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438 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 198 eindimensional mit n-Propanol-~thylaeetat-Wasser (7:1:2) papierehromato- graphiseh getrennt. Fiir Urons~uren wird Pyridin-Athylaeetat-Essigs~ure-Wasser (5:5:1:3) benutzt. Die Elektrophorese mit 60 Volt/em erfolgt in 0,05 m Natrium- tetraboratlSsung. -- Aminosi~uren werden zweifaeh mit n-]~utanol-Essigs~,ure- Wasser (100:22:50), gefolgt yon Phenol-Wasser (8:2) in Gegenwart yon Kalium- eyanid und Ammoniak, Aminozueker in Pyridin-n-Butanol-Wasser (l: 6: 3) papier- chromatographiseh getrennt. Bioehemie. J. 8~, 325--331 (1962). Dept. Bioehem., Univ. Coll. London, London W. C. 1 (England). -- e J. biol. Chemistry ,o0t, 553 (1953). A. N~a~N~ IL~berdie Bestimmung des Blutalkohols und ihre Bewertung berichtet E. GlCAF 1 in einem Vortragsreferat. Nach einer Darstellung der fermentativen Abbauwege ftir die meisten Alkohole und speziell ffir Methanol und Athanol im K5rper werden drei wiehtige Methoden zur Bestimmung der Konzentrationyon J~thanol im menschlichen Blur gesehildert: 1. Redulction yon Kaliumdichromat naeh WII)~AI~I~. Titration des nieht reduzierten Diehromats; E. VIDIC 2 verwendet Vanadatschwefels~ure und bestimmt die Menge des gebi]deten Vanadylions colorimetriseh. 2. Llberffihrung des Athanols aus dem Blut in n-Propyl~cetat und gaschromatographische Trennung. 3. Enzymatische Bestimmung, bei der in Gegenwart yon Alkoholhydrogenase Di- phosphopyridinnucleotid (DPN) zu DPNtI reduziert und dessen Konzentration auf Gruiid seiner Absorption bei 340 nm bestimmt wird. Vor- und Naehteile der einzelnen Verfahren werden besproehen some die Beeinflussung der Bhtalkoholbestimmung im allgemeinen diskutiert. I Dtseh. Apotheker-Ztg. 102, 1258--1262 (1962). A. NI~AN.-r Eine Methode zur spezifischen Bestlmmung von Alkohol im Blut teilen H. V. M~-L~STADTund T. P. HADX~OA~OV ~ mit. Dem enzymatischen Verfahren liegt die l~eaktion C~HsOH ~- DPN + Alkoholdehydrogenase, CH~CHO + DP]N~I-I -~ H + zu- grunde. Verff. messen die ftir eine bestimmte Extinktionsanderung (0,06) erforder- liche Zeit bei 350 nm, einer Wellenlange, die bier giinstiger ist als Am~x = 340 nm fiir DPNH. Die Bildungsrate yon DPNK ist der Alkoholkonzentration und die Extinktion der DPNH-Konzentration proportional. Somit ist die fiir eine be- stimmte Extinktions/inderung erforderliche Zeit der Alkoholkonzentration um- gekehrt proportional. Dieses zeitsparende Prinzip wurde schon bei einer enzy- matischen Glueosebestimmung ausgewertetK Man ben5tigt 0,1--0,25 ml Blur, und der Fehler betr~igt bei 0,015--0,300 g Alkohol/100 ml B]ut 2--3O/o . Die sehr ausffihrlichen Einzelheiten mSge man im Original einsehen. 1Analyt. Chemistry 34, 455--458 (1962). Dept. Chem. and Chem. Engng., Univ. Urbana, Ill. (USA). -- 2 ~VL~X~MSTADT, 1Vi.V., and S . I . I-IADJIIOANNOIY: An~lyt. Chemistry 84, 452 (1962) ; vgl. diese Z. 198, 225 (1963). E. M~I~I~EI~, Wiirzburg Die gaschromatograpMsehe Bestimmung yon Athanol im Blur besehreiben K. D. PAm~EI~,C. R. FO~TA~, J. L. YEE und P. L. KII~K I. Dabei werden die Blut- proben and die StandardlSsungen mit einer bestimmten 1Vienge Athylacetat versetzt und hiervon aliquote Teile direkt in die Chromatographiesgule eingespritzt. -- Aus]i~hrung. In eine l=Leiheyon gleich grol~en trocknen Serumfl~schen wird ]eweils genau 1 ml 0,169~ Athyl~cetat-StandardiSsung pipettiert und versehlossen gehalten, bis in jede l~lasehe 1 ml Bint oder i~thanolhaltige LSsung gegeben werden. Die Pipetten hierffir werden mit dem gemischten Inhalt der Flasehen gespiilt. Die Chromatographie soil innerhalb yon 4 Std erfolgen. Itierzu wird 1 #I eingespritzt. Die Injektionskammer braueht erst nach 60--80 Injektionen gereinigt zu werden.

Über die Bestimmung des Blutalkohols

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438 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 198

eindimensional mit n-Propanol-~thylaeetat-Wasser (7:1:2) papierehromato- graphiseh getrennt. Fiir Urons~uren wird Pyridin-Athylaeetat-Essigs~ure-Wasser (5:5:1:3) benutzt. Die Elektrophorese mit 60 Volt/em erfolgt in 0,05 m Natrium- tetraboratlSsung. -- Aminosi~uren werden zweifaeh mit n-]~utanol-Essigs~,ure- Wasser (100:22:50), gefolgt yon Phenol-Wasser (8:2) in Gegenwart yon Kalium- eyanid und Ammoniak, Aminozueker in Pyridin-n-Butanol-Wasser (l: 6: 3) papier- chromatographiseh getrennt.

Bioehemie. J. 8~, 325--331 (1962). Dept. Bioehem., Univ. Coll. London, London W. C. 1 (England). -- e J. biol. Chemistry ,o0t, 553 (1953). A. N~a~N~

IL~ber die Bestimmung des Blutalkohols und ihre Bewertung berichtet E. GlCAF 1 in einem Vortragsreferat. Nach einer Darstellung der fermentativen Abbauwege ftir die meisten Alkohole und speziell ffir Methanol und Athanol im K5rper werden drei wiehtige Methoden zur Bestimmung der Konzentration yon J~thanol im menschlichen Blur gesehildert: 1. Redulction yon Kaliumdichromat naeh WII)~AI~I~. Titration des nieht reduzierten Diehromats; E. VIDIC 2 verwendet Vanadatschwefels~ure und bestimmt die Menge des gebi]deten Vanadylions colorimetriseh. 2. Llberffihrung des Athanols aus dem Blut in n-Propyl~cetat und gaschromatographische Trennung. 3. Enzymatische Bestimmung, bei der in Gegenwart yon Alkoholhydrogenase Di- phosphopyridinnucleotid (DPN) zu DPNtI reduziert und dessen Konzentration auf Gruiid seiner Absorption bei 340 nm bestimmt wird. Vor- und Naehteile der einzelnen Verfahren werden besproehen some die Beeinflussung der Bhtalkoholbestimmung im allgemeinen diskutiert.

I Dtseh. Apotheker-Ztg. 102, 1258--1262 (1962). A. NI~AN.-r

Eine Methode zur spezifischen Bestlmmung von Alkohol im Blut teilen H. V. M~-L~STADT und T. P. HADX~OA~OV ~ mit. Dem enzymatischen Verfahren liegt die l~eaktion C~HsOH ~- DPN + Alkoholdehydrogenase, CH~CHO + DP]N~I-I -~ H + zu-

grunde. Verff. messen die ftir eine bestimmte Extinktionsanderung (0,06) erforder- liche Zeit bei 350 nm, einer Wellenlange, die bier giinstiger ist als Am~x = 340 nm fiir DPNH. Die Bildungsrate yon DPNK ist der Alkoholkonzentration und die Extinktion der DPNH-Konzentration proportional. Somit ist die fiir eine be- stimmte Extinktions/inderung erforderliche Zeit der Alkoholkonzentration um- gekehrt proportional. Dieses zeitsparende Prinzip wurde schon bei einer enzy- matischen Glueosebestimmung ausgewertetK Man ben5tigt 0,1--0,25 ml Blur, und der Fehler betr~igt bei 0,015--0,300 g Alkohol/100 ml B]ut 2--3O/o . Die sehr ausffihrlichen Einzelheiten mSge man im Original einsehen.

1Analyt. Chemistry 34, 455--458 (1962). Dept. Chem. and Chem. Engng., Univ. Urbana, Ill. (USA). -- 2 ~VL~X~MSTADT, 1Vi. V., and S.I. I-IADJIIOANNOIY: An~lyt. Chemistry 84, 452 (1962) ; vgl. diese Z. 198, 225 (1963).

E. M~I~I~EI~, Wiirzburg

Die gaschromatograpMsehe Bestimmung yon Athanol im Blur besehreiben K. D. PAm~EI~, C. R. FO~TA~, J. L. YEE und P. L. KII~K I. Dabei werden die Blut- proben and die StandardlSsungen mit einer bestimmten 1Vienge Athylacetat versetzt und hiervon aliquote Teile direkt in die Chromatographiesgule eingespritzt. -- Aus]i~hrung. In eine l=Leihe yon gleich grol~en trocknen Serumfl~schen wird ]eweils genau 1 ml 0,169~ Athyl~cetat-StandardiSsung pipettiert und versehlossen gehalten, bis in jede l~lasehe 1 ml Bint oder i~thanolhaltige LSsung gegeben werden. Die Pipetten hierffir werden mit dem gemischten Inhalt der Flasehen gespiilt. Die Chromatographie soil innerhalb yon 4 Std erfolgen. Itierzu wird 1 #I eingespritzt. Die Injektionskammer braueht erst nach 60--80 Injektionen gereinigt zu werden.

