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Über die Lichtkurve von β Lyrae

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Page 1: Über die Lichtkurve von β Lyrae

ASTRONOMISCHE NACHRICHTEN. Band 162. Ne 3871.

7.

Uber die Lichtkurve von /3 Lyrae. Von W. Stl-atonow.

Es ist wohl Argelanders hoher Autoritat zuzuschreiben, wenn alle Erforscher des Lichtwechsels von B Lyrae haupt- sachlich nach einer Bestitigung der typischen, von dieseni Astronomen gegebenen Form der Lichtkurve des genannten Sterns streben, welche, wie bekannt, zwei gleiche Maxima und zwei ungleiche Minima besitzt.

Zwar wurden mehrmals Abweichungen von der Arge- landerschen Lichtkurve bemerkt, doch wurden dieselben teil- weise durch Beobachtungsfehler, andrerseits auch durch von der Zeit abhangige Veranderungen in der Gestalt dieser Kurve erklart.

Meines Wissens war der verstorbene Ed. Lindemann der erste, welcher bei der Bearbeitung der PlaDmannschen Beobachtungen gelegentlich die Hypothese aufstellte, ,daD das erste Maximum, wenigstens zu unserer Zeit, kein ein- faches ist, sondern aus zweien bestande, von denen das zweite ungefahr in 5d4h nach dem Hauptminimum auf- trate, und dafl zwischen diesen beiden Maximis ein drittes Minimum (4d I 5h nach dem Hauptminimum) lagea (Uber den Lichtwechsel von @ Lyrae, S. 492). Lindemann wies auch auf eine ahnliche Erscheinung gegen das Ende des zweiten Maximums hin. Jedoch entschlol3 er sich nicht, diese Ab- weichungen in die Konstruktion seiner Lichtkurve einzutragen, obgleich beide sekundaren Minima auf Lindemanns Karte recht deutlich hervortreten.

Herr Pannekoek bestatigt ein seinen bekannten sUnter- suchungen uber den Lichtwechsel von @ Lyraea das Vor- handensein dieser Lindemannschen Einbuchtungen, fand aber auflerdem noch Beine Unregelmafiigkeit in der Nahe des Hauptminimums, wo der Stern vor der angenommenen Minimumzeit schwacher erscheint, darauf bei ungefahr OGO zunimmt, einen halben Tag konstant bleibt, oder etwas ab- nimmt, und dann erst schnell zu steigen anfangt. Auch bei Argelander ist dasselbe zii bemerkena (S. 33). Aber auch Pannekoek fuhrt die gefundenen Anomalien in die von ihm konstruierte mittlere Lichtkurve nicht ein.

Es wird gewio Niemandem in den Sinn kommen, den beiden genannten Astronomen ihre allzugrofie Vorsicht in diesem Falle vorzuwerfen.

Es scheint aber, da9 die Ausgleichung solcher Ano- malien nur bis zu einer gewissen Grenze getrieben werden darf, andernfalls konnten bestandige Vernachlassigungen fur temporar angenomtnener UnregelmaDigkeiten Eliminationen von reellen Details ztir Folge haben. Solche Anomalien nam- lich, welchen man bestandig in einer und derselben Licht- phase und dazu bei verschiedenen Beobachtern begegnet,

durften schon in die Konstruktion der Lichtkurve eingefuhrt werden.

Anomalien dieser Art ergaben sich bei Bearbeitung meiner Beobachtungen von fi Lyrae wahrend der Jahre 1895 bis 1898. Ausftihrlich werden diese Beobachtungen nach- stens in den )Publications de l'observatoire de Tachkento veroffentlicht. Hier will ich nur die mittleren, aus 630 ein- zelnen Beobachtungen erhaltenen Werte auffuhren, welche nicht wie gewohnlich in Stufen, sondern in Teilen von SterngroDen, nach dem System der Potsdamer Durchmuste- rung, ausgedruckt sind.

Gew. Gew. odoo om00 4 Id00 Om49 9 0 . 1 5 0.12 6 7.30 0.61 1 1 0.60 0.12 13 7.60 0.60 12

1.20 0.51 1 7 8.05 0.63 1 1 1.50 0.62 1 1 8.30 0.81 1 5 1.80 0 . 7 0 12 8.60 0.84 1 2 2.10 0.72 10 8.90 0 . 8 2 16

2 . 7 0 0.88 15 9.50 0 . 8 8 14 3.00 0 .85 10 9.80 0.93 I 2

3.30 0.87 9 10 .10 0.84 1 5

3.90 0 . 7 7 1 2 10.70 0.84 8

4.50 0.80 7 11.20 0.72 6 4.80 0.69 9 11.50 0.64 1 5

5.70 0 .56 8 12.10 0.40 1 3

0.90 0.23 1 2 7.85 0.62 8

2.40 0.82 13 9.20 0.91 I 0

3.60 0.85 9 10.40 0.72 9

4 . 2 0 0.91 I 2 10.95 0.79 1 2

5.20 0.72 1 1 1 1 . 8 0 0.59 I

6.00 0.47 I I 12.40 0.25 5 6.40 0.46 8 1 2 . 7 0 0.12 9 6.70 0.43 I 1

Die Kurve I des umstehenden Diagramms ist mit

Die ICurve TI resultiert aus der Vereinigung der Be- obigen Daten konstruiert.

obachtungen folgender sechs Astronomen :

Schur 1877-1885 P l a h a n n I 88 8- I 893 Pannekoek 1891-1894 Glasenapp I 89 2- I 894

Stratonow 1895-1898 Menze I895

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Die Beobachtungen von Schur sind den Astr. Nachr. 3282 entnommen; die Beobachtungen der anderen Astronomen wurden mir freundlichst von Herm Pannekoek mitgeteilt. Beim Summieren dieser Beobachtungen erteilte ich ihnen, dem Beispiel Pannekoeks folgend, die Gewichte : Menze I ,

Plaomann, Pannekoek und Glasenapp sowie auch Schur je 2.

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Meinen Beobachtungen, ihrer grofieren Anzahl gemao (630 gegen 340 Plaomann, 1 7 2 Glasenapp und 1 7 2 Schur) gab ich das Gewicht 4. Als Resultat habe ich folgende mittle- ren Werte, genau in demselben System wie meine eigenen oben angegebenen ausgedrtickt, erhalten.

i00

Gew. odoo om00 I 0 0.12 0.10 8 0.28 0.04 5 0 .41 0.00 1 0.64 0 . 1 3 8 0.82 0.22 5 0.98 0.35 10

1.23 0.56 9 1.47 0.67 8 1.68 0 . 7 2 7 1.83 0.78 8 2.06 0.78 6 2 . 1 4 0.76 7 2-33 0.85 9 2 . 5 1 0.91 7 2.68 0.90 8

Gew. 2d94 om90 8 3 . 0 9 0.92 7 3 .34 0.90 8 3.65 0.88 9 3.88 0.84 10

4.08 0 . 8 9 9

4.45 0.81 6 4 . 5 6 0.80 6

4.30 0.85 9

4 - 1 4 0.13 8 4.90 0.16 7 5.10 0.74 9 5 . 2 7 0 . 7 2 10

5 ,54 0.67 1 1

5.78 0.56 9 5.96 0 ,49 8

Schon beini ersten Blick erweisen sich Ahnlichkeiten in dem Laufe beider Kurven. Wir wollen sie aber aus- ftihrlicher untersuchen, indem wir zum Vergleich noch die Beobachtungen von Argelander, Oudemans und Schonfeld (A. N. I 7 7 1) hinzuziehen. Bei Argelander treten die Details vie1 deutlicher hervor, wenn wir anstatt der allgemeinen mittleren die Daten nach Sektionen (Comrn. 11, S. 11-12) betrachten.

