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Arch. exper. Path. u. Pharmakol., Bd. 221, S. 177--186 (1954). Aus der II. Medizinischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. GvswAv VON BSROMAN~) und aus der I. Medizinischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. K. BI~GOLD) der Universit~t Mtinchen. [~ber die Beziehungen zwischen arteriellem Kreislauf und Nierenfunktion unter der Wirkung yon Hexamethoniumbromid. Von W. SCHIMMLER und H. SCHWALBo (Eingegangen am 1. September 1953.) Das tIexamethoniumbromid (HMBR) gehSrt chemisch in die Gruppe der quarternhren Ammoniumverbindungen, deren pharmakologische Wirkung im Sinne einer Blockade der autonomen Ganglien erstmals yon BUR~ und DALE naeh- gewiesen wurde. In der chemischen Konstitutionsformel sind beim Hexametho- niumbromid zwei quartern~tre Stickstoffgruppen durch eine Kette yon 6 CH2- Gruppen verbnnden. PATO~und Mitarbeiter sahen bei elektrischer Reizung der pr~- ganglioni~ren Nervenfasern, dab bei Anwescnheit yon Hexamethonium das an den praganglionaren Nervencndigungen freiwerdende Acetylcholin nicht mehr zu einer Erregung der postganglionhren Fasern fiihrt. Man nimmt nitmlich an, dab Acetylcholin an den praganglionhren Nerven. endigungenfreigesetzt wird und auf eine erregbare Ganglienzelletreffen muB, um die Erregung yon der pr~gang]ionarcn auf die postganglion~re Faser zu fibertragen. Es w~ren somi~ verschiedene MS~liehkeiten vorhanden, die Wirkung des Acetyleholins zu blockicren. Dureh Procain oder Calcium kann die Freisetzung yon Acetyleholin verhindert wcrden. Von Acetylcholin bei hSherer Dosierung und yon Nicotin wird eine Depolarisierung der Ganglicnzelle angenommen, so daB'das freigesetzte Acetyl- cholin auf eine refrakt~re Phase der Ganglienzellc trifft. Die Hauptvertreter der unter dem Begriff ,,Ganglienblocker" zusammen- gefaBten Stoffe, wie das Curare, das Tetra~thylammoniumund das Hexamethonium wirken nach den Untersuchungen yon BRow~ und FELDBER(~ und PATON und PERRr durch Besetzung der spezifischen Reeeptorgruppen oder der Membran der Ganglicnzelle, wodurch sparer freLverdendes Acetylcholin seinen Angriffspunkt vcrliert (,,block by competition"). Neue Untersuchungen yon KEWITZ und REINERT zeigen jedoch wesentliche Differenzen auf zwischen der durch Acetylcholin und der durch praganglion~re Reizung erzeugten Erregung, so dal3 neben den Bedenken gegen die Theorie der Erregungsiibertragung dureh Acetylcholin in der Synapse auch die MSglichkeit einer anderen Deutung des Wirkungsmechanismus der Ganglienblocker bestiinde. Die Hcmmung der Erregungsiibertragungyon der prhganglion~renFaser auf die ganglion~re Schaltstelle kommt somit eincr Blockade sowohl des cholinergiseh- histotropen als aueh des adrenergisch-ergotropen Systems gleich. Beweisend dafiir sind ausgedehnte pharmakologisehe Untersuehungcn der Wirkung der C~-Verbin- dungen auf die Nickhaut der Katze, die Speicheldrfisen, die Mesenterialganglienund auf die Regulatoren des Blutdrucks. Die durch das Tetrahthylammonium und durch die Methoniumverbindungen zu erzielende Blutdrucksenkung spielt bisher die praktisch wiehtigste Rolle. Der eine 12"

Über die Beziehungen zwischen arteriellem Kreislauf und Nierenfunktion unter der Wirkung von Hexamethoniumbromid

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Page 1: Über die Beziehungen zwischen arteriellem Kreislauf und Nierenfunktion unter der Wirkung von Hexamethoniumbromid

Arch. exper. Path. u. Pharmakol., Bd. 221, S. 177--186 (1954).

Aus der II. Medizinischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. GvswAv VON BSROMAN~) und aus der I. Medizinischen Klinik

(Direktor: Prof. Dr. K. BI~GOLD) der Universit~t Mtinchen.

[~ber die Beziehungen zwischen arteriellem Kreislauf und Nierenfunktion unter der

Wirkung yon Hexamethoniumbromid. Von

W. SCHIMMLER und H. SCHWALBo

(Eingegangen am 1. September 1953.)

Das tIexamethoniumbromid (HMBR) gehSrt chemisch in die Gruppe der quarternhren Ammoniumverbindungen, deren pharmakologische Wirkung im Sinne einer Blockade der autonomen Ganglien erstmals yon BUR~ und DALE naeh- gewiesen wurde. In der chemischen Konstitutionsformel sind beim Hexametho- niumbromid zwei quartern~tre Stickstoffgruppen durch eine Kette yon 6 CH 2- Gruppen verbnnden. PATO~ und Mitarbeiter sahen bei elektrischer Reizung der pr~- ganglioni~ren Nervenfasern, dab bei Anwescnheit yon Hexamethonium das an den praganglionaren Nervencndigungen freiwerdende Acetylcholin nicht mehr zu einer Erregung der postganglionhren Fasern fiihrt.

Man nimmt nitmlich an, dab Acetylcholin an den praganglionhren Nerven. endigungen freigesetzt wird und auf eine erregbare Ganglienzelle treffen muB, um die Erregung yon der pr~gang]ionarcn auf die postganglion~re Faser zu fibertragen. Es w~ren somi~ verschiedene MS~liehkeiten vorhanden, die Wirkung des Acetyleholins zu blockicren. Dureh Procain oder Calcium kann die Freisetzung yon Acetyleholin verhindert wcrden. Von Acetylcholin bei hSherer Dosierung und yon Nicotin wird eine Depolarisierung der Ganglicnzelle angenommen, so daB'das freigesetzte Acetyl- cholin auf eine refrakt~re Phase der Ganglienzellc trifft.

Die Hauptvertreter der unter dem Begriff ,,Ganglienblocker" zusammen- gefaBten Stoffe, wie das Curare, das Tetra~thylammonium und das Hexamethonium wirken nach den Untersuchungen yon BRow~ und FELDBER(~ und PATON und PERRr durch Besetzung der spezifischen Reeeptorgruppen oder der Membran der Ganglicnzelle, wodurch sparer freLverdendes Acetylcholin seinen Angriffspunkt vcrliert (,,block by competition"). Neue Untersuchungen yon KEWITZ und REINERT zeigen jedoch wesentliche Differenzen auf zwischen der durch Acetylcholin und der durch praganglion~re Reizung erzeugten Erregung, so dal3 neben den Bedenken gegen die Theorie der Erregungsiibertragung dureh Acetylcholin in der Synapse auch die MSglichkeit einer anderen Deutung des Wirkungsmechanismus der Ganglienblocker bestiinde.

Die Hcmmung der Erregungsiibertragung yon der prhganglion~ren Faser auf die ganglion~re Schaltstelle kommt somit eincr Blockade sowohl des cholinergiseh- histotropen als aueh des adrenergisch-ergotropen Systems gleich. Beweisend dafiir sind ausgedehnte pharmakologisehe Untersuehungcn der Wirkung der C~-Verbin- dungen auf die Nickhaut der Katze, die Speicheldrfisen, die Mesenterialganglien und auf die Regulatoren des Blutdrucks.

Die durch das Tetrahthylammonium und durch die Methoniumverbindungen zu erzielende Blutdrucksenkung spielt bisher die praktisch wiehtigste Rolle. Der eine

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178 W. SCHIMMLER und H. Sc~wcm~:

yon uns kormte naehweisen, dab eine zum Teil betr~chtliehe Senkung des Minuten- volumens an der Herabsetzung des Druckes dareh die C~-Verbindungen beteiligt ist, besonders wenn dieses sehon in Ruhe fiber die Norm erhSht war (SCmMMLER und Zrr~MER~X~). M6glieherweise ist die Reduzierung des Herzminutenvolumens dureh eine Abnahme des venSsen Riickstroms zum Herzen infolge eines Tonusverlustes des venSsen Kreislaufsehenkels bedingt (ScmMMLER und BLS~R).

Da MACKn~o~, BnAI~-LEY und HAVG~ und BLEG~ unter der Wir- kung yon Hexamethonium an Gesunden und nierenkranken Patienten mit Hochdruck h~ufig eine Abnahme der Nie rendurchb lu tung f~nden, woll ten wit au f Grund yon Versuchen, bei denen die ~ n d e r u n g e n der Kre i s laufdynamik u n d der Nie renfunkt ion gleichzeitig erfaGt werden, die Frage kl/iren, ob die Hexame thon iumve r b i ndunge n einen isolierten Angriffspunkt aufdie Nierenfunkt ionen besitzen oder inwieweit diese durch eine ~ n d e r u n g der Kre i s laufdynamik beeinflui]t werden k6nnen . So ist es bekannt , dab die Bfldung des Harns in den Glomeruli z. B. yon un- physiologisehen Blu td ruckschwankungen beeinflul~t wird. Eine StSrung der Nie renfunkt ion dutch die extrarenale Kre i s laufdynamik w~re aber besonders d a n n zu erwarten, weun yon vornhere in die Nierendurch- b lu tung u n d das Glomerulusfi l t rat verr inger t sind, wie z . B . bei den Nephrosklerosen.

