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Referate der siebten Frfihjahrst~gung 41 kontraktionsfahig. Es ~mrde untersueht, wetchen Einfiul~ der pH-Wert des Milieus auf die Wirkung quarti~rer und terti~rer Parasympathomi- metiea ausiibt. Die einzelnen Substanzen werden durch die Affinitat, die intr'msic activity und die Steilheit der Konzentrations-Wirkungs- Kurven eharakterisiert. Drei Parameter sind vom pIt-Wert abhgngig: 1. Die A/]init~it ist proportional der Konzentration an Kationen, die das Amin jeweils bildet, dementsprechend bleibt sie bei den quart4ren Ver- bindungen unver~ndert, bei den tertii~ren Substanzen (Piloearpin, Areeaidinester) bestimmt der pK-Wert die Affinit~t. 2. Die intrinsic activity der quartgren Amine bleibt fiber den untersuchten pH-Bereieh unver~ndert, die der tertigren Amine nimmt mit fallender [It +] zu. 3. Die Konzentragon~-Wirkungs-Kurven der quart~ren und der terti~ren Parasympathomimetica sind bei saurem pH-Wert erheblich steiler als bei alkalischem pH-~Vert des Milieus. -- Es wird damit gezeigt, dal~ sowohl die Agonisten wie auch der Musea.rin-artige Receptor (bzw. das Erfolgsorgan) vom pH-Wert des Mediums beeinfluBt werden kSnnen. Prof. Dr. IIEnvz L~LLMA~U~ Institut fdr Pharmakologie der Unive~i~t, 23 Kiet, Hospitalstr. 4--6 Ver~nderungen des Catecholamingehaltes im Herzen and Gehirn yon Ratten naeh Behandlung mit a.methylierten Cateeholaminanalogen. Yon L. MA~Pr]:E,M. ~I]~n~R,P. R. HEI)WALL und H. BRUNNER Bei renal hypertonischen R~tten, die il Tage lang t~glich p.o. mit D,L-~-~-DOPA, L-~-M-Noradrenalin HC1, D,L-g-MMT, L-MetaxaminoL bitartrat oder D,L-a-MT behandelt worden waren (dieselben Tiere wie bei B~V~-NFn~et al.) wurde tier l~oradrenalingehalt im Herzen und Gehirn fluorimetrisch, der Gehalt an g-M-Noradrenalin am Blutdruek der despinalisierten Ratte bestimmt. Na~ch Gabe der Aminosa~uren land sich eine dosisabhangige Nor- adrenalinentleerung yon Herz und Gehirn, die nach den hSchsten Dosen ~-~-DOPA 80 bzw. 74°/0, naeh g-NL~IT ~90 bzw. 86°/0 und nach ~-MT 59 bzw. 760/0 betrug. 10mg/kg-Tag ~-M-Noradrenalin p.o. reduzierten im Iterzen den Noradrenalingehalt um 55°/o und veri~nderten den Gehalt im Gehirn nicht. 10 mg/kg - Tag Metaraminol p.o. senkten den Noradrenalingehalt im Herzen um mehr als 95°/o nnd im Gehirn um 450/0. Nach kleineren Dosen Metaranfinol wurde nur im Herzen eine Verminderung festgestellt. Nach 300 mg/kg. Tag D,L-~-~-DOPA p.o. wurde im Herzen eine ~-M-Noradrenalinkonzentration yon 1,3 ± 0,14y/g Feuchtgewicht, im Gehh'n yon 0,82 ± 0,05y/g gefunden. Diese Konzentration ist etwa 1,5--2mal so hoch wie der normale Catecholamingehult. Dassetbe liel~

Veränderungen des Catecholamingehaltes im Herzen und Gehirn von Ratten nach Behandlung mit α-methylierten Catecholaminanalogen

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Referate der siebten Frfihjahrst~gung 41

kontraktionsfahig. Es ~mrde untersueht, wetchen Einfiul~ der pH-Wert des Milieus auf die Wirkung quarti~rer und terti~rer Parasympathomi- metiea ausiibt. Die einzelnen Substanzen werden durch die Affinitat, die intr'msic activity und die Steilheit der Konzentrations-Wirkungs- Kurven eharakterisiert. Drei Parameter sind vom pIt-Wert abhgngig: 1. Die A/]init~it ist proportional der Konzentration an Kationen, die das Amin jeweils bildet, dementsprechend bleibt sie bei den quart4ren Ver- bindungen unver~ndert, bei den tertii~ren Substanzen (Piloearpin, Areeaidinester) bestimmt der pK-Wert die Affinit~t. 2. Die intrinsic activity der quartgren Amine bleibt fiber den untersuchten pH-Bereieh unver~ndert, die der tertigren Amine nimmt mit fallender [It +] zu. 3. Die Konzentragon~-Wirkungs-Kurven der quart~ren und der terti~ren Parasympathomimetica sind bei saurem pH-Wert erheblich steiler als bei alkalischem pH-~Vert des Milieus. -- Es wird damit gezeigt, dal~ sowohl die Agonisten wie auch der Musea.rin-artige Receptor (bzw. das Erfolgsorgan) vom pH-Wert des Mediums beeinfluBt werden kSnnen.

Prof. Dr. IIEnvz L~LLMA~U~ Institut fdr Pharmakologie der Unive~i~t, 23 Kiet, Hospitalstr. 4--6

Ver~nderungen des Catecholamingehaltes im Herzen and Gehirn yon Ratten naeh Behandlung mit a.methylierten Cateeholaminanalogen. Yon L. MA~Pr]:E, M. ~I]~n~R, P. R. HEI)WALL und H. BRUNNER

Bei renal hypertonischen R~tten, die i l Tage lang t~glich p.o. mit D,L-~-~-DOPA, L-~-M-Noradrenalin HC1, D,L-g-MMT, L-MetaxaminoL bitartrat oder D,L-a-MT behandelt worden waren (dieselben Tiere wie bei B~V~-NFn~ et al.) wurde tier l~oradrenalingehalt im Herzen und Gehirn fluorimetrisch, der Gehalt an g-M-Noradrenalin am Blutdruek der despinalisierten Ratte bestimmt.

Na~ch Gabe der Aminosa~uren land sich eine dosisabhangige Nor- adrenalinentleerung yon Herz und Gehirn, die nach den hSchsten Dosen ~-~-DOPA 80 bzw. 74°/0, naeh g-NL~IT ~90 bzw. 86°/0 und nach ~-MT 59 bzw. 760/0 betrug. 10mg/kg-Tag ~-M-Noradrenalin p.o. reduzierten im Iterzen den Noradrenalingehalt um 55°/o und veri~nderten den Gehalt im Gehirn nicht. 10 mg/kg - Tag Metaraminol p.o. senkten den Noradrenalingehalt im Herzen um mehr als 95°/o nnd im Gehirn um 450/0. Nach kleineren Dosen Metaranfinol wurde nur im Herzen eine Verminderung festgestellt.

Nach 300 mg/kg. Tag D,L-~-~-DOPA p.o. wurde im Herzen eine ~-M-Noradrenalinkonzentration yon 1,3 ± 0,14y/g Feuchtgewicht, im Gehh'n yon 0,82 ± 0,05y/g gefunden. Diese Konzentration ist etwa 1,5--2mal so hoch wie der normale Catecholamingehult. Dassetbe liel~

42 Referate der siebten Friihjahrstagung

sieh aueh naeh Behandlung mit 10 mg/kg- Tag ~-M-Noradrenalin HC1 p.o. im Herzen nachweisen (1,25 ± 0,23 y/g). Trotz dieser ~hnliehkeit wirkte aber nur ~-M-DOPA antihypertensiv. Eine Entspeicherung von Noradrenalin ira Gehirn scheint keine Bedingung fiir die Blutdruck- senkung zu sein, da Metaraminol in Dosen, die im Gehirn den Catechol- amingehalt nicht ver/inderten, antihypertensiv wirkte. Es fand sich auch keine Beziehung zwischen der Aktivierbarkeit des Sympathicus durch Eserin (Blutdrucksteigerung an Rat ten in Urethannarkose) und der antihypertensiven Wirkung der genannten Substanzen. Nur naeh elft~giger Vorbehandlung mit ~-~-DOPA war der Eserineffekt reduziert, jedoeh nicht naeh Gabe yon ~-~-Noradrenalin, zc-MMT oder Metara- minol.

Literatur BRUNNER, H., P. R. HEDWALL, L. 1V[AITRE U. M. t~EIER: Naunyn-Schmiedebergs

Arch. exp. Path. Pharmak. 9~55, 5 (1966).

Dr. L. M~TRE Forschungslaboratorium der CIBA AG, Pharmazcutische Abteilung, CH-4 Basel

Kinetik der Formaldehyd- und Ameisens~iureoxydation bei versehie- denen Tierspecies. Von G. MALOR~Y

Gem/~l~ frfiheren Versuehen mit RIETBROCK U. SCHNEIDER (1965) yard Formaldehyd (FA) bei intravenSser Gabe raseh yon den roten Blut- kSrperehen aufgefangen und zu Ameisens/£ure (AS) oxydiert. Zur Mes- sung der Kinetik dieser Vorg~nge dienen die folgenden Versuehsanord- nungen: 1. Bestimmung des zeitliehen Ablaufs der FA-0xydat ion und der AS-Elimination bei Kaninchen, Meersehweinehen, Rat ten und Katzen in Abh/~ngigkeit yon der Infusionsgesch~Jndigkeit; 2. Beein- flussung der AS-0xydat ion dureh Folsaure bzw. Methotrexat.

Dem Verschwinden des FA aus dem Blur liegt bei halblogarithmischer Darstellung keine Exponentialfunktion zugrunde. Im Gegensatz zur AS ist die Elimination des FA nieht proportional der jewefls vorhandenen Konzentration. Fiir die untersuehten Tierspeeies 1/~l~t sich ffir FA ein- heitlich eine biologisehe ttalbwertszeit yon 1 rain ermitteln; dies sprieht ffir einen einheitliehen Entgiftungsmeehanismus. Das Verschwinden des FA wird bei drei Infusionsgeschwindigkeiten gemessen: 8 ml/min, 2 ml/min und 0,5 ml/min. Stets wird die gleiehe FA-Menge (1,17 mM/kg) als 0,2 M L5sung infundiert. Bei der langsamen Geschwindigkeit yon 0,5 ml/min ist w/~hrend und nach der Infusion -- /~hnlich wie bei der oralen Zufuhr -- ira Blur praktisch kein FA nachweisbar, sondern nur die in den Erythrocyten aus dem FA stiirmiseh gebildete AS. Es ist die Ent- giftungsgeschwindigkeit des FA. -- Die Elimination der AS, die aus dem