6
Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Starke-Industrie" Von Lebensmittelchemiker W. K e m fi f , Detmold AZLS der Stiirke-Abteiliing der Bundesforschzlngsanstalt fiir Getreidevcrarbeitzlng in Berlin zmd Detmold (Direktor: Prof. Dr. sc. nat. hahil. P. F. P e 1 she n k e) 11. Maisstarke-I ndustrie Der Beginn des Herstellungs-Prozesses von Mais- starke hat sich im Vergleich zu den bisher iiblichen Ver- fahren praktisch nicht geandert lie. Voraussetzung fur einen ordnungsgemafien und reibungslosen Fabrikations- ProzeB ist die sorgfaltige Reinigung des Rohmaises, die gegebenenfalls durch einen eingeschalteten Wasch- prozei3 unterstiitzt werden kann. Nach der Reinigung wird der Mais in die Quellbottiche eingebracht 'I6. ly7. Bei Verwendung von gewohnlichem Mais rechnet man mit einer Quellzeit von 55 bis 60 Std.; bei Verarbeitung von amerikanischem Mais erhoht sich diese Quellzeit bis auf 70 Std. yl*, In jiingster Zeit sind Bestrebungen im Gange, den QuellprozeB kontinuierlich zu gestalten, d. h. das Quellwasser in den zur Quellung vorgesehenen Bottich einzulassen und auch aus dem frisch rnit Mais gefiillten Bottich kontinuierlich wieder abzuziehen. Eine derartige Handhabung bietet fur groi3ere Anlagen den Vorteil einer einfacheren Reaufsichtigung, unterscheidet sich jedoch bei niittleren Anlagen mit einer Kapazitat von 100 bis 150 to Mais-Verarbeitung pro Tag prak- tisch nicht von der bisher ublichen diskontinuierlichen Quellwasser-Zufuhrung. Auf die Quellung des Maises folgt seine Vorzerklei- nerung und anschliei3ende Entkeimung. Dieser wiederum schlieflt sich die Nachzerkleinerung sowie die zweite Entkeimung an llo, lZn. Eine nennenswerte Konstruktions- anderung der Entkeimer ist bisher nicht erfolgt. Die einzige Neuerung besteht darin, dai3 die Triige der Entkeimer heute aus GuBeisen hergestellt werden, was eine Lebensdauer der Troge von mehr als 30 Jahren bedeutet. Fur die sich an die zweite Entkeimung anschlieknde Auswaschung des Mahlgutes, einschlieBlich der GrieB- auswaschung und der Feinsiebung lP2, finden heute im allgemeinen zwei Verfahren Verwendung, die ein- ma1 bei kleineren Anlagen mit einer Kapazitat von 30 bis 35 to Mais-Verarbeitung pro Tag auf der Verwen- dung von Strahlauswaschern 4R-6n und Strahlsieben 52, 55. 5g980 und zum anderen bei Anlagen rnit groi3eren Lei- stungen auf dem Einsatz von Bogensieben"1-63 und Hy- drozyklonen 45, 473 Q8-110 beruhen. Das Arbeitsschema fur die Auswaschung und Siebung des Mahlgutes unter Verwendung von Strahlauswaschern 48-50, 533 54, 58-58 und Strahlsieben 52, 55, 56, 56-6n ist in Abb. 18 dargestellt 58. :' Fortsetzung des gleichnamigen Aulsatzes, I. s. Fette . Sei- 'I6 A. Nowak, Die Starke 10, 194 [1958]. A. Nowak, Die Starke 11, 174 [1959]. 'IR P. F. Pelshenke u. E. Lindemann, Die Starke 6, 177 [1954]. E. Liizdemann, Die Stirke 6, 274 [1954]. F. Miiller (Inh.: Deutsche Maizena-Werke GmbH, Ham- burg): Vorrichtung zum Abtrennen der freigelegten Keiine von gequollenen und grob gemahlenen Getreidekornern. DBP. 945 440 [ 19561. M. Mautner, Die Starke 4, 238 [1952]. lee M. Mautner, Die Starke 5, 179 [1953]. fen . Anstrichmittel 63, 78 (19611. Wie das in Abb. 18 dargestellte Arbeitsschema erken- nen laBt, sind fur die erste Zerkleinerung Feinmuhlen und fur die erste Auswaschung Strahlauswascher vor- gesehen. Von den Strahlauswaschern fallt eine Roh- starkemilch rnit einer Konzentration von 6.0" bis 6 3 BC an, die anschliefiend iiber ein Griei3sieb geleitet wird. Das auf dem GrieBsieb zuruckbleibende GrieBmahlgut wird in einer GrieGmiihle feinstvermahlen und dann in einem Strahlsieb ausgewaschen. Die dabei anfallende Starkemilch leitet man einem zweiten Strahlauswascher I I I 4 H Fprnmuhle Grd b Abb. 18. Arbeits- schema fur eine Aus- waschung und Siebung des Mahlgutes in der ,I- 502 m5y.r Auswasch- und Sieb- IS,mh,. station GneIJmr Gr&hWSB,Urg IlbXuumrilRrJ s+aenpressp fur die Auswaschung des Mahlgutes nach der zweiten Feinmiihle zur Auswaschung zu. Die von diesem zwei- ten Strahlauswascher anfallenden Schalen werden in einer Schalenpresse vorentwassert. Die fur die erste Auswaschung, die zweite Auswaschung und die Griei3- auswaschung verwendeten Strahlauswascher entspre- chen in ihrer Konstruktion und Arbeitsweise den Strahl- sieben, wie sie in der Kartoffelstarke-Industrie ver- wendet werden 52) 55, 56) 58-60. Wie aus Abb. 19 hervor- geht 58, sind die Diisen bei diesen Strahlauswaschern in zwei Gruppen unterteilt und in gleicher Weise auch in , Abb. 19. Arbeitsweise des Strahlauswaschers 118 FETTE SEIFEN . ANSTRICHMITTEL 63. Jdhrgany Ni. 2 1961

Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Stärke-Industrie

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Stärke-Industrie

Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Starke-Industrie"

Von Lebensmittelchemiker W. K e m fi f , Detmold AZLS der Stiirke-Abteiliing der Bundesforschzlngsanstalt f i i r Getreidevcrarbeitzlng in Berlin zmd Detmold

(Direktor: P r o f . Dr. sc. nat. hahil. P . F . P e 1 she n k e )

11. M a i s s t a r k e - I n d u s t r i e Der Beginn des Herstellungs-Prozesses von Mais-

starke hat sich im Vergleich zu den bisher iiblichen Ver- fahren praktisch nicht geandert lie. Voraussetzung fur einen ordnungsgemafien und reibungslosen Fabrikations- ProzeB ist die sorgfaltige Reinigung des Rohmaises, die gegebenenfalls durch einen eingeschalteten Wasch- prozei3 unterstiitzt werden kann. Nach der Reinigung wird der Mais in die Quellbottiche eingebracht 'I6. ly7.

Bei Verwendung von gewohnlichem Mais rechnet man mit einer Quellzeit von 55 bis 60 Std.; bei Verarbeitung von amerikanischem Mais erhoht sich diese Quellzeit bis auf 70 Std. yl*, In jiingster Zeit sind Bestrebungen im Gange, den QuellprozeB kontinuierlich zu gestalten, d. h. das Quellwasser in den zur Quellung vorgesehenen Bottich einzulassen und auch aus dem frisch rnit Mais gefiillten Bottich kontinuierlich wieder abzuziehen. Eine derartige Handhabung bietet fur groi3ere Anlagen den Vorteil einer einfacheren Reaufsichtigung, unterscheidet sich jedoch bei niittleren Anlagen mit einer Kapazitat von 100 bis 150 to Mais-Verarbeitung pro T a g prak- tisch nicht von der bisher ublichen diskontinuierlichen Quellwasser-Zufuhrung.

Auf die Quellung des Maises folgt seine Vorzerklei- nerung und anschliei3ende Entkeimung. Dieser wiederum schlieflt sich die Nachzerkleinerung sowie die zweite Entkeimung an l lo, lZn. Eine nennenswerte Konstruktions- anderung der Entkeimer ist bisher nicht erfolgt. Die einzige Neuerung besteht darin, dai3 die Triige der Entkeimer heute aus GuBeisen hergestellt werden, was eine Lebensdauer der Troge von mehr als 30 Jahren bedeutet.

Fur die sich an die zweite Entkeimung anschlieknde Auswaschung des Mahlgutes, einschlieBlich der GrieB- auswaschung und der Feinsiebung lP2, finden heute im allgemeinen zwei Verfahren Verwendung, die ein- ma1 bei kleineren Anlagen mit einer Kapazitat von 30 bis 35 to Mais-Verarbeitung pro Tag auf der Verwen- dung von Strahlauswaschern 4R-6n und Strahlsieben 52 , 55.

5 g 9 8 0 und zum anderen bei Anlagen rnit groi3eren Lei- stungen auf dem Einsatz von Bogensieben"1-63 und Hy- drozyklonen 45, 4 7 3 Q8-110 beruhen. Das Arbeitsschema fur die Auswaschung und Siebung des Mahlgutes unter Verwendung von Strahlauswaschern 48-50, 533 54, 58-58 und Strahlsieben 52, 5 5 , 5 6 , 56-6n ist in Abb. 18 dargestellt 5 8 .

:' Fortsetzung des gleichnamigen Aulsatzes, I. s. Fette . Sei-

'I6 A . Nowak, Die Starke 10, 194 [1958]. A . Nowak, Die Starke 11, 174 [1959].

'IR P. F . Pelshenke u. E . Lindemann, Die Starke 6, 177 [1954]. E. Liizdemann, Die Stirke 6 , 274 [1954]. F. Miiller (Inh.: Deutsche Maizena-Werke GmbH, Ham- burg): Vorrichtung zum Abtrennen der freigelegten Keiine von gequollenen und grob gemahlenen Getreidekornern. DBP. 945 440 [ 19561. M . Mautner, Die Starke 4, 238 [1952].

lee M. Mautner, Die Starke 5, 179 [1953].

fen . Anstrichmittel 63, 78 (19611.

Wie das in Abb. 18 dargestellte Arbeitsschema erken- nen laBt, sind fur die erste Zerkleinerung Feinmuhlen und fur die erste Auswaschung Strahlauswascher vor- gesehen. Von den Strahlauswaschern fallt eine Roh- starkemilch rnit einer Konzentration von 6.0" bis 6 3 BC an, die anschliefiend iiber ein Griei3sieb geleitet wird. Das auf dem GrieBsieb zuruckbleibende GrieBmahlgut wird in einer GrieGmiihle feinstvermahlen und dann in einem Strahlsieb ausgewaschen. Die dabei anfallende Starkemilch leitet man einem zweiten Strahlauswascher

I I I

4 H Fprnmuhle G r d b Abb. 18. Arbeits- schema fur eine Aus- waschung und Siebung des Mahlgutes in der ,I- 502 m5y.r

Auswasch- und Sieb- IS,mh,.

station

GneIJmr Gr&hWSB,Urg IlbXuumrilRrJ

s+aenpressp

fur die Auswaschung des Mahlgutes nach der zweiten Feinmiihle zur Auswaschung zu. Die von diesem zwei- ten Strahlauswascher anfallenden Schalen werden in einer Schalenpresse vorentwassert. Die fur die erste Auswaschung, die zweite Auswaschung und die Griei3- auswaschung verwendeten Strahlauswascher entspre- chen in ihrer Konstruktion und Arbeitsweise den Strahl- sieben, wie sie in der Kartoffelstarke-Industrie ver- wendet werden 5 2 ) 5 5 , 56 ) 58-60. Wie aus Abb. 19 hervor- geht 58, sind die Diisen bei diesen Strahlauswaschern in zwei Gruppen unterteilt und in gleicher Weise auch in

