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Urban Gardening in Berlin Qualifizierung, Netzwerkbildung und modellhafte Umsetzung im Garten- und Landbau Dokumentation zum Teilprojekt 3: Wassermanagement in Urban-Gardening-Projekten Schüler der Peter‐Lenné‐Schule (Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft) beraten lokale Urban‐Gardening‐Initiativen zum dezentralen Wassermanagement auf gärtnerisch genutzten Stadtflächen

Urban Gardening in Berlin Qualifizierung, Netzwerkbildung ... · Urban‐Gardening‐Projekten 1 1. Einleitung Das neue Gärtnern in der Stadt – Urban Gardening – ist in den letzten

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  • Urban Gardening in Berlin

    Qualifizierung, Netzwerkbildung und modellhafte Umsetzung im Garten- und Landbau

    Dokumentation zum Teilprojekt 3:

    Wassermanagement in Urban-Gardening-Projekten

    Schüler der Peter‐Lenné‐Schule (Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft) beraten lokale Urban‐Gardening‐Initiativen zum dezentralen Wassermanagement auf gärtnerisch genutzten Stadtflächen

  • Dokumentation Wassermanagement in

    Urban‐Gardening‐Projekten

    Inhaltsverzeichnis

    1. EINLEITUNG 1

    2. AUFGABENSTELLUNG 3

    3. MÖGLICHKEITEN DES WASSERMANAGEMENTS IN URBAN-GARDENING-PROJEKTEN 4

    3.1 Ökologische Aspekte des urbanen Wassermanagements 4

    3.2 Wasseranfall auf versiegelten Flächen der „Tempelhofer Freiheit“ 8 3.2.1 Flächenberechnung 8 3.2.2 Wassermengenberechnung 8 3.2.3 Preisermittlung 8 3.2.4 Aufmaßpläne Tempelhofer Freiheit 9

    3.3 Möglichkeiten der Wasserspeicherung, -förderung und -nutzung 13 3.3.1 Möglichkeiten zum Auffangen von Regenwasser 13 3.3.1.1 Konstruktion einer Dachfläche als Regenfang 13 3.3.1.2 Konstruktionen aus Rinnen und Zisterne 15

    3.4 Möglichkeiten der Wasserspeicherung bzw. Waeinsparung durch bau- und vegetationskulturelle Maßnahmen 17

    3.4.1 Mulchen zur Wasserspeicherung 17

    3.5 Möglichkeiten der „dezentralen“ Wasserversorgung bzw. Bewässerung 21

    4. WORKSHOP WASSERMANAGEMENT (BEWÄSSERUNG) 23

    4.1. Handlungsanleitungen 23 4.1.1 Handlungsanleitung zur Tröpfchenbewässerung (C. Wendland und S. Krüger) 24 4.1.2 Handlungsablauf zum Aufbau einer Tropfenbewässerung (H. Phillipp und B. Suckow) 25 4.1.3 Einbau einer Tröpfchenbewässerung (F. Lohmann und L. Scheel) 27 4.1.4 Installation einer Bewässerungsanlage (M. Eyerund und F. Wietheger) 28 4.1.5 Anleitung zur Installation einer Bewässerungsanlage (M. Enslen und I. Taoum) 29

    4.2 Pläne Weidenbeet 32

    4.3 Erfahrungsbericht zum Einbau der Bewässerungssysteme für das Urban-Gardening-Projekt 34

    4.4 Kostenplan einer Bewässerungsanlage 35

    4.5 Abschlussfazit der Nutzer 36

    5. ANLAGEN 37

    5.1 Vortrag Wassermanagement vom 22.09.2012 38

    5.2 Erster Projektbericht vom 27.02.2012 48

    5.2 Zweiter Projektbericht vom 06.11.2012 58

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    1. Einleitung Das neue Gärtnern in der Stadt – Urban Gardening – ist in den letzten Jahren Sammelbegriff für verschie‐dene Ansätze geworden, natürliches Pflanzenwachstum und Lebensmittelerzeugung auch in Ballungsgebie‐ten wieder in eigenes Erleben und eigene Verantwortung zurückzuholen.

    Das Konzept von Nachhaltigkeit ist hier gleich in vielfacher Hinsicht Grundlage der Tätigkeiten: durch die Rücksichtnahme auf die natürlichen Voraussetzungen, durch ressourcenschonenden Anbau und durch die Organisation von nachhaltigen Lernprozessen. Zusätzlich werden durch diese Bottom‐Up‐Bewegung völlig neue Zielgruppen an gärtnerische Themen herangeführt.

    Im Projekt Urban Gardening als Herausforderung an die berufliche Bildung im Garten- und Landbau – Kompetenz- und Netzwerkentwicklung durch modellhafte Umsetzung werden verschiedene Teilaspekte praktisch erprobt, dokumentiert und in modularen Lerneinheiten umgesetzt:

    • Stadtverträgliche Kompostierungskonzepte • Bauerngärten zur Gemüse‐Selbstversorgung • Wassermanagement in städtischen Gartenprojekten • Entwicklung von Gemeinschaftsgärten • Wildobsthecke/Stadtimkerei

    Im Rahmen des Teilprojekts Wassermanagement in Urban-Gardening-Projekten haben Teilnehmer/‐innen des Bildungsgangs Staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung Garten‐ und Landschaftsbau des Oberstufen‐zentrums Agrarwirtschaft modellhaft Akteure der Zielgruppe „Urbane Gärtner/‐innen“ des Allmende‐Kontors zur dezentralen, ökologischen und ökonomischen Wasserversorgung auf den von diesen genutzten städtischen Flächen beraten und gemeinsam mit ihnen praktische Lösungen realisiert.

    Die Arbeitsgruppe hat das im Rahmen der Weiterbildung angeeignete Expertenwissen zum einen praktisch bei der Planung der Wasserversorgung und zum anderen didaktisch bei der Vermittlung und Umsetzung des Vorhabens im Rahmen von partizipativen Workshops mit den Urban‐Gardening‐Initiativen angewandt. Urbane Gärtner/‐innen haben dabei Kenntnisse und Fertigkeiten zum Thema Wasserversorgung vermittelt bekommen. Die Dokumentation kann als theoretische sowie praktische Anleitung anderen Urban‐Gardening‐Initiativen dienen.

    Über den Projektrahmen hinaus soll damit auch der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen der „Ur‐ban Gardening Community“ und den Schülern des Bildungsgangs Staatlich geprüfter Techniker, Fachrich‐tung Garten‐ und Landschaftsbau sowie Auszubildenden des Gartenbaus angeregt werden.

    Sämtliche Aktivitäten im Teilprojekt sind nach den Prinzipen des „selbstorganisierten Lernens in Gruppen“ und dem praxisorientieren „learning by doing” konzipiert. Urbane Gärtner/‐innen sowie die Schüler/‐innen werden gleichermaßen aktiv in den Prozess eingebunden.

    Ein Leitfaden „Wassermanagement in Urban‐Gardening‐Projekten“ soll entstehen. Inhalte des Leitfadens zum Thema „Wassermanagement“ sollen als übertragbares Ausbildungsprojekt in die verschiedenen Aus‐bildungsgänge der Peter‐Lenné‐Schule übernommen werden.1

    1 Siehe auch: GFBM – gemeinnützige Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen mbH: Urban Gardening in Berlin (http://gfbm.de/modellprojekte/urban‐gardening‐in‐berlin)

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    Beteiligte Institutionen Gemeinnützige Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen (GFBM mbH)

    Humboldt Universität zu Berlin (HU Berlin)

    Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Allmende Kontor (Tempelhofer Freiheit)

    Betreuende Lehrkräfte in der Peter-Lenné-Schule Herr Leimgruber (Schulleiter)

    Herr Kahlert (Fachbereichsleiter Gartenbau)

    Herr Pellmann (Fachleiter Wassermanagement)

    Frau Poets (Fachlehrerin Gartenbau)

    Herr Haß (Fachlehrer Gartenbau)

    Klasse FT 11 L Melanie Enslen Marc Eyerund Sven Krüger

    Felix Lohmann Stefan Peglau Hannes Philipp

    Lasse Scheel Boris Suckow Issa Taoum

    Jennifer Welke Christoph Wendland Frederik Wietheger

    Michael Zech Nils Karl Siemen (zeitweise)

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    2. Aufgabenstellung

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    3. Möglichkeiten des Wassermanagements in Urban-Gardening-Projekten

    3.1 Ökologische Aspekte des urbanen Wassermanagements In Städten beeinflussen Bauwerke und wasserundurchlässige Straßen und Wege das Klima. Durch die Be‐bauungen verändern sich die Luftströmungen, es kommt auf Plätzen oder großen Flächen zu verstärktem Wind, während in engeren Stadtteilen manchmal fast Windstille herrscht. Ein sehr gutes Beispiel ist die Tempelhofer Freiheit. Dort hat man meist starken Wind, während in den angrenzenden Straßenzügen von Neukölln oftmals Windstille herrscht.

    Dazu kommt, dass das Stadtzentrum sich im Gegensatz zum Stadtrand stärker und langanhaltender er‐wärmt. Dies ist größtenteils auf die Gebäude und versiegelten Flächen zurückzuführen.

    Da das Wasser in urbanen Bereichen sofort unterirdisch verschwindet, kann es auf der Oberfläche nicht mehr verdunsten, das führt zu einer verringerten Luftfeuchtigkeit in den Städten. Zur Versiegelung der Oberflächen werden wir später noch etwas näher eingehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, wenn es ums Klima in Städten geht, sind Bäume. Diese grenzen die Folgen der versiegelten Flächen etwas ein, da sie Wasser aus dem Boden aufnehmen und einen Teil über ihre Blätter wieder verdunsten. Eine gesunde Linde kann täglich bis zu 500 l Wasser verdunsten, was natürlich das Klima in ihrer unmittelbaren Umgebung be‐einflusst. Doch die höheren Temperaturen in Berlin haben auch dazu geführt, dass sich viele neue Pflanzen angesiedelt haben, wie sie sonst eher in den wärmeren Gebieten Deutschlands zu finden sind. Diese Pflan‐zen werden „Neophyten“ (Neusiedler) genannt. Beispiele sind der Klebrige Gänsefuß (Dyspania botrys) oder die Mäusegerste (Hordeum murinum).

