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270 Ueler Verunreinigung des Chloroforms. welche Menge vie1 grOssci* als in den von mir zu die- sem Zwecke untersuchten reinen Wcinen war, lasst eine Verfalschung mit schwefelsaurem Eisenoxydul und Alaun vermuthen. Die quantitative Bcstimmring der Bcstandtheile dieser Salze scheint keinen Zwcifel zuzulassen. Diese meinc Ansicht wird dadurch noch beslarkt, dass ahgesehen vOn dem )angst bckannten Zusatze von Alaun zu Wcin (ubrigens geschicht dies meist mit rothen Weinen und hochst setten mit weissen) in neuerer Zeit von verschie- denen Seiten eine Verfalschung von Wein mil schwefel- saurem Eisenoxydul beobachtet worden ist. - Ueber Verunreinigung des Chloroforms. (Briefliche Jliiiheilung nn Dr. B1 e y voni Adminislr. B r e d s ch II e id e r.) - Ich erlaube mir, Sic auf folgende inleressante That- sache aufmerksam zu machen, und bitte Sie, dieselbe bekannt zu machen, falls Sie sie der Beachtung werth halten : Eine Quantital Chloroform, die ich kauflich bezo- gen, erregte schorl dadurch meine Aufmerksamkcit, dass sip mil selbst bereitetem und aufs sorgfaltigste rectificirtem Chloroform sich nicht ohne Triibung mischen liess. Dass dies von eincr kleincn Beimischung von Alkohol herruhre, war wohl mit Sicherheit anzunehmen. Die kurzlich in einer Zeitschrift angesebene Reaction miltelst chromsauren Kalis, (wodurch namlich alkoholhaltiges Chloroform wegen Re- duction der Chromsaure griin gef'drbt wird) bestatigte diesc Vermuthung. Als ich jedoch das verdachtige Chloroform Ihngere Zeit im Keller aufbewahrte, schieden sich aus demselben kleine Krystallhaufchen ab, die sich an den Boden des Gefasses festsetzten. Sie entwickclien gesam- melt und Setrocknet bei der Behandlung mit Chlorwasscr- stoffslure Chlor, auch gab die Liisung niit Oxalsaure einen starken rcl'iederschlag, der sich bei der Untersuchung als oxalsaurer Kalk erwies, so dass ich die Krystalle, welcho sich aus dem Chloroform abgesondert hatten, fur unter- chlorigsauren Kalk zu halten mich berechtigt glaube. -4*--

Ueber Verunreinigung des Chloroforms

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270 Ueler Verunreinigung des Chloroforms.

welche Menge vie1 grOssc i* als in den von mir zu die- sem Zwecke untersuchten reinen Wcinen war, lasst eine Verfalschung mit schwefelsaurem Eisenoxydul und Alaun vermuthen. Die quantitative Bcstimmring der Bcstandtheile dieser Salze scheint keinen Zwcifel zuzulassen. Diese meinc Ansicht wird dadurch noch beslarkt, dass ahgesehen vOn dem )angst bckannten Zusatze von Alaun zu Wcin (ubrigens geschicht dies meist mit rothen Weinen und hochst setten mit weissen) in neuerer Zeit von verschie- denen Seiten eine Verfalschung von Wein mil schwefel- saurem Eisenoxydul beobachtet worden ist.

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Ueber Verunreinigung des Chloroforms. (Briefliche Jliiiheilung nn Dr. B1 e y voni Adminislr. B r e d s ch II e i d e r.)

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Ich erlaube mir, Sic auf folgende inleressante That- sache aufmerksam zu machen, und bitte Sie, dieselbe bekannt zu machen, falls Sie sie der Beachtung werth halten : Eine Quantital Chloroform, die ich kauflich bezo- gen, erregte schorl dadurch meine Aufmerksamkcit, dass sip mil selbst bereitetem und aufs sorgfaltigste rectificirtem Chloroform sich nicht ohne Triibung mischen liess. Dass dies von eincr kleincn Beimischung von Alkohol herruhre, war wohl mit Sicherheit anzunehmen. Die kurzlich in einer Zeitschrift angesebene Reaction miltelst chromsauren Kalis, (wodurch namlich alkoholhaltiges Chloroform wegen Re- duction der Chromsaure griin gef'drbt wird) bestatigte diesc Vermuthung. Als ich jedoch das verdachtige Chloroform Ihngere Zeit im Keller aufbewahrte, schieden sich aus demselben kleine Krystallhaufchen ab, die sich an den Boden des Gefasses festsetzten. Sie entwickclien gesam- melt und Setrocknet bei der Behandlung mit Chlorwasscr- stoffslure Chlor, auch gab die Liisung niit Oxalsaure einen starken rcl'iederschlag, der sich bei der Untersuchung als oxalsaurer Kalk erwies, so dass ich die Krystalle, welcho sich aus dem Chloroform abgesondert hatten, fur unter- chlorigsauren Kalk zu halten mich berechtigt glaube.

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