,

Abb. 19. Arbeitsweise des Strahlauswaschers

118 F E T T E S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 63. Jdhrgany N i . 2 1961

Page 2: Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Stärke-Industrie

den Milchauffang-Gehausen zwei Ablaufe vorhanden, die durch eine Wand getrennt sind. Dadurch ist es moglich, die anfallende Starkemilch im zweiten Teil der Siebtrommel zuriickzunehmen und die Auswaschung im ersten Teil der Siebtrommel desselben Strahlauswaschers vorzunehmen, wie aus Abb. 19 ZLI ersehen ist 58.

Die Arbeitsweise sowohl der Strahlauswascher als auch der Strahlsiebe in der Maisstarke-Industrie ge- staltet sich einfach und iibersichtlich und gestattet daher eine relativ einfache Bedienung der Maschine. Tab. 2 zeigt in Verbindung mit der Schalenauswaschung eine vergleichende Gegeniiberstellung der Auswascheffekte des Strahlauswaschers einerseits und der Bing-Apparate andererseits 58.

Tabelle 2 I~erglcirhcntle Ge~eniri ic~i~tcl l i ing der Azrcwcischegekte des .Slrrihlairswostl~crs m d der Schikttelsiebe bei dcr Schalen-

ai~swasc~iung 010

9260

9240.-

9220.-

o,zw-. : 0,150 .-

C,160- UI

9 0,140-.

s 0,120:.

0,100-.

0,QTOT

A. Arbeitsweise mit Strahlauswaschern Gesamtstarke in den Schalen nach der ersten

Auswaschbare Starke in den Schalen nach der

Gesamtstarke in den Schalen nach der zweiten

Auswaschbare Starke in den Schalen nach der

Auswaschung 5.74

ersten Auswaschung 2.84

Auswaschung 1.33

zweiten Auswaschung 0.29

B. Arbeitsweisc mit Schiittelsieben Gcsamtstarke in den Schalen nach der ersten

Auswaschbare Starke in den Schalen nach der

Gesamtstirke in den Schalen nach der zweiten

Auswaschbare Starke in den Schalen nach der

Auswaschung 9.60

crsten Auswaschung 7.79

Auswaschung 1.73

zwcitcri Auswaschung 0.33

- -

Nurnrrprn dpr Versitd~r

Ahb. 20. Vcrgleichende Gegeniiberstellung der Siebeffekte des Strahlsiehes und der Schiittelsiebe bei der Rohstarkemilch-

Siehung

Das entsprechend Abb. 18 fur die Siebung vorgesehene Schiittelsieb kann ohne weiteres durch ein Strahlsieb ersetzt werden. In Abb. 20 ist der Feinstfaseranteil in der Rohstarkemilch nach der Siebung mittels Strahlsieb

F E T T E ' S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 6 3 J+hrqanrJ Nr 2 1961

$ 4 400.

$3500 .

j 3 v . 3 25,OO--

2qoo .- i5,OO . 10,oo - 5,OO .

0

Numrnern e'er Mrsuclie

Abb. 21. Vergleichende Gegeniiberstellung der Auswascheffckte des Strahlauswaschers und der Schiittelsiehe bci der G r i d -

auswaschung

dem Feinstfaseranteil in der Rohstarkemilch nach der Siebung durch Schuttelsiebe vergleichend gegenuber- gestellt 58.

Abb. 21 zeigt den Gehalt des Griefimahlgutes vor, bei und nach der Griefiauswaschung unter Verwendung des Strahlauswaschers einerseits und der Schiittelsiebe andererseits 5 8 . Dabei entspricht die obere Kurve dem Anteil an auswaschbarer Starke im Zulauf, die mittlere Kurve dem Gehalt des Grieflmahlgutes an auswaschbarer Starke nach der Auswaschung uber Schiittelsieben und die untere Linie dem Gehalt des Grieflmahlgutes an auswaschbarer Starke nach der Auswaschung in dern Strahlauswascher. Ein gleich guter Auswascheffekt, wie er bei dem Einsatz von Strahlauswaschern und Strahl- sieben erzielt wird, kann auch bei der Verwendung von Bogensieben erreicht werden, wenn, wie auch in der Kartoffelstarke-Industrie. entsprechend der Grofie der Anlage etwa 8 bis 9 hintereinandergeschaltete Bogen- siebe eingesetzt werden, wobei auch hier wiederum fur die Beschickung jedes einzelnen Bogensiebes eine geson- derte Druckpumpe erforderlich ist

Die aus dem Mahlgut ausgewaschene und gesiebte Starkemilch wird nach dem Auswasch- und Siebprozefi einer Feinstreinigung und anschlieiknden Kleber-Ab- trennung unterworfen. Fur diesen Arbeitsvorgang sind im wesentlichen zwei Verfahren in Gebrauch, die einmal auf der Verwendung von Separatoren 45, 47. je, 74-91 und zum anderen auf dem Einsatz von Hydrozyklonen in Verbindung mit Separatoren 4 5 3 47, 56 , 74-110 beruhen. Es wiirde zu weit fiihren. an dieser Stelle auch diese beiden Verfahren bis ins einzelne zu schildern, zumal sie die Verwendung von Separatoren als auch die Verwendung von Hydrozyklonen in Verbindung mit Separatoren gestatten. Ganz allgemein lafit sich feststellen, dai3 bei dem Einsatz von Separatoren in Verbindung mit einer Hydrozyklon-Anlage eine Starke gewonnen wird, die einen aufierordentlich niedrigen Gehalt an loslichem Eiweii3 aufweist, der im Durchschnitt zwischen 0.020 und 0.025 "/a liegt. Bei der Verwendung von Separatoren allein, wobei drei Separatoren hintereinandergeschal tet eingesetzt werden, steigt der Gehalt der gewonnenen Starke an loslichem Eiweifi auf 0.035 "10 an. Der Anteil an loslichem Eiweifi in der Starke spielt bei der Weiter- verarbeitung der Starke zu Starkesirup eine ausschlag-