    Abb.: Das gesamte Wasser bewegt sich in einem ständigen Kreislauf von Verdunstung, Kondensation, Niederschlag, Abfluss und erneuter Verdunstung. Quelle: http://www.wasser‐wissen.de/abwasserlexikon/w/images/wasserkreislauf.jpg

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    Was kann man für ein besseres Klima in Städten tun? In erster Linie sollte man für das Klima wichtige Grünflächen wie z.B. Wälder, Stadtgärten und Parks erhal‐ten und fördern, sowie Brachflächen für solche Fälle sinnvoll nutzen und nicht auch noch versiegeln bzw. bebauen. Außerdem kann man schattenspendende Laubbäume auf Flächen wie Parkplätzen, Hinterhöfen und Straßenrändern anpflanzen, da diese Flächen besonders viel Sonnenlicht reflektieren und die Bäume wieder Wasser verdunsten.

    Auf großen Wandflächen, sog. Wärmeinseln, kann man zudem auch rankende Pflanzen wie z.B.: Efeu (He‐dera helix) und Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia) anpflanzen. Diese beeinflussen nicht nur das Klima auf der Straße, sondern auch in den Wohnungen. Im Sommer schützen sie das Haus vor zu großer Wärme und im Winter vor der Kälte.

    Urbanes Bevölkerungswachstum und damit einhergehende Veränderungen in der Siedlungsstruktur blei‐ben für Umwelt und Wasserressourcen nicht ohne Folgen. Konsequenzen für die Grundwasserressourcen sind unter anderem Schwankungen des Grundwasserspiegels und eine schwerwiegende Verschmutzung des Grundwassers durch diverse urbane Schadstoffquellen.

    Wasser ist allgegenwärtig in unserer industriellen Gesellschaft. Zumindest in unseren Breitengraden ein scheinbar endloser Rohstoff. Wir drehen den Wasserhahn auf und es läuft. Doch in Wirklichkeit sieht das ganz anders aus. Süßwasser macht den geringsten Teil auf der Erde aus. Mit geschätzten 3,5 % vom gesam‐ten Wasservorkommen ist das recht wenig. Wenn man sich dann mal vorstellt, dass allein 2,6 % in Glet‐schern gefroren sind, bleibt da nicht mehr viel übrig. 0,6 % bildet dann nochmal das Grundwasser, welches stets und ständig vom Menschen verunreinigt wird. Durch die Einbringung von Chemikalien, Düngemitteln und Abwasser wird dieses in manchen Gebieten unbrauchbar für den Menschen.

    Abb.: Durchschnittlicher Bedarf von Trinkwasser pro Person und Tag in einem sparsamen Haushalt in Deutschland Quelle: http://www.baulinks.de/webplugin/2006/i/0139‐uba3.gif

    Da Trinkwasser also ziemlich rar ist, ist es auch nicht anzuraten, dieses auch noch für die Bewässerung von Pflanzen zu nutzen. Da kommt das Brauchwasser ins Spiel, welches man auf vielen Wegen gewinnen kann, ohne gleich die Grundwasserressourcen anzuzapfen, beispielsweise über die versiegelten Flächen.

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    Probleme durch Bodenversiegelung und deren Lösungen • Das Wasser kann nicht mehr vom Boden aufgenommen werden und verschwindet sofort in der Kanali‐

    sation. Nur ein Drittel des Niederschlags kann noch verdunsten oder im Boden versickern. Somit kann der Boden seine Funktion als Wasserfilter und ‐speicher nicht mehr erfüllen und es kommt zu verstärk‐ter Trockenheit in den Städten.

    • Ein weiteres Problem der Bodenversiegelung ist die zunehmende Gefahr von Hochwassern und Über‐flutungen, wie sie in manchen Gebieten alle Jahre wieder auftreten.

    • Eine Lösung ist die Verwendung von wasserdurchlässiger Materialien: Fußwege, Toreinfahrten und Höfe können durch wasserdurchlässige Pflasterungen der Versiegelung entgegen wirken und zu einer Wohnumfeldverbesserung führen.

    • Eine zweite Lösung ist die Bodenentsiegelung von unnötigen befestigten Straßen, Parkplätze, Einfahr‐ten, Vorgärten, Schulhöfen…

    Reaktion der Pflanzen auf den Faktor Wasser Pflanzen reagieren auf die Wasserverhältnisse in ihrem Lebensraum mit Angepasstheit in physiologischen und morphologisch‐anatomischen Merkmalen. Wechselfeuchte Pflanzen gleichen ihren Wassergehalt weit‐gehend dem Feuchtigkeitszustand ihrer Umgebung an; ihre Zellen haben keine Zentralvakuole; das Plasma schrumpft bei Eintrocknung allmählich, der Stoffwechsel wird eingeschränkt.

    Eigenfeuchte Pflanzen (z.B. Mauerpfeffer/Sedum‐Arten, Kissenaster/Aster dumosus) können den Wasser‐haushalt in den Zellen konstant halten; ihre Zellen haben große Zentralvakuolen, die bei Trockenheit Was‐ser an das Plasma abgeben.

    Vergleich zwischen Trinkwasser und „Brauchwasser“ Trinkwasser ist Wasser für den menschlichen Genuss. Seine Qualität muss in Deutschland den Anforderun‐gen der Trinkwasserverordnung entsprechen.

    „Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, es kann nicht ersetzt werden.“ (Eingangs‐ und Leitsatz der DIN 2000)

    Trinkwasser ist Süßwasser mit einem hohen Reinheitsgrad, das für den menschlichen Gebrauch, insbeson‐dere zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen, geeignet ist. Trinkwasser darf keine krankheitserregen‐den Mikroorganismen enthalten und sollte eine Mindestkonzentration an Mineralstoffen enthalten. Die häufig in Trinkwasser gelösten Mineralstoffe sind Calcium‐, Magnesium‐, Carbonat‐, Hydrogencarbonat‐ und Sulfat‐Ionen, deren Konzentrationen summarisch als Wasserhärte angegeben wird. Die Güteanforde‐rungen an Trinkwasser sind in Deutschland in der DIN 2000 und der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) fest‐gelegt.

    Betriebswasser (oft auch als Brauch‐ oder als Nutzwasser bezeichnet), ist Wasser, das für spezifische tech‐nische, gewerbliche, landwirtschaftliche oder hauswirtschaftliche Anwendungen genutzt wird. Betriebs‐wasser ist nicht für den menschlichen Genuss (siehe Trinkwasser) vorgesehen, sollte jedoch einer gewissen Mindesthygiene entsprechen. In jedem Fall muss es den technologischen Anforderungen des jeweiligen Prozesses genügen. Beispielsweise muss Kühlwasser so beschaffen sein, dass die Kühlaggregate sich nicht mit Algen oder Kalk zusetzen. Teilweise muss das Wasser sehr stark aufbereitet werden (z. B. voll‐entsalztes Wasser für den Betrieb von Dampfturbinen).

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    Getrennte Betriebs‐ und Trinkwasserversorgungen sind insbesondere in der Industrie üblich. Im kommuna‐len Bereich ist zumeist keine vom Trinkwasser getrennte Betriebswasserversorgung vorgesehen. Eine zu‐nehmende Zahl von Privathaushalten nimmt allerdings entsprechende Installationen aus eigener Initiative vor. Bereits heute ist es sinnvoll, bei der Neu‐Errichtung oder Modernisierung von Häusern eine Be‐triebswasserversorgung vorzusehen. Diese könnte bei steigenden Wasser‐ und Abwasserkosten dann mit Grauwasser z. B. zur Toilettenspülung und mit Regenwasser auch zum Wäschewaschen betrieben werden. Bei realistischer Berücksichtigung der Kosten ergibt sich für einzelne Wohnhäuser unter den aktuellen Rahmenbedingungen aber meist noch keine Kosteneinsparung. Für Hotelanlagen oder neu errichtete Sied‐lungen ist hingegen eine Wirtschaftlichkeit zu erwarten.

    Regenwassernutzung

    Einsparpotentiale bei der Wassernutzung Die ersten Schritte zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser im Haushalt sind wassersparendes Verhalten und der Einsatz wassersparender Armaturen. In Großstädten wird die Nutzung von Regenwasser in Haushalten eine eher untergeordnete Rolle spielen. Denkbar wäre hier die Regenwassernutzung in Ein‐richtungen wie Flughäfen, Gewerbebetrieben und Fußballstadien. Dort wird Trinkwasser in sehr großem Umfang nur für Bewässerung und Toilettenspülung gebraucht. Das Niederschlagswasser des Stadiondaches im Berliner Olympiastadion etwa wird seit Fertigstellung im Sommer 2004 vollständig auf dem Gelände bewirtschaftet. Die Hälfte der Regenmenge ist für die Bewässerung des Spielfeldes vorgesehen, der Rest versickert. Eine Nutzung für die Toilettenspülung erfolgt hingegen nicht. Zu erwähnen ist, dass bei der Pla‐nung des neuen Dienstgebäudes für das Umweltbundesamt in Dessau die Nutzung von Regenwasser ge‐prüft, auf die Realisierung jedoch aus ökologischen wie ökonomischen Gründen verzichtet wurde. Hingegen gibt es im gewerblichen und industriellen Bereich verschiedene zweckmäßige Einsatzmöglichkeiten für Re‐genwasser. Beispielsweise zur Reinigung von Tierställen in der Landwirtschaft, für große Klimaanlagen mit Kühltürmen, Autowaschanlagen und als Prozesswasser in der Industrie.

    In Haushalten, in denen die Sparmöglichkeiten – außer der Regenwassernutzung – ausgeschöpft wurden, beträgt der durchschnittliche Verbrauch circa 95 Liter pro Person und Tag. Durch die zusätzliche Verwen‐dung von Regenwasser in Garten und Haushalt können zusätzlich ca. 35 bis 40 Liter Trinkwasser pro Person und Tag durch Regenwasser ersetzt werden, vorausgesetzt, der Regenwasserertrag ist entsprechend hoch.

    Technische Gestaltung der Regenwassernutzung Das Bewässern beziehungsweise Gießen von Pflanzen, Bäumen, Obst und Gemüse in Haus und Garten ist die technisch einfachste und sinnvollste Nutzung von Regenwasser. Um Regenwasser für den Garten nut‐zen zu können, sollte man das abfließende Regenwasser des Daches in eine Regentonne (ab 15 € im Handel erhältlich) leiten.

    Dabei wird das Fallrohr der Dachentwässerung durch eine Öffnung (spezielles Rohrstück im Baumarkt er‐hältlich) angezapft. Zur Gartenbewässerung werden auch Erdtanks mit einem größeren Fassungsvermögen vertrieben, wobei dies den finanziellen und technischen Aufwand deutlich erhöht (1000‐l‐Erdtank aus Kunststoff ab 400 €; für Filtereinrichtungen, Tauchpumpe etc. sind zusätzlich Ausgaben erforderlich).

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    3.2 Wasseranfall auf versiegelten Flächen der „Tempelhofer Freiheit“

    3.2.1 Flächenberechnung

    Alle Flächengrößen wurden mit Hilfe von AutoCAD ermittelt. Die Flächen sind im Plan verzeichnet.

    Bezeichnung Fläche in m² V1 2644 V2 2029 V3 3591

    Tabelle: Versiegelte Flächen s. Plan: Planung/Wassermanagement

    Bezeichnung Fläche in m² UG 7959 Wiese 4745

    Tabelle: nicht versiegelte Flächen mit UG (= Fläche des Urban‐Gardening‐Projekts) und der angrenzenden Wiese s. Plan: Planung / Wassermanagement

    3.2.2 Wassermengenberechnung

    Die Niederschlagsmenge liegt in Berlin bei 560 mm pro m² im Jahr.

    Bei den versiegelten Flächen wird ein Abflussbeiwert von 1.0 und bei den Grünflächen normalerweise ein Abflussbeiwert von 0.0 angesetzt. In diesem Fall haben wir auch für die Grünflächen den Wert 1.0 benutzt, da wir das Potenzial der Fläche ermitteln wollten. Falls die bereits versiegelte Fläche nicht ausreichend ist, um den Wasserbedarf zu decken, kann ein Teil der Wiesenfläche zusätzlich versiegelt werden um Wasser aufzufangen.

    Da alle umliegenden versiegelten Flächen höher als das Zentrum des Allmende‐Kontors sind, ist es möglich das aufgefangene Wasser nur mit Hilfe der Schwerkraft zum Zentrum zu befördern.

    Fläche in m² m³/Jahr Versiegelte Flächen 8265 4629 Grünflächen 12705 7115

    Tabelle: anfallende Wassermenge / Jahr bei 560 mm / m²

    Fläche Fläche in m² Wassermenge/Jahr in m³ V 1.1 1366 764,96 V 3.3 2046 1145,76

    Tabelle: Wassermenge/Jahr auf den nutzbaren Teilflächen, wobei V 1.1 und V 3.3 für eine Wassergewinnung relevante Flächen sind s. Plan: Planung/Wassermanagement

    3.2.3 Preisermittlung

    Legt man die Preise der Berliner Wasserbetriebe und den Verbrauch des letzten Jahres des Allmende‐Kontors zu Grunde, kann man den m³‐Preis ermitteln.

    Der Preis setzt sich aus der Miete für das Standrohr und dem m³‐Preis zusammen.

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    Miete Standrohr, 8,99 €/Woche x 52 Wochen: 467,48 € Wasserverbrauch des Vorjahres: 145 m³ Preis pro m³: 2,169 €/m³ Wasserverbrauchspreis, 2,169 €/m³ x 145 m³: 314,51 € Gesamtsumme: 781,99 €/Jahr Gesamtwasserpreis pro m³, 781,99 € / 145 m³: 5,39 €/m³

    Fazit

    Geht man davon aus, dass die Miete des Standrohrs entfällt, da es sich um Eigentum handelt und der m³‐Preis geringer ist, weil es sich um Brunnenwasser handelt, verringert sich der m³‐Preis erheblich.

    Aus diesem Grund muss man sich überlegen, ob sich ein kostenintensiver Bau eines Regenwasserauffang‐systems und eine daran angeschlossene Bewässerungsanlage für eine temporäre Nutzung aus ökonomi‐scher Sicht lohnt.

    3.2.4 Aufmaßpläne Tempelhofer Freiheit

    S. 10: Aufmaß Tempelhofer Freiheit/Allmende Kontor (nicht maßstäblich)

    S. 11: Aufmaß Tempelhofer Freiheit/Allmende Kontor mit Luftbild (nicht maßstäblich)

    S. 12: Aufmaß Tempelhofer Freiheit/Allmende Kontor mit Darstellung der Parzellen (nicht maßstäblich)

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    3.3 Möglichkeiten der Wasserspeicherung, -förderung und -nutzung

    3.3.1 Möglichkeiten zum Auffangen von Regenwasser

    3.3.1.1 Konstruktion einer Dachfläche als Regenfang

    Material: • Konstruktionsvollholz Fichte als Pfosten und Pfette • Regenrinne als Sammelrinne • Kunststoff‐Regenfallrohr • Trapezlichtplatten als Dachfläche • Kleinmaterialien (Schrauben, Winkel, Anschlüsse usw.)

    Die hier verwendeten Preise entsprechen neuen Materialien.

    Preise:

    Material Anzahl Einzelpreis Gesamtpreis (netto)

    Konstruktionsholz 120x80x4000 6x 12,20 € 73,20 €

    Konstruktionsholz 80x60x4000 5x 10,00 € 50,00 €

    Aluminium Regenrinne 75x100mm 4x 26,10 € 104,40 €

    Kunststoff‐Schraubstutzen 1x 7,60 € 7,60 €

    Kunststoff‐Rohrschelle‐Clip 1x 2,75 € 2,75 €

    Kunststoff‐Regenfallrohr 1x 9,30 € 9,30 €

    Trapezlichtplatten 1265x2550 3x 50,48 € 151,44 €

    Regentonne 220L 1x 29,00 € 29,00 €

    Kleinmaterialien pauschal 62,31 € 62,31 €

    Preis Gesamt 500,00 €

    Tabelle: Herstellkosten der Dachfläche als Regenfang

    Bei Verwendung von Recyclingmaterialien könnten die Kosten auf max. 100,00 € minimiert werden.

    Auf Folgeseite: Planzeichnung Dachfläche als Regenfang (nicht maßstäblich)

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    Verfügbare Wassermengen pro Monat

    Abb.: Quelle: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/e_abb/m212_14.gif

    Angaben zu Niederschlagsmengen können kostenpflichtig beim Deutschen Wetterdienst eingeholt werden: http://www.dwd.de.

    Alle Ergebnisse beziehen sich auf eine Berechnung mit den langjährigen Messergebnissen.

    Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez l/9 m² 324 252 273 288 396 540 360 432 324 252 360 360

    Tabelle: Rechnerisch verfügbare Wassermenge des Dachs nach Monaten eines Jahres

    Erläuterung zur Berechnung der anfallenden Regenmenge: Regenmenge x Abflussbeiwert x Fläche = verfügbare Regenmenge

    560mm x 0,8 x 9 m² = 4023 l

    3.3.1.2 Konstruktionen aus Rinnen und Zisterne

    Auf Folgeseite: Planzeichnung Zisterne im vorhandenen Sickerschacht (nicht maßstäblich)

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    3.4 Möglichkeiten der Wasserspeicherung bzw. Wassereinsparung durch bau- und vegetationskulturelle Maßnahmen

    3.4.1 Mulchen zur Wasserspeicherung Mulchen ist das Abdecken des kahlen Bodens mit organischem Material. Die Natur bedeckt den Boden, wo immer es möglich ist, mit einem Mantel schützender Pflanzen oder im Wald mit Laub, Nadeln und Reisig.

    Die Vorteile des Mulchens: • schützt die Kulturböden vor physikalischen Einwirkungen wie z.B. extreme Witterungseinflüsse, starke

    Winde, schädigendes Austrocknen, Rissbildung und Verkrustung, Erdabtrag (Erosion). • schützt vor übermäßiger Erhitzung der Bodenoberfläche, sowie vor Verschlämmen und Wegspülen. • ist die Nährdecke für alle Bodenlebewesen • erfüllt die Bedürfnisse nach Nahrung, Wasser, Wärme und Luft, die intensivierte Bodenaktivität ist die

    Grundlage des angestrebten Idealzustandes, der Bodengare • vermindert die Verdunstung = Wasser sparen • unterdrückt Samenunkräuter = Arbeitseinsparung • mindert den Bewuchs von Unkräutern; bei einer Mulchdecke von 3 cm wird der Bewuchs von uner‐

    wünschtem Aufwuchs um 68 % unterdrückt, bei Mulchdecken von 5 cm um 90 % und bei 7 cm um bis zu 92 %.

    Wichtige Ratschläge zur Mulchpraxis: • Ganzjährig ist eine lückenlose Bedeckung der Kulturböden erforderlich. • Gemulchte Flächen müssen wir völlig ungestört belassen. • Gewachsene Unkräuter ziehen wir heraus und lassen diese auf der Mulchdecke liegen. • Kurzgeschnittenes oder geschreddertes Mulchmaterial lässt sich leichter verteilen, der Rottepro‐

    zess ist überschaubarer und der Rotteprozess geht zügig voran. • Bevor die Rotteschicht aufgebracht wird, sollte der Boden oberflächig mit Ziehhacke oder Sauzahn

    aufgeraut werden.

