollzugsanstalteiner Tätigkeit nach. Arbeitende Gefange-ne haben sich auch anteilig an den ent-standenen Haftkosten zu beteiligen.

Alles geregelt

Die Gefangenen haben die Gelegenheit,sich täglich eine Stunde im Innenhof derJVA im Freien zu bewegen. Darüber hinausstehen den Gefangenen Angebote zursinnvollen Freizeitgestaltung wie z. B.Sportangebote unter Leitung eines Trainerszur Verfügung. Jeder Gefangene kann wö-chentlich mindestens ein geleitetes Sport-angebot wahrnehmen. Einmal im Monat

dürfen die Häftlinge Besuche empfangen.Je nach Gefährdungspotenzial wird unter-schieden, ob Besucher und Häftling durcheine Glasscheibe getrennt sind, manchmalsogar abgehört werden, oder ob sie an Ti-schen sitzen und „Händchen halten“ dür-fen. Einen speziellen Sex-Raum gibt esnicht. Zwischenmenschliche Beziehungenwährend der Haftzeit sind nicht erlaubt.

Zugänglich waren Besucherräume,Werkstätten, einige Muster-Zellen, der Hofund die Kapelle. Auch an „bewohnten“verschlossenen Zellen gingen die Besuchervorbei. Die Mitarbeiter gaben gerne aufFragen Auskunft. Allgemein wurde die Be-sichtigung als sehr interessant befunden.Allerdings waren alle froh wieder das Ge-fängnis verlassen zu dürfen, denn manfühlte sich auch als Besucher eingesperrt.

Text: Fritz Wabra

Unterfranken

Die Mitglieder der SBK Hafenlohr fühlten sich auch als Besucher in der Justizvollzugsanstalteingesperrt und waren froh, das Gefängnis wieder verlassen zu dürfen.

SK Altenstein u. Umgebung

Trauer um Ralf Lehmann

Altenstein – Die Soldatenkameradschaft (SK) Altenstein und Umge-bung trauert um Ralf Lehmann, der am 9. Mai 2015 verstarb. Er warseit über 30 Jahren Vereinsmitglied und seit 1994 Geschäftsführer derKameradschaft. Freundlichkeit, Ehrlichkeit und kameradschaftlichesHandeln waren seine Stärken. Viele Kameraden nahmen an der Beiset-zung am 15. Mai teil.

Text: SK Altenstein, Foto: privatRalf Lehmann †

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Page 35: Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

44 treue Kameraden 4/2015

KV Würzburg/Main-Spessart

6. Verbändetreffen in Karbach

Karbach – Anfang Mai 2015 fand in Kar-bach das 6. Verbändetreffen des Kreisver-bandes (KV) Würzburg/Main-Spessart statt,das in diesem Jahr von der Soldatenkame-radschaft Karbach ausgerichtet wurde.Die ersten Gäste aus Ungarn und Rumä-

nien trafen bereits am Nachmittag des 1.Mai bei ihren Gastfamilien ein. Für dieseGäste gab es in der Maschinenhalle des Ka-meraden Matthias Roth ein gemeinsamesAbendessen und einen etwas länger dau-ernden Umtrunk. Zu eine besonderen He-rausforderung schien das unangemeldeteEintreffen eines Husarenschwadrons aus So-mogy/Ungarn zu werden, da die Übernach-tungsmöglichkeiten der kleinen Gemeindetotal ausgeschöpft waren. Alleine der Ka-meradschaftvorsitzende hatte elf Gäste beisich aufgenommen. Glücklicherweise hat-ten sich die ungarischen Kameraden bereitsin Würzburg ein Hotel gebucht und das ver-meintliche Problem war gar keines.Am Folgetag besuchten die Gäste unter

fachkundiger Führung das Kloster Triefen-stein in der Nähe der Stadt Marktheiden-feld. Gegen Mittag trafen dann die erstenKameradschaften des Kreisverbandes undandere Gastverbände zum gemeinschaftli-chen Mittagessen ein. Der Karbacher Bür-germeister und der Landrat des LandkreisesMain-Spessart wurden im Anschluss an ihreGrußworte mit der Ehrennadel des BSB1874 und dem Ehrenkreuz des Freundes-kreises Hoch- und Deutschmeister Baden(FK HuDM) ausgezeichnet. Nach dem ge-meinsamen Marsch zum Ehrenmal legtendie Vorstandmitglieder des Kreisverbandesdort ein Blumengebinde nieder. Der Ge-schäftsführer des Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge, Stefan Wagenhäu-

ser, der Präsident des FK HuDM MartinWiegand, sowie der Generalkapitän desungarischen Vitéz-Ordens, vitéz János Gaz-só-Molnár, sprachen eindrucksvoll über dasLeiden und Sterben in den vergangenenWeltkriegen und gegenwärtigen Unruhe-herden weltweit.In gleicher Marschordnung ging es an-

schließend zurück zum Marktplatz und zurHalle des Kameraden Roth, wo der Land-tagsabgeordnete Thorsten Schwab dieFestansprache hielt.

Ehre, wem Ehre gebührt

Nach dem gemeinsamen Abendessenfolgten die Ansprachen des Vorsitzendender Karbacher Kameradschaft, WolfgangGüßregen, des Bürgermeisters der Gemein-de Kürnach, Thomas Eberth, und des Präsi-denten des Vitéz-Ordens, János Gazsó-Molnar. Alle drei erinnerten an den Beginndes 1. Weltkrieges vor über 100 Jahren unddas Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren.Im Anschluss erfolgten die Ehrungen ver-

dienter Kameraden und Funktionäre derteilnehmenden Verbände für Verdiensteum die Völkerverständigung und die Pflegeder Kameradschaft untereinander. Vom un-garischen Vitéz Orden wurden die Kamera-den Wolfgang Güßregen, Otto Väthröder,Karl-Heinz Vogel und vitéz Rainer Schmittgeehrt. Die Medaille für die Ungarisch-Deutsche Kameradschaft erhielt FK HuDMPräsident Martin Wiegend. Eine Ehrung desKreisverbandes ging an den Kapitän des IV.Homburg-Hessen Husaren Regiments ausDioszég//Rumänien, Tamás Benedek, derzusammen mit Thomas Eberth auch das Eh-renkreuz des FK HuDM erhielt. Der Stabs-kapitän des Vitéz Ordens für Deutschland,vitéz Ferenc Tengerdi-Magyár, erhielt dasVerdienstkreuz dieser Vereinigung.Bürgermeister Eberth aus Kürnach wur-

de mit dem Verdienstkreuz I. Klasse undStefan Wagenhäuser vom Volksbund mitdem Ehrenkreuz des Bayerischen Soldaten-bundes ausgezeichnet. Für 25-jährige Tä-tigkeit als 1. Vorstand der Kameradschaft

Unterfranken

Einige Teilnehmer in ihren farbenprächtigen Uniformen Foto: Somogy-Husaren

Kirchenzug Foto: Somogy-Husaren

V. l.: Landrat Thomas Schiebel, Bürgermeister von Karbach, BertramWerrlein und Kreisvorsitzender vitéz Rainer Schmitt. Foto: KV WÜ-MSP

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treue Kameraden 4/2015 45

Püssensheim und die Pflege fränkischer Tra-ditionen über lange Jahre erhielt ManfredKuhn das Ehrenzeichen des FränkischenSoldaten- und Kameradenkreises. Das Gol-dene Erinnerungskreuz zum 6. Verbände-treffen erhielten BSB-Ehrenpräsident Gene-ralmajor a. D. vitéz Jürgen Reichardt, derallerdings nicht selbst anwesend war, derGeneralkapitän des Vitéz-Ordens, vitéz Já-nos Gazsó- Molnár, vitéz András Mikecz,der Kapitän des Husaren Banderius aus Tö-köl, László Kiss, der Husarenkapitän derHessen-Homburg Husaren Tamás Benedek,Martin Wiegand, Wolfgang Güßregen undKlaus Krüger.

Als Zeichen der Dankbarkeit und der Ka-meradschaft beim 5. Traditionsverbände-treffen in Kürnach übergab die Delegationaus Dioszég dem Kürnacher BürgermeisterThomas Eberth ein Denkmal in Form einermit Schnitzereien verzierten drei Meter ho-hen Säule mit den Symbolen des Bayeri-schen Soldatenbundes und des Hessen-Homburg Banderiums. Die vom Kapitändes Banderiums selbst gefertigte Säule wirdin der Nähe des Kürnacher Rathauses einenwürdigen Platz finden.

Verdiente Schläge aufs Hinterteil

Den Abschluss und absoluten Höhe-punkt der Ehrungen war wie bei den letz-ten Veranstaltungen die Aufnahme einesder anwesenden Ehrengäste in das Mikecz-Kalman-Husaren Banderiums. In diesemJahr traf es den Präsidenten des Freundes-kreis Hoch- und Deutschmeister aus Mann-heim. Aufgrund seiner besonderen Ver-dienste erhielt er von jedem der anwesen-den Husaren drei und nicht einen Schlagmit der flachen Säbelklinge über einem Sat-tel liegend aufs Hinterteil. Präsident Wie-gand hatte besonderes Glück in diesemJahr. Drei anwesende Husaren Einheiten

mit über 40 Mann und etwa zehn bereitsaufgenommenen Ehrenmitglieder durftenan der Zeremonie teilnehmen.

Zukünftige Treffen ungewiss

Nach einem feuchtfröhlichen Kamerad-schaftsabend, einer kurzen Nacht und ei-nem Katerfrühstück wurde in Markthei-denfeld ein atomsicherer Bunker der Bun-deswehr für Nachrichtenzwecke aus derZeit des kalten Krieges besichtigt. Ein-drucksvoll waren die drei Meter starkenWände, Böden und Decken des Bauwerkesund die gut getarnte Lage der gesamtenAnlage. Leider wurden nach der Stilllegungder Vermittlungsstelle das oberirdische Ge-bäude für zivile Zwecke umfunktioniertund im Bunker zahlreiche Einrichtungsge-genstände und technisches Equipment de-montiert und verkauft.

Im Anschluss an das folgende Mittages-

sen fand ein Empfang der Gemeinde Kar-bach statt. Bürgermeister Werrlein bedank-te sich bei den Verbänden für die gelunge-ne Veranstaltung, es folgten kurze Gruß-worte des Generalkapitäns des Vitéz-Or-dens und des Kapitäns des Husaren-Ban-derium aus Tököl, die gleichzeitig den offi-ziellen Teil des Treffens beendeten.

Am Abend wurde wie bei den vergange-nen Treffen bei fränkischen Spezereien undGetränken bis in den späten Abend gefei-ert, gesungen und getanzt.

Fazit: Eine gelungene Veranstaltung injeder Hinsicht. Ob es jedoch ein 7. Treffenin der Größe geben wird, ist nicht gewiss.Durch den natürlichen Mitgliederschwundund den fehlenden Nachwuchs in den Ver-einen und die daraus resultierende Überal-terung des Kreisverbandes ist es fraglich,ob das schöne Treffen in dieser Form nocheine Zukunft hat. Text: Rainer Schmitt

Unterfranken

V. l.: Kapitän Hessen-Homburg Husaren, Tamás Benedek, vitéz Rainer Schmitt, vitéz Ten-gerdi-Magyar. Foto: KV WÜ-MSP

SK Ostheim

Kameraden kümmern sich um das Gedenken an Gefallene und Vermisste

Ostheim – 70 Jahre Kriegsende – dieseshistorische Datum nahm die Soldatenka-meradschaft (SK) Ostheim zum Anlass, imallgemeinen Gedenken an die Befreiungvon Gewaltherrschaft und die Mahnungfür Frieden auch an die im Zweiten Welt-krieg gefallenen und vermissten OstheimerBürger zu erinnern, sowie den vor Jahrenim Rhönstädtchen für die Pflege der Denk-mäler eingerichteten Ehrenmal-Fonds wie-der ins Gedächtnis zu rufen.

Kartei der Gefallenen und Vermissten

Im Zweiten Weltkrieg hatten auch zahl-reiche Ostheimer Familien den Tod von An-gehörigen zu beklagen. Väter, Söhne undBrüder als Soldaten an der Front und zu-

dem auch einige Frauen, die zum Beispielzum Lazarettdienst herangezogen wordenwaren, kehrten nicht mehr nach Hause zu-rück. Noch Jahre nach Kriegsende hofftenHinterbliebene vergebens auf ein Lebens-zeichen, so manches Schicksal wurde niegeklärt. Im Zweiten Weltkrieg haben etwa150 Ostheimer ihr Leben gelassen, überdas Schicksal von etwa 100 weiteren istnichts bekannt. Werner Kraus und der voreinigen Jahren verstorbene Karl Schneiderhatten in jahrelanger Recherchearbeitwichtige Daten zusammengetragen und ei-ne Kartei der Gefallenen und Vermisstenerstellt. Entstanden ist eine Dokumentati-onsmappe, die die SK als Ergänzung zumbereits in der Kirche vorhandenen Buch zur

Verfügung stellen möchte. Insbesondereauch für die junge Generation sei dies eininteressantes Nachschlagewerk, das Aus-kunft über den Verbleib der Vorfahren ge-ben kann, so Hans-Peter Amthor, der Vor-sitzende der SK.

Wie froh wir seien können, heute in ei-nem friedlichen Europa leben zu können,das wird deutlich angesichts der zahlrei-chen neuen Krisenherde und Kriege in allerWelt. Die SK Ostheim sieht die Mahnungzum Frieden und gegen das Vergessen alseine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.Deshalb kümmert sie sich im Interesse derAllgemeinheit bereits seit Jahrzehnten eh-renamtlich und mit Vereinsmitteln um dieStätten in der Stadt, die dem Gedenken an

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die Opfer der beiden Weltkriege gewidmetsind.

Geld- statt Kranzspenden zum Erhaltder Denkmäler

Die Vereinsleute setzen sich dafür ein,dass die Denkmäler nicht verfallen. Dafürwurde vor Jahren eigens ein Fonds, der vonder Stadt verwaltet wird und dessen Mittelzweckgebunden für die Instandhaltungbzw. Erhalt der Denkmäler Verwendungfinden sollen, eingerichtet. Man appelliertean die Vereine, am Totensonntag aufKranzspenden zu verzichten. Stattdessenwurde um eine jährliche Geldspende fürden Fonds gebeten, um die Denkmäler auflange Sicht erhalten zu können. Allein fürdie von der Denkmalpflege empfohleneGeneralsanierung des Ehrenmals auf demFriedhof werden vermutlich Kosten von25.000 bis 30.000 Euro anfallen.

Angesichts der nicht unerheblichen Kos-ten ist die Unterstützung der Vereine undBürger umso mehr gefragt. Allerdings hatvon den Vereinen und aus der Bevölkerungdie Spendenbereitschaft in den letzten Jah-ren nicht nur stark nachgelassen, sondernist so gut wie zum Erliegen gekommen. Ak-tuell leistet nur noch die SK ihren jährlichenBeitrag für den Fonds sowie zwei privateSpender, beklagt der SK-Vorsitzende. DieSK selbst ist bereit, sich mit einem vierstel-ligen Betrag aus ihrer Vereinskasse an derSanierung zu beteiligen. „Es wäre schade,wenn das Denkmal verfällt. Die Gefallenenwürden in Vergessenheit geraten“, sagtVereinskassier Harald Förster und betontgleichermaßen, dass neben dem Gedenkenan die Toten das Denkmal zudem als Mah-nung für den Frieden zu verstehen ist.

Noch viel zu tun

Wenn das Ehrenmal saniert würde, wärees auch wünschenswert, die Tafeln der amEhrenmal aufgeführten Toten zu überarbei-ten und nach dem heutigen Wissensstandzu vervollständigen. Auch sollte man nachAnsicht der SK die Vermissten benennen.Nach den Vorgaben des Landesamtes fürDenkmalpflege darf dies jedoch nicht ambestehenden Ehrenmal erfolgen, wie Amt-hor erklärt. Eventuell könnte in der Nähedes Ehrenmals zu diesem Zweck eine Ge-denktafel aufgestellt werden. Da in diesemJahr die Aussegnungshalle saniert wird,wäre es naheliegend in diesem Zuge auchhier etwas zu unternehmen, so die Anre-gung der SK an die Stadtführung.

Die SK bittet derweil die Bevölkerungund auch die Vereine um weitere Spendenfür den Ehrenmal-Fonds. Wer einen Beitragdazu leisten möchte, bitte mit der Stadt Os-theim, der Verwalterin des Fonds, Kontaktaufnehmen und die Kontodaten erfragen.

Den Menschen ins Bewusstsein zu rufen

und den nachfolgenden Generationen zuvermitteln, wie grausam Gewaltherrschaftund Krieg sind, sieht die SK Ostheim als ei-ne wichtige Aufgabe an. In diesem Sinneengagiert sich der Verein als einer der eif-rigsten Sammler im Landkreis auch starkfür den Volksbund Deutsche Kriegsgräber-

fürsorge. Unterstützt werden damit die In-standhaltung und die Anlage von deut-schen Soldatenfriedhöfen in aller Welt unddarüber hinaus friedenspädagogische Pro-jekte zur internationalen Völkerverständi-gung. Text/Foto: Eva Wienröder

Unterfranken

Mit Schönheitsreparaturen ist es nicht mehr getan. Das Ehrenmal auf dem OstheimerFriedhof muss generalsaniert werden.

