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122 Berieht: Spezielle analy~isehe Methoden thermometer ausgerfisteten DewargefEB, einer MeBbriicke und einem handels- fibliehen Potentiometer, das die WiderstandsEnderung gegen die aus einer Kolben- bfirette abgegebene Reagensmenge direkt oder in der ersten Ableitung aufzeiehnet. ~it der Einrichtung lassen sieh etwa 0,01 Mol Sulfat dureh Titration mit 1 m BaCls- LSsung mit einer Genauigkeit yon besser als 0,50/o in 10 rain bestimmen. Verwendet man start der BaCl~-L6sung eine B~(N0s)~-L5sung, so kann mit vorhandenes Chlorid ansehlieBend mit Ag~O~ thermometriseh bestimmt werden. Bull. See. Chim. France 1964, 619--620. Lab. Inst. G6n. Chim., Chemin de la Loge, Empa]ot, Tolouse (Frankreich). H. BAv~ Die spektrophotometrische Palladiumbestimmung unter Verwendung yon Nitroso-}t-Salz als l~eagens haben F. CAI'ITX~-GA~Ci~ und M. LACEIC.~-G~IDO1 untersueht und den Einfiu~ yon pH, Temperatur und Fremdionen sowie die Stabili- tEt des Komplexes ermittelt. Verff. empfehlen folgende Arbeitsweise. Die Pd- L6sung wird zur Troclme gebracht. Der Riiekstand wird mit SalzsEure angefeuehtet, wieder zur Trockne eingeengt und damx mit Wasser extrahiert. Man nimmt einen geeigneten aliquoten Tefl, gibt in ein 50 ml-MeBkSlbehen einen ~bersehuB der etwa 2 10-t m Nitroso-t~-Salz-LSsung zu, fiillt mit dest. Wasser auf und miBt die Absorption dieser L5sung. Parallel werden Standardserien mit bekalmtem Pd- Geh~lt (5--13 ppm) vorberei~et. Sn darf nieht ~nwesend sein. Andere Fremdionen sind bis zu folgenden Konzentrationen zuNissig: Fe 2+ 4 ppm; Co 2+, Cr8+ 5 ppm; Fe ~+, Cu2+ 200 ppm; l~i~§ Zn~+, Mn~+ 400 ppm; Pb ~+ 800 ppm. Die besten Ergeb- nisse werden in einem pH-Bereich yon 3,25--6,85 (Salpetersiiure) bei 550nm erhalten. Anales l%eal Soe. Espafi. Fis. Qulm. (Madrid), Ser. B, 58, 397--402 (1962). C~tedr~ Qulm. Anal., Fae. Ciencias, Estaei6n Exper. del Zaidin del C. S. de L C., Granada (Sp~nien). IBMGABD PFITZEI~ IV. Spezielle analytische Methoden i. Analyse yon Lebensmitteln ~ber enzymatische Analysen bei der Untersuchung yon Lebensmitteln berichte~ 1~. U. Bw~G~YE~ 1. Von den beiden Typen ,,Aktivit~ts-Bestimmung" und ,,Sub- strat-Bestimmung" ist letztere fiir die Lebensmittelehemie besonders interessant, da sie schnell und apparativ einfach ist. Die Reaktionen spielen sich im allgemeinen in der Mel3kiivette des Photometers ab. Es werden DPN-abh~ngige Dehydro- genasereaktionen bevorzugt, die eine Liehtabsorption bei 260 nm, im reduzierten Zustand eine zus~tzliehe Absorption bei 340 nm zeigen. Als Beispiel wird die Dehy- drierung yon Malat zu Oxalaeetat angegeben. Die Zunahme der DPNH-Extinktion bei 340 nm ist ein Mal~ ffir die stSehiometrisehe Umsetzung yon Malat zu Oxalaoetat. 0,1 ~Mol 1Vlalat je Milliliter Kiivetteninhalt erzeug~ 0,i ~Mol DPNH und damit eine Extinktion yon 0,620. Umgekehrt kann man Oxalacetat mit DPNK dutch Malat- Dehydrogenase hydrieren; je 0,1 ~Mol wird 0,1 ~Mol DPNtt verbraueht, die DPNH Exth~ktion wird um 0,620 erniedrigt. -- Naeh diesem Schema lassen sich Citrat, Lactat, Glutamat, -Athanol und Acetaldehyd bestimmen. Substanzen, die nieht mit einer DPN- (oder TPN-)abhs Dehydrogenase reagieren, kann man enzyma- tiseh in solehe Verbindungen umwandeln, die mit Dehydrogenasen zu messen sind. So kann man Glucose mit ATP dutch tiexokina~e zu Glueose-6-phosphat phosphory- lieren. ~Iit G]ueose-6-phosphat-Dehydrogenase (G6P-D~) reagieren G-6-P und TPN

über enzymatische Analysen bei der Untersuchung von Lebensmitteln

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122 Berieht: Spezielle analy~isehe Methoden

thermometer ausgerfisteten DewargefEB, einer MeBbriicke und einem handels- fibliehen Potentiometer, das die WiderstandsEnderung gegen die aus einer Kolben- bfirette abgegebene Reagensmenge direkt oder in der ersten Ableitung aufzeiehnet. ~ i t der Einrichtung lassen sieh etwa 0,01 Mol Sulfat dureh Titration mit 1 m BaCls- LSsung mit einer Genauigkeit yon besser als 0,50/o in 10 rain bestimmen. Verwendet man start der BaCl~-L6sung eine B~(N0s)~-L5sung, so kann mit vorhandenes Chlorid ansehlieBend mit Ag~O~ thermometriseh bestimmt werden.