    Übersicht Mulchmaterialien Material Kulturen Vorteil Nachteile Allgemeines Preis

    Rasenschnitt alle Nährstoffzufuhr Zu viel fördert die Fäulnis

    dünn ausbrin‐gen, 2‐3 cm

    Wiesenschnitt Gemüsearten, Tomaten, Kohl, Zucchini

    Nährstoffzufuhr Evtl. Unkraut‐samen

    dünn ausbrin‐gen, 2‐3 cm

    Stroh Erdbeeren, Zuckermais, Gurke, Zucchini, Tomate

    gute Belüftung Stickstoff‐ fixierung, zu‐sätzliche Stick‐stoffgabe

    zusätzlich dün‐gen

    40,00 €/100 kg

    Brennnessel Beinwell‐Heu

    Gurke, Tomate, Bohnen

    dunkle Farbe, (schnelle Er‐wärmung)

    schnelle Zerset‐zung muss oft nachgemulcht werden

    eine dicke Auf‐lage von 10 cm ist möglich

    175,00 €/m³

    Rindenmulch Wege, unter Bäumen, Sträu‐cher

    dunkle Farbe, (schnelle Er‐wärmung)

    Lieblingsplätze der Schnecken

    nur Qualitäts‐mulch verwen‐den, grobe Absiebung

    50,00 €/m³

    Kompostmulch Pflanzflächen unterdrückt den Breitkraut‐ wuchs,

    Schichtdicke 3‐5 cm, schützt den Boden vor Aus‐

    14,90 €/m³

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    Material Kulturen Vorteil Nachteile Allgemeines Preis Bodenleben wird gefördert, langfristige Bodenstruktur, Bodenfrucht‐barkeit wird verbessert

    trocknung

    Tabelle: Mulchmaterialien (Quelle:LWG.bayern.de)

    Abb.: Musterpflanzgefäß (nicht maßstäblich)

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    Geohumus

    Eigenschaften und Wirkungsweise : • Speichert Dünger und über 30 % Wasser (das 40‐fache seines Eigengewichtes) • Besseres Bodenklima durch Quellen und Schrumpfen • Geohumus besteht zu 25 % aus organischen Stoffen und zu 75 % aus mineralischen Stoffen • Geohumus setzt kontinuierlich einen Mineralmix frei (Spurenelemente) • Sehr ökologisch in der Herstellung (keine Abwässer und Abfälle) • Geohumus unterliegt der natürlichen mineralischen Verwitterung • fördert den Sauerstoffgehalt im Boden und das mikrobielle Bodenleben • verbessert das Wachstum der Wurzeln • lockert den Boden und führt dadurch Sauerstoff in den Boden • kräftigerer und länger blühende Pflanzen bzw. Fruchtstände • kein Gefahrstoff • pH‐ neutral

    Anwendung: Geohumus in das Substrat einarbeiten. Pflanze in das Pflanzloch einsetzen und mit dem Substrat verfüllen. Anschließend bis zur Sättigung wässern. Bei Flächenanwendung: 200g/m² Preis für 100 m²: 217,50 €

    Stockosorb®

    Funktion und Wirkungsweise: Bei Kontakt mit Wasser quellen die einzelnen Granulate zu Gelpartikeln auf und speichern das Wasser und darin gelöste Pflanzennähr‐stoffe.

    Pflanzen entziehen den Gelpartikeln durch die Saugkräfte die Wassermenge, die zur Deckung ihres Wasserbedarfs nötig ist.

    Vorteile: • Wasser und Nährstoffe werden im Wurzelbereich pflanzenverfügbar gespeichert • Fördert die schnelle und bessere Bewurzelung • Nährstoffaustrag wird verringert • pH‐neutral • unschädlich für Pflanzen, Bodenorganismen und Grundwasser • über mehrere Jahre funktionsfähig • selbst bei 50 cm Bodenüberdeckung erreicht Stockosorb® die maximale Qellfähigkeit gegen den vor‐

    handenen Bodendruck • 1 g Stockosorb® speichert bis zu 300 ml pflanzenverfügbares Wasser

    Anwendung: Stockosorb® gründlich mit dem Substrat mischen. Behandelte Flächen nach der Pflanzung bis zur Sättigung wässern. Bei Flächenanwendung: 200‐300 g/m² Preis für 100 m²: 168,75 €

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    Kompost

    Eigenschaften und Wirkungsweise: • Bessere Durchlüftung und Drainage • Erhöhte Kapazität zur Wasserspeicherung (das 2–3‐fache des Eigengewichtes) • Bessere Wasserdurchleitung bei Niederschlägen (Verhinderung von Trockenstress) • Schutz vor Bodenverdichtung und Erosion • Aktiviert das Bodenleben • Verhindert Nährstoffauswaschung und speichert diese pflanzenverfügbar • Verbessert das Wachstum der Wurzeln • Erhöht die Bodentemperatur • pH‐neutral

    Anwendung: 1. Bei Gemüse: 5 l Kompost/m² und Jahr

    (Bei stark zehrenden Pflanzen mit hohem Stickstoffbedarf wie z.B. Kohl, Kartoffeln, Porree etc. 10 l Kompost/m²)

    2. Obstgehölze/Ziergehölze: 5 l Kompost/m² 3. Zierpflanzen/Balkonblumen: Mischungsverhältnis Kompost : Erde 1 : 3 4. Pflanzung von Sträuchern und Bäumen: Mischungsverhältnis Kompost : Erde 1 : 4 5. Neuanlagen (einmalige Gabe): bis max. 50 l Kompost/m²

    Kompost sollte grundsätzlich nicht eingegraben, sondern nur flach in die obere Bodenschicht eingearbeitet werden.

    Preis für 100 m²: ca. 4,50 € bis 10,00 € je nach Hersteller und Verwendungszweck

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    3.5 Möglichkeiten der „dezentralen“ Wasserversorgung bzw. Bewässerung Um das aufgefangene Regenwasser letztendlich zu den Pflanzen zu bekommen, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an.

    Das anfallende Wasser lässt sich zentral in einer Zisterne sammeln und wird von dort mittels einer Pumpe über das Prinzip der Tröpfchenbewässerung direkt zu den einzelnen Pflanzen geleitet. Eine weitere Mög‐lichkeit besteht darin, mehrere Auffangbehältnisse zu platzieren, aus denen das Wasser mit Eigendruck über die Tröpfchenbewässerung verteilt wird oder diese direkt zur Befüllung von kleineren Gießgefäßen zu nutzen.

    Abb.: Prinzip der Tröpfchenbewässerung mit Pumpe (http://www.sonnentaler.net/aktivitaeten/oekologie/bauen‐wohnen/haus‐planet‐ich/wiss‐hintergruende/images/troepfchenbewaesserung‐gr.jpg)

    Prinzip der Tröpfchenbewässerung mittels Eigendruck

    Abb.: Prinzipdarstellung (Eigenzeichnung)

    Die Tröpfchenbewässerung ist eine sehr wassersparende Art der Bewässerung, bei der durch ein Schlauch‐system das Wasser tröpfchenweise direkt an die Pflanze abgegeben wird.

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    Vorteile der Tröpfchenbewässerung: • keine Benetzung des Laubes – Pilzerkrankungen werden nicht gefördert • Nährstoffe können direkt über das System verabreicht werden • Verdunstungsverlust wird minimiert

    Möglichkeiten zum Betrieb einer Pumpe Um die für die Bewässerung nötige Pumpe ohne externen Stromanschluss zu betreiben, bieten sich ver‐schiedene Möglichkeiten. Nicht nur aus ökologischen Aspekten sondern auch durch die guten Standortbe‐dingungen lässt sich leicht auf eine erneuerbare Energiequelle wie Solar‐ oder Windkraft zurückgreifen.

    Installation der Bewässerungsanlage am Beispiel des „Weidenbeets“ An die vorhandene Wasserquelle (Pumpe oder Auffangbehältnis mit ¾“‐Anschluss) wird ein Kupplungsstück mit einem Siebfilter aus Kunststoff angeschlossen. Dieser verhindert das Verschlämmen oder Verstopfen der einzelnen Tropfer am Ende des Systems.

    Nun besteht die Möglichkeit ein T‐Stück und weitere Kupplungselemente mit Absperrhähnen an das Vertei‐lerrohr anzuschließen, die es ermöglichen, die einzelnen Kreisläufe separat zu schalten.

    Die Beete auf der westlichen, südlichen und nördlichen Seite werden mit einem Tropfschlauch versehen, der mit Erdspießen im Boden befestigt wird und durch ein Lochsystem ca. 2 Liter Wasser pro Stunde an die Pflanzen abgibt.

    An dem östlichen Beet und den beiden Pflanzkübeln wird eine Tröpfchenbewässerung installiert. Von dem Verteilerrohr, das an dem vorhandenen Rankgerüst befestigt wird, gehen Mikroschläuche in bestimmter Anzahl (je nach Bedarf der Pflanze) in den Boden und geben ungefähr die gleiche Menge an Wasser ab wie das andere System.

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    4. Workshop Wassermanagement (Bewässerung) Nach Präsentation der Ergebnisse zum Wassermanagement auf den Flächen des Allmende‐Kontors im April 2012 wurde ein gemeinsamer Workshop mit Nutzern im Mai 2012 durchgeführt. Die beteiligte Schüler‐gruppe hatte die Aufgabe, ihr Wissen über Bewässerungsmöglichkeiten am Beispiel eines Schaubeetes, dem „Bienenbeet“, unter Beteiligung der Nutzer praktisch umzusetzen.

    Abb.: Fläche des Allmende‐Kontors auf dem Gelände „Tempelhofer Freiheit“

    Abb.: „Bienenbeet“ mit Bienenstock, Wasservorratsbehälter

    4.1. Handlungsanleitungen Das Ergebnis des Workshops sind verschiedene Handlungsanleitungen, die die theoretische Überlegungen und die praktische Umsetzung adressatengerecht beschreiben. Sie dienen als Grundlage für weitere didak‐tische und methodische Ausarbeitungen in der nächsten Projektphase.

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    4.1.1 Handlungsanleitung zur Tröpfchenbewässerung (C. Wendland und S. Krüger)

    Die Tröpfchenbewässerung ist eine einfache, günstige und wassersparende Möglichkeit, Pflanzen mit Was‐ser zu versorgen. Bei diesen Systemen wird punktuell das Wasser direkt dorthin geleitet wo es benötigt wird, nämlich direkt an die Basis der Pflanze. Es wird kein unnötiges Wasser verschwendet wie bei her‐kömmlichen Methoden zur Bewässerung.

    Wir möchten zwei spezielle Systeme an Hand des Aufbaus vorstellen und am Beispiel des Allmende‐Kontors dokumentieren. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um ein System von Rainbird® und eines von Netafim™.

    Für beide Systeme wird in erster Linie eine Wasserquelle mit ausreichend Druck vorausgesetzt. Auf dem Allmende‐Kontor wurde diese in Form einer 200‐Liter‐Wassertonne bereitgestellt. Die Wassertonne wird in min. 1,5 m Höhe aufgestellt und kann somit einen Druck von ungefähr 0,2 bar bei kompletter Befüllung bereitstellen.

    Weiterhin benötigt man für beide Systeme einen Wasserhahn an der Tonne sowie einen Filter mit dazuge‐hörigem Anschlussstück, an welches die beiden Systeme angeschlossen werden können.

