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Aus dem Anatomischen Institut der Tierarztlichen Hochschule Hannover Direktor: Professor Dr. R. Nickel Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haus- saugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd) Von R. NICKEL und R. SCHWARZ Mit 6 Abbildungen (Eingegangm am 13. Februar 1963) Hewn Professor Dr. K. Goevttler zum 45. Geburtstag gewidmet In den letzten Jahren wurde im Institut eine groflere Anzahl von Unter- suchungen durchgefuhrt, um die in der Literatur noch fehlenden oder lucken- haften Angaben uber die Gefaflursprunge sowie die Gefaflverzweigungen am Kopf zu erganzen und zu vervollstandigen. So liegen heute eine Reihe von mehr oder weniger ausfuhrlichen Arbeiten uber die Blutgefaflverhaltnisse aim Kopf der Haussaugetiere vor, die uber eine Zeit von mehreren Jahrzehnten hinweg entstanden sind. Die grofle Zeitspanne, die unterschiedlichen Frage- stellungen, unter denen diese Untersuchungen vorgenommen wurden. und schliefllich die infolge Fehlens entsprechender Literatur auflerst geriiige Mog- lichkeit eines vergleichenden Studiums brachten des ofteren eine unterschiedliche Benennung gleicher Gefafle bei den einzelnen Haussaugetieren mit sich. Diese uneinheitliche Nomenklatur und die uber viele Literaturstellen verstreuten Angaben bedingen eine ungenaue sowie unzureichende Information und er- schweren eine vergleichende Betrachtung. Es scheint daher erforderlich, eininal die bislang veroff entlichten Untersuchungsbefunde uber die Gefaflverhaltnisse am Kopf der Haussaugetiere auszuwerten und das Ergebnis in einer verglei- chenden Arbeit ubersichtlich zusammenzufassen. Da eine gleichzeitige Abhand- lung aller Kopfgefafle zu umfangreich ausfallen wurde, sollen zunachst nur die Arterien am Kopf der Haussaugetiere dargestellt werden und die Be- sc5reibung der Venen einer spateren Arbeit vorbehalten bleiben. A. carotis communis Die A. carotis communis (1-6/1) zieht in der Tiefe der Drosselrime am dorsolateralen Rand der Trachea kopfwarts. Bindegewebig mit ihr verbunden begleiten sie dorsomedial der N. vagus und N. sympathicus, ventral der N. recurrens. Sie tritt zwischen die G1. parotis und die G1. mandibularis einerseits Zbl. Vet.-Med., Reihe A, Bd. 10, Heff 2 7

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Aus dem Anatomischen Institut der Tierarztlichen Hochschule Hannover

Direktor: Professor Dr. R. Nickel

Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haus- saugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

Von

R. NICKEL und R. SCHWARZ

M i t 6 Abbildungen

(Eingegangm am 13. Februar 1963)

Hewn Professor Dr. K . Goevttler zum 45. Geburtstag gewidmet

In den letzten Jahren wurde im Institut eine groflere Anzahl von Unter- suchungen durchgefuhrt, um die in der Literatur noch fehlenden oder lucken- haften Angaben uber die Gefaflursprunge sowie die Gefaflverzweigungen am Kopf zu erganzen und zu vervollstandigen. So liegen heute eine Reihe von mehr oder weniger ausfuhrlichen Arbeiten uber die Blutgefaflverhaltnisse aim Kopf der Haussaugetiere vor, die uber eine Zeit von mehreren Jahrzehnten hinweg entstanden sind. Die grofle Zeitspanne, die unterschiedlichen Frage- stellungen, unter denen diese Untersuchungen vorgenommen wurden. und schliefllich die infolge Fehlens entsprechender Literatur auflerst geriiige Mog- lichkeit eines vