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138 Buehbesprechungen. Ktinise&e Wochenschrift die Produktion des Acetylcholin durch die Cholin-Acetylase zu f6rdern oder auf die acetylcholinabbauende Cholincsterase hemmend zu wirken. Zusammen[assung. In Versuchen an verschiedenen iso- iierten Organen wird gezeigt, dab Barium-Ionen in Kon- zentrationen, welehe den ]~inskeltonus noch nicht beein- flnssen, in ~hnlicher Weise wie Acetylcholin, auf Organe mit Spontanbewegungen bewegung~aus[6send und frequenz steigernd wirken. Durch Vorbehandlung mit Bariumchlorid werden Acetylcholin-Wirkungen verstgrkt nnd mngekehrt. Atropin vermag an einigen Organen den hier gesehilderten Bariumeffekt zu hemmen. M6glicherweise be~ht die ge- uannte Wirkung der Barium-Ionen auf einer f6rdernden Wirkung der Cholinacetylase oder auf einer Hemmung der Cholinesterase. Literatm'. i ~ FiimcEg, H.: Arch. exper. Path. u, Phar- makol. 88, 178 (1916). -- z FiiH~sg, I-I.: Arch. exper. Path. u. Pharmakol. 119, 56 (1926). -- a ]~ULBRING, E., n. J.H. BYRd: Nature {Lend.) 186, 172 (1949). -- * ByRd, J. H., u. J.R. VA~E: J. of Physiol. 108, 104 (1949). UBER DEN EINFLUSS VON DICUMAROL AUF DIE PERMEABILIT~T DER 6EF~SSE*. Von GUSTAV K-ffSCHINSKYu n d HERTA LUDEWIG. AUS dem PharmakologischenInstitut der Universitgt~[aina (Direk$0r: Prof. Dr. G. KUSCHINSKY). (Eingegangen am 27. Oktober 19~9.) I~inische Beobaehtungen zeigten, dab mitunter nach der Dicumaroltherapie eine Neigung zu Blntnngen auftreten kann. Die Blutungsbereitschaft bei Weidetieren war be- kanutlich auch AnlaB zu der Erforschung der Dicumarol- wirkungen. Es ist nicht ohne weiteres einzusehen, warum el11 verminderter Prothrombinspieget zu Spontanblutungen fiihren sell, wenn die GefgBwand intakt ist. IN~EU~YR 11114 ScH.vm)~ hubert bei Menschen einen yon der Wirkung auf das Prothrombin unabhgngigen Effekt auf die Capillarperme- abiliti~t beobachtet. Um im Experiment die Permeabilitgts- einfttisse des Dicumarol ngher aufzukl~ren, haben wir Ver- suche an NIgnsen durehgefiihrt. Methodisches, Zur Bestimmung der Gef~$wanddurch- lgssigkeit benutzten wir die friihcr fiir die ~dfung tier Rutin- *Die Ergebnisse wcrden ausfiihrlich im Arch.exper.Path. u. Pharmakol. verSffentlicht. Wirkung yon uns verwendete Methode 2. Auter der Gewichts- bestimmung der Hinterextremitaten bei der Durchstr6mung mit Warmbltitertyrode wurde bei diesel1 Versuchen kurz vor der T6tung der Tiere die Prothrombinzeit naeh der HALSE- sehen Modifikation der Methode yon Q~cK-LEL~AA~R¢be- stimmt. Die MiSuse erhielte11 Dicumarol in eiuer Dosis yon 0,04--1 mg/g per os. Versuchsergebnis~e. Dicumarol erzeugte 1--7 Std naeh der Gabe per os in 7 yon 8 Fgllen keine Vergnderung der Prothrombinzeit, dagegen in 8 yon 12 F/illen eine zum Teil betr~ehtliche Zunahme der Permeabilitgt. "In 1 Fall war die Permeabilitgt unvergndert, in 3 weitere11 vermindert. Eine weitere Gruppe yon Tieren wurde 11--27 Std nach der Dicnmaro]gabe Untersucht. In 14 yon 15 Fgllen w~r die Prothrombinzeit verlgngert. Dagegen war in 8 yon 10 ~'gllen die Permeabilitgt vermindert, in 1 Fall nnvergndert und nur in 1 :Fall noch vermehrt. Aus den Versuehen geht hervor, daf~ seho11 lunge, bevor eine Wh-knng anf das Prothrombin zu beobachten ist, bereits eine Vermehrung der GefgBwanddurchl~ssigkeit vorliegt. Erst nach 11 Std ist die Prothrombinzeit vermehrt, wghrend um diese Zeit in dem gr6Beren Teil der Versuche keine Vermehrung der Permeabilitgt mehr vorliegt. Wir sehen also eine Disso- ziation zwischen der Wirkung anf die Prothrombinzeit nnd anf die GefgBwand. Ob der primate Angriffspunkt flit die GefgBwandvergnderung die Leber ist~ k6nnte nur durch direkte Durchstr6mung mit Dicumaroll6sung entschieden werden. Wegen der schlechten Wasserl6sliehkeit des Pr~- parates bei einem p~ im physiologischen Bereieh lieB sich diese Frage noch nicht e11tscheiden. Zusammen/assung. Bei ~Igusen wurde die Wirkung yon Dicumarol auf die Prothrombinzeit