Jg. ~9, ]~e~g 9 Neue Spezialita.ten 493 1.5Iai 1963.

quantitative Bestimmung der Einzelverbindungen erfolgte naeh der yon ITT~mVr3 angegebenen Vorschrift dureh Photo- metrie der extrahierten Koberchromogene. Die Verwendung geeigneter Mikroeuvetten gestattete eine quantitative Er- Iassung yon 0,05 y der einzelnen Oestrogene.

Die im Plasma yon 10 menstruierenden ~'ranen beobaeh- teten Konzentrationen yon Oestron, Oestradiol und Oestriol sind in der naehstehenden Tabetle zusammengefaftt.

Die an~gefundenen Werte stimmen mit den yon IT~R~C~ beriehteten Plasmakonzentrationen iiberein. W~hrend Oestriot zwar das im Ham vorherrschende Oestxogen darst~llt~, iiber- wiegt im Plasma offensiehtlich das Oestxon, was mbglieherweise auf eine unterschiedliehe Konjugation nM die dadureh bedingte verschiedene Clearance zuriickznfiihren ist.

Tabelle. Plasmakonzentrationen yon Oestrogenen bei menstruierenden ~rauen

Cyelustag

I 7 7 8

t3 13 14 14 20 24

Plasmakonzentrat ion in 7/100 ml Name

H . I-I. P.W. B.S. R.S. E .B. R.C. R+A. R .E . N.C. P.S.

Oestron

0,8 1,0 0,7 0,9 0,9 1,5 1,2 1,4 0,7 0,5

Oestradiol

0,5 0,8 0,6 0,5 0,7 0,4 0,6 0,7 0,3 0,7

OestrioI

0,2 0,4 0,2 0,3 0,8 0,5 0,4 0,7 0,2 0

Literatnr. ~ ITT~c~, G. : Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 3,00, 103 (1960). - - ~ STRVCK, H.: Naturwissensehaften 45, 41 (1958). - - z ITT~C~, G. : ttoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 312, 1 (1958).

Ubcr Tracheal- und Bronchialcareinome bei Goldhamstern nach Behandlung mit Di~ithylnitrosamin*

Von VV'. DONTEN}VILL und U. Mo~r~

Aus 4em Pathologischen Ins t i tu t der Universit~t ~[linchen (Direktor: Prof. Dr. med. W. Bt~aEJ~ER)

(Eingegangen am 10. M&z 1961)

Zur Kl~rung der Genese der yon uns (DONTENWILL und EDER) nach langdauernder Follikelhormonbehandlung beim Goldhamster gefundenen Leberver/~nderungen haben wir in einer gr5Beren Versuehsreihe die Wirkung verschiedener Car- einogene und ttormone miteinander verglichen. Unter anderem behandelten wit Goldhamster mit dem von D~VCK~E~C ver- wandten Carcinogen Di~thyinitrosamin, das bei der t~atte Ms eines der wirksamsten Lebercarcinogene bezeichnet werden kann (Sctt~vlX~L, PRE~rSS~A~-~ und HA~PE~, DRUCKRE¥, SOEM£ttL und SCtIILDBACH).

* Die Urttersuchungen wurden mit Unterstiitzung der Deutschen ]i"orschungsgesellschaft durchgefiihrt: Herrn Dipl.- Chem. P~EUS3~N~r danken wir fiir die Uberlassung yon Dii~thylnitrosamin.

Da bei Goldhamstern eine Verabreiehung des wasserlbs- lichen Carcinogens mit dem Trinkwasser oder mit dem Futter nicht mbglich war, nahmen wir eine Sondenffitterung vor. Die Tiere erhielten 2real wbehentlich duroh Schlundsonde 0,4 cm 3 einer wgBrigen Lbsung yon Di~thylnitrosamin ( 1,0 cm s Digthyl- nitrosamin in 250 cm 3 Wasser).

