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(Aus der R6ntgenologischoa Abteilung dot 2. Arbeiterpoliklinik und der Abteilung fiir akut Kranko der Kreisirrenanstalt in Kiew.) {Jber einige neuro-vegetative und endokrine Stiirungen. Von Dr. M. Perlmutter. Leiter der psychiatrischen Abteilung und Spezialarzt ffir Nervenkrankheiten der Poliklinil~ Mit 7 Textabbildungen. (Eingegangen am 10. Dezember 1930.) Ich halte es ffir das ZweckmiiBigste, der vorliegenden Arbeit die Beschreibung eines Falles vorauszuschicken. Fall 1. Nina B., 33 Jahre alt. Nach Aussagon der Mutter bcmerkte sic bei ihrer etwa 5ji~hrigen Tochter eine Schwollung am Halse. Zu gleicher Zoit fiel ihr auch ein unbedeutender Exophthalmus auf. Die Kranke selbst benmrkte mit 15--16 Jahren, dab ihre Augon allm/~hlich immer vorstehonder wurdon, empfand einen Druck auf die Unterlider, haupts~cMich rechts. Schmerzhaftig- keit beider Lider. Schmerz in der rechten Schl~fe. Bemerkto seit ihrer Kindkeit beschleunigten Puls und Herzklopfen. Mit 16--18 Jahren wurde der Hals sehr dick. Sic boil atete mit 24 Jahren und bcgann um dieselbe Zeit oine R6ntgcnkur. Nack Ablauf eines Jahres Geburt oines M/~dchens. Ein EinfluB der Gravidit/~t auf die Gr6Bo des Kropfes und den Exophthalmus lieB sich nioht feststellen, da die Pationtin sich zu jener Zeit der R6ntgenbehandlung unterzog, unter deren Wirkung der Kropf bedoutond kleinor wurde. Der Exophthalmus bildetc sich gar nicht zuriick. Die R6ntgonbohandlung dauerte 8 Monate hindurch. Im Jahro 1927 begann sic diese Kur aufs neue, brach dieselbe abet bald ab, da sie eine starko Verschlimmerung, besonders yon seiten des Herzens fiihlte, die sie zwang, das Bert zu hiiten. Die Schilddrfise verkleinerte sich. Der Exophthalmus wurde aber noch gr6Bcr (oder es schien ihr wenigstens so, da sic stark an Gewicht verloren hatte und sohr angegriffen aussah). Gebraucht seit ihrem 16. Jahr mit Unterbrechungen Antithyreoidin. lm Jahre 1920 Jodkur, unter deren EinfluB, ihren Angaben nach, Exophthalmus kleiner wurde, ebenso der Kropf. Puls gew6hn- lich 120. Starke Schmerzen im rechten Arm. AuBer diesen letzteren veranlaBte sie auch die schon mit 16 Jahren bei ihr festgestellte Basedowsche Krankheit sich an mich zu wenden. SchweiBe nicht bemerkt. Status praeseus: J(uBerst stark ausgesprochener Exophthalmus, rechts sch~rfer, so dab es hier schon fast zu Luxatio bulbi kommt. Die rechtc Pupille weiter als die linke, was besonders im Schatten auff/~llt. Die Symptome Graefe, Stellwag scharf ausgepr~gt. Das Koohersche Symptom angedeutet. Kein M6bius. Kleiner Tremor der gestreckten Arme. Schilddrfise bedeutend vergrSBert, rechts etwas mohr, sic ist welch, pulsiert. Zu beiden Soiten in der Fossa supraclavieularis, 48*

Über einige neuro-vegetative und endokrine Störungen

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Page 1: Über einige neuro-vegetative und endokrine Störungen

(Aus der R6ntgenologischoa Abteilung dot 2. Arbeiterpoliklinik und der Abteilung fiir akut Kranko der Kreisirrenanstalt in Kiew.)

{Jber einige neuro-vegetative und endokrine Stiirungen.

Von

Dr. M. Perlmutter. Leiter der psychiatrischen Abteilung und Spezialarzt ffir Nervenkrankheiten der Poliklinil~

Mit 7 Textabbildungen.

(Eingegangen am 10. Dezember 1930.)

Ich hal te es ffir das ZweckmiiBigste, der vor l iegenden Arbei t die

Beschreibung eines Falles vorauszuschicken.

Fall 1. Nina B., 33 Jahre alt. Nach Aussagon der Mutter bcmerkte sic bei ihrer etwa 5ji~hrigen Tochter eine Schwollung am Halse. Zu gleicher Zoit fiel ihr auch ein unbedeutender Exophthalmus auf. Die Kranke selbst benmrkte mit 15--16 Jahren, dab ihre Augon allm/~hlich immer vorstehonder wurdon, empfand einen Druck auf die Unterlider, haupts~cMich rechts. Schmerzhaftig- keit beider Lider. Schmerz in der rechten Schl~fe. Bemerkto seit ihrer Kindkeit beschleunigten Puls und Herzklopfen. Mit 16--18 Jahren wurde der Hals sehr dick. Sic boil atete mit 24 Jahren und bcgann um dieselbe Zeit oine R6ntgcnkur. Nack Ablauf eines Jahres Geburt oines M/~dchens. Ein EinfluB der Gravidit/~t auf die Gr6Bo des Kropfes und den Exophthalmus lieB sich nioht feststellen, da die Pationtin sich zu jener Zeit der R6ntgenbehandlung unterzog, unter deren Wirkung der Kropf bedoutond kleinor wurde. Der Exophthalmus bildetc sich gar nicht zuriick. Die R6ntgonbohandlung dauerte 8 Monate hindurch. Im Jahro 1927 begann sic diese Kur aufs neue, brach dieselbe abet bald ab, da sie eine starko Verschlimmerung, besonders yon seiten des Herzens fiihlte, die sie zwang, das Bert zu hiiten. Die Schilddrfise verkleinerte sich. Der Exophthalmus wurde aber noch gr6Bcr (oder es schien ihr wenigstens so, da sic stark an Gewicht verloren hatte und sohr angegriffen aussah). Gebraucht seit ihrem 16. Jahr mit Unterbrechungen Antithyreoidin. lm Jahre 1920 Jodkur, unter deren EinfluB, ihren Angaben nach, Exophthalmus kleiner wurde, ebenso der Kropf. Puls gew6hn- lich 120. Starke Schmerzen im rechten Arm. AuBer diesen letzteren veranlaBte sie auch die schon mit 16 Jahren bei ihr festgestellte Basedowsche Krankheit sich an mich zu wenden. SchweiBe nicht bemerkt.

