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v. Graefes Archiv ftir Ophthahuologie, Bd. 150, S. 75--90 (1950). Aus der Augenabteilmlg der Kr~nken~nst~lt Rudolfstiftung in Wien (Vorstand: Doz. Dr. F. RSSSLEIr [Jber die akkommodative Einstellung des Auges and ihre Abh~ngigkeit vom Zl~stande des Nervensystems *. Von F. R(iSSLE~. Mit 1 Tex~abbildung. Die AuBendinge, denen unsere Aufmerksamkeit zugewendet ist, 16sen eine um so stgrkere Akkommodation aus, je ngher sie dem Auge sind. Dag sieh die M~kommodative Einstellung zielsicher dem jeweiligen Ab- stande des Objekts vom Auge anpassen kann, wird im Doppelauge vor allem durch die Querdisparation gleiehzeitig beanspruehter Netzhaut- stellen ermSglieht. Dadurch erlangt das Sehorgan eine neue Empfindungs- quMitgt (Tsc~gRM~): die sterisehe oder Tiefenqualit~t (Bathoskopie naeh AALL). Die Eindrfieke korrespondierender Netzhautstellen unter- liegen, wie TSC~ER~AK sieh ausdrfiekt, ,,der absoluten und der ego- zen~risehen Tiefenlokalisation als nahe und fern, die querdisparaten hingegen noeh einer rela~iven zum eigenen K6rper". Die Fusion zwingt zur Versehmelzung der beid~ugigen Wahrnehmungsbilder und damit zugleieh aueh zur Ausriehtung der Blieklinien beider A~gen auf den Punkt der Aufmerksamkeit. D~ dutch das Konvergenzgef~hl aueh die Akkommodation in entspreehender Weise angeregt wird -- Konvergenz und Akkommodation sind in gewissem Sinne aneinandergekoppelt -- werden die Augen, die bei der Betruehtung eines nahen Gegenstandes kovergieren, zugleieh in den Zustand erh6hter Akkommodation versetzt. Dem Einzeluuge fehlt diese Hilfe und doeh stellt es ohne grote Ver- zSgerung auf die versehiedenen Objektentfernungen ein; man erkI~r~ dies daraus, daft auger den ,,stereoskopisehen" Motiven des Doppelauges noeh ,,empirisehe" Motive vorhanden sind, die ftir das Einzelauge als Hilfen allein in Betraeht kommen kSnnen: die ParMlaktoskopie auf Grund der Bewegungsparallaxe (Tse~E~AJ~), die geometriseh-perspek- tivisehe Auslegung, die Verteilung von Lieht und Sehatten und endlieh aueh noeh die Luftperspektive. Im erhellten Ruume kSnnen diese empirisehen Motive zweifellos aueh tats~ehlich Itilfen ftir die Entfernungsseh~tzung bedeuten -- im Dunkelraume aber fehlen sie. Bei der Betrachtung eines Liehtpunktes im Dumkelraume miiBte das Auge erst suehende Einstellbewegungei~ vornehmen, um den reehten Weg zur genauen Einstellung zu finden, * tIerrn Prof. Dr. Josiah" MELr~:~ zum 75. Geburtstag gewidmet.

Über die akkommodative Einstellung des Auges und ihre Abhängigkeit vom Zustande des Nervensystems

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Page 1: Über die akkommodative Einstellung des Auges und ihre Abhängigkeit vom Zustande des Nervensystems

v. Graefes Archiv ftir Ophthahuologie, Bd. 150, S. 75--90 (1950).

Aus der Augenabteilmlg der Kr~nken~nst~lt Rudolfstiftung in Wien (Vorstand: Doz. Dr. F. RSSSLEIr

[Jber die akkommodative Einstellung des Auges and ihre Abh~ngigkeit vom Zl~stande des Nervensystems *.

Von

F. R(iSSLE~.

Mit 1 Tex~abbildung.

Die AuBendinge, denen unsere Aufmerksamkeit zugewendet ist, 16sen eine um so stgrkere Akkommodation aus, je ngher sie dem Auge sind. Dag sieh die M~kommodative Einstellung zielsicher dem jeweiligen Ab- stande des Objekts vom Auge anpassen kann, wird im Doppelauge vor allem durch die Querdisparation gleiehzeitig beanspruehter Netzhaut- stellen ermSglieht. Dadurch erlangt das Sehorgan eine neue Empfindungs- quMitgt (Tsc~gRM~): die sterisehe oder Tiefenqualit~t (Bathoskopie naeh AALL). Die Eindrfieke korrespondierender Netzhautstellen unter- liegen, wie TSC~ER~AK sieh ausdrfiekt, ,,der absoluten und der ego- zen~risehen Tiefenlokalisation als nahe und fern, die querdisparaten hingegen noeh einer rela~iven zum eigenen K6rper". Die Fusion zwingt zur Versehmelzung der beid~ugigen Wahrnehmungsbilder und damit zugleieh aueh zur Ausriehtung der Blieklinien beider A~gen auf den Punkt der Aufmerksamkeit. D~ dutch das Konvergenzgef~hl aueh die Akkommodation in entspreehender Weise angeregt wird - - Konvergenz und Akkommodation sind in gewissem Sinne aneinandergekoppelt - - werden die Augen, die bei der Betruehtung eines nahen Gegenstandes kovergieren, zugleieh in den Zustand erh6hter Akkommodation versetzt.

Dem Einzeluuge fehlt diese Hilfe und doeh stellt es ohne grote Ver- zSgerung auf die versehiedenen Objektentfernungen ein; man erkI~r~ dies daraus, daft auger den ,,stereoskopisehen" Motiven des Doppelauges noeh ,,empirisehe" Motive vorhanden sind, die ftir das Einzelauge als Hilfen allein in Betraeht kommen kSnnen: die ParMlaktoskopie auf Grund der Bewegungsparallaxe (Tse~E~AJ~), die geometriseh-perspek- tivisehe Auslegung, die Verteilung von Lieht und Sehatten und endlieh aueh noeh die Luftperspektive.

Im erhellten Ruume kSnnen diese empirisehen Motive zweifellos aueh tats~ehlich Itilfen ftir die Entfernungsseh~tzung bedeuten - - im Dunkelraume aber fehlen sie. Bei der Betrachtung eines Liehtpunktes im Dumkelraume miiBte das Auge erst suehende Einstellbewegungei~ vornehmen, um den reehten Weg zur genauen Einstellung zu finden,

* tIerrn Prof. Dr. Josiah" MELr~:~ zum 75. Geburtstag gewidmet.

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76 y. gSssL~:

wenn es nieht mSglicherweise aus der Versehiedenheit des Objekt- abbildung einen Hinweis fiir die nStige Anspannung odes Entspa.nnung seines Akkommodation entnehmen kSnnte.

Nach t i n g i n g ist das Vorausgehende die Vorstellung des N~he, die erst hinterher die Akkommod~tion und die Konvergenz ausl6st. Die Grundlage fiir die TiefenlokMisation ist nach ihm in einem vorbewuBten Geschehen gelegen, das ohne unser Dazutun ,,yon selbst" abl~uft. Dieser Satz ttERI~Gs weist auf eine Empfindung bin, die sich wahr- scheinlich auf Grund verschiedenartiger, vielfach unw~tgb~r kleiner W~hrnehmungen einstellt, die gas nicht bis zmn BewuBtsein vor- dringen. Dutch die Priifungen des Augeneinstellung im Dunkeiraume mit Hilfe des Kobaltlampe (KL) taucht ein neues Moment auf, das dieses vorbewugte Entfernungsgefiihl wahrseheinlich zu unterstiitzen vermag, zumindest aber in gewisser Beziehung ftis d~s Zustandekommen einer akkommodativen Einstellbewegung yon Bedeutung ist.

Bei dieser Prtifung wird da.s Objekt, die kobaltgefilterte Leueht- seheibe (LSch), in einem Bride wahrgenommen, d~s sieh nur aus bl~uen und roten Zerstreuungsfiguren (ZF) zusammensetzt. Bei verschiedenen Einstellungen des Auges ~indert sich allein nur die relative GrSBe dieser beiden ZF, nicht abet die Schi~rfe ihrer Begrenzung: das zweifiirbige Wahrnehmungsbild ist gleich,,scharf", ob d~s Auge auf die Entfernung der LSch, odes ob es auf eine grSBere oder kleinere Dist~nz eingestellt ist. Eine ,,Sch~rfeinstellung" kann daher bei dieser Prtifung nieht in Frage kommen und ebensowenig ein Zw~ng uus Griinden besserer Abbildung sine Anderung des Akkommodation vorzunehmen. Da bei dieser monokularen Priifung Mle bisher erw~hnten Hilfen versagen, miissen andere Ursachen vorhanden sein, wenn das Auge zu Einstellungs- ~nderungen veranlM~t wird, sobald sich des Abstand des LSch vom Auge ~ndert. Es mul~ ein Reiz ~ngenommen werden, der vom Objekt (LSch) selbst ausgeht und dessen GrSBe in einer gewissen Beziehung zu seinem Abstande vom Auge steht. Das Wesen dieses Reizes und die Art seiner Einwirkung uuf den Einstellmech~nismus des Auges kann hies nieht Gegenstand des Untersuchung sein; im folgenden handelt es sich nut darum, seine Auswirkungen zu beobaehten, die in der akkom- modativen Antwort des Auges zum Ausdruck kommen.

"Wisd die LSch im Dunkelraume ~us einer gewissen Entfernung betraehtet, so erseheint sie emmetropen Augen in einem farbigen Wahrnehmungsbilde, d~s wegen des gegenseitigen ~berlagerung nahezu gleich grofier bl~uer und roter ZF ein g~nz bestimmtes Aussehen hat : um die r6tliehe ZentrMseheibe sehlieflt sich ein feiner blauer Saum, des bei der Vorgabe eines Zerstreuungsgl~ses yon --0,25 Dpt. vor das Auge verschwindet. Dieses Farbenbild ~drd durch einen einzigen Sehnitt im bin~ren Strahlengange bedingt und entsteht dann, wenn des

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der engsten Stelle oder der sog. Taille des Strahlenganges unmittel- bar folgende myope Sehnitt auf die Netzhaut f~llt. Vor der KL gelingt es leicht, diesen Schnitt durch eine Glaskorrektion auf die Netz- haut zu bringen. I)adureh wird eine best immte Einstellung des Auges mit einer Genauigkeit ermittelt, die auf eine andere Weise nicht zu erreiehen ist. Bei den verwickelten Brechungsverh~ltnissen im mensch- lichen Auge ist Mlein dieser Sehnitt ein genau fixierbarer Ausgangs- punkt, aus dessen Veriinderungen zur Netzhaut mit Exakthei t auf Einstellungsi*nderungen des Auges geschlossen werden kann.

I-IEL~'mOLTZ hatte noch angenommen, dab der Schnitt gleiehgroger toter und blauer ZF zugleich auoh der Sehnitt bester Einstellung des Auges auf die Entfernung der LSch wiire, wenn ira Weigliehte die lichthellsten gelb-griinen Strahlen zur Auswirknng kommen; das hat sich aber nicht als riohtig herausgestellt. GVLLST~AZCD, dem wir genauere Kenntnisse yon der Strahlenbreehung im Auge verdanken, ist der Ansicht, d~ft der Schnitt bester Einstellung zwischen der engsten Stelle und der Spitze der Kaustik liegt. Um den Sehnitt kleinster Ausdehnung und gleiehgrofter blauer und roter ZF ant die Netzhaut zu bringen, mutt das emmetrope Auge durch ein Minusglas etwas hypermetroper gemacht und seine Strahlenvereinigungen gegen die Netzhaut zu ver- schoben werden. Bei der Priifung vor der K L kann dies erreieht werden, wenn die LSch dem Auge gen~hert wird.

Ergibt sich aus einer groften Beobachtungsreihe, daft die iiber~ wiegende Mehrzahl emmetroper Augen das friiher erwghnte Farbenbild dann sieht, wenn die LSch dem Auge bis auf einen Abstand yon 175 cm nahegebracht s~urde, so kann daraus gefolgert werden, daft der beste Schnitt fiir das Sehen im Weil31iehte im MitteI rund --0,5 Dpt. hinter der Taille des Strahlenganges liegt. Ebenso ist daraus zu schliegen, daft bei dieser Priifungsanordnung (LSch-Abstand: 175 cm) die Augen im Weil31iehte fiir die Ferne dann am besten eingestellt oder korrigiert sind, wenn vor der KL dieses Farbenbild erreicht werden konnte; es wird daher als das der ,,chromatisehen Emmetropie" bezeiehnet und als Ausgangspunkt fiir die Einstellungsgnderungen verwendet, die bei ~'&nderungen des LSch-Abstandes in Erseheinung treten.

Wird bei der chromatisehen Fernprfifung die LSeh 0ms dieser Ent- fernung (175 em = ~-0,57 Dpt.) betraehtet und wird bei der Nahe- priifung die LSch bis auf 39 em ( = @2,57 Dpt.) dem Auge genghert, so betrggt der Kehrwert des Abstandsuntersehiedes genau d-2,0 Dpt. Ein v611ig akkommodationsloses Auge bedarf daher zur gefundenen Fernkorrektion eines Zusatzglases yon @2,0 Dpt., u m b e i der Nahe- priifung das gleiche Farbenbild der ,,ehromatischen Emmetropie" wahr- zunehmen; ein akkommodationstiiehtiges Auge miigte seine Einstellung um den gleiehen Betrag vermehren.

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78 F. ROSSLEB:

Nun stellen bei dieser Nahepriifung auch Augen yon 7--10 Jahren, die noeh fiber eine ganz bedeutende Akkommodat ion verfiigen, weder auf die angen~herte LSch eln, noch lassen sie jede Einstellung ver- missen; sie benStigen im Mittel ein Zusatzglas yon q - l , 0 D p t . Mit zunehmendem Alter verringert sich diese akkommodat ive Einstellung, bis sie in der 2. H~lfte des 6. Lebensjahrzehnts ganz verschwunden ist und das Zusatzglas den vollen Wert yon +2 ,0 Dpt. erreicht hat.

Durch den Reiz, der yon der angen~herten LSch ausgeht, wird also schon automatisch eine gewisse akkommodat ive Einstellbewegung aus- gelSst, die vom Willen g~nz unabhgngig ist und yon ihm nicht beein- f lu6t werden kann, daher als ein exogener Reflex im Sinne B~CH~BmVs anzusehen ist. Es ist anzunehmen, dab es auch im Wei~lichte zu einer auf reftektorischem Wege ausgel6sten Einstellung kommt und wahr- scheinlich in einer wesentlich ausgiebigeren Weise, als vor der KL. Aueh sie ist nur eine unvollst~ndige, die aber ffir die oberfl~chliche Deutung der Objekte grSf~tenteils genfigt. Um diese aber mit gr613erer Deutlichkeit erfassen zu k6nnen, ist eine zus~tzliche Anstrengung n6tig: sie wird dureh den Willen zur scharfen Abbildung herbeigeffihrt und daher im Gegensatz zur ,,reflektorischen" yon LABADZ~ als der ,,willensm~l~ige Anteil ~ der Akkommodat ion bezeichnet. Gew6hnlich setzt aueh diese anscheinend ohne unser Dazutun t in und der ~dbergang yon der reflektorischen zur willensm~Bigen ist meist unmerklich; er wird aber besonders deutlieh, wenn sich das Objekt in der 1NTghe des pp

befindet und durch den Willen zur scharfen Abbildung der letzte Rest yon Akkommodat ion herausgeholt und alle Hilfen in Verwendung gezogen werden mfissen, um das gewfinschte Ziel zu erreichen.

Demnaeh besteht der Einstellvorgang aus zwei Teilen: aus der wahrscheinlich yore vegetat iven ~ervensys tem bedingten Teileinstellung, die schon automatisch eine gewisse Anngherung an die vollstgndige Einstellung des Auges aut' den angen~herten Gegenstand in die Wege leitet und aus ihrer Vervollst~ndigung dutch den ~Tillen zur scharfen Abbildung.

Zur Akkommodat ionsabnahme mit dem Alter, die durch 0rganische Ver~nderungen im Auge bedingt ist, deren Gesetzm~Bigkeit vor allem dutch DOSD~Bs bekannt wurde, kommt noch der nervSse Einfluf~ auf das Ausma8 der Akkommodation. Wird ein Objekt mit groBer Abbildungssch~trfe wahrgenommen, so besagt dies nur, da6 durch die Bedingungen, Strahlungsintensit~t, Netzhauts t immung usw., das beste Formbild isoliert in Erscheinung t reten kann. Die Einstellung des Auges selbst braucht dabei nicht unbedingt genau der Objektentfernung zu entspreehen. Der Spielraum deutlichster Abbildung wird als Tiefen- strecke bezeichnet, er ist unter optimalen Bedingungen sehr gro~ und bedeutet eine 0konomie ffir die akkommodat iven Augenbewegungen,

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weil er das Auge in die Lage versetzt sowoM bei emmetroper, wie etwas myoper oder hypermetroper Einstellung n o e h seharf zu sehen; die scharfe Abbildung ist daher streng genommen noch kein Beweis fur eine tatsgohlich erfolgte Akkommodation des Auges auf eine Objekt- entfernung, denn diese kann auch etwas zur~ickbleiben oder voraus- eflen, ohne dab eine merkliche StSrung in der Funktion des Sehorg~ns aufzutreten braueht.

Aus dem Untersehied zwisehen dem ~0r und pp kann die Akkommo- dationsstrecke beilgufig bestimmt werden - - die Schnelligkeit aber, mit der diese durcheflt wird und das Ausma~ der Einstellung auf ein an- genghertes Objekt kommt bei den iibliehen Priifungen nieht zum Aus- druck. Aus der Verkiirzung tier Akkommodationsstrecke konnte man auf eine Verminderung der Einstellfghigkeit sehliel~en, durch keine der bisherigen Priifungen konnte jedoch eine beschleunigte Akkommodation aufgedeckt werden; daher richtete sich das Augenmerk allein nur auf eine allf~llige VerzSgerung akkommodativer Einstellung ohne das Gegenteil, ihre Beschleunigung, in Betraeht zu ziehen. Die Akkommo- dationsbreite andert sieh bei fibermgI~iger lleizbeantwortung nieht und das pp wird an normaler Steile gefunden, die dem Alter des Auges entspricht. I)~l~ aber die Akkommodation vorzeitig ersehSpft wurde, konnte dureh die iiblichen Unseh~rfenbestimmungen nieht in Erfahrung gebraeht werden.

Vet der K L jedoeh kommt die Einstellung des Auges auf einen bestimmten 1NTahereiz aus dem GrSBenuntersehied der farbig differen- zierten ZF unmittelbar zum Ausdruck. Aus dem Korrektionsunter- schied zwisehen der Fernprobe und dem der lk~heprobe kann nieht nur auf eine allenfalls verminderte, sondern gegebenenfalls aueh auf eine besehleunigte und vorauseilende Einstellbewegung gesehlossen werden, wenn sich die LSeh in einem Abstande veto Auge befindet, auf den es sieh noeh einzustellen vermag.

Wird bei dies6r Priifung auch nieht der totale Weft der Einstellung des Auges auf die Objektentfernung gefunden, sondern nut jener Tefl, der au~ reflektorisehem Wege zust~nde kommt, so ist damit doch ein Hinweis auf die ttereitsch~ft des Auges gegeben, seine Akkommodation in Tatigkeit zu versetzen. Er erscheint u n s u m so wertvoller, als das Ergebnis nicht dutch die , ,Korrektur" akkommodativer Scharfeinstellung verwischt wird,

Mit den beiden Prfifungen auf verschieden stgrke Reize, ~uf den schwgcheren bei einem LSch-Abst~nde yon 175 cm (Fernpriifung), den st~rkeren bei einem LSch-Abstande yon 39 cm (I~hepriifung) und den dabei auftretenden Korrektionsunterschieden wird die Einstellbereit- schaft (EB) des Auges gepriift; sie kommt im Znsatzglgs zum Ausdruek. Je geringer die EB oder ihre Auswirkung durch den Einstellmeehanismus

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80 F. l~SssL=~:

des Auges ist, desto mehr n~hert sieh das Zusatzglas, das bei der Nahe- pr~ifung zur , ,Fernkorrekt ion" hinzugeffigt werden mug, um das Bild der chromatischen Emmetropie in Erscheinung zu bringen, dem vollen Werte des in Dioptrien gemessenen Abstandsunterscbiedes beider Prfifungen, also +2 ,0 Dpt.