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RSK Schonungen

Die Bekanntheit steigernSchonungen – Reservis-

ten- und Soldatenkame-radschaft? Für viele Scho-nunger ist die RSK 70 Jah-re nach Ende des ZweitenWeltkrieges eine großeUnbekannte. Das wollender RSK-Vorsitzende Jo-

chen Brand und sein Stellvertreter PhilippHartmann, die die Kameradschaft seitzweieinhalb Jahren führen, ändern. Es wur-den ein Logo und ein Flyer für den Vereinerstellt. „Damit wollen wir den drittältestenVerein der Schonunger Bevölkerung wiederins Bewusstsein rufen“, so Hartmann beider Übergabe des ersten Flyers an Bürger-meister Stefan Rottmann. Der Bürgermeis-ter lobte, dass die RSK das Gedenken amVolkstrauertag hoch hält und verwies aufdie Weltpolitik, die durch Krisen gekenn-zeichnet sei. Die Menschen sollten daherdie seit langem währende Friedenszeit inEuropa mehr schätzen.

RSK-Ehrenvorsitzender Artur Höhl, der inden letzten zwei Jahrzehnten immer wie-der Impulse für das Vereinsleben gab, erin-nerte daran, dass der RSK, 1881 als Kampf-genossen-Verein gegründet, damals großeBedeutung zukam. Die Vereine entstanden

nach dem Deutsch-Französischen Krieg1870/71. Ziel war es in erster Linie, sich umdie Versorgung der damaligen Kriegswit-wen und Kriegswaisen zu kümmern.

Heute stehen gesellschaftliche Veranstal-tungen, aber auch der Besuch von Schieß-übungen in Kasernen, Besuche von US-Stützpunkten oder die Mitgestaltung derGedenkfeier zum Volkstrauertag im Mittel-punkt der Vereinsarbeit. Alljährlich kom-men bei den Sammlungen für den Volks-bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in derGemeinde Schonungen rund 2.000 Euro

zusammen. Die Reservisten- und Soldatenkamerad-

schaft Schonungen zählt derzeit rund 50Mitglieder. Die Aufnahme in den Verein istnicht mehr an das Absolvieren des Wehr-dienstes gebunden und steht selbstver-ständlich auch Frauen offen.

Das Logo zeigt auf grünem Grund dasEiserne Kreuz mit der Gründungszahl sowiedie Gemeindewappen und in einer Wap-penform je zur Hälfte das Muster der baye-rischen Rautenflagge und der Deutschland-flagge. Text/Foto: Rita Steger-Frühwacht

Unterfranken

Nicht ohne Stolz übergaben Vorstandsmitglieder der RSK Schonungen Bürgermeister Ste-fan Rottmann (r.) den neuen RSK-Flyer und stellten im Rathaus ihr neues Logo vor. V. l.:Ralf Keil, Manfred Hebig, Jochen Brand, Artur Höhl und Philipp Hartmann.

RSK Schonungen

Tag der offenen Tür in den Schweinfurter Ledward Barracks

Schweinfurt – Die Reservisten- und Sol-datenkameradschaft (RSK) Schonungenbesuchte Ende April mit Mitgliedern undGästen den „Tag der offenen Tür“ in denehemaligen Ledward Barracks. Neben derBesichtigung der Kaserne gab es eine in-formative Führung durch den 2. Vorsitzen-den Philipp Hartmann. Die Thematik be-handelte sowohl die noch vorhandenenaber auch die nicht mehr vorhandenenZeugnisse und Gebäude, die von Soldatenvon der Wehrmacht bis hin zur US Armygenutzt wurden, sowie deren heutige Ge-schichte und das „Musikerviertel“. Im An-schluss besichtigte man noch die ehemali-ge Panzerkaserne.

Die USAG Schweinfurt wurde 2014 ge-schlossen und an die BIMA übergeben.2015 wurden die Ledward Barracks von derStadt zur Nutzung als Asyl-Unterkunft undzum Umbau für den künftigen i-Campus inSchweinfurt gekauft.

Anfang September wird die RSK Scho-nungen erneut einen Stützpunkt der US Ar-my besichtigen. Dann geht die Fahrt nachAnsbach-Katterbach.

Text/Foto: Philipp HartmannHier laufen schon längst keine Filme mehr: Das „Ledward-Theater“ in der gleichnamigenehemaligen Wehrmachts- und US-Kaserne in Schweinfurt.

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Um den Lingekopf, eine Bergkuppe von250 Metern Länge, gut 600 Meter überdem Munstertal im Oberelsaß, wurde im 1.Weltkrieg erbittert gekämpft. Der Linge-kopf war von Soldaten der 7. Kompaniedes Königlich Bayerischen Landwehr-Infan-terie-Regiments Nr. 1 besetzt. Dort befandsich auch der Befehlsstand des Regiments.Französische Soldaten griffen die stark be-festigten Stellungen ab 20. Juli 1915 heftigan. Die Kämpfe dauerten schließlich biszum 16. Oktober 1915, ehe sie ohne we-sentliche Geländegewinne bis zum Endedes Krieges eingestellt wurden. 10.000französische Soldaten und 7.000 deutscheverloren ihr Leben.

Zur Erinnerung an die Schlacht gründe-ten französische Bürger 1968 den Verein„Le Mémorial du Linge 1915“. Der Vereinrestaurierte die Stellungen und - mit Unter-stützung der Volksstiftung der BayerischenStaatsregierung - den bayerischen Ge-fechtsstand. Das „Musée Mémorial du Lin-ge“ wurde im Jahre 1981 eingeweiht. EinErweiterungsbau, die instandgesetzten Au-ßenanlagen sowie der erneuerte, unmittel-bar hinter der Frontlinie gelegene Befehls-stand wurden am 30. Mai 2015 der Öffent-lichkeit übergeben.

Eine 45-köpfige Abordnung, zu derauch Vertreter des Bayerischen Soldaten-bundes 1874 e.V. mit dem Präsidenten,Oberst a. D. Richard Drexl an der Spitze ge-hörten, nahm an den Feierlichkeiten teil.Der offizielle Teil war in eine dreitägige Rei-

se eingebunden. Der Besuch fand großesInteresse in den französischen Medien.

Die von Dr. Michael Stumpf aus Unterha-ching vorbildlich organisierte Reise führtezunächst nach Ingersheim im Elsass, wo dieDelegation durch Bürgermeister MathieuThomann empfangen wurde. Der anschlie-ßende Besuch galt dem „Carrée Militaire“,dem militärischen Teil des Gemeindefried-hofs. Ein Denkmal ist dort gefallenen baye-

rischen Infanteristen gewidmet. Aber auchfranzösische Soldaten fanden dort ihre letz-te Ruhestätte.

Die Fahrt führte weiter nach Orbey, vonwo aus anderntags der Lingekopf ein-schließlich Museum und Freigelände mitden Stellungen und dem Gefechtsstanddes Landwehrregiments zu besichtigen wa-ren. Die bayerische Delegation wurde vonGuy Jacquey, dem Bürgermeister von Orbeyund General Dominique Muller, dem Präsi-denten des „Memorial Lingekopf“ be-grüßt. Die folgende Einweihung des Baye-rischen Kommandopostens fand ihren Hö-hepunkt im Durchschneiden von zwei Bän-dern in den Nationalfarben Frankreichs undDeutschlands durch die französischen Offi-ziellen und BSB-Präsident Richard Drexl.

Oberst a.D. Drexl zitierte in seiner An-sprache den französischen Philosophen Ga-briel Marcel mit den Worten: „Weil die To-ten schweigen, beginnt immer wieder allesvon vorn!“ Ferner sprach er zum Unter-schied zwischen Patriotismus und Nationa-lismus, der ein Appell an die Schattenseitendes Menschen sei, weil aus kleinen, häufigkulturellen Unterschieden große gemachtwürden und damit der Keim genährt wer-de, aus dem Unfrieden und am Ende Ge-walt entstehen können. Sich selbst be-zeichnete er als Patrioten, der stolz ist aufsein Land, aber große Freude habe am Zu-sammenwirken mit anderen Nationen.

Die Totenehrung mit Kranzniederlegungund den Musikstücken „Sonnerie aux

Oberbayern

Gelebte deutsch-französische FreundschaftBayerische Delegation nahm an Museumseröffnung im Elsass teil

Ansprachen und Kranzniederlegungen auf der Esplanade/Lingekopf durch französischeund deutsche Ehrengäste.

Vor dem Denkmal auf dem französischen Militärfriedhof Wettstein.

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Morts“ und „Ich hatt’ einen Kameraden“,eine Schweigeminute, die „Marseillaise“,das „Lied der Bayern“ und die deutscheNationalhymne beendeten die allen Teil-nehmern sehr zu Herzen gehende Zeremo-nie. Ein Film im Museum mit teilweise Ori-ginalaufnahmen aus der schrecklichen Zeitvor hundert Jahren rundete den Aufenthaltab.

