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t 3 IX. Ueber die Zerfetzzzng des SntrerJoff- gaz dusch dic reinen Erden. I. ,Brief dts Htrm zmz H u M B o L D T nvz den D. I N G E N ii o u s s iihr die Eigiwj&~ft ei- niger Erdq die mvo.&hZr~hc Lifi zn zcr- fi'zen. *) Ich eile, Ihnen dasRefdtat meincr Verfuche ii5er die einfachen Erden mirzurheilen, da diefe C er- fuche nichr nur iiber, die Narur dieCer problemaci- fchen Elemente einiges Lichc zu vcrbreiten ) Ton- dern auch Ihre fcharfh?ni@en hnerkungeu in der Skhrifr iiber die Ernahrwg der Pfhnzzn **) fehr zu unrerthitzen fcheincn. Iih hme, wie Sic, bemerkt, dafi der Humus, oder die vegetabili- fiche Erde, die atmoipharikhe Lufi zerkecze ) in- dem er ihr den Antheil Sauerifoff raubt, und RUr Stickgas und einige Hunderttheile ltohlenfiuks Gas zuriicliiaGt. Ich fihrieb dies bisher den Ciu- *j Journnl de Phyjpe, par Delame'therie , Tom. Iv, ?*) 1 N G E N H o u SS iiber Ertiiihrung Jer Pj%n:en und Uebei retzt von C h. F i - pa& 323. Fruchtbarkeit des Bodens. Scher, Leipzig 1798. Insberondere S. 137. A.

Ueber die Zersetzung des Sauerstoffgas durch die reinen Erden

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Page 1: Ueber die Zersetzung des Sauerstoffgas durch die reinen Erden

t 3

IX. Ueber die Zerfe tzzzng d e s SntrerJoff -

gaz dusch dic reinen Erden.

I. ,Brief dts Htrm zmz H u M B o L D T nvz den D. I N G E N i i o u s s iihr die Eigiwj&~ft ei- niger E r d q die m v o . & h Z r ~ h c L i f i z n zcr- fi'zen. *)

Ich eile, Ihnen dasRefdtat meincr Verfuche ii5er die einfachen Erden mirzurheilen, da diefe C er- fuche nichr nur iiber, die Narur dieCer problemaci- fchen Elemente einiges Lichc zu vcrbreiten ) Ton- dern auch Ihre fcharfh?ni@en h n e r k u n g e u in der Skhrifr iiber die Ernahrwg der Pfhnzzn **) fehr zu unrerthitzen fcheincn. I ih h m e , wie Sic, bemerkt, dafi der Humus, oder die vegetabili- fiche Erde, die atmoipharikhe Lufi zerkecze ) in- dem er ihr den Antheil Sauerifoff raubt, und R U r

Stickgas und einige Hunderttheile ltohlenfiuks G a s zuriicliiaGt. Ich fihrieb dies bisher den Ciu-

*j Journnl de P h y j p e , par Delame'therie , Tom. Iv,

?*) 1 N G E N H o u S S iiber Ertiiihrung Jer Pj%n:en und Uebei retzt von C h. F i -

pa& 3 2 3 .

Fruchtbarkei t des Bodens. S c h e r , Leipzig 1798. Insberondere S. 137. A .

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rungsfahigen BaTen, (dem Kohlen-, FVaKer- ) Stick- itoffe u. i: w ,) zu) welche fich immer darin vorfin- den, und vermurhete, die Fruchtbarkeit des Bo- dens hange eben von jenen Oxyden, (Oxjdes du carboite er d’I?ydrogL:np,) ab, welche iich hie, im Bode‘n bilden, und gefihickrer als Kohlenflure und Waffer find, von den Vegetabilien zerfitzt zu werden. Indem ich hieriiber arbeirete, fand ich) dak die gram Thonerde, die Gangarc) in wekher das Sreinfalz irn Oeltreichikhen undSalz- burgdchen vorkomrnr, (das iebergeitein der deucrchen Bergleute,) die Eigenfchsft) die ar- mo@hacifche Luft zu zerkrzen) eben fo) wie die vegerabilifche Erde hat. Ich brachte angefeuch- tete Thonerde von diekr Art unter einer Glocke, bei einer Temperatur von 14 bis 15’ Keaumur, mit der Luft in Berdhrung, und To wurden eben die Gasarten unter derfelben gebilder, die fich im Sreinfalzbergwerke finden. Von 3003 Theilen atmofpharifcher Lufr ) welche nach einer fehr genauen AnalyTe ) (dem Volumen nach,) zuhm. mengcktzt war

aus 8 5 2 Theilen Sauerfioffgas, 2103 Theden Srickgas und

45 Theilen Koh!edaure, blieben nach I 8 Tagen nur noch 2460 Theile,

und von diefen waren

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c 5 0 3 3 81 Theile Sauerfloffgas,

