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XVII. Licler die Zei.setzr~ng des -4rrirnoniak.s durch flfiltulle; uoiz Hrn. Felix Sa oart. (Ann. dc dim. et de phys. XXXVlL p. 326.) I$Pan weirs seit langer Zeit, dafs verschicdene Metalle, wie z. 13. Kupfer und Eisen, bei starker Erhitzwis (lie Yiilii$eit erlanp , das hiiimonink in seine Elemcnlc zu zerlegeii. Bislicr glaubte man, dafs bei diescr Zerlcguiig die Metalle an (hwicht weder zu- noch abniihmen; iiiaii Iinttc nur beobachkt, dafs sic schr spriide wurden, ruid iiieiiite, dafs (lick voii einer blofsen VerYnderiing drr gegciiseitigeii Lase ilircr Tlieilcheii herriihrte. Da es ziir ~-en-ollsliindigiiii~ inciiier Untersuchung iiber die Elasti- citiit erfortlerlich war, iiiich zu yersichern, dafs die Me- talk bci ihrer Einirirliung auf Aminoniakgas wirklicli I,ciiic Gewichtszuiialimc erleiden ; so suclite icli die Hich- tigkeit dieser Angabc datlurch auf die Probe zu stellcii, (liifs ich SriiCserc Metnllnicn,ven als bisher rlcr Operation iiiitcm-arf. Hiebei schicn cs miry dais das Gewicht des RIe~alIs uiii eine nicht zu veriiachltissigende G d s e zu- naliiii. So z B. wogcn 141g,91 eines ungefiibr 4 Milliinet. dickcn Kupferdralits, naclidein sie 4 Stiindeii laiig arif dns Xininoniakps zcrsclzend eingewirkt hatten, 1.12;,3f.92; sic hntten dso 06,472 an Gewicht zugciiomiiien. Da sicli (lie Kupfi:rdr:ihte ein weiiig osydirt lialteii mid cs zu fiirch- ten stand , dafs die (;e,viclitszuualiii~e , w.eiiigsteiis ziiiil ‘L‘licil, voii der Absorption dcs Sauerdoffs herriihrte : so wietlc~liolte icli den \-crsiich init eiiieiii 2S;,S6 wiegcntlen KripferdrnLt, rind lid tlahei illle Sorgfalt, cl;il’s das Am- ~llollinhgas yd\is trodhen war uiid ohne Unierhrccliung Iiiniiberstricli. Als dcr Uralit, nnch 3ci.ndiguiig cler Ope - i.;ilioii, nufis Keuo gewogcii wiilden, f:ciid sicli sciii Ge- N iciit gleicli ?S;,SCiS; iuithh hatte das Metal1 On,lOS 0th

Ueber die Zersetzung des Ammoniaks durch Metalle

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Page 1: Ueber die Zersetzung des Ammoniaks durch Metalle

XVII. Licler die Zei.setzr~ng des -4rrirnoniak.s durch flfiltulle; uoiz Hrn. Felix Sa oart .

( A n n . dc d i m . et de phys. XXXVlL p. 326.)

I$Pan weirs seit langer Zeit, dafs verschicdene Metalle, wie z. 13. Kupfer und Eisen, bei starker Erhitzwis (lie Yiilii$eit e r l a n p , das hiiimonink in seine Elemcnlc zu zerlegeii. Bislicr glaubte man, dafs bei diescr Zerlcguiig die Metalle an (hwicht weder zu- noch abniihmen; iiiaii

Iinttc nur beobachkt, dafs sic schr spriide wurden, ruid iiieiiite, dafs (lick voii einer blofsen VerYnderiing drr gegciiseitigeii Lase ilircr Tlieilcheii herriihrte. Da es ziir ~-en-ollsliindigiiii~ inciiier Untersuchung iiber die Elasti- citiit erfortlerlich war, iiiich zu yersichern, dafs die Me- talk bci ihrer Einirirliung auf Aminoniakgas wirklicli I,ciiic Gewichtszuiialimc erleiden ; so suclite icli die Hich- tigkeit dieser Angabc datlurch auf die Probe zu stellcii, (liifs ich SriiCserc Metnllnicn,ven als bisher rlcr Operation iiiitcm-arf. Hiebei schicn cs miry dais das Gewicht des RIe~alIs uiii eine nicht zu veriiachltissigende G d s e zu- naliiii.

