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304 Spaeth : Neuer Apparat zurn Abscheiden von Triibungen und zurn Ausschutteln von Fliissigkeiten. [ans~~d~m~m,e. wiederholt benutzt werden. Verunreinigun des Materials P r o b i e r r o h r e n aus Magnesiamasse haben sich fur raparative Zwecke, sowie in der Vorlesung gut bewahrt, L! sonders wenn ea sich um Synthesen bei sehr hohen Tempe- raturen (Knollgaageblbe, Kryptolofen nach F r i e d e r i c h asw.) handelt. Nur kann man nicht im Vakuum oder in rei- nen Gaastromen arbeiten, da die Masse fiir Gaae durchlhsi ist. Das trifft natiirlich auch fur offene Riihren zu, so da man in solchen Fallen auf Hartporzellan bzw. Marquardtsche Mas= angewiesen bleibt. Die bescrhriebenen Magnesiageratschaften werden von n Magnesia Co. und Ernst Hildebrandt, A.-G. in der Berhn- vere*ifiP ankow, FlorastraBe, hergestellt und in den Handel gebracht. durch die Masse habe ich bisher nicht beo % achtet. 8 StraB b u r g , im April 1913. Anorganische Abteilung d. ChenL. Univ.-Laboratorium.s, Cber einen neuen Apparat zum Abscheiden von Triibungen und zum Ausschutteln von Flussig- keiten. \'on Dr. E. SPAETH. (Eingeg. 1X./4. 1913.) In der gleichen Zeitschrift 1897;s. 10 hatte ich tiber ein neuea Sedimentierglas beiichtet, das nach den mir ge- wordenen Mitteilungen als sehr praktisch befunden wurde und das sich bei dem Abscheiden von Triibungen aus Wasaer, Bier, Wein, Harn usw. zum Zwecke der genauen mikro- skopischen Untersuchung der Sedimente, dann bei der Priifung von Gewiinen, Mehl, uberhaupt auch bei botani- schen Untersuchungen sehr bewahrt hat. Es wurde a u k r - dem auch ftir noch andere Zwecke empfohlen. Fors t e r l ) gibt in ,,Mitteilungen uber die Priifung und Beurteilung der Milch besonders in hy ienischer Hin- schen Sedimentierglases bedient, das er sich fiw diesen Zweck so groB hat konstruieren lessen, daB 1 Milch unter- gebracht werden kann. Nach lsttindigem Stehen wird die Milch abge ossen; der abgeschiedene, im Hahntrichter ge- sammelte failchschmutz kann mit Formaldehyd konserviert aufbewahrt werden. P. S o m m e r f e 1 d *) erwahnt unter Abbildung und Beschreibun meines Sedimentierglases. daR sich als geeig- wahrt hat. e r 3 ) , dann A. B e y t h i e n , C. H a r t - w i c h , M. K! i m m e r ') empfehlen das Sedimentier- gefal3 bei der Prtifung der Mehle auf fremde Beimengungen nach zweckentprechender Vorbehandlung der Mehle. Der neue Apparat (Fig. 1 11. 2) kann nun sowohl als Sedimentierapparat, wie auch als Scheidetrichter benutzt werden. Im eingeschliffenen Glashahn B befindet sich erstens eine Hohlung d, die ungefahr 0,5 ccm faBt - in GBeren Apparaten ist der Rauminhalt der Hohlung natur- Eh groBer - und die zum Sammeln von Sedimenten eller Art, dann von Mineralbestandteilen in den mit Chloroform angeschuttelten Proben von Mehl, Gewiinen usw. dient. Bei der Benutzung des Apparates zum Sammeln der Sedi- mente wird wie bei meinem Sedimentierglaa der Glmhahn so gestellt, da8 seine Hohlung genau mit den Glaswan- dungen zusammenfiillt, worauf man die trtibe Fliissigkeit, deren suspendierte Teile sich absetzen sollen, oder die mit Ch!oroform ausgeschuttelten Proben von Mehl, Oewiinen in das Glas A, das auch mit einer Teilung in Knbik- zentinietern versehen ist, bringt und absetzen laBt. Nach den1 erfolgten Absetzen dreht man den Glaahahn so weit, daB die Hohlung mit dem gesammelten Sediment nicht mehr mit der offnung im Glase in Verbindung steht. Den Inhalt sicht" an, da8 er sich zur Schmutzpriifung i es S p a e t h - net zur Sc % mutzbestimmung auch dieser Apparat be- H. R o e t t 1) Z. off. Chem. 13, 429 (1907). 