Methode. Die Kreislaufanalysen warden mit der sphygmographisehen Methode der

O. FRx_~xsehen Sehule darehgefiihrt. Der Nierenplasmastrom, der einen Rficksehlull auf die Nierendurehblutung erlaubt, wurde mit der p-Aminohippursaare-Clearanee naeh SmrH bei einer konstanten Plasmakonzentration yon 2--3 rag% p-Amino- hippursaure bestimmt. Die Versuehsperson erhielt 5 cm 3 Nephrotest ,,Casella" intravenSs, naeh 20rain eine LSsung yon 2g Nephrotest in 300 cm s 5,7% iger TraubenzuekerlSsung als i. v. Dauertropfinfusion, 25 Tropfen pro Minute. 30 rain naeh Infusionsbeginn wurde das erste Mal Blut abgenommen. Vor Beginn des Versuches warden 250 ems Flfissigkeit zu trinken gegeben, ansehhe~end alle 20 min 50 em a. Die Bestimmung des Glomerulusfiltrates erfolgte nach der Methode der endogenen Kreatininelearance naeh POPPER und MAI~DEL. Die Harnstoffaus- seheidung wurde naeh dem Clearanee-Prinzip yon vA~l SLYKE berechnet. Zur Be- stimmung der Chloride warde die Methode yon VOL~I~I) herangezogen.

Versuchsanordnung. Es wurden 15 Patienten untersueht. Vorzugsweise wahlten wir Hypertoniker, da

erfahrungsgemaB der Effekt der Ganglienbloeker auf den Mitteldruek bei ihnen am deutlichsten ist. Alle Versuehspersonen waren nfiehtem. Naeh Anlegen der Puls- abnahmekapsein, nach Beginn der Infusion und Legen des Verweilkatheters ver- gingen 20 rain bis zur ersten Blutentnahme. Wi~hrend der ersten beiden Perioden (yon noehmals je 20 rain Dauer) wurden mehrere Pulswellensehreibungen vor- genommen; bis zum Anfang der zweiten Periode hatten sich die Versuehspersonen meist an die einzelnen Manipulationen gewShnt, so dab man unter der 2. Periode Ruhebedingungen annehmen kann. Die Injektion des Hexamethoniumbromids erfolgte intramuskular, da der Blutdruek bei i. v. Injektion zu abrupt abfMlt, und zwar s~ts am Wechsel yon der 2. zar 3. Periode. In der 3. und 4. Periode wurden noehmals jeweils 3--5 Pulswellenregistrierungen anfgezeichnet, um einen Darch- schnittswert der kreislaufdynamisehen Veranderungen eriassen zu kfnnen.

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ArterieUer Kreislauf und Nierenfunktion naeh Hexamethoniumbromid. 179

Ergebnisse. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengestellt. 1. Die Wirkung des Hexamethoniumbromids auf den arteriellen

Kreislauf: Im akuten Versueh ist eine Drucksenkung prlnzipiell in jedem Falle zu erreichen. Es ist dies nur eine Frage der Dosierung. Bei gleieher Dosis spricht ein hoher Blutdruck schneller und starker an, als ein nor- maler. Die Genese der Hypertonie t r i t t dabei an Bedeutung in den Hintergrund. Der systolische Blutdruck sinkt prozentual meist starker ab, als der diastolische. Da die Blutdruekamplitude als ann~herndes Ma8 ffir die F/illung des Gefal~systems gelten kann, ist daraus zu

• schlieBen, dab die pro Zeiteinheit durchstr6mende Blutmenge kleiner wird, falls der elastische Widerstand gleichbleibt, zumindest aber nicht wesentlich abnimmt. Von den 10 deutlich mit einer Blutdruckabnahme reagierenden F~llen ist dieser 5 real unver~ndert, bei 2 Versuchspersonen steigt er an und nimmt nur bei 3 ab. Entsprechend der Reduzierung der Pulsdruckamplitude kommt es bei 9 Versuchspersonen zu einer Ab- nahme des Schlag- und Minutenvolumens (Fall 5, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 14 und 15). Das Ausma8 des Minutenvolumenabfalls ist ~hnlich wie beim Mittelctruck abh~ngig yon der AusgangshShe. Hohe Minutenvolumina kSnnen betr~ehtlich, schon auf eine relativ kleine Dosis bin, absinken, solche, die schon zu Anfang auffallend klein sind, erleiden kaum eine Ver~nderung. Mehrmals kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fre- quenz, der sowohl periodisch sein, als auch l~ngere Zeit dauern kann. Eine Abh~ngigkeit der Frequenz~nderung yon der Ausgangslage ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Trotzdem der Mitteldruck meist absinkt, kommt es doeh zu einem Anstieg des mathematisch erreehneten peri- pheren Widerstands, da die Schlag- und Minutenvolumenabnahme die des arteriellen Mitteldrucks fiberwiegt.

