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4906 I 60 I59 maximum entstehen; o\ ein solches wirklich entsteht, hangt naturlich von der Verteilung der Teilchen selbst ab. Die Querschnitte der Ringe mussen ebenfalls von der Verteilung der Knotenlinien abhangen ; sind dieselben in einer Richtung zdsammengedri-ingt, so erscheint der betreffende Ring in dieser Richtung weit flacher als in der Richtung senkrecht dazu, soda0 die Schattenanomalien nur in bestimmten Stellungen des Planeten auftreten konnen. Werden die Knoten wieder durch die Storungen zerstreut, so konnen die Schattenanomalien in allen moglichen Stellungen des Planeten auftreten. 1917 CP. Aus den Beobachtungen Sept. 14 Konigstuhl und Sept. 23 Wien und einer neueren Beobachtung Dr. Palisas vom 3. Oktober habe ich folgende elliptische Bahnelemente und Ephemeride des IPoJfschen in der Nahe des Ortes des LincRe- schen Kometen gefundenen Planeten berechnet. Ephemeride fur 1 2 ~ m. 2. Greenwich. 1917 Okt. 13 a= oh om8 d=f10"43' logr=o.278 logd=9.964 Sp = I 1 ' 30.'4 )) 29 54.1 9 5 0.284 0.009 loga = 0.35038 )) 14 23 56.3 8 8 0.291 0.067 Ep. 1917 Okt. 3.5 m. 2. Greenw. So = 29' 516 )) 21 23 56.3 9 51 0.28 I 9.985 Nov. 6 54.1 8 30 0.288 0.037 >) 22 o 0.4 + 7 59 0.295 0.09 7 I;. Cohn. I = 39 44.2 2 = 4 43.7 6b = 285 43.7 1917.0 /h = I057?9 Kgl. Astronomisches Recheninstitut, I 9 I 7 Okt. I I. In seinen Monthly Reports on Mars (Pop. Astr., Jan.- Sept. 19 14) gibt Prof. W. H. Pickeying mehrere Verzeichnisse der in der Opposition r 9 I 3-14 gesehenen ))Kanalecc, die eine Priifung meiner Ergebnisse in A. N. 200.50 gestatten. Werden nur die in mindestens drei Nachten gesehenen Streifen in Betracht gezogen, so bekommt man aus Picberings Beobachtungen die folgenden Mittelwerte fur die erste ( TI) bezw. letzte ( Tz) Beobachtung der betreffenden Streifen. Gr. $ TI T2 I +300 1913 N ~ ~ . 8 1914 ~a~~ r9 131~age 1914 Jan. I2 I1 +25 )) 3 Febr.27 I I 6 )) 3 111 + 7 )) 26 )) 25 91 )) )) II IV -20 Dez. 11 7 58% )) 9 T~- il,(T,+ T2) NO&. Mit dieser Nummer kommt fur die Bezugsberechtigten Nr. 29 des Literarischen Reiblatts zur Versendung. Die Gruppe I urnfafit Hades und Hyblaeus, Gruppe 11 Erebus, Eunostus, Styx und Nilokeras, Gruppe I11 Achelous, Cerberus, Thoth, Orontes, Pactolus, Nepenthes, Tartarus, Triton, Brontes und Jamuna, und Gruppe IV endlich Nectar, Daemon und Agathodaemon. Die starke Abnahme der Sichtbarkeitsdauer T2 - TI mit wachsender Poldistanz bestatigt meine Wahrnehmung, daO die mittlere Intensitat der Streifen 1913-14 stetig vom Nordpol gegen den Sudpol abnahm, wobei eine scheinbare zeitliche Entwicklung des Streifensystems vorgetauscht wird, die fiir Untersuchungen uber die Entwicklung der BKanalecc geradezu verhangnisvoll sein muO. Horsholm, 1917 Juli. H. E. Lau. ~~ ~ Inhalt zu Nr. 4906. A. WiZkcns. Methoden zur Ermittelung der speziellen und der absoluten Koordinatenstorungen der Planeten der Jupitergruppe durch Jupiter. 145. - Neue Sterne in M IOO = NGC 4321. 155. - H. E. LQZC. Saturn und sein Ring. 157. - 15 B. Lau. Uber die Sichtbarkeit der Marskanale in der Opposition 1913-14. 159. - IF. R. Zweck Zur Reduktion der Beobachtungen am Passaeenrohr. 159. -. I917 CP. 159. - Notiz. I <Q. Die Grundformel fur diese Reduktion ist die bekannte Mayersche Formel : 1 ) +it~+i'cos(yp~d) secd+csecd IU+rzh -a, sin(yTd) seed oL= welche es erlaubt, die drei Instrumentalkonstanten, Neigung i ' , Kollimation c und Azimut a' (welches aber hier positiv nach N gezahlt wird), sowie denUhrstand atis geeignetenBeobachtungen herzuleiten. Die Koeffizienten sind in den meisten astronomisch- geodatischen und nautischen Tafeln tabuliert. Die Entnahme wird aber durch die doppelte Interpolation nianchmal unsicher. Es la0t sich nun eine Transformation finden, durch die man die Roeffizienten der neuen Formel auf sehr einfache Weise sicher bilden kann. Es ist namlich: i'cos(yTd) sec6 = i'(cosy2siny tgs') = i'siny (ctgyftgd) -a'sin(yTd) secd = -a'(sinyFcosy tgd) = a'cosy (ttgd-tgy) . Setzt man nun i ' sin y = i, a' cosy = a Geschlossen 19x7 Okt. 18. Herausgeber: H. Kobold. Druck von C. Schaidt. ' Expedition: Kiel, Moltkestr. 80. Postscheck-Kooto Nr. 6238 Hamburg 11. so ist die Reduktion wegen der Instrumentalfehler = Yi+Cci-Aa wobei 7= (ctgyt-tgd), C= fsecd, A = (ftgd-tgyp) ist. i berechnet man am besten direkt aus den Ablesungen am Niveau, indem man den mit siny multiplizierten Parswert anwendet. Diese neuen GroOen i und a sind einfach die Pro- jektionen der alten auf den durch den Westpunkt gehenden Stundenkreis, positiv, wenn sie nach Norden liegen. Die praktische Berechnung geschieht so : ctgy = ..... y= ctgy-ttgd A = tgd-tgy . C= secd tga" ..... -%Y = . * * * * Dies gilt fur obere Kulminationen; fur untere kehrt man das Vorzeichen von tgd und secd um. Man hat hierbei auch die Koeffizienten in der Reihenfolge, wie sie bei der Reduktion gebraucht werden. Diese Formeln sind allgeniein gultig fur beide Halbkugeln. Triest, 1917 Aug. 2 I F. R. Zuvck.

