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Verbundabdichtungen in Nassräumen Vor- & Nachteile, sowie Anmerkungen zum aktuellen ZDB-Merkblatt Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel, Sachverständiger für Schäden an Gebäuden Stand: 14. März 2014 49 Seiten und 113 Abbildungen Diese Seminarunterlage ist urheberrechtlich geschützt. Sie darf - auch bei elektronischer Übermittlung - nur ungekürzt wiedergegeben werden. Jede weitere Verwendung, auch auszugsweise, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung durch den Verfasser.

Verbundabdichtungen in Nassräumen Vor- & Nachteile, sowie ... · geregelt) und der Liste C Lfd. Nr. 2.13 (= bauaufsichtlich nicht geregelt). Die für das Wohnungsbad mit Duschwanne

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Verbundabdichtungen in Nassräumen

Vor- & Nachteile, sowie Anmerkungen zum aktuellen ZDB-Merkblatt

Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel, Sachverständiger für Schäden an Gebäuden

Stand: 14. März 2014

49 Seiten und 113 Abbildungen

Diese Seminarunterlage ist urheberrechtlich geschützt. Sie darf - auch bei elektronischer Übermittlung - nur

ungekürzt wiedergegeben werden. Jede weitere Verwendung, auch auszugsweise, bedarf der ausdrücklichen

Zustimmung durch den Verfasser.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 2 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Inhalt Seite

1 Einleitung 3

2 Regelwerksituation 3

3 Vergleich der Abdichtungsarten 4

4 Abdichtungsprodukte 7

5 Bemessung nach ZDB-Merkblatt 8

6 Gefälle 16

7 Trockenschichtdicke 17

8 Reparierbarkeit 20

9 Abdichtungsdetails 20

9.1 Bewegungsfugen und Estrichrandfugen 22

9.2 Durchdringungen und Einbauteile 28

9.3 Bodenabläufe 32

9.4 Übergang Nassraum/Trockenraum 35

9.5 Türzargen 39

9.6 Dusch- und Badewannen 40

9.7 Bodengleiche Duschen 42

9.8 Dübel 45

10 Fazit 46

11 Literaturverzeichnis 48

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 3 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

1 Einleitung

Zur Abdichtung von Bädern im Wohnungsbau kommen heute überwiegend Abdichtungen im

Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen (normative Abkürzung „AIV“ und im Weiteren als

„Verbundabdichtungen“ bezeichnet) zur Ausführung. Verbundabdichtungen werden zuneh-

mend auch bei hoch beanspruchten Boden- und Wandflächen in Wellness-Bereichen von

Hotels, Schwimmbädern, gewerblich genutzten Küchen, Lebensmittel verarbeitenden Betrie-

ben etc. eingesetzt.

Aus abdichtungstechnischer Sicht macht es zunächst keinen Unterschied, ob sich das

abzudichtende Bad in einem konventionell, d. h. massiv errichteten Gebäude befindet oder in

einem Haus in Holzbauweise. In beiden Fällen muss die Abdichtung „dicht“ sein und bleiben.

Die möglichen Folgeschäden einer nicht funktionierenden Innenraumabdichtung sind jedoch

bei Häusern in Holzbauweise ungleich höher. Umso wichtiger ist es daher, sich mit den Vor-

und Nachteilen der Konstruktionsart „Verbundabdichtung“ genau auseinander zu setzen.

2 Regelwerksituation

Flüssig zu verarbeitende Verbundabdichtungen sind nicht Bestandteil der im Dezember 2011

redaktionell überarbeiten DIN 18195-5 „Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser … in

Nassräumen“ [1], gleichwohl aber bereits seit Dezember 2008 im Teil 2 der DIN 18195

„Stoffe“ [2] enthalten. Diese unbefriedigende Regelwerksituation wird noch bis zum Erschei-

nen der geplanten DIN 18534 „Abdichtungen von Innenräumen“ [3] andauern.

Nach dem Wortlaut der Überschrift zur Bauregelliste A Teil 2 Abschnitt 2 [4] zählen die

Verbundabdichtungen zu solchen Bauprodukten, für die es „technische Baubestimmungen

oder allgemein anerkannte Regeln der Technik nicht oder nicht für alle Anforderungen gibt

und die hinsichtlich dieser Anforderungen nach allgemein anerkannten Prüfverfahren

beurteilt werden können“. Sie werden dort unter der laufenden Nummer 2.51 wie folgt

gelistet: „Abdichtungen im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen für Bauwerksabdich-

tungen gegen nichtdrückendes Wasser bei hoher Beanspruchung wie z. B. in Nassräumen

im öffentlichen und gewerblichen Bereich sowie gegen von innen drückendes Wasser wie

z. B. bei Schwimmbecken im Innen- und Außenbereich“.

Die bauaufsichtlichen Anforderungen (Einhaltung der Landesbauordnungen) gelten als

erfüllt, wenn das Bauprodukt bzw. der Bausatz „Verbundabdichtungen“ über einen

Verwendbarkeitsnachweis in Form eines allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisses

(„abP“) verfügt. Nach diesseitiger Auffassung ändert jedoch die Existenz eines solchen

Prüfzeugnisses nichts daran, dass es sich bei den Verbundabdichtungen um ein noch nicht

in Normen hinreichend geregeltes Bauprodukt handelt.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 4 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Da jedoch ein Bauprodukt, dessen Einsatz bauaufsichtlichen Mindestanforderungen genügt,

nicht automatisch zugleich den anerkannten Regeln der Technik entspricht [5], muss bis zum

Erscheinen der neuen DIN 18534 der Einsatz der nicht geregelten, aber bauaufsichtlich

„zugelassenen“ Verbundabdichtungen zumindest bei Vorliegen der hohen Beanspruchung

nach vorheriger eingehender sowie umfassender Aufklärung und Beratung auch gesondert

vertraglich vereinbart werden.

Einziges und damit zugleich maßgebliches Regelwerk ist das im August 2012 überarbeitete

ZDB-Merkblatt „Verbundabdichtungen“ [6] in Verbindung mit dem im August 2012 erstmals

erschienenen ZDB-Leitfaden „Abläufe und Rinnen“ [7]. In diesen beiden Regelwerken

werden indes ausschließlich flüssig zu verarbeitende Abdichtungsstoffe beschrieben und

nicht alle darin enthaltenen Regelungen sollten kritiklos übernommen werden.

3 Vergleich der Abdichtungsarten

Abdichtungen, bei denen Fliesen- bzw. Platten-Beläge und -Bekleidungen unmittelbar auf

der Abdichtung im Dünnbettverfahren verlegt bzw. angesetzt werden und die demzufolge mit

der Abdichtung im Verbund stehen, unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Anordnung

grundlegend von der traditionellen Bahnenabdichtung nach DIN 18195-5. Der wesentliche

technische Vorteil von Verbundabdichtungen besteht in der geänderten Wasserableitung.

Während sich bei der traditionellen Abdichtung nach DIN 18195-5 die Abdichtung jeweils

hinter einer gesondert zu verankernden Putzschicht oder einer Vorsatzschale (Abbildung 1)

bzw. unter dem Estrich (Abbildung 2) befindet und diese Bauteile in Abhängigkeit von ihrer

Wasserbelastung dauerfeucht bzw. dauernass sind, wird bei der Verbundabdichtung das

Wasser schon vor diesen Bauteilschichten abgeführt.

Abb. 1: Gegenüberstellung von Bahnenabdichtung und Verbundabdichtung

für den Bereich Wand

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 5 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 2: Gegenüberstellung von Bahnenabdichtung und Verbundabdichtung

für den Bereich Fußboden

Dieser Vorteil kommt insbesondere bei der Abdichtung von Fußböden gewerblicher Küchen,

öffentlicher Duschen, Wellness-Bereichen und bei Schwimmbeckenumgängen zum Tragen.

Hier sind Verbundabdichtungen insbesondere im Hinblick auf die hygienischen

Anforderungen weitaus günstiger zu bewerten als traditionelle bahnenförmige Abdichtungen

nach DIN 18195-5, bei denen das mit Pflege- und Desinfektionsmitteln, Fetten, Ölen,

Säuren, Fettsäuren etc. durchsetzte Wasser (= Abwasser!) erst langsam den Estrich und ggf.

weitere darunter befindliche Bauteilschichten durchsickern muss, bevor es die eigentliche

Abdichtung erreicht. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen ein typisches Beispiel einer Hotelküche

mit dem sich zeitweise auf der Dichtschicht unter dem Estrich stauenden Abwasser. Was

sich mit diesen Abbildungen nicht darstellen lässt, ist der auffällige Geruch, welcher bei der

Herstellung dieser Öffnungsstelle wahrgenommen wurde.