2207 Theile Stickgas, vermifiht mit WaG

Zur Bildting der 127, (172 - 45 ) Theile kohlentiwen Gas werden nach La ,wi l ' i e r s Befiimmung 35,5 Sauerfloff erfor- dcrr. Da alfo der Riickfiand von 2460 Theilen nur 8 1 Theile Sauerfloff enthielt, fo kann man beliaupren, dafi von 0,28 Theilen Sauerfioff, die in der Luftmaffe enrhalren waren, 0,24 Theile den gasformigen Zuftand verlalfen, und mit der Thonerde fich verbunden haben. Einige Mona- re nachher fand ich in V a u q u e l i n s Laborato- rio eine weike Thonerde, (Von M o n t m a r t r e ,) die in gleicher &it und Temperarur, (17 his zoo Reaurnur,) mehr Oxygen als der Phosphor ver- fchluckte. Die6 Erhhrungen tuhrten mich zu jener Enrdeckung , welche lch lhnen mitzuthei- len geeilr habe, dofi die einfachen, w h n , nit de-

ski einer niedrigen Tkmperatur > dtn Sntter-of der ' Ainzo- Sphare nbjbbrren. Ich habe in zehn Tagen durch TKonerde reines Stickgas bereiret. Schwererde lie& nur einen Riickitand von o,o8 Sauerituff, nach- dem fie o,igTheile abforbirt hatre. Kallterde zer- Gtzt die atrnofpharikhe Lufr auch, abet 1;:i gfi- mer. Kiefel- und Talker& fcheinen diefe Eigen-

fertloff gas, 172 Koh!enfaure.

-

' JdLirzern PlroJ>r mgeJeitcbret& Eden

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fihafc nicht zu bcfirzen. Ein Verfuch) 'in wet- chem die K;iekltrde 0,3g Oxygen abforbirt hatre, fchien mir C!o~h noih zweifclhafr. Dieie iib5r- rafcficnden Eri;ih-.inur;g;n verdlenen eine n3het.e Berrxhrung. ucd vcr3nderrc. Vcrfuciie. Sie be- weifen, d& die Eidsn es Gnd, welche im Humus oder dec Garrencrde dns SxierfiofT&s abforbiren. Sitid es nun 6ide prob!ernacifchcn Ekmenre idbit, die ii:h mit derri SauerfioKe verbinden? Oder ertheiltn fie durch eincn, bis jetzc noch unbz- k:inntcn ~ '~rwandtTcha~rsei i ,~t l fs dern dehllirten VliLier die Eigcnfchafr, chs Oxygen zu zerle- k e n ? Das Gild Fragen, iiYer welche ich jetzt no-h nithrs enticheiden mag, doch glaube ich, d& lich diefe Erkheincngen fehr gut mir denen Idem vereinigcn laKen dic Sie iiber die Saurung des Rodens geiiufscrt haben. Nur durch Verrneh- rung der Erhhrungen werder- wir zur Lofung des grofien Problems der Vegerarion gelangen.

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c 5 0 5 3 2, &''f S A U S S i i R H dCS SOhnf J. c. DE-

L A M LT 11 E R I E, in welchmm btzviefin wird, dofi die rtinm. E d e n den Saunflof nicht abjit.bii.cn. *>

Ich habe meine Bchaupmng, dafs die griinen Theile der Pflanzen, wie die Thiere, fowohl im Sonnenlichte als irn Scharren, die armoQ>ht-

. rifche Luft verderben, fobdd dicfe Luft mit einer Sttbftanz , welche das kohlen[aure Gas abrorlirt, in Eeriihrung fielit, durch mannigfal- tiqe, forgfdrige Verfiiche beitarigt. Meine er- fien Erfhhrungen beltariden darin, dafi ich ab- wechklnd die Pflaiizen dem Einfluffe des Sonnen- lichts und dcr Finftetnifi auskz te ; aber man Jiijnnre daraus iriimer noch fihliefien, dak fi2

die Luft nur im Finfiern verderben, weil das kohlenfiure Gas, welches fie nach I n g e n - h ouf's's Behauprung nur wahrend der Nacht bilden) und das durch die im Recipienren liegen- de Kalkerde zuruckgchal'ten wiirde, von dem Lichte nicht wiedcr zcrlerzt werdcn kann. Aber als ich nachher die Pflanzen blofi beim Sonnen- lich:c, mir kauitifchem Alkali otler gebrannrem Kalke unter eicen Recipienren Cetzre, und gegen Abend herauscahm, fo erhielc ich f ixs daGeibc

,

*I Journal de PhyJque par DelamCfhei.ie, Tam. IV, An. 6 , pag. 470.