and auBerdem gleich- zeitig die Gefi~Bw~ndpermeabilitgt untersueht. Ftir diesen Zweck wurde die Gewichtszunahme der mit Tyrode-L6sung durchstr6mten Hinterextremitgten gemessen. Es zeigte sich, dab 1--7 Std nach Dicumarol per os die Prothrombinzeit unvergndert, die GefgBwandpermeabilitgt in der Mehrzahl der F~lle betrgehtlieh erh6ht war. 11 bis 27 Std naeh Dicumarol war die Prothrombin~zeit erh6ht, die Permeabitit~t war in der Mehrzahl der Fiflle nicht mehr erh6ht, sondern in der ~ehrzahl der Fglle erniedrigt. Aus den Versuchen ist zu schlieBen, dab Dicumarol nebcn der Wirkung auf die Prothrombinzeit a11ch einen Ein- flag auf die Permeabilit/~t der GefgBwand hat. Literatur. ~ NEb~Y~, A., u. J. So.~m: Sehweiz. reed. Wschr. 1948, 616. - - ~I~vsc~-~¢SKY, G., W. Duro~ u. R. HE~ES: Arch. exper. Path. u. Pharmakol. 207, 138 (1949). REFERATENTEIL. BUCHBESPRECHUNGEN. Hamburger, F. A.: Das Sehen.in der D~immerung. Physio- logic und Klinik. Wien: Springer 1949. IX, 185 S. u. 42 Abb. DMark 16.--. Mit den Resultaten einsehlagiger Arbeiten ffir die ehe- malige Deutsche Kxiegsraarine wendet sich die Monographie nicht nur wie im 8chluJBabschnitt an den Ophthalmologen, sondern auch an dan Neurologen, Internisten, Physiker und Philosophen. -- Die optischen Aufgaben sind unter die zwei Arten yon Retzhautsinneszellen aufgeteilt, yon denen die Stgbchen fiir das Sehen in tier Dunkelheit, die ZaI~fen ffir das Tagessehen bestimmt sind (Diimmerungsskotom an der Stelle starkster Zapfenanhi~ufung). ~ Die eigenen Untersuchungen des Veff. (gearbeitet wurde mit dem EXGELKING-ItARTV~G- Adaptometer, dem ~TOWAK-WETT~H:AWER-Ger&t, dem CoM- BE~G-Nyktcmeter and dem Nuktoskop yon v. TSC~E~MA~- Sv.YSI~EGG und HEI~sIvs) betreHen vor allem die Readap- tation. Sic ergaben, dab die Erholungszeit unabhfingig veto Adaptationszustand nnd gleieh der positiven Nachbildphase ist. Bei wiederholter Priifung bleibt sic dieselbe. Die Seh- sch~rfe wird unvergleichlich viel raseher zurfickgewonnen als die Adaptation verloren geht (man denke an Blendung nnd Adaptation im niiehtlichen StraBenverkebr). :Blendnngszeit und B]endungsintensitat sind nur innerhalb gewisser Grenzen vertauschbar. Die individuellenVerschiedenheiten der Adap- tation sind im Bereich der Zwidiehthetligkeiten am ausge- sprochensten. Die Bildsehfirie ist fiir das Dunkelauge yon geringer Bedeutung, seine Pupille ist welt, die Akkommo- dationsmiose entfMlt. Die pupillomotorisehe Wirkung der Netzhaut schlechter Nachtseher, Pigmentierter and ~lterer Leute ist herabgesetzt, ebenso allgemein ihre Wirkung auf die Akkommodation. Nab- lind Fernpunkt riicken auf- einander zu, bis sic zusammenfallen. ])as Streben nach gr6Berer Bi]dschgrfe fiihit zur ~achtmyopie. Die physio- logische Hypermetrorie yon 0,75 D gewinnt fiir das Dgmme- rungssehen als Ausgleich des Astigmatismns an Bedeutm,g, durch den das naehts sehleehter sichtbare langwellige Licht weniger gebrochen wird als das nachts besser sichtbare kurz- wellige. Bei pathologisch fixierter Pupillenweite mid bei fixierter Einstellung der breehenden Medien ist die D,~.~kel- sehleistung schleeht. Die ~Xarbtiichtigkeit ist ohne EinfluB, dagegen sieht man im ersch6pften and im O~-Mangelzustand im Dunkeln nicht gut. Der Vitamin-A-Mangel ist in Europa nut selten die Ursaehe ungeniigenderDammermlgssehleistung, trotzdem mu~te Verf. die Befunde van v. S:rvn~z best~ti- gen, dab Angebot yon Vitamin A (ebenso wie Coffein, Strych- nin, Pervitin und Helenien) die Nachtsehleistung steigert. Die erkenntnistheoretische Bedeutung der Befunde, vor allem derjenigen bei der Untersuchung der Readaptation, liegt darin, dab die Sehleistung nieht allein passives Engramm, sondern auch ein Handeln ist. Die passive and die aktive Komponent~ der optisehen Wah~nehmung erscheinen im Bild des passiven Zerfalls und des aktiven Anfbaues der 8eh= stoffe, deren Gleichgewicht oder ~betwiegen die Adaptation und die Empfindung Lieht oder Farbe, Dunkelheit oder

