6
Untersuchungen uber die Einwirkung des Kali’s auf den Camphor; von 2. Deldande. Vori dern Gesichtsponkte auyehend, relcher die Hra Dumae nod Stafa bei ihreri schiinea Arbeiten iiber die Alkohole gtleitet hat, suclite ich auezomittelo, ob der am- phor gegen Kali sich iiholich verbalte, insofern cr iu cioiger Hinricht dieser KIawe ron Verbindongen nrhe etelt. Ich leitete Camphordampf iiber ein Cemengs roa 8of ologefihr 309 - 4000 erhitttem Krli und RaIk, dae rosammenge- rchmoloen nod dam in Stiicke rerbrochen war. Der CM- phor verband rich riillig mit dcm Krli, ohm dab rich ein Gas entaickelte. Drs Gemenge worde mit Lochendem Wu- ser behandelt, die Fliiuigkeit filtrirt, nnd mil eiaer Siars gesittigt; er setzte rich eine raure, weifse, kryrtallinircha Sobstanz ab, die, nach dem Wascheo ond Trocknen, rich ohne Riickrtand destillireii lief& Das so erhaltene Produkt krystallisirt aoa Alkohol und namentlich aua einem Cemenge YOU Alkohol ond Actber rehr leiclit. Die Siiure hat ohngcfahr die Conriatenz des Camphon, riithet schwach Lacmus und neotraliairt die Baren vollkom- men. Die damit angestellten Anrlgsen fuhrten mich so der Formel Cz0 H3, 0,. Es ist die des Camphon plum 2 At. Wasser. Das Kali wirkt demnach ruf den Camphor anderr ein, als ruf die .QIkobole. Der Camphor gehiirt eioer eigen- thiimlicheii Griippe von Verbindungen an, ao relche rich ohne Zweifcl noch ride ihm rnaloge Kiirper anrchliaka werdeu. Die CnmpholiZurc. wis ich dieren neuen Kiirper neonen will, irt nicht allein iotemraat dorch ihre Blldungswcire, eondern ruch durch die rehr merkwiirdigen Umwrndlungen, A d dcr CbcPIo m.Pbam. XXXVIII. Bdr. 8. Hufr. 22

Untersuchungen über die Einwirkung des Kali's auf den Camphor

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Untersuchungen über die Einwirkung des Kali's auf den Camphor

Untersuchungen uber die Einwirkung des Kali’s auf den Camphor;

von 2. Deldande.

Vori dern Gesichtsponkte auyehend, relcher die H r a Dumae nod S t a f a bei ihreri schiinea Arbeiten iiber die Alkohole gtleitet hat, suclite ich auezomittelo, ob der a m - phor gegen Kali sich iiholich verbalte, insofern cr iu cioiger Hinricht dieser KIawe ron Verbindongen nrhe etelt. Ich leitete Camphordampf iiber ein Cemengs roa 8of ologefihr 309 - 4000 erhitttem Krli und RaIk, dae rosammenge- rchmoloen nod d a m in Stiicke rerbrochen war. Der CM- phor verband rich riillig mit dcm Krli, o h m dab rich ein Gas entaickelte. Drs Gemenge worde mit Lochendem Wu- ser behandelt, die Fliiuigkeit filtrirt, nnd mil eiaer Siars gesittigt; er setzte rich eine raure, weifse, kryrtallinircha Sobstanz ab, die, nach dem Wascheo ond Trocknen, rich ohne Riickrtand destillireii lief&

Das so erhaltene Produkt krystallisirt aoa Alkohol und namentlich aua einem Cemenge YOU Alkohol ond Actber rehr leiclit. Die Siiure hat ohngcfahr die Conriatenz des Camphon, riithet schwach Lacmus und neotraliairt die Baren vollkom- men. Die damit angestellten Anrlgsen fuhrten mich so der Formel Cz0 H3, 0,. Es ist die des Camphon plum 2 At. Wasser. Das Kali wirkt demnach ruf den Camphor anderr ein, als r u f die .QIkobole. Der Camphor gehiirt eioer eigen- thiimlicheii Griippe von Verbindungen a n , ao relche rich ohne Zweifcl noch ride ihm rnaloge Kiirper anrchl iaka werdeu.

Die CnmpholiZurc. wis ich dieren neuen Kiirper neonen will, irt nicht allein iotemraat dorch ihre Blldungswcire, eondern ruch durch die rehr merkwiirdigen Umwrndlungen,

A d dcr CbcPIo m.Pbam. XXXVIII. Bdr. 8. Hufr. 22

Page 2: Untersuchungen über die Einwirkung des Kali's auf den Camphor

8%

weiche sie erleiden kanii. Ungliicklicherweise koniite ihre Untereuchung nicht 60 weit verfolgt werden, a h ee wiin-

schenswerlli war, da ihre Darstellung weriiger leicht ist , air et den Anscllein hat. Lffst man drs Gernence von Kalk und Kali l e i gewohnlichem Druck auf den Camphor widen, so erhiik man n u r schwierig etwas CamphalrZure. Operirt man dagegen in einer verschlorsenen Rohre, ‘so geht (lie Zersetzung vie1 leichter vor rich. LPfst mau den Camphor- dampf in der Hahre rnelirmoL (iber dss erhitzte Gsmruge hin und zuriick streiclien, so w i d eirre betricktlkhe QuantilPt davon zersetat und man kanit 5 - 6 Gramm rei- ner S u r e a u s einer einzigen Verbreonungsrohre gewin- nen. Durch den starken, im innern der Hiihren eintreten- den Bruck werden eie eher afterr geeprengt and die Pra- d ukte heraosgescfilcuder t.