Status praeseus: J(uBerst stark ausgesprochener Exophthalmus, rechts sch~rfer, so dab es hier schon fast zu Luxatio bulbi kommt. Die rechtc Pupille weiter als die linke, was besonders im Schatten auff/~llt. Die Symptome Graefe, Stellwag scharf ausgepr~gt. Das Koohersche Symptom angedeutet. Kein M6bius. Kleiner Tremor der gestreckten Arme. Schilddrfise bedeutend vergrSBert, rechts etwas mohr, sic ist welch, pulsiert. Zu beiden Soiten in der Fossa supraclavieularis,

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ungef/ihr in der H6he des halben Schliisselbeines, 2--21/2 cm von diesem entfemt, eine Anschwellung yon Knoehenkonsistenz, die bei Druck nicht sehmerzhaft ist. Reehts in der Vertiefung zwischen diesem Gebilde und dem Sehliisselbein starke Sehmerzhaftigkeit beim Drucke, mit in den rechten Oberarm irradiierenden Schmerzen, hauptsachlieh naeh der AuBenflache desselben. Links werden bei Druck auf die symmetrisehe Stelle keine Schmerzen verspiirt. Supinator; Biceps-

und Tricepsreflex lebhaft, gleichmal~ig. Veri~nde- rungen der Sensibiliti~t der Haut nicht wahr- genommen. Puls 80. Aschner negativ.

Trotz des Fehlens yon Taehykardie zur Zeit der Untersuchung unterliegt es keinem Zweifel, dag wires bier mit einem typisehen Fall yon Morbus Basedowi (Abb. l) mit beiderseitigen Hals- rippen zu tun haben. Das R6ntgenogramm (Abb. 2) bestiitigt die Diagnose der Halsrippen.

R6ntgenogramm. Vom 7. Halswirbel geht zu beiden Seiten je eine iiberzS~hlige Halsrippe ab, die sich der 1. Brustrippe an der Grenze ihres proximalen und medialen Drittels angliedert (Dr. Barit).

Ein ahnlicher Fall von Basedow bei Vor- handensein yon Halsrippen wurde 1906 yon M. Bernhardt besehrieben. Wenn Bernhardt,

Abb. 1. tier trotz sorgfaltigster Naehforsehung keine ghnlichen in der Literatur finden konnte,

sehon damals sehr vorsichtig mit der Behauptung war, dieser Fall sei der einzige, so ist diese Vorsicht jetzt bei der reiehhaltigen Literatur, die besondcrs die endokrinen Erkra,tkungen betrifft, um so mehr am Platze.

Bernhardt gibt ein rein zufalliges Zusammentreffen der Basedow- schen Krankheit mit Halsrippen zu, ohne zu versuchen, fiber den ursach- lichen Zusanlmenhang dieser Erscheinungen zu spreehen.

Unsere Kranke ersehien mit Klagen fiber Schmerzen im reehten Arm. Der Exophthahnus ist reehts bedeutend grSBer, die rechte Pupille welter. Auf Grund der Untersuchungen yon Ldri u .a . ist es h6ehst wahrscheinlieh, dal3 zwisehen dem Vorhandensein von Halsrippe einer- seits und der Sympathieusreizung und der Neuralgie des Plexus brachialis anderseits ein Zusammenhang besteht. Um so mehr, als die Schmerzen und die Augensymptome der Sympathicusreizung in unserem Falle an ein und derselben rechten Seite beobaehtet werden.

Allerdings werden gew6hnlich Symptome yon Sympathicusunter- drfiekung besehrieben, die zu Halsrippen in Beziehung stehen (Symptom yon Claude-Bernard-Homer), natfirlich sind aber auch Sympathicus- reizungen m6glich.

Es ist anzunehmen, dab die Reizsymptome der oculo-pupill/~ren Fasern nicht nut vom Druck auf den Ramus eommunicans zum Ganglion stellatum abh/ingen. Die A. subclavia, die sich fiber die Halsrippe hin- biegt, wird offenbar eingeklemmt, das periarterielle sympathische Geflecht, das aueh oculo-pupill~tre Fasern enth~lt, wird gereiz~. Die

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letztere Tatsache geht mit vollster Wahrscheinlichkeit aus dem Schlusse yon Leriche und Fontaine hervor. Diese Autoren fiihrten eine periarterielle Sympathektomie an der A. subclavia aus. Es ergab sich das Hornersche Syndrom, das im Laufe yon 2 Monaten unver/~ndert blieb. Wenn peri- arterielle Sympathektomie der A. subclavia das Hornersche Symptom ergeben kann, so liegt es nahe, dal3 eine Reizung des periarteriellen Systems Augensymptome der Sympathicusreizung geben kann. Den Gef/~6ver/~nderungen bei Halsrippen ist geniigen(1 Beachtung gezollt; auch eine R.eihe entsprechender Abbildungen ist beigeffigt (Corning, Zuckerkandl, Streifller u. a.). Abbildungen der topographisch-anato- mischen Beziehungen der sympathischen Ganglien bei Halsrippen scheinen nicht vorhanden zu sein.

Abb. 2.

Das Graefesche Symptom wird bekann~lich yon einem Tell der Autoren als parasympathikotonisches angesehen, das yon der Spanmmg des M. levator palpebrae abh~tngt, yon anderen wieder als sympathiko- tonisches, das yon der Spanmmg des Mfillerschen Muskels abh/tngt. Im letzteren Falle kann auch dieses Symptom, wie die anderen Augen- symptome der Basedowschen Krankheit yon der IZeizung dcs Sym- pathicns durch die Halsrippen abhangen.

Das 2. Hauptsymptom der Basedowschen Krankheit, die Tachy- kardie, entsteht bekanntlich yon Sympgthicusreizung. Die beschleuni- genden Nerven des Herzens verlaufen in den Asten, die yore Rfickenmark fiber das Gangl. st.ellatum, die Ansa Vieussenii nnd das Gangl. cervic. infer, zum Herzen hin (Bezold, Briider Zion). Da die Halsrippen die sympathischen Ganglien einklemmen k6nnen, und wie wir gesehen haben, auch das periarterielle Geflecht und mit ibm die Ansa subclavia,

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so ist es klar, dal3 die Halsrippen dureh Reizung dieser Gebilde Taehy- kardie hervorrufen k6nnen.

Das 3. Symptom der Trias, der Kropf, kann offenbar atleh durch Sympathieusreizung entstehen.

Reinhard (1925) erhielt Hypertrophic und Kolloidvermehrung in der Reizung des Halsabsehnittes des Sympathieus entspreehenden H/~lfte der Schilddriise.

l~brigens ist es sehon ls bekannt, dab eine traumatische Ver- ~nderung des Halssympathicus ein der Basedowsehen Krankheit s liches Bild hervorrufen kann (Herzen und Mogilnitzki). In demselben, vielleieht aueh noeh h6herem Mage, ist die Entstehung eines derartigen Bildes m6glich, und zwar als Folge der fortw/~hrenden l%eizung des Halsteiles des sympathischen Nervensystems durch die Halsrippen.

Es ist m6glich, dab wires in diesem Falle mit ,,symptomatischer" Basedowscher Krankheit zu tun haben, dann miiBte man aber einen exakteren Begriff yon der ,,genuinen" Basedowschen Krankheit haben, als wir ihn besitzen. Bekanntlieh ist die Atiologie dieser Krankheit bis hierzu nicht klar. Und wenn auch die neuro-vegetative Genese der Basedowschen Krankheit zu Lebzeiten yon Gautier-Moebius aufgegeben wurde, so wird diese Frage neuerdings immer h/~ufiger und lieber einer Durehsicht unterworfen. Aueh der Standpunkt Zondeks (periphere Theorie) l~Bt auch die Deutung der Atiologie der Basedowsehen Krank- heir als eines prim/tren Leidens des vegetativen Nervensystems zu, nicht aber als einer primgren Dysfunktion der Schflddrfise, wenigstens in einem Teile der FSlle. Martynow h/fit auch die Affektion des vegetativen Nervensystems fiir das Prim/ire.