Über die Sichtbarkeit der Marskanäle in der Opposition 1913–14

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4906 I 6 0 I59

maximum entstehen; o\ ein solches wirklich entsteht, hangt naturlich von der Verteilung der Teilchen selbst ab. Die Querschnitte der Ringe mussen ebenfalls von der Verteilung der Knotenlinien abhangen ; sind dieselben in einer Richtung zdsammengedri-ingt, so erscheint der betreffende Ring in dieser

Richtung weit flacher als in der Richtung senkrecht dazu, soda0 die Schattenanomalien nur in bestimmten Stellungen des Planeten auftreten konnen. Werden die Knoten wieder durch die Storungen zerstreut, so konnen die Schattenanomalien in allen moglichen Stellungen des Planeten auftreten.

1917 CP. Aus den Beobachtungen Sept. 14 Konigstuhl und Sept. 23 Wien und einer neueren Beobachtung Dr. Palisas vom

3. Oktober habe ich folgende elliptische Bahnelemente und Ephemeride des IPoJfschen in der Nahe des Ortes des LincRe- schen Kometen gefundenen Planeten berechnet. Ephemeride fur 1 2 ~ m. 2. Greenwich.

1917 Okt. 1 3 a= oh om8 d = f 1 0 " 4 3 ' logr=o.278 logd=9.964

Sp = I 1' 30.'4 )) 2 9 54.1 9 5 0.284 0.009

loga = 0.35038 )) 14 23 56.3 8 8 0.291 0.067

Ep. 1917 Okt. 3.5 m. 2. Greenw. So = 29' 516 )) 21 23 56.3 9 5 1 0.28 I 9.985

Nov. 6 54.1 8 30 0.288 0.037

>) 2 2 o 0.4 + 7 59 0.295 0.09 7 I;. Cohn.

I = 39 44.2

2 = 4 43.7 6b = 285 43.7 1917.0 /h = I057?9

Kgl. Astronomisches Recheninstitut, I 9 I 7 Okt. I I .

In seinen Monthly Reports on Mars (Pop. Astr., Jan.- Sept. 19 14) gibt Prof. W. H. Pickeying mehrere Verzeichnisse der in der Opposition r 9 I 3-14 gesehenen ))Kanalecc, die eine Priifung meiner Ergebnisse in A. N. 200.50 gestatten.