149

Page 3: Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Stärke-Industrie

gebende Rolle, da die Tendenz des Starkesirups zur Ver- gilbung proportional dem Anstieg des Gehaltes an 16s- lichem Eiweii3 zunimmt lo6. Der Gehalt der Starke an liislichem Eiweii3 lafit sich auch bei Verwendung von drei hintereinandergeschalteten Separatoren erheblich verringern und damit die Starkequalitat verbessern, wenn im Anschlui3 an die Separation die Starke in einem Zellenfilter nochmals gewaschen wird. Dieser zusatzliche Waschprozefi wird auch bereits in zahlreichen Betrieben, insbesondere in den USA, durchgefiihrt. Inwieweit ein solcher zusatzlicher WaschprozeB ganz allgemein nach- geschaltet werden kann, hanet in erster Linie von den Anschaffungskosten der erforderlichen Maschinen und deren Platzbedarf ab.

Im AnschluB an die Separation, bzw. den zusatzlich eingeschalteten WaschprozeB, wird die Starkemilch in gleicher Weise wie in der Kartoffelstarke-Industrie in Entwasserungs-Zentrifugen eingedickt 110-112 und die Feuchtstarke anschlieflend in einem Luftumlauf-Trock- ner getrocknet 113-'15. Die fiir diesen Zweck friiher ein- gesetzten Turbinen-Trockner werden aufgrund ihrer im Vergleich zu den Luftumlauf-Trocknern verhaltnis- maBig hohen Anschaffungskosten und des relativ gro- Ben Griefianfalles von etwa 2 bis 3"io im allgemeinen heute nicht mehr verwendet Il43 l15.

Die Aufarbeitung der im Verlaufe der Maisstarke- Fabrikation anfallenden Nebenprodukte, zu denen in erster Linie der Kleber und GrieB sowie die Keime und Schalen zu zahlen sind, unterscheidet sich grundsatzlich nicht von den friiher angewandten Verfahren. Die einzige Ausnahnie bildet die Abtrennung und Aus- waschung der Keime, die auch unter Verwendung von Hydrozyklonen 45, 47, Q2-110, bzw. Bogensieben 61-63, erfol- gen kann. Diese Art der Abtrennung und Auswaschung der Keime besitzt jedoch nur fur grogere Anlagen prak- tische Bedeutung. Die Entwasserung des Klebers erfolgt im allgemeinen in Filterpressen, kann jedoch auch mit demselben Entwasserungseffekt in Vakuumzellenfiltern durchgefuhrt werden.

Fur die Eindickung des Quellwassers auf einen Trok- kensubstanz-Gehalt von etwa 50 O / o werden heute fast ausschliefilich sog. Fallstromverdampfer verwendet l17. Diese haben gegeniiber den bisher verwendeten Umlauf- verdampfern den groi3en Vorteil, dafi sich die Reini- gung der Rohre wesentlich einfacher gestaltet und daher rascher durchgefiihrt werden kann, als das b d den Riihrenverdampfern der Fall ist.

111. W e i z e n s t a r k e - I n d u s t r i e

Die Gewinnung von Weizenstarke erfolgt in Europa und auch in den meisten iiberseeischen Landern heute im allgemeinen nach dem Martin-Verfahren, fur das bekanntlich Weizenmehl als Rohstoff dient lZ31 lP4. Dieses Verfahren hat infolge von maschinentechnischen Ver- besserungen und Neuentwickhngen in den letzten Jah- ren einige wesentliche Veranderungen erfahren, wie aus dem in Abb. 22 dargestellten Arbeitsschema zu ersehen ist 07, 72. Das Weizenmehl wird zunachst in der gleichen. wie bisher iiblichen Weise unter Zusatz von etwa 50 bis 6 O o / o Wasser mit Hilfe von Teig-Knetmaschinen zu

jZ3 F . F. Horan, Wheat Products for Industrial Uses. North-

i24 W. Xernpf , Die Starke 7, 123 [1955]. western Miller, 1955, 3a.

Spezial-

Frischwasser I - - - - -

Einblickschleu-

dastarke

'-I I

0 V

Ab- Sekunda- wasser starke

Weizenmehl 7 1 7Frischwasser-

- I Frischwasser -

1 Klqbersieb 1- Stide 6

I I Rohmilchsieb I Seide 12

1- Frischwasser - K o h m i 1 ch - - 1 schleuder I

I - 1- Frischwasser -

Feinniilch- I Waschsieb - 1 schleuder -1 Seide 20

I I 1 Starkjabwasser.