I s t die kfinstliehe L/thmung eines Auges dutch Mittel eine voll- st/~ndige, so Mrd das Bild der ehromatisehen Emmetropie bei der Nahe- prfifung nur gesehen~ wenn das Zusatzglas den Weft yon +2,0 Dpt. erreicht hat. Wird dieses Farbenbild schon bei Vorgabe eines sehw~eheren Zusatzglases gesehen, so isg die L~hmung keine vollst~ndige und immer noch ein I~est yon Akkommodat ion vorhanden. Eine vollst~ndige Lghmung ist oft erst dureh groBe Gaben kr~ftiger L/~hmungsmittel zu erreiehen, denn latente Hypermetropien, wie z .B . die hypermetroper junger Sehielaugen, setzen der Entspannung des Akkommodationstonus nieht selten hartn~iekigsten Widerstand entgegen, der dureh die iibliehen Gaben yon L~hmungsmitteln nieht immer restlos fiberwunden werden kann. Es ist selbst dureh mehrmalige Atropingaben manehmal nieht m6glieh jede Akkommodat ion zu l~hmen, wenn das Auge sehr jung und der Akkommodationstonus besonders stark ist. Je/~lter das Auge ist, desto leiehter ist seine Akkommodaqon zu l~hmen. Auf der Klinik FucHs ga!t a]s Rege], dab bei Augen fiber ]7 Jahre 6malige Homa- tropineini;riiufelungen innerhalb einer Stunde imstande w~ren, eine v611ige Lahmung der Akkommodation herbeizufiihren; dag dies nieht Jmmer zutrifI~, zeigt folgender Fall:

A. Seh., 18 Jahre ~lt, wird zur Untersuchung ihrer Refraktion an die Ab- teilung geschickt. Die Prtifung mit der KL ergab:

RA: +0,75 s = 6/6 LA: +1,50 s ~ 6/6 +1,00 s ~ idem

Jedes stfi.rkere Glas wird entschieden abgelehnt.

39 cm Zgl: +0,75 s ' Zgl: +2,00

Am RA ist die EB erhSh~, am LA fehlt sie ganz. 6real ttomatropin (2%) innerha]b einer Stunde. Die ehromatische Priifung 2~/2 Std nach ]~eginn der L/~hmung ergibt:

RA: +1,25 s LA: +1,50 s 39 cm

Zgh +1,50 s Zgh +2,00 8 Die latente Iz[ypermetropie des RA wurde nur zum Tell aufgedeekt (Zusatz-

glas noch immer unter +2,0 Dpb.!). Daher wird neuerdings eine ]tomabropini- sierung (6real innerhalb einer Sgunde) gemachk :Die Prfifung 4 Std naeh Beginn der ersten L~hmung ergibt nun:

I~A: +1,75 s = 6/6 LA: +1,50 s =~ 6/6 39 cm

Zgl: +2,00 8 Zgl: +2,00 s

Erst naeh diesen ausgiebigeren Lghmungen kann ant I~A der volle Weft des Zusatzglases erreiehg und eine I-Iyperme~ropie yon + 1,75 Dpt.

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aufgedeckt werden. Nach den ersten 6 Homatropingaben war der Reiz, der yon der angen~herten LSch ausging, anscheinend noch so stark, dab er ausreiehte, um der Akkommodationsneigung zum Durehbruch zu verhelfen, die durch die ungenfigende L~hmung nur unvollst~ndig zuriickgehalten werden konnte. Das Fehlen jeder EB am linken Auge weist auf eine pathologisch verminderte Akkommodation hin. Wie aueh die einseitigen tetanisehen Akkommodationskr~pfe (AxEI~FELD) zeigen, kSnnen die Impulse zur akkommodativen Ein~el!ung zwischen den beiden Augen tines und desselben Individuums Verschiedenheiten aufweisen.

Wie chromatische Priifungen im allgemeinen auch bei Kindern in Anwendung gebracht werden kSnnen, die meist schon in einem Alter yon 7, oder selbst 6 Jahren, die nStige Intelligenz und Beobachtungs- gabe besitzen, kann diese Priifung auf die EB bei atropinisierten Augen noch leichter vorgenommen und allenfalls eine unvollst~ndige L~hmung erkannt werden. ~qieht immer ist eine vollst~ndige L~hmung, auch mit den kr~ftigsten L~hmungsmitteln, zu erreichen.

Bei nichtgelghmten Augen ist die Prfifung auf die EB etwas sehwie- riger, weil der Lichteinfall durch die enge Pupille geringer ist, das iarbige Wahrnehrnungsbild daher weniger eindrucksvoll in Erscheinung tritt und gelegentlich Schwankungen der Einstellung beobachtet werden, die allerdings bald zum Stillstand kommen. Sie setzt eine einwandfreie Fern- und ~Nahepriifung voraus, denn auch kleine Fehler kSnnen durch Summierung das Endergebnis erheblich ver~ndern.

Wird bei der chromatischen Prfifung des Auges auf seine Refraktion tier sphgrischen Kom]?onente ein verh~ltnism~13ig geringe s Interesse entgegengebraeht, weil die vor der KL ermi t te l t e - : im Gegensatz zu der genau bestimmbaren astigmatischen - - aus versehiedenen Grfinden nur eine angen~thert richtige Unterlage fiir die Bestimmung der besten Korrektion im Weil31ichte abgeben kann, so ist ihrer genauen Ermittlung aber gerade bei der Priifung auf die EB eine besondere Sorgfalt zu- zuwenden, denn durch sie werden jene Korrektionsunterschiede be- stimmt, die bei den beiden Priifungen jeweils das Bild der chromatischen Emmetropie in Erscheinung treten lassen.

Verschiedenheiten im zweifgrbigen Wahrnehmungsbilde, die durch Dezentrierungen und vor allem dureh Asymmetrien verursacht werden, ersehweren die Prfifung und beeintr~chtigen ihre Genauigkeit. De- zentrierungen kSnnen dutch Prismen ausgeglichen werden - - Asym- metrien kSnnen nicht beseitigt werden. Gliicklieherweise sind aber gerade jfingere Augen - - diese Prfifung kommt haupts~tchlich fiir akkommodationstfichtige, junge Augen in ]3etraeht - - meist frei davon. Die Klarheit ihrer Medien und die grSl3ere Gleichmal3igkeit ihrer Brechung erzeugt geschlossenere und daher eindeutigere Farbenbilder

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89, F. ~6SSLEtt :

als die Gegebenheiten bei glteren Augen, deren Medien weniger klar sind nnd deren Linsen manchmal bedeutendere Sonderbrechungen ver- ursachen. AIle Ergebnisse, die bei Augen mit Ver~nderungen in Horn- haut, Linse oder Glask6rper erhalten werden, sind nicht einwandfrei, wenn durch sie das Farbenbild verzerrt wird. Unsichere Angaben bei der chromatischen Priifung deuten in der Regel auf eine beginnende Starbildung. Bei Medientriibungen kann es auSerdem zu einer betrgcht- lichen Zerstreuung der kurzwellig~n blauen Strahlen kommen, die das Farbenbild wie ein Schleier verdecken und dem eigentlichen dadurch eine Menge yon Strahlen entziehen, so da~ die Eindringliehkeit seines blauen Anteils herabgesetzt wird.

Diesen Schwierigkeiten begegnet man bei jungen Augen selten; s i e neigen eher zu Schwankungen ihrer Einstellung zu Beginn der Priiflmg, weil ihre Akkommodation eine ausgiebige und sehr leieht in Gang zu setzende ist; sie beruhigen sich jedoch nach wenigen Sekunden und lassen dann ihre eigentliche Antwort auf den gleiehbleibenden Nahereiz erkennen.