    Weitere Materialien sind:

    Netafim™ Rainbird® Verteilerrohr 16 mm DBL, Tropfrohr XF, diverse Winkel und Kupplungen 16 mm, Kugelhahn 16 mm, Verbinder 8 mm, Endverschluss 8 mm und 16 mm

    Verteilerrohr, Erdspiess für Tropfrohr 16mm, XFD‐Dripline Kupplung IG ¾ Zoll, Lock Quick End‐stopfen 16 mm, diverse Winkel und Kupplungen, Kugelhahn 16 mm, Tropfer XB‐PC, Installations‐werkzeug XM‐Tool für XB‐PC Tropfer

    In unserem Fall werden beide Systeme gleichzeitig an die Wassertonne angeschlossen. Um zwei voneinan‐der getrennt funktionierende Kreisläufe zu schaffen, wird ein T‐Stück mit jeweils einem Kugelhahn pro Kreislauf zwischen die verschiedenen Tropfleitungen und den Filter geschaltet.

    An den Kugelhahn wird nun der Verteilerschlauch für das jeweilige System angeschlossen. Der Netafim™‐Verteilerschlauch wird im gesamten zu bewässernden Beet verlegt. Anschließend wird an den benötigten Stellen mit dem Locheisen eine Öffnung gestochen und das Tropfrohr angeschlossen. Dieses wird nun an den zu bewässernden Pflanzen entlang gelegt.

    Bei dem Rainbird®‐System ist vieles ähnlich, wieder wird ein Verteilerrohr verlegt. Nur in diesem wird jetzt auf Höhe der jeweiligen Pflanze ein Loch mit dem Installationswerkzeug gestanzt. In dieses Loch werden jetzt die Tropfer gesteckt.

    Bei beiden Systemen werden die Enden mit den jeweiligen Endstücken geschlossen.

    Beide Systeme haben wir im Allmende‐Kontor angeschlossen und sie seitdem erfolgreich parallel betrieben. Beide Varianten ermöglichen eine ökologisch gute und einfache Bewässerung.

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    4.1.2 Handlungsablauf zum Aufbau einer Tropfenbewässerung (H. Phillipp und B. Suckow)

    Die Tropfbewässerung ist eine Bewässerungsmethode, die das Wasser direkt an die Pflanze und deren Wurzeln bringt, wodurch eine wassersparende Bewässerung garantiert wird. Zudem ist sie leicht zu instal‐lieren.

    Es gibt verschiedene Systeme der Tropfbewässerung zur Wasserabgabe, einmal durch den Tropfschlauch oder durch die Tropfdüsen. Bei beiden Systemen wird konstant eine geringe Menge an Wasser abgegeben.

    System 1: Tropfschlauch (Netafim Kleingartenkit™) • 1 Stück Startverbinder Click Anschluß • 1 Stück Filter 1" • 1 Stück Red. Muffe 1" x 3/4" • 1 Stück Verbinder 16 mm x 3/4" • 25 Meter PE‐Rohr 16 mm weich • 2 Stück T‐Verbinder 16 x 16 x 16 mm • 2 Stück Winkel Verbinder 16 x 16 mm • 3 Stück Kugelhahn 16 mm • 3 Stück Endverschlüsse für 16‐mm‐Rohr • 1 Stück Locheisen 3 mm • 30 Stück Verbinder 8 x 8 mm • 130 Meter Tropfrohr 8 mm (50 m + 50 m + 30 m) • 30 Stück Endverschlüsse 8 mm • 2 Stück Verbinder gerade 16 x 16 mm

    Aufbau: 1. Montage des Filters zum Schutz vor Verschmutzung 2. Anschluss an das dafür vorgesehene Regenfass (Höhe des Fasses min. 1,5 m) 3. Verlegen der Hauptleitung 4. Montage der Abzweige (der Hauptleitung) 5. Anschluss der Absperrhähne (bei mehreren Tropf‐Kreisläufen) 6. Verschließen der Hauptleitung am Ende 7. Anschluss der Tropfleitung 8. Verlegen des Tropfleitung 9. Füllung des Wasserfass und Durchführung des Testlaufes

    System 2: Tropfdüsen (Rainbird) • •1 Stück Filter • •1 Stück Verbinder • •1 Stück Anschlussstück • •Blindverschluss nach Bedarf • •Hauptleitung • •Tropfdüsen • •Leitungshalter • •Schneidezange • •Locheisen

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    Aufbau: 1. Montage des Filters zum Schutz vor Verschmutzung 2. Anschluss an das dafür vorgesehene Regenfass (Höhe des Fasses min. 1,5 m) 3. Verlegen der Hauptleitung 4. Montage der Abzweige (der Hauptleitung) 5. Anschluss der Absperrhähne (bei mehreren Tropf‐Kreisläufen) 6. Verschließen der Hauptleitung am Ende 7. Anschluss der Tropfdüsen 8. Wasserfass füllen und Testlauf

    Für das Urban‐Gardening‐Projekt wurden beide Systeme gekoppelt, um einen praktischen Vergleich unter realen Bedingungen zu erhalten. Aufgrund der günstigen und einfachen Einbauweise sind beide Systeme für das Urban‐Gardening‐Projekt geeignet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass kein fester Wasseran‐schluss zwingend vorhanden sein muss.

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    4.1.3 Einbau einer Tröpfchenbewässerung (F. Lohmann und L. Scheel) Eine Tröpfchenbewässerung eignet sich hervorragend für die individuelle Bewässerung von Einzelpflanzen oder Kulturen, da nur an gewünschten Stellen Wasser gezielt ausgebracht wird. Eine Besonderheit ist, dass kein hoher Wasserdruck im System erforderlich ist und deshalb auf eine Pumpe verzichtet werden kann. Ein erhöht stehender Wasserspeicher und die Schwerkraft reichen aus.

    Dies kann mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Systemen erfolgen. Zum einen Netafim™, welches aus ei‐nem Verteilerrohr und einem Tröpfchenschlauch besteht. Zum anderen Rainbird®, welches aus einem Ver‐teilerrohr und einzelnen Tropfern besteht.

    Material Für beide Systeme benötigt man einen Wasserspeicher mit einer Mindesthöhe von 150 cm über dem Be‐wässerungskreislauf, einen Wasserhahn mit Gardena®‐Anschluss, Gartenschlauch ¾ Zoll, einen Filter und ein Anschlussstück.

    Rainbird® Netafim™ Material: Verteilerrohr, Erdspieß für Tropfrohr 16 mm, XFD‐Dripline‐Kupplung IG ¾ Zoll, Lock quick‐Endstopfen 16 mm, diverse Winkel und Verbindungselemente, Kugelhahn 16 mm, Rohr‐schellen, Rainbird‐Tropfer der Typenreihe XB‐PC Werkzeug: Installationswerkzeug XM‐Tool für XB‐PC Tropfer, Rosenschere

    Material: Verteilerrohr 16 mm DBL, Tropfrohr XF, diverse Winkel und Verbindungselemente 16 mm, Kugelhahn 16 mm, Verbinder 8 mm, Endverschluss 8 mm und 16 mm Werkzeug: Locheisen, Rosenschere

    Tabelle: Vergleich von Rainbird® mit Netafim™

    Einbauanleitung: 1. Aufstellen der Wassertonne auf einem Podest (Mindesthöhe: 150 cm) 2. Anschluss des Filters mittels Wasserhahn und ca. 15 cm langem Gartenschlauchstück an die Wasser‐

    tonne 3. Verlegung des Verteilerrohrs inklusive Montage der Abzweige (Kreisläufe) mit Hilfe der Verbinder und

    der Kugelhähne; Schläuche mit Rosenschere auf Länge schneiden 4. Verschließen der Verteilerleitungen mit Endstopfen 5. Anschluss der einzelnen Tropfer mit Hilfe des Locheisens und der Verbinder an jeder Pflanze (Rain‐

    bird®); bzw. Anschluss der Netafim™‐Tropfrohre mit Hilfe des Locheisens und der Verbinder und an‐schließender Verlegung der Tropfrohre zwischen den Pflanzen (Maximallänge: 15 m)

    6. Befüllen der Wassertonne 7. Probelauf aller Kreisläufe 8. Ggf. Nachjustierung der Schlauchführung bzw. der Tropfer

    Zur Visualisierung der oben aufgeführten Einbauanleitung empfehlen wir den Produktfilm „In 7 Schritten zum Beregnungsglück“ zu finden unter folgender URL: http://www.youtube.com/watch?v=18OzPj2jrb0

    Beide Systeme wurden auf der Fläche des Allmende‐Kontors erfolgreich an einen Filter angeschlossen und werden seitdem parallel betrieben. Eine gleichmäßige Bewässerung ohne Strom und ohne Aufwand ist mit beiden Varianten möglich.

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    4.1.4 Installation einer Bewässerungsanlage (M. Eyerund und F. Wietheger)

    Aufbau Netafim-Bewässerungssystem: 1. Regentonne in geeigneter Höhe aufstellen, um Druck im Leitungssystem zu gewährleisten. 2. Mit dem Akkuschrauber und Lochbohrer ein Loch in die Regentonne bohren und Absperrhahn installie‐

    ren. 3. Gardenaschlauch mittels Schlauchschelle an dem Hahn befestigen und am anderen Ende die Gardena‐

    Schlauchkupplung anbringen. 4. Filter an der Schlauchkupplung anbringen 5. Am unteren Ende des Filters das Verteilerrohr anschließen und durch das Beet an geeigneter Stelle

    verlegen. 6. An den gewünschten Stellen den Schlauch mit der Rosenschere kappen und die T‐Verbinder einbauen,

    um eine Flächendeckende Bewässerung ggf. zu ermöglichen. Falls erwünscht kann auch durch den Ein‐bau eines Kugelhahnes einzelne Bewässerungsabschnitte eingestellt werden.

    7. An den Verteilerschlauch mit dem Locheisen in geeignetem Abstand Löcher stechen und das Tropfrohr mittels Verbinder anbringen.

    8. An den Enden der Hauptleitung bzw. Enden der Tropfrohre die Endverschlüsse anbringen.

    Der wesentliche Unterschied des Netafim™‐Bewässerungssystems zum Rainbird®‐Bewässerungssystem besteht darin, dass bei dem Rainbird®‐System Tropfer direkt an die Hauptleitung angeschlossen werden und somit die Verteilerschläuche wegfallen. Jedoch ist hierbei zu beachten, dass die Hauptleitung direkt an den Pflanzen entlang geführt werden soll.

    Fazit: Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass beide Systeme einfach und kostengünstig zu installieren und somit geeignet für das Urban‐Gardening‐Projekt sind. Aufgrund der verschiedenen Anordnungsmöglichkei‐ten bei dem Netafim™‐System ist dieses für Beete mit einem dichten Pflanzenaufwuchs optimal geeignet, da man hier die einzelnen Tropfrohre direkt an die Pflanzen legen kann.

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    4.1.5 Anleitung zur Installation einer Bewässerungsanlage (M. Enslen und I. Taoum)

    Beschrieben wird die Installation einer Tröpfchenbewässerung anhand des Beispiels der durchgeführten Arbeiten an einem Beetkomplex („Weidenbeet“) des Allmende Kontors/Berlin‐Tempelhof am 31.05.2012. Aufgeführte Beschreibung enthält jeweils die Anleitung zur Installation einer Bewässerung mit Tropf‐schlauch und einer Bewässerung mit Verteilerrohr.

    Vorbereitend für beide Systeme ist ein Wasserauffangbehältnis zu platzieren. Dieses sollte, da die Systeme mit Eigendruck des Wassers funktionieren, erhöht stehen und so positioniert werden, dass eine material‐sparende Leitungsführung ermöglicht wird.

    Materialbedarf Wasserspeicher mit Podest: • Wasserauffangbehältnis (z.B. Regentonne 300 Liter) • 5 Europaletten • 2 Bretter als Querverstrebung • Selbstschneidende Holzschrauben

    Werkzeugbedarf Wasserspeicher mit Podest: • Akkuschrauber mit passendem Bit • Wasserwaage

    Abb.: Podestaufbau (Fotos: Peter‐Lenné‐Schule)

    Aus den Paletten und den Querverstrebungen wird mit Hilfe der Holzschrauben ein stabiles Podest gebaut, das möglichst auf ebenem Untergrund standfest zu platzieren ist. Hierauf wird das Wasserauffangbehältnis gestellt.

    Im nächsten Schritt wird ein Wasserfilter vor die eigentlichen Bewässerungskreisläufe angeschlossen, der das Verschlämmen bzw. Verstopfen der einzelnen Tropflöcher/Tropfer am Ende des jeweiligen Systems verhindert.

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    Materialbedarf Wasserfilteranschluss und Kreislaufverteilung: • Hahn für Wassertonne • Schlauch • Anschlussstück • Wasserfilter (komplett) 1‘‘ • T‐Stück 16 mm • Verteilerrohr 16 mm • Kugelhahn 16 mm • Schlauchschelle

    Werkzeugbedarf Wasserfilteranschluss und Kreislaufverteilung: • Akkuschrauber mit Lochbohrer • scharfes Messer/Gartenschere

    Mit dem Lochbohrer wird die Öffnung zur Befestigung des Hahns in die dafür vorgesehene Stelle in die Tonne gebohrt und dieser mittels des integrierten Gewindes eingedreht. Der Filter wird nun mit Hilfe des Schlauchs und der Verbindungsstücke an den Hahn angeschlossen. Vom Filter aus geht ein Verteilerrohr, das sich durch das T‐Stück in die beiden Bewässerungskreisläufe teilt. Hieran werden die Kugelhähne ange‐schlossen, die ein separates Schalten der Kreise ermöglichen.

    Abb.: Anbringen des Hahns (Foto: Peter‐Lenné‐Schule) Abb.: Filteranschluss (Foto: Peter‐Lenné‐Schule)

    Nun können die eigentlichen Bewässerungsleitungen angeschlossen werden.

    Werkzeugbedarf zur Installation der Bewässerungskreisläufe: • Locheisen • Scharfes Messer/ Schere

    Materialbedarf Bewässerung mit Tropfschlauch: • Startverbinder von Schlauchkupplung auf 1‘‘‐Gewinde • PE‐Rohr 16 mm • div. Verbindungsstücke 16 mm (gerade, T‐ und Winkelverbinder) • Endverschluss 16 mm x 16 mm • Verbinder 8 mm x 8 mm • Tropfrohr 8 mm, 2 l/h, Tropferabstand 30 cm • Endverschluss 8 mm • Leitungshalter

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    Anleitung zur Montage: Das PE‐Rohr wird an den Verteiler angeschlossen und verlegt. Hieran werden mit den Verbindern die Tropf‐rohre gesteckt und in Bögen so im Beet verlegt, dass alle Pflanzen durch die in vorgegebenem Abstand ein‐gebauten Tropfer die optimale Wassermenge erhalten. Das Tropfrohr wird mit den Leitungshaltern in der Erde befestigt. Die Enden werden mit einem Verschluss abgeklemmt.

    Abb.: Befestigung des Rohrs (Foto: Peter‐Lenné‐Schule) Abb.: Tropfer (Foto: Peter‐Lenné‐Schule)

    Materialbedarf Bewässerung mit Verteilerrohr: • Verteilerrohr 16 mm • Erdspieße für Tropfrohr 16 mm • Endverschluss 16 mm • Tropfer 4 l/h

    Anleitung zur Montage: Das Verteilerrohr wird im Beet verlegt und mit den Erdspießen befestigt. Mit dem Locheisen werden ent‐sprechend des jeweiligen Bedarfs an Tropfern Löcher in das Rohr gestochen und die Tropfer angesteckt. Das Ende wird einem Verschluss abgeklemmt.

    Abb.: Verteilerrohr (Foto: Peter‐Lenné‐Schule) Abb.: Tropfrohr (Foto: Peter‐Lenné‐Schule)

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    Fazit: Die Tröpfchenbewässerung ist eine sehr wassersparende Art der Bewässerung, bei der das Wasser direkt an die Pflanze abgegeben wird. Die Installation der im Handel erhältlichen Komplettpakete ist auch für Laien ohne Probleme durchführbar.

    Vorteile: keine Benetzung des Laubes – Pilzerkrankungen werden nicht gefördert

    Verdunstungsverlust wird minimiert

    Nährstoffe können direkt über das System (in Flüssigform) verabreicht werden

    4.2 Pläne Weidenbeet

    Abb.: Bestandsplan Weidenbeet (nicht maßstäblich)

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    Abb.: Bepflanzung Weidenbeet (nicht maßstäblich)

    Abb.: Leitungs‐ und Ausstattungsplan Weidenbeet (nicht maßstäblich)

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    4.3 Erfahrungsbericht zum Einbau der Bewässerungssysteme für das Urban-Gardening-Projekt

    Die Kundschaft: Erstellungsort des Projektes war auf dem Tempelhofer Feld in dem Bereich des Allmende‐Kontors. Als Ver‐treter des Allmende‐Kontor‐Projektes erschienen Herr Mühl und Herr Meichßner und übergaben uns die zu bewässernde Fläche. Als erstes erläuterten wir dem „Bienen‐Verein“ unsere Planung, das Material und den späteren Einbau des Systems, der mit Hilfe eines erstellten Lageplans und eines Verlaufsplans den Bewäs‐serungsverlauf besser verdeutlich sollte.

    Das Material: • Netafim‐Tröpfchenbewässerungssystem • Rainbird‐Tröpfchenbewässerungssystem

    Der Systemeinbau : Als erster Arbeitsgang musste der Standort der Wassertonne festgelegt werden, da von ihr aus zwei unab‐hängige Bewässerungen ausgehen sollten. Die Tonne fasst 200 Liter Wasser und bietet bei einer Aufstell‐höhe von ca. 140 cm einen Wasserdruck von mindestens 0,14 bar.

    Die Wassertonne sollte mit Wasser aus einem Standrohr befühlt werden. Daher musste dieses Wasser durch einen Filter laufen, um eine Verstopfung der Tropfmembranen durch Feinpartikel verhindern zu kön‐nen. Hierbei ist es wichtig zu erwähnen, dass die Verbindung von Systemen unterschiedlicher Herstellerfab‐rikate Probleme mit sich bringen kann, da es schwierig ist eine 100 %‐ige Dichtigkeit zu erlangen. Man kann diese nur erreichen, indem man die einzelnen Komponenten miteinander testet. Parallel dazu verlegten die Bienenbeauftragten unter Anleitung die Tropf‐, Leitungs‐ und Verteilerrohre fachgerecht. So konnte durch einen optimal festgelegten Leitungsverlauf jede einzelne Pflanze erreicht und ausreichend bewässert wer‐den. Allerdings traten bei der Errichtung der Palettenunterkonstruktion kleinere Probleme auf, da die ge‐füllte Tonne ein hohes Gewicht mit sich bringt. Die Konstruktion muss ausreichend stabil sein, um die Statik zu wahren.

    Abb.: Aufbau der Unterkonstruktion (Fotos: Peter‐Lenné‐Schule)

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    Die beste Baumöglichkeit wäre gewesen, mehrere Paletten übereinander zu stapeln. Da wir aber nur fünf Paletten zur Verfügung hatten, mussten wir eine Weile tüfteln, um genug Stabilität zu erreichen.

    Als Tonne und Leitungsrohre platziert waren, galt es nur noch die Systeme an einen Verteiler anzuschlie‐ßen, der mit Wasser aus der Tonne, das durch den Filter läuft, versorgt wird. Hier sollten die Verbindungen ebenfalls getestet werden. Die Tonne wurde mit Wasser aus dem naheliegenden Standrohr gefüllt. Danach erfolgte ein Testlauf von ca. 15 Minuten, in dem alle Verbindungen und Anschlüsse überprüft und zum Teil nachbearbeitet wurden. Mit dem Abschluss der Arbeiten erzielten wir ein optimales Bewässerungsergeb‐nis.

    Zukunftsperspektive: Wir hoffen, dass das System und die dazugehörige Konstruktion den gewünschten Nutzen und Ertrag brin‐gen.