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Refultat , ngmlich Verminderung des Saueritoff- gas und Verminderung des ganzen gefperrten Luftraums ; da hingegen die Pflanzen, welche in eine gleiche Lage, aber ohm Alkali oder ohne Kalk gefetzt wurden, ihren Lufrraumi verbefferten, oder wenigftens nicht vcrkhlimmerten. Aufier- dem beivies ich, dafi das koblenGure Gas,‘das in geringer hfenge mit der acmofpharifchen Lufr vermifchr, die Vegeration deb entwickelten Man- zen beforderr; fowohl im Sonnenfcheine als im Scharten das Keimen des Saamens verzogerr *) und in allen V c r h h i K e n den jungcn PAanzen fch ad e t. . Ich kann hier die neueften Erfahrungen H u m b o 1 d t’s nichc iibergehen, deren Genauig- keit ich indeffen in %weifel ziehen mu&. DaG der Humus, welcher ein Produkt der Vermi-

fchung

*) Die Kothwendigkeit des Fauerftoffs zum Keimen des Saamens iCt jetzt hinl&nglicL belcannt. Wie ftark aber die Anziehung des kohlenfauren Gas zum Sauerhoffgas, und eben deswegen auch das Hin- dernirs des Keimens in einer rnit lrohlenfaurern Gas lehr reichlich verfehenen Luft irt, beweiret e ia , Veriuch H a m b o 1 dt ’ s , nach welchem in einer Luft, die o,zj kohlenfsrirss Gas und 0,75 Sauu- ftofgas enthielt , noch kein Lioht brennen wollte.

A.

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fchling ze rhz te r Vegetnbilien mit, noch unzer- fetzicn iit , das Saueritoffgas abforbire; ifi frei- lich n:cht rieu, da es bekannt p u g ifi, daCs die vegetabilifchen Subfianzen ,' die fich freiwillig an der Lufc zerficzen, in einen Zuitand der Gahrung kommgn, bei welchem fie Sauerfioffverkhlucken. AuTserdem ift diekr Einflufs des Htimusauf die atmoft,hiritche Luft fchon im Jahre 1788 von I n ge n h o u f s bekannt gemacht worden. Aber cine fehr wichtige -Encdecltung ware es immer, diefie Abforbcion zies Saueritoffs durch die reinen angefeuchreten Erden darzurhun. Ich kann in- dcffen verfichern, d d s die& bei Erden, die von aller vegetabilifchen SQbltanz befreiet find, nicht der Fall ill, fobalc! man nur Itein kochendes Wac {er zu ihrer Befeuchtung anwender , wed diefks das Snuerfloffgas in grofierer Menge als das Srick- gas abforbirt.

Schon f e i c vier Monaten habe ich vier Unzen Thonerde, (aus dern Alaun durch Ammoniak pra- cipirirt , wiederhclr gewakhen , an dei Sonne gea troclmec iind darauf mit einer hinlanglichen Men- ge voifWdffer angefeuchret, um fie weich, (dttctile,) zu machen ,) mi[ 50 Kubiltzail a tmof~hi r ikhec Lufr in Beriihrung geletzr, und die Thonerde hat noch nichts von diefer Luft abforbirr. - Diefelbe Erhhrung habe ich mit kohledaurer Kdkerdc

h n a l . d. Phhlik. 1. B. 4. St. K k

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C 5 @ 8 3

und atzender Kallrerde gemachc; der Erfolg war derfelbe. Eben das beobachcecc ich auch bei der Kieielerde.

H u m Jo ld t ’ s eudiometrikhe Unterhchun- gen find fcharfilnnig; aber die Grenzen des Irr- thums, welche er ftir das lJhasphor- Etdiornrwr an- fitzt, find nicht genau, und find nicht To arg, dafi man diefes Infirument verwerfen mbfste. Es ill wahr, es zeigt nur &f oder T$$ Saueritoffgas in der Atmofphare an; aber diefe zeigt es befiandig, \vie auch die Geitalt des Gefifies zur Unrerfii- chung und die Schnelligkeit der Verbrennung fiyn‘ m a g Wenn man,eine bekannte Mengz VOn Stickgas oder Sauetltoffgas der atrnofphiiri- fchen Lufr hinzufiugr, To wird das Eudiomerer diefe Menge mit aller Genauigkeit anzeigen. Fur einen Ungetibcen hat unliiugbar das Phos- phor - Eudiomerer vor den1 Salpetergas - Eudio- meter, wegen der Leichrigkeit, mic diefim zu irren, wefentliche Vorziig-e. Dies ifi mein Ur- rheil, nach dreijahrigem rsglichen Gebrauche bei-- de r I nitrume r! re.