Nach einem kleinen Umtrunk im Ge-meindehaus von Lapoutroi führte der Wegnoch einmal zum Lingekopf, um mit Kranz-niederlegungen auf dem deutschen Solda-tenfriedhof Baerenstall und dem französi-schen Militärfriedhof Wettstein der dort ru-henden Toten zu gedenken.

Am nächsten Tag wurde die Reisegruppein Riquewihr, einem der schönsten DörferFrankreichs, durch den vormaligen 3. Bür-germeister Jules Seyller empfangen. DerOrt mit dem vormaligen deutschen NamenReichenweier ist durch eine doppelte Stadt-befestigung geschützt. Die Altstadt mitHäusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundertbeeindruckt mit ihren hervorragend erhal-tenen Fachwerkbauten. Stadtführung undWeinprobe beschlossen den Aufenthalt inäußerst angenehmer Art und Weise.

Bernhard Bienek, Vorsitzender der KSRSchondorf, fasste die Eindrücke der Reise-

teilnehmer wie folgt zusammen: „Dreiwunderschöne, wenn auch geschichtlichbedrückende Tage, die leider viel zu schnellvorbei waren.“ Den Zweck der Reise, ein di-rekter Austausch im Interesse der Völkerver-

ständigung und der Arbeit für den Friedenzwischen deutschen Bayern und französi-schen Elsässern sahen alle Reiseteilnehmerals voll erfüllt an. Text: Bernhard Bienek

Fotos: Gertrud Prömper

Oberbayern

KV Landsberg am Lech

BSB-Präsident Drexl besuchte Kreisversammlung

Landsberg am Lech – Erfreulich viele Mit-glieder nahmen Ende Juni an der Jahres-hauptversammlung des BSB-KreisverbandsLandsberg a. Lech teil. Besonders stark ver-treten waren diesmal die Kameraden ausRott und Landsberg am Lech. Für nach-denkliche Gesichter sorgte BSB-PräsidentRichard Drexl, der in seinem Grußwort sei-ne Sichtweise über die signifikante Redu-zierung der Bundeswehr vor allem in Bay-ern darstellte. Der Oberst a.D. gab zudemeinen Ausblick, wie der BSB mit einigenNeuerungen gestärkt in die Zukunft gehenkönnte. Wichtig ist für ihn die Gewinnungvon jungem Nachwuchs.

Zu Beginn der Versammlung gedachtendie Versammelten in sehr feierlichem Rah-men der Gefallenen beider Weltkriege und –besonders erwähnt – der gefallenen Solda-ten der Bundeswehr. Anschließend spieltenzwei Trompeter das „Lied vom guten Kame-raden“. Der Jahresbericht des 1. Vorsitzen-den sowie die Berichte des Kassiers, derKassenprüfer und die Entlastung der Vor-standschaft folgten in rascher Reihenfolge.

Für 25 Jahre Tätigkeit als 1. bzw. 2. Vor-sitzender des Soldatenvereins Landsbergam Lech e.V. gegr. 1872 wurde Karl Bau-

Mit dem Reservistenverdienstkreuz inGold wurden in Anerkennung ihrer hervor-ragenden Verdienste um die Reservisten-Arbeit im BSB Major a.D. Dirk Cotterli,Hauptfeldwebel d.R. Christian Sedlmeirund Stabsgefreiter d.R. Christian Heyerausgezeichnet. Zusätzlich erhielt Sedlmeirals Anerkennung und Würdigung seinerfreiwilligen Teilnahme an der Reservisten-

mann mit dem Bayerischen Löwen des BSBgeehrt. Sein Nachfolger als 1. Vorsitzender,Christian Sedlmeir, fand anerkennende undlobende Worte für ihn. Auch AlbrechtGeorg wurde mit dem Bayerischen Löwendes BSB geehrt. Er war von 2000 bis 2007Vorsitzender des Kreisverbandes Landsbergund 20 Jahre Vorstand des Soldatenverei-nes Greifenberg-Beuren.

V. l.: Karl Baumann, Georg Albrecht, Heinz Leitner, Christian Sedlmeir, Christian Heyer,Dirk Cotterli, Richard Drexl, Josef Giggenbach und Bernhard Bienek

Der französische General a.D. Dominique Muller hält eine Gedenkrede vor dem Gemein-schaftsgrab auf dem Deutschen Soldatenfriedhof Hohrod/Baerenstall

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50 treue Kameraden 4/2015

arbeit das Reservisten-TätigkeitsabzeichenBSB in Gold.

Bernhard Bienek präsentierte einen ge-lungenen Filmvortrag über die Reise zumLingekopf im Elsass. Bei der Reise standenFranzosen und Deutsche in großer Freund-schaft und Kameradschaft zusammen, wasBienek anhand der Aufnahmen eindrucks-voll zeigte. Im September 1914 wurde dasGebiet um Munster zum blutigen Schlacht-feld. Eine große Offensive begann am 20.Juli 2015 und dauerte bis Ende Oktober. Indieser Zeit fielen ca. 17.000 französischeund deutsche Soldaten, ohne dass eine Sei-te einen Vorteil gehabt hätte.

Text: Christian SedlmeirFoto: Solveig Sedlmeir

VKV 1890/2010 Laim

Gefallenen-Gedenktafelngesegnet

München-Laim – Anfang April 2015 wur-den die Gefallenen-Gedenktafeln unterden Arkaden der Sankt Ulrichs-Kirche ander Agnes-Bernauer Straße angebracht.Nun strahlen diese wieder im alten Glanz.

Möglich machte dies der Veteranen- undKriegerverein (VKV) Laim mit Unterstüt-zung des Bezirksausschuss‘ Laim, der Spar-da-Bank München, der Spender des Vete-ranen-Vereins sowie des Steinmetz-Be-triebs Ludwig Schneider.

Die restaurierten Gedenktafeln erinnernan die Gefallenen der kriegerischen Ausei-nandersetzungen im letzten und vorletztenJahrhundert und mahnen gleichzeitig dieheute Lebenden den Frieden zu erhalten,der gerade in diesen Tagen so fragil wieseit Jahrzehnten nicht mehr erscheint.

Ende Juni erhielten die Gedenktafeln denkirchlichen Segen durch Pfarrvikar Bern-

hard Bienlein. Gerhard Krämer, Vorsitzen-der des VKV Laim erinnerte in seiner An-sprache unter anderem daran, dass die Ta-feln den nachfolgenden Generationen in

das Gedächtnis rufen sollen, dass Verges-sen auch eine Form der Erinnerung ist undErinnern eine Form des Vergessens ist.

Text: Gerhard Krämer, Foto: Clemens Tix

Gerhard Krämer sprach über die Kultur desErinnerns.

Nahmen an der Segnung der Gedenktafeln teil: Die VKV-Mitglieder (v. l.) Rosmarie Nie-dermeier, Peter Stöckle, Max Gensler, Peter Nickl, Norbert Winkler, Rudolf Reitinger, Stadt-rat Johann Stadler, Gerhard Haas, Clemens Tix, Gerhard Krämer, Martin Kapfinger undMargit Meier.

Laimer Kameraden marschierten im Festzug mitLaim – Vor 115 Jahren wurde das Laimer Dorf in die Landeshauptstadt München ein-

gemeindet. Der Bezirksausschuss Laim initiierte aus diesem Anlass einen Festzug (Foto) imRahmen der Münchner Stadtteilwoche, an dem über 19 Laimer Vereine und Gruppen teil-nahmen. Auch der vor fünf Jahren wieder gegründete Veteranen- und Kriegerverein(VKV) Laim nahm bei strahlendem Sonnenschein mit einer Abordnung daran teil. Derüber zwei Kilometer lange Festzug führte vom Laimer Platz zur Festzeltwiese. Böllerschüt-zen brachten die letzten schlafenden Bürger zu den Fenstern, um das Spektakel mitzuer-leben. Im Festzelt auf dem Laimer Anger erhielten die teilnehmenden Vereine dann in An-wesenheit der zahlreich vertretenen politischen Prominenz vom BA-Vorsitzenden JosefMögele die Fahnenbänder des Bezirksausschusses.

Text: Gerhard Krämer, Foto: Clemens Tix

Oberbayern

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treue Kameraden 4/2015 51

Schützenoffiziere und RK–Mitglieder tre-ten am Ehrenmal uniformiert an und rundendas musikalisch-militärische Zeremoniell ein-drucksvoll ab. Hunderte von Zuschauern fin-den sich in jedem Jahr unter den alten Bäu-men in den Steinbuschanlagen ein, um dasfeierliche Geschehen zu erleben.

Am Ende sorgt ein Feuerwerk zwischenden Bäumen rund um das Ehrenmal für einweiteres und zugleich überraschendes Ver-gnügen des Publikums. Beifall und aner-kennende Worte aus den Reihen der an-

wesenden Bürger bezeugen auch diesmalwieder einmal Zustimmung zum Rahmendieser Veranstaltung.