2) Handbuch der Milchkunde 1909, 285. 3) Lehrbuch der Nahrungsmittelchemie, IV. Aufl. 1910, S. 403. 4) Handtuch der Nahrungsmitteluntersuchung 1913, S. 386. des Glases entleert man durch die Einfulloffnung oder dimh die im Hahne anpbrachte AbfluBrohree, den Hahn mit dem Sediment nimmt man dann heraus und verwendet daa Abgeschiedene zur weiteren Untersuchung oder auch zur quantitativen Beetimmung. Der eingeschliffene Hahn enthiilt noch ein AbfluB- rohr fiir Flussigkeiten, und diese Konstruktion ermoglicht es, daD der leiche Apparat auch zu allen Zwecken, fiir die die Form dea Apparates bietet aber gegeniiber den ge- brauchlichen Scheidetrichtern eine Reihe von Vorteilen. In erster Linie ermoglicht seine Beschaffenheit, daB er uberall am Arbeitaplatz hingelegt werden kann, ohne daB er rollt, und ohne daB beim Liegen die darin enthaltene Fliissigkeit verloren gehen kann. Es ist weiter bekannt, daD beim Beriihren von groBeren Fliichen der Fliissigkeit, aus der irgend ein Stoff, wie Salicylsliure, Saccharin UBW., iso- liert werden SOU, mit der gleich groBen Fliiche der zur An- wendung kommenden Lijsungsmittel, Ather, Petrolather, Chloroform, ein Ausziehen des betreffenden Stoffea in der Kalte nach ofterem, vorsichtigem Bewegen des Zylinder- man den Sc a eidetrichter gebraucht, benutzt werden kann; r Fig. 2. inhaltes erfolgen kann, wodurch cin Emulgieren vermiden wird. Man braucht also nur den mit Fltissigkeit und Ex- traktionsmittel beachickten Apparat auf dem Tiach liegen zu lassen und ofters hin und her zu bewegen. Ein weiterer poBer Vorzug ist ferner noch, daB der Apparat infolge seiner Beschaffenheit, Abflachung an der Ruckseite C auf einem Waaserbad erwarmt werden kann ; es konnen dadurch beim Ausschutteln entstandene liistige Emulsionen leicht getrennt werden, andererseits konnen Stoffe aus Fliissigkeiten in der Warme mit Liisungsmitteln ausgezogen werden, was nament- Vorteil ist; bei diesem Erwarmen des Apparates un seines Inhaltes ist nicht zu befiirchten, daB etwas vom Liiaungs- mittel oder von der Flussigkeit aus dem Apparat ausflieBen oder herauageschleudert werden konnte. Der Appaxat wird beim Sedimentieren und beim Ab- lassen und Trennen der Fliissigkeiten, wenn er als Scheide- trichter benutqt wird, auf das feststehende, mit Schliff ver- 3ehene GlasgefaB gesetzt. Bei der Anwendung des Appa- rates als Scheidetrichter ermoglicht der am GlasgefiiBe an- gebrachte langlich breite Richter die Entleerung der au6- sezogenen Fliissigkeit in dieses GlaagefaB, wenn die Fluwig- keit schwerer ah die Ausschiittlungsfliissigkeit ist oder dm Entleeren der letzteren, wenp diese schwerer ist, z. B. Zhloroform, so daB von den Fliissigkeiten michts verloren gehen kann; auch bleiben in dem kurzen AbfluBrohre keine nerklichen Mengen Flussigkeiten hangen. rat Luch in ein Nickelgeatell eingestellt werden ; in diesem ralle st der Zylinder statt des Schliffes bei f mit einem starken Glasstab versehen. Die Herstellung und den Vertrieb dca zum D. R. G. M. mgemeldeten Apparates hat die Firma P a u 1 A 1 t m a n n , Berlin NW. 6, ubernommen. Der Apparat Eann selbstver- ;t&ndlich in beliebiger Gro8e angefertigt werden. lich auch beim toxikologischen Alkaloidnachweis vonf o ? e m Ubrigens kann an Stelle des GlaagefaBes der Ap [A. 91.1 Ver1.r vnn 0 t t o 9 D a m n r , Lelpda. - Vemntwortllcher Bedrktaor Prof. Dr. B. Raa I o w , Lelprlp. - Spamomhe Buchdruckerel In LslpSk.