Ohne auf die L6sung der Frage nach der _;i_tiologie der Basedowsehen Krankheit Anspruch zu erheben, will ich kurz auf die psychopatholo- gischen Erseheinungen bei derselben eingehen.

Der Angstaffekt bei der Basedowschen Krankheit wird gew6hnlieh mit Intoxikation erkl~rt. Zum Vergleich wollen wit den Angstaffekt bei Angina pectoris heranziehen. Hier kann der Gedanke an eine Intoxi- kation wohl schwerlich durchdringen. H~ngt das Angstgefiihl hier nieht mit einer Sympathicusreizung znsammen ? Freilich ist dig Frage nach der Atiologie eines Anfalles yon Angina peetoris ebenfalls strittig: Ist hierbei der Depressor oder der Sympathieus interessiert ? Besonders iiberzeugend zugunsten des sympathisehen Ursprunges des Anfalles ist der Fall Hesses, woes w/~hrend einer Operation zum Anfall kam. Die Durchschneidung des Sympathicus lieB den Anfall sofort aufh6ren, w&hrend die vorausgegangene Durehsehneidung des N. depressoris keinen EinfluB auf den Anfall ausiibte. Wenn man iibrigens auch behaupten wollte, dab die Reizung des Depressors Beziehung zum Anfall hat, so wird man aueh dann damit reehnen miissen, dab der Depressor kein reiner Vagusast ist, sondern vielfach mit dem sympathisehen Nerven-

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sys tem in Verb indung s teht (Breucker, Fick). Gordon beschre ib t einen Angstaf fekt bei Ha l s r ippen und verkni ipf t diese Erseheinung mi t Sym- pathicusre izung.

Wenn die Ha l s r ippen bei Reizung des Halstef les des sympa th i sehen Nervensys tems die geschi lder ten Sympa th i e us r e i z symptome geben kSnnen, so kann die l angandaue rnde Reizung in Unte rdr t i ckung des sympa th i schen Nervensys tems i ibergehen und gegenteflige S y m p t o m e ergeben, l Jbr igens kSnnen Un te rd r i i ekungs sy mptome aueh yon vorne- herein beobach te t werden, wie z. B. das Hornersche S y m p t o m , das bei Halsr ippen, yon Ldri, Sta//ieri u. a. beschr ieben wurde. Das Vorhanden- sein yon Ha l s r ippen k a n n offenbar der normalen En twick lung des Gangl. sympa th ieus infer, h inder l ich sein und eine Reihe von Ersehei- nungen auslSsen, die yon der mange lhaf ten En twick lung desselben abhgngen. Folgl ich lassen sich aul~er den A u g e n s y m p t o m e n der Sym- pa th icusun te rd r i i ckung auch ghnliehe Ersehe inungen yon seiten des Herzens e rwar ten und aueh S y m p t o m e einer Hypofunktion der Sehild- d riise. Wiener wies (1909) naeh, dal~ die Durchsehne idung des sympa- th isehen Nervs At rophie der en tsprechenden Schi lddr i isenhglf te her- vorruf t .

Der folgende Fa l l ergib$ ein anderes Bfld als der erste.

Fall 2. Alice Ch., 16jghrige Schtilerin. Von Geburt an starke Trockenheit der ttaut, die die Mutter zwang, sich an Arzte zu wenden, als das Kind noch ganz klein war. Die Haut des Gesichtes und des ganzen KSrpers war trocken und schuppte sich stark ab. Patientin war sehr yell, mit grol3em Fettbauch. Litt an Obstipationen. Vor etwa 6 Jahren wurde auf einem R6ntgenogramm eine linke Halsrippe gefunden. In den letzten 8 Jahren hatte das Abschuppen der Haut des Gesichtes aufgehSrt, aber am K6rper dauerte es fort. 1--2ti~gige Verstopfungen. Keine Klagen fiber Sehmerzen in den Armen.

Status praesens: Bedeutende Fettablagerung auf Bauch und Htiften. Stark ausgepr~gte Trockenheit der Haut, besonders des Rumples, mit Neigung zur Schuppung. Puls 80. Aschner -t-4. Kein Exophthalmus. Pupillen gleichm/~Big. Kein Tremor. Die Symptomo yon Graefe, M6bius, Stellwag fehlen. Bei Inspi- zierung dot Fossa supraclavieularis keine Besonderheiten. Bei Palpation der Fossa supraclavicularis sin. l~13t sich eine derbe Lamelle yon Knochenkonsistenz durch- fiihlen, die veto Querfortsatz C 7 ausgehend, ihre Riehtung nach auBen, vorne und unten nimmt. In der Fossa supraelavicularis dextra ist ebenfalls, wenn auch weniger deutlich, ein kn6cherner K6rper durchzufiihJen, der vom Querfortsatz C7 ausgeht und sich sofort wieder verliert, so dag es auf einer noch so kleinen Streeke nieht gelingt, seine Richtung zu verfolgen. Bei Druek auf den Plexus brachialis oberhalb des Schltisselbeines maeht sich links gr6gere Schmerzhaftigkeit geltend, als rechts (bei Fehlen von spontanen Schmerzen). Es wurden beiderseitige Hals- rippen diagnostiziert, die vom Querfortsatz C7 ausgingen.

R6ntgenogramm (Abb. 3): C v hat 2 accessorische Rippen, wobei die rechte Rippe veto Tuberculum costae eine Limge yon 4 em hat und versehwindet; die linke l{ippe ist etwa 5 cm lang und besitzt eine fibrSse oder knorpelige Verbindung yon 1 em mit der Exost(~se, die ihr yon der Mitte der 1. Brustrippe aus entgegen- geht (Dr. Barit). Auch eine Latero-lateral-Aufnahme wurde gemacht, die bier nicht angeffihrt wird.

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742 M. Perhnutter:

Im vorliegenden Falle haben wit es mit dem Vorhandensein von Halsrippen bei Erscheinungen yon endokrinen St6rungen zu tun, h6chst wahrscheinlich mit herabgesetzter T/~tigkeit tier Schflddrtise. Die Tat- saehe, dag sich diese Erseheinungen neuerdings gebessert haben, mug wohl als Folge der kompensatorischen Wirkung einer gewissen Hyper- funktion der Schilddriise anerkannt werden, die in Beziehung zur Puber- t/~tsperiode steht.