Durch Pervitin (Fall 13 u. 15) kann der Effekt des HMBR wieder aufgehoben werden: Innerhalb yon 10--15 rain steigt der Mitteldruck und das Schlag- und Minutenvolumen wieder an.

2. Die Wirkung auf die Nierenfunktion : Der Nierenplasmastrom ver- ringerte sich naeh Injektion des HMBI~ bei 10 Versuchspersonen, 9mal kam es zu einer deutlichen Abnahme des Glomerulusfiltrats, prozentual gesehen manchmal in einem grS~eren AusmaB, als es bei der Nieren- durchstrSmung der Fall war. Auch die Harnmenge ging in 7 F~llen er- heblich zurfick, wobei dieser Effekt nicht yon der GrSBe des voran- gehenden Harnvolumens abh~ngig war. Die Abnahme der Harnaus- scheidung war dabei fast immer mit einem Rfickgang des Glomerulus- filtrates verbunden. Aul3erdem stellten wir in tier Mehrzahl der F~lle eine Steigerung der Wasserrfickresorption ia den Tubuli lest. Infolge- dessen ist die Abnahme der Harnausscheidung sowohl auf einen Rfick- gang der ~fltratmenge, als auch auf eine prozentual vermehrte tubul~re

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180 W. SCHIMiVILER und I5. SCRW~B :

Name Alter Protokon-Nr.

1 . 8 . 9 24 Jahre 887/53

2.8. 24 Jahre 868/53

3. W. 29 Jahre 864/53

4 , } [ . 18 Jahre 882/53

5. W. 56 Jahre 828/.~3

6. So, 31 Jahre 884/53

7. Gr. 46 Jahre 84o/53

8. I ) r . 60 Jahre 818/53

9. I)r . 60 Jahre 841/53

10. M. 8. 58 J~hre 830/53

11. S. 46 Jahre 889/53

I I I

II1

I I I

I I I IV

I I I

I I I IV

I I I

I I I

I I I

I I I IV

I I I

I I I

I I I

I I I IV

P~/Pd

Tabelle 1,

I

Pm V~ F~ VM i ]~,

12o/90 130/ 90 127/102

130/105 130/105 130/107 132/110

120/ 80 12o/80 100/ 77 116/ 85

145/115 145/115 142/113

155/85 14o/ 9o 1~o/87 133/ 90

9oo/13o 200/130 196/130

21o/125 210/125 190/125 lso/12o

I 220/120 I I 220/125

I I I 181/107 IV 157/ 88 V 138/ 83

I 210/126 I I 200/125

I I I 168/10~ IV 153/ 93

I 240/14(]

illIl 240/140 151/ 90

I ] 139/ 88

265/150

iIiIi 250/150 215./138

W Hv C 7, Ck Cv~

i

105 29i 90i 105 261 91J 114 26F 1001

117 301 571 117 28] 561 118 261 681 121 24[ 66J

[00 401 851 100 381 821 88 2T 101]

100 33] 96/

130 341 91l 130 26[ 92] 127 311 99;

120 Lll[ 63L 115 901 571 l l3 64d 68L I l l 36] 821

165 82J 73P 165 82i 72F 163 75] 731

167 53i 771 167 711 771 157 - - - - , 150 37 731

170 86 941 172 81 98t 144 51 891 127 37 85/ 110 41 721

167 52 llOr 162 42 1071 134 - - - - , 123 45 1011

190 70 72] 19G 70 76] 12(] 32 78 113 44 70]

207 83 104 20( 60 103 176 48 108

I I Dosis in C~

i ! mg i.n].

40

15

25

20

30

30

15 15 15

15

20 15

50

50

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Arterieller Kreislauf und Nierenfunktion naoh Hexamethoniumbromid, 181

Name Alter Protokon-]gr.

12. S. 46 Jahre 835/53

13. S. 46 J~hre 859/53

14. F . 58 J~hre 865]53

15. Sch. 41 Jahre 863/53

TabeUe 1. (Fortsetzung.)