Über den Einfluss von Dicumarol auf die Permeabilität der Gefässe

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138 Buehbesprechungen. Ktinise&e Wochenschrift

die Produktion des Acetylcholin durch die Cholin-Acetylase zu f6rdern oder auf die acetylcholinabbauende Cholincsterase hemmend zu wirken.

Zusammen[assung. In Versuchen an verschiedenen iso- iierten Organen wird gezeigt, dab Barium-Ionen in Kon- zentrationen, welehe den ]~inskeltonus noch nicht beein- flnssen, in ~hnlicher Weise wie Acetylcholin, auf Organe mit Spontanbewegungen bewegung~aus[6send und frequenz steigernd wirken. Durch Vorbehandlung mit Bariumchlorid werden Acetylcholin-Wirkungen verstgrkt nnd mngekehrt. Atropin vermag an einigen Organen den hier gesehilderten Bariumeffekt zu hemmen. M6glicherweise be~h t die ge- uannte Wirkung der Barium-Ionen auf einer f6rdernden Wirkung der Cholinacetylase oder auf einer Hemmung der Cholinesterase.

Literatm'. i ~ FiimcEg, H.: Arch. exper. Path. u, Phar- makol. 88, 178 (1916). - - z FiiH~sg, I-I. : Arch. exper. Path. u. Pharmakol. 119, 56 (1926). - - a ]~ULBRING, E., n. J .H . BYRd: Nature {Lend.) 186, 172 (1949). - - * ByRd, J. H., u. J .R . VA~E: J. of Physiol. 108, 104 (1949).

UBER DEN EINFLUSS VON DICUMAROL AUF DIE PERMEABILIT~T DER 6EF~SSE*.

Von GUSTAV K-ffSCHINSKY und HERTA LUDEWIG.

AUS dem Pharmakologischen Institut der Universitgt ~[aina (Direk$0r: Prof. Dr. G. KUSCHINSKY).

(Eingegangen am 27. Oktober 19~9.)