In der l%egel ergeben die chromatischen Fern- und Naheprfifungen immer wieder dieselben Resultate, wenn sie auch individue!l ver- schieden sein k6nnen. Durch diese l~riifungen kann nur die ,,manifeste" Refraktion ermittelt werden. Wenn auch in manchen Fgllen die Augen vor der KL mehr als vor dan Sehprobentafeln ,,entspannt" zu sein scheinen, so gibt es doch wieder Augen, bei denen das Umgekehrte der Fall ist.

Die lgefraktion eines Auges h~ngt nicht allein nur yon seinen anatomi- schen Verh~ltnissen ab, sondern wird durch nerv6se Impulse beeinfluftt und modifiziert. Der ,,Tonus" gehSrt gewissermaBen zu den Kom- ponenten, aus denen sich die Refraktion zusammensetzt, wie die Brech- kraft des optischen Systems und die Achsenl~nge des Bulbus. Dutch nervSse Impulse k6nnen Fehler funktionell ausgeglichen und dureh die Sperrf~higkeit der glatten Muskulatur oft bedeutende ttypermetropien derart ,,normalisiert" werden, dal~ diese Augen emmetropen gleichen, die jede Xorrektion ihrer Fehlsichtigkeit ablehnen und hSchstens nur einen Teil ihrer Weitsichtigkeit manifest werden lassen. Solange die nervSsen Einfliisse einer Emmetropisierung des Auges dienen, k~nn ihnen eine Zweckmgl~igkeit nicht abgesprochen werden. Diese Einfliisse stehen in Abh~ngigkeit yon nervSsen Zentren und kSnnen dann un: zweckm~l~ig werden, wenn sich das Iqervensystem im Zustande erh6hter Reizbarkeit befindet. Damit erkl~rt sich auch die Labilit~t muncher Ergebnisse, die nicht nur bei hypermetropen, sondern auch bei emma- tropen und sogar bei myopen Augen gefunden werden k6nnen. Eim gehende Studien sind im Gange, aus denen hervorzugehen seheint, dab sich die Neigung zur akkommodativen Einsteltung im Laufe des Tages

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~ndert, w~hrend des Nachmittags ans~eigt, um am folgenden Morgen wieder ihren friiheren Wert zu erreichen. Im Itinblick auf diese Tages- sehwankungen seheint es auch nieht unwesentlich zu sein, zu welsher Tageszeit die Prfifungen vorgenommen werden.

Aus den individuellen Verschiedenheiten erklgrt es sich auch, dab die EB oft. betraehtlichen Streuungen unterliegt. Ist die Akkommo- dationsbreite, wie bei jungen Augen, eine grebe, wird auch durch den grSBeren Nahereiz der Naheprobe eine entsprechende Akkommodations- vermehrung ausgelSst, selbst wenn das Auge schon bei der Fernpriifung unter einer vermehrten Spannung stehen sollte. Diese Akkommodations- spannung, die als eine milde Form eines Akkommodationskrampfes betrachtet werden kann, ist aber auchgelegentlich imstande, das freie Spiel der Akkommodations~nderung zu beei~flussen und das Auge in gewissem Sinne unbeweglich zu machen, seine Entspannung zu er- sehweren und dadureh die EB als vermindert vorzutguschen. In solehen Fallen geben lediglieh die Sehwankungen seiner l~efraktion die zur Unvertr~glichkeit mancher Korrektionen veranlassen, die friiher gut vertragen wurden, einen Hinweis auf die Labilitgt nervSser Impulse, so dab aus der Gr6Be der EB nicht immer auf das Ausmag der Erreg- barkeit nervSser Zentren geschlossen werden kann. Aufkl~rend wirkt eine Priifung unter L~hmung, die unter Umst~nden aus einer Myopie eine Itypermetropie in Erseheinung bringt.

In diesem Zusammenhange ist auch auf die Myopia indistans (v. GI~A~F]~) hinzuweisen, die beim Blick in die Ferne eine relativ bedeutende Anspannung der Akkommodation aufweist, bei der Be- sehgftigung in der N~he jedoeh keine entspreehende Steigerung erf/ihrt.

Unbekannte nerv6se Impulse verschiedenen Ausmages und indi- viduell versehiedener Herkunft beeinflussen nieht nur die Ferneinstellung des Auges, die wir als Refraktion bezeiehnen, sondern in noeh gr6Berem MaBe die akkommodativen Vergnderungen des Auges beim Bliek auf angen~herte Objekte; es ist daher erstaunlieh, dab sieh trotzdem die EB im allgemeinen innerhalb yon Grenzen h~l~ und ihr eine gewisse Gesetzm~gigkeit zuzukommen seheint.

Vor 9 Jahren 1 wurde versueht, die GrSBe der normalen EB zu linden. Zu diesem Zweeke wurden 1100 Augen, die als normale ange- sehen wurden, daraufhin gepriift und gefunden, dab sieh die EB in ihren Mlttelwerten entspreehend dem zunehmenden Alter mit ziemlieher l~egelmi~Ngkeit ~ndert. Die graphisehe Darstellung dieser Mittelwerte ergibt eine nahezu stetig ansteigende, sanft gesehwungene Kurve, die zwisehen dem 30. und 40. Lebensjahr eine Kuiekung zeJgt und erst naeh dem 65. Lebensjahr unregelm~Lgig wird.

1 RbSSLER, F,: Arch. Augenhk. 141, 305 (1939). 6*

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8 4 F . ROSSLER :

~ e i t a u s die grS~te Mehrzahl aller Augen, die an sog. ,,asthen- opischen" Beschwerden litten ~ soweit dies aus der Anamnese hervor- ging wurden sie in diese Beobachtungsreihe nicht aufgenommen - - ha t ten eine erhShte EB; aber nicht alle Augen mit erhShter EB hat ten auch ~,sthenopische Besehwerden! Die iiberm~Bige Beantwortung des Nahereizes bereehtigt daher nicht unbedingt zu einem sieheren Sehlug auf das Vorhandensein asthenopiseher Besehwerden, wenn aueh die

T~belle 1. Mittelwerte der Einstellbereitseha/t normaler Augen vom 10.--65. Lebensjahr, aus. gedri~ckt in der GrS[3e der bei der Naheprobe

n6tigen Zusatzglgser.

A l t e r U n t e r s u e h u n g s r e i h e W a h r - s che in l i ch -

1939 1948 k e i t s w e r t e J a h r e (1100 Au~en) (614 A u g e n )

10 1,02 0,98 1,02 15 1,08 1,10 1,08 20 1,15 1,16 1,15 25 1,21 1,23 1,21 30 1,29 1,37 1,28 35 1,33 1,31 1,36 40 1,40 1,38 1,44 45 1,55 1,53 1,55 50 1,70 1,65 1,70 55 1,83 1,90 1,84 60 1,94 1,93 1,94 65 1,99 1,98 2,00 Der Unterschied zwischen den verzeieh-

neten Werten yore Jahre 1939 und denjenigen vom Jahre 1948 ist ein seheinb~rer und kommt daher, dai~ dort die Maximalwerte 5ji~hriger Altersuntersehiede aufseheinen, hier jedoch die dem jeweiligen Alter entsprechenden Zusatz- gl~ser.

F~lle zu den seltenen Aus- nahmen gehSren, die auf diesbezfigliche Fragen nicht doeh ihr Vorhandensein zugeben. Die erhShte EB gibt aber einen Hinweis auf eine erhShte Reflexbereit- schaft des Organismus, die nicht selten bei geistig reg- samen und , ,betriebsamen" Personen gefunden wird, wenn auch eigentliche Be- sehwerden an den Augen zu fehlen scheinen. Es ist abet. nieht ausgeschlossen, dab sich diese einstellen wfirden, wenn diesen Augen eine anstrengende Arbeit zugemutet wiirde. In der Zusammenstellung ,,nor - maler" Augen des Jahres 1939 mSgen daher auch manehe Aufnahme gefun-

den haben, deren Funkt ion aus der Anamnese nicht als abnormM zu erkennen war, so dab die gefundenen Mittelwerte wahrscheinlich nicht ganz genau don normalen entspreehen.

Eine neue Zusammenstellung von 614 Prfifungen der EB, die dem Krankengute der Sprechstunde vom Jahre 1948 entstammen, ergibt Mittelwerte, die sich nicht wesentlich yon denen der frtiheren Be- obachtungsreihe unterscheiden. Wenn in dieser Kurve die Knickung aber gerade wieder zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr vorhanden, ja in noch ausget~ragterem MaBe zu beobaehten ist, kann dies m6glicher- weise darauf zuriickgefiihrt werden, dab in diesem Lebensabschnitt relativ haufig mit einer fibersteigerten EB zu rechnen ist. Die bedeu- tendere Knickung der Kurve yore Jahre 1948 legt den Gedanken nahe, dab die seelisch und kSrperlieh ungfinstigeren Verhi~ltnisse der Jetz tzei t

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t~ber die a.kkommodative Einstelhmg des Auges. 85

gegeniiber der vor 9 Jahren gerade ftir dieses Alter nieht ohne Aus- wirkung auf das Nervensystem und damit auch auf die dem Auge zuflieBenden Impulse zur Antwort auf Nahereize geblieben ist (Tabelle 1).

Bei den geringen Untersehieden der Mittelwerte der EB scheinen die der ersten Beobaehtungsreihe doeh der Wirkliehkeit n~herzu- kommen. Wird aullerdem noch die Kniekung dureh eine geringfiigige Korrektur ausgegliehen - - sie betrggt maximal 0,06 Dpt ! - - so entsteht eine W~hrscheinliehkeitskurve normaler EB, die eine gewisse )[hnlieh-

:,75

.~ :,~ ~ _ �9 ".~ 7,2~

:,06 ~ - - -

/ /

,]sh,"e : ~0 :5 EO 35 30 ?5 r q5 50 55 60 65 Abb. 1. Graph i sche D a r s t e l l u n g der Tabe l l e 1. Die S t a r k e der Zusaflzgl/~ser n i m m t bis z u m 40. L e b e n s j a h r n a h e z u g e r a d l i n i g zu, w a c h s t z w i s e h e m d e m 40. u n d 55. L e b e n s j a h r

b e d e u t e n d , u m m i t d e m 65, den vo l l en ~Vert yon + "2 D p t zu e r re ichen .

keit mi t der Akkommodat ionskurve von DOND~RS, besonders abet mit der von DtrANE hat,, denn auch die EB nimmt nach dem 40. Lebensjahr rascher ab.

Ein unmittelbarer Vergleich zwisehen der GrSl3e der Akkommodation und der GrSi~e der EB verschiedener Altersstufen ist nicht m6glich, weil im ersten Falle die totale Akkommodation, unter optimalen Be- dingungen im Weiglichte gepriift, zum Ausdruck kommt, die vor der K L gefundene EB aber nur den reflektorischen Tell betrifft. Auiterdem kSnnen bei der Prtifung der totalen Akkommodat ion im WeiBlichte Fehler dureh die Unsicherheit der Unsch/~rfenbestimmung, besonders aber dureh die Tiefenstrecke entstehen. Sie erreiehen um so grSl3ere Ausmal~e, je langer die Tiefenstrecke ist, so dab die wirklichen akkom- modativen -4nderungen der Augeneinstellung wahrscheinlich etwas kleiner sind, Ms sie unter optimalen Bedingungen zu sein scheinen.

In der korrektiven Ver/~nderung des LSeh-t~ildes jedoeh kommt nur die tatss erfolgte Akkommodations~nderung zum Ausdruek. Wenn sieh der reflektorisehe Teil der Akkommodat ion bei einem 10js Auge zur totalen wie 1 : 2 verhglt, ist anzunehmen, da8 dieses Verh~ltnis im WeiBlichte zumindest dasselbe ist; wahrscheinlieh is t aber unter den besseren Bedingungen des WeiBliehtes der prozentuelle Anteil der automatisch ausgel6sten Akkommodat ion wesentlieh grSBer, so daft

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8 6 F . ~6SSLEI~ :

ffir den willensm~l~igen nur mehr wenig fibrigbleibt, wenn die Objekt- entfermmg nicht zu n~he an die Grenze der mSglichen Akkommodations- anspannung kommt. Die vor der K L gefundene EB kann aber wahr- scheinlich als ein relativer Ausdruck der im WeiGliehte zustande kommenden ~utomatischen Einstellung des Auges betrachtet werden.

Der unmi t te lbare Zusammenhang zwischen asthenopischen Be- schwerden und der fibermgl~igen EB zeigt sich bei ausgepr~gten Zu- st~nden darin, dal~ die ohnehin schon fiber die Norm erhShte EB bei l~ngerem Betrachten der ~ngen~herten LSch noeh weiter zunimmt, dab bei der Naheprobe zur Fernkorrektion nieht nut kein Plusglas~ sondern sog~r ein Minusglas hinzugeffigt werden mull, um das Bild der ehromatischen Emmetropie in Erscheinung treten zu lassen und dab unter Umst~.nden allein dureh den Reiz der angen~herten LSeh sogar eine Breehneigung ausgelSst werden kann.

Derartige Ubersteigerungen der l~eizbeantwortung sind Seltenheiten. Bei leichten Graden yon Asthenop~e wird geklagt, dal~ die Augen ,,zu Zei.ten ganz verschieden" w~ren; das gew6hnlich gut vertr/~gliehe G l a s kSnne nicht immer vertragen werden, die Gl~ser mfil~ten oft gewechselt werden. Solche Pat ienten haben meist eine grope Ausw~hl von ver- schiedenen G]~sern, die abet ,,ulle niehts t~ugten". Sie kl~gen fiber Liehtscheu, besonders aber, daI~ sie beim Lesen ,,ermfiden", d~l~ die Zeilen verschwimmen und der Druck nach einiger Zeit undeutlich wfirde - - aul~er der erhShten EB ist aber weder aus ihrer l~efr~ktion noeh aus ihrem Alter und ihrem SehvermSgen - - das meist ein aus- gezeiehnetes ist - - kein Grund ffir diese Beschwerden zu entdecken. Er ist offenbar in der pathologischen, weil unzweckmg{tigen Beantwortung yon Nahereizen zu suchen~ deren eigentliche Ursache nicht im Auge, sondern in den nerv6sen Zentren und den yon ihnen ausgehenden Impulsen liegt.