    4.4 Kostenplan einer Bewässerungsanlage Kostenplan für eine Bewässerungsanlage am Beispiel der durchgeführten Arbeiten an einem Beetkomplex („Weidenbeet“) des Allmende‐Kontors, Berlin‐Tempelhof am 31. 05. 2012

    Aufstellung der verbauten Materialien Anzahl Einheit Bezeichnung Einzelpreis € Gesampreis € 1 Stk. Regentonne 300 Ltr. 22,35 22,35 1 Stk. Hahnstück IG ¾“ für Hahn ½“ Gardena® 901‐50 1,76 1,76 1 Stk. XFF‐T‐Stück 17 mm 0,32 0,32 1 Stk. XFF‐Anschluss 17 mm – ¾“ 0,39 0,39 1 Stk. XFF‐Winkel 17 mm 0,28 0,28 3 Stk. XCL017‐Tropfrohr‐Rohrschelle Clamp 16 mm 0,27 0,71 1 Rolle DBL RainBird®‐Verteilerrohr 25 m schwarz 8,29 8,29 15 Stk. Erdspieß schwarz für Tropfrohr 16mm 0,26 3,90 1 Stk. XFD‐Dripline‐Kupplung IG ¾“ 0,56 0,56 1 Stk. Lock‐Quick‐Endstopfen 16 mm 0,54 0,54 15 Stk. RainBird®‐Tropfer 4 l/h schwarz XB‐10PC 0,27 4,05 1 Stk. Installationswerkzeug XM‐Tool f. XB‐PC Tropfer 2,46 2,46 3 Stk. Schlauchklemme 2,39 7,17 3 Stk. Teichtechnikschlauch 2,99 8,97 1 Stk. KS‐Spiralschlauch 1 4,59 4,59 1 Stk. KS‐Spiralschlauch 3,95 3,95 1 Stk. HT‐Überschiebmuffe 1,80 1,80 1 Stk. HAT‐Übergangsrohr 0,85 0,85 1 Stk. HAT‐Übergangsrohr 0,70 0,70 1 Stk. HTB‐Bogen 1,18 1,18 1 Stk. Schlossriegel 4,65 4,65 Gesamtpreis (Materialaufwand): 79,47

    Tabelle: Materialliste

    Die im Handel erhältlichen Komplettpakete (z.B.: Starter‐Set RainBird®) liegen preislich bei etwa 80,00 €.

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    4.5 Abschlussfazit der Nutzer

    Abschlussfazit von Herrn Michael Meichßner, Vertreter des Allmende-Kontors

    Hallo! Zuerst nochmal unseren Dank an alle Beteiligten für die Erstellung dieser Anlage! Sie ist schon sehr praktisch, speziell wegen der Wasser‐ versorgung auf dem Feld. Allerdings reicht der Wassertank (ca.200 l) gerade mal für eine Bewässerung. Wir beabsichtigen einen 1000 l Tank aufzustellen, um somit mehrere Bewässerungsgänge durchführen zu können (Anwesenheit erforderlich, um wieder abzustellen).

    Wir müssen ja mit einen Schlauch auffüllen und dann können wir auch direkt gießen, so dass wir zur Zeit gießen und geichzeitig den Tank auffüllen, als Reserve bzw. für Tage wo der Schlauch nicht zugänglich ist oder wenig Zeit ist, dass hilft sehr, da wir sonst Gießkannen nehmen müssten. Am besten wäre ein direkter Anschluss an einen Wasserhahn zum Tank oder gleich an das Leitungssystem. Der Wasserfilter ist relativ schnell zugesetzt. Liegt evtl. am Standort (Hell und Warm) und der Abdeckung des Tanks (Algenbildung). Die Handhabung der Hähne ist problemlos und konnte nach kurzer Erklärung von allen bedient werden. Beide Systeme funktionieren problemlos. Für diese dichte Be‐ pflanzung würde ich aber die dünnere Leitung bevorzugen, wegen des geringeren Abstandes der Tropfauslässe. Falls es weitere Fragen gibt, einfach schreiben. Gruß an alle Beteiligten Michael Meichßner

    Email von Herrn Michael Meichßner vom 12. September 2012

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    5. Anlagen

    5.1 Vortrag Hr. Pellmann „Wassermanagement in Urban-Gardening-Projekten“

    5.2 Erster Projektbericht vom 27.02.2012 mit Bildern

    5.3 Zweiter Projektbericht vom 06.11.2012 mit Bildern

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    5.1 Vortrag Wassermanagement vom 22.09.2012

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    Bildnachweis: • Peter‐Lenné‐Schule – Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft • Wikimedia Commons (www.commons.wikimedia.org, Lizenz Creative Commons, GNU‐FDL) • Trockentoilette: Terra Nova Komposttoiletten (www.naturbauhof.de) • Zisterne: Otto Graf GmbH (www.graf‐online.de)

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    5.2 Erster Projektbericht vom 27.02.2012

    Urban Gardening in Berlin: Qualifizierung, Netzwerkbildung und modellhafte Umsetzung im Garten‐ und Landbau DBU Projekt AZ 29003‐44

    Erster Projektbericht der Peter-Lenné-Schule (OSZ Agrarwirtschaft) zum Teilprojekt 3

    Titel: Wassermanagement in „Urban Gardening“- Projekten Untertitel: Schüler der Peter-Lenné-Schule (Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft) beraten

    lokale „Urban Gardening“-Initiativen zum dezentralen Wassermanagement auf gärtnerisch genutzten Stadtflächen

    Vorhaben

    Im Rahmen des Teilprojekts „Wassermanagement in „Urban Gardening“-Projekten“ sollen Teil‐nehmerInnen des Ausbildungsgangs „Staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung Garten‐ und Landschaftsbau“ des Oberstufenzentrums Agrarwirtschaft modellhaft Akteure der Zielgruppe „Urbane GärtnerInnen“ (Privatpersonen, Nachbarschaftsgruppen etc.) zur dezentralen, ökologi‐schen und ökonomischen Wasserversorgung auf den von diesen genutzten städtischen Flächen beraten und gemeinsam mit ihnen praktische Lösungen realisieren. Die Arbeitsgruppe wendet das im Rahmen der Weiterbildung angeeignete Expertenwissen zum einen praktisch bei der Planung der Wasserversorgung und zum anderen didaktisch bei der Ver‐mittlung und Umsetzung des Vorhabens im Rahmen von partizipativen Workshops mit den „Ur‐ban Gardening“‐Initiativen an. Urbane GärtnerInnen sollen dabei Kenntnisse und Fertigkeiten zum Thema Wasserversorgung vermittelt bekommen. Das Projekt wird dokumentiert und kann als theoretische sowie praktische Anleitung „Urban‐Gardening“‐Initiativen dienen. Über den Projektrahmen hinaus soll damit auch der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen der „Urban Gardening Community“ und den Schülern des Ausbildungsgangs „Staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung Garten‐ und Landschaftsbau“, sowie Auszubildenden des Gartenbaus angeregt werden. Ziele

    Sämtliche Aktivitäten im Teilprojekt sind nach den Prinzipen des „selbstorganisierten Lernens in Gruppen“ und dem praxisorientieren “learning by doing” konzipiert. Urbane GärtnerInnen sowie die SchülerInnen werden gleichermaßen aktiv in den Prozess eingebunden. Es entsteht im Rahmen der formalen beruflichen Bildung ein im Sinne der Handlungsorientierung und Partizipation angelegtes Unterrichtsprojekt, das in der Realität umgesetzt werden soll. Hier‐bei kann formale berufliche Bildung mit informellen Das gesamte Unterrichtsprojekt wird dokumentiert (Pläne, Fotos etc.) und ausgewertet. Ein Leit‐faden „Wassermanagement in Urban Gardening‐Projekten“ soll entstehen. Inhalte des Leitfadens zum Thema „Wassermanagement“ können als übertragbares Ausbildungsprojekt in die verschie‐denen Ausbildungsgänge der Peter‐Lenné‐Schule übernommen werden. Zielgruppen Zielgruppe mit denen das Unterrichtsprojekt erarbeitet wird:

    Teilnehmer/innen der Weiterbildungskurse „Techniker/innen im Garten‐ und Landschaftsbau

  • Dokumentation Wassermanagement in

    Urban‐Gardening‐Projekten

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    Zielgruppe die von den Ergebnissen partizipiert:

    Auszubildende des Berufsfeldes Gärtner/in (ggf. Forstwirt/in) Lehrer/innen des Berufsfeldes Agrarwirtschaft Zielgruppe die an den der Praxisworkshops teilnehmen kann:

    Multiplikator/innen aus den Aktionsgruppen, aktive Bürger/innen, auch aus bildungsfernen Schichten Aktivitäten, Maßnahmen und erste Ergebnisse von November 2011 bis Februar 2012

    10/2011 Festlegung der Titel, Inhalte und Termine des ersten Halbjahres 11/2011 Aufbau von Kontakten zum Allmende‐Kontor und den Prinzessinnengärten 12/2012 Intensivierung des Austausches mit dem Allmende‐Kontor 12/2012 Vermessung des Geländes 01/2012 Erstellung eines Bestandsplanes für das Allmende‐Kontor 02/2012 Übernahme der Parzellierung des Allmende‐Kontors in die Planungsunterlagen Arbeitsplan für März bis Oktober 2012

    03/2012 Befragung bei „Urban Gardening“‐Initiativen zur Ermittlung des Wasserbedarfs der Nutzer, des speziellen Handlungsbedarfs, sowie gemeinsame Planung des Workshops

    04/2012 Workshop zum Thema „Möglichkeiten der dezentrales Wasserversorgung auf in‐

    nerstädtischen Flächen unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Rahmenbedingungen“ mit partizipativer Beteiligung der Nutzer

    05‐09/2012 Praxisworkshops (vor Ort) zur Anleitung bei der Installation einer Wasserversor‐gungsanlage für die gärtnerischen Flächen mit Betreuung, Vor‐ und Nachbereitung

    10/2012 Zweiter Zwischenbericht zum Teilprojekt 3 Arbeitsplan ab November 2012 bis 2014

    12/2012 Dokumentation und Zusammenstellung von Unterlagen, Arbeitsanleitungen und Plänen (Skizzen) zur dezentralen Wasserversorgung für das Allmende‐Kontor durch die Schüler

    Im Jahr 2013 ist eine Kooperation mit den Prinzessinnengärten für die zweite Durchführung des Projektes geplant und es soll eine Erprobung der Ergebnisse auf Übertragbarkeit stattfinden. Für eine eventuelle Überarbeitung des Unterrichtsprojektes aufgrund der erzielten Ergebnisse steht eine andere Technikerklasse bereit. Es werden wiederum Workshops unter Beteiligung der Nutzer stattfinden, neben einem Planungsworkshop sind bis zu drei Praxisworkshops geplant. Die TeilnehmerInnen der Workshops sollen als MultiplikatorInnen fungieren, die die Inhalte des Wassermanagements in ihre jeweilige Urban Gardening‐Initiative tragen und dort verbreiten. Öffentlichkeitsarbeit und Transfer bis August 2014

    Das Projekt wird als Leitfaden dokumentiert (Internet, Fachpresse etc.) und veröffentlicht. Des‐weiteren sind Projektpräsentationen und Teilnahmen an Fachtagungen und Messen geplant (Lan‐ger Tag der Stadtnatur, Grüne Woche etc.).