Im Anschluss startet das große Höhen-feuerwerk auf dem Wissener „Kucksberg“.Die heimischen Reservisten haben einenLogenplatz, da sich ihr Vereinsheim genaugegenüber dem in der Region bekanntenHöhenzug befindet. In geselliger Runde en-dete die Veranstaltung irgendwann in denfrühen Morgenstunden.

Text: aw /Foto: Sascha Brück* Bei dem Zapfenstreich handelt es sich um eine Zere-monie des Wissener Schützenvereins. Die Veranstaltungsteht nicht in Relation mit dem militärischen Zeremo-niell der Bundeswehr.

Oberbayern / Selbstständige Kameradschaften

Marzoll

Ausflug ins Gebirgsjäger museum

Marzoll/Bischofswiesen – Das Gebirgsjä-germuseum in der Jägerkaserne in Bi-schofswiesen/Strub war Ziel eines Ausflugsdes Krieger- und Reservistenvereins (KRV)Marzoll. Unter der Führung von Stabsfeld-webel a. D. Gerd Schelble erfuhren dieMarzoller in dem fast zweistündigen Rund-gang allerlei rund um die historische Ent-wicklung der Gebirgsjäger aus Bischofswie-sen. Vor allem die frühe Bundeswehrzeitweckte bei vielen Teilnehmern Erinnerun-gen an den eigenen Wehrdienst.

Das Gebirgsjägermuseum wurde in denvergangenen Jahrzehnten mit viel Liebezum Detail von Angehörigen des Gebirgs-jägerbataillons 232 eingerichtet und be-leuchtet die Zeit seit Erbauung der Kasernebis zu den heutigen Auslandseinsätzen der„Struber Jager“. Viel Unterstützung erfuh-ren sie hierbei auch aus der Bevölkerungvon ehemaligen Soldaten, die die Ausstel-lung mit Bildern oder persönlichen Expo-naten bereicherten. So stellte Brigadege-

neral a. D. Johann Berger seine Uniformzur Verfügung, die aus seiner Zeit als Kom-mandeur des Gebirgsjägerbataillons 232stammt.

Seinen Abschluss fand der Ausflug imUnteroffizierheim. Der KRV-Vorsitzende Pe-ter Koch bedankte sich bei Gerd Schelble

mit einem Präsent für die Einladung unddie Führung durch das Museum. Beim ge-mütlichen Teil des Abends tauschte mansich noch rege aus und entdeckte die eineoder andere ungeahnte Gemeinsamkeitaus vergangenen Zeiten.

Text/Foto: Thomas Stegmann

V. l.: Museumsführer Gerd Schelble, KRV-Vorsitzender Peter Koch und die Besuchergruppe.

Wissen – Alljährlich nimmt die Reservis-tenkameradschaft (RK) Wisserland mit ei-ner Abordnung am „Großen Zapfen-streich“* anlässlich des Wissener Schüt-zenfestes am Ehrenmal in den Steinbusch-anlagen Wissen teil. Hierbei werden auchoptisch die bereits vor dreiundzwanzig Jah-ren geknüpften freundschaftlichen Bandevor der würdigen und zugleich eindrucks-vollen Kulisse der Steinbuschanlagen zwi-schen dem Schützenverein und der RK de-monstriert. „Immer wieder ist es für uns ei-ne Ehre, am ‚Zapfenstreich‘ anlässlich desgrößten und bekanntesten Schützenfestesim nördlichen Rheinland-Pfalz mitwirken zudürfen“, ist die einhellige Meinung. Perso-nell hervorragend unterstützt wurden dieWissener Reservisten vom Vorsitzenden derSoldatenkameradschaft Westerwald imKyffhäuserverband, Fred Schnalke. AlsGäste konnte RK-Vorsitzender Oberstleut-nant d.R. Axel Wienand eine Abordnungdes Schützenvereins Hengsbach-Almer ausdem Siegerland im Vereinsheim begrüßen.

Im Fackelschein wird das stimmungsvolleGeschehen schon seit vielen Jahren von derStadt- und Feuerwehrkapelle Wissen, zu-gleich Landesfeuerwehrmusikkorps Rhein-land-Pfalz und dem Spielmannszug Fisch-bacherhütte gestaltet.

Selbstständige Kameradschaften

RK Wisserland

Stimmungsvoller „Großer Zapfenstreich“

Das Erweisen des militärischen Grußes bei der Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland.

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52 treue Kameraden 4/2015

Reservistenkameradschaftunterstützte US-Streitkräftebeim Freundschaftslauf

Otterbach – Zum Unterstützungseinsatzrückte die Reservistenkameradschaft (RK)Otterbach letztens wieder einmal aus. Dies-mal aus Verbundenheit zu und mit den US-Streitkräften. Einsatzort war der Gelters-woog, wo man einen Freundschaftslauf/ -Wanderung für die Soldaten und deren An-gehörige organisiert hatte, den es zu un-terstützen galt. Bereits um 8 Uhr gingendie ersten Läufer an den Start. Bis zum En-de um 13 Uhr machten sich rund 500 Teil-nehmer bei etwas kühlen Temperaturen aufden Weg. Am Ziel angekommen gab esentweder eine Bratwurst oder eine Frika-delle im Brötchen, so wie es sich die Veran-stalter gewünscht hatten. Bei den acht Ka-meradinnen und Kameraden der RK kamkeine Langeweile auf, da es neben den An-gehörigen der Streitkräfte auch die deut-sche Polizei und reichlich erschienene Ver-treter der umliegenden Gemeinden sowieden obersten General O'Conner zu verpfle-gen galt. Dieser zeigte sich, ebenso wie derfür die Organisation und Sicherheit verant-wortliche Oberst Braun, dankbar für dieUnterstützung. – Ein erneuter Beweis fürdie freundschaftlichen Bande zwischen denUS-Streitkräften in Ramstein und der RKOtterbach. Nach Rückkehr am Nachmittaggalt es die Sauberkeit der Ausrüstungsge-genstände wieder herzustellen und einge-setztes Material einzulagern. Alles in Allemwieder ein gutes Beispiel zum Motto „Gu-tes tun – tut gut!“ Text: Wilfried de Buhr

Selbstständige Kameradschaften

RK Otterbach

Zur Erinnerung an das Ende des 2. Weltkrieges

Otterbach – Dem aufmerksamen Beobachter entgeht nicht,dass sich an den Fahnenmasten der Reservistenkameradschaftin Otterbach etwas verändert hat. Neben die bunten Fahnen,welche ansonsten im Wind flattern, hat sich nun eine schwarzemit weißem Bild und Worten gemischt. Ein Wachturm und dieWorte „You are not forgotten“ (ihr seid nicht vergessen) sinddarauf zu sehen und zu lesen. An allen ehemaligen Kriegsge-fangenenlagern in den USA findet man unter der amerikani-schen Flagge diese Erinnerungsflagge meist neben dem Ein-gangstor zur Basis, auf dem Foto der Eingang zur VandenbergAir Force Base. Es folgen Schilder die auf die Anzahl der POW’s –„Prisoner of War“ (Kriegsgefangene) hinweisen.

Im Beisein von Lieutenant Colonel George B. Brown, Directorof Emergency Services USAG Rheinland-Pfalz, wurde die Fahneim Frühjahr gehisst. Die RK Otterbach möchte mit der Flagge70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges an alle Kriegsgefangenenerinnern.

Text/Foto: Werner Groß

Orientierungsmarsch im Pfälzerwald

Orientierungsmarsch 2015 erfolgreich absolviertOtterbach – Auch in diesem Jahr absolvierte die Reservistenkameradschaft (RK) Otter-

bach e.V. wieder ihren Frühjahrs-Orientierungsmarsch. Mit vollem Marschgepäck ging esam Morgen des ersten Tages bei herrlichem Wetter von Waldleinigen nach Speyerbrunn.Dort hatte der Tross für heißes Kaffeewasser und Sitzgelegenheiten gesorgt. Nach einerStärkung ging es weiter nach Hofstätten, wo man in der und um die dortige Grillhütte dieerste Nacht verbrachte. In der Frühe des nächsten Tages wurde der Marsch bei wolkigemWetter nach Wilgartswiesen und von dort, nach einer Mittagsrast, nach Hauenstein zurPWH Dicke Eiche fortgesetzt. Anderntags führte der Marsch weiter nach Erfweiler, wo dieReservisten den Friedhof besuchten und am Grab ihrem verstorbenen Kameraden DieterBurkard gedachten. Mit Fahrzeugen erfolgte der Rückmarsch nach Hofstätten. In der dor-tigen Gaststätte fanden die wunderbaren Tage im herrlichen Pfälzerwald ihren Abschluss.

Text/Foto: Werner Gross

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Freusburg/Wissen – Zum ersten großenArbeitseinsatz auf der Freusburger Kriegs-gräberehrenstätte trafen sich im FrühjahrMitglieder der Reservistenkameradschaft(RK) Wisserland.