Schon naeh einigen Sondenffitterungen zeigten die spontan verstorbenen Tiere eine zum Tell erhebtiche Leberdystrophie, die naeh wenigen Woehen in eine Cirrhose fiberging. Auf- fallig war dabei die Polymorphie des gesamten Zellbildes, insbesondere der Leberzellen. Die Cirrhose unt.erschied sieh wesen~lieh yon der nach Verabreiehung anderer earcinogener Stoffe. Von den bisher untersuehten verwertbaren Versuehs- tieren (34), die im Versuch his zu 41/z }Ionaten fiberlebten, sahen wit in der Leber die oben beschriebene atypisehe Dys- t..rophie, aber keine sicher nachweisbaren Lebercarcinome. Uberraschend dagegen waren die gefundenen Befunde am Respirationssystem.

Von 34 Tieren, die mit Sehlundsonde (die bis in den Magen reichte) gefiittert wurden, zeigten bei einer (~berlebenszeit yon insgesam~ 1 3/[onat nut 5 Tiere keine Veranderungen des Tra- eheobronehialepithels. Bei allen anderen Versuehstieren war eine zum TeiI starke, stellenweise papitl/~re, fl~chenhafte Meta- plasie des Respirationsepithels naehweisbar, die veto Kehl- kopf his in die ieinen Bronchialverzweigmagen reiehte. Diese Net~plasie trat nieht herdfbrmig, soMern diffus auf. Das in Trachea und Bronehien gefundene Plattenepithel ist zum Tell sehr polymorph. Bei 10 Tieren, die 2--4~/~ Monate mit Di- ~thyluitrosamin behandelt wurden, fanden sich Carcinome der Trachea und der Bronchien. Die Trachealcarcinome zeigten papill~ren Aufbau und vorwiegend exophytischcs Wachstum. Bei den Bronchialcarcinomen handelt es sich um zum Tell ver- hornte, zum Tell auch unverhornte Plattenepithelcarcinome. Bei einzelnen Tieren fanden sieh multiple kleine Bronchial- eareinome. Neben den Careinomen, die eine zum Tell erheb- liehe Infiltrierung in das Lungengewebe erkennen IieBen, war im tibrigen EpitheI immer eine polymorphe Me~aplasie vor- handen.

Das Bemerkenswerte an unseren Versuchen ist das Auf- treten yon Bronchialeareinomen bei Sondenfiitterung eines Msher als lebertoxisch beschriebenen Carcinogens. Unsere weiteren Untersuchungen miissen klgren, ob mbglieherweise bei der Sondierung zuriicMlieBendes Di~tthylnitrosamin oder das fiber die Leber in den Kreislauf gelangte Carcinogen die Carcinombildung im Traeheobronchialsystem auslbst. Spontane. Lungencarcinome wurden beim Goldhamster weder yon nns noch yon anderen Untersuchern beobachtet ( t ~ s c ~ ) . Durch das h~ufige Auftreten yon Bronchialeareinomen ist die K1/~rung der Frage, ob Di~thyinitrosamin bei Hamstern iiberhaupt carcinogen in der Leber wirkt, ersehwert. Darfiber k6nnen erst unsere weiteren Beobaehtungen AufsehtuB geben. Auff~llig bleibt, dab naeh 3--4 Monarch Sonderfffittermag bei fas~ allen Tieren Bronchial- un4 Kehlkopfeareinome auftreten, wfi.hrend Lebercarcinome zu diesem Zeitpunkt nicht nachweisbar sind.

Literatur, DONTE~WILL, W., u. M. EDEI~: Beitr. path. Anat. 120, 270 (1959). ~ DRUCKR~Y, H., D. S e ~ £ ~ L u. A. Scm:LDBAC~: Naturwissensehaften 2, 56 ( 1961). - - FlSCHEn, W.: Arch. Geschwulstforsch. 17, 1 (1960). - - SC~XEL, D., I~. PREUS~ANI, r U. H. I-IA~PEI~L: Naturwissenschaften 47, 89 (1960).

N E U E S P E Z I A L I T A T E N

Die Angaben iiber Zusammensetzung usw. entstammen Mitteilungen der tTersteller oder sind der in ]~etraeht kommenden Fachliteratur entnommen. Nur solche Pr~parate werden hier angefiihrt, deren Deklaration - - auch qnantitativ - - ausreichend

erseheint. Zusammengestellt yon 3~. KIESE, Mfinchen, und G. OTTO, Berlin.

Aknesan-oral. Dragges mit 20 mg p-Isopropyl-m-hydroxy- toluol (Ache). Hersteller: Apotheker W. Scholz, Liidenseheid.

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