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    Abweichungen vom Projektantrag

    Das Projekt wird mit TechnikerschülerInnen der Staatlichen Fachschule für Gartenbau realisiert, die alle im Alter zwischen 20 und 35 Jahren sind. Die geplante Gründung einer Schülerfirma ist folglich nicht sinnvoll, da alle Teilnehmer über Erfahrungen in der Wirtschaft verfügen. Es bietet sich an, das Projekt mit ein oder zwei Klassen dieses Bildungsganges als Gemeinschaftsprojekt durchzuführen. Die beteiligten Auszubildenden werden vornehmlich aus dem Bereich des Gar‐tenbaus stammen, da in Berlin keine Landwirte ausgebildet werden. In der Ausbildung zum Forstwirt spielt das Wassermanagement eine eher untergeordnete Rolle, so dass diese Schüler nur am Rande an dem Projekt beteiligt werden könnten (umweltpolitische Aspekte und nachhal‐tige Entwicklung). Neben dem Kooperationspartner Allmende‐Kontor sollen als weiterer Partner die Prinzessinnen-gärten beraten und unterstützt werden. Anlagen

    Unterlagen zum Aufmaß im Dezember 2011 auf dem Tempelhofer Feld für das Allmende‐Kontor (Feldbücher, Skizzen und Pläne) Fotodokumentation der Aktivitäten (Besichtigungen, Abstimmungen, Vermessung) Klaus Pellmann 27.02.2012

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    Bilder zum ersten Projektbericht

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    5.2 Zweiter Projektbericht vom 06.11.2012 Urban Gardening in Berlin: Qualifizierung, Netzwerkbildung und modellhafte Umsetzung im Garten- und Landbau DBU Projekt AZ 29003-44

    Zweiter Projektbericht der Peter-Lenné-Schule (OSZ Agrarwirtschaft)

    zum Teilprojekt 3 Titel: Wassermanagement in „Urban Gardening“- Projekten Untertitel: Schüler der Peter-Lenné-Schule (Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft)

    beraten lokale „Urban Gardening“-Initiativen zum dezentralen Was-sermanagement auf gärtnerisch genutzten Stadtflächen

    1. Vorhaben Im Rahmen des Teilprojekts „Wassermanagement in „Urban Gardening“-Projekten“ sollen TeilnehmerInnen des Ausbildungsgangs „Staatlich geprüfter Techniker, Fachrich-tung Garten- und Landschaftsbau“ des Oberstufenzentrums Agrarwirtschaft modellhaft Akteure der Zielgruppe „Urbane GärtnerInnen“ (Privatpersonen, Nachbarschaftsgruppen etc.) zur dezentralen, ökologischen und ökonomischen Wasserversorgung auf den von diesen genutzten städtischen Flächen beraten und gemeinsam mit ihnen praktische Lö-sungen realisieren. Die Arbeitsgruppe wendet das im Rahmen der Weiterbildung angeeignete Expertenwis-sen zum einen praktisch bei der Planung der Wasserversorgung und zum anderen didak-tisch bei der Vermittlung und Umsetzung des Vorhabens im Rahmen von partizipativen Workshops mit den „Urban Gardening“-Initiativen an. Urbane GärtnerInnen sollen dabei Kenntnisse und Fertigkeiten zum Thema Wassermanagement vermittelt bekommen. Das Projekt wird dokumentiert und kann als theoretische sowie praktische Anleitung „Urban-Gardening“-Initiativen dienen. Über den Projektrahmen hinaus soll damit auch der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen der „Urban Gardening Community“ und den Schülern des Ausbildungsgangs „Staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“, sowie Auszu-bildenden des Gartenbaus angeregt werden. 2. Ziele Sämtliche Aktivitäten im Teilprojekt sind nach den Prinzipen des „selbstorganisierten Ler-nens in Gruppen“ und dem praxisorientieren “learning by doing” konzipiert. Urbane Gärt-nerInnen sowie die SchülerInnen werden gleichermaßen aktiv in den Prozess eingebun-den. Es entsteht im Rahmen der formalen beruflichen Bildung ein im Sinne der Handlungsori-entierung und Partizipation angelegtes Unterrichtsprojekt, das in der Realität umgesetzt werden soll. Hierbei kann formale berufliche Bildung mit informellen Lernsituationen in den Aktionsgruppen verbunden werden. Das gesamte Unterrichtsprojekt wird dokumentiert (Pläne, Fotos etc.) und ausgewertet. Ein Leitfaden „Wassermanagement in Urban Gardening-Projekten“ soll entstehen. Inhalte des Leitfadens zum Thema „Wassermanagement“ können als übertragbares Ausbil-dungsprojekt in die verschiedenen Ausbildungsgänge der Peter-Lenné-Schule übernom-men werden.

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    3. Zielgruppen Zielgruppe mit denen das Unterrichtsprojekt erarbeitet wird: Teilnehmer/innen der Weiterbildungskurse „Techniker/innen im Garten- und Landschafts-bau Zielgruppe die von den Ergebnissen partizipiert: Auszubildende der Berufsgruppe Gärtner/in (ggf. Forstwirt/in) Lehrer/innen des Berufsfeldes Agrarwirtschaft Zielgruppe die an den der Praxisworkshops teilnehmen kann: Multiplikator/innen aus den Aktionsgruppen aktive Bürger/innen, auch aus bildungsfernen Schichten 4. Aktivitäten, Maßnahmen und erste Ergebnisse

    von November 2011 bis Februar 2012 10/2011 Festlegung der Titel, Inhalte und Termine des ersten Halbjahres 11/2011 Aufbau von Kontakten zum Allmende-Kontor und den Prinzessinengärten 12/2011 Intensivierung des Austausches mit dem Allmende-Kontor 12/2011 Vermessung des Geländes 01/2012 Erstellung eines Bestandsplanes für das Allmende-Kontor 02/2012 Übernahme der Parzellierung des Allmende-Kontors in die

    Planungsunterlagen 5. Aktivitäten, Maßnahmen und Ergebnisse

    von März 2012 bis Oktober 2012 28.02.2012 Ortstermin mit Nutzern (Allmende-Kontor) und Grün Berlin zur

    Ermittlung des Wasserbedarfs und der Möglichkeiten der Wasserversorgung (Tempelhofer Feld)

    16. u. 22.03.2012 Projektarbeit der TechnikerschülerInnen zum Thema „Möglich-keiten der dezentralen Wasserversorgung auf innerstädtischen Flächen unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Rahmenbedingungen“

    18. u. 19.04.2012 Projektarbeit der TechnikerschülerInnen zum Thema „Möglich-keiten der dezentralen Wasserversorgung auf innerstädtischen Flächen unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Rahmenbedingungen“

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    21.04.2012 Präsentation der Ergebnisse vor den Nutzern (Allmende-Kontor)

    vor Ort (Tempelhofer Feld)

    26.04.2012 Nachbereitung der Präsentation durch die TechnikerschülerInnen

    21.,23. u. 29.05.2012

    Projektarbeit der TechnikerschülerInnen zur Vorbereitung des Praxisworkshops

    31.05.2012 Praxisworkshop der TechnikerschülerInnen mit Nutzern (Allmende-Kontor) auf dem Tempelhofer Feld „Installation einer Wasserver-sorgungsanlage auf dem Bienenbeet“

    11.09.2012 Projektarbeit der TechnikerschülerInnen „ Erfahrungsberichte zum Praxisworkshop am 31.05.2012“

    18.09.2012 Präsentation der Ergebnisse (HU Berlin, Severin Halder)

    25.09.2012 Projektarbeit der TechnikerschülerInnen „Überarbeitung der bisherigen Arbeiten“

    01.11.2012 Zweiter Zwischenbericht zum Teilprojekt 3 6. Arbeitsplan ab November 2012 bis 2014 12/2012 Dokumentation und Zusammenstellung von Unterlagen, Arbeitsanleitungen

    und Plänen (Skizzen) zur dezentralen Wasserversorgung für das Allmende-Kontor durch die Schüler

    2013 Kooperation mit Allmene-Kontor: Idealer/Professioneller/Wasseroptimierter Hoch-

    beetbau Im Jahr 2013/2014 ist eine Kooperation mit den Prinzessinengärten für die zweite Durchführung des Projektes geplant. Es soll eine Erprobung der Ergebnisse auf Übertragbarkeit stattfinden. Für eine eventuelle Überarbeitung des Unterrichtsprojektes aufgrund der erzielten Ergebnisse steht eine andere Technikerklasse bereit. Es werden wiederum Workshops unter Beteiligung der Nutzer stattfinden, neben einem Planungsworkshop sind bis zu drei Praxisworkshops geplant. Die TeilnehmerInnen der Workshops sollen als MultiplikatorInnen fungieren, die die Inhal-te des Wassermanagements in ihre jeweilige Urban Gardening-Initiative tragen und dort verbreiten. 7. Öffentlichkeitsarbeit und Transfer bis August 2014 Das Projekt wird als Leitfaden dokumentiert (Internet, Fachpresse etc.) und veröffentlicht. Desweiteren sind Projektpräsentationen und Teilnahmen an Fachtagungen und Messen geplant (Langer Tag der Stadtnatur, Grüne Woche etc.).

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    8. Abweichungen vom Projektantrag Das Projekt wird mit TechnikerschülerInnen der Staatlichen Fachschule für Gartenbau realisiert, die alle im Alter zwischen 20 und 35 Jahren sind. Die geplante Gründung einer Schülerfirma ist folglich nicht sinnvoll, da alle Teilnehmer über Erfahrungen in der Wirt-schaft verfügen. Es bietet sich an, das Projekt mit ein oder zwei Klassen dieses Bildungs-ganges als Gemeinschaftsprojekt durchzuführen. Die beteiligten Auszubildenden werden vornehmlich aus dem Bereich des Gartenbaus stammen, da in Berlin keine Landwirte ausgebildet werden. In der Ausbildung zum Forstwirt spielt das Wassermanagement eine eher untergeordne-te Rolle, so dass diese Schüler nur am Rande an dem Projekt beteiligt werden könnten (umweltpolitische Aspekte und nachhaltige Entwicklung). Neben dem Kooperationspartner Allmende-Kontor sollen als weiterer Partner die Prin-zessinengärten beraten und unterstützt werden. 9. Anlagen

    • Unterlagen zur Präsentation und zum Workshop

    • 2. Fotodokumentation der Aktivitäten (Präsentationen und Workshop) Udo Kahlert Fachbereichsleitung Gartenbau Peter-Lenné-Schule

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    Bilder zum zweiten Projektbericht

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