Abb. 3 + 4: Hotelküche mit Nassraumabdichtung aus Bitumenbahnen und dem sich zeitweise auf der Dicht-

schicht stauenden Abwasser

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 6 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Aufgrund der bei diversen Objekten gesammelten Erfahrungen vertrete ich daher schon seit

Jahren die Auffassung, dass in den hier genannten Beispielen traditionelle Abdichtungen

nach DIN 18195 nicht mehr praxisgerecht sind und auch nicht mehr den anerkannten Regeln

der Technik entsprechen [8].

Der Nachteil von Verbundabdichtungen besteht dagegen im Fehlen entsprechender Produkt-

normen mit der sich daraus ergebenden Notwendigkeit, dass deren Einsatz unter Einhaltung

der Hinweis- und Aufklärungspflichten gesondert schriftlich vereinbart werden muss (siehe

oben).

Mitunter kommt es daher auch zur Kombination beider Abdichtungsarten. Hierbei übernimmt

dann die Verbundabdichtung die Funktion der Primärabdichtung und die bahnenförmige

Abdichtung dient als Sekundär- oder Notabdichtung.

Diese Kombination funktioniert indes nur dann, wenn die Wasserableitung beider Abdich-

tungsebenen sichergestellt ist. Abbildung 5 zeigt ein Beispiel aus dem Wellness-Bereich

eines Hotels, bei dem man die aus Bitumenbahnen bestehende Sekundär- bzw.

Notabdichtung gefällelos auf der Stahlbetondecke eingebaut und zudem bei den Boden-

abläufen Dichtringe zwischen dem Ablaufkörper und dem Aufsatzstück des Bodenablaufs

eingebaut hatte mit der Folge, dass das Wasser überhaupt nicht abfließen konnte.

Doch selbst wenn man den Ablauf sichergestellt hätte, besteht die Gefahr, dass die Schlitze

zwischen Ablaufkörper und Aufsatzstück mit der Zeit verstopfen, wenn sich die aus dem

Estrichmörtel gelösten Kalkanteile unter Einwirkung des Sauerstoffs aus der Luft zu

Calciumcarbonat umbilden. Abbildung 6 zeigt ein Extrembeispiel von Kalkablagerungen bei

einem Bodenablauf eines Beckenumgangs eines nur drei Jahre alten Schwimmbads, bei

dem ebenfalls die Verbundabdichtung (Primärabdichtung) hinterlaufen wurde.

Abb. 5: Stehendes (Ab-)Wasser auf der gefälle-

losen, nicht entwässerbaren Sekundär-

bzw. Notabdichtung im Wellness-Be-

reich eines Hotels

Abb. 6: Massive Ablagerungen innerhalb des

Bodenablaufs eines Beckenumgangs

eines erst drei Jahre alten Hotel-

Schwimmbads

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 7 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

4 Abdichtungsprodukte

Bei den flüssig aufzubringenden Verbundabdichtungen ist zwischen den nachstehenden

Gruppen zu differenzieren:

Polymerdispersionen (Abbildung 7)

Kunststoff-Mörtelkombinationen (= mineralische Dichtungsschlämmen; Abbildung 8)

Reaktionsharze (Abbildungen 9 und 10).

Abb. 7: Polymerdispersion (Quelle: www.pci-

augsburg.de)

Abb. 8: Mineralische Dichtungsschlämme

(Quelle: www.schomburg.de)

Abb. 9: Reaktionsharzabdichtung in einer

gewerblich genutzten Küche

Abb. 10: Reaktionsharzabdichtung in einer ge-

werblich genutzten Küche inklusive

Dichtbandeinlage und Probeentnah-

mestelle

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 8 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

5 Bemessung gemäß ZDB-Merkblatt

Während nach DIN 18195-5 noch das Vorhandensein eines Bodenablaufs maßgebliches

Kriterium dafür ist, ob man es mit einem „Nassraum“ zu tun hat oder nicht, und die Norm

übliche Wohnungsbäder (= Wohnungsbäder ohne Bodenablauf) nicht als Nassraum einstuft,

gleichwohl aber auf deren in aller Regel erforderlichen Schutz vor Feuchte verweist,

orientiert sich das ZDB-Merkblatt an den in der Praxis tatsächlich zu erwartenden Bean-

spruchungen.

Das ZDB-Merkblatt stellt in diesem Zusammenhang nachstehende Abdichtungsgrundsätze

voran:

Alle Flächen, die bestimmungsgemäß durch Feuchte mäßig oder hoch beansprucht

werden, müssen grundsätzlich abgedichtet werden.

Im hoch beanspruchten Bereich sind nur feuchteunempfindliche Untergründe

zulässig.

Im mäßig beanspruchten Bereich können auch feuchteempfindliche Untergründe mit

Abdichtung eingesetzt werden.

Bei Flächen mit Bodenablauf dürfen keine feuchteempfindlichen Untergründe

eingesetzt werden.

Bei feuchteunempfindlichen Untergründen im mäßig beanspruchten Bereich ist eine

Abdichtung auf Wandflächen nicht zwingend erforderlich.

Das ZDB-Merkblatt unterscheidet fünf Beanspruchungsklassen (Abbildung 11), von denen

mit Bezug auf das Abdichten in Innenräumen nur die Beanspruchungsklassen A0, A und C

von Bedeutung sind (Abbildungen 12 und 13).

Abb. 11:

Beanspruchungsklas-

sen für Verbundabdich-

tungen gemäß ZDB-

Merkblatt

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 9 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 12: Verwendungsbereiche nach dem aktuellen ZDB-Merkblatt bei hoher Beanspruchung für den „bauauf-

sichtlich geregelten Bereich“

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 10 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 13: Verwendungsbereiche nach dem aktuellen ZDB-Merkblatt bei mäßiger Beanspruchung für den „bau-

aufsichtlich nicht geregelten Bereich“

Die im ZDB-Merkblatt vorgenommene Differenzierung in „bauaufsichtlich geregelt“ und

„bauaufsichtlich nicht geregelt“ basiert auf den diesbezüglichen Inhalten der Bauregelliste

des DIBt (siehe oben), und zwar der Bauregelliste A Teil 2 lfd. Nr. 2.50 (= bauaufsichtlich

geregelt) und der Liste C Lfd. Nr. 2.13 (= bauaufsichtlich nicht geregelt).

Die für das Wohnungsbad mit Duschwanne vorgenommene Differenzierung widerspricht

nach diesseitiger Auffassung den in der Praxis zu erwartenden Wasserbeanspruchungen. So

wird eine Wandfläche in der Dusche eines Wohnungsbades bei einer vierköpfigen Familie

mitunter ähnlich mit Wasser beaufschlagt wie zum Beispiel die Wand einer Dusche in einem

Fitness-Center (Abbildung 14).

Außerdem ist auch nicht erkennbar, wie sich die Verbundabdichtungen technisch unter-

scheiden. So ist mir kein Hersteller bekannt, der in seinen technischen Merkblättern und

Verarbeitungsanleitungen hinsichtlich der einzuhaltenden Trockenschichtdicke der flüssig zu

verarbeitenden Verbundabdichtungen zwischen dem bauaufsichtlich geregelten und dem

bauaufsichtlich nicht geregelten Bereich unterscheidet.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 11 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 14:

Gegenüberstellung der Wasserbelastun-

gen bei einem Nassraum (z. B. Dusche

in einem Fitness-Center) und bei einem

Wohnungsbad

Eine wesentliche Neuerung, die seit August 2012 im ZDB-Merkblatt enthalten ist, betrifft die

Wohnungsbäder mit bodengleichen Duschen. So wurde bei dem Verwendungsbereich A0

der noch in der Fassung Januar 2010 enthaltene Hinweis „Bodenflächen mit Abläufen in

diesen Anwendungsbereichen“ ersatzlos gestrichen. Daraus folgt, dass die Bodenflächen

von Wohnungsbädern mit bodengleichen Duschen seit August 2012 nicht mehr als mäßig,

sondern als hoch beansprucht eingestuft wurden. Hintergrundinformationen hierzu findet

man indes nicht im ZDB-Merkblatt, sondern in dem ZDB-Leitfaden, der erstmals im August

2012 erschienen ist.

Aus den zugehörigen Anwendungstabellen des ZDB-Merkblatts ist dann im Einzelnen zu

entnehmen, welches flüssig zu verarbeitende Produkt bei welchen Untergründen und Bean-

spruchungsklassen zur Abdichtung eingesetzt werden kann (Abbildungen 15 und 16).