I~inische Beobaehtungen zeigten, dab mitunter nach der Dicumaroltherapie eine Neigung zu Blntnngen auftreten kann. Die Blutungsbereitschaft bei Weidetieren war be- kanutlich auch AnlaB zu der Erforschung der Dicumarol- wirkungen. Es ist nicht ohne weiteres einzusehen, warum el11 verminderter Prothrombinspieget zu Spontanblutungen fiihren sell, wenn die GefgBwand intakt ist. IN~EU~YR 11114 ScH.vm)~ hubert bei Menschen einen yon der Wirkung auf das Prothrombin unabhgngigen Effekt auf die Capillarperme- abiliti~t beobachtet. Um im Experiment die Permeabilitgts- einfttisse des Dicumarol ngher aufzukl~ren, haben wir Ver- suche an NIgnsen durehgefiihrt.

Methodisches, Zur Bestimmung der Gef~$wanddurch- lgssigkeit benutzten wir die friihcr fiir die ~dfung tier Rutin-

* Die Ergebnisse wcrden ausfiihrlich im Arch. exper. Path. u. Pharmakol. verSffentlicht.

Wirkung yon uns verwendete Methode 2. Auter der Gewichts- bestimmung der Hinterextremitaten bei der Durchstr6mung mit Warmbltitertyrode wurde bei diesel1 Versuchen kurz vor der T6tung der Tiere die Prothrombinzeit naeh der HALSE- sehen Modifikation der Methode yon Q~cK-LEL~AA~R¢ be- stimmt. Die MiSuse erhielte11 Dicumarol in eiuer Dosis yon 0,04--1 mg/g per os.

Versuchsergebnis~e. Dicumarol erzeugte 1--7 Std naeh der Gabe per os in 7 yon 8 Fgllen keine Vergnderung der Prothrombinzeit, dagegen in 8 yon 12 F/illen eine zum Teil betr~ehtliche Zunahme der Permeabilitgt. "In 1 Fall war die Permeabilitgt unvergndert, in 3 weitere11 vermindert. Eine weitere Gruppe yon Tieren wurde 11--27 Std nach der Dicnmaro]gabe Untersucht. In 14 yon 15 Fgllen w~r die Prothrombinzeit verlgngert. Dagegen war in 8 yon 10 ~'gllen die Permeabilitgt vermindert, in 1 Fall nnvergndert und nur in 1 :Fall noch vermehrt.

Aus den Versuehen geht hervor, daf~ seho11 lunge, bevor eine Wh-knng anf das Prothrombin zu beobachten ist, bereits eine Vermehrung der GefgBwanddurchl~ssigkeit vorliegt. Erst nach 11 Std ist die Prothrombinzeit vermehrt, wghrend um diese Zeit in dem gr6Beren Teil der Versuche keine Vermehrung der Permeabilitgt mehr vorliegt. Wir sehen also eine Disso- ziation zwischen der Wirkung anf die Prothrombinzeit nnd anf die GefgBwand. Ob der primate Angriffspunkt flit die GefgBwandvergnderung die Leber ist~ k6nnte nur durch direkte Durchstr6mung mit Dicumaroll6sung entschieden werden. Wegen der schlechten Wasserl6sliehkeit des Pr~- parates bei einem p~ im physiologischen Bereieh lieB sich diese Frage noch nicht e11tscheiden.

Zusammen/assung. Bei ~Igusen wurde die Wirkung yon Dicumarol auf die Prothrombinzeit and auBerdem gleich- zeitig die Gefi~Bw~ndpermeabilitgt untersueht. Ftir diesen Zweck wurde die Gewichtszunahme der mit Tyrode-L6sung durchstr6mten Hinterextremitgten gemessen.

Es zeigte sich, dab 1--7 Std nach Dicumarol per os die Prothrombinzeit unvergndert, die GefgBwandpermeabilitgt in der Mehrzahl der F~lle betrgehtlieh erh6ht war. 11 bis 27 Std naeh Dicumarol war die Prothrombin~zeit erh6ht, die Permeabitit~t war in der Mehrzahl der Fiflle nicht mehr erh6ht, sondern in der ~ehrzahl der Fglle erniedrigt.

Aus den Versuchen ist zu schlieBen, dab Dicumarol nebcn der Wirkung auf die Prothrombinzeit a11ch einen Ein- flag auf die Permeabilit/~t der GefgBwand hat.