Die Campliolaaure sclimilzt bei 80°, eiedet unreriindert l e i 250°, ist unloelich in Waseer, welchem sie aber einen schwrcheii aromitischen Gernch ertheilt , sehr leicht dagegen ill Aikoliol und Aether.

I. 0,300 durch blofse F’iillung erhallenc CampliolsPare

11. 0,300 rorher sublimirte Sfure gaben O,,% Wasrer

I l l . 0,300 einer sublimirtea, aus Alkoliol krystallisirten iiritl tiaiiii geschmolzenen Siinre gaben 0,290 Waseer und ti.f6? Kohlensiiurc.

Dela la f ide , Untersuchtingen iiler die Einroirkung

gaben 0 , m Waseer und und 8,769 Kohlendure.

rind 0,263 Kolilereaure.

Diere Analyseii gaben in 100 Theilen: I. xr. 111.

Kohlenstoff . . 7 0 , s - 70,fl: - 70.74 Worseratoff . . 10.63 - 10,58 - 10,?3 SauerrtoB . . . 1 8 , s - l8,68 - 18,M

lo0,oo - 190.00 - 1o0,Oo. .-

Page 3: Untersuchungen über die Einwirkung des Kali's auf den Camphor

der Kah*r auf dcn Camphor. 389

Nach der Formel C,, HS2 O2 + H, 0, odcr C,, €I3 0, in 100 Th. berechnet , erhOlt man :

20 At. Kohlenstoff . . . . . . . 1530,4 - ?l,W 38 - Waassrstoff . . . . . . 223,O - 18,m 4 - Sauerstoff . . . , . . . . 40,O .-- 18.58

. - !2155,4 - 100,M).

Campholsaures Silberoqd. Durch Zersetziing vori neu- tralem campholsaurem Ammoniak mit salpetersaurem Silber- oxyd erlidt man dieses Salz in kseigen weifsen Flocken, die sehr leicht salpetenaures Silberoryd einsclilielben. Urn ee rein zn erhalteii, mars man es trocknen. zerreiben, und von neuem waschen.

I. 0,316 gaben 0,122 mehllisches Silber. 11. O,?% y, 0,412 Waeser und 1,150 KohlensPore. Dieh entspricht folgender Zuuammensetzung :

bcrechuet. gefuudcn. 20 At. Kohlenstoff . . . . 1-,4 - *,78 - 43,6 34 - Wasserstoff . . . . 21%,5 - 0 ,O - 692 4 - Sauerutoff. . . . . 400,O - 11,M - ll,G I - SiIber . . . . . . 1351,6 - 36,M - S8,B

3404,5 - 1(J0,04J - 100,O.

Campholsaurer Kalk. Dicsee Salz ist schneeuveifs, kry- stalliniscli, Mdich in Warser , leichler in kallern nls in hei- ruein. Man erlialt es durch Fillen einer koclienden, iibcr- schiissiges Ammoriiak elithaltenden Auflosu~~g vun camphol- saurem Ammaniak mit Chlorcalcium. Ee wird mit koclicn- dem Wasser gewaschea und bei loo getrocknet.

0,400 gaben 0,23? Wasser und 0,836 Kohlenanore. 1,204 ,, 0,415 schwefclvruren Kalk. Man erhalt dnfiir folgende Zusammenretzung, wenn man

den Kolileiistoff in der Voraossetzung berecluiet , dare der Kalk als neutralea hhlensaures Salz in der Verbreonungs- rihre zurukblieb.

2% *

Page 4: Untersuchungen über die Einwirkung des Kali's auf den Camphor

M

20 At. Kohlenstoff . . . . 15eW,4 - 60,9 - 60,75 36 - Wasaerstoff 2244 - 8,O - 9900 4 - Saoerstoff . . . . 400,O - 16.0 - 16,05 1 - Ealk . . . . . . 356,O - 14,2 - 14,m

D e l a l a n d e, Untctsuehungen iiber die Einwirktrng

berechaet. gefundeii.

. . . .

2511,O - 100,O - 100,OO.

Die Zasammensetzung der Siurc nntl der nntersuchten Salze w i r e also folgende:

Camphohlare . . . . Czo Os, HZO Cempholuaurer Kalk . . Czo €I,, O,, CaO, 11,O Campholeaares Silberoxyd Czo I1,l O,, Ag 0.

Um diese Resultate einer weiteren Controle zu unter- werfen warde die Dampfdichte der Campholsaare aasgemittelt.