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Neueinstufung der Bodenflächen von Bädern

mit bodengleichen Duschen natürlich auch höhere Anforderungen an die Untergründe nach

sich zieht. Dieses betrifft nicht nur den Estrich, sondern auch diejenigen direkt und indirekt

beanspruchten Wandflächen, auf denen die Verbundabdichtung appliziert wird.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 12 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 16:

Bemessung

gemäß ZDB-

Merkblatt für

den Bereich

Wand

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 13 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 15:

Bemessung

gemäß ZDB-

Merkblatt für

den Bereich

Boden

Der Hinweis in der Anwendungstabelle für den Bereich Wand, wonach auf feuchte-

unempfindlichen Untergründen bei mäßiger Beanspruchung eine Abdichtung nicht zwingend

erforderlich sei, wird wohl auch weiterhin zu unterschiedlichen Auffassungen führen. So

werden im Abschnitt 7 des ZDB-Merkblatts nachstehende „stoffliche Aufbauten“ als feuchte-

unempfindlich definiert:

Beton

Zementäre Dichtputze

Putze der Mörtelgruppen P II und P III

Mauerwerk

Porenbeton

Zementgebundene mineralische Bauplatten.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 14 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Dieser Definition kann mit Ausnahme des Baustoffs „Beton“ m. E. nicht oder nur sehr bedingt

zugestimmt werden. Die Zuordnungen stehen außerdem im Widerspruch zu den

Abdichtungsgrundsätzen des ZDB-Merkblatts (siehe oben). Sofern in den verbleibenden

Fällen wirklich auf eine Abdichtung verzichtet wird, muss dieses nicht nur entsprechend

kommuniziert, sondern auch ausdrücklich vertraglich vereinbart werden.

Bei den Diskussionen, die heute im Zusammenhang mit Verbundabdichtungen geführt

werden, geht es allerdings zunehmend weniger um die Grundsatzfrage, ob direkt bean-

spruchte Flächen von Wohnungsbädern abzudichten sind oder nicht, sondern vielmehr um

Detailfragen wie zum Beispiel der richtigen Einbauweise von Dusch- und Badewannen [9].

Neben den Bemessungsregeln („Anwendungstabellen“) enthält das ZDB-Merkblatt zusätz-

liche Anwendungsbeispiele in Form von Skizzen für die „prinzipielle Anordnung von Ver-

bundabdichtungen“ (Abbildungen 17 bis 22).

Abb. 17: Anwendungsbeispiel 1: Wohnungs-

bad mit Badewanne als Dusche

Abb. 18: Anwendungsbeispiel 2: Wohnungsbad mit

Badewanne und separater Dusche

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 15 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 19: Anwendungsbeispiel 3: Wohnungsbad

mit Badewanne, separater Dusche

inklusive wirksamem Spritzschutz und

feuchteunempfindlichem Boden

Abb. 20: Anwendungsbeispiel 4: Wohnungsbad

mit Badewanne und separater boden-

gleicher Dusche

Abb. 21: Anwendungsbeispiel 6: Wohnungs-

bad mit separater Dusche inklusive

wirksamem Spritzschutz und zu-

sätzlichem Bodenablauf im Raum

Abb. 22: Anwendungsbeispiel 7: Duschen in

Sportanlagen bzw. Schwimmbädern

Wie auf diesen Abbildungen ersichtlich, enthalten diese Prinzipskizzen weder Angaben zur

Beanspruchungsklasse noch entsprechende Maßangaben. Entsprechende Angaben zu

Maßen findet man mit Bezug auf die seitlichen Anschlüsse an aufgehende Bauteile und mit

Bezug auf die Hochführung der Abdichtung im Bereich von Wasserentnahmestellen nur in

den Abschnitten 8.1.5 („150 mm“) und 8.1.6 („200 mm“) von DIN 18195-5. Abbildung 23

enthält daher ergänzende Vorschläge, wie die Abdichtung in diesen und in weiteren Fällen

im Wandbereich angeordnet werden sollte.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 16 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Will man von der „150 mm-Regel“ abweichen, zum Beispiel im Bereich von indirekt

beanspruchten Bodenflächen, so muss dieses aufgrund nicht existierender normativer

Regelungen entsprechend vertraglich vereinbart werden.

Abb. 23:

Ergänzende Vorschläge

zur Anordnung der Ver-

bundabdichtung

6 Gefälle

Während in Abschnitt 8.4.2 von DIN 18195-5:2000-08 bei der Abdichtung hoch bean-

spruchter Flächen von einem Gefälle der Abdichtungsunterlage von 2 % die Rede ist, sucht

man im ZDB-Merkblatt vergebens nach Hinweisen zum Gefälle.

Ob ein Gefälle des Fliesenbelags und damit der Verbundabdichtung entsprechend Abbildung

2 (siehe oben) erforderlich ist oder nicht, hängt maßgeblich von der Menge des auf dem

Boden anfallenden Wassers und den daraus resultierenden Unfallgefahren ab. So findet

man mit Bezug auf Arbeitsstätten sowohl in der Arbeitsstättenrichtlinie (ASR 8/1) als auch in

den Regeln der gesetzlichen Unfallversicherung (GUV-R 181) entsprechende Angaben:

„Auf den Fußboden gelangende Flüssigkeit in fließfähiger Menge muss abfließen

können.

Dies kann durch leichtes Gefälle des Fußbodens zu Ablauföffnungen oder

Ablaufrinnen erreicht werden.“

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 17 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Was konkret unter „leichtes Gefälle“ zu verstehen ist, kann man der Arbeitsstättenrichtlinie

mit Bezug auf innenliegende Räume indes nicht entnehmen. Ich verstehe unter einem

„leichten Gefälle“ ein Bodengefälle von mindestens 1,5 %.

In einer Arbeitsstätte wie zum Beispiel einer gewerblich genutzten Küche wird ein Boden-

gefälle von 1,5 % vom Küchenpersonal mitunter als störend empfunden (keine waagerechte

Standfläche für Mensch, Rollwagen und Container). Das führt dann häufig zum Wunsch des

Bauherrn bzw. Nutzers, auf ein solches Gefälle zu verzichten bzw. nur noch im Nahbereich

der Bodenabläufe ein Gefälle auszubilden. Eine derartige Sonderkonstruktion muss jedoch

nach vorheriger eingehender Beratung und Aufklärung ausdrücklich vertraglich vereinbart

werden.

Auch für nassbelastete Barfußbereiche gibt es entsprechende Regelungen. Während die

Regeln der gesetzlichen Unfallversicherung (GUV-I 8527) mit Bezug auf Bäder, Krankenhäu-

ser sowie Umkleide-, Wasch- und Duschräumen von Sport- und Arbeitsstätten wiederum nur

allgemeine Angaben („z.B. durch Gefälle“) machen, enthalten die KOK-Richtlinien für den

Bäderbau [10] konkrete Angaben. Sie fordern für die Beckenumgänge von Schwimmbädern

ein gleichmäßiges Gefälle von mindestens 2 % und für die Duschen sogar ein Gefälle von

mindestens 3 %.

7 Trockenschichtdicke

Ein typisches Problem bei flüssig aufzubringenden Verbundabdichtungen besteht - ähnlich

wie bei den kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (KMB) - in der Einhaltung

der geforderten Mindest-Trockenschichtdicken. Bei den Reaktionsharzen fordern die meisten

Hersteller in ihren Verarbeitungsvorschriften ohnehin größere Trockenschichtdicken als das

ZDB-Merkblatt bzw. die PG-AIV-F.

Die Kontrolle der Schichtdicken soll nach dem ZDB-Merkblatt durch den Materialverbrauch

(Gebindezahl pro Flächeneinheit) erfolgen. Das mag dem Verarbeiter als Richtwert helfen,

nicht jedoch dem Bauleiter bei seiner technischen Zwischenabnahme. Nach diesseitiger

Auffassung bringen hier nur zerstörerische Probeentnahmen eine ausreichende und vor

allem belegbare Sicherheit (Abbildung 15, siehe oben). Die Entnahme von Proben durch den

Ausführenden oder durch den Bauleiter und das anschließende Instandsetzen dieser Probe-

entnahmestellen sollte daher schon Bestandteil der Ausschreibung sein. Meine Erfahrung

hat gezeigt, dass eine solche, von Anfang an vertraglich vereinbarte Kontrolle den Ver-

arbeiter nicht selten dazu veranlasst, sorgfältiger zu arbeiten.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 18 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Die Gefahr der Schichtdickenunterschreitung lässt sich bei Verbundabdichtungen auf

Reaktionsharzbasis, die über vollflächige Einlagen aus Polyestervlies verfügen, maßgeblich

reduzieren (Abbildungen 24 bis 26). In solchen Fällen beträgt die Trockenschichtdicke der

Abdichtung systembedingt 2,0 mm (Abbildung 27), sofern das Polyestervlies ausreichend

eingebettet wurde.

