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~oo g /z 100 0e~ 73o /fo /#o 7~o 12o ~o0 ~o gO 70 80 ~o 30 Io o KLINtSCHE WOCHENSCHRIFT. 15. JAHRGANG. Nr. 44 ~6o7 fluBzeit unter den gew~htten Bedingungen, die ftir Wasser 154 Sekunden betrug, stieg bei einzelnen PrXparaten bis auf 265 Sekunden. Am geringsten beeinflugte die Viscosit~t der Extrakt aus Liquibarin, der dieselbe Ausfluggeschwindigkeit wie reines Wasser zeigte und in geringem Abstand der aus Bariumrapid, Lactobaryt und Neobar. 3 I. OKTOBER I936 Abb. I. Gramme BaSQ und Zusatzstoffe in IOO ccm noch gut flfisslger Suspeusionen. Die Geschwindigleei~ der Sedimen~a~io~ wird mehr oder weniger stark ill allen F~Ilen abgebremst. Die geringste Sedimentation zeigen R6ntyum, Liquibarin und Neobar, w~hrend Lactobaryt, Roebaryt und besonders Citobaryum eine solche Sedimentmenge unter den gew~hlten Bedingungen absetzen lassen, die schon fast an die des reinen Bariumsulfats heranreicht. Dabei ist zu beachten, dab sich reines Barium~ sulfat mit einer scharfen Grenzfl~che yore Wasser abscheidet, so dab die fiberstehende L6sung vollkommen klar ist, w~hrend bei den Spezialpr~paratert die Grenzschicht difius verschwimmt und die fiberstehende LSsung voll Bariumsulfatteilchen meist auBerordentlich stark getriibt ist. St~rkerer Sehaum, der sich auch noch nach 6o. Minuten stabil erh~lt, finder sich nut bei 3 Pr~paraten. Die dabei:iff der Suspension selbst auftretenden Luftblasen konnten ~i# bei diesen Praparaten in den R6ntgenbildern deutlich wahr- nehmen, was sich mit dell Angaben ADAHS (1. C.) deckt. Die objektive Prfifnng der Haftffi.higkeit, f~r die wegen der wechselnden Milienbedingungen sich schwer reproduzierbare physikalisch-chemische Methoden finden lassen, ebenso wie die Beurteilung der eventuellen Reizwirkung auf die Sekretioi1 der Magen- oder Darmdrtisen wollen wir den zustgndigen R6ntgenologen iiberlassen. Zusammenfassung: Es wird ein neues Prinzip kurz mit- geteilt, welches ffir die Herstellung eines RSntgenkontrast- mittels Ifir die Darstellung der Schleimhaut des Digestions- traktes Verwendung land, Dieses I~ontrastmittel -- Liqui- barin -- wird an Hand der beschriebenen Untersuchungs- methodik mit einigen Handelspr~paraten verglichen und seine Brauchbarkeit vom physikalisch-chemischen Standpunkt aus diskutiert, Es wird die besondere Bedeutung der Absorptions- kraft vor dem RSntgenschirm hervorgehoben, die der Menge an Bariumsulfat proportional ist, welche in eine w~sserige, leichtbewegliche Suspension maximal eingebracht werden kann. Diese Menge schwankt bei den einzelnen Produktem zwischen dem W'ert yon 4~ g in IOO ccm, der auch mit reinem Bariumsulfat erzielbar ist und der fast 5 real so groBen Menge von 193,4 g in lOO ccm, die nut dutch Aufschwemmung des Liquibarin erreicht wird, \~Teiter wurden die Zusatzstoffe ir~ bezug anf ihre Quantit~{, ihre chemisehe und physikalische Natur untersucht. Dabei wurde gefunden, dab die Menge der ffir die Beurteilung der Absorptionskraft werflosen Ballaststoife zwischen 1,2 % und 1, 4 % beim Lactobaryt bzw. Liquibarin und 19,2% bzw. 2o,7% beim Unibaryt bzw. Bariumrapid schwankt. Ligeratur: * YgI. z. ]3, H. FREIJXDLICH, Kapillarchemie. 4- Anti., a, I66; A. v. BUZs KolIoid-Beih. 3a, II4. -- e C. \VITT- KOWSKY, Med. Klin. I924, Io86. -- a R. A. FELDHOFr, Pharmaz. Ztg 74, 980. -- 4 A. ADAM,Fortschr. RSntgenstr, 45, 385 (I932). 5 L FRImL Med. Klin. I936, 69. -- " V. gvs Praktick39 14ka} I935, 552, KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. 0BER DIE GLYK.4MISCHE REAKTION DES KANINCHENS NACH INTRAVENISSER INJEKTION VERSCHIEDENER HEXOSEN. Von RICHARD W. J. MfILLER. Experimentelle Untersuchungen, die ich auf Veranlassung yon Prof. ]3. KISCH ausftihrte und in meiner Doktordisserta- tion* ausffihrlich beschreibe, ergaben folgendes: I. Der Blutzuckernfichternwert yon 4 Kaninchen schwank- te in der Beobachtungszeit yon 11/~ Jahren zwischen 88 bis 133 mg%; der Gesamtdurchschnitt betrug I14 rag%. Der Blutzuckerspiegel unterliegt beim normalen, ntichter- hen Kaninchen normalerweise Schwankungen innerhalb der Grenze yon 15--2o mg%. 2. Bei Kaninchen ruff die Einffihrung des Magenschlauches groBe Erregung und damit Blutzuckersteigerung hervor. Die Magenschlauchmethode ist fiir Blutzuckerversuche bei Kaninchen ungeeignet. 3. Die intraven6se Injektion yon RingerlSsung und yon molarer und 2 molarer Kochsalzl6sung in Mengen yon 5 und io ccm ruff beim Kaninchen keine Ver~nderung des Blut- zuckergehaltes hervor. 4. Nach Einspritzung yon Glykosel6sung in die Ohrvene des nfichternen Kaninchens sinkt die dadurch hervorgerufene Hyperglyk~mie ab: nach 5 ccm der molaren L6sung (= o,9 g Glykose) in 75--9o t~iinnten; nach IO ecm der motaren L6sung (= 1,8 g Glykose) in 9o--io5 Minuten; nach Io ccm der a mo- laren L6sung (= 3,6 g Glykose) in 15o Minuten. 5. Nach Einspritzung yon L~vulosel6sung in die Ohrvene des nfichternen Kaninchens sinkt die dadurch hervorgerufene Hyperglyk~mie ab: nach 5 ecm der molaren L6sung (= 0,9 g L~vulose) in 15--9o Minuten; nach io ccnl der molaren L6sung (I,8 g L~vulose) in 6o--75 Minuten; nach Io ecm der 2 molaren LSsung (~ 3,6 g L~ivulose) in 6o--75 Mi- nuten). 6. Nach Einspritzung yon Galaktosel6sung in die Ohr- vene des nfichternen Kaninchens sinkt die dadurch hervor- gerufene Hyperglyk~mie ab: nach 5 ccm der molaren L6sung (= 0,9 g Galaktose) in 45--9o Minuten; nach Io ccm der molaren L6sung (= 1,8 g Galaktose) in 15o Minuten; nach IO ccm der 2 molaren L6sung (= 3,6 g Galaktose) in 21o bis 240 Minuten. ( Aus der Chemischen Abteilung des Physiotogi- schen Instituts der Universitdt KSln.) * K61n i936,

