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1 UCEF Unabhängiges Centrum für empirische Markt- und Sozialforschung GmbH www.ucef.de Ausbilderarbeitskreis Tourismus und Freizeit, IHK Cottbus, 8. November 2007 Was hat der demografische Wandel mit Tourismus zu tun?

UCEF Unabhängiges Centrum für empirische Markt- und Sozialforschung GmbH 1 Ausbilderarbeitskreis Tourismus und Freizeit, IHK Cottbus, 8. November

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  • Ausbilderarbeitskreis Tourismus und Freizeit,IHK Cottbus, 8. November 2007Was hat der demografische Wandelmit Tourismus zu tun?

  • Struktur des Vortrages:

    Demografische Entwicklungen in Ostdeutschland

    Wenn denn die Vernderung von Bevlkerungszahlen und Altersstrukturen nur alles wre ...

    Und was hat das alles mit Tourismus zu tun?

  • Der demografische Wandel ist in Wirklichkeit ...... eine demografische Revolution

  • Bevlkerungs-entwicklung

    Prignitz1 Demografische Revolution

  • Bevlkerungs-entwicklung 2001-2005

    1 Demografische Revolution

  • Die Fruchtbarkeitsziffer stagniert auf niedrigem Niveau, die Zahl derFrauen im gebrfhigen Alter sinktGeburtenrckgang

    Ostprignitz-RuppinPrignitz1 Demografische Revolution

  • Geburten-rckgang

    Altersspezifische Fruchtbarkeitsziffern Dreijahresperioden 1998 und 2003Ostprignitz-Ruppin1 Demografische Revolution

  • < 35> 50 Fruchtbarkeitsziffern nach Kreisen - Dreijahresperiode 2000-2002 UCEF-Berechnungen auf Basis von Statistik Regional,Statistische mter des Bundes und der Lnder, Ausgabe 2003.Geburtenrckgang

    1 Demografische Revolution

  • 1 Demografische RevolutionWanderung Wanderungssaldi Dreijahresperiode 2003-2005

  • Wanderungssaldi der Altersgruppe 18 bis unter 25 Jahre Dreijahresperiode 2000-2002 UCEF-Berechnungen auf Basis von Statistik Regional,Statistische mter des Bundes und der Lnder, Ausgabe 2003.WanderungWanderungsverluste sind nicht nur einquantitatives Problem. Es verschwindendie Leistungsstarken, die Flexiblen ...

    Die ostdeutschen Regionen verlieren ihreZukunftsfhigkeit. Sie geben sie an diewestdeutschen Regionen ab.1 Demografische Revolution

  • 1 Demografische Revolution... dann die MnnerWanderung Frauen zuerst ...

  • Wanderung Mnnerohne FrauenPaarbildungspotentiale sind fr jungeMnner in ganz Ostdeutschlanddefizitr.

    Der Blick in die Nachbarregion gengtnicht. 1 Demografische Revolution

  • Wanderung Mnnerohne Frauen

    Paarbildungspotential in Abhngigkeitvom Alter 1999 und 2004Ostprignitz-Ruppin1 Demografische Revolution

  • Veralterung AltenquotientenUCEF-Berechnungen auf Basis von Statistik Regional,Statistische mter des Bundes und der Lnder, Ausgabe 2003.Veralterung ist hierzulande wenigerdadurch bestimmt, dass der Anteil anAlten hoch ist er wchst deutlich, istaber geringer als in Westdeutschland.Ostprignitz-RuppinPrignitz1 Demografische Revolution

  • 1 Demografische RevolutionAnteil der Bevlkerung ab 60 Jahre 2005

  • Veralterung JugendquotientenOstprignitz-RuppinPrignitzVeralterung ist hierzulande weit mehr dadurch bestimmt, dassKinder und Jugendliche fehlen...

    Damit fehlt auch Zukunft der Alten.1 Demografische Revolution

  • Veralterungist nicht gleich Veralterung:

    In Westdeutschland werden die Alten lter.

    Das gilt glcklicherweise auch fr Ostdeutschland.

    Aber hier wandern die ab, die Kinder bekommen knnen, und die, die bleiben, bekommen weit weniger Kinder als die Gleichaltrigen in Westdeutschland.

    Zudem ist Abwanderung nicht nur ein quantitatives Problem. Denn esverschwinden in aller Regel die leistungsfhigsten flexiblen jungen Leute,die die Zukunftsfhigkeit einer Region wesentlich mitbestimmen. 1 Demografische Revolution

  • Und Veralterung sieht dannetwa so aus ...1 Demografische Revolution

  • Tempo und regionale Differenzierung:

    Die demografischen Vernderungen erfolgen fast berall mit einemenormen Tempo. Aber sie erfolgen regional differenziert und verndernentsprechend rasant die sozialrumlichen Verhltnisse.

    Nachhaltigkeit:

    Die bisherigen demografischen Prozesse verndern die regionalenStrukturen der Bevlkerung tiefgreifend und nachhaltig. Dagegen istkein Kraut gewachsen.

    Es sei denn, eine neue Immigration aber woher sollte die kommen?! 1 Demografische Revolution

  • 1 Demografische RevolutionNachhaltigkeitUCEF-Langzeitprognose der Bevlkerungsentwicklungvon Gemeinden

  • Entwicklung der Einwohnerzahlin der Gemeinde Musterdorf UCEF-Langzeitprognosen,Basisjahr 20041 Demografische Revolution

  • Wenn denn die Vernderung von Bevlkerungszahlen und Altersstrukturen nur alles wre !

  • Es gibt erhebliche siedlungsstrukturelle Umbrche. Zielgruppen verndern sich also nicht nur in ihrer Strke, sie verndern auch ihren Ort.

    Mehr noch: der Raum differenziert sich nach Einkommen aus ...

    Die Organisation des Zusammenlebens in Haushalten verndert sich sehr schnell. - rcklufige Kinderzahlen - bisher schnell wachsende Zahlen der Single-Haushalte und von Zwei-Personen-Haushalten

    Regionale Mrkte sind durch die demografischen und siedlungsstrukturellenVernderungen in starkem Mae betroffen. Denn mit den Bevlkerungs-zahlen und Altersstrukturen verndern sich Bedarfe, Interessen, Nachfrage-und Kaufkraftstrukturen.

    Und betroffen ist die regionale Infrastruktur ...2 Demografie ist lngst nicht alles ...

  • Strukturentwicklung Privater Haushaltein Mecklenburg-Vorpommern 1991-2001UCEF-Berechnungen auf Basis von: Statistische Berichte ber den Mikrozensus in Mecklenburg Vorpommern fr die jeweiligen Jahre, Statistisches Landesamt MecklenburgVorpommern.2 Demografie ist lngst nicht alles ...

  • Ausdifferenzierung des Raumesnach Einkommen 2005Quelle: UCEF-Berechnungen auf Basis von Statistik Regional, Statistische mter des Bundes und der Lnder.2 Demografie ist lngst nicht alles ...

  • Gemeindetypologie der Entwicklungvon Einkommen und EinkommenssteuerpflichtigenMecklenburg-Vorpommern 2001 vs. 1998Quelle: UCEF-Berechnungen auf Basis von Statistik Regional, Statistische mter des Bundes und der Lnder.2 Demografie ist lngst nicht alles ...

  • 2 Demografie ist lngst nicht alles ...

  • Monatlicher Pro-Kopf-Wasserverbrauch von Haushaltstypen 2003 (Vorpommern)UCEF-Berechnungen auf Basis der Haushaltserhebungen durch die Auftraggeber.2 Demografie ist lngst nicht alles ...

  • Und was hat das allesmit Tourismus zu tun?

  • 3 Demografie und TourismusEinflufaktor Demografie

  • Tourismus ist kein Heilkraut gegen alles, aber er kann helfen ...

    Kinder und Jugendliche sind die Feriengste von morgen

    2Den eindimensionalen Gast gibt es nicht

    Kleinanbieter sind Katalysatoren des touristischen Klimas in einer Region und sie sind besonders gefhrdet3 Demografie und Tourismus

  • Wo sind die Kinder und Jugendlichen?

    Kinder und Jugendliche sind in Deutschland regionalunterschiedlich verteilt.

    Kenntnisse darber knnen fr die Effizienz des Marketinghilfreich sein.

    Gemessen an der Zahl der Beherbergungskapazittenist die Zahl der Kinder und Jugendlichen aber faktisch in jeder Region gro.