Abb. 24: Vliesarmierte Reaktionsharzab-

dichtung

Abb. 25: Einbau der vliesarmierten Reaktionsharzabdich-

tung in einem Wohnungsbad mit bodengleicher

Dusche

Abb. 26: Einbau der vliesarmierten Reaktions-

harzabdichtung im Umkleidebereich

einer Werft

Abb. 27: Systembedingte Trockenschichtdicke

der vliesarmierten Reaktionsharzab-

dichtung

Mit etwas Erfahrung reicht hier eine Sichtkontrolle aus, um zu erkennen, wo ggf. zu wenig

Material zur Einbettung des Vlieses eingesetzt wurde und man kann die Entnahme von

Proben entsprechend reduzieren.

Vliesarmierte Abdichtungen aus Flüssigkunststoffen haben sich zwischenzeitlich auch als

Abdichtung bei Flachdächern bewährt. Sie sind schon seit vielen Jahren Bestandteil der

Flachdachrichtlinie. Während in der Fassung aus dem Jahr 2001 noch davon die Rede war,

dass Flüssigabdichtungen mit Vliesarmierungen ausgeführt werden „sollen“, heißt es in der

aktuellen Flachdachrichtlinie, dass Flüssigabdichtungen mit Vliesarmierungen ausgeführt

werden „müssen“.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 19 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Unter diesem Gesichtspunkt ist nicht nachvollziehbar, warum es so wenige Hersteller gibt,

die solche vliesarmierten Flüssigabdichtungen auch als Verbundabdichtungen für Nass-

räume anbieten.

Eine noch höhere Sicherheit als bei der 2 mm dicken vliesarmierten Verbundabdichtung ist

beim Einsatz hochwertiger bahnenförmiger Verbundabdichtungen aus 2,0 mm dicken Butyl-

kautschukbahnen erzielbar (Abbildungen 28 bis 31). Solche bahnenförmigen Verbundab-

dichtungen sind auch am ehesten mit den aus der DIN 18195 bekannten bahnenförmigen

Abdichtungsprodukten vergleichbar. Nur haben sie aufgrund ihrer Anordnung den entschei-

denden Vorteil, dass das Wasser nicht erst den Estrich durchsickern muss.

Die höhere Sicherheit dieses Abdichtungssystems, zu dem auch eine leitfähige Untergrund-

spachtelung zum Auffinden eventueller Fehlstellen vor dem Einbau von Schutzspachtelung

und Fliesenbelag bzw. Fliesenbekleidung gehört, führt zwangsläufig auch zu deutlich

höheren Herstellungskosten.

Abb. 28 + 29: Verbundabdichtung aus 2 mm dicker Butylkautschukbahn

Abb. 30 + 31: Verbundabdichtung aus 2 mm dicker Butylkautschukbahn in einer LKW-Waschhalle bei der

Dichtheitsprüfung vor Aufbringung der Ausgleichs- und Schutzspachtelung und bei Aufbringung

der Ausgleichs- und Schutzspachtelung

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 20 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

8 Reparierbarkeit

Im Falle eventuell notwendig werdender Ausbesserungen besteht insbesondere bei den

flüssig aufzubringenden Verbundabdichtungen die Gefahr, dass bei der Aufnahme des

Fliesenbelages auch die Abdichtung zerstört wird, da diese in aller Regel besser am

Dünnbettmörtel haftet als auf dem Untergrund (Estrich, Putz).

Empfehlungen der Hersteller, wie in derartigen Fällen zu verfahren ist [11], mögen bei der

Entnahme einzelner Fliesen oder Platten auf noch nicht durchfeuchteten Estrichen gerade

noch funktionieren. Wenn jedoch in einem Schadensfall eine Fliesenreihe neben einem

versehentlich durchtrennten Dichtband einer Estrichrandfuge oder neben einer zu

sanierenden Kapillarsperre einer Schwimmbecken-Überlaufrinne aufgenommen werden

muss und auch noch der Estrich durchfeuchtet ist, dann hat dieses nach meiner bisherigen

Erfahrung eine Totalsanierung zur Folge.

Die in der ETAG 022 enthaltene Prüfung der Reparierbarkeit hilft in den zuvor beschriebenen

Beispielen nicht weiter, da diese Prüfung nicht am Verbundkörper (Abdichtungsstoff +

Dünnbettmörtel + Fliese) durchgeführt wird, sondern nur am Abdichtungsstoff.

Das Manko der eingeschränkten Reparierbarkeit ist bei der hochwertigen bahnenförmigen

Verbundabdichtung aus einer 2,0 mm dicken Butylkautschukbahn am geringsten, zumal sich

oberhalb dieser Bahn noch eine Schutzspachtelung befindet. Auch das „dickschichtige“

Reaktionsharzsystem mit vollflächiger Polyestervlieseinlage regiert erfahrungsgemäß viel

unempfindlicher auf den Rückbau der Fliesen als dünnschichtige, nicht vliesarmierte

Verbundabdichtungen.

9 Abdichtungsdetails

Wie auch bei vielen anderen Abdichtungen resultieren bei der Abdichtungsart

Verbundabdichtung zusätzliche Nachteile aus den zum Teil immer noch ungenügend

geregelten Details und dem oft zu sorglosen Umgang mit den Detailanschlüssen auf der

Baustelle. Nicht alle Anbieter von Verbundabdichtungen bieten den Architekten und den

ausführenden Unternehmen gleichwertige bzw. verwertbare Detaillösungen an. Und oftmals

sind sich die ausführenden Unternehmen, bei denen es sich ja häufig um die Fliesenleger

handelt, ihrer Abdichtungsverantwortung nicht ausreichend bewusst.

Aus gutem Grund wird daher seit 2010 im ZDB-Merkblatt auch darauf hingewiesen, dass die

Abdichtung von Details eine besondere Sorgfalt bei der Ausführung erfordert.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 21 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Mit Bezug auf einige Abdichtungsdetails ist es hierbei von großem Vorteil, dass die aktuellen

PG-AIV-F [12] und auch die ETAG 022 [13] einen Dichtheitsnachweis im Einbauzustand

fordern. Dieser Nachweis beinhaltet die so genannte Behälterprüfung (Abbildung 32) und

umfasst damit die zum Bausatz gehörenden Dichtband-, Gewebe- oder Verstärkungs-

einlagen und Manschetten im Bereich von Randfugen, Ecken, Leitungsdurchführung und

Bodenablauf. Damit ist ein „Materialmix“, wie er häufig auf den Baustellen anzutreffen ist,

nicht mehr zulässig.

Abb. 32: Prinzipaufbau zur Bestimmung der Wasserdichtheit im eingebauten Zustand nach den PG-AIV-F für

flüssig aufzubringende Verbundabdichtungen

Wie wichtig es war, diese Behälterprüfung in die nationalen Prüfgrundsätze aufzunehmen,

zeigt zum Beispiel der in [14] veröffentlichte Praxisversuch, an dem zehn Fliesenleger-

meister teilnahmen und jeweils einen Behälter abdichten sollten. Das Ergebnis der drei mit

flüssig aufzubringenden und der sieben mit bahnenförmigen Verbundabdichtungen herge-

stellten Behälterabdichtungen war ernüchternd: So bestanden lediglich zwei Behälter die

Dichtheitsprüfung. Als Schwachpunkte stellten sich bei diesem Praxisversuch die Überlap-

pungen zwischen den Bahnen und die Überlappungen zwischen den Formteilen für die

Innen- und Außenecken heraus.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 22 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Leider gibt es einzelne Verwendbarkeitsnachweise (abP), die nach 2008 ausgestellt wurden

und in denen die seit 2008 eingeführte Behälterprüfung nicht enthalten ist. In solchen Fällen

kann dann nur dazu geraten werden, den Einsatz des dahinter stehenden Abdichtungspro-

dukts abzulehnen oder auf der Nachreichung eines geeigneten Verwendbarkeitsnachweises

zu bestehen.

Zu ergänzen ist, dass es neben einer sorgfältigen Ausführung der Abdichtungsdetails

natürlich auch einer ebenso sorgfältigen Planung bedarf. Die diesbezüglichen Regelungen

und Hilfestellungen, die das ZDB-Merkblatt enthält, sind nach diesseitiger Auffassung auch

nach der Überarbeitung dieses Merkblatts immer noch nicht ausreichend. Von daher ist es

angebracht, sich mit diesen Details entsprechend auseinander zu setzen.

9.1 Bewegungsfugen und Estrichrandfugen

Im Bereich der Bewegungsfuge zwischen schwimmendem Estrich und aufgehenden

Bauteilen werden in der Regel Dichtbänder eingelegt (Abbildung 33). Bei diesen

Dichtbändern handelte es sich früher fast ausnahmslos um einfache dünne Folien mit

freiliegenden Vlies- oder Geweberändern zur Einbettung in die flüssig aufzubringende

Abdichtung (Abbildung 34). Heute kommen in der Regel teil- oder vollflächig mit Vlies

kaschierte, einseitig dehnbare Dichtbänder (Abbildung 35) oder mitunter auch Butylbänder

zum Einsatz, die teil- oder vollflächig in die Verbundabdichtung eingebettet werden. Die

Dicke der Folie, die sich zwischen den beiden Vliesen der vlieskaschierten Dichtbänder

befindet, ist mit rund 0,2 mm allerdings ebenfalls vergleichsweise dünn.