Über die Glykämische Reaktion des Kaninchens Nach Intravenöser Injektion Verschiedener Hexosen

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Page 1: Über die Glykämische Reaktion des Kaninchens Nach Intravenöser Injektion Verschiedener Hexosen

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K L I N t S C H E W O C H E N S C H R I F T . 15 . J A H R G A N G . Nr. 44 ~6o7

fluBzeit unter den gew~htten Bedingungen, die ftir Wasser 154 Sekunden betrug, stieg bei einzelnen PrXparaten bis auf 265 Sekunden. Am geringsten beeinflugte die Viscosit~t der Ext rak t aus Liquibarin, der dieselbe Ausfluggeschwindigkeit wie reines Wasser zeigte und in geringem Abstand der aus Bariumrapid, Lactobaryt und Neobar.

3 I. OKTOBER I936

Abb. I. Gramme BaSQ und Zusatzstoffe in IOO ccm noch gut flfisslger Suspeusionen.

Die Geschwindigleei~ der Sedimen~a~io~ wird mehr oder weniger s tark ill allen F~Ilen abgebremst. Die geringste Sedimentation zeigen R6ntyum, Liquibarin und Neobar, w~hrend Lactobaryt, Roebaryt und besonders Citobaryum eine solche Sedimentmenge unter den gew~hlten Bedingungen absetzen lassen, die schon fast an die des reinen Bariumsulfats

heranreicht. Dabei ist zu beachten, dab sich reines Barium~ sulfat mit einer scharfen Grenzfl~che yore Wasser abscheidet, so dab die fiberstehende L6sung vollkommen klar ist, w~hrend bei den Spezialpr~paratert die Grenzschicht difius verschwimm t und die fiberstehende LSsung voll Bariumsulfatteilchen meist auBerordentlich s tark getriibt ist.

St~rkerer Sehaum, der sich auch noch nach 6o. Minuten stabil erh~lt, finder sich nu t bei 3 Pr~paraten. Die dabei:iff der Suspension selbst auftretenden Luftblasen konnten ~ i # bei diesen Praparaten in den R6ntgenbildern deutlich wahr- nehmen, was sich mit dell Angaben ADAHS (1. C.) deckt. Die objektive Prfifnng der Haftffi.higkeit, f~r die wegen der wechselnden Milienbedingungen sich schwer reproduzierbare physikalisch-chemische Methoden finden lassen, ebenso wie die Beurteilung der eventuellen Reizwirkung auf die Sekretioi1 der Magen- oder Darmdrtisen wollen wir den zustgndigen R6ntgenologen iiberlassen.