I Oberlauf, Schalwasser,

I

J - Y

Prima- Fasern Kleber starke

Abb. 22. Arbeitsschema fur ein neues Verfahren zur Starke- Herstellung

einem Teig verarbeitet lZ3, 124. Dieser wird anschliei3end in den allgemein bekannten Teig-Auswaschapparaten, die mit einer schwingenden Walze versehen sind, aus- gewaschen. Nach diesem Auswaschverfahren, das nach wie vor als durchaus zufriedenstellend und zuverlassig arbeitend zu bezeichnen ist, wird ein Kleber gewonnen, dessen EiweiBgehalt durchschnittlich zwischen 75 und 80 O / o liegt. Der einzige, allerdings entscheidende Nach- teil, der diesem sonst durchaus bewahrten Auswasch- verfahren anhaftet, beruht auf dem fur die heutigen Verhaltnisse aufierordentlich hohen Arbeitsaufwand, weshalb bereits seit Jahren Bestrebungen im Gange sind, fur die Anteigung des Weizenmehles eine konti- nuierlich arbeitende Knetmaschine zu verwenden und auch die anschlieflende Auswaschung des Teiges kontinu- ierlich durchzufuhren. Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, entsprechende kontinuierlich arbeitende Ma- schinen und Verfahren zu entwickeln, doch diirften noch etwa zwei bis drei Jahre verstreichen, bevor diese Ma- schinen und Verfahren praxisreif sind

Wahrend die Starkemilch von den Mehl-Auswasch- apparaten kontinuierlich abgezogen wird, entfernt man den zuruckgebliebenen ausgewaschenen Kleber von Hand und fuhrt ihn zur Trocknung den Walzentrocknern zu. Die Trocknung des Klebers auf Walzentrocknern be- wirkt eine nahezu vollkommene Denaturierung des Klebers. Ein derartig getrockneter Kleber ist infolge des Verlustes seiner urspriinglichen Vitalitat fur die Kleber-

F E T T E . SEIFEN . A N S T R I C H M I T T E L 6 3 . Jahrgang Nr 2 1961 150

Page 4: Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Stärke-Industrie

Anreicherung von kleberarmen Weizenmehlen auf dem Backerei-Sektor nicht geeignet. Aus diesem Grunde findet der von den Walzentrocknern anfallende Trockenkleber ausschliel3lich in der Suppenwurz- und Glutaminsaure- Industrie Verwendung. Sol1 die in dem Nativkleber ent- haltene Vitalitat jedoch beibehalten werden, so mui3 der Kleber spruh- oder umlaufgetrocknet werden lZ5. Von den spruh- und umlaufgetrockneten Klebern verdient der erstere aufgrund seiner besseren backtechnischen Eigen- schaften den unbedingten Vorzug. Da vor der Spruh- trocknung selbst der Kleber noch in Suspension gebracht werden mui3 und im allgemeinen nur mit Kleber-Suspen- sionen gearbeitet werden kann, deren Trockensubstanz- Gehalt zwischen 12 und 15 O i o liegt, erfordert dieses Ver- fahren einen aui3ergewohnlich hohen Kraftbedarf iind gestaltet sich somit sehr ltostspielig lZ5. Abgesehen von den Anschaffungskosten des Luftumlauf-Trockners, ge- staltet sich die Luftumlauf-Trocknung erheblich billiger und damit rentabler, ergibt jedoch einen Trockenkleber, dessen backtechnische Eigenschaften denjenigen des spruhgetrockneten Klebers unterlegen sind lze, lZ7.

Die im vergangenen Jahre von einer deutschen r' Irma begonnenen Versuche, ein Verfahren zu entwickeln, das bei verhaltnismai3ig geringem Anschaffungspreis des Trockners und wirtschaftlicher Trocknung gleichzeitig einen hochwertigen Vitalkleber liefert, konnten in die- sem Jahre erfolgreich abgeschlossen werden. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es moglich, ohne uberhohte An- schaffungs- und laufende Produktionskosten einen Vital- kleber mit ausgezeichneten backverbessernden Eigen- schaften billig herzustellen. Dieses Verfahren besitzt ins- besondere fur diejenigen Lander, wie z. B. Groflbritan- nien und Australien, in denen fast der gesamte in der Weizenstarke-Industrie anfallende Kleber zur Kleber- Anreicherung von kkberarmen Weizenmehlen auf dem Backerei-Sektor verwendet wird, eine nicht zu unter- schatzende praktische Bedeutung lZe, lZ7.

Die von den Mehl-Auswaschapparaten anfallende Rohstarkemilch wird vor der weiteren Aufbereitung zu- nachst gesiebt, wozu bisher fast ausschliei3lich Schuttel- siebe verwendet wurden. Neuerdings wird fur diesen Zweck auch das bereits vorstehend ausfuhrlich beschrie- bene Strahlsieb mit bestem Erfolg eingesetzt 52, 5 5 1 5 8 9 Bo.

I i+IlnnlM, 1 i-t' . IFeinmih

1 tWmil&s&kujern I I

I 1

I

I I - Artel/ mi ldm Strahbieb i - - - - - - drbeil mi/ d ~ r =/tefsieben

S n - b i i b w ~ b g SldrlwniM,

Abb. 23. Arbeitsscherna fur die Siebung der Rohstarkemilch in tier Siebstation

lZ5 W. Kcmpj, Die Starke 8, 88 [1956]. lZ6 W. Kempf, Die Starke 8, 261 [1956].

W . Kempf, Die Starke 11, 94 [1959].

F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 63. Jehryanq NI. 2 1961

Abb. 23 zeigt ein entsprechendes Arbeitsschema unter Verwendung eines Strahlsiebes 60, Abb. 24 den Siebeffekt des Strahlsiebes im Vergleich zu demjenigen der bisher gebrauchlichen Schuttelsiebe O 0 .

Wie aus der in Abb. 24 wiedergegebenen vergleichen- den Gegenuberstellung zu ersehen ist, geht der Anteil an Feinfaser, die in diesem Falle auch Kleie genaiint wird, in der Feinmilch betrachtlich zuruck, wenn fur die Siebirng anstatt der Schuttelsiebe das Strahlsieb ver-

7, K/eie

'jot S1rah'smb

q 5 [ , ._--- , -:.>;.: '__-___- , , , , -___ , , br-sdn- Nummer

' 1 2 3 4 5 6 7 e 9 1011 1213 i i 1. i i ; d i i o h i i h - K/PS h b r /?ohmil& in % Tr ----- Kleie h der FeinmiM, in % Tr

Abb. 24. Vergleichende Gegeniiberstellung der Siebeffekte des Strahlsiebes und der Schuttelsiebe bei der Rohstarkemilch-

Siebunp

wendet wird. Entsprechend ?em in Abb. 22 darge- stellten Arbeitsschema '* erfolgt die sich an die Siebung der Rohstarkemilch anschliei3ende weitere Reinigung der Feinmilch vollkontinuierlich durch Hintereinanderschal- tung von zwei Trennschleudern, von denen die eine als Rohmilchschleuder, die andere als Feinmilchschleuder eingesetzt wird 56, . Abb. 25 zeigt die schematische

Abb. 25. Arbeitsweise der Rohmilchschleuder

Darstellung einer Rohmilchschleuder, die im Vergleich zu den normalen Rohmilchschleudern einen Feststoffaus- trag sowie zwei Flussigkeitsablaufe besitzt e4, e7, ", 73.

Die von den Austragsschnecken zu dem Feststoffaus- trag geforderte Weizenstarke wird kurz vor dem Aus- trag mit Frischwasser nachgewaschen. Das Abwasser selbst fliei3t uber das Wehr in gleicher Weise wie bei den normalen Rohmilchschleudern ab. Im Gegensatz zu den normalen Rohmilchschleudern sind jedoch vor dem Wehr dieser Rohmilchschleuder Dusen angebracht, die feinste Feststoffe vor dem Wehr nach aui3en abziehen und dadurch den Feststoffanteil im Abwasser erheblich herabsetzen O 6 , e7, 7E. 73.

Abb. 26 zeigt vier niikroskopische Aufnahmen der Zu- und Ablaufe zu bzw. von der Rohmilch-Schleuder e 7 3 7'.

Bei der Aufnahme 1 handelt es sich um die der Roh- milchschleuder zugefuhrte Rohstarkemilch, deren Starke- korner erhebliche Groflenunterschiede aufweisen. Die

I51

Page 5: Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Stärke-Industrie

Abb. 26. Mikroskopische Aufnahmen der Zu- und Ablaufe zu bzw. von der Rohmilchschleuder

Suspension: Prima-Weizenstarke, Rohmilch (Frischwasser-Aus- waschung) : 250 fache Veigroflerung; 1 Teilstrich der abgebildeten

Skala entspricht 4.6 p, 1. Einlauf 3. Dusenaustrag

2. Sclineckenaustrag 4. Uberlauf O/o TS : 8.2

o/o TS : 48.5

O/o TS : 15.5

O/u TS : 0.25

hllfnahme 2 zeigt den Schneckenaustrag, der neben den groi3en Starkekornern auch no& Kleinkornstarke ent- halt. Bei der Aufnahme 3 handelt es sich um den Diisen- austrag, der ausschliefllich aus Kleinkornstarke besteht, bei der Aufnahme 4 um den Uberlauf, in dem nur noch wenig Kleinstkornstarlce sowie Kleberteilchen enthalten sind. Wie die Aufnahme 3 deutlich erkennen laat, ist die in dem Diisenaustrag enthaltene Kleinkornstarke durch kleinste Kleberteilchen stark verunreinigt. Diese lassen sich von der Starke nicht mehr abtrennen, so dal3 diese verunreinigte Starke in Europa neben der sog. Ia-Starke oder Prima-Starke als sog. IIa-Starke oder Sekunda-Starke separat gewonnen, in den meisten iiber- seeischen Landern dagegen verworfen und mit dem Abwasser abgefiihrt wird. Das aus der Rohmilchschleu- der ausflieflende Abwasser sowie die Diisenstarke wer- den separat abgefiihrt, wie aus dem in Abb. 22 dar- gestellten Arbeitsschema hervorgeht 72. Die abgetrennte Diisenstiirke gelangt von der Rohmilchschleuder in die Feinmilchschleuder, die in Abb. 27 dargestellt ist R4, 65.

Die Konstruktion und Arbeitsweise der Feinmilch- schleuder unterscheidet sich mit der einzigen Ausnahme, dal3 ihre Drehzahl entsprechend eingestellt werden mufl, ansonsten in nichts von der Ausfuhrunp der Rohmilch- schleuder. Auch bei der Feinmilchschleuder werden das Abwasser und die Diisenstarke getrennt abgefuhrt. Nach dem in Abb. 22 dargestellten Arbeitsschema werden so- wohl das Abwasser als auch ein Teil des Diisenaustrages von der Feinmilchschleuder in den Prozefl zuriickge- leitet7*. Diese Handhabung ist jedoch nur dann zu empfehlen, wenn eine Einsparung des Waschwassers erforderlich ist. Im allgemeinen diirfte es zweckmafliger sein, diese Riicklaufe der Ira-Starke oder Sekunda- Starke zuzuleiten. Die von der Feinmilchschleuder an- fallende Diisenstarke selbst, die lediglich no& 0.5 bis 1.0 O/o IIa-Starke oder Sekunda-Starke, bezogen auf die Ausgangsmehl-Menge, enthalt, gelangt von der Fein- milchschleuder nunmehr in die Entwisserungs-Zentri- fuge 110-112. Diese ist zwecks Abtrennung der IIa-Starke- oder Sekunda-Starkereste mit einer Wasserspiilung und einem Schalrohr ausgeriistet, die eine einfache und miihelose Abtrennung der noch verbliebenen Rest-IIa- Starke oder -Sekunda-Starke ermoglichen.

A n die Entwasserung und Reinigung der Diisenstarke in der Entwasserungs-Zentrifuge schliei3t sich die Trock- nung an, die normalerweise ebenfalls in einem Luft- umlauf -Trockner vorgenommen wird 45, 113-115.

Das Arbeitsschema, wie es in Abb. 22 dargestellt ist 72,

lai3t noch ein zusatzlich eingeschaltetes Waschsieb er- kennen, das fur die Nachwaschung der Faser von dem Rohmilchsieb vorgesehen ist. Die zusatzliche Verwendung eines derartigen Waschsiebes ist jedoch lediglich bei grofleren Anlagen erforderlich.

Die in der Rohmilchschleuder und Feinmilchschleuder abgetrennte IIa-Starke oder Sekunda-Starke wird von dort in eine sog. Eindickschleuder gegeben, von der aus sie zu dem Walzentrockner gelangt. Wahrend des Trock- nungsvorganges auf dem Walzentrockner findet eine starke Quellung und anschlieflende Verkleisterung der Starke statt, weshalb eine derart getrocknete Starke all- gemein als Quellstarke oder Quellmehl bezeichnet und unter dieser Bezeichnung auch in den Handel gebracht wird. Die Trocknung der IIa-Starke oder Sekunda- Starke kann selbstverstandlich auch in einem Luft- umlauf-Trockner erfolgen, sofern eine ausreichende Puderung der Starke vor dem Eintritt in den Trockner vorgenommen wird 45, lla-lli.

Abschlieflend ist noch kurz das Abwasserproblem in der Weizenstarke-Industrie zu streifen 128-135. Sofern an die Reinheit des Abwassers einer Weizenstarke-Fabrik erhohte Anforderungen gestellt werden IzR, empfiehlt es sich, das aus der Rohmilchschleuder auslaufende Ab- wasser nicht unmittelbar in den Abwasserkanal zu leiten, sondern vorher in einem Spezial-Separator nochmals zu reinigen. Mit Hilfe dieses zusatzlichen Reinigungs-Pro- zesses ist es moglich, noch 60 bis 70"io der Feststoffe aus

Abb. 27. Gesamtansicht der Feinmilchschleuder

M . Grcvenacycr, Die Stsrke 5, 190 [1953]. M . Grevenzeycr, Die Starke 4, 263 [ 19521. M . Grevemeyer, Die Starke 3, 221 [1951]. M. Grevemeyer, Die Starke 9, 151 [1957]. M . Grevenzeyer, Die Starke 12, 98 [1960]. H. Keploh, Die Starke 8, 195 [1956].

134 D. Miiller-Mangold, Die Starke 4, 173 [1952]. Ia5 D. Muller-Mangold, Die Starke 5, 184 [I9531

F E T T E . S E I F E N . fi3. Jahrgang

AN S T R I C H M I T T E L Nr . 2 1961

Page 6: Verfahrenstechnische Verbesserungen und Neuentwicklungen in der deutschen Stärke-Industrie

dem Abwasser z u entfernen. Auch in diesem Falle spielen naturgemafl die Griii3e der Anlage, die Hohe der An- schaffungskosten des Spezial-Separators sowie die An- forderungen an den Reinheitsgrad der Abwasser eine groiie Rolle 12".

Zusamnienfassend karin festgestellt werden, dai3 die Ent - wicklung in clcr deutschen Starlce-Industrie in den vergan- genen Jalii-en zu zahlreichcn maschinen- und verfahrens- technischen Verbesserungen und Neuentwicklungen gefuhrt hat. Die maschinen- und verfahrenstechnischen Verbesserun- gen und Neuentwicklungen beziehen sich in gleichem Mafle auf die Kartoffelstarke- wie auch auf die Maisstarke- und Weizenstarke-Industrie. In diesem Zusammenhang sind ins- besondere die technische Weiterentwicklung der Rohmilch- und Feinmilchschleudern sowie die Neuentwidtlung der Strahlauswascher, Strahlsiebe, Bogensiebe und Hydrozyklone

hervorzuheben. Auch bei dem Bau von Starke-Separatoren und Starke-Trocknern sind in den vergangenen 10 Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt worden. Diese verfahrens- technischen Verbesserungen und Neuentwicklungen gestatteii in einer mit den entsprechenden Maschincn ausgerustcten modernen Starke-Fabrik die nahezu quantitative Ausnutzung d e r Rohstoffe Kartoffel, Mais und Weizenmehl bei gleich- zeitiger Qualitiits-Steigerung und Ausbeute-Erhiihung der Zwischen- und Endproduktc

Es ware falsch, anzunehmen, dafl diese Entwicklung aus- schliefllich den a n sich verstandlichen Wunschen und Bestre- bungen der Starke-Fabrikanten entspringt, die Umsitze zu steigern und damit die Gewinne zu erhohen. Sie ist vielmehr eine zwangslaufige Folge der s tandig steigenden Anforderun- gen der Verbraucher an die Qual i ta t und Eigenschaften der Starke sowie ihrer Derivate und Nebenprodukte.

Verpackung von Fetten, insbesondere von Margarine und Speiseol Iron Ing.-CherrL. H . E x 1 e r i g

Atis dem Laboratoriztm der Munstcrlundisciien Margarinr-Werke, /. Liilf, OFteiwi(k

Die Uberlegenheit des weichmacherfreien PVC den anderen. auf dem Margarinesektor ublichen Verpackungsmaterialien gegenuber hat sich erwiesen. Erwagungen des Margarine-Herstellers, die Hart- PVC-Folie und die Verpatkungsbehalter selbst herzustellen, haben kalkulatorische Redeutung nicht nur fur Margarine, sondern auch fur Speiseol. Bei der Speiseol-Verpackung wachsen die Anfor- derungcn an das Folienmaierial, da eine besonders hohe Schlag- festigkeit und ein besonders gutes Flieavermogen der thermisch behandel ten Folie verlangt werden muO. Uber den Baumwoll- saatol- und den Sterilmilch-Test bei der Neueinfuhrung von Hart-PVC-Folien als Verpackungsmaterial wird berichtet.

Emballage des corps gras, particulierement de l a margarine et de l'huile alimentaire

La superiorite des chlorures de polyvinyle exempts de plasti- Bants SUI- les autres matkriaux d'emballage usitbs dans le secteur de la margarine est un fait avere. Les intentions du fabricant de margarine de produire soi-meme la feuille de chlorure de poly- vinyle rigide et les recipients d'emballage ont une importance calculatrice non seulement pour la margarine, mais aussi pour l'huile alimentaire. Dans l'emballage de celle-ci, les exigences B l'egard du materiau en feuilles s'accroissent, car il importe que la feuille thermiquement traitbe ait une resistance au choc particulierement &levee e t un pouvoir d'allongement particuliere- ment bon. On traite de I'essai 6 l'huile de coton et au lait sterilise dans la recente introduction des feuilles de chlorure de polyvinyle I-igide en tant que materiau d'emballage.

Der Verbraucher ist, nachdem er lange Jahre der Entbehrung hinter sich hat, heute wieder wahlerisch geworden. Dies bezieht sich nicht nur auf das Nahrungs- mittel selbst, sondern auch in starkem Mafie auf seine a d e r e Umhullung. Fruher war die Verpackung ledig- lich die auflere Schutzhiille eines Nahrungsmittels, heute ist sie daruber hinaus ein Werbemittel geworden, das f u r den Inhalt sprechen soll. Es wiirde zu weit fiihren, hier auf werbepsychologische Fragen einzugehen. Fest steht jedoch, dafl die Entwicklung einer Verpackung aui3er von ihrem Verwendungszweck, noch von ihrer werbewirksanien Aussagekraft bestimmt wird. Es wird daher immer schwieriger. das Verhaltnis des Preises der Verpackung zum Wert des Inhalts giinstig zu halten.

' Den Firmen Chemishe Werke H-iils AG, Kalle AG, Wies- baden, und Frunz Baicnzann & Co., Zurich, danke ich fur die freundliche Uberlassung von Uiiterlagen, insbesondere von Bildmaterial.

F B T T E S E I F C N . A N S T R I C H M I T T E L oi3. J? hi !la nu N r . 2 loti1

Packing of Fats. Specially of Margarine and Edible Oils The superiority of the plasticiser-free-PVC over others, in

the usual packing materials of the margarine-sector has been rendered. The considerations of the margarine manufacturers producing their own hard-PVC-foil and the packing containers have calculative significance not only for margarine but also for edible oils. In the case of edible oil packing, the demand on the foilmaterials grows, since a special highware-resistant and a special good flowing-capacity of thermo-treated foils must be lengthened. The new introduction of hard-PVC-foils as packing materials for cottonseed oil and sterilised milk-indicator have been listed.

Ynnitoi<iin. x M p o i 1 , 11 I im~r i iocr i I ni:Lpr:LpiI i i i t I I I 111 1ciii.i s

MO, w o ynnKouosHhii,i ivia:~'cpiii~/~ ~3 h x e c ;iiec'r- i i o U rl+u I . I N ~ B T npeehlyiitecrna, nepc;L ; ~ l p y i m ~ i i iipMiw- m e ni I J M M B m,prap WHOUO hi cei;rcipe y I Ia i toiw~r i i LI xi I I ~ l ~ i i ~ e - I inutcuLix hiitcc3 Miuew1' 3~a~iri i i ie c'oo6p qeiim hiapr3aprirra o'riIOcMTe;lr,rio npo~r3Ho;Ic'lun, M R I C:LILIIII\I m e w 1coLi rl@LI, -ilurI ~r I I 1.1 y n : L I ~ BOW I N x pcnc p i1 y:r,pon . I 1 p I I y n a ~ o 1 3 ice n IT iqcniix MnceJi n p c , ~ ~ a u.151 IOTC H n ( ) im LUC" I 1 i (,I c rrpe6omr-rm K (l)od7hre, T. K . jI:isr : ) T o r 0 ~rprT,yrw~r ~ ] m . x i ~ i ~ i c uecLMa U L I C ~ K O ~ ~ iipo~iioc'1'bio i i a y ~ , i ~ p M c xoponrcii ~ c i c y - Ciecrbio npri ee ~ e p nlmecxoii o6pa6o~m. ,qit~icc M : ~ : L T L I . C ~ I ' C S T IiposeAeI-ree TecToB x.xmiioBr,inl >rI;xxoni M cTepki i i i , i iLrni hi on o ICO ni 11 p M unenei i M M simm;oC% -#i>Ji LI-M u i i :m cc'r i w y n n m n o w o r o siaTepeana.

hl il,ceJ?.

pPl&'lnhlM. npL1 l < 5 J I L I i ~ . r I 5 1 ~ M € I 1142 1'0.76110 ~ l ~ l , ~ ~ l ~ ~ l ~ ~ M l l : l , € 1 0 M

Der Unternehmer ist also gezwungen, alle ihm zur Ver- fiigung stehenden Moglichkeiten zu erwagen und evtl. nutzbar zu machen. 1st er finanzstark genug, kann er sich die Oberlegung leisten, selbst die Verpackung her- zustellen. Dieser Fall kiinnte gerade im Hinblick auf die immer mehr in den Vordergrund tretende Kunststoff - Verpackung von Bedeutung sein.

Fett zahlt in allen seinen mannigfaltigen Formen zu den hochwertigsten Lebensmitteln. Es ist als Nahrungs- mittel sehr empfindlich und erfordert daher vom Her- steller bis zum Endverbraucher eine sorgsame Behand- lung. Bekanntlich sind Fette sehr anfallig gegen a d e r e Einwirkungen, wie Licht, Sauerstoff, Fremdgeruche und Temperaturen. Daruber hinaus sind die wasserhaltigen Fette, wie Butter und Margarine, bakteriologisch ge- fahrdet. Eine weitere Gefiihrdung liegt in der miiglichen Anwesenheit verschiedener Metallspuren. Wasserhaltige Fette zeigen Verlust ihres Wasseranteiles besonders an

15.3