Handanlegen bei der Pflege der 38 Sol-datengräber ist fester Bestandteil der Akti-vitäten der Reservisten, die vor nunmehr21 Jahren die Patenschaft über den Solda-tenfriedhof übernahmen. Diesmal galt diePflege den Soldatengräbern. Unkraut undLaub wurden entfernt, die Bepflanzungbeigeschnitten sowie die einzelnen Grab-platten, Randeinfassungen und die ausSandstein gehauenen Kreuze und Bege-

hung mit einem Hochdruckreiniger weit-gehend und schonend von Schmutz undMoos befreit. Zuvor aber legten die fünfMänner vor dem Ehrenmal eine Schweige-minute ein und gedachten der in den zahl-reichen Auslandseinsätzen der Bundes-wehr gefallenen Soldaten und zivilen Mit-arbeiter.

Die Reservisten beabsichtigen nachRücksprache mit der zuständigen Pfarrei inNiederfischbach, einen weiteren größerenPflegeeinsatz mit einem anschließendenGottesdienst in der alten denkmalge-schützten und denkwürdigen Kapelle amFriedhof zu kombinieren. Dieses Vorhaben

stieß bei den fleißigen Helfern auf positiveResonanz.

Fünf Stunden waren Alexander Koch mitNachwuchs, Armin Schneider, KlausSchneider, Ingolf Wagner und Axel Wien-and im Pflegeeinsatz. Der kommende Ar-beitseinsatz wird geprägt sein durch dasEinkehren von Basaltsand in die Fugen dergepflasterten Begehung. Diese erforderli-che Arbeit wollen die Männer noch zweibis dreimal wiederholen, um die Fugennach den Regenfällen wieder komplett auf-zufüllen und winterfest zu machen.

Text/Fotos: aw

Selbstständige Kameradschaften / Sportschützen

RK Wisserland

Großreinemachen und Frühjahresarbeiten auf dem Soldatenfriedhof in FreusburgFünf Stunden im Pflegeeinsatz auf der Kriegsgräberehrenstätte

Das Moos aus den Fugen herauszukratzen war eine anstrengende Fi-ligranarbeit.

Am Ehrenmal der Freusburger Kriegsgräberehrenstätte musste nurein wenig Unkraut entfernt werden.

Reservisten feierten Schützenjubiläum mit

Wissen – Mit ansprechenden Attraktio-nen präsentierte sich der Wissener Schüt-zenverein bei seinem Tag der offenen Türanlässlich des 50-jährigen Bestehens derSchießsportanlage Wissen. Die Besuchererhielten einen hervorragenden Einblick inden Schießsport und das Vereinsleben. Ne-ben einer Waffenschau gab es eine beein-druckende Bildergalerie zur Vereinsge-schichte. Die Mitglieder der Reservistenka-meradschaft (RK) Wisserland wollten sichdas Jubiläumsfest nicht entgehen lassenund folgten gerne der Einladung zum Mit-machen.

Sehr gute Resonanz erfuhr das „Schnup-perschießen“ für Jedermann mit Luftdruck-und Kleinkaliberwaffen auf den unter-schiedlichen Ständen der modernen

Schießsportanlage. Auch bestand die Mög-lichkeit zum Bogenschießen bei der ver-einseigenen Bogenschießsportabteilung.Qualifizierte Trainer und Betreuer standenden zahlreichen Besuchern Rede und Ant-wort bei sehr vielen Fachfragen rund umden Schießsport. Auch für das leiblicheWohl und musikalische Unterhaltung warbestens gesorgt.

Seit 22 Jahren freundschaftlich verbunden

Vereinsvorsitzender und SchützenoberstKarl-Heinz Henn begrüßte die Reservistenim Schützenhaus. Schon seit 22 Jahrenpflegen die Schützen mit den Wissener Re-servisten freundschaftliche Bande. Gegen-seitige Unterstützung bei Vorhaben ist

schon seit langem zu einer Selbstverständ-lichkeit geworden. Mittlerweile gibt es vieleEvents, die sich in der Historie beider Verei-ne gemeinsam und gleichfalls widerspie-geln. Sowas gibt es nicht oft.

Der Wissener Reservistenchef, Oberst-leutnant d.R. Axel Wienand, der gleichzei-tig als Sportabzeichenbeauftragter desSchützenvereins Wissen aktiv tätig ist, freu-te sich während der Jubiläumsfeier umsomehr um die vor kurzem geschlossene Nut-zungsvereinbarung über die Schießstand-nutzung. Die Wissener Schießstätte bietetideale Bedingungen für die gefordertenSchießdisziplinen als mögliche Ausgleichs-disziplin innerhalb einer Gruppe für den Er-werb des Deutschen Sportabzeichens. Fürden Schützenverein Wissen und die heimi-

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schen Reservisten sind bereits seit gerau-mer Zeit gemeinsame Trainingseinheitenzum Erwerb der begehrten Fitnessmedaillefester Bestandteil im Jahresablauf, wobeisich hier insbesondere die Schützenjugendlöblich engagiert und auch leistungsstarkhervortut.

Während der Feier unterstrich Henn imGespräch mit Mitgliedern des RK-Vorstan-des das besondere Vertrauensverhältnis zuden Reservisten. Bei Kaffee und Kuchenklang für die Mitglieder der RK Wisserlandam Nachmittag das Jubiläumsfest der Wis-sener Schützen im Siegbogen aus.

Text: aw, Foto: Sabine Giebeler

Wettkampf setzt eine frühere langjährigeTradition fort und wurde in hervorragenderWeise erstmalig unter Beachtung der baye-rischen Sportordnung des BSB 1874 e.V.absolviert. Die Ergebnisse in verschiedenenDisziplinen (Kurzwaffe, Klein- und Großka-liber, Revolver und Pistole) waren beeindru-ckend. Wolfgang Schimmel von der RAGSüchteln erreichte in der Dienstpistolen-disziplin mit 270 von 300 Ringen einen be-

achtlichen Einzelerfolg. Sportleiter Horrigzeigte sich zufrieden. Ebenso der Vorsitzen-de, Karl Heinz Schymik. Er dankte für daskameradschaftliche Miteinander und riefzu weiteren Wettkämpfen auf.

Text: Robert NeberFoto: Hans Joachim von Buelow

Eine hochmoderne Luftdruckpistole zum Anfassen. RK-Vorsitzender Wienand (2. v. r.)zeigte sich begeistert von diesem Sportgerät. Eine fachkundige Einweisung gab es vomSchießtrainer Siegfried Seifer (l.).

Wegberg/Süchteln – Erstmals unter derFlagge des BSB führten die Reservistenka-meradschaft (RK) und die Reservisten-Ar-beits-Gemeinschaft Schießsport (RAG)Süchteln einen überregionalen Wettkampfunter der Leitung von Hauptfeldwebel d.R.Karl Heinz Schymik und den SportleiternHeinz Peter Horrig und Ralf Waddey durch.

Eingeladen waren verschiedene Organi-sationen aus Nordrhein-Westfalen. Der

Nach der Siegerehrung

Viersen

Erstmals unter BSB-FlaggeÜberregionaler Schießwettkampf der Süchtelner Reservisten nahe der niederländischen Grenze

Sportschützen

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treue Kameraden 4/2015 55

Waldeck – Bei der Versammlung des Kreisverbandes (KV) Kem-nath im Gasthaus Merkl gab Kreisvorsitzender Thomas Semba auchdie Gewinner der auf Kreisebene durchgeführten Wettbewerbebekannt und gratulierte ihnen zu ihren guten Schießleistungen. AlsNeuerung für dieses Jahr präsentierte er auch seine Vorstellungenfür die älteren oder behinderten Schützen.

Die Vereinsvertreter stimmten dabei zu, dass die Schießhilfen,die Hans Stahl aus Immenreuth nach dem Vorbild anderer Kreisver-bände angefertigt hatte, auch im KV Kemnath eingesetzt werdenkönnen.

Die Urkunden für den Crosslauf im Mai in Ahornberg händigteSemba den Kameradschaften aus Mehlmeisel und Ramlesreuth aus.Hier gewann Rüdiger Bauer aus Mehlmeisel vor Julian Kopp undMatthias Pirner, beide aus Ramlesreuth. Die Mannschaftswertunggewann Mehlmeisel mit 1:14:54 Stunden vor Ramlesreuth(1:17:01) und Immenreuth (1:19:37).

Bei den Kreismeisterschaften (Hans-Stahl-Pokal) in Kastl, freutesich Semba, sei eine Rekordbeteiligung festzustellen gewesen. Hiergewann die KSK Immenreuth die Mannschaftswertung aus KK-Pis-tole und KK-Gewehr-Dreistellungskampf mit 1.835 Ringen vor derKSK Kastl I (1.798) und der SRK Neusorg (1.754).