Was die Hinzufugung des fihwefelrauren Ei- fins bei dern Gebrauc he des Salpetergas-Eudiome- L,

rers betriffr, fo hat mich die Ercahrung von dem h’achrheile diefis Verfihrens iiberzeugt ; denn dieie agbltanz abforbirt nur fchwer und niemals

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p n z das Salpetergas, wenn es mit Stickgas ver- mifihc ifi. Es verbeKert aufitrdem nichrdie Ur- fache son Fehlern, wegen welcher man mit Rec hr F o n tan a’ s Eudiometer anklagt, und be- fonders die nicht, welche durch die fchnellere oder Iangfimere Abforbtion des Sslueritoffgas durch das Salperergas enritehen. Ich glaube da- her, fowohl in chemifiher Riickficht, als auch wegen der dabei nothigen complicirrcn Hand- griffe, diefe Aenderung verwerfen zu muffen

A.

3. A. F. von H U M B O L D T ’ S Ant~oort nn D E L A M J!T H E K I E ;bet. die Zei$tzung de.r Satq-offgns durcb die cinfocllen Erdm. *)

DieG Antwort H u m b o l d t ’ s will ich im Aus- zuge vorlegeo, da die Verficherung und Behaup- tiing S auffure’s, jeneEnrdeckung ganzlich wi- derlegt zu haben, zu unvorfichtig ilt, urn nichc eine Rlenge von BloGen zu geben. Zuerfi erin- nert H u m b o 1 d I, ob man wohl erwarten lron- ne , in V a u q u e l i n ’ s Laborarorio Erden zu findea, die mit vegerabilikhen SubAanzen ver- unreinigc find; e r erinnert ferner, ob wohl je-

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mals cin Chemifi, auch felblt mit kochcndem Waffer , atmofpharifche Luft in Stickgas verwan- delr habe; und ob wohl einige enrgegenfiehen- de Verhche S a u ffu r e’ s eine game Reihe,, mic gutetn Erfolge uncer Kenneraugen angeitellre Verluche widerlegen konnen? hr we& nicht, was er zu dem Vorwurfe S a u i l u r e ’ s iagen foll, als wenn er das SdFerergas und fihwefel- fiures Eilen zugleich im Eudiomerer brauche, iind glaubt, dals man Lei einer Vergleichung lei- nes Memoire iiber das Salpetergas mit V a u - q u e I i n ’ s Auflirze uber das fchwefellaure Elfen, d 1 e Un bill igkeir des V orw u r fs e in feh en we rd e. Er brauchr es nur, urn die Giire des Salperergas zu beftimmen, indcm er fieht, wie vie1 Sauer- itoffgas erfordert wird, ein Hunderrrheil damiq zu facdgen. Aufierdern bewkiien die genauelten zahlreichen Erfahrungen , dafi das fchwefellaure Eifen bei einer Temperarur von 30 bis 40° auch das geringlte Ueberblcibfil anSalperergas hinweg- nirnrnt. In Rlickficht des h-achcheiligen des Phosphor. Eudioxerers beruft er Gch auf k i n e Erfahrwngen; eben fo fithrr er itber die Abforb- tion des Sauerfloffgas durch die Erden nochei- nige V erfuche an , die hier anzufuhren nicht der Orr ~lt, eine io grinzliche ru’iederlage fie auch ki- nem Gegner bereiren mcgen. Was den Haupt-

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punkt des Streits, namlich die VerTchIuckung des Saue140ffgas durch einfachc Erdsn, betr At; fo liefie fich vielleicht fur beide Phytiker, ohne ihre Genauigkeit oder ihre Geubtheit in Verfu- chen in ein nnchrheiliges Lichc zu ftellen, eine friedlichc Vereinigung finden. Angenommen, daG die Erden den Saikx-floff abforbiyn; ware es d a m nichr moglich, $a& H u m b o l d t mit noch ungdht igter , S a u liii r e mit gelactigcer Erde experimentirt hiicre? ' A.

Aus diekr inrereffanten Abhandlung konnen wir unGrn Lefern nur einen Auszug liefern, urn uns nicht dem Vorwurfe auszuferzcn, Freibeurerei in das Gebiet der chemifchen Journale zq treiben.

Alfo him no ih merit eine Reihe von Verd fuchen mit dern Thoite aus den Steinhlzgee birgen.

