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]:~2 Bericht: Chemische Analyse organischcr KSrper. Die Substanz selbst ist aber nur schwer zu erhalten und darzustellen, und die Yerfasser versuchten daher diese durch das leichter zugi~ngliche Phenylsenf61, das eine analoge Konstitution besitzt, C6H5•- C- S, zu ersetzen. Dieses jedoch reagiert weit weniger leicht als das Phenyl- isocyanat und verbindet sich nur mit prim~ren, sekundiiren und tertiiiren einwertigen Alkoholen der Paraffinreihe zu gut kristallisierenden Thio- uretbanen~ wahrend unges~ttigte oder mehrwertige Alkohole, Phenole oder aromatische Alkohole und Sauren der Paraffin- und Benzolreihe nicht reagieren. Die Verwendung des Phenylsenf(iles als Reagens zur Entdeckung tier Hydroxylgruppe bleibt daher beschri~nkt auf die einwertigen Alkohole der Fettreihe. Im weiteren Verlaufe ihrer Arbeit beschreiben die Verfasser noch die Darstellungsweise und die Eigenschaften der mit Phenylsenf(il er- haltenen ¥erbindungen, und zwar : )~thyl- und Methylphenylsulfokarbamat, Propyl- und Isopropylphenylsulfokarbamat, Isobutyl- und Tertii~rbutyl- Phenylsulfokarbamat und Isoamyl-Phenylsulfokarbamat. ~ber eine Reaktion des Phenylkarbylamins macht A. Chwala ~) eine vorli~ufige Mitteilung. Dieses besitzt die Eigenschaft, Sublimat unter geeigneten Bedingungen glatt zu Kalomel zu reduzieren. W~ihrend es bisher nicht m(~glich war. das Phenylkarbylamin in dem fltissigen Reaktionsgemisch, welches man durch Einwirkung yon Anilin auf Chloroform. Natronlauge und Alkohol erhi~lt, quantitativ zu bestimmen, gestattet diese Reaktion eine direkte Bestimmung desselben. Eine alkoholische PhenylkarbylaminlOsung wird unter Umrtihren so lange mit einer alkoholischen Sublimatl(isung versetzt, als noch ein ~Niederschlag entsteht. Das Gewicht des mit heissem Wasser gut aus- gewaschenen ~iederschlages. welcher reines Kalomel darstellt, ist ein direktes Mafs ft~r den Phenylkarbylamingehalt. Die Reduktionsreaktion ist ausserst empfindlich. Reine PhenylkarbylaminlOsung reduziert Sublimat zu Kalomel noch in einer Verdtinnung yon 1:350000. Die ~inwirkung der Aldehydreagenzien auf den Glyoxals~ure- ~thylester haben L. J. Simon und G. Chavanne3) in Fortsetzung ihrer Arbeit tiber diesen Ester ~) studiert und speziell die Reaktion des 1) Zeitschrift f. angew. Chemie 20. 1366. '~) Comptes rendus 148, 904. 3) Siehe auch diese Zeitschrift 4:6, 451.

Über eine Reaktion des Phenylkarbylamins

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]:~2 Bericht: Chemische Analyse organischcr KSrper.

Die Substanz selbst ist aber nur schwer zu erhalten und darzustellen, und die Yerfasser versuchten daher diese durch das leichter zugi~ngliche Phenylsenf61, das eine analoge Konstitution besitzt, C 6 H 5 • - C - S, zu ersetzen. Dieses jedoch reagiert weit weniger leicht als das Phenyl- isocyanat und verbindet sich nur mit prim~ren, sekundiiren und tertiiiren einwertigen Alkoholen der Paraffinreihe zu gut kristallisierenden Thio- uretbanen~ wahrend unges~ttigte oder mehrwertige Alkohole, Phenole oder aromatische Alkohole und Sauren der Paraffin- und Benzolreihe nicht reagieren.

Die Verwendung des Phenylsenf(iles als Reagens zur Entdeckung tier Hydroxylgruppe bleibt daher beschri~nkt auf die einwertigen Alkohole der Fettreihe.

Im weiteren Verlaufe ihrer Arbeit beschreiben die Verfasser noch die Darstellungsweise und die Eigenschaften der mit Phenylsenf(il er- haltenen ¥erbindungen, und zwar : )~thyl- und Methylphenylsulfokarbamat, Propyl- und Isopropylphenylsulfokarbamat, Isobutyl- und Tertii~rbutyl- Phenylsulfokarbamat und Isoamyl-Phenylsulfokarbamat.

~ber eine Reaktion des Phenylkarbylamins macht A. Chwala ~) eine vorli~ufige Mitteilung.

Dieses besitzt die Eigenschaft, Sublimat unter geeigneten Bedingungen glatt zu Kalomel zu reduzieren. W~ihrend es bisher nicht m(~glich war. das Phenylkarbylamin in dem fltissigen Reaktionsgemisch, welches man durch Einwirkung yon Anilin auf Chloroform. Natronlauge und Alkohol erhi~lt, quantitativ zu bestimmen, gestattet diese Reaktion eine direkte Bestimmung desselben.

Eine alkoholische PhenylkarbylaminlOsung wird unter Umrtihren so lange mit einer alkoholischen Sublimatl(isung versetzt, als noch ein ~Niederschlag entsteht. Das Gewicht des mit heissem Wasser gut aus- gewaschenen ~iederschlages. welcher reines Kalomel darstellt, ist ein direktes Mafs ft~r den Phenylkarbylamingehalt. Die Reduktionsreaktion ist ausserst empfindlich. Reine PhenylkarbylaminlOsung reduziert Sublimat zu Kalomel noch in einer Verdtinnung yon 1 :350000 .

Die ~inwirkung der Aldehydreagenzien auf den Glyoxals~ure- ~thylester haben L. J. S i m o n und G. C h a v a n n e 3 ) in Fortsetzung ihrer Arbeit tiber diesen Ester ~) studiert und speziell die Reaktion des

1) Zeitschrift f. angew. Chemie 20. 1366. '~) Comptes rendus 148, 904. 3) Siehe auch diese Zeitschrift 4:6, 451.