Weitere Ergebnisse:Kleinkaliber Pistole-Mannschaft: 1. KSK Waldeck (1.011), 2. KSK

Immenreuth (990), 3. KSK Kastl I (987); Einzelwertung: 1. Florian

SK Kühlenfels-Waidach/Oberfranken

Erfolgreiche SchützenSehr erfolgreich schnitten die Schützen derSK Kühlenfels-Waidach bei den letztjähri-gen Schießwettbewerben auf Landes- undBundesebene ab. Die Seniorenmannschaftmit B. Terock, N. Maier und W. Potzler (1.,3. und 5. v. l.) wurden 2. BundessiegerSportpistole Großkaliber, 1. LandessiegerSportpistole Großkaliber und 2. Landessie-ger Sportpistole Kleinkaliber. Die Alters-mannschaft mit W. Arnold, K. Brendel undW. Knoll (2., 4. v. l. und 1. v. r.) wurden 2.Landessieger Sportpistole Großkaliber. Norbert Maier erkämpfte sich zudem dieEinzeltitel als 1. Landessieger SportpistoleGroßkaliber und 2. Landessieger Sportpis-tole Kleinkaliber, Bernhard Terock den des3. Landessiegers Sportpistole Großkaliber.

Text/Foto: Bernhard Terock

Sportschützen

Kreisvorsitzender Thomas Semba mit den Vertretern von Ramlesreuth(l.) und Mehlmeisel (r.).

KV Kemnath/Oberpfalz

Schieß- und Laufergebnisse bekanntgegeben

Schmidt SRK Brand (277), 2. Herbert Pospischil KSK Kastl (271), 3.Siegbert Roth SRK Neusorg (266); KK-Gewehr Dreistellungskampf-Mannschaft: 1. KSK Immenreuth (845), 2. KSK Kastl I (811), 3. SRKNeusorg (788); Einzelwertung: 1. Lukas Haberkorn KSK Kastl(237), 2. Martin Merkl KSK Kastl (236), 3. Josef Legath SRK Neu-sorg (230). Text/Foto: Hans Lukas

Foto-Tipps

• Fotos grundsätzlich als jpeg einsendeno mindestens 300 dpi o nur im Ausnahmefall als Papierabzug (dann 13x18Hochglanz)

o keine Zeitungsfotos • weniger Gruppen-, mehr Aktionsfotos• Hintergrund beachten• gelegentlich die Aufnahmeposition wechseln• näher an das Hauptmotiv herangehen

• auch mal Hochformat-Fotos schießen• Einwilligung der Fotografierten einholen (falls erforder-lich; stets bei unter 18-Jährigen)

• Bildunterschrift (v. l. Vorname, Nachname, Funktion)• Fotograf (Vor- und Zuname)• bei übersandten Fremdfotos (z.B. von einem Profi-Foto-grafen) Abdruckgenehmigung einholen/Urheberrechteklären. Generell gilt, dass der BSB keine Honorare zahlenkann!

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56 treue Kameraden 4/2015

Berg Isel – 178 Mannschaften aus achtNationen gingen beim diesjährigen inter-nationalen Kaiserjägerschießen an denStart. Auch die Sportschützen der VRKObermenzing waren dabei und platzier-ten sich sehr gut: Die Mannschaftenkonnten den 7. und den 1. Platz belegen.Dabei erkämpften sich Johann Wagner,Robert Kegel und Stefan Drasch den sen-sationellen 1. Platz mit 263 Ringen, aufden 7. Platz mit 254 Ringen kamen RobertKinast, Benjamin Peschke und Andrea Ki-nast.

Damit nicht genug! Mit einem gutenSchuss auf die Ehrenscheibe gelang es Ben-jamin Peschke, den 7. Platz zu belegen undauch mit den Ergebnissen beim Luftpisto-lenwettbewerb ist Abteilungsleiterin An-drea Kinast sehr zufrieden. Bei den Damenbelegte Susanne Kinast den 11., Gabi

Drasch-Hennings den 7. und Andrea Kinastden 2. Platz. Bei den Herren wurde StefanDrasch 51., Robert Kegel 43., Benjamin

Peschke 17. und Robert Kinast 11.Text: Hans Menzinger

Fotos: Gabriele Drasch-Hennings

Sportschützen

Die Siegermannschaft eingerahmt von den Offizieren der Wettbewerbsleitung

VRK Obermenzing (Oberbayern)

Sportschützen der VRK Obermenzing gewinnen Tiroler Kaiserjägerschießen

SKB Reitsch (Oberfranken)

Gelungenes VereinevergleichsschießenTreffsicherheit, Kameradschaft und Geselligkeit standen im Vordergrund

Reitsch – Der Soldatenkameradschafts-bund (SKB) Reitsch holte sich den im ver-gangenen Jahr an die Wiesmühle I verlore-nen Vereinsmeister-Titel wieder zurück underwies sich beim diesjährigen Vereine-Ver-gleichsschießen am treffsichersten. Ausden Reihen des SKB kam auch der besteEinzelschütze, Stefan Welscher mit 97,7Ringen. Zehn Mannschaften mit 40 Teil-nehmern zeugten von der Beliebtheit derVeranstaltung, meinte Josef Rebhan zufrie-den, der für den verhinderten SKB-Vorsit-zenden Josef Porzelt die Siegerehrungdurchführte. An mehreren Tagen hattensich die zehn Mannschaften mit jeweils vierEinzelschützen in ihrer Treffsicherheit ge-messen, dazu kamen etliche Übungsaben-de zum Einschießen.

Bei der Siegerehrung, an der auch Bür-germeister Rainer Detsch teilnahm, lobteSchriftführer Josef Rebhan die Disziplin al-ler Schützen und freute sich über deren Ka-meradschaft und Geselligkeit im Vorfelddes Wettbewerbs und bei der Siegereh-rungsfeier im Saale Porzelt. Detsch sagte,dass der alljährliche Schieß-Wettbewerb inReitsch eine gelungene Veranstaltung sei,die nicht nur die Treffsicherheit einzelnerSchützen ermittle, sondern vor allem derKameradschaft und Geselligkeit diene. Erlobte die Veranstalter des SKB die es seitJahren verstehen, Spaß, Sport und Span-nung unter einen Hut zu bringen, dabeiaber auch – da Waffen im Einsatz sind – fürgrößte Sicherheit sorgen.

Text/Foto: Karl-Heinz Hofmann

Vereine-VergleichsschießenMannschaftswertung: 1. SKB I mit Stefan Welscher (97,7 Ringe), Alexander Reif(91,6), Michael Porzelt (91,4) und Joachim Hofmann (89,7); 2. Wiesmühle I mit Gun-ther Dressel (94,4), Gerhard Förtsch (92,5), Jürgen Schneider (91,8), Jörg Roth (89,1);3. Wiesmühle III mit Michael Kestel (91,2), Lukas Kestel (89,5), Klemens Kestel (87,8),Anna Schneider (85,7); 4. Wiesmühle II; 5. Clubfreunde Reitsch; 6. Noobs 3 D; 7. SKBReitsch II; 8. CSU Reitsch; 9. FFW Reitsch; 10. SV Reitsch. . Einzelergebnisse: 1. Stefan Welscher (97,7 Ringe); 2. Gunther Dressel (94,4); 3. Do-minik Blinzler (93,0). – Tiefschüsse: 1. Gerhard Förtsch (14,7 Teiler); 2. Michael Kestel(15,7 Teiler; 3. Gunther Dressel (24,2).

Siegerehrung beim Vereine-Vergleichsschießen der SKB Reitsch. Von links: Josef Rebhan(Schriftführer SKB), Joachim Lang (SV Reitsch), Stefan Drews (Clubfreunde Reitsch), AlfonsWilczek (CSU Reitsch), Jürgen Schneider (Wiesmühle II), Matthias Jakob (Noobs 3D), Gun-ther Dressel (Wiesmühle I), Alexander Reif (SKB I), Dieter Knorr (Wiesmühle III), Felix Bayer(SKB II) und Berthold Schmidt (FFW Reitsch).

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Sportschützen

Hersbruck – Um sich für die landes- undbundesweiten Schießwettbewerbe des BSBzu qualifizieren, führte der Kreisverband(KV) Hersbruck/Lauf Kreisvergleichsschie-ßen in Kirchensittenbach (Klasse Großkali-ber), in Hohenstadt (Kleinkaliber) undNeunkirchen a. S. (Luftgewehr und Luftpis-tole) durch. Dabei wurden gute bis sehr gu-te Ergebnisse erzielt (s. Info-Kasten). DieEhrenscheibe des BSB ging an Anita Meu-ßel, der interne Georg Haas-Gedächtnispo-kal an Johann Wagner. Die Schützen freu-ten sich über die Teilnahme des stellvertre-tenden Landrats Norbert Reh und des 3.Bürgermeisters von Neunkirchen a. Sand,Andreas Beck, an der Siegerehrung (s. Fo-to), die durch Tino Hermes musikalisch ge-staltet wurde. Text/Foto: Kurt Meußel

Name, Vorname, Geburtsdatum und Geburtsort

……………………………………………………………………………………………………………………Ich bin/war* …. Kriegsteilnehmer, …. Hinterbliebener, …. Wehrpflichtiger, …. Zeit-/Berufssoldat, …. Soldat a.D./d.R., …. Jugendlicher, …. SonstigerI. Unter Anerkennung der Satzung des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) werde ich zum(Datum) ……………………………..