So z B. wogcn 141g,91 eines ungefiibr 4 Milliinet. dickcn Kupferdralits, naclidein sie 4 Stiindeii laiig arif

dns Xininoniakps zcrsclzend eingewirkt hatten, 1.12;,3f.92; sic hntten dso 06,472 an Gewicht zugciiomiiien. Da sicli (lie Kupfi:rdr:ihte ein weiiig osydirt lialteii mid cs zu fiirch- ten stand , dafs die (;e,viclitszuualiii~e , w.eiiigsteiis ziiiil ‘L‘licil, voii der Absorption dcs Sauerdoffs herriihrte : so wietlc~liolte icli den \-crsiich init eiiieiii 2S;,S6 wiegcntlen KripferdrnLt, rind l i d tlahei illle Sorgfalt, cl;il’s das Am- ~llollinhgas yd\is trodhen war uiid ohne Unierhrccliung Iiiniiberstricli. Als dcr Uralit, nnch 3ci.ndiguiig cler Ope - i . ; i l i o i i , nufis Keuo gewogcii wiilden, f:ciid sicli sciii Ge- N iciit gleicli ?S;,SCiS; i u i t h h hatte das Metal1 On,lOS 0 t h

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173 q$;ihr seines Gen-ichts von cincr unbekaniitcn Sub- stanz absorbirt , statt dagegcn beim vorgeliendeii Versucli die Absorptioli nur betrus.

Ueber die Eigenschaftcn des Kiipfcrs, wclchcs nnf solche Wcise das Aminoninkgns zersetzt hat, hnbe icli den vorhandeiien Angabcu niclits hinzuzufugen ; nnr inufs ich beinerken, dafs ich dns spccifische Gewiclit des Me- talk vor der Operation gleich 8,8639, iind nach dcrsel- ben nur gleich 7,7919 gefunden habc.

Das Eiscn zeigt untcr gleiclien Uinstlinden gcnau dic- selben Erscheinuqen, nut- ist die Gewiclitszunahine weni- ger betriichtlich. Ein 40;,135 wiegendcr Eiscncj-lindcr z. B. wog, nachdem er 9 Stundeii lang auf eineii S~roni ron vallig trocknem Aniinoniakps zcrsetzend eingewirkt hatte, 605,193, also 0;,06 iiiehr als volhin, so dnfs die Absorption n i r ,& betrug. Diefs I\csriltnt stiinint zicm- lich grit mit cineni Ahnliclieii Versucli voii Hrn. 1 ' 1 1 tin a rd, bei wclchem 23 Grin. Eiseii, iinclitlcm sie 24 Stunden lnng das Aninioninkgas zersetzt hattcii, cine Zunalnnc ron 0,03 Grin. zeigten, da in diescm Fallc, wo die i k r i i l i - rung lange gedauert hatte, die Absorption ,& betrug.

W a s (lie physischen Eigcnschaftcn des so init Am- inoniak behandelten Eisens beirifft, so sind sie auf cine sehr merkwiirdige Weise verYndert. Wie innn bcobach- tet hat, ist diefs Eisen spriidcr als das gewijhnliche; nlleiii, 13fst inan es iiur cine oder zwei Stuiiden mit dein Gas- stroriic in Eeriihruug, so ist es iiii Zruche schr verschie- den von deln gen iilinliclien Eisen, uiid dagesen einan sehr feiiien Stalile I'inlich. In diescm Zustande ist das Eisen der EIZrtLuig fiihig ; aucli sclilngt es Fiinken am Fe!icrstt.iii, wic gewiihnlicher Stalil. M'ciin tlagegen die Wirkuiis des Gases auf das Eiscn liingerc &it, z. B. S- 10 Stlull- den, gedauert haf, so werden die Eigenschaftcn desselbcil durcli die HBrtung iiicht rnelir geiiiidert, und es scbcbit beim Feilcn wcichur 31s das Eiseii sclbst; iiii Bruche is1 es schwangrau, imd sein Korii iiliiiclt gewissennalsen deui

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174 des Graphits. Das spccifische Gemicht eines Eisendrahts von 5 Mill. I)urchmesser, der 9 Stunden lang dem Gas- strome ausgesetzt worden, betrug 7,G637, wogegen es vor der Operation 7,588 gewescn war *).