P pslPa

I 300/160 230 80 I I 300/160 230 70

I I I 2401157 198 53 . IV 186/140 163 34

I 250/140 195 86 I I 260/150 205 78

I I I 207/137 172 54 IV 173/117 145 46 V 203/135 169 56

I 240/130 185106 I I I 240/130 185 95

11I 183/113 148 75! IV 185/112 148 73

I 270/160 215 3678 II 260/160 210 63

I I I 140/105 122 IV 185/125 155 50i

V 205,/135 170 50

Fr I 1 Cez

90 7,20 1850J2560 4,5 (2896,20120701297015,2

5,65I 17501285414,2 07 3,46 1403i3581 0,5

7,07110 0i 30 26 6,55112ooi25oo i

94 5,0711326i27501 2,1 86 3,95 1226 29731 0,8 91 5,09 1248 2710 1,5

717,541917119651 8,7 736,95 1014213015,1 77 5,77 1021 2077 19,1 79 5,7711085 2089 2,7

86 6,7011463125701 56 98 6,1511697t2740] 9,3 86 3,091101113240 ] 2,1 94 4,70 1253 2710 1,6

13 5,65/152612422 ~ 2,3

I 258 791 2,3[ 250 71[ 2,41 247 721 1.61 81 261 o.21

249 711 l . l l 246 651 1.o] 274 64J 0.8[ 171 381 o,21 265 7310,21

411 8617,21 427 9917.41 374 87~ 4,11 341 64J 1,9]

392 125 1.U 355 122 1,31 147 48~ 0.31 224 68~ 0.21

306 6710.11

Ov Dosis in mgi.m.

318 +- 40

351 291+- I00 41[<-- 50 151+- Pervit. 381 1

Amp. 77] 80]+- 15 55t 401

75 73 <- 50 201+- Pervit.

Amp.

Zeichenerklarung zur Tabelle: P ~ Periode (Dauer jeweils 20 min): Ps = systo- lischer Druck; Pd ~ diastolischer Druck in mm Hg; P m : arterielter Mitteldruck in mm Fig; V~, = Schlagvolumen in Kubikzentimetern; VM = Minutenvolumen in Litern; /Vr = Pulsfrequenz pro Minute; E ' = elastischerWiderstand in dyn/cmS; W ~ peripherer Widerstand in dyn x see/cmS; Hv Harnvolumen in Kubik- zentimetern pro Minute; Cp ~ renaler Plasmadurchstrom in Kubikzentimetern pro Minute; Ck = Glomerulusfiltrat in Kubikzentimetern pro Miuute; C¢I ~ Chlorid- clearance; C 77 = Harnstoffelearance in Kubikzentimetern pro Minute.

Die ersten beiden Perioden sind jeweils Ruheperioden. Die 1. Injektion erfolgte am Weehsel yon der II. zur III . Periode. Die eingetragenen Zahlenwerte ffir den Blutdruck, d~s Schlag- und Minutenvolumen, den elastisehen und peripheren Widerstand sind Durchschnittsbereehnungen aus 3--5 Messungen, yon denen je- wefts 2 Pulse ausgewertet wurden.

R e a b s o r p t i o n zuri ickzuff ihren. E a t s p r e c h e n d der ges te iger ten Rfick- r e so rp t ion k a m es auch zu e iner he rabgese tz ten Chlorid- u n d Harnstoff- ausscheidung. Die le tz tere war a l lerdings mehr yon der jeweil igen GrSl3e des H a r n v o l u m e n s abh~ngig, als die der Chloride. Auffal lenderweise ze ig ten alle ¥ e r s u c h s p e r s o n e n mi t hohem B l u t d r u e k diese Veri inde- r u n g e n der N i e r e n f u n k t i o n in besonderem MaBe, wobei aueh die H5he der Dosis eine wesent l iche Rolle spielt.

Ebenso wie die h ~ m o d y n a m i s e h e n ¥ e r ~ n d e r u n g e n k o n n t e n aueh die tier N i e r e n f u n k t i o n e n dureh P e r v i t i n beeinfluBt werden (Fal l 13 u. 15).

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182 W. Som~_~R und ]~. Scxw~o~:

Bei Versuchsporson 13 erh6hte das Pervitin die Diurese, den Nieren- plasmastrom und d~s Glomerulusfiltrat, dieses sogar bis zur Ausgangs- hShe, ebenso die Harnstoffausscheidung, w~hrend die Chloridelearanee sich nut wenig £nderte. Bei ¥ersuch Nr. 15 kam es ebenfalls zu einem Wiederanstieg der Nierendurchblutung und des Prim£rharns.

3. t_~ber die Abh£ngigkeit der Nierenfunktionen yon den ~nderungen der Kreislaufdynamik: Der renale Plasmadurehstrom und das Herz- minutenvolumen verhalten sich bei 13 Versuchspersonen gleichsinnig. Bei st~rkerer Abnahme der Minutenvolumens sinkt auch die Nieren- cturchstrSmung ab. Bei geringen _~nderungen des Minutenvolumens (Fall 1, 2, 4 u. 6) bleibt die NierenclurehstrSmung gleich. Ausnahmen sind Fall 3 und 11, bei denen einmal das Minutenvolumen gleich bleibt, die NierendurchstrSmung aber absinkt uncl umgekehrt. Eine isolierte Reaktion cler Nierengef£~e auf das HM-BR seheint demnach vorzukom- men, aber nicht die Regel zu sein.

Eine auffallende ~bereinstimmung war in unseren F£11en meist zwischen einer st~rkeren Senkung des arteriellen Mi%eldrucks und der Verminderung des Glomerulusfiltrats zu beobachten. Eine wesentliche Abnahme der Filtratmenge kam jedenfalls ohne eine entsprechende vor- hergehende oder gleichzeitige Drucksenkung nicht zustande. Dabei spielte das AusmaB der Druckabnahme eine Rolle. Bei einer Mittel- drueksenkung yon 30% oder mehr reagierten unsere Versuehspersonen mit e/alem deutlichen Nachlassen der Filtration (Fall 8, 9, 10, 12, 13, 14 und 15). AuBerdem ist auch eine gewisse individuelle Empfindlichkeit tier Filtrationsleistung auf Mitteldruckgnderungen feststellbar.

Bezeichnend hierfiir war Versuch Nr. 8, der bei fast noch normalem Filtrat mit einer Verminderung desselben erst bei einer Senkung des Mitteldrueks yon 35% reagierte. Die gleiehe Versuchsperson (Yall 9) zeigte im Zustand kardialer Dekompensation, wobei der Ausgangswert des Fitrates betr~ehtlieh herabgesetzt war, bereits auf eine Mitteldruckabnahme yon 18°/o einen Rtickgang der Filtrat- menge. Bei Versuch Nr. 7 wurde ein ebenfalls kleines Ruhefiltrat schon bei einer Mitteldrucksenkung yon 10% weiter verringert.

Die gleiche Abh~ngigkeit yon den Schwankungen des Mitteldrucks gilt prinzipiell fiir die Wasser-, Chlorid- und Harnstoffabscheidung. Fiir die Verringerung der ttarnabscheidung nach ttMBl~-Injektion ist also sicher die Abnahme des Filtrationsdruckes yon Bedeutung. Sie war n~mlieh stets mit einem Kleinerwerden des Glomerulusfiltrats gekoppelt. Aul]erdem tr i t t dutch die Abnahme des Filtratioasch~uckes eine Ver- ringerung der StrSmungsgesehwindigkeit des Prim~rharns in den Tubuli und dadurch eine Steigerung der Riickresorption ein. Diese l~Bt sieh dutch die Abnahme der Exkretionsindiees fiir Wasser, Chloride und Harnstoff bereehnen.

Die Durchblutung der Niere ist nut cl~nn abh~ngig yon den ~ d e - rungen des arteriellen Mitteldruckes, wenn der Widerstand in den l~ieren-

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Arterieller Kreislauf und Nierenfunktion nach Hexamethoniumbromid. 183

gefi~13en gleich bleib~, d .h . wenn keine aktive Regulation erfolgt. In unseren Fallen zeigte sich nach HMBR meist eine Zunahme des vaso- renalen Widerstands, da ~hnlich wie im extrarenalen Kreislauf die Ab- nahme der Nierendurchblutung auf dem H6hepunkt der Wirkung pro- zentual starker war als die arterielle Mitteldrucksenkung.

I)a sich eine Abnahme der Nierendurchblutung in erster Linie dann auf den Filtrationsmechanismus im Glomerulus auswirkt, wenn es dutch eine pr~glomerul~re Widerstandserh6hung zu einer Druckverminderung im Glomerulus kommt, ist es wahrscheinlich, dal~ in den F~llen, bei denen die Durchblutung und das Filtrat absanken, abgesehen yon der extrarenalen MiCteldrucksenkung aueh die Verengerung des Vas afferens unter HMBR eine Rolle spielt. Ein gleichsinniges Verhalten der Nieren- durchblutung und der Filtratmenge ist in 13 F~llen zu sehen. Eine Aus- nahme bilden lediglich die F~ille 3 und 5.

Aus dem vorsteheuden kann man folgendes entnehmen: Unter der HMBl~-Wirkung verh~lt sich die renale H~modynamik meist im wesent- lichen nicht anders als der grol]e Kreislauf. Es kommt hier wie dort zu einer Abnahme des ]~inutenvolumens oder aber zu keiner Ver~nderung. Die grSl]te Einschr~inkung des Herzminutenvolumens und der Nieren- 4urchblutung t ra t meist am Maximum der Drucksenkung auf. Da so- wohl das Herzminutenvolumen als auch der renale Plasmastrom in dieser Phase prozentual starker absinken als der arterielle Mitteldruck, ist eine Zunahme des renalen und des iiberwiegenden Teils des extra- renalen Gef~l~widerstandes zu erwarten. Ffir die Niere bedeutet dies neben der allgemeinen Drucksenkung noch einen weiteren Verlust an Filtrationsdruck dureh die Konstriktion des Vas afferens. An der Ver- kleinerung der Harnmenge wirken sich sonach 3 Faktoren aus: 1. die Abnahme des arteriellen Mittel4rucks an sieh, 2. die Verminderung des Ultrafiltrates, 3. die vermehrte Wasserrfickresorption.

Wi~hrend bei gesunden Versuchspersonen diese Reaktionen erst bei einer betr~chtlichen Mitteldrucksenkung deutlich werden, genfigte bei unseren Hochdruekpatienten eine prozentual schw~chere Drucksenkung.

Diskussion. Bisher wurden den C~-Verbindungen bei gesunden und hochdruck-

kranken Versuchspersonen eine isolierte Vasokonstriktion an den Nieren- gef~Ben zugeschrieben (M~cKI~ON, HAUGEN U. BLEGEN). Da wir jedoch sahen, dab der renale Plasmadurchstrom in der Regel nur in den Fiillen absinkt, bei denen auch das Herzminutenvolumen ]defiler wurde, glauben wit nicht, dab sich das vasorenale System unter der Einwirkung des Hexamethoniumbromids prinzipiell anders verh~lt, als tier Grol3teil der iibrigen Kreislaufperipherie. Die Abnahme des Minutenvolumens, die

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184 W. Sem~ML~R und H. SCHWAI.~ :

besonders bei hoher Ausgangslage zu sehen ist, dfirfte au f einem ver- minder ten Ri ickstrom zum Herzen irdolge eines Tonusverlustes des venSsen Kreislaufsche~kels beruhen.

Dafiir spri~che vor allera die tierexperimentell (ScHIm~L~R U. BLSMER) und am Mensehen festgestellte Abnahme des Venendrueks im Vorhof und die Tatsaehe, da/~ es beim Aufrichten aus der Horizontalen zu einem versti~rkten Kollaps kommt (CHURCHILL U. DAVISON, t~ESTALL U. SMIRK). Die meisten Kollapsvorgiinge sind aber mit eiaer Abnahme der zirkulierenden Blutmenge und des Minutenvolumens auf Grund einer Verminderung des Cava-Riickstroms verbunden (DuiSBURG U. SCnROED~R). Teleologiseh betrachtet kSnnte man in der Verminderung der Nieren- durchblutung bei starkerer Reduktion des tterzminutenvolumens unter der HMBR- Wirkung einen zweckgeriehteten Vorgang annehmen,/ihniieh wie ihn KREIENBERG U. Mitarb. bei 02-Mangelatmung sah. Vielleicht werden auch bei der Herzinsuffizienz die Nierengef~lle enger gestellt (BLEOEN u. AAS, FISHMAlff, MAXWELL, CROWDER U. MORALES, DAVIES U. KILPATRICK), um die darniederliegende 02-Versorgung der Gewebe nicht noch weiter zu beeintr~ehtigen. Andererseits kann das HMBR sieher- ]ieh, wenn aueh nur selten, zu einer isolierten vasorenalen Durehblutungsabnahme fiihren, ohne dall die iibrige Gef~llperipherie daran beteiligt ist.

Zur Erkl/irung der Einschr~inkung der Filtration und Diurese ist, wie wir ge- sehen haben, eine Mitteldrueksenkung in unseren F/tllen durehaus annehmbar. MORTIMER U. Mitarb. stellten an Hunden eine deutliehe Abnahme des Filtrates unter der HMBR-Wirkung fest, wenn der arterielle Mitteldruek unter 60--70 mm Hg absank. Von daab verliefen Mitteldrucksenkung und Filtratverminderung weit- gehend parallel. Bei unseren Versuehspersonen mull es naturgein~l~, da die 5:ieren- funktionen zumeist pathologisch verandert wateR, sehon beieinem wesentlich hSheren Mitteldruckniveau zu einer Reduzierung des Filtrats kommen. Dall arch eine Mitteldrucksenkung allein ohne Ver~nderung der Filtratmenge und der Durch- strSmung zu einer Abnahme der Diurese fiihren kann, ist neuerdings yon S~LKVRW beschrieben worden. H~iufig finder man dabei auch eine Verminderung der Kochsalzausscheidung. Aber aueh nach Einengung der Aorta thorakalis kann, wenn stromabw/~rts der Druck bis auf etwa 70 mm Hg abniInmt, ein weitgehend ithnlieher Effekt wie unter der HMBR-Wirkung erreieht werden. Die Nierendurch- blutung und das Filtrat nehmen dabei namlich ab, noch st~irker aber wird die Diurese und vor allem die Kochsalzausseheidung gehemm~ (PITTS,Duc~AN u. MINER).

Nach diesen Ergebnissen gewinnt man den Eindruck, dab die Gan- glienblockade durch die Cs-Verbindungen wahrscheinlich nicht auf den Bereich der nervSsen Versorgung der Niere fibergreift. Man k a n n dies aul lerdem aus Unte r suchungen schliellen, die an der en tne rv ten gesunden und an der Hochdruckniere das Verhal ten der Nierenfunkt ion priiften, da sich dabei zumindest in der ersten Phase ein andersart iges Verhal ten als un te r Hexamethon ium zeigt. Der H a r n der en tne rv t en Niere ist an Menge vermehr t und verdfinnt , d . h . es wird mehr Wasser ausgeschieden (ELL:~G~, REI~¢ u. J]~i]:so~¢). Das haben wir aber nie beobachten kSnnen, auch d a n n nieht, wenn der Mitteldruek, die Durch- b lu tung und das F i l t ra t unver / tnder t bl ieben (Fall 1, 2, 4 u. 6). Eine Ganglienblockade tier Nieren mfil~te aber nach den pharmakologischen Unte r suchungen an der pr/i- u n d postganglion/~ren Faser wenigstens theoretisch einer tempor/ iren E n t n e r v u n g gleiehkommen.

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Arterieller Kreislauf und Nierenfunktion nach Hexamethoniumbromid. 185

Gegen eine spezifische Wirkung der Ce-Verbindungen auf die Nierenfunktion spreehen weiterhin Versuche mit ganz anders gearteten Stoffen, die aber eine dem HMBR sehr ~hnliche Wirkung aufweisen. So ffihrt z. B. auch das Protoveratrin zu einer Senkung des arteriellen Mitteldruekes durch einen Abfall des Minuten- volumens (M:~RS, FR~EDLICH, SCA~N~L, HV~.BER) und zu einer Reduzierung des renalen Plasmastroms, des Glomerulusfiltrates und derDiurese (HuEBER, HOOBLER U. CORL~r, M~ILMAN). Das Protoveratrin ist jedoch eine spezifisch vagusreizende Substanz - - dies kommt in einer oft enormen Verlangsamung der Herzsehlagfolge zum Ausdruek - - und sie bringt auBerdem auch die als BEzO~D-J~RiscmEffekt bezeiehneten Kreislaufreflexe in Gang. Nach den Untersuchungen yon SCHIM~RT und ZICKGRAF und anderen Autoren bewirken die dihydrierten Mutterkornalkaloide im akuten Versuch eine Drueksenkung ebenfalls fiber eine Abnahme des Minuten- volumens und nach R~vsI und eigenen Versuchen anch einen Abfall der Nieren- durehb]utung und des Filtrates. Lediglieh das Hydrazinophthalazin und seine Derivate zeigen nacb den Untersuchungen yon BEIN u. Mitarb. eine Steigerung der peripheren DurchstrSmung bei konstantem rechten Vorhofdruck, so daft man daraus auf eine Zunahme des Minutenvolumens trotz des DruckabfaUes schliel~en kann. Diese Substanz 15st nach REusI eine renale Hyper~mie aus. Kiirzlich be- richteten jedoch KUMMER und LA ROS~E, die eine grSBere Reihe yon Versuchs- personen mit Hypertonie untersucht haben, auch bei diesem Stofffiber eine Minuten- volumensenkung und fiber einen Abfal! der Nierendurchstr~mung und des Filtrates.

Obwohl un te r phys io log ischea Verh~Itnissen ~ n d e r u n g e n des Minuten- vo lumens und des a r te r ie l len Mi t t e ld rucks k a u m zu e inem gleichsinnigen Verha l t en der NiereI~funktionen fi ihren, k a n n dies demnach un te r der W i r k u n g v a s o a k t i v e r Stoffe der Fa l l sein.

Zusammeniassung. Es wurde die W i r k u n g des H e x a m e t h o n i u m b r o m i d s (HMBR) au f

die ar ter ie l le K r e i s l a u f d y n a m i k mi t der Me~hode der sphygmograph i - schen M i n u t e n v o l u m e n b e s t i m m u n g und au f die Nie ren funk t ionen mi t der Paraaminohippurs / iu re - , Krea t in in - , Chlorid- und Harns tof fc learance bei 15 Versuchspersonen (mit H y p e r t o n i e u n d Nephrosklerose) un te r - sucht .

Dabe i zeigte sich e in wei tgehend g le ichs inn igesVerha l t en des Herz- m inu t envo lumens u n d des Nie renp la smadurchs t roms . Die A b n a h m e der F i l t r a tmenge , der Wasser- , Chlorid- und I-Iarnstoffausscheidung l~Bt sich in der Regel a l le in durch die Ver~nderungen des a r te r ie l len Mit tel- d rucks erkl~ren. E in se lek t iver Angr i f f spunk t des H M B R an den Nieren is t in unseren Versuchen n ich t nachweisbar .

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Dr. med. W. SCHIMMLER, II . Med. Klinik der Universit~t Miinchen.