….* Einzelmitglied im BSB (Jahresbeitrag derzeit 18 Euro)….* Fördermitglied im BSB (Jahresbeitrag mindestens 49 Euro) In den Jahresbeiträgen ist der kostenfreie Bezug von sechs Ausgaben treue Kameraden enthalten.

II. ….* Ich abonniere (unabhängig von einer BSB-Mitgliedschaft) die Verbandszeitschrift treue Ka-meraden ab (Datum einsetzen) ……………………………… zum Jahresbezugspreis vonderzeit 15 Euro inkl. Versandkosten.

Zu I. und II.:

Der Jahresbeitrag/Jahresbezugspreis in Höhe von (bitte eintragen) ……………… Euro soll widerruflich

von meinem Konto bei der (Name der Bank) ………………………………………………………………

IBAN: ……………………………………………………………….. BIC ……………………………………

eingezogen werden.

Ort, Datum Unterschrift

………………………………………………………………………………………………………………......* Bitte ankreuzen

Luftgewehr: Freihändig-Damen: Hollederer, L. (295,6 Ringe); Alt-Männer: Nürnberger, U. (288,7); Senioren-Männer: Seybold, G.(299,7) – Stehend aufgelegt: Schüler II: Forkel, C. (189,2); Jungschützen: Britting, B. (276,7); Damen-Alt: Meyer, S. (299,6); Schützen:Bezold, S. (298,2); Alt: Kratzer, S. (302,1); Senioren: Schwederski, R. (316,6); Veteranen: Hofmann, W. (311,9); Alt-Veteranen: Ho-lececk (309,8); Versehrte: Wirth, P. (278,7) – sitzend: Damen-Alt: Meußel, A. (299,4); Senioren: Scharrer, W. (298,3); Veteranen: Hei-der, H. (301,8); Alt-Veteranen: Taubmann (301,1); Versehrte: Bezold, R. (286)

Luftpistole: Schützen: Elterlein, Ch. (212,4); Alt: Seitz, V. (243); Veteranen: Löffler, P. (248,8); Alt-Veteranen: Müller, J. (212,4); Ver-sehrte: Müller, W. (284,6)

KK: liegend: Senioren: Sollner, N. (288) - stehend aufgelegt: Damen: Klimesch, G. (234); Schützen: Krumpholz, H. (261); Senioren:Schwederski, R. (289); Alt-Veteranen: Müller, J. (198) - sitzend: Damen-Senioren: Meußel, A. (232); Veteranen: Dreng, K. (241) - KK– English-Match: Senioren: Sollner, N. (567) - KK – Sportpistole: Müller, W. (277)

Großkaliber GK 1: Linke, H. (236); GK 2: Meußel, K. (245); Dienstpistole: Gabriel, S. (241)

KV Hersbruck/Lauf (Mittelfranken)

Für landes- und bundesweite BSB-Schießwettbewerbe qualifiziert

Die erfolgreichen Schützen des KV Hersbruck-Lauf freuen sich über ihre Auszeichnungen.

Bei Interesse aneiner Einzel- oderFördermitgliedschaftim BSB bzw. aneinem Jahres -abonnement derVerbandszeitschrifttreue Kameradenbitte die nebenste-hende Karte ausfül-len und im ver-schlossenenBriefumschlag andas BSB-General -sekretariat senden.

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getroffen werden, nun wurde eine weiteremit dem Betzdorfer Schützenverein ge-schlossen. Die Vorsitzende des Schützen-vereins Sabina Kniep (l.) und der WissenerReservistenchef und Schießwart, Oberst-leutnant d.R. Axel Wienand, unterzeichne-ten kürzlich die entsprechende Vereinba-rung.

Kniep betonte, die Wissener Kamerad-schaft sei eine immer gern gesehene Trup-pe auf der Schießstätte in der Klingelsbachund unterstrich das besondere Vertrauens-verhältnis zu den Reservisten. Die Unter-zeichnung der Vereinbarung bot auch denAnlass zu Gesprächen mit richtungsweisen-den Impulsen für den Schießsport und fürdas schießsportliche bzw. kameradschaftli-che Miteinander. Text/Foto: aw

Sportschützen / Allgemeines

Betzdorf/Wissen – Schon seit Jahrenschießen die Wissener Reservisten auf derBetzdorfer Schießstätte. Ob Trainingsschie-ßen oder Meisterschaften: all das konntebeim Schützenverein Betzdorf realisiertwerden.

Mit der zusätzlichen Aufnahme der Re-servistenschießsportgemeinschaft (RSG)Oberes Siegtal als Abteilung der Reservis-tenkameradschaft (RK) Wisserland in dieSchießsportfachgruppe des BSB musstengewisse Vorgaben erfüllt werden. Dazu ge-hörte u.a. das Schließen von Nutzungsver-einbarungen mit den Schützenvereinen alsGrundlage für den Versicherungsschutz.

Mit dem Schützenverein Elkenroth konn-te bereits während der Vereinsmeister-schaften 2015 „Schießen“ im März eineentsprechende schriftliche Vereinbarung

RK Wisserland/Selbstständige Kameradschaft

Wissener Reservisten und Schützenverein Betzdorf schlossen Schießstand-Nutzungsvereinbarung

Die Erneuerung des BSB wird breit disku-tiert. Zum Artikel „Auf dem Weg zum zeit-gemäßen Tradítionsverband“ (treue Kame-raden 3/2015, S. 11 ff) erreichte uns nach-stehender Brief von Rainer Schmitt. Er istBSB-Kreisvorsitzender Würzburg/Main-Spessart, Vorsitzender der RAG und desFSKK und darüber hinaus in zahlreichen an-deren Soldatenverbänden tätig.

Der Artikel im letzten „Treuen Kamera-den“ war sehr interessant, jedoch sind alleFakten seit Jahren bekannt. Die meistenörtlichen Vereine haben mit ähnlicher Pro-

blematik zu tun, wenn auch nicht so starkwie die Soldatenvereine.

Wer hat die Schuld daran? Der Grund-stein dieser Strömung beginnt mit dem ver-lorenen 2. Weltkrieg. Die ewige Schuldfra-ge, die uns immer und immer wieder vonPolitik und Teilen der Gesellschaft vorgebe-tet wurde und wird, ist ein Grund dafür. Einweiterer liegt daran, dass der Soldat vonSeiten der Politik nicht unterstützt wird. Inwelchem Land ist es möglich, einen Solda-ten als „potentiellen Mörder“ zu bezeich-nen? Ich weiß keines.

Ein weiterer Grund ist, dass die Bundes-wehr, aufgrund des verlorenen Krieges unddie in diesem begangenen Verbrechen kei-ne Tradition hat. In welchem Krieg gibt esdiese nicht? Die Geschichte sollte endlichvon neutralen Historikern richtig aufgear-beitet werden.

Dies sind einige Gründe, warum man-cher Soldat in Deutschland sich in seinerRolle nicht wohlfühlt und sich nach Endeseiner Dienstzeit dann kaum in einem Sol-datenverein einbringen wird, der in großenTeilen der Bevölkerung als Vereinigung

ewig Gestriger angesehen undvielleicht auch noch in die rechteEcke geschoben wird.

In den Dörfern, in denen starkerZuwachs von außen erfolgt, ist diedörflich gewachsene Tradition ei-nes Krieger- und Soldatenvereinesfür die Neubürger nicht verständ-lich, da ihnen der Bezug zu denFamiliengeschichten der „Urein-wohner“ fehlt. Den Neubürgerndient die Gemeinde als „Wohn-und Schlafplatz“. Der Großteilvon ihnen hat für einen Soldaten-verein, VdK, Sängerverein, Land-frauenbund und kirchliche Verei-ne kein Interesse. Für sie kommt,wenn überhaupt, der Sport-, Ten-nis- und Schützenverein zur Frei-zeitbeschäftigung in Frage.

Ein weiteres Problem ist die Ab-schaffung der Wehrpflicht, dasbekannt ist und ich hier nicht dis-kutieren will.

Ein weiterer Punkt ist das man-

AbsenderName, Vorname

………………………………………………………… .Straße

………………………………………………………… PLZ, Wohnort

………………………………………………………… Telefon

………………………………………………………… E-Mail

…………………………………………………………

AnBayerischer Soldatenbund 1874 e.V.GeneralsekretariatDachauer Straße 128

80637 München

Leserbrief

Karte bitte heraustrennenund im frankierten Brief -umschlag einsenden. Nicht als Postkarte verschicken!