Literatur. ~ NEb~Y~, A., u. J. So .~m: Sehweiz. reed. Wschr. 1948, 616. - - ~I~vsc~-~¢SKY, G., W. D u r o ~ u. R. HE~ES: Arch. exper. Path. u. Pharmakol. 207, 138 (1949).

REFERATENTEIL. BUCHBESPRECHUNGEN.

Hamburger, F. A.: Das Sehen.in der D~immerung. Physio- logic und Klinik. Wien: Springer 1949. IX, 185 S. u. 42 Abb. DMark 16.--.

Mit den Resultaten einsehlagiger Arbeiten ffir die ehe- malige Deutsche Kxiegsraarine wendet sich die Monographie nicht nur wie im 8chluJBabschnitt an den Ophthalmologen, sondern auch an dan Neurologen, Internisten, Physiker und Philosophen. - - Die optischen Aufgaben sind unter die zwei Arten yon Retzhautsinneszellen aufgeteilt, yon denen die Stgbchen fiir das Sehen in tier Dunkelheit, die ZaI~fen ffir das Tagessehen bestimmt sind (Diimmerungsskotom an der Stelle starkster Zapfenanhi~ufung). ~ Die eigenen Untersuchungen des Veff. (gearbeitet wurde mit dem EXGELKING-ItARTV~G- Adaptometer, dem ~TOWAK-WETT~H:AWER-Ger&t, dem CoM- BE~G-Nyktcmeter and dem Nuktoskop yon v. TSC~E~MA~- Sv.YSI~EGG und HEI~sIvs) betreHen vor allem die Readap- tation. Sic ergaben, dab die Erholungszeit unabhfingig veto Adaptationszustand nnd gleieh der positiven Nachbildphase ist. Bei wiederholter Priifung bleibt sic dieselbe. Die Seh- sch~rfe wird unvergleichlich viel raseher zurfickgewonnen als die Adaptation verloren geht (man denke an Blendung nnd Adaptation im niiehtlichen StraBenverkebr). :Blendnngszeit und B]endungsintensitat sind nur innerhalb gewisser Grenzen vertauschbar. Die individuellen Verschiedenheiten der Adap- tation sind im Bereich der Zwidiehthetligkeiten am ausge- sprochensten. Die Bildsehfirie ist fiir das Dunkelauge yon geringer Bedeutung, seine Pupille ist welt, die Akkommo-

dationsmiose entfMlt. Die pupillomotorisehe Wirkung der Netzhaut schlechter Nachtseher, Pigmentierter and ~lterer Leute ist herabgesetzt, ebenso allgemein ihre Wirkung auf die Akkommodation. Nab- lind Fernpunkt riicken auf- einander zu, bis sic zusammenfallen. ])as Streben nach gr6Berer Bi]dschgrfe fiihit zur ~achtmyopie. Die physio- logische Hypermetrorie yon 0,75 D gewinnt fiir das Dgmme- rungssehen als Ausgleich des Astigmatismns an Bedeutm, g, durch den das naehts sehleehter sichtbare langwellige Licht weniger gebrochen wird als das nachts besser sichtbare kurz- wellige. Bei pathologisch fixierter Pupillenweite mid bei fixierter Einstellung der breehenden Medien ist die D,~.~kel- sehleistung schleeht. Die ~Xarbtiichtigkeit ist ohne EinfluB, dagegen sieht man im ersch6pften and im O~-Mangelzustand im Dunkeln nicht gut. Der Vitamin-A-Mangel ist in Europa nut selten die Ursaehe ungeniigender Dammermlgssehleistung, trotzdem mu~te Verf. die Befunde van v. S : r v n ~ z best~ti- gen, dab Angebot yon Vitamin A (ebenso wie Coffein, Strych- nin, Pervitin und Helenien) die Nachtsehleistung steigert. Die erkenntnistheoretische Bedeutung der Befunde, vor allem derjenigen bei der Untersuchung der Readaptation, liegt darin, dab die Sehleistung nieht allein passives Engramm, sondern auch ein Handeln ist. Die passive and die aktive Komponent~ der optisehen Wah~nehmung erscheinen im Bild des passiven Zerfalls und des aktiven Anfbaues der 8eh= stoffe, deren Gleichgewicht oder ~betwiegen die Adaptation und die Empfindung Lieht oder Farbe, Dunkelheit oder