~brigens weise ich darauf hin, dag ich in der Literatur 2 F/ille yon HMsrippen bei 2 entgegengesetzten Bildern fand, wobei die Autoren, die dieselben aus anderer Veranlassung beschrieben, die begleitenden

Abb . 3.

endokrinen St6rungen nieht beaehteten. Ein Pall yon Halsrippen (Crouzon, Golbert-Drey[us et M. Coste), wo gesagt ist : ,,friiher - - Basedow- sehe Krankheit", der zweite Fall - - bei Strei[31er, dem eine Aufnahme der Halsrippen ,,bei einer Kret in" beigegeben ist.

Diese F/ille (1, 2) legen den Gedanken an die MSgliehkeit einer Be- ziehung der Funktionsst6rungen der Sehilddriise zu den Ver/~nderungen des vegetativen Nervensystems nahe, wobei die M6gliehkeit der primiiren Affektion des vegetativen Nervensystems betont wird.

Wenn dem so ist, womit sind dann die ungtinstigen Resultate der Operationen am sympathischen Nervensystem im Vergleieh zu den an der Schilddriise ausgefiihrten zu erkl~tren ? Die Strumektomie erscheint zur Zeit als Operation der Wahl.

Diese Frage mul3 meines Erachtens folgendermM3en beantwortet werden.

Die Operation am sympathischen Nervensystem zeitigt dennoch Resultate. Diese sind weniger giinstig, als bei Strumektomie.

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Wir sind geneigt zu behaupten, daI~ die Sympathektomie, entsprechend den angewandten Mitteln, erfolgreicher ist, als die Strumektomie.

Die Sache ist n/~mlich die, dal~ sich die Strumektomie beliebig variieren 1/il3t: man kann wohl eine beliebige Quantit/~t der Schilddrfise resezieren, den ganzen Sympathicus jedoeh keinesfalls. Sympathicus- /~ste verlaufen in beiden N. laryngei vagi (Breucker). Andererseits pflegt das vegetative Nervensystem so stark ver/~ndert zu seth, dal~ die Sympathektomie keinen Einflul~ mehr ausiiben kann (Beresow).

Somit kSnnen die nicht genfigend giinstigen Resultate der Operation am vegetativen Nervensystem nicht als Beweis gegen die eventuelle sympathische J~tiologie der Basedowschen Krankheit dienen.

Wie wir das besonders bet Ldri, aber auch bet anderen Autoren sehen, kSnnen nicht blol~ Halsrippen, sondern auch vergrSl~erte Quer- forts/~tze der Halswirbel, Verlagerung der Wirbel, pathologische Prozesse im Halsteile der Wirbels/s Erscheinungen auslSsen, die denen bet Halsrippe /~hnlich sind. Es handelt sieh haupts/~chlich um Leiden des Plexus braehialis, zum Taft um Sympathieusaffektionen - - Augen- symptome (HorneJr) und in einem Falle yon Ldri - - um Naevus pigmen- tosus. Von anderen neurovegetativen Erscheinungen ist keine Rede; um so weniger von Ver/~nderungen seitens der Schilddriise.

Wenn nach den Autoren, die die oben erw~hnten Erscheinungen beschrieben, diese letzteren auch bet Halsrippen und ebenfalls bet ver- gr61~erten Querforts/~tzen und anderen Ver/~nderungen im Halsteil der Wirbels/tule m6glich sind, so ist es natiirlieh, wenn wir die yon uns besehriebenen oder /~hnlichen Erscheinungen auch bet anderen Ver- /~nderungen des Halstefles der Wirbels/~ule erwarten. Die yon uns bet diesen Ver/tnderungen beobachteten Erscheinungen sind folgende:

1. Basedowsche Krankheit, 2. Thyreogene StSrungen mit Erscheinungen yon a) Hyperthyreoidis-

mus; b) Hypothyreoidismus. 3. ,,Vegetative Neurosen", d .h . Erscheinungen entweder a) von

erh6htem oder b) herabgesetztem Sympathicustonus; c) gemisehte Erscheinungen.

4. Strumen ohne Erseheinungen yon Hypo- oder Hyperthyreosis. Fall 3. Jury G., 22j~hrig. Klagen tiber ,,schreckliche Nervosit~t bis zum

Wahnsinn". Wurde unertr~glich im Dienst. Bemerkte Tremor der Arme vor einem Jahr. Keine MagendarmstSrungen vorhanden. Schmerzen im linken Arm.

Ob#ktiv: Unbedeutender Strabismus divergens, stark ausgesprochener Exoph- thalmus, links etwas mehr als rechts. Kein Graefe; MSbius vorhanden (Strabis- mus). Tremor der gestreekten Arme. Sehilddrfise vergrSflert. Puls 96; agitiert. Bedeutende affektive Labilit~t. Wa.R. im Blut negativ.

Rdntgenogramm (Abb. 4): GroBe Querforts~tze C 7. Aul~erdem ist links ein kleiner knScherner Anhang des Fortsatzes angedeutet, vielleicht der Anfangsteil ether Halsrippe, die sieh eventuell in den Knorpelteil fortsetzt; letzterer kann aber nieht naehgewiesen werden, da er auf dem R~intgenogramm keinen Schatten gibt (Dr. Barit).

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744 M. Per]mutter:

Fall 4. Marie L., 39 Jahre alt. Vor 4 Jahren ausgepr~gte Depression. Selbst- mordversuch. Schmerzen in den Armen, besonders im linken. Seit 12 Jahren Herzklopfen. Starke SchweiBabsonderung. Obstip~tionen.

Status praesens: Bedeutender Exophthalmus, links starker. Graefe (--), MSbius (-~), Stellwag (+)~ Kleiner Tremor der gestreckten Arme. Unbedeutende VergrSBerung beider Schilddrfisenlappen. Puls 135--140. Schmerzen beide Plex. brachiales entlang, links starker. Blutbild: Erythrocyten 4 620 000, Leukocyten 7800, polynucle~re Segmentierte 690/0, polynucle~ro StabfSrmige 40/0, Eosinophile l~ Lymphocyten 16~ Monoeyten 10~

R6ntgenogramm: Bedeutende Verl~ngerung der Querforts~tze C~, besonders links, we am Ende des Querfortsatzes ein gleiehsam'zugespitzter Dorn vorhanden ist.

Abb. ~.

Fall 5. Pascha G., 26 Jahre alt. Kam mit Klagen fiber Herz- und Magen- beschwerden. Bald Verstopfung, bald Durchf~lle. Im Sommer h~ufiger das erstere, im Winter das letztere. In letzter Zeit ununterbrochene Diarrh6en, die nach Anti- thyreoidin etwas weichen. Erseheinungen yon seiten des Magens schon 3 Jahre lang, yon seiten des Herzens (Herzklopfen) seit 2 Jahren.

Status praesens: Exophthalmus, links ~ rechts. Kaum merkliche Anisocoria links "~ rechts. M6bius (-~), Stellwag (~-), Graefe (--). Unbedeutender kleinor Tremor der gestreckten Arme. Die G1. thyreoidea unbedeutend vergr61~ert. Puls 128 bei Temperatur 36,7 ~ Aschner -~ 16. Der pylom<)torische Reflex ist links starker ausgepr~gt. Blutbild: Erythrocyten 4 570000, Leukocyten 6200, polynuclefi, re Segmentierte 65~ polynuele~re Stabf6rmige 7~ Eosinophile 1~ Lympho- cyten 19~ Monocyten 8~ .