Volam des Ballons . . . . . . . 201 C. C. Zariickgebliebene Luft . . . . . . 0 Temperatur des Bade . . . . . . . 28f0 Barometer . . . . . . . . . . . Om,?60 Temperatur der Luft . . . . . . . lQo Gewicht des Liters Dampf . . . . . 1,871 Dampfdichte . . . . . . . . . . 6,O.W. 20 vol. Kolilenrtoffdampf . . . . . 16,862 36 - Wasllerstoff . . . . . . . 2,477 4 - Sauerstoff . . . . . . . 4,418

23,751

4

Uebergewicht des Balloas . . . . . 0,51?

Die Rechneng giebt:

= 5,935.

Campholen. Die Eiawirkung VOR wasserfreier Phosphorslure aof

Campholefare scheiat nicht blos anf einer Entziehang der Elernente des Wassers zu beruhen; man miifete dann einen Kohleawasserrtoff, C,, II,, , also das Camphogen crhalten. Der Versuch gab ein anderes Resultat.

Page 5: Untersuchungen über die Einwirkung des Kali's auf den Camphor

des 1Yalt"s auf den Camphor. 341

Destillirt man Campholsiure uber waseerfreie Phosphnr- Gurc, 80 erhiilt man eine Fliisrigkeit, die durcli eine neue Deslillatian gereinigt constant bei 135O kocht.

I. 0,212 gabrn 0,248 Wasser und 0,668 Kohlensiure. 11. 0,275 ,, 0,315 ), ,) 0,868 ,, Diefu entspricht : I. XI.

Knhlenstoff . . . . . . . . . . . 87,2 - 87,s Wasserstoff . . . . . . . . . . . 12,O - 12,f --___ looyl - 100,o.

Die analyeirte Muterie ist offenbar ein Kohlenwasserstoff; eu liirst Rich indessen das Verhiil tds von Kohlenstoff aum

Wasserstoff durch 2 Formeln ausdriicken, iiber deren Rich- tigkeit die Anrlyse nicht genau entscheidet. 4 At. Kohlenstoff . . . . . . . . ;106,08 - 87.6

Niimlich :

7 - Waereratoff . . . . . . . . 43,75 - 12,s 34!Jyy3 - 100,O.

45; At. Kohleostoff . . . . . . . 344,M - 8?,4 (I - Wasserstoff . . . . . . . 60.00 - 12,6

394434 - 1ou,o. Die Dampfdichte dieser Fliissigkeit aeigt aber, dafs das

letztere Verhlltnirs das richtige ist, und eie die Formel C,, H S t hat. Uebergewicht des Ballon8 . . . . . . 0,194 'I'ernperatur des Bads . . . . . . . 190° Volum dcs Ballonr . . . . . . . . I78 C. C. Barometer . . . . . . . . . . . Omy753 Tliermometer . . . . . . . . . . I f 0 Zuriickgebliebene Luft . . . . . . . 43 c. c. Gewicht ties Liters Dsmyf . . . . . . Diclitigkeit des Darnpfs . . . . . . . 4,363. 18 Vol. Kohlenstoffdampf . . . . . 15,1776 33 - Waereratoff . . . . . . . . 2,2016

6,655

Die Rechnung giebt:

= 4,821 17,3792

4

Page 6: Untersuchungen über die Einwirkung des Kali's auf den Camphor

342 D e 1 a l ands , Gber erne neue am dem Camphen

Die Gleichung C, H,, 0, - H, O2 - C, 0, = C,, H3, erk l f r t d i e Ents tehung dieges Kohlenwasserrtofla aur der CampholGurc.

Camphoton. Destillirt man campholeaurea Kalk, re erhs l t man ein

0,263 gaben 0,2?5 Warrer und 0,781 Koblcnriurc. Diefa eatspricht :

Kohlenstoff . . . . . . . 82,8 Wassentoff . . . . . . . 11,6 Staentaff . . . . . . . . 5,8

100,o.

061, welehes das Campboloa zu r e p rcheint.

Dar Camphoton, C,, H,,O = C,, H3, 0, - CO,, miifste tn thr l ten : 19 At. Kohlenstoff . . . . . . . . 14SlS - =,3 34 - Wrecrs ta f f . . . . . . . . 212,5 - 12,O 1 - Sauervtoff . . . . . . . . 100,O - 5,f

17(lR,3 - 100,O. Die Zuuammsnretauug da von F r e m y darga tc l l ten

Camphron’s entfernt rich z u r e h r voa den ebigen Zahlen, rlr d a b inan beide Prodiicte mit einander vcrwectiseln kiinnte.

(Anarl. de Chim. et da Yhys. T. 1. p. 130.)

Ueber eine neue aus dem Camphen entstehende Saure;

von Deinsetben. -

D u m a s ha t bekaontlich d e n aus clem Camphor durcli Dertillatioa mi t wasserfreier Phosphorsiure eiitatehenden Koblenraraerstoff Camphen (Camplioges) genannt. Ich war