1963 4. Analyse yon biologischem ~ater ia l 439

Die Chromatographie erfo]gt an einer Ffillung yon s~uregewaschenem Clxromosorb W (60--80 mesh), das mit 40~ Castor Wax imprggniert wird, in einem rostfreien Stahlrohr yon 3,2 mm ~ und 3 m Lgnge. Die Sgule wird 8 Std anf 190~ vor- geheizt nnd bei 120~ mit Stickstoff als Trggergas betrieben. Die Injektionskammer wh-d auf 170~ geheizt. -- Standardlgsungen. 0,36--0,023~ Xthanol in Wasser. Hiervon werden Blutalkohol-StandardlSsungen durch Mischung mit dem gleichen Volumen Blur hergestellt. Zur Eichung der Kolonne dienen w/~Brige .&thyiacetat- StandardlSsungen yon 0,338--0,0430/0 .

1 Analyt. Chemistry 84, 1234--1236 (1962). School Criminology, Univ. Berkeley, Calif. (USA). A. NIr.~I~tzr

Die photometrisehe Bestimmung yon Formaldehyd in EiweiBliisungen beschreibt I. S ~ o v ~ 1. - - Aus/iihrung. 3 ml der Formaldehyd enthaltenden L6sung und 25 ml 0,05 n Schwefels/iure werden unter Zusatz yon wenig Stearins/iure langsam, bis zum Einengen auf 4 ml, in eine Vorlage mit 8 ml einer 0,5~ NatriumhydrogensulfitlSsung destilliert. Nach Zugabe yon 10 ml Wasser wird wieder auf 4 ml eingeengt. Der Inhalt der Vorlage wird mit 3 ml 5~ Natrinmcarbonat- 16sung versetzt und mit Wasser auf 50 ml erg~nzt. Hiervon werden 0,5 ml in Reagensgli~sern re_it 3 ml einer 0,2~ Chromotrops/~urel6sung in 11,5 m Schwefel- s/~ure 60 rain auf 80~ erhitzt. Die Violettfgrbung wird nach Abkiihlung innerhalb yon 15 rain bei 570 nm gegen eine Blindprobe gemessen. Fiir die Blindprobe wird .die gesamte Bestimmung mit einer Albuminl5sung durchgeffihrt. Im Bereich 0--25 rag/100 ml ist die Konzentrationsabh/~ngigkeit tier Fs linear.

1 Collect. ezechoslov, chem. Commun. 27, 1721--1722 (1962). Inst. H~matologie u. Bluttransfusion, Prag (~SSR). A. NI]s~IA~

Die Isolierung der freien Fettsiiuren des Plasmas und ihre gaschromato- :graphische Bestimmung ffilxren B. HAr, LG~r~ und A. SVA~BO~G z bei gesunden Menschen durch. Man entnimmt das B h t nach 10--12 Std Fasten aus der Oberarm- vene oder-arterie, stellt einen Extrakt der Gesamtlipide 2 her un4 trennt aus diesem zun/iehst die Phospholipide dureh Chrom~tographie art Kiesels/~ure a ab. Aus der S~ule eluiert man mit Chloroform ein Gemisch yon Triglyeeriden, freiem und verestertem Cholesterin und freien Fetts/~uren and unterwirft dieses einer Verteilungschromato- graphie 4 unter Verwendm~g yon mit Dimethyldiehlorsilan behandeltem Kieselgur (Hyflo Super Cel) als Tr~germedinm und Heptan als station~rer Phase. Dana

eluier t man die freien Fetts/~uren, sowie freies Cholesterin und eventuell enth~ltene Monoglyceride mit 850/0igem wgBrigen Methanol und fiberfiihrt die freien Fett- s/~uren durch Behandlung mit Diazomethan in die Methylester. iYlan trennt die Ester an Aluminiumoxids~nlen ab 5 und eluiert sie mit einer 10~ LSsung yon Ather in Petrol/~ther. Dann bestimmt man sie im Gasehromatographen, wie friiher ~ beschrieben.

Scand. J. clin. Lab. Invest. 14, 179--184 (1962). Dept. l~[ed. Biochem. and Med. Clin. II, Univ. GSteborg (Schweden). -- * SvA~O~r A., L. SVESSnnKO~, J . v o s D o l ~ n ~ ~ n. M. R. Soo~X~: Clin. chim. Acta 8, 443 (1958). -- ~ I-hl~SCH, J., and E. H. A g ~ s s : J. biol. Chem. 233, 311 (1958); vgl. diese Z. 167, 457 (1959). -- 4 HOWARD, G.A., and A. J. P. MAg~I~: Biochemic. J. 46, 532 (1950); vgl. diese Z. 154, 62 (1957). -- s ASS]~n~Av, J. : Th@sis Fae. de Sei., Univ. Paris, Serie A, Nr . 2417 S. 50 (1951). -- s HALLal~E~, B., S. ST]~SXAC~EN, A. SVA~SOR~ and L. S V ~ - �9 XE~HOL~: J . elba. Invest. 39, 14242 (1960). U ~ s u ~ B A V ~ A ~

Einen Naehweis yen Estern mit Hilfe yon Enzymen haben 1 ). W. Wns~ und M. QV~ESn~ ~ ausgearbeitet. Die Ester werden durch Lipase gespalten und die

�9 entstandenen S/~uren durch den Umsch]ag yon 1V[ethylrot nachgewiesen. --