Über einen neuen Apparat zum Abscheiden von Trübungen und zum Ausschütteln von Flüssigkeiten

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304 Spaeth : Neuer Apparat zurn Abscheiden von Triibungen und zurn Ausschutteln von Fliissigkeiten. [ a n s ~ ~ d ~ m ~ m , e .

wiederholt benutzt werden. Verunreinigun des Materials

P r o b i e r r o h r e n aus Magnesiamasse haben sich fur raparative Zwecke, sowie in der Vorlesung gut bewahrt, L! sonders wenn ea sich um Synthesen bei sehr hohen Tempe-

raturen (Knollgaageblbe, Kryptolofen nach F r i e d e r i c h asw.) handelt. Nur kann man nicht im Vakuum oder in rei- nen Gaastromen arbeiten, da die Masse fiir Gaae durchlhsi ist. Das trifft natiirlich auch fur offene Riihren zu, so da man in solchen Fallen auf Hartporzellan bzw. Marquardtsche Mas= angewiesen bleibt.

Die bescrhriebenen Magnesiageratschaften werden von n Magnesia Co. und Ernst Hildebrandt, A.-G.

in der Berhn- vere*ifiP ankow, FlorastraBe, hergestellt und in den Handel gebracht.

durch die Masse habe ich bisher nicht beo % achtet.

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S t r a B b u r g , im April 1913. Anorganische Abteilung d . ChenL. Univ.-Laboratorium.s,

Cber einen neuen Apparat zum Abscheiden von Triibungen und zum Ausschutteln von Flussig-

keiten. \'on Dr. E. SPAETH.

(Eingeg. 1X./4. 1913.)

In der gleichen Zeitschrift 1897;s. 10 hatte ich tiber ein neuea Sedimentierglas beiichtet, das nach den mir ge- wordenen Mitteilungen als sehr praktisch befunden wurde und das sich bei dem Abscheiden von Triibungen aus Wasaer, Bier, Wein, Harn usw. zum Zwecke der genauen mikro- skopischen Untersuchung der Sedimente, dann bei der Priifung von Gewiinen, Mehl, uberhaupt auch bei botani- schen Untersuchungen sehr bewahrt hat. Es wurde a u k r - dem auch ft i r noch andere Zwecke empfohlen.

F o r s t e r l ) gibt in ,,Mitteilungen uber die Priifung und Beurteilung der Milch besonders in hy ienischer Hin-

schen Sedimentierglases bedient, das er sich fiw diesen Zweck so groB hat konstruieren lessen, daB 1 Milch unter- gebracht werden kann. Nach lsttindigem Stehen wird die Milch abge ossen; der abgeschiedene, im Hahntrichter ge- sammelte failchschmutz kann mit Formaldehyd konserviert aufbewahrt werden.

P. S o m m e r f e 1 d *) erwahnt unter Abbildung und Beschreibun meines Sedimentierglases. daR sich als geeig-

wahrt hat. e r 3 ) , dann A. B e y t h i e n , C. H a r t -

w i c h , M. K! i m m e r ') empfehlen das Sedimentier- gefal3 bei der Prtifung der Mehle auf fremde Beimengungen nach zweckentprechender Vorbehandlung der Mehle.

Der neue Apparat (Fig. 1 11. 2) kann nun sowohl als Sedimentierapparat, wie auch als Scheidetrichter benutzt werden. Im eingeschliffenen Glashahn B befindet sich erstens eine Hohlung d, die ungefahr 0,5 ccm faBt - in

GBeren Apparaten ist der Rauminhalt der Hohlung natur- E h groBer - und die zum Sammeln von Sedimenten eller Art, dann von Mineralbestandteilen in den mit Chloroform angeschuttelten Proben von Mehl, Gewiinen usw. dient. Bei der Benutzung des Apparates zum Sammeln der Sedi- mente wird wie bei meinem Sedimentierglaa der Glmhahn so gestellt, da8 seine Hohlung genau mit den Glaswan- dungen zusammenfiillt, worauf man die trtibe Fliissigkeit, deren suspendierte Teile sich absetzen sollen, oder die mit Ch!oroform ausgeschuttelten Proben von Mehl, Oewiinen in das Glas A, das auch mit einer Teilung in Knbik- zentinietern versehen ist, bringt und absetzen laBt. Nach den1 erfolgten Absetzen dreht man den Glaahahn so weit, daB die Hohlung mit dem gesammelten Sediment nicht mehr mit der offnung im Glase in Verbindung steht. Den Inhalt

sicht" an, da8 er sich zur Schmutzpriifung i es S p a e t h -

net zur Sc % mutzbestimmung auch dieser Apparat be-

H. R o e t t

1) Z. off . Chem. 13, 429 (1907). 2 ) Handbuch der Milchkunde 1909, 285. 3) Lehrbuch der Nahrungsmittelchemie, IV. Aufl. 1910, S. 403. 4) Handtuch der Nahrungsmitteluntersuchung 1913, S. 386.