I . Die Welle bei od2, von Pannekoek angezeigt. Man

Gew. 6d24 Om49 8 6 .48 0.46 9 6 .70 0.48 9 6.93 0.52 8 7.09 0.57 9

7 . 5 2 0.66 9 7 . 7 0 0.68 1 7.90 0 . 7 2 10

8.45 0.80 1 1

8 .94 0.86 1 1

9 .23 0.94 1 1

9.56 0.90 10

9.78 0.92 1 1

7 .30 0.57 10

8 .14 0 . 7 7 9

8 . 7 0 0.81 I 0

Gew. rod02 om92 9 1 0 . 2 5 0.90 1 1

10.56 0.79 1 0

10.74 0.89 9 1 1 . 0 0 0.82 I 0 11 .17 0 . 7 9 I 0

1 1 . 3 6 0 . 7 9 1 1 1 . 6 1 0 . 6 0 8 1 1 . 8 0 0 . 5 6 9 1 1 . 9 9 0 .36 8 1 2 . 2 2 0 .24 9 1 2 . 4 6 0.14 10

1 2 . 7 1 0 .02 1 2

sieht sie nicht nur in den angefiihrten Kurven, sondern auch in den Beobachtungen Argelanders (s. I, 111) und Schonfelds. Eine gewisse Andeutung dieser Welie ist auch bei Oudemans zu sehen. Vollstandig sicher.

z . Die Vertiefung bei 1d7. Sehr schwach, auf meiner Kurve nicht sichtbar. Zu sehen auf 11, sowie bei Argelander (s. I, II). Wahrscheinlich.

j. Welle bei 2do. Findet sich auch bei Argelander (s. I, 11, III), Oudemans und Schonfeld. Vollstiindig sicher.

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I 0 1 387' I02

4. Eine leichte Vertiefung bei 3d0. Zu sehen bei Arge- lander (s. I, 111). Sicher.

5. Vertiefung bei 3d9. Bei Argelander (s. I, 11, III), Oudemans und Schonfeld. Vollstandig sicher.

6. Nach dem Maximum bei 4d1 ein neues Minimum bei 4d8. Bei Lindemann angedeutet und von Pannekoek bestatigt; bei Argelander (s. I, 11, 111) und Oudemans. Voll- standig sicher.

7 . Konstante Lichtstarke (oder kleine Zunahme) neben dem Minimum I1 von 6do bis 6d4. Bei Argelander (s. IIJJ und Oudemans. Ziemlich sicher.

8. Vertiefung bei 7d5. Bei Argelander (s. I, 11; sehr schwach) und Oudemans. Die Ubereinstimmung von I mit I1 laflt zu wunschen iibrig. Ziemlich sicher.

9 . Minimum bei 8d9. Bei Argelander (s. I, 11; etwas spater) und Schonfeld. Ziemlich sicher.

10. Bhnliches Minimum bei 9d5. Dem Minimum bei 3do symmetrisch. Bei Schonfeld. Ziemlich sicher.

I I . Minimum bei 1od5, von Lindemann angedeutet. Bei Argelander (s. I, 11, ILI) und Oudemans. Vollstandig sicher.

1 2 . Kleine Vertiefung bei I rdo. Bei mir schwach zu sehen; gut sichtbar auf 11, sowie bei Argelander (s. I, 11, 111). Sicher.

Der grofite Teil dieser Biegungen der Lichtkurve ist in so hohem Grade als sicher anzusehen, dafi dieselben in der Theorie von 6 Lyrae nicht aufler Acht zu lassen sind. Weitere Bestatigungen sind wohl fiir Nr. z und vielleicht auch fur' Nr. 7 zu wunschen. Jedenfalls muflten diese Eigen- heiten in dem Lauf der Lichtkurve einen merklichen Einflufl auf die Bestimmung der Epochen der Minima (besonders des Hauptminimums) sowie der beiden Maxima ausuben.

Taschkent, Sternwarte, 1903 Febr. 9 . W: Stratonow.

Eclipse totale et annulaire de soleil dii 17 avril 1912. L'Espagne semble &re le pays privilCgiC pour les

Cclipses. A peine a - t -on discutC les observations de 1900, que nous cornmensons a nous prCparer pour l'observation de I'importante eclipse totale du 30 aodt 1 9 0 5 ; et aprks un delai de 7 ans 1'Espagne sera encore traversCe par line autre Cclipse totale de soleil tout

L'kclipse commencera par &re annulaire, puis elle deviendra totale, et A la fin elle sera de nouveau annulaire. La

fait singulitre.

T. de Greenw. Long. de Madrid Latitude D u d e Commenc. roh 09199 57"19!5 0. 5" 6:s N. - Annulaire 1 0 x m 53 2 . 7 m 5 5 2 . 2 48'

D 10 3 48 6.6 P 7 2 1 . 8 .v 42 x 1 0 6 4 3 3.9 )) 9 6.3 37

Totale x

1 0 1 0 38 5 5 . 7 D I 1 0 . 2 x 32 1 0 ' 5 35 2 . 2 D 13 4.0 2 8

10 2 0 3' 5 7 3 14 57.3 24 1 0 30 28 1 1 . 5 m 1 8 30.2 s 1 7 10 4 0 23 24.3 D 2 1 48.7 2 I 1

1 0 5 0 2 0 30.2 v 24 59.0 n 6.8 I 1 0 1 7 14 .8 > 28 4.0 x I .4

I 1 I 0 1 4 28.7 v 31 5.3 )) 7 . 5

1 ' 2 0 1 1 44.5 * 34 4.8 3.5

courte durCe de la totalit6 pourra bien arrster un bon nombre d'observateurs ; mais on ne peut mdconnaitre la circonstance interessante de pouvoir observer d6s la ligne centrale d'un coup d'ceil toute la chromosphkre du soleil.

Voici Ies donnes precis du phCnomhe calcules par Mr. A. Tamzana, astronome A I'observatoire de Madrid, que je dois A l'obligeance de Mr. le Directeur D. Francisco Ifiiguez.

T. de Greenw. Long. de Madrid Latitude DurCe Totale I 1~40"' 5" 5614 0. 39" 5913 N. 4%

4 . 4 1 1 50 2 38.7 >> 42 5 5 . 7 3

2 '9 > 1 2 I 0 5 30.8 48 46.7 D 0 . 6

2

D 1 2 0 I 6.3 E. 45 5 2 . 0 a

Annulaire 1 2 2 0 10 51.3 D 5 1 40.0 D 2.5 > 1 2 30 1 7 34.0 'R 54 29.2 > 6.7 2 1 2 40 2 6 20.8 0 5 7 8.2 v I 2 2 1 2 5 0 38 29.3 B 59 25.0 D 19 2 1 2 5 5 4 6 36.2 m 60 1 5 . 2 )) 23 V '3 0 5 7 4.7 n 60 4 1 . 0 D 28 3 73 5 1 2 26.7 D 60 8.8 )) 35 2 '3 7 83 24.7 3 58 58.0 'R 39

Fin 13 7.59 92 3.8 D 57 19.0 )) - n X I 30 8 54.9 s 37 2 . 2 D 4 . 6 I

Pour le calcul Mr. Tarazana a suivi la mdthode de Bessel, exposee par Chauvenet. la lime suivant Hansen et Newcomb, et les lieux du soleil suivant Leverrier. naissance des Temps pour l'an 1 8 9 7 . Le demi-diamktre moyen

en 1 9 0 0 ; nous esperons que le resultat des observations ne sera pas inferieur en 1905 et en 1912.

II a employe les lieux de Les constantes out 6tC prises de la Con-

On le sait, l'observatoire de Madrid a pu faire des mesures prCcises de la longueur d'onde de la raie coronale 15' 32'.'83 (Klfstner et Battermann).

____ - R. Cirera, S. J. 1902 d6c. 7 .

Photographische Beobachtungen des Hometen 1902 111. Der Komet 1902 I11 (1902 b) wurde auf der Stern-

warte zii Jurjew im September und Oktober 1902 photo- graphiert, urn Aufschlusse uber die Form und Lage der Schweife desselben zu erhalten. Zum Photographieren wurde

ein Objektiv Planar-Zeifl benutzt, dessen Brennweite I 10 mm und Lichtstarke I : 3.6 betrugen. Der Apparat wurde am 6 -2011. Refraktor der Sternwarte befestigt. Die Untersuchung und Messung der Platten ergab folgende Resultate :

7*