Zusammenfassung: Es wird ein neues Prinzip kurz mit- geteilt, welches ffir die Herstellung eines RSntgenkontrast- mittels Ifir die Darstellung der Schleimhaut des Digestions- traktes Verwendung land, Dieses I~ontrastmittel - - Liqui- barin - - wird an Hand der beschriebenen Untersuchungs- methodik mit einigen Handelspr~paraten verglichen und seine Brauchbarkeit vom physikalisch-chemischen Standpunkt aus diskutiert, Es wird die besondere Bedeutung der Absorptions- kraft vor dem RSntgenschirm hervorgehoben, die der Menge an Bariumsulfat proportional ist, welche in eine w~sserige, leichtbewegliche Suspension maximal eingebracht werden kann. Diese Menge schwankt bei den einzelnen Produktem zwischen dem W'ert yon 4 ~ g in IOO ccm, der auch mit reinem Bariumsulfat erzielbar ist und der fast 5 real so groBen Menge von 193,4 g in lOO ccm, die nu t dutch Aufschwemmung des Liquibarin erreicht wird, \~Teiter wurden die Zusatzstoffe ir~ bezug anf ihre Quantit~{, ihre chemisehe und physikalische Natur untersucht. Dabei wurde gefunden, dab die Menge der ffir die Beurteilung der Absorptionskraft werflosen Ballaststoife zwischen 1,2 % und 1, 4 % beim Lactobaryt bzw. Liquibarin und 19,2% bzw. 2o,7% beim Unibary t bzw. Bariumrapid schwankt.

L ige ra tu r : * YgI. z. ]3, H. FREIJXDLICH, Kapillarchemie. 4- Anti., a, I66; A. v. BUZs KolIoid-Beih. 3a, II4. -- e C. \VITT- KOWSKY, Med. Klin. I924, Io86. -- a R. A. FELDHOFr, Pharmaz. Ztg 74, 980. -- 4 A. ADAM, Fortschr. RSntgenstr, 45, 385 (I932). 5 L FRImL Med. Klin. I936, 69. -- " V. gvs Praktick39 14ka} I935, 552,

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

0BER DIE GLYK.4MISCHE REAKTION DES KANINCHENS NACH INTRAVENISSER INJEKTION

VERSCHIEDENER HEXOSEN. V o n

RICHARD W. J. MfILLER.

Experimentelle Untersuchungen, die ich auf Veranlassung yon Prof. ]3. KISCH ausftihrte und in meiner Doktordisserta- tion* ausffihrlich beschreibe, ergaben folgendes:

I. Der Blutzuckernfichternwert yon 4 Kaninchen schwank- te in der Beobachtungszeit yon 11/~ Jahren zwischen 88 bis 133 mg%; der Gesamtdurchschnitt betrug I14 rag%.

Der Blutzuckerspiegel unterliegt beim normalen, ntichter- hen Kaninchen normalerweise Schwankungen innerhalb der Grenze yon 15--2o mg%.

2. Bei Kaninchen ruff die Einffihrung des Magenschlauches groBe Erregung und damit Blutzuckersteigerung hervor. Die Magenschlauchmethode ist fiir Blutzuckerversuche bei Kaninchen ungeeignet.

3. Die intraven6se Injekt ion yon RingerlSsung und yon molarer und 2 molarer Kochsalzl6sung in Mengen yon 5 und io ccm ruff beim Kaninchen keine Ver~nderung des Blut- zuckergehaltes hervor.

4. Nach Einspritzung yon Glykosel6sung in die Ohrvene des nfichternen Kaninchens sinkt die dadurch hervorgerufene Hyperglyk~mie ab: nach 5 ccm der molaren L6sung ( = o,9 g Glykose) in 75--9o t~iinnten; nach IO ecm der motaren L6sung ( = 1,8 g Glykose) in 9o-- io5 Minuten; nach Io ccm der a mo- laren L6sung (= 3,6 g Glykose) in 15o Minuten.

5. Nach Einspritzung yon L~vulosel6sung in die Ohrvene des nfichternen Kaninchens sinkt die dadurch hervorgerufene Hyperglyk~mie ab: nach 5 ecm der molaren L6sung (= 0,9 g L~vulose) in 15--9o Minuten; nach io ccnl der molaren L6sung (I,8 g L~vulose) in 6o--75 Minuten; nach Io ecm der 2 molaren LSsung ( ~ 3,6 g L~ivulose) in 6o--75 Mi- nuten).

6. Nach Einspritzung yon Galaktosel6sung in die Ohr- vene des nfichternen Kaninchens sinkt die dadurch hervor- gerufene Hyperglyk~mie ab: nach 5 ccm der molaren L6sung ( = 0,9 g Galaktose) in 45--9o Minuten; nach Io ccm der molaren L6sung (= 1,8 g Galaktose) in 15o Minuten; nach IO ccm der 2 molaren L6sung ( = 3,6 g Galaktose) in 21o bis 240 Minuten. ( A u s der Chemischen Abteilung des Physiotogi- schen Ins t i tu ts der Universitdt KSln.)

* K61n i936,