Bull. See. Chim. France 1964, 619--620. Lab. Inst. G6n. Chim., Chemin de la Loge, Empa]ot, Tolouse (Frankreich). H. B A v ~

Die spektrophotometrische Palladiumbestimmung unter Verwendung yon Nitroso-}t-Salz als l~eagens haben F. CAI'ITX~-GA~Ci~ und M. LACEIC.~-G~IDO 1 untersueht und den Einfiu~ yon pH, Temperatur und Fremdionen sowie die Stabili- tEt des Komplexes ermittelt. Verff. empfehlen folgende Arbeitsweise. Die Pd- L6sung wird zur Troclme gebracht. Der Riiekstand wird mit SalzsEure angefeuehtet, wieder zur Trockne eingeengt und damx mit Wasser extrahiert. Man nimmt einen geeigneten aliquoten Tefl, gibt in ein 50 ml-MeBkSlbehen einen ~bersehuB der etwa 2 �9 10 -t m Nitroso-t~-Salz-LSsung zu, fiillt mit dest. Wasser auf und miBt die Absorption dieser L5sung. Parallel werden Standardserien mit bekalmtem Pd- Geh~lt (5--13 ppm) vorberei~et. Sn darf nieht ~nwesend sein. Andere Fremdionen sind bis zu folgenden Konzentrationen zuNissig: Fe 2+ 4 ppm; Co 2+, Cr 8+ 5 ppm; Fe ~+, Cu 2+ 200 ppm; l~i ~§ Zn ~+, Mn ~+ 400 ppm; Pb ~+ 800 ppm. Die besten Ergeb- nisse werden in einem pH-Bereich yon 3,25--6,85 (Salpetersiiure) bei 550nm erhalten.

Anales l%eal Soe. Espafi. Fis. Qulm. (Madrid), Ser. B, 58, 397--402 (1962). C~tedr~ Qulm. Anal., Fae. Ciencias, Estaei6n Exper. del Zaidin del C. S. de L C., Granada (Sp~nien). IBMGABD PFITZEI~

IV. Spezielle analytische Methoden

i . A n a l y s e y o n L e b e n s m i t t e l n

~ber enzymatische Analysen bei der Untersuchung yon Lebensmitteln berichte~ 1~. U. Bw~G~YE~ 1. Von den beiden Typen ,,Aktivit~ts-Bestimmung" und ,,Sub- strat-Bestimmung" ist letztere fiir die Lebensmittelehemie besonders interessant, da sie schnell und apparativ einfach ist. Die Reaktionen spielen sich im allgemeinen in der Mel3kiivette des Photometers ab. Es werden DPN-abh~ngige Dehydro- genasereaktionen bevorzugt, die eine Liehtabsorption bei 260 nm, im reduzierten Zustand eine zus~tzliehe Absorption bei 340 nm zeigen. Als Beispiel wird die Dehy- drierung yon Malat zu Oxalaeetat angegeben. Die Zunahme der DPNH-Extinktion bei 340 nm ist ein Mal~ ffir die stSehiometrisehe Umsetzung yon Malat zu Oxalaoetat. 0,1 ~Mol 1Vlalat je Milliliter Kiivetteninhalt erzeug~ 0,i ~Mol DPNH und damit eine Extinktion yon 0,620. Umgekehrt kann man Oxalacetat mit DPNK dutch Malat- Dehydrogenase hydrieren; je 0,1 ~Mol wird 0,1 ~Mol DPNtt verbraueht, die DPNH Exth~ktion wird um 0,620 erniedrigt. -- Naeh diesem Schema lassen sich Citrat, Lactat, Glutamat, -Athanol und Acetaldehyd bestimmen. Substanzen, die nieht mit einer DPN- (oder TPN-)abhs Dehydrogenase reagieren, kann man enzyma- tiseh in solehe Verbindungen umwandeln, die mit Dehydrogenasen zu messen sind. So kann man Glucose mit ATP dutch tiexokina~e zu Glueose-6-phosphat phosphory- lieren. ~Iit G]ueose-6-phosphat-Dehydrogenase (G6P-D~) reagieren G-6-P und TPN