R6ntgenvgramm: Konfiguration und Gr6l~e der Querforts~tze C 7 in den Grenzen der Norm. Mit der tmteren Kontur der Querforts~tzo C~, haupts~chlich links,

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ist ein kleiner begrenzter Schatten yon unbedeutender Intensiti~t verbunden, was mOglicherweise als rudiment~rer Kern einer Halsrippe erscheint (Dr. Barit).

Fall 6. Sehi/ra R., 27j~hrig, erschien mit Klagen fiber Schmerzen in den Armen, rechts starker.

Status praeseus: Geringer Exophthalmus, rechts>links. Unbedeutende .Mfisocoria, links > rechts. Schmerzen in beiden Fossae supraclavicularis, rechts starker. Konvergenzakt gestSrt. Keine Tachykardie. Puls 80. Aschner fehlt. Wa.R. im Blut negativ. Blutbild: Erythrocytcn 4 700 000, Leukocyten 5400, polynucle~re Segmentierte 460/0, polynucleEre StabfSrmige 20/0, Eosinophile 1%, Lymphocyten 470/0, Monoeyten 40/0.

R6ntgenogramm: Der Processus transv. C: beiderseits etwas vergrSl~ert. Fall 7. Sophie K., 37 Jahre alt. Mil]trauisch. Man fiihrt etwas gegen sie im

Schilde. Die Naehbarn flfistern fiber sie, wollen sie morden. Keine somatisehen Klagen. Sehon 6 Jahre lang krank.

Status praesens: Abgezekrt. Exophtkalmus links > als rechts. Kleiner Tremor der Arme. Puls 96. Linke Pupille > als reehte. MSbius (+), Graefe (--). Unbe- deutende Vergr6$erung der Schilddrfise. Beziehungswahn. Verfolgungswahn. Affektiver Kontakt befriedigend. Wa.R. im Blute negativ.

R6ntgenogramm: Die Querfortsi~tze C 7 vergrsl~ert, sowohl in die L~nge, als auch in die Breite.

Fall 8. Anna M., 26 Jahre alt. Klagt fiber Herzklopfen seit 4 Jahren. Keine Obstipationen. Durehf~lle oder starke SchweiBe.

Status praesens: Unbedeutender Exophthalmus; Graefe (--), MSbius undeutlieh ausgesproehen. G1. thyreoidea leieht vergrSl~ert. Unbedeutender Tremor der Arme. Puls 130. Wa.R. im Blute negativ,

R6ntgenogramm: Beide Querfortsi~tze C 7 breiter als in der Norm. Der linke aul3erdem etwas verl~ngert. Bedeutend verl~ngert sind die Querforts~tze D 1. Der Abstand zwischen den Querforts/~tzen C 7 und D 1, desgleichen zwisehen D 1 und D 2 bedeutend geringer als in der Norm.

Fall 9. Aron K., 25j~hrig. Nach seinen Aussagen 7 Jahre lang krank. Klagt fiber Blutandrang zum Kopfe, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, starke sexuelle Erreg- barkeit, hgufige Ejaculationen, Hitzegeffihl, stete Empfindung von erhShter Temperatur. Sehwerer Gemiitszustand, zuweilen triibe Stimmung, Erregungs- zust~nde. Bald Verstopfung, bald Durchfi~lle. Schwitzt bisweilen stark. Err6tet leicht.

Status praesens: Gl~nzendo Augen. Stellwag (-~), Graefe (q-), M6bius (-~). Unbedeutender Tremor der Arme. Puls ohne sichtbare Ursachen yon 72--120. Aschner invertiert (--4). Wa.R. im Blur negativ.

R6ntgenogramm: Beide Processi transversi C 7 breit. Der linke auBerdcm verl~ngert.

Fall 10. Anna S., 25j~hrig. ,,Nerven in entsetzlichern Zustande". Schwellungcn der Augenlider. Es kommt vor, daft sie im Laufe yon 24 Stunden nichts sieht. P~ote Flecken treten am KSrper auf. Bisweilen die Empfindung, dal~ das Herz still steht. Keine Verstopfung oder Durchf~lle. P16tzliches Steifwerden der Finger tritt auf. Patientin kann dieselben weder biegen noch strecken.

Status praesens: Puls 140. Aschner - -4, gleichm~i]ig. Keine Herzger~usche, Herzt6ne rein. Scharfer kleiner Tremor der Arme. Die G1. thyreoidea ist durch- zuffihlen (kaum vergrSl~ert?). Kein Exophthalmus. Graefe, MSbius nicht vor- handen. Starke Pulsierung der Hal,~gef~l~e. Wa.R. im Blute negativ. Blutbild: Erythrocyten 4 570 000, Leukocyten 7400, polynucle~re Segmentierte 650/0, poly- nuclei~re StabfSrmige 10~ Eosinophile l~ , Lymphocyten 15~ Monocyten 90/0.

R6ntgenogramm: Bedeutende Verbreitung und Verl~ngerung der Querfort- s~tze C7, besonders des rechten. Aul]erdem gehen die Querforts~,tze D 1 im spitzen Winkel aufw~rts, den Querforts~,tzen C7 mit ihren Enden eng anliegend.

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746 M. Perhnutter:

Fall 11. Olga K., 38 Jahre alt. Im Jahre 1916 Morbus Basedowi konstatiert. Vor 2 Monaten wandte sie sich anl~l~lich starken Zitterns der ]-I~nde an einen Arzt. Nach Antithyreoidingebranch verminderte sich der Tremor. Jetzt konsul- tierte sie uns wegen des H~ndezitterns und starker Schmerzhaftigkeit des rechten Armes, 0dem und rote Flecken am Arm.

Status praesens: Puls ll2. Geringer Exophthalmus, l inks~rechts . Graefe links starker ausgesprochen als rechts. M6bius (--). Sehr starker kleiner Tremor des gestreckten Armes, links starker. Die Schilddrfise etwas vergr61]ert. :Die rechte Hand 6demat6s, mit gro6en roten cyanotisch schattierten Flecken, haupt- s~chlich am Oberarm an der Beuge- und Streckfl~che. Starke Schmerzhaftigkeit beim Druck auf die Muskeln des ganzen Armes. Sensibilit~tsver~nderungen, die dem Verlauf eines Nerves oder einer Wurzel entsprechen, lassen sich nicht beob- achten. Auch dem Nerv und dem Plexus entsprechende Schmerzhaftigkeit l~Bt sich nicht wahrnehmen. Wa.R. im Blur negativ.

R6ntgenogramm: Bcdeutende Verbreitung und Verl~ngerung der Querfort- s~tze C 7.

Fall 12. Marie S., 34 Jahre alt. Kam wegen Schmerzen im rechten Arm und Abmagerung. Bemerkte, dab in den letzten 5 Jahren der rechte Arm allm~hlich abmagerte.