    Das Reisepotential wird also nicht in erster Linie durch Masse bestimmt wichtiger ist dieQualitt der Angebote und das Kommunikationsmarketing.3 Demografie und Tourismus

  • Die regionale Verteilung von Schlern ber die Kreise der Bundesrepublik 1998UCEF-Berechnungen auf Basis von Statistik Regional, Statistische mter des Bundesund der Lnder, Ausgabe 2000.3 Demografie und Tourismus

  • Es gibt nicht den eindimensional interessierten Gast, es gibt hchstens eindimensionale Vorstellungen darber, was Gste wirklich interessiert.

    Und es gibt eindimensionale Angebote.

    Die Vielfalt und Differenziertheit der Interessenlagen von Gsten verlangt zwingend regionale Vernetzung ausdifferenzierter Angebote.UCEF-Berechnungen auf Basisder Gstebefragung 1999 des TMV.Interessenvielfalt der SommergsteMecklenburg-Vorpommerns 19993 Demografie und Tourismus

  • Interessenspektren jugendlicher SommergsteMecklenburg-Vorpommerns 1999UCEF-Berechnungen auf Basis der Gstebefragung 1999 des TMV.3 Demografie und Tourismus

  • Die Vielfalt und Differenziertheit der Interessenlagen von Gsten verlangt zwingend

    regionale Vernetzung ausdifferenzierter Angebote.

    Das geht nicht ohne Kleinanbieter. Sie sindKatalysatoren des touristischen Klimas in einer Region wenn sie denn vernetzt agieren.3 Demografie und Tourismus

  • Monatliche Bettenauslastung nach Betriebsgre -Mecklenburg-Vorpommern 2000-2002UCEF-Berechnungen auf Basis der Amtlichen Reisestatistik,Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern.3 Demografie und Tourismus

  • Beschftigte und Bettenauslastung nach Bettenkapazitt der Regionen -Mecklenburg-Vorpommern 1999UCEF-Berechnungen auf Basis der Amtlichen Reisestatistik und von Beschftigtenzahlen nach Wirtschaftsbereichen,Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern.3 Demografie und Tourismus

  • Folgerungen I

    Wir erleben hierzulande eine demografische Revolution. Sie ist nicht aufzuhalten und hat tiefgreifende, nachhaltig wirksame Folgen. Will man sie (so gut es geht) beherrschen, werden tradierte Instrumente kaum helfen gefragt ist barrierefreies, komplexes Denken und die Suche nach regionalspezifischen, unkonventionellen Antworten.

    Die Zukunftsfhigkeit von Regionen hngt in starkem Mae davon ab, ob es gelingt, junge Frauen in der Region zu halten. Man wird sie nur halten knnen, wenn man ihnen in der Region Perspektive gibt. Das bedeutet mehr als die Mglichkeit, einen Job zu kriegen ...

    Tourismus kann dabei helfen. Vorausgesetzt er versteht sich nicht als Billiglohnsektor mit insgesamt prekren Beschftigungsverhltnissen.

  • Folgerungen II

    Die demografischen und siedlungsstrukturellen Umbrche werfen die Frage auf, welche regionale Wirtschaft von der ansssigen Bevlkerung getragen werden kann. Sie verlangen erhebliche Anpassungsleistungen von Wirtschaft und Gewerbe und unter-nehmerische Weitsicht.

    Mehr und mehr Bedeutung wird die Frage gewinnen, ob kritische Massen fr den Erhalt von Infrastrukturen unterschritten werden, die auch fr den Tourismus bedeutsam sind. Das ist nicht in erster Linie abhngig von Gstezahlen. Wichtiger ist dafr die Entwicklung von Zahl und Struktur der ansssigen Bevlkerung.

  • Folgerungen III

    Tourismus ist kein Allheilmittel, aber er kann helfen. Dabei ist im Auge zu behalten, dass Kinder und Jugendliche die Gste von morgen sind und dass Gste stark ausdifferenzierte Interessen besitzen, die eine adquate touristische Angebotspolitik verlangen. Dabei kommt Kleinanbietern eine Rolle als Katalysatoren des touristischen Klimas in der Region zu - sofern sie vernetzt sind.