Aus diesen Veimchen scheint also hervonugehen, dafs bei der Zersetzung des hrnonialrs durch Metalle einc Substanz absorbirt werde und sich eine wirkliche Ver- bindung bilde, entweder von Stickstoff mit dein Metall, oder von Wasscrstoff, oder selbst von Aminoniali iiiit

demselben, und daEs dicse neue Verbindung verschicdcn- artige Eigenschaften besitzt, je nachdein die Menge der absorbirteu Substanz mchr oder weniger betraclitlicli ist.

Hr. P e r z o s , der die Giite hatte, inich bei Ailstel- lung der obigen Versuclie zu unterstiitzcn, untersuclite I;emeinschaftlich niit uiir, ob es nicht maglich sey, die mit den Metallen verbundcne Substanz abzuscheiden. W i r bracliten 49 Gtm. ' Kiipfer, das zuvor 5 Stunden lang dcr It-irkung des Ainlnoniaks ausgesetzt gcwesen war, in eiiie hleine Ponellanretorte, uid versaheii den Hills 'tlersclbeii init eincin Rohre, welches in ein Queckailberbad tauchte, uin so das sich entwickelnde Gas aufzufangen; darauf er- hitzten mir die Retorte in einem Gebllisofeii, bis das Me- tall ziim Schrnelzen kam. Bei dieser Operation wurcle kein Gas entwickelt, mit Ausnnhme der Luft, die in tler Retorte und dcin an dieser befestigten Nohre enthalten war. Als nach dein Erlialten die Retorte zerbrochen ward. fanden wir das Metall zu einer einzigen Masse ziisalil- inengeschlnolzen, aber zivischen dciiiselben rind dem Bor den der Retorte befand sich eine gelbbraune Masse, die ein gdse res specifisches Gewicht als das Kupfcr zu be- sitzen schieii, iuid die sich zum Tlieil init der Glasm. des Porzellans vereinigt hatte. Bei abennaliger \~agung dcs Kupfers, fand sich, dafs sein Gewicht abgenoinmen hattr;

*) Es ist nathig, diesen Versiich mit grorrcr Sorgfalt zu wiederlro- Irn und sich zu iiberzcugen. dah dw Ammoniakgar k i n e Kob- lcnriure enthi l t

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175 es wog n%nlich nur 4859, hatte also einen g o L e n Theil der mit ihm verbmden ;;ewesenen Suhtaiiz abgegebeii.

Ich bcschliefse diese Notiz mit tler Jjelnerkung, thfs clir. Wirliiin,p von Kaliuin auf eine kleino Mciigc der ailf

eineni Porzellanschcrben sitzenden Substanz uns durch- nus derjenigen ahnlich schien, welclie clieses Metall all€

(13s Ainmoniak ausiibt. In beidcn Fallen Itird einc brauii- gelbe Srtbstanz gebildet, die alIe Kennzeichen des Stickstoff- Kaliams zeigt. U e s e Versuchc, welche jedoch einer \Vie- derholung und eiiier verscliicdeiiartigeii Abanderung be- diirfen, sclieinen also die HH. 1 ) a v y riiid n e r z e l i u s i i i

ihren Ideen zii uiiterstiitzen, die durch andem eitige Un- suchungen bewogen mirden, den Stickstoff als ein Oxyd zu belrachten, dessen Radical, das sie Arnmonz'urn iia1111ten,

die Substanz seyn wiirde, welche, in den \'on iins bcsclirie- benen Versuchen, Legirungcp uiit dew Kupfer und Eiseu bildetc.

B e i cler fortgesetzten Schcidung des Broms nus der hiesi- gen iVIuttcrlnuge n iirde beinerht, tlnts die bromwasserstoff- sarire Magnesia, in u elcher Vcrbiudung sich das Broin in dcr hiesigcn Soolc wahrscheinlicli belindet, durch Schwe- felssurc niclit zerlrgt wild, und nrir erst dann, ivenn Brnunstein zugesetzt M irtl und sich Chlor biltlct, die Schei- thing erfolgt. Dieser Uinstand erleichtert die Scheiduiig des Broins sehr, denn man darf nur die iibrigen in der ~ochsalzmu~terlauge bclindIichen Salze drirch Schwefcl- satire zerlegen, die Salziiure abdestilliren, tlmn die neu- gebildeteii schwefelsnuren Snlze dorch Krystallisation hen-