des Glases entleert man durch die Einfulloffnung oder dimh die im Hahne anpbrachte AbfluBrohree, den Hahn mit dem Sediment nimmt man dann heraus und verwendet daa Abgeschiedene zur weiteren Untersuchung oder auch zur quantitativen Beetimmung.

Der eingeschliffene Hahn enthiilt noch ein AbfluB- rohr f i i r Flussigkeiten, und diese Konstruktion ermoglicht es, daD der leiche Apparat auch zu allen Zwecken, fiir die

die Form dea Apparates bietet aber gegeniiber den ge- brauchlichen Scheidetrichtern eine Reihe von Vorteilen.

In erster Linie ermoglicht seine Beschaffenheit, daB er uberall am Arbeitaplatz hingelegt werden kann, ohne daB er rollt, und ohne daB beim Liegen die darin enthaltene Fliissigkeit verloren gehen kann. Es ist weiter bekannt, daD beim Beriihren von groBeren Fliichen der Fliissigkeit, aus der irgend ein Stoff, wie Salicylsliure, Saccharin UBW., iso- liert werden SOU, mit der gleich groBen Fliiche der zur An- wendung kommenden Lijsungsmittel, Ather, Petrolather, Chloroform, ein Ausziehen des betreffenden Stoffea in der Kalte nach ofterem, vorsichtigem Bewegen des Zylinder-

man den Sc a eidetrichter gebraucht, benutzt werden kann;

r Fig. 2.

inhaltes erfolgen kann, wodurch cin Emulgieren vermiden wird. Man braucht also nur den mit Fltissigkeit und Ex- traktionsmittel beachickten Apparat auf dem Tiach liegen zu lassen und ofters hin und her zu bewegen. Ein weiterer poBer Vorzug ist ferner noch, daB der Apparat infolge seiner Beschaffenheit, Abflachung an der Ruckseite C auf einem Waaserbad erwarmt werden kann ; es konnen dadurch beim Ausschutteln entstandene liistige Emulsionen leicht getrennt werden, andererseits konnen Stoffe aus Fliissigkeiten in der Warme mit Liisungsmitteln ausgezogen werden, was nament-

Vorteil ist; bei diesem Erwarmen des Apparates un seines Inhaltes ist nicht zu befiirchten, daB etwas vom Liiaungs- mittel oder von der Flussigkeit aus dem Apparat ausflieBen oder herauageschleudert werden konnte.

Der Appaxat wird beim Sedimentieren und beim Ab- lassen und Trennen der Fliissigkeiten, wenn er als Scheide- trichter benutqt wird, auf das feststehende, mit Schliff ver- 3ehene GlasgefaB gesetzt. Bei der Anwendung des Appa- rates als Scheidetrichter ermoglicht der am GlasgefiiBe an- gebrachte langlich breite Richter die Entleerung der au6- sezogenen Fliissigkeit in dieses GlaagefaB, wenn die Fluwig- keit schwerer ah die Ausschiittlungsfliissigkeit ist oder dm Entleeren der letzteren, wenp diese schwerer ist, z. B. Zhloroform, so daB von den Fliissigkeiten michts verloren gehen kann; auch bleiben in dem kurzen AbfluBrohre keine nerklichen Mengen Flussigkeiten hangen.

rat Luch in ein Nickelgeatell eingestellt werden ; in diesem ral le st der Zylinder statt des Schliffes bei f mit einem starken Glasstab versehen.

Die Herstellung und den Vertrieb dca zum D. R. G. M. mgemeldeten Apparates hat die Firma P a u 1 A 1 t m a n n , Berlin NW. 6, ubernommen. Der Apparat Eann selbstver- ;t&ndlich in beliebiger Gro8e angefertigt werden.

lich auch beim toxikologischen Alkaloidnachweis von f o ? e m

Ubrigens kann an Stelle des GlaagefaBes der Ap

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Ver1.r vnn 0 t t o 9 D a m n r , Lelpda. - Vemntwortllcher Bedrktaor Prof. Dr. B. Raa I o w , Lelprlp. - Spamomhe Buchdruckerel In LslpSk.