Abb. 33:

Wandanschluss

gemäß ZDB-Merk-

blatt

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 23 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 34: Früher übliches Dichtband mit außen-

liegenden Geweberändern

Abb. 35: Dichtbänder aktueller Bausätze von

Verbundabdichtungen

Das in die Verbundabdichtung eingearbeitete Dichtband ist bei der im ZDB-Merkblatt

skizzierten und heute auch praktizierten Anordnung einem sehr hohen Beschädigungsrisiko

ausgesetzt. So kann es beim Herausschneiden der elastischen Fugenfüllung (= Wartungs-

fuge!) sehr leicht passieren, dass mit dem Messer zugleich das vergleichsweise dünne

Dichtband durchtrennt wird (Abbildungen 36 bis 38), und zwar unabhängig davon, ob das

Dichtband nur an seinen Rändern in die Abdichtung eingebettet ist oder als Unterlage für die

Abdichtung dient. Von einer derartigen Ausführung ist daher dringend abzuraten [15].

Abb. 36:

Beschädigungsgefahr für das Dichtband bei

der Ausbildung der Estrichrandfuge gemäß

ZDB-Merkblatt

Abb. 37: Ausschneidevorgang mit aus Demon-

strationsgründen zuvor entfernter Fliese

Abb. 38: Trotz behutsamen Herausschneidens

durchtrenntes Dichtband

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 24 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Einen Ausführungsvorschlag, wie eine derartige Beschädigung wirksam vermieden werden

kann, zeigt Abbildung 39. Voraussetzungen für den Einbau des auf dieser Abbildung

dargestellten 20 mm breiten PVC-Profils sind bei Vorliegen schwimmender Estriche die

Putzausnehmung im unteren Bereich und der Einsatz von Hohlkehlfliesen. Anstelle eines

PVC-Schutzprofils kann man auch Aluminiumprofile (Abbildung 40) oder handelsübliche

Putzprofile einsetzen.

Abb. 39: Vorschlag für den Einbau einer Ver-

bundabdichtung im Anschluss an

aufgehende Wände

Abb. 40: Details des eingebauten Schutzstreifens

(Bild: Architekt)

Bei doppelt beplankten Trockenbauwänden ist die untere Ausnehmung natürlich weitaus

einfacher herstellbar als bei zu verputzenden Wänden (Abbildungen 41 und 42).

Abb. 41: Auszug aus der Ausführungsplanung

des Architekten

Abb. 42: Untere Ausnehmung der zementge-

bundenen Trockenbauplatten

Wesentlich einfacher gestaltet sich der Einbau des Schutzprofils, wenn man es mit Verbund-

estrichen zu tun hat und keine Estrichrandfugen (Bewegungsfugen) vorliegen (Abbildungen

43 und 44).

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 25 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 43: Beispiel eines Schutzprofils bei einem

Verbundestrich

Abb. 44: Beispiel eines Schutzprofils bei einem

Verbundestrich

Eine andere, jedoch technisch nicht gleichwertige Möglichkeit besteht darin, auf elastische

Fugenfüllungen zu verzichten und stattdessen spezielle Fugenprofile einzusetzen (Abbil-

dungen 45 und 46). Von entscheidendem Nachteil ist hierbei jedoch der verbleibende

Hohlraum hinter dem Profil (Hygiene-Aspekt).

Abb. 45: Alternative zu elastisch verfüllten

Estrichrandfugen (Quelle:

www.schlueter.de)

Abb. 46: Alternative zu elastisch verfüllten Estrich-

randfugen (Einbaubeispiel)

Oftmals werden die Dichtbänder auch nicht fachgerecht eingebaut. Zu den häufigsten

Fehlern zählen: Unzureichende Einbettung in die Verbundabdichtung, Weglassen von

Formteilen, fehlende und/oder nicht funktionierende Verklebung der Überdeckungen (Bilder

47 bis 50).

Auch der im ZDB-Merkblatt unverändert dargestellte, schlaufenartige Einbau der Dicht-

bänder (Abbildung 51) hat sich in der Praxis nicht durchgesetzt. Spätestens dort, wo Form-

teile zum Einsatz kommen, versagt diese Einbauart (Abbildung 52).

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 26 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 47 + 48: Nicht fachgerechter Einbau der Dichtbänder

Abb. 49 + 50: Nicht fachgerechter Einbau der Dichtbänder

Abb. 51: Dichtbandeinbau gemäß ZDB-Merkblatt Abb. 52: Zu einem aktuellen Bausatz gehörende

Dichtband-Innenecke

Bei der vliesarmierten Verbundabdichtung bestehen derartige Probleme nicht. Statt der

Einbettung eines Dichtbandes und des hierdurch bedingten Materialwechsels wird die

Abdichtung nicht nur homogen über die Randfuge hinweggeführt, sondern auch noch

zusätzlich mit einer Lage Vlies verstärkt (Abbildungen 53 bis 56).

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 27 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Die so verstärkte und über 3 mm dicke Verbundabdichtung reagiert natürlich viel unempfind-

licher auf eventuelle Beschädigungen beim Herausschneiden der elastischen Fugenfül-

lungen als die in der Regel nur hauchdünnen Dichtbänder.

Abb. 53 + 54: Einbau von Verstärkungseinlagen einer vliesarmierten Reaktionsharzabdichtung im Bereich von

Estrichrandfugen im Umkleidebereich einer Werft

Abb. 55 + 56: Einbau von Verstärkungseinlagen einer vliesarmierten Reaktionsharzabdichtung im Bereich von

Wandabschnitten bei indirekter Beanspruchung des Bodens in einem Wohnungsbad

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 28 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Auch bei der Abdichtung aus 2 mm dicken Butylkautschukbahnen ist die Beschädigungs-

gefahr sehr gering, denn die ununterbrochen an der Wand hoch geführte Bahnenabdichtung

befindet sich unter der im Mittel 2 mm dicken Schutz- und Ausgleichsspachtelung.

In Anbetracht dieser Probleme sollte bis auf Weiteres vom Einbau von Verbundabdich-

tungen, bei denen vergleichsweise dünne Folien oder Vliese Bestandteil des Abdichtungs-

Bausatzes sind, Abstand genommen werden, solange für diese Systeme noch keine abP auf

der Grundlage der aktuellen PG-AIV-F vorliegen. Außerdem sollten die verletzungsanfälligen

Dichtbänder grundsätzlich in geeigneter Weise geschützt werden.

9.2 Durchdringungen und Einbauteile

Im Bereich von Leitungsdurchführungen werden in der Regel Manschetten eingesetzt, die

den Dichtbändern sehr ähneln (Abbildungen 57 bis 59).

Um diese Manschetten fachgerecht einbauen zu können, werden in der Regel geeignete

Rohrverlängerungen benötigt. Auf diesen muss die Manschette dicht anliegen. Erst nach den

Einbau der Dichtmanschette dürfen die Kunststoff-Baustopfen wieder aufgesetzt werden

(Abbildungen 60 und 61).

Abb. 57: Installationsdurchführung gemäß ZDB-

Merkblatt

Abb. 58: Früher übliche Dichtmanschette mit

außenliegendem Geweberand (Quelle:

www.sopro.de)

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 29 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 59:

Dehnfähige Dichtmanschette aktueller

Bausätze von Verbundabdichtungen

Abb. 60 + 61: Fachgerechte Reihenfolge des Einbaus von Dichtmanschetten: Baustopfen entfernen, Dicht-

manschette auf Rohrverlängerung (!) schieben und in die vorgelegte Verbundabdichtung ein-

betten, Baustopfen wieder aufsetzen und anschließend Dichtmanschette mit der Verbund-

abdichtung überziehen (Quelle: www.sopro.de)

Beim Einbau wird indes häufig der Fehler gemacht, dass diese Dichtmanschetten nicht auf

die Rohrverlängerungen geschoben, sondern über die wesentlich größeren Kunststoff-Bau-

stopfen gezwängt werden (Abbildung 62). Das führte insbesondere bei den früher üblichen

Manschetten zu einer Überdehnung mit der Folge, dass diese anschließend nicht mehr dicht

an der Rohrverlängerung anlagen (Abbildung 63).

