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SECTION IV 3 UBER DIE HISTOCHEMISCHE LOKALISIERUNG DER UNSPEZIFISCHEN CHOLINESTERASE IM ZENTRALNERVENSYSTEM DER RATTE von B. TEOCHAROV Lltborlttoire d'Histochimie Institut de Neurologie et Psycliiatrie, Sofia, Bulgaria Es wurden systematische histochemische Untersuchungen mit Butyril- thiocholinjodid durchgefuhrt um die Lokalisierung der unspezifischen Cholinesterase (ChE) im ZNS der Ratte nachzuweisen. Die Ergebnisse wurden den Angaben friiherer Untersuchungen des Autors iiber die Lokalisierung der spezifischen Acetylcholinesterase ( AChE) im ZNS der Ratte gegenubergestellt. Es wurde festgestellt, dass schon nach dreistiindiger Inkubation eine Aktivitat der ChE in der Wand der Gehirnkapillaren bemerkbar wird, wahrend sie selbst nach funfstundiger Inkubation in der Wand der anderen Gefasse nicht zu verzeichnen ist. Enzymaktivitat wird ausser in den Gehirnkapillaren auch in mehreren morpho-physiologischen Gebilden des ZNS in Form von diffuser feinkorniger Farbung nachgewiesen. In manchen Gebilden des ZNS wird eine streng zytoplasmatische C'hE- Aktivitat in einzelnen oder mehreren Neuronen festgestellt. Im Neokortex und im Palaokortex wird zum Unterschied von der A('hl3 keine Aktivitat der ChE beobachtet. Eine ausgesprochene ChE- Aktiritat wird im Dienzephalon, namentlich in den lateralen, ventralen und pratektalen Thalamuskernen festgestellt. Auch die ventrale Ab- schnitt der Formatio reticularis wird durch eine diffuse, feinkornige Farbung deutlich. uber dem dritten Ventrikel werden die supraventriku- laren Kerne gut sichtbar. In ihnen werden mehrere Neurone bemerkbar, wahrend in den paraventrikularen Kernen und der Wand des dritten Ventrikels im Gegensatz zu Abrachams & illitarbeiter, keine Enzym- aktivitat nachgewiesen wird. Zum Unterschied von der AChE wird in den habenularen Kernen und den iibrigen Gebilden des Dienzephalons keine ChE festgestellt. Im Mesenzephalon und im Hirnstamm wird eine deutliche Enzym- aktivitat nur in wenigen Kernen festgestellt . Im distalen Abschnitt des Hirnstammes haben sich die Kerne des X und XI1 Nervs ab. 4 45

ÜBER DIE HISTOCHEMISCHE LOKALISIERUNG DER UNSPEZIFISCHEN CHOLINESTERASE IM ZENTRALNERVENSYSTEM DER RATTE

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SECTION IV

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UBER DIE HISTOCHEMISCHE LOKALISIERUNG DER UNSPEZIFISCHEN CHOLINESTERASE IM

ZENTRALNERVENSYSTEM DER RATTE

von

B. TEOCHAROV Lltborlttoire d'Histochimie Institut de Neurologie et Psycliiatrie,

Sofia, Bulgaria

Es wurden systematische histochemische Untersuchungen mit Butyril- thiocholinjodid durchgefuhrt um die Lokalisierung der unspezifischen Cholinesterase (ChE) im ZNS der Ratte nachzuweisen. Die Ergebnisse wurden den Angaben friiherer Untersuchungen des Autors iiber die Lokalisierung der spezifischen Acetylcholinesterase ( AChE) im ZNS der Ratte gegenubergestellt.

Es wurde festgestellt, dass schon nach dreistiindiger Inkubation eine Aktivitat der ChE in der Wand der Gehirnkapillaren bemerkbar wird, wahrend sie selbst nach funfstundiger Inkubation in der Wand der anderen Gefasse nicht zu verzeichnen ist. Enzymaktivitat wird ausser in den Gehirnkapillaren auch in mehreren morpho-physiologischen Gebilden des ZNS in Form von diffuser feinkorniger Farbung nachgewiesen. In manchen Gebilden des ZNS wird eine streng zytoplasmatische C'hE- Aktivitat in einzelnen oder mehreren Neuronen festgestellt.

Im Neokortex und im Palaokortex wird zum Unterschied von der A('hl3 keine Aktivitat der ChE beobachtet. Eine ausgesprochene ChE- Aktiritat wird im Dienzephalon, namentlich in den lateralen, ventralen und pratektalen Thalamuskernen festgestellt. Auch die ventrale Ab- schnitt der Formatio reticularis wird durch eine diffuse, feinkornige Farbung deutlich. uber dem dritten Ventrikel werden die supraventriku- laren Kerne gut sichtbar. In ihnen werden mehrere Neurone bemerkbar, wahrend in den paraventrikularen Kernen und der Wand des dritten Ventrikels im Gegensatz zu Abrachams & illitarbeiter, keine Enzym- aktivitat nachgewiesen wird. Zum Unterschied von der AChE wird in den habenularen Kernen und den iibrigen Gebilden des Dienzephalons keine ChE festgestellt.

Im Mesenzephalon und im Hirnstamm wird eine deutliche Enzym- aktivitat nur in wenigen Kernen festgestellt . Im distalen Abschnitt des Hirnstammes haben sich die Kerne des X und XI1 Nervs ab.

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Es wird hervorgehoben, dass sich die Lokalisierung der unspezifischen Cholinesterase weitgehend von der spezifischen Cholinesterase unter- scheidet .

Die Tatsache, dass in den Kernen einer Reihe von Hirnnerven. sowie im Neo- und Palaokortex, keine Enzymaktivitiit zu verzeichnen ist weist darauf hin, dass es weiterer Untersuchungen hedarf um die physio- logische Rolle des unspezifischen Cholinesterase im ZNS zu klaren.

Der Autor ist der Meinung, dass durch das Rutyrilthiocholinjodid die Lokalisierung des unspezifischen Cholinesterase von der der spezifischen unterschieden werden kann. Ein Beweis dafiir ist die Tatsache, dass bei Anwendung von Butyrilthiocholinjodid selbst bei funfstundiger Inkuba- tion die Basalganglien, die die hochste AChE-Aktivitat besitzen, nicht gefarbt werden. Gleichzeitig werden die an diesem Niveau zum \-or- schein kommenden Thalamuskerne intensiv gefgrbt und deuten auf eine klar ausgedriickte ChE-Aktivitat.

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REGIONAL, COMPARATIVE AND ONTOGENETIC STUDIES ON LACTATE DEHYDROGENASE OF NERVOUS TISSUE

VINCENZO BONAVITA

Department of Neurology, Univcrnity of Palermo, Pulermo, Italy

Following preliminary investigations on the kinetic properties of lactate dehydrogenase (LDH) in the nervous tissue (Bonavita & Gtucmeri, 1962) an extensive analysis has been undertaken of the regional distribution of LDH isozymes in the central nervous system, on the comparative differences of LDH in various species from a kinetic and electrophoretic standpoint, and on the differentiation at the molecular level of this same enzyme in the brain of the rat.

The regional distribution of LDH isozymes has been the subject of detailed investigation in the beef brain. After gross dissection into twelve parts (cervical cord, medulla oblongata, pons, mesencephalon, thalamus, basal ganglia, cerebellum, hippocampus, corpus callosum, frontal lobe. temporal lobe, occipital lobe), it has been found that the three main

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