Statue praesens: Puls 86--92. Die rechte Lidspalte grSl]er als die linke. Das rechte Oberlid steht hSher als das linke (links unbedeutende Ptosis). Die linke Pupille etwas kleiner als die rechte. Die G1. thyreoidea ist durchzuffihlen (etwas vergrSl]ert ?). M5bius, Graefe fehlen. Kein Tremor. Der rechte Arm etwas diffus atrophisch. Bei Druck auf die Querforts~tze C 7 yon beiden Seiten Schmerzen, die in den unteren inneren Rand des Schulterblattes irradieren. Sensibilit~t der Haut nicht ver~ndert. Wa.R. im Blut negativ. Blutbild: Erythrocyten 4 610 000, Leukocyten 7800, polynuclei~re Segmentierte 600/0, polynucle~re StabfOrmige 8~ Eosinophile 40/0, Lymphocyten 21~ Monocyten 70/0 .

RSntgenogramm: Der rechte Processus transv. C~ etwas grSl]er als der linke. Rechtsseitige Hals-Brustskoliose.

Fall 13. Leo K., 19 Jahre alt. Kam mit Klagen fiber Durchf~lle im Laufe der letzten 3 Monatc, fiber ,,Nervosit~t", Zittern der H~nde (kann weder schreiben noch zeichnen).

Statue praesens: Bedeutender Exophthalmus, links etwas starker als rechts. Die linke Pupille etwas grSSer als die rechte. Das linke Augenlid steht niedriger als das rechte (geringe Ptosis links ?). Stark ausgesprochener Graefe. MSbius unbedeutend. Puls 90--100. Aschner an beiden Augen positiv (~- 4); am rechten Auge allein 0; am linken + 2. Deutlich ausgepr~gter Tremor nicht konstatiert. Auch keine VergrSSerung der Schilddrfise vorhanden. Wa.R. im Blur negativ. Blutbild: Erythrocyten 4 700 000, Leukocyten 6000, polynucle~re Segmentiertc 60~ polynucle~re StabfSrmige 12~ Eosinophile 3~ Lymphocyten 18~ Mono- cyten 7~

RSntgenogramm: Die Processi transversi C 7 breit, ausgeffillte Spatii inter- transversarii. Der rechte Querfortsatz etwas ]~nger als der linke.

Die vorliegenden F~lle (3--13) stellen haupts~tchlich Erscheinungen yon Sympathicusre izungen dar, zum Tell auch Erscheinungen yon gleich- zeitiger Sympathicusreizung und -unterd~'tickung l ind in unbedeu tendem Grade eine Andeu tung auf gleichzeitige Reizung beider Teilc des vege- t a t iven Nervensystems. Fall 3 und 4 kSnnen mi t gr5~ter Wakrschein- l ichkeit als Morbus Basedowii gedeutet werden. E in Tell der iibrigen F~tlle eben~alls als Erscheinungen mit Hyper funk t ion der Schildch'iise.

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Uber einige neuro-vegetative und endokrine St6rungen. 747

Fall 14. A .M. , 55 Jahre alt, wandte sich wegen starker Schmerzen im rechten Arm an uns. Der Arm schl/~ft ein, wird gefiihllos und behindert die Bewegungen. Des Nachts bisweiIen starke Herzschmerzen -- ,,als ob das Herz mit Zangen gefaBt wird" --, es hSrt auf zu klopfen. Dann begimlen dumpfe Schmerzen im linken Arm. Diese Besehwerden dauern etwa x/2 Stunde. Im Alter yon 20 Jahren lit~ sie an Verstopfung yon 7tS~giger Dauer. Jetzt hat sie keine mehr. Die Augen liegen ihr ,,wie in einer Grube". In ]ungen Jahren war das nicht der Fall gewesen. Photographien wurden gezeigt. Mit 20 Jahren ist keine Ptosis auf den Bildern wahrnehmbar. Auf einer Photographie yon 1917 ist aber deutliehe beiderseitige Ptosis zu bemerken.

Status praesens: Stark ausgepr~gte beider- seitige Ptosis. Die Oberlider bedecken die Pupillen bis zur Hglfte. Einen ihr auf Augenbrauenh6he in 10 cm Entfernung hingehaltenen Gegenstand sieht sie nieht (bei normaler Visus). Die Ab- wi~rtsbewegung der Oberlider ist erhalten. AUe Arten yon Pupillenreaktionen und Konvergenz- akt sind erhalten. Pupillen etwas sehmal, er- weitern sich in der Dunkelheit mangelhaft. Puls 58. Asetmer 0. Pylomotoriseher Reflex nicht zu erhalten. Bei Druck auf den reehten Proeessus transv. C 7 ffihlt Patient starken Sehmerz, der in den unteren Winkel des rechten Sehulterblattes ausstrahlt. Sensibilit~tsver~nde- rung wird objektiv nicht konstatiert. Wa.R. im Blur negativ. Harnanalyse normal. Blut- bild: Erythrocyten 3 860 000, Leukoeyten 7800, polynucle~re Segmentierte 740/0, StabfOrmigo 3 ~ Eosinophile 3~ Lymphocyten 14~ Mono- Abb. 5.

eyten 6o/0 (Abb. 5). R6ntgenogramm: VergrSBerung der Querforts/~tze D1; die Processi transversi C 7

iibertreffen die Proc. transv. D~ nicht an Li~nge, sind etwas deformiert; an ihrer unteren Kontur wird eine Incisur wahrgenommen (Dr. Barit).

Fall 15. Anna G., 52j/~hrig, kam mit Klagen fiber Schmerzen im rechten Arm. Kann die Hand nicht zur Faust ballen; die Finger schnellen gleiehsam zurfick. Vor 2 Jahren schlol] sich das rechte Auge g~nzlich. Der Augenarzt hatte damals yon seiten der Augen alles normal gefunden.

Status praesens: Bedeutende doppelseitige Ptosis. Die Pupillen sind fast bis zur H~lfte yon den Lidern bedeckt, erweitern sich im Dunkeln nur mangelhaft. I~echts < links. Puls 80. Aschner negativ. Bei Druek auf die Aug~pfel tritt Syngultus ein, der tiberhaupt in weniger hohem Grade beobaehtet wird. Wa.R. im Blut negativ. Ham in der Norm.

R6ntgenogramm: Bedeutende Verbreitung der Querforts~tze C 7. Der reehte ist breiter als der linke.

Fall 16. Xenia M., 33 Jahre alt. Klagen iiber Schmerzen in beiden Armen, hauptsi~ehlich im linken. H~ufige Durchfi~lle.

Status praesens: Fuls 60. Aschner + 6; die reehte Lidspalte kleiner als die linke; der rechte Augapfel weniger vorstehend als der linke. Pupille rechts unbe- deutend kleiner als links. Blutbild: Erythroeyten 4 840 000, Leukoeyten 10 000, polynuelei~re Segmentierte 490/0, polynucleiire StabfSrmige 60/0, Eosinophile 5O/o, Lymphocyten 32~ Monoeyten 80/0 . Wa.R. im Blur negativ.