Auch wenn bei den Dichtmanschetten aktueller Bausätze von Verbundabdichtungen die

Gefahr einer solchen Überdehnung zwar geringer ist, muss die Rohrverlängerung immer

vorhanden sein, bevor die Abdichtung eingebaut wird.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 30 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 62 + 63: Beispiel einer nicht fachgerecht eingebauten Dichtmanschette

Es gibt inzwischen auch einen Kunststoff-Baustopfen auf dem Markt, bei dem das Problem

mit den überdehnten Dichtmanschetten nicht mehr besteht, da sein Außendurchmesser

nahezu mit dem der Rohrverlängerungen identisch ist (Abbildungen 64 und 65).

Abb. 64 + 65: Kunststoff-Baustopfen mit kleinerem Außendurchmesser (Quelle Abb. 49: www.torrey-net.de)

Ein weiterer typischer Fehler besteht im völligen Fehlen der hier in Rede stehenden

Rohrverlängerungen zu dem Zeitpunkt, wenn die Verbundabdichtung appliziert wird, oder im

Fehlen geeigneter Zubehörteile bei Unterputzarmaturen (Abbildungen 66 und 67).

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 31 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 66 + 67: Beispiele nicht fachgerecht abgedichteter Installationsdurchführungen

Weitaus bessere Abdichtungen von Leitungsdurchführungen sind mit vorgefertigten, in die

Verbundabdichtung einzubettenden Dichtmanschetten inklusive zugehörigem Dichtungs-

stück herstellbar. Diese speziellen Manschetten lassen sich aufgrund ihrer Bauart sowohl auf

die Rohrverlängerung (Abbildungen 68 und 69) als auch auf die neuen Kunststoff-Bau-

stopfen schieben. In Übereinstimmung mit den aktuellen Regeln für Verbundabdichtungen

muss jedoch sichergestellt sein, dass für solche speziellen Manschetten bei Vorliegen der

Beanspruchungsklassen A und C (= hohe Beanspruchung, bauaufsichtlich geregelter Be-

reich) auch entsprechende Verwendbarkeitsnachweise existieren.

Abb. 68 + 69: Spezielle Dichtmanschette (Quelle der linken Abbildung: www.dallmer.de)

Neben den Durchdringungen bei Wänden gibt es zum Beispiel bei gewerblich genutzten

Küchen mitunter auch Durchdringungen im Boden, zum Beispiel im Bereich von Sockeln. In

diesem Zusammenhang weist das ZDB-Merkblatt darauf hin, dass „Leitungsdurchführungen

in Bodenkonstruktionen … weitgehend vermieden werden … sollten“. Bei einer gewerblich

genutzten Küche sollten daher alle Versorgungsleitungen von oben kommen oder in

Wandschlitzen unter Putz verlegt werden.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 32 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

9.3 Bodenabläufe

Zu Bodenabläufen findet man seit August 2012 keine Regelungen mehr im ZDB-Merkblatt.

Stattdessen verweist das ZDB-Merkblatt auf den ebenfalls vom August 2012 stammenden

Leitfaden „Hinweise für die Planung und Ausführung von Abläufen und Rinnen in Verbindung

mit Abdichtungen im Verbund (AIV)“. Dieser Leitfaden befasst sich weitaus detaillierter mit

den in Frage kommenden Konstruktionsarten und dem Einbau von Abläufen. Das betrifft

unter anderem mögliche Werkstoffkombinationen und Angaben zu den erforderlichen

Mindestbreiten von Klebeflanschen sowie Los- und Festflanschen (Abbildungen 70 bis 73).

Abb. 70: Prinzipdarstellung einer Klebeverbindung nach ZDB-Fachinformation

Abb. 71: Details einer Klebeverbindung nach ZDB-Fachinformation

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 33 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 72: Prinzipdarstellung einer Klemmverbindung nach ZDB-Fachinformation

Abb. 73: Details einer Klemmverbindung nach ZDB-Fachinformation

Nochmals hinzuweisen ist auf die in dem Leitfaden enthaltene Aussage, wonach Bäder mit

bodengleichen Duschen (Wohnungsbäder, Hotelbäder etc.) seit August 2012 der

Beanspruchungsklasse A zuzuordnen sind. Die Anforderungen aus dem Leifaden sind damit

höher als in Abschnitt 3.31 von DIN 18195-5 (siehe oben). In dieser inzwischen technisch

überholten Norm werden Wohnungsbäder mit Bodenabläufen noch als mäßig beanspruchte

Nassräume eingestuft.

Im Zusammenhang mit Bodenabläufen ist zu beachten, dass die Anschließbarkeit des

Bodenablaufs nach Materialart (Kunststoff oder Metall) und Art des Anschlusses (Klebe-

oder Klemmflansch) im abP nachgewiesen bzw. geregelt sein muss.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 34 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Alle führenden Hersteller von Entwässerungssystemen bieten heute geeignete Aufsatz-

elemente für Verbundabdichtungen an. Diese verfügen in der Regel über Gewebematten

oder Dichtmanschetten, die entweder durch werkseitige Verklebung (Abbildung 74 und 75)

oder durch Klemmung (Abbildungen 76 und 77) an das Aufsatzelement angeschlossen

werden.

Abb. 74 + 75: Mehrteiliger Bodenablauf mit werkseitig aufgeklebter Dichtmanschette

Abb. 76 + 77: Mehrteiliger Bodenablauf mit Gewebematte und Los- und Festflansch

Zu den Rinnen werden in dem ZDB-Leitfaden leider keine detaillierten Ausführungen

gemacht, sondern lediglich darauf verwiesen, dass bei gewerblichen Bodenflächen wie zum

Beispiel in Küchen weitergehende Anforderungen aufgrund mechanischer, chemischer und

thermischer Belastung zu beachten seien und dass diese weitergehenden Anforderungen

nicht Bestandteil des Leifadens sind.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 35 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

9.4 Übergang Nassraum/Trockenraum

Der im ZDB-Merkblatt dargestellte einfache und vor allem absatzlose Übergang zwischen

Nassraum und Trockenraum (Abbildungen 78 und 79) bietet nur bei nicht oder indirekt

beanspruchten Bodenflächen von Wohnungsbädern ohne Bodenablauf eine ausreichende

Sicherheit.

Abb. 78 + 79: Übergang im Türbereich gemäß ZDB-Merkblatt (gilt nur für die Beanspruchungsklasse A0)

Nähere Angaben darüber, wie zum Beispiel zwischen Bädern mit Bodenablauf bzw. hoch

beanspruchten Nassräumen und dem benachbarten Trockenraum verfahren werden kann,

findet man im ZDB-Merkblatt leider nicht. Daher auch hierzu nachstehende Hinweise und

Empfehlungen:

Bei Bädern mit bodengleichen Duschen sollte statt des absatzlosen Übergangs entweder

eine kleine Schwelle vorgesehen werden (Abbildungen 80 und 81) oder man verlegt den

Fliesenbelag im Bereich der Türleibung „barfußgerecht“ mit entsprechendem Gefälle

(Abbildungen 82 und 83).

Bei Übergangen zwischen Umgängen von Schwimmbädern, Duschanlagen sowie gewerb-

lich genutzten Nassräumen (Küchen, Wäschereien, lebensmittelverarbeitende Betriebe) und

unmittelbar benachbarten Trockenräumen wird ein effektiver Feuchteschutz in der Regel nur

durch den Einbau einer Entwässerungsrinne im unmittelbaren Türbereich erzielt (Abbil-

dungen 84 und 85).

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 36 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 80 + 81: Vorschläge für den Einbau einer Verbundabdichtung im Türdurchgang zwischen einem Bad

mit bodengleicher Dusche und dem benachbarten Trockenraum

Abb. 82 + 83: Vorschläge für den Einbau einer Verbundabdichtung im Türdurchgang zwischen einem Bad

mit bodengleicher Dusche und dem benachbarten Trockenraum

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 37 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 84: Entwässerungsrinne im Türdurchgang

Nassraum/Trockenraum [älteres ZDB-

Merkblatt für den Schwimmbadbau]

Abb. 85: Entwässerungsrinne im Türdurchgang

zwischen Spülküche (hoch beanspruch-

ter Nassraum) und Trockenraum

Ob der Vorschlag aus dem aktuellen ZDB-Merkblatt „Schwimmbadbau“ [16, die Abdichtung

wegen des Schleppwassereintrags nur 0,50 m bis in den Trockenraum zu führen (Abbildung

86), ausreichend ist, wird im konkreten Einzelfall anwendungsbezogen zu überprüfen sein.