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1. Analyse yon Lebensmittelu 123

zu 6-Phospho-gluconat und TPI~H. Die Zunahme der TP~H-Ext inkt ion entspricht der umgesetzten Glucose; z.B. zeigt eine Extinktionszunahme yon 0,620 0,1 ~zMol Glucose je Milliliter Kiivettenl6sung an. (Genauigkeit ca. l~ .) Diese Reaktionsfolge kann mit weiteren Reaktionen gekoppe]t werden: ansehlieBend an die Glucose- bestimmung kann die bereits phosphorylierte Fructose durch Zusatz yon Phospho- glueose-Isomerase (PGI) und Zunahme der Extinktion bei 340 nm bestimmt werden. -- Saccharose spMtet man mR Inver~ase in Glucose ~- Fructose; je Mol Saecharose erh~lt man 2 Mol TPNH. Lactose wird mit fl-Galactosidase in Galactose + Glucose gespalten; Glucose reagiert wie oben erw~hnt. Maltose spaltet sich dureh Maltase in 2 Molekiile Glucose, die wie oben reagieren. Diese Zuckerarten sind also ohne Vor- trennung in der Kiivet~e nebeneinander zu bestimmen. -- 5 min erfordert die enzy- matische Glycerinbestimmung, die yon D ~ A w ] ~ und yon M~u fiir Wein angewen-

det wurde und folgendes Reaktionsschema hat: Glycerin ~ ATP ~ K ~ Glycerin-l-P

~- ADP; ADP -~ P E P \ PK , ATP -~ Pyruvat ; Pyruvat -b DPNt t -~ H + . ZD~

Lactat -~ DPN+. Hier ist die Genauigkeit 2~ die Reaktion is~ spezifisch, Zucker st6ren nicht. -- Die verwendeten Dehydrogenasen sind recht stabil; innerhalb eines Jahren verlieren sic ca. 5~ ihrer Aktivitgt.

i Mitt.-B]. GDCh. Lebensmittelehem. Gerichtl. Chem. 18, 129--140 (1964). Bio- chem. Abt., C. 1% Boehringer & Soehne, Tutzing. MARIANI~E SPITTEL

Fiir die Best immung kleiner N e n g e n Calcium und Magnesium in Tomaten und ~hnlichen Produkten empfiehlt M. BIA~c~-I ~ ein flammenphotometrisches Verfahren. - - Arbeitsweise. 10 g der Probe werden in einer Pla~inschale bei 105 ~ C getrocknet, der Rfickstand in einem 50 ml-Kjeldahl-Kolben mit 10 ml konz. Schwe- fels~ure und 5 ml Wasserstoffperoxid (100 Vol.) versetzt und bis zur beginnenden Rauchentwicklung erhitzt. Die klare AufschluBflfissigkeit (noch vorhandenc feste organische Bestandteile werden dutch einige Tropfen Wasserstoffperoxid gelSst) wird mit bidest. Wasser in einem 100 ml-MeBkolben zur Marke erg~nzt. Entspre- chend wird eine Blindprobe hergestellt. Die flammenphotometrischc Bestimmung des Ca]einmgehaltes wird bei 425,4 nm mit einer Aeetylen-Luft-Flamme, die des Magnesiumgehaltes bei 285,5 nm im Unicam S.P. 900 durchgeffihrb und die Werte aus Eichkurven (0--20 ppm Ca und Mg) entnommen, die mit StandardlSsungen (siehe unten) hergestellt wurden. Risen, Mangan, Kalium und Iqatrinm stSren ebenso wie die Gegenwart yon geringen Mengen Phosphor die Bcstimmung nicht. Unter- suchungen nach Zus~tz yon Magnesium und Calcium zu Tomatenproben ergaben auch bei gleichzeitiger Zugabe yon Phosphat gut iibereinstimmende Werte. - - Calcium-Standardl6sung. 0,5 g Calcinmcarbonat werden in 30 ml 1 n Salzs~ure gelSst und mit bidest. Wasser zu 1 1 verdiinnt. -- Magnesium-StandardlSsung. 0,25 g metallisches Magnesium werden in verd. Salzs~ure (konz. Salzs~ure-bidest. Wasser 10 -~ 150 ml) versetzt und zu 1 1 verdiinnt.

1 Ind. Conserve, (Parma) 38, 319--320 (1963). Parma (Italien). DoRIs ~ITTWE GER-]:IEILIG~ANN

Zar Kontrolle und Charakterisierung yon St~irke und Stiirkepr~iparaten benutzt M. U L ~ A ~ 1 die papierchromatographische Capillaranalyse. Es ge]ingt auf diese Weise, die Komponenten Amylose und Amylope~t~n sowie hShcre Abbau- produkte, soweit sic mit Jod farbige Komplexe geben, qualitativ nachzuweisen. - - Arbeitsweise. Zur Herstellung einer 0,1~ Starkel6sung werden 100 mg St~rke (bezogen auf Trockenmasse) mit 1 ml Wasser und 1 ml 2 n Natronlauge versetzt und nach der LSsung auf 100 ml aufgeffi]lt. Liegt Amylose allein vor, dann genfigt eine 0,02~ LSsung, bei Amylopektin eine solehe yon 0,080/0 . In die StErkel6sung hangt man Fflterstreifen (2 • 12 cm) und laBt die Flfissigkeit 1,5 em hochsteigen.