R6ntgenogramm: Der rechte Proeessus transversus C 7 l~nger als der linke. Fall 17. Wassili G., 26 Jahre alt, wandte sich an uns mit Klagen darfiber,

dag ihm etwas die Kehle zuschntire, das Herz zusammenpresse, zu Kopf steige. Es kommt vor, dal3 er ,,nichts versteht".

Page 12: Über einige neuro-vegetative und endokrine Störungen

748 M. Perlmutter:

Status praesens: Puls 54. Asehner (--). Czermak (--). Sohnenmflex yon mittlerer Lebhaftigkeit. Wa.R. im Blur negativ. Blutbild: Erythroeyten 4 980 000, Leukoeyten 5800, polynuele~,re Segmentierte 550/0, polynuelei~re Stabf6rmige 2~ Eosinophile 0,50/o, Lymphoeyten 380/0, Monoeyten 4,50/0 .

Rgntgenogramm: Bedeutende Verbreiterung des Processus transvers. C 7 mit Ausffillung des Spat. intertransversarium.

Somit stellen die 4 ]etzten F/~lle (14--17) Erscheinungen von H y p o s y m p a t h i c o n i e dar , die offenbar yon den vergrSl~erten, ver- breiter~en oder pathologisch ver/~nderten Processi t ransvers i C 7 ab- h/~ngen. (Gegen Vagotonie spr icht das Feh len von Aschner bei ger inger Eosinophihe.)

.&bb. 6.

Fall 18. Marie S., 55 Jahre alt, klagt tiber Herzschmerzen. H~ufige Durch- f~lle. Starke SchweiBe. Bemerkte vor 15 20 Jahren den Kropf. Hatte damals H~,ndezittern.

Status ?raesens: Puls 84. Graefe ( ), M6bius (d-). Koin Exophthalmus, kein Tremor. Grol~er linksseitiger Kropf yon der Gr61~o einer Mandarino, von weichor Konsistenz.

Wa.R. negativ. Blutbild: Erythrocyten 4 570 000, Leukocyten 5000, poly- nucle~re Segmentierte 56o/0, polynucle~re Stabf6rmige 20/0, Eosinophile 20/0, Lymphoeyten 350/0, Monocyten 50/o, Harn normal.

R6ntgenog,ramm: Der linke Proeessus transv. C 7 verlgngert und hat das Aus- sehen eines mit dem Querfortsatz assimilierten Rippenrudiments. Die Trachea ist nach rechts verlagert, wohl dutch die vergr6f~erte G1. thyreoiden (Dr. Barit). (Abb. 6).

Fall 19. Malka P., 46jghrig. Klagt fiber trfibe Stimmung, Ger/~usch im Kopf. Vor 2 Jahren erschien eine Schwellung am Halse. Anfangs beachtete Patientin diese gar nieht, bis ihre Bekannten sie darauf aufmerksam maehten. Die Sehwellung vergr61~erte sich allm~hlieh. H~ufige Schweil~ausbriiche traten damals auf. Der Puls war nach Angabe der Kranken 125. Lag in der therapeutischen Abteilung mit der Diagnose Basedowsehe Krankheit.

Status praesens: Sehr grof3er Kropf. Vergr6fierung ausschlieBlieh des linken Lappens der G1. thyreoidea. Vertikalschnitt l0 cm, Horizontalschnitt 8 cm. Nicht sehr weiehe Konsistenz. Unbedeutender Tremor der gestreckten Arme. Die linke Lidspalte um ein geringes kleiner als die rechte. Pupille links kleiner als rechts. MSbius, Graefe negativ. Stellwag (d-). Puls 76. Wa.R. im Blute negativ.

l~6ntgenogramm: Beide Processi transversi D 1 bedeutend verl~ngert. Die linken Processi transv. D 1 und C 7 betr/ichtlieh ]/~nger als rechts.

Fall 20. Anna F., 23j~hrig. W~hrend einer Schwangersehaft vor 31/2 Jahren trat im 8.--9. Monat der Kropf auf, der sich rasch zu vergrfl~ern begann. Im

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~ber einige neuro-vegetative und endokrine StSrungen. 749

letzten Jahre schien sich das Waehstum nicht welter fortzusetzen. Keine Obstipa- tionen, DiarrhSen, kein verst~rktes Schwitzen wird beobachtet.

Status praesens: Bedeutender diffuser Kropf, dessen Grenzen nicht angedeutet sind, yon der GrSI3e eines gro~en Apfels. Graefe, MSbius fehlen. Kein Exophthal- mus. Tremor vorhanden. Puls 72. Blutbild ohne Besonderheiten. Wa.R. im Blute negativ.

R6ntgenogramm: Beide Processi transv. ])1 vergrSi~ert. Rechts etwas l~nger als links.

Fall 21. Sophie B., 57 Jahre alt. Vor 32 Jahren, 5 Monate nach einer Geburt, bemerkte Patient in eine groBe Geschwulst anl Halse, die sich im Laufe eines Jahres vergrSi3erte und ungef~hr die GrOi~e eines Hfihnereies erreichte. Damals weder Tremor noch Exophthahnus, noch aueh Herzklopfen zu bemerken. Vor 3--4 Jahren begann Herzklopfen. _Der Kropf ring an allm~hlich kleiner zu werden. In den letzten l0 Jahren bleibt sein Umfang unver~ndert.

Status praesens: Die Aug~pfel liegen tief in ihren HShlen. MObius, Graefe, Stellwag fehlen. Kein Tremor. Puls 100. Rechtsseitiges Struma, etwas grSSer als eine grol~e Walnn$. Wa.R. im Blut negativ. Blutbild ohne Besonderheiten.

R6ntgenogramm: Scharf ausgesprochene, links konvexe Skoliose des Hals- Brustteiles mit Rotation der Wirbel. Infolge der Rotation erseheint der rechte Processus transversus C 7 l~nger als der linko und setzt sich gleichsam aus 2 Teilen zusammen, wobei der distale kaum zu bemerken ist. Es lassen sieh groBe Processi transversi D 1 feststellen (Dr. Barit).

Fall 22. Chaja M., 45j~hrig, kam mit Klagen fiber ,,H~mmern im Kopf" seit 2 Jahren.

Status praesens: Exophthalmus links > reehts. Die linke Pupille etwas grSger als die rechte. Graefe (--), Stellwag, MSbius (+). Puls 100. Kein Tremor. Links l~,l~t sich die Struma yon gut PflaumengrSl~e und weicher Konsistenz durchffihlen. Wa.R. im Blur negativ. Blutbild ohne Besonderheiten.

R6ntgenogramm: Bedeutende Verl~ngerung des Processus transv. D1, links in hSherem Grade. Die Processi transv. C 7 tibertreffen die Processi transv. D 1 etwas an L~nge.

Fall 23. Elisabeth N., 35 Jahre alt, Hauswirtin. Vom Jahre 1921 verheiratet, hat 3 Kinder; letzte Geburt vor 4 Jahren. Bemerkte vor I/2 Jahr eine kleine Anschwellung am Halse, die w~hrend des Sehluckens hervortrat. Dann wurde sie grSSer und verursachte Schluckbeschwerden. Schmerzhaftigkeit an beiden Seiten des Halses (weist auf die Gegend der Fossae supraclaviculares und dor Schultergelenke und des M. cucullares bin).

Status praesens: Pupillen: unbedeutend S ~ D. Die Lidspalte etwas S ~ D. Bei der Palpation unbedeutend Schmerzh~ftigkeit beider Cucullares, besonders rechts. Veri~nderungen der Hautsensibilit~t objektiv nicht festgestellt. Kropf von Pflaumengr6i~e, an der Mittellinie lokalisiert. Durchmesser vertikal 8 cm, horizontal 7 cm. Tritt besonders scharf beim Schlucken hervor. Blutbild keine Besonderheiten. Wa.R. im Blut negativ.

RSutgenofframm: Die Processi transv. C 7 kommaartig verl~ngert und zugespitzt, wobei ihr Ende sich auf die ersten Rippen projiziert, etwas distal yon den Tuber- cull costae, wohl infolge der Assinfilierung der Forts~tze mit den Rudimenten der Halsrippen (Dr. Barit).

Die le tz ten 6 FMle 0 8 - - 2 3 ) stellen Kr5pfe 4ar. Bei scharf ausge-

pr~gten einseitigen KrSpfen fiberwiegen deutl ich Ver~aderungen der

Wirbels~ule, oder werden ausschliel31ich an derselben Seite beobachtet .

Die Skoliose des Falles 21 ist zweifellos eine Ver~nderung, die mi t ihrer

konk~ven Seite auf das Gangl. sympath , infer, zu dri icken vermag,

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750 M. Perlmutter:

da an dieser Seite die Querforts/itze C 7 und D 1 einander eng anliegen. Der Umstand, daf~ der Kropf in einem Tell unserer F/ille (was fiberkaupt h/iufig zu beobachten ist) im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt auftrat, sell nicht als Einwand gegen unsere Annahme gelten, dab zwischen Kropf und Ver/inderung im Halsteil der Wirbels/iule ein Zusammenhang besteht, wenn man sick das folgendermal~en vorstellt : Die Ver/inderungen der Wirbels/iule stellen das Moment einer fortw/ihrenden Unterdriickung oder Reizung der Schilddriiscnfunktion, die aber in manehen F/illen nicht geniigend sind, um die Entwicklung eines scharf ausgepr/igten Bildes hervorzurufen. Sckwangersckaft, Geburt begiinstigen, indem sie eine inncrsekrctorische Perturbation hervorrufen, die K1/irung des Bildes und fiihren es zu seinem Hkhepunkt. So ist es also mkglich, da~ (lie Tat~aehe der innersekretoriscken, mit der Schwangerschaft

Abb. 7.

zusammenh/ingenden Ver/inderungen allein nickt geniigend w/ire, um eine ausgesprochene Hyperplasie der Sckilddriise zu erhalten, wie sick auck vielleickt in diesen F/illen die Ver/tnderungen des Halstefls der Wirbels/itfle nickt gentigend erweisen wiirden, um den Kropf auszulksen. Mkglicherweise verdanken wit infolgedessen in diesen FMlen das Bild des Kropfes der summariscken Wirkung beider Faktoren. Andererseits wieder scheinen FMle mkglick zu sein, bei denen der Kropf bei alleinigen Ver/inderungen der Wirbels/iule beobachtet werden kann, okne Beteili- gung der Prozesse, die die Sekwangersckaft mit sick bringt.

Die Ver/inderungen des Halsteiles der Forts/~tze betrcffen offenbar haupts/ictflick den C 7 und teilweisc den D r Bedeuten4 seltener kommen die erstgenannten Erscheinungen abh/~ngig yon der Hypertrophic der Querforts/itze anderer Halswirbel vet, worauf Ldri u .a . kinweisen. Der folgende Fall zeigt Hypertrophic des Querfortsatzes C6,

Fall 24. Max K., 16jMlrig, klagt fiber hi~ufige ,,norv6se Zust~nde". Die Knie zittern ihm, es wird ihm bald heil~, bald kalt. Starkes Herzklopfen. Bisweilen Angstgeftihl.

Status praesens: Astheniker, schmalschulterig und schmalbrfistig, auger- ordentlich breiter Hals, wobei die M. m. sternocleido-mastoidei und offenbar Scaleni antici, vorwiegend rechts, bedeutend hervortreten. Gl~nzende Augen, Puls 80. Aschner reehts negativ, links invertiert (-- 4). Tremor der gestreckten Arme. Blutbild: Erythrocyten 4 980 000, Leukocyten 6800, polynuelei~re Segmen- tierte 71~ polynucle~re Sgabf6rmige 3~ Lymphocyten 18%, Monoeyten 8O/o .

Rdntgenogramm: Processi transversi C 7 verbreitert, mit ausgeffilltem Spat. inter- travers. C:--D 1. Der rechte Processus transversus C 6 bedeutend verl~ngert (Abb. 7).

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13ber einige neuro-vegetative und endokrine St6rungen. 751

Der vorliegende Fall, als vegatetive Neurose angesehen, gibt eine Reihe von vagotonischen Symptomen. Diese kSnnen abet aueh als hyposympathieotonische oder als hypoamphotonische gelten. Das Fehlen yon Asehner (sogar invertiert) spricht bei v611iger Aneosinophilie gegen Vagotonie.

Zusammenfassung.

Wir haben eine Reihe yon F/~llen mit neuro-vegetativen und endo- krinen StSrungen beschrieben, in welehen wir auf RSntgenogrammen gleichzeitig Anomalien oder Ver/~nderungen des Charakters des patho- logischen Prozesses im Halsteil der Wirbels~tule naehweisen konnten, wobei wir bei einseitigen Knochensehiidigungen ebenso einseitige, diesen entsprechende vegetative und endokrine Ver/~nderungen (von seiten der Schilddriise) antrafen.

Die Tat~achen lassen uns zu folgendem Schlusse kommen: HSchst wahrscheinlich stehen die yon uns beobachteten vegetativen und thy- reoiden Erkrankungen im Zusammenhang mit den Ver/~nderungen des Halstefles der Wirbels/~ule.

Unsere F/ille lassen uns au6erdem noeh den Umstand in Betracht ziehen, dal~ die neuro-vegetativen und endokrinen Leiden mit dem Vorhandensein yon Halsrippen und sonstigen Anomalien unter Fehlen anderer, bei diesen Anomalien beschriebener Symptome (wie Schmerzen, trophisehe und andere StSrungen) in Verbindung gebraeht werden kSnnen. Es ist notwendig, jeden Fall einer derartigen StSrung einer rSntgeno- logischen Untersuehung zu unterziehen, u m b e i positiven Angaben in manehen Fitllen einen operativen Eingriff vorzuschlagen.

Zum Sehlul] spreehe ich Dr. J. M. Barit meinen herzliehen Dank aus f/it Konsultation bei der Deutung der R6ntgenogramme und f/it ihre Herstellung, desgleiehen aueh E. J. Salatko und N. G. Rybaltschenko ftir die Ausfiihrung der Zeichnungen und Photographien.

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