Werden nur die in mindestens drei Nachten gesehenen Streifen in Betracht gezogen, so bekommt man aus Picberings Beobachtungen die folgenden Mittelwerte fur die erste ( TI) bezw. letzte ( Tz) Beobachtung der betreffenden Streifen. Gr. $ TI T2

I +300 1913 N ~ ~ . 8 1914 ~a~~ r 9 1 3 1 ~ a g e 1914 Jan. I 2

I1 + 2 5 )) 3 Febr.27 I I 6 )) 3

111 + 7 )) 26 )) 2 5 91 )) )) I I

IV - 2 0 Dez. 11 7 5 8 % )) 9

T ~ - il,(T,+ T2)

NO&. Mit dieser Nummer kommt fur die Bezugsberechtigten Nr. 29 des Literarischen Reiblatts zur Versendung.

Die Gruppe I urnfafit Hades und Hyblaeus, Gruppe 11 Erebus, Eunostus, Styx und Nilokeras, Gruppe I11 Achelous, Cerberus, Thoth, Orontes, Pactolus, Nepenthes, Tartarus, Triton, Brontes und Jamuna, und Gruppe IV endlich Nectar, Daemon und Agathodaemon.

Die starke Abnahme der Sichtbarkeitsdauer T2 - TI mit wachsender Poldistanz bestatigt meine Wahrnehmung, daO die mittlere Intensitat der Streifen 1913-14 stetig vom Nordpol gegen den Sudpol abnahm, wobei eine scheinbare zeitliche Entwicklung des Streifensystems vorgetauscht wird, die fiir Untersuchungen uber die Entwicklung der BKanalecc geradezu verhangnisvoll sein muO.

Horsholm, 1917 Juli. H. E. Lau.

~~ ~

I n h a l t zu Nr. 4906. A. WiZkcns. Methoden zur Ermittelung der speziellen und der absoluten Koordinatenstorungen der Planeten der Jupitergruppe durch Jupiter. 145. - Neue Sterne in M IOO = NGC 4321. 155. - H. E. LQZC. Saturn und sein Ring. 157. - 15 B. Lau. Uber die Sichtbarkeit der Marskanale in der Opposition 1913-14. 159. - IF. R. Zweck Zur Reduktion der Beobachtungen am Passaeenrohr. 159. -. I917 CP. 159. - Notiz. I <Q.

Die Grundformel fur diese Reduktion ist die bekannte Mayersche Formel :

1 ) + i t ~ + i ' c o s ( y p ~ d ) secd+csecd I U + r z h -a, s in (yTd) seed

o L =

welche es erlaubt, die drei Instrumentalkonstanten, Neigung i', Kollimation c und Azimut a' (welches aber hier positiv nach N gezahlt wird), sowie denUhrstand atis geeignetenBeobachtungen herzuleiten. Die Koeffizienten sind in den meisten astronomisch- geodatischen und nautischen Tafeln tabuliert. Die Entnahme wird aber durch die doppelte Interpolation nianchmal unsicher. Es la0t sich nun eine Transformation finden, durch die man die Roeffizienten der neuen Formel auf sehr einfache Weise sicher bilden kann. Es ist namlich:

i 'cos(yTd) sec6 = i ' ( cosy2s iny tgs') = i'siny ( c tgy f tgd )

-a 's in(yTd) secd = - a ' ( s inyFcosy tgd) = a'cosy ( t t g d - t g y ) .

Setzt man nun i' sin y = i, a' cosy = a

Geschlossen 19x7 Okt. 18. Herausgeber: H. K o b o l d . Druck von C. Schaidt. ' Expedition: Kiel, Moltkestr. 80. Postscheck-Kooto Nr. 6238 Hamburg 11.

so ist die Reduktion wegen der Instrumentalfehler = Yi+Cci-Aa

wobei 7= (ctgyt-tgd), C = f s e c d , A = (ftgd-tgyp) ist. i berechnet man am besten direkt aus den Ablesungen am Niveau, indem man den mit siny multiplizierten Parswert anwendet. Diese neuen GroOen i und a sind einfach die Pro- jektionen der alten auf den durch den Westpunkt gehenden Stundenkreis, positiv, wenn sie nach Norden liegen. Die praktische Berechnung geschieht so :

ctgy = . . . . . y = ctgy-ttgd

A = tgd-tgy . C = secd t g a " . . . . .

-%Y = . * * * *

Dies gilt fur obere Kulminationen; fur untere kehrt man das Vorzeichen von tgd und secd um. Man hat hierbei auch die Koeffizienten in der Reihenfolge, wie sie bei der Reduktion gebraucht werden. Diese Formeln sind allgeniein gultig fur beide Halbkugeln.

Triest, 1917 Aug. 2 I F. R. Zuvck.