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66 ]%eferate 200/odesK6rl~ergewichtes Brunnenwasser (sieben Versuche) oder 0,9o/0 Koehsalzl6sung (sechs u mit der Magensonde und wurden wi~hrend des Versuehes mit den entsprechenden Flfissigkeiten unter Zusatz yon PAH und Inulin (1,5 cma/min) hydriert. Ergebnisse. In der Versuchsgruppe, in der die Tiere mit Wasser hydriert wurden, fiel die Glomerulusfiltration im Mittel yon 2,63 auf 2,08 ccm/min/kg und die Nierendurchblutung yon 15,3 auf 11,6 cm3/min/ kg ab, wi~hrend unter Hydrierung mit KochsalzlSsung Glomerulus- filtration (mit 2,35 bzw. 2,31 em2/min/kg) und Nierendurchblutung (mit 14,2 bzw. 14,3 cmS/min/kg) bei etwas niedrigeren Kontrollwerten praktisch unveri~ndert blieben. Die Urinausscheidung nahm in beiden Gruppen in weehselnder GrSBe ab. Der arterielle Mitteldruck, der in der Kontrollperiode um 100 mm ttg lag, fiel um 10--35 mm Hg ab, jedoch war in den Versuehen, in denen mit KochsalzlSsung hydriert wurde, der Abfall geringer als unter Wasserhydrierung. Der erreehnete renale DurehstrSmungswiderstand ~nderte sich nicht oder sank gering ab. Der zentrale Venendruck war nach Aderlal~ ungef~hr 5 cm It20 niedriger als in der Vorperiode. Nach l%etransfusion stiegen alle Gr6i~en ohne wesentliehe ~_nderung des renalen Durchstr6mungswiderstandes fiber den Ausgangswert mit der Diurese an. -- Die Ergebnisse zeigen, dal~ die Verminderung des Blutvolumens um 10~ mit Abnahme des arteriellen und zentralen Venendrucks bei unnarkotisierten Tieren nieht zu einer Zunahme des renalen DurchstrSmungswiderstandes fiihrt. Ffir die Vaso- constriction der NierengefiiBe, wie sie in ~Tarkose gefunden wurde, mfissen zusi~tzliche Einflfisse verantwortlich gemacht werden. Literatur 1 BA~.I~T, P., E. Kiss u. J. STc~CZ: Pflfigcrs Arch. ges. Physiol. 272, 307 (1961). 2 SELXV~T, E. E. : Amer. J. Physiol. 145, 699 (1946). WIGG~S, C. J. : Physiology of Shock, New York (1950). B. OCHWA])T, H.BETHGE und R.)V]~BER (GSttingen): ~ber die Aul- nahme yon unveresterten Fetts~iuren, Milchs~iure und SauerstofI durch die Niere Mittels Katheterisierung der rechten Nierenvene wurde an narkoti- sierten Hunden die arterio-venSse Differenz yon unveresterten Fett- s~uren, Milchs~ure und Sauerstoff bestimmt. Die Durehblutung der Niere wurde mit Hiffe der Clearance yon loara-Aminohippurs~ure gemes- sen. ImMittel betrug die Extraktionffir unveresterte Fetts~uren 8~ fiir Milehs~ure 12~ ffir Sauerstoff 13~ und ffir PAH 800/0 . Nimmt man an, dal~ die aufgenommene Milchss vollstSndig verbrannt wird, so wfirden 62~ des renalen Sauerstoffverbrauchs darauf entfa]len. ~"fir die

Über die Aufnahme von unveresterten Fettsäuren, Milchsäure und Sauerstoff durch die Niere

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Page 1: Über die Aufnahme von unveresterten Fettsäuren, Milchsäure und Sauerstoff durch die Niere

66 ]%eferate

200/odesK6rl~ergewichtes Brunnenwasser (sieben Versuche) oder 0,9o/0 Koehsalzl6sung (sechs u mit der Magensonde und wurden wi~hrend des Versuehes mit den entsprechenden Flfissigkeiten unter Zusatz yon PAH und Inulin (1,5 cma/min) hydriert.

Ergebnisse. In der Versuchsgruppe, in der die Tiere mit Wasser hydriert wurden, fiel die Glomerulusfiltration im Mittel yon 2,63 auf 2,08 ccm/min/kg und die Nierendurchblutung yon 15,3 auf 11,6 cm3/min/ kg ab, wi~hrend unter Hydrierung mi t KochsalzlSsung Glomerulus- filtration (mit 2,35 bzw. 2,31 em2/min/kg) und Nierendurchblutung (mit 14,2 bzw. 14,3 cmS/min/kg) bei etwas niedrigeren Kontrollwerten praktisch unveri~ndert blieben. Die Urinausscheidung nahm in beiden Gruppen in weehselnder GrSBe ab. Der arterielle Mitteldruck, der in der Kontrollperiode um 100 m m t tg lag, fiel um 10--35 m m Hg ab, jedoch war in den Versuehen, in denen mit KochsalzlSsung hydriert wurde, der Abfall geringer als unter Wasserhydrierung. Der erreehnete renale DurehstrSmungswiderstand ~nderte sich nicht oder sank gering ab. Der zentrale Venendruck war nach Aderlal~ ungef~hr 5 cm It20 niedriger als in der Vorperiode. Nach l%etransfusion stiegen alle Gr6i~en ohne wesentliehe ~_nderung des renalen Durchstr6mungswiderstandes fiber den Ausgangswert mit der Diurese an. - - Die Ergebnisse zeigen, dal~ die Verminderung des Blutvolumens um 10~ mit Abnahme des arteriellen und zentralen Venendrucks bei unnarkotisierten Tieren nieht zu einer Zunahme des renalen DurchstrSmungswiderstandes fiihrt. Ffir die Vaso- constriction der NierengefiiBe, wie sie in ~Tarkose gefunden wurde, mfissen zusi~tzliche Einflfisse verantwortl ich gemacht werden.