*) Anrinks de Chiinie. An 7, Pluviofe, Nro. 86, p. 135;

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Vollimen atme- IphPrilcher Lnfc,

zii of47 Saiier- fttoffgas. welche damit in Beriih-

rung gehracht wurde.

Riickfcand ach 1 5 bis a

Tagen.

2 1 2

418 2 6 0 4 9 2 445

Dcr Riicldtand enthialt :

Verfuche mir dem Ihrnw, an verfchiedenen Orten ei.i gefatn melt. Tage der Riickfcand von den anFangs vorhandenen 0127 Thei-

Berii h:, len Sauerltoffgas in f i F Glocke rung. ifte, 2te. ,teL

a 0 . 2 0 o 24 0 . 1 9 3 o , i b 0 , 2 0 0 . 1 5

-------

Thonerde, Thonerde, Schwererde, Thonerde, '

Thonerde, Ka I k e i d e , S c h w ere r d e ,

Zeit . [ 7 Fructid. 'bis 4 Vendem.

5 Vendem. bis 14 vendem. r7 Fructid. bis 4 Vendem. 6 Fructid. his 14 Vendem. 6 Fruciid. bis 14 Vendem. 6 Fructid. bis 14 Vendem. 5 Frirctid. bis 14Vendem.

H u m b o 1 d t zeigt hierauf die mani;igfdrige Anwendung diefer Erfahrung zur Erkliirung der' Frucfirbarkeit dss Thonbodens, des Humus iiber-

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I: 513 3 haupt, des ,Nutzens der Brache, des Urnwendens an die Luft durch den Pflug .Er bemerkt, dais es fich jetzt leicht erkliiren laffe, warum die Luft im Humus fo fehr azotifih, aber deffen ungeach- tet den darin wohnendcn Gefihopfen allein zu- traglich fey. Auch den fihadlichen, von dem Giirtner Iangit wahrgeuommenen Einflufs der un- bedeckt aus dem Boden hervorragenden Wurzeln giaubr er leicht aus dcr Ungewohnheic einer itark mit Saueritoff angefidlten Luft, in weiche fie jetzt verktzt find, erklaren zu konnen.

Nach einigen Bemerkungen iiber die Chemie der Vegetabilien, nach einem Riickblicke auf die bekamrcn Pfeifenfliel- Verfuche und dcren wahr- fcheinliche Erklarung aus der Abforbtion des Sauerfioffgas durch die Thonerde, geht er zur Erklarung der Eildung des SLi’peters iiber. Die Gegenden, welche reich an Thcnerde, wie Thi- bet, Unqarn und ein Theil von Deutfihhnd find, find auch die reichtlen im Salpetetertrzge. Hier Gnkt fich der Saueritoff zLir Erde ; hier iitdas Ver- hiilcnifs gegen das Stickgas abgeanderr ; es bildec fich tinter Urnitanden, wrelche betonders durch die bei Ungewirtern hiufig in die negative uber- gehende Electricitat herbeigefchrt fchcinen, Sal- pererhre. Vieileicht, k h r t H um b o 1 d r- fort, dais auch das Gewachs - Alkali, voii dem mar2

t

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nicht den achten Thei l vorher im Humus finder, durLh eine Zerferzung des Waffers, bei welchem der WaKerftoff mit dem arrnocph'iariichen Stick- fioffe fich verbicidet, hervorgebrachc wird. - Doch will er Gch hier in kein Reich wagen, wo jerzr noch bloke Vermuthungen die Stelle der Thatkchen verrreten mufGer!!

Eine Behauptung, die H u m b o l d t hier auf- flellt: dafi Kdrper , die gleiche Beitandrheile bei der Analyfe gcbcn, doch iehr verfchiedene Erfiheinungenv darbieren konnen ; wird dern Le- Gr bcim eritcn Anblicke auffallen und durch dic von ihm gegebene Erhf runq , dak der L'nrer- fchied nur daher e n r k h e , wie die Stoffe ver- fchieden an einander gebtlnden find, (2. B. in der einen C erbindung voii Sauerhf f , ( I ,) Srick- itoff, (2,) Kohlenitoff, (3 ) und Walleritoff, (4,), 2 w d 4 oder 3 und 4 fich verbunden haben,) weder erk1Ert noch bewiefen finden. Aber diefe Behauptung lrann doch zuweilen wahr fevn, wenn entweder einige dieGr Stoffe nicht chernifch verbunden , fondern-nur eingepengt find, oder wenn unfie Analyk fo unvollkommen ifi, da& fie die Verkhicdenheit niclic wahrnehmen kann.

A*