Abb. 86: Türdurchgang Nassraum/Trockenraum [16]

Weitaus sicherer dürfte es daher sein, den gesamten benachbarten Trockenraum mit einer

Verbundabdichtung auszustatten, ohne in diesem zugleich einen Bodenablauf einbauen zu

müssen (Abbildung 87). Mit diesem erweiterten Feuchteschutz kann man auf Metallwinkel

mit Absätzen, Trennschienen, kleine Schwellen (nachteilig insbesondere in Barfußbereichen

und bei gewerblicher Nutzung) sowie auf Rinnen im Türdurchgangsbereich verzichten.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 38 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 87:

Auszug aus dem ZDB-

Merkblatt für Verbund-

abdichtungen

Der Einbau einer Entwässerungsrinne wird indes immer dann unverzichtbar sein, wenn an

den hoch beanspruchten Nassraum kein weiterer Raum angrenzt, so zum Beispiel im

Bereich des Schachtes eines Lastenaufzugs (Abbildung 88) oder vor einer abgehenden

Treppe (Abbildung 89).

Abb. 88: Fehlende Entwässerungsrinne am

Fußbodenabschluss vor dem Schacht

des Lastenaufzugs einer Großküche

Abb. 89: Entwässerungsrinne mit Naturstein-

abdeckung vor der Treppe in einem

privaten Schwimmbad

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 39 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

9.5 Türzargen

Sehr häufig wird der im ZDB-Merkblatt enthaltene Hinweis, wonach Türzargen nach

Möglichkeit erst nach dem Einbau der Verbundabdichtung zu montieren sind (Abbildung 90),

missachtet. Alternativen, bei denen die Türzargen vor der Abdichtung eingebaut werden

(Abbildung 91), funktionieren erfahrungsgemäß nur dann, wenn die Baustoffe, die man

später zur Schließung der „Aussparungen“ einsetzt, auch feuchtebeständig sind. Solche

Sonderkonstruktionen sollte man daher auch nur in Ausnahmefällen zulassen.

Abb. 90 + 91: Richtige Lage und ersatzweise Lage (= Sonderkonstruktion) der Verbundabdichtung bei

Türzargen (Quelle: www.sopro.de)

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Türleibungen bei Trockenbauwänden im

unteren Bereich „geschlossen“ werden, zum Beispiel mit einem entsprechend gekanteten

Blech, denn ohne eine solche Rücklage lässt sich die Verbundabdichtung nicht applizieren

(Abbildungen 92 und 93).

Abb. 92: Fehlende seitliche Hochführung der AIV

bei einer Türleibung einer Trockenbau-

wand trotz des Vorhandenseins einer

zweiteiligen Stahlzarge

Abb. 93: Im Zuge der anschließenden Sanierung

zusätzlich angeklebtes Blech, an dem

anschließend die neue AIV seitlich

hochgeführt werden kann

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 40 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

9.6 Dusch- und Badewannen

Mit Bezug auf Bade- und Duschwannen führt das ZDB-Merkblatt aus, dass bei feuchte-

empfindlichen Umfassungsbauteilen eine Flächenabdichtung unter und hinter den Wannen

erforderlich ist, es sei denn, die Abdichtung wird durch andere geeignete Maßnahmen

sichergestellt. Als Beispiel anderer geeigneter Maßnahmen werden „Dichtbänder für den

Wannenanschluss“ genannt (Abbildung 94).

Abb. 94:

Dichtband aktueller Bausätze von Verbund-

abdichtungen mit zusätzlichem Butylklebe-

streifen zur Fixierung des Dichtbandes am

Wannenrand

In Anbetracht der zuvor aufgezeigten Dichtbandrisiken (Einbauprobleme, Beschädigungs-

risiko) und der Probleme, die in der praktischen Umsetzung mit dem Einbau solcher

Dichtbänder auf der Baustelle zu erwarten sind, stellen „Dichtbänder für den Wannenan-

schluss“ nach diesseitiger Auffassung keine geeignete Maßnahme dar, zumindest nicht unter

dem Aspekt der technischen Gleichwertigkeit. Hiervon ausgenommen sind bodengleiche

Systeme für Duschwannen, bei denen die Dichtbänder nicht an die Wanne, sondern an

spezielle entwässerbare Unterkonstruktionen angeschlossen werden.

Unter diesen Gesichtspunkten sind Bade- und Duschwannen stets oberhalb des zuvor

abgedichteten Estrichs einzubauen (Abbildungen 95 bis 98) und nicht auf der Rohsohle bzw.

der Rohdecke (Abbildungen 99 und 100). Die Abdichtungssicherheit hat hier eindeutig

Vorrang vor dem Komfortanspruch der Nutzer, Bade- und Duschwannen bequemer nutzen

zu können. Die in diesem Zusammenhang im ZDB-Merkblatt gezeigten Beispiele mit der

prinzipiellen Anordnung der Abdichtung (keine Abdichtung unter den Wannen, siehe oben)

sind dagegen als riskant einzustufen, zumal sie auch noch den textlichen Inhalten des ZDB-

Merkblatts entgegenstehen.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 41 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 95: Lage der Verbundabdichtung in Ver-

bindung mit einer Badewanne [17]

Abb. 96: Unter dem EPS-Wannenträger verlau-

fende Verbundabdichtung

Abb. 97 + 98: Dusch- und Badewanne wurden erst nach dem Einbau von Verbundabdichtung und Fliesen-

belag bzw. -bekleidung aufgestellt

Abb. 99 + 100: Nicht den Hinweisen des ZDB-Merkblatts entsprechender Einbau der Duschwannen

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 42 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

9.7 Bodengleiche Duschen

Bei den immer beliebter werdenden bodengleichen bzw. barrierefreien Duschen sind heute

in der Regel folgende Konstruktionsarten am häufigsten anzutreffen:

Fußboden mit Fliesen unter Verwendung eines XPS-Formteils (Abbildung 101)

Fußboden mit einer entsprechenden Gefälleausbildung im schwimmenden Estrich

(Abbildungen 102 bis 105; Sonderkonstruktion, da nicht konform mit DIN 18560-2; in

der Regel kompensierbar durch einen schwindarmen Schnellestrich mit höherer

Biegezugfestigkeit).

Bodengleiche Dusche, bestehend aus einem entwässerbaren Wannenträger und

aufgelegter Duschwanne (Abbildungen 106 bis 109).

Abb. 101: XPS-Formteil (Quelle: www.wedi.de)

Abb. 102 + 103: Barrierefreie Duschen mit entsprechender Gefälleausbildung im Estrich in einer Senioren-

Wohnanlage und in einem Wohnhaus

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 43 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 104 + 105: Barrierefreie Dusche mit entsprechender Gefälleausbildung im Estrich in einem Wohnhaus

Abb. 106: Kaldewei ESR Abb. 107: Kaldewei ESR

Abb. 108: Kaldewei ESR II vor dem Einbau des

Estrichs

Abb. 109: Kaldewei ESR II inklusive der system-

zugehörigen Butylbandandichtungen

vor Einbau der Verbundabdichtung

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 44 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Der Wannenträger aus dem XPS-Formteil und Gefälleestriche auf einfachen, dünnen Schall-

dämmbahnen, die nicht zugleich die Anforderungen an den Trittschall erfüllen, bergen nach

diesseitiger Auffassung das größte Risiko. So müssen bei diesen Konstruktionsarten die

Fugen zwischen schwimmendem Estrich und Formteil bzw. zwischen schwimmendem

Estrich und Gefälleestrich als Bewegungsfugen ausgebildet werden einschließlich Dichtband

(Ausnahmen: vliesarmierte Reaktionsharzabdichtung, Butylkautschukbahn) und zugehöriger

elastischer Fugenfüllung im Fliesen- bzw. Plattenbelag. Aufgrund des Beschädigungsrisikos

für das Dichtband sollte von solchen Bauweisen Abstand genommen werden, solange das

Dichtband nicht in geeigneter Weise geschützt wird. Zur Vermeidung von Körperschall-

brücken dürfen zu diesem Schutz jedoch keine starren Profile eingebaut werden.

Ziel sollte daher sein, den Gefälleestrich im Duschbereich so einzubauen, dass dieser auch

die Anforderungen an den Trittschallschutz erfüllt. Nur dann kann auf die Bewegungsfuge

zwischen den beiden Estrichen und den nachfolgenden Bauteilschichten verzichtet werden.

Abbildung 110 zeigt hierzu einen entsprechenden Einbauvorschlag, bei dem anstelle der in

der Regel nur 6 mm dicken, zum Einbauset von Bodenrinnen gehörenden Schalldämmbahn

ein spezielles, für schwimmende Estriche weiter entwickeltes Schalldämmelement aus

polyurethangebundenen Gummifasern vorgesehen wurde. Soweit bekannt, existieren für

diese Idee jedoch noch keine bauakustischen Nachweise.

Abb. 110: Idee für eine Gefälleestrich-Variante, bei der auf eine zusätzliche Bewegungsfuge

zwischen schwimmendem Estrich und Gefälleestrich verzichtet werden kann;

SV-Hinweis: Für diese Konstruktion gibt es noch keine bauakustischen Nachweise!

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 45 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Wegen der entfallenen Bewegungsfuge birgt die auf dieser Abbildung dargestellte Idee aus

abdichtungstechnischer Sicht das geringste Risiko.

Bei dem entwässerbaren Wannenträger liegen die Abdichtungsanschlüsse nur dann relativ

gut geschützt (Abbildungen 111 und 112), wenn auch die Einbauanleitung des Herstellers

vollumfänglich beachtet wird. Die Erfahrung hat indes gezeigt, dass die Anforderungen an

die zwingend einzuhaltenden Abstände zwischen Rahmen und Wand gerade bei einer

dreiseitigen Begrenzung der Dusche unter baupraktischen Gesichtspunkten nur schwer

einzuhalten sind. Zudem besteht die Gefahr von Verunreinigungen, wenn Abrisse der elasti-

schen Fugenfüllungen unbemerkt bleiben und die Rinne und der kleine Entwässerungs-

schlauch über längere Zeit mit dem mit Seifen- bzw. Shampoo-Resten, Hautschuppen und

Haaren versetzten Wasser beaufschlagt werden. Eine diesbezügliche Kontrolle, ob eine

solche Verschmutzung vorliegt, ist indes nur nach dem Ausbau von Wanne und Duschab-

trennung (!) möglich.

Abb. 111 + 112: Lage von Verbundabdichtung und der elastischen Fugenfüllungen bei dem ESR II-System

9.8 Dübel

Die Hinweise, die das ZDB-Merkblatt zur Abdichtung im Bereich von Dübelbefestigungen

enthält, sind wenig konkret. So ist lediglich davon die Rede, dass die Verbundabdichtung

nicht beschädigt bzw. ihre abdichtende Eigenschaft nicht beeinträchtigt werden darf. In der

Praxis sollte das dann in der Regel so aussehen, dass bei Vorliegen der mäßigen

Beanspruchung der Dübel in ein vorher mit einer hochwertigen elastischen Fugenmasse

oder mit einem Reaktionsharz verfülltes Bohrloch gesteckt wird und auch beim Eindrehen

der Schraube eine hochwertige elastische Fugenmasse zum Einsatz kommt.

Bei Vorliegen der hohen Beanspruchung sollten dagegen ausschließlich Reaktionsharz-

Verbundanker zur Ausführung kommen.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 46 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

10 Fazit

Die Abdichtungsart „Abdichtung im Verbund“, die häufig auch als „Verbundabdichtung“

bezeichnet wird, besitzt gegenüber der traditionellen Bahnenabdichtung entscheidende

Vorteile. Die Ausführung flüssig zu verarbeitender Verbundabdichtungen birgt indes auch

mehr Risiken. Daran vermag selbst das kürzlich überarbeitete ZDB-Merkblatt nur wenig zu

ändern. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Fliesenleger, der in den häufigsten Fällen

den Einbau der Verbundabdichtung vornehmen wird, seiner abdichtungstechnischen

Verantwortung nicht immer ausreichend bewusst ist.

Durch die Wahl höherwertigerer Abdichtungsprodukte sind die Risiken, die mit den flüssig zu

verarbeitenden Verbundabdichtungen verbunden sind, reduzierbar.

Nach wie vor besteht jedoch hinsichtlich bestimmter Abdichtungsdetails entsprechender

Optimierungsbedarf. Das betrifft insbesondere die Abdichtung im Bereich von Estrichrand-

bzw. Bewegungsfugen. So kann es nicht sein, dass Dichtbänder ohne jeglichen Schutz

unmittelbar hinter oder unterhalb von elastischen Fugenfüllungen angeordnet werden und

beim ersten Austausch dieser Wartungsfugen „planmäßig“ durchtrennt werden. Insofern

bleibt zu hoffen, dass die neue DIN 18534 Regelungen enthält, die den Risiken, die aus

solchen Details resultierenden, besser Rechnung trägt als das aktuelle ZDB-Merkblatt [18].

Aus dem nachfolgenden Diagramm (Abbildung 113) ist nicht nur ersichtlich, wie Abdichtun-

gen im Verbund aktuell, d. h. seit August 2012 zu bemessen sind, sondern es enthält auch

einige derjenigen zuvor unterbreiteten Empfehlungen, wie sich die Sicherheit dieser Abdich-

tungsart optimieren lässt.

Nachdem man die Abdichtung bemessen bzw. entschieden hat, welche Abdichtungsart zur

Ausführung kommen soll, sollte der nächste Planungsschritt in der Erstellung eines

Raumbuches bestehen. Aus diesem Raumbuch muss ersichtlich sein, welche Räume wie

belastet werden („mäßig“ oder „hoch“ entsprechend DIN 18195 bzw. Beanspruchungs-

klassen A, B und C gemäß PG-AIV bzw. „direkt“ oder „indirekt“ entsprechend ZDB-

Merkblatt), und zwar getrennt nach Boden- und Wandflächen.

Ein solches, vorzugsweise in Tabellenform auszuarbeitendes Raumbuch ist dem Bauherren

zunächst als Entwurf vorzulegen und anschließend mit ihm, ggf. unter Einbeziehung des

späteren Nutzers, abzustimmen.

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 47 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

Abb. 113: Bemessungsdiagramm für Verbundabdichtungen in Nassräumen

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 48 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

11 Literaturverzeichnis

[1] DIN 18195-5:2011-12: Bauwerksabdichtungen – Teil 5: Abdichtungen gegen

nichtdrückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen; Bemessung

und Ausführung

[2] DIN 18195-2:2008-11: Bauwerksabdichtungen – Teil 2: Stoffe (Hinweis: Die

aktuelle Ausgabe datiert auf April 2009.)

[3] DIN 18534: Abdichtungen für Innenräume; Hinweis: Die Norm ist als Ersatz für

DIN 18195-5 vorgesehen. Sie befindet sich in Vorbereitung.

[4] Deutsches Institut für Bautechnik: Bauregellisten; Bauregelliste A, Bauregelliste

B und Liste C, Stand 17. April 2013, kostenloser Download unter www.dibt.de

[5] 5. Leipziger Abdichtungsseminar vom 19. Januar 2010 (Tagungsband, ISBN

978-3-00-029869-1)

[6] Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB): ZDB-Merkblatt „Verbundabdich-

tungen - Hinweise für die Ausführung von flüssig zu verarbeitenden Verbundab-

dichtungen mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen-

und Außenbereich“, Ausgabe August 2012

[7] Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB): ZDB-Fachinformation „Leitfaden -

Hinweise für die Planung und Ausführung von Abläufen und Rinnen in Verbin-

dung mit Abdichtungen im Verbund“, Ausgabe August 2012

[8] Wetzel, Henrik-Horst: Gut gedichtet, Zeitschrift Deutsches Architektenblatt, Heft

10, Oktober 2007

[9] Henke, Michael: Muss man hinter Wannen abdichten, Zeitschrift Fliesen und

Platten, Dezember 2009

[10] Koordinierungskreis Bäder: Richtlinien für den Bäderbau, Druckerei Wehlmann

GmbH, 4. Auflage 2002

[11] Zittlau, Hilmar: So wechseln Sie sicher Fliesen aus, Zeitschrift Fliesen und

Platten, Ausgabe November 2007

[12] Prüfgrundsätze zur Erteilung von allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen

für Abdichtungen im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen - Teil 1: Flüssig zu

verarbeitende Abdichtungsstoffe (PG-AIV-F), Ausgabe Juni 2010

2. Schleswig-Holsteinische Holzbautage – Donnerstag, 3. April 2014 Seite 49 Dipl.-Ing. Henrik-Horst Wetzel: Verbundabdichtungen in Nassräumen

[13] ETAG 022: Leitlinie für die Europäische Technische Zulassung für Abdichtungen

für Wände und Böden in Nassräumen - Teil 1: Flüssig aufzubringende Abdichtun-

gen mit oder ohne Nutzschicht, Ausgabe Juni 2006

[14] Henke, Michael: Undichte Stellen, Zeitschrift Fliesen und Platten, August 2008

[15] Wetzel, Henrik-Horst: Abdichtungen im Verbund – Vor- und Nachteile – Erfah-

rungen aus der Praxis (Teil 1)“ aus der Fachzeitschrift „Der Bausachverständige“,

Heft 6, Dezember 2012

[16] Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB): ZDB-Merkblatt „Schwimmbadbau

- Hinweise für Planung und Ausführung keramischer Beläge im Schwimmbad-

bau“, Ausgabe August 2012

[17] Oswald, Rainer: Abdichtung im Mauerwerksbau, Mauerwerk-Kalender 2002,

Ernst & Sohn Verlag

[18] Wetzel, Henrik-Horst: Abdichtungen im Verbund – Vor- und Nachteile – Erfah-

rungen aus der Praxis (Teil 2)“ aus der Fachzeitschrift „Der Bausachverständige“,

Heft 1, Februar 2013.

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