Zu diesen Besehwerden gesellen sich in manchen F~llen auch Schmerzen in den Augen, zwischen den Augen, die bis in die Schlgfen und in den Nacken ~usstrahlen. Mit der erhShten EB und den Akkom- modationsstSrungen sind aber nicht immer Sehmerzen verbunden; mSglicherweise gehSren sie gar nieht zum eigentliehen Bilde und sind nur als Erscheinungen aufzufassen, die zwar hgufig, uber nieht immer im Verein mit der erhShten EB beobachtet werden. Die ,,sehmerzhafte Akkommodat ion" wurde aueh yon ])ONDEI~S getrennt yon ~sthenopi- schen Beschwerden behandelt.

G~IT~E~T ffihrt diese Schmerzen auf die Bet~tigung eines nicht trainierten Ciliarmuskels zurfiek, aus diesem Grunde empfiehlt er den Gebrauch yon Pilocarpin, das bekanntlich die Erregbarkeit dieses Muskels steigert. Tats~tchlich gelingt es ~uch in sehr vielen F~llen sehmerzhafter Akkommod~tion, die Beschwerden dureh die GR~Z~E~Tsche

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~Tber die akkommodative Einstellung des Auges. 87

Pilocarpinbehandlung zu beseitigen - - der SchluB aber, daft dies dutch die Erttiehtigung des Ciliarmuskels zustande kommt, seheint nieht so absolut zwingend zu sein, denn neben der PupiUenverengerung, der Entfal tung tier FONTANAschen l ~ u m e , der Erweiterung der AbfluP~: wege fiir das Kammerwasser usw. bewirkt das Piloearpin, wie die Be- obaehtungen yon TI~IEL ergeben, ~ueh eine Erweiterung der zuffihrenden und vor Mlem aueh der abftihrenden Gefs damit eine rasehere Dureh- strSmung des Ciliarmuskels mit O,,-hMtigem Blur und eine Beseitigung der Stagnation, als der wahrseheinliehen Ursaehe der Besehwerden. W~ren diese Mlein dutch die Unti~tigkeit des Ciliarmuskels bedingt, w~re es nieht versti~ndlieh, dab sie h~ufig dann auftre~en, wenn die Akkommodat ion so ausgiebig in Gang gesetzt wird.

Zwisehen asthenopisehen und presbyopisehen Beschwerden wird vielfaeh kein Untersehied gemaeht, obwohl sie in ihrem Wesen ganz versehieden sind. Wirkliehe Ermiidungserseheinungen am Auge haben einen ganz anderen Charakter; sie lassen sieh z. ]3. dureh entspreehende Glashilfen soforg beseitigen - - asthenopisehe Besehwerden lassen sieh dutch sie niemals auf die Dauer verhindern, wenn nieht aueh ihre eigentliehe Ursaehe, die abnorme I~eizbarkeit des Nervensystems, herab- gesetzt werden kann. Dutch zweekm~Bige Gli~ser kann zwar ein wieh- tiger Teil jener Seh~;digungen vermieden werden, die dutch krampfhaf te Anstrengungen vom Auge her eine sti~ndige Irr i tat ion des Nervensystems unterhalten - - die vom Auge ausgehenden I~eizungen sind jedoeh nieht die einzigen, delm bei angeborener Anlage kann eine l~eihe versetfiedener krankhafter organiseher Veri~nderungen eine besondere I~eizbarkeit des Nervensystems zur AuslSsung bringen, oder sie steigern, deren Kenntnis und Beseitigung eine Vorbedingung ffir die laIeilung yon asthenopiseheI~ Besehwerden ist.

Augerdem ~drd bei wirkliehen Ermfidungserseheinungen eine ver- minderte und nieht eine erhShte EB gefunden; Sehmerzen kommen bei mangelhafter Akkommodat ion niemMs vor.

K6nnen wir die erh6hte EB mit einiger Sieherheit als die unmittel- bare Ursaehe dieser individuell versehiedenen asthenopisehen Be- sehwerden besehuldigen, wenn ihr Ausmag gegenfiber der Norm beson- ders erhSht ist, so gibt es doeh wieder Fi~lle, bei denen die NB nut wenig erh6ht ist, oder wie sehon beriehtet wui'de, sogar seheinbar ver- mindert sein kann. Dar f man yon Priifungsergebnissen am lebenden Organismus iiberhaupt keine mathematisehe Genauigkeit erwarten - - aueh yon denen nieht, die das anseheinend so exakte Auge betreffen - - so ist bei pathologisehen Zustiinden und bei der Labilit~t nervSser Im- pulse erst reeht nieht zu erwarten, dag uns diese einen genauen Auf- sehluB fiber die inneren Zusammenh~Lnge ermSgliehen, wenn aueh meist sehon aus einer einzigen Priifung auf eine fiberm~Bige Reizbarkeit des

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88 F. R6ssL~n:

Nervensystems geschlossen und diese selbst dann erkannt werden kann~ wenn aueh offenkundige Beschwerden zu fehlen scheinen.

Die vor der K L gefundene Einstellung des Auges ist eine ,,Teil- einstellung" und daher immer geringer als die totale; im besten Falle kann sie der totalen gleich sein. Wird bei dieser Prfifung eine Refraktion gefunden, die gegenfiber der vor den Sehprobentafeln ermittelten an- scheinend zu hypermetrop ist --- diese Verschiedenheit wurde als ,,Plus- fehler" bezeichnet - - so war das/kuge vor der K L mehr entspannt als vor den Sehprobent~feln. Die binokulare Prfifung ergi.bt dann in der Regel - - oft ~erst nach l~ngerem Bemfihen - - dal~ die chromatisch gefundenen Werte die richtigen waren.

Zu ,,Minusfehlern" kann es bei der chromatischen Fernprobe kommen, und eine Refraktion gefunden werden, die rel~tiv zu my0p ist, wenn das Auge vor der KL akkommodierte. Ffir die Prfifung auf die EB hat dies deshalb kelne groBe Bedeutung, weil der Fehler meist gering ist und --0,5 Dpt. nicht fiberschreitet, vor allem abet, well ja nur der Unterschied in der Augenantwort auf verschieden starke N~hereize in Frage steht und yon der angen~herten LSch eine entsprechend kr~ftigere Akkommodation ausgelSst wird. Ausnahmen yon diesem regelmi~Bigen Verhalten sind selten und fanden eine Erw~ihnung bei der Besprechung der individuellen Verschiedenheiten.

Sowohl zu ,,Plus- wie Minusfehlern" kann es aber such kommen, wenn eine periphere Totalaberration vorliegt. D~s Wahrnehmungsbild der LSch ist der Ausdruck der komplexen Refraktion und sein farbiger Rand wird durch die gr6Bte Ametropie der Strahlenvereinigungen bedingt, die durch das yon der Pupille freigegebene optische System zustande kommt. Sowohl die periphere Myopie, wie die periphere Hypermetropie veranlal]t zu Ergebnissen, die mit der Refraktion im WeiBlichte in kein Verh/~ltnis gebracht werden kSnnen. Erfahrene Priifer erkennen schon aus den Prfifungsergebnissen und ihrer Un- vereinbarkeit mit den wahrscheinlichen, dab abnorme Brechungs- verh/~ltnisse vorliegen, die eine Prfifung auf die EB vereiteln, denn unter solchen Bedingungen kSnnen Unterschiede zwischen der Fern- und l~aheprfifung gefunden werden, die fiber das mSgliche HSchstmaB yon ~2 ,0Dpt . welt hinausgehen und Werte yon 4-2,5, ja selbst - -3 ,0Dpt . erreichen. Eine Erweiterung der Pupillen6ffnung und skiaskopische Untersuchung li~Bt dann regelmgBig die Ursache dieses abnormen Verhaltens in einer peripheren Totalaberration erkennen.

Die Anffihrung derartiger Schwierigkeiten, die einer gen~uen Er- mitt lung der EB entgegenstehen, k6nnte zu der Annahme verleiten, dab diese Prfifung nur selten mit Aussicht auf Erfolg zur Anwendung gelangen kSnnte - - in Wirklichkeit sind die Priifungen auf die EB zu- meist ohne weiteres sehr gut m6glich, allerdings mfissen sie mit Vorsicht

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~)ber die ~kkommodntive Einstellung des Auges. 89 �84

ausgefiihrt werden, wenn ihre Ergebnisse einwandfrei sein sollen. Sie setzen eine grebe Vertrautheit mit dieser chromatischen Methode voraus, erm6glichen aber bei richtiger Ausffihrung wichtige Aufschliisse fiber die Funktion des Auges und allenfalls auch fiber die Beschwerden, die durch eine abnormale Funktion ausgel6st werden.

Das Auge ist ein Sinnesorgan, das auf ~uBere Reize mit einer mel~- baren Antwort reagiert; sie ist je nach den Impulsen verschieden, die ihm yon den nervSsen Zentren her zufliel~en. Daher ist das Auge gleiehsam als ein Indicator nervSser Spannungen zu betrachten, denn durch seine verschiedenen Antworten auf bestimmte gleichbleibende Reize gibt es vor ahem auch einige Aufschliisse fiber den Zustand des Nervensystems, wie sie mis dieser zwar reIativen, doch zahlenm~Big erfal~baren Genauigkeit auf eine andere Weise nur sehwer zu erreiehen sindi'

Den funktionellen Ver~nderungen des Auges kann man auf objek- t ivem Wege nicht beikommen. Der unbestreitbar grebe Wert objektiver Prfifungen beruht d~rauf, dal~ wir durch sie Kenntnisse statiseher Natur erlangen k6nnen. Ffir die Beobachtung der Lebensvorg~nge des Auges ~ber eignen sieh allein nur dynamisehe Prfifungen und ganz besonders die subjektiven.

Wenn sich dazu - - und vor allem ffir die Beobachtung akkommo- dativer Ver~nderungen - - die ehromatische Priifung als brauehb~r erweist, so hat dies seinen Grund darin, weft dureh diese empfindliehe Methode auch kleinste Untersehiede der Augeneinstellung zum Aus- druek kommen End der Schnitt, auf den sieh die Messungen beziehen, d e r einzige im ganzen Strahlenverlaufe ist, der sieh durch besondere Merkmale auszeichnet und daher mit einiger Genauigkeit bestimmt werden kann.

Durch die Prfifung mit dieser Methode, die den HELM~OLTzsehen Kobaltversuch zur Grundl~ge hat, dessen Bedingungen abet den Be- sonderheiten der mensehliehen Optik entspreehend abge~ndert wurden, ~st es mSglieh, die akkommodativen Vorg~nge im Auge frei yon den Fehlern und Unsieherheiten zu beobaehten, die jeder Prfiflmg der Augeneinstellung im Weil~liehte anh~ften. Dureh sie wird gelegentlieh das freie Spiel der Einstellsehwankungen, das an das Pupillenspiel erinnert, wie aueh der gro~e EinfluB offenbar, den das Nervensystem auf das Auge hat.

Bei der Beurteilung der Result~te ist allerdings nicht ~u~er acht zu lassen, da~ ffir ihr Ausma~ m6glieherweise ~u~]er den nerv6sen Impulsen unter Umst~nden aueh Verschiedenheiten in der Erregbarkeit der glatten Muskulatur des Cili~rk6rpers in Betracht kommen k6nnen - - als Beispiel sei die erh6hte Erregbarkeit dieses Muskels durch die lokal~

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90 F. R6ssLE~: ~'ber die akkommodative Einstellung des Auges.

A n w e n d u n g yon Physos t igmin angeftihrt, durch die auch bei unver- /~nderten zent ra len Impu l sen eine krampfar t ige Steigerung dieser Muskelwirkung ausgel6st wird.

Durch die chromatische Prfifung des Auges und seiner Akkommo- da t ion konn te vielleicht das Verst/~ndnis ffir manche Ersche inungen etwas erleichtert werden; es wird aber noch vieler Arbei t und der durch sie ge)vonnenen grSl]eren Er fahrung bedfirfen, um in den tiberaus ver- wickel ten Zusammenh/~ngen akkommoda t ive r Augeneins te l lung eine auch nu r e in igermagen klare Eins icht zu gewinnen . I m m e r h i n scheint der beschri t tene Weg eine Aussicht zu erSffnen, diese Fragen einer m5glichen L6sung n/~herzubringen.

Literatur. AALL: Siehe bei TSCttEI~MAK. --AXENFELD, TK.: Klin. Mbl. Augenhk. 62,

59 (1919). 7- AXE~FELD, TH., u. E. SC~U~E~BERG: Klin. Mbl. Augcnhk. 39, 64. --- BEC~TE~EW, W.: Reflexologie des Menschen. Berlin-Wien: Franz Deuticke 1926. --DO~DE~S, F. C. : Die Anomalien der l~efraktion und Akkommodation 1888. --DrAWeE, A. : J. amer. reed. Assoc. 59. - - GRU~CEnT, K.: Die Dehnsuch~ des Auges. Miinchen 1934. - - Klin. Mbl. Augenhk. 81, 44. - - GVLLST~AND, A. : Zusatze zu HEL~HOLTZ' Physiologische Optik, 4. Aufl. 1909. - - HEL~OLTZ, H. V. ! Physiologische Optik. 1909. - - HEnI-WG, E. : Grundzfige der Lehre yore Lichtsinn. Kurzes Handbuch, Bd. III . - - LABADZE, V. G. : ZoO. 42, 103 (1938), - - TH~EL, R. i Glaukom. Kurzes ttandbuch, Bd. IV. - - TSC~En~AK, A. v. : Einfiihrung in die physiologische Optik. 1942.

Doz. Dr. F. RSSSLE~, Bolzano-Gries (Italien), Clinica Privat~ GrieserhoL