Literatur 1 BA~.I~T, P., E. Kiss u. J. STc~CZ: Pflfigcrs Arch. ges. Physiol. 272, 307 (1961). 2 SELXV~T, E. E. : Amer. J. Physiol. 145, 699 (1946).

WIGG~S, C. J. : Physiology of Shock, New York (1950).

B. OCHWA])T, H.BETHGE und R.)V]~BER (GSttingen): ~ber die Aul- nahme yon unveresterten Fetts~iuren, Milchs~iure und SauerstofI durch die Niere

Mittels Katheterisierung der rechten Nierenvene wurde an narkoti- sierten Hunden die arterio-venSse Differenz yon unveresterten Fet t - s~uren, Milchs~ure und Sauerstoff bestimmt. Die Durehblutung der Niere wurde mit Hiffe der Clearance yon loara-Aminohippurs~ure gemes- sen. ImMi t t e l betrug die Ext rakt ionff i r unveresterte Fetts~uren 8~ fiir Milehs~ure 12~ ffir Sauerstoff 13~ und ffir PAH 800/0 . N immt man an, dal~ die aufgenommene Milchss vollstSndig verbrannt wird, so wfirden 62~ des renalen Sauerstoffverbrauchs darauf entfa]len. ~"fir die

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Referate 67

unveresterten Fetts~uren ergibt die entsprechende Rechnung 990/0 des Sauerstoffverbrauehs. Es wird diskutiert, wie welt unveresterte Fet t - s/iuren in der Niere tats/iehlieh oxydiert oder aber in andere Stoffe um- gewandelt werden.

H. PASSOW und M. J. B. VONDERLAGE (Hamburg) : Die kritisehe Sauer- stoffspannung in Gewebssehnitten aus Niere und Leber der ga t te

Bei Versuchen fiber die Sauerstoffaufnahme tier isolierten und kiinst- lieh perfundierten Ra~tenniere entstand der Verdacht, dal~ die kritische Sauerstoffspannung, die im Gewebe mindestens aufrechterhalten werden mu$, damit die Zellen maximal a tmen kSnnen, in der Niere wesentlich hSher liegt als in anderen Organen. Es wurden daher mit Gewebssehnit- ten aus Rattennieren Versuehe in tier Warburg-Appara tur ausgefiihrt, um die kritisehe O2-Spannung Ckrit ZU ermitteln. Paralleluntersuchungen mi t Rattenlebergewebe dienten der Uberprfifung tier experimentellen Technik.

Mit steigender 02-Spannung n immt in sehr dicken Gewebsschnitten alas mit Sauerstoff versorgte Gewebsvolumen zu. Nach Warburg gilt ffir das damit verbundene Anwaehsen der Sauerstoffaufnahme :

/~ ----- const. (1/c~ - - ckrit ), d.h. die Geschwindigkeit der O~-Aufnahme (bezogen auf 1 em ~ Gewebsoberfl/iehe) steigt proportional der Wurzel

aus der Sauerstoffspannung c~. Wird die Atmung bei versehiedenen 02-Spannungen gemessen, so 1/~13t sich Ckri~ durch Extrapolat ion ermit- teln.

Bei Gewebsschnitten aus Rat tenleber ergaben unsere bei 37 ~ C aus- geffihrten Messungen die naeh der Warburgsehen Gleichung zu erwartende Proportionalit/~t zwisehen ~ und ! /~ --ckrit �9 Es wurde eine kritisehe 03- Spannung yon etwa 14 m m Hg ermittelt . Diese Beobaehtung s t immt gr5ssenordnungsm/~ssig mit Angaben yon BX~D~nu. KIEs~ (1955) fiber- ein, die eine eben meBbare Einschrhnkung tier Atmungsintensit/~t yon Mitoehondrien aus l~attenleber bei Sauerstoffpartialdrueken yon etwa 8 m m Hg fanden. Die Warburgsehe Gleiehung 1/~$t sieh aueh auf Ver- suehe mi t Gewebsschnitten aus l~attennieren anwenden. Die Extra- polation zur Best immung yon c~ liefert abet ein erheblich abweiehendes Resultat, n/~mlich eine kritisehe Sauerstoffspannung yon fund 85 m m Hg bei 37 ~ C und yon 74 m m Hg bei 25 ~ C. I m Anschlul~ an die Darstellung dieser Versuchsergebnisse wird die Frage besprochen, wie groB in der durch- bluteten Niere das Sauerstoffangebot sein mul~, damit fiberall im Gewebe eine O~-Spannung yon mehr als 85 m m Hg erreicht werden kann. Die Diskussion basiert teilweise auf Beobaehtungen fiber Gef/il~anordnung und Gef/if3abst/~nde in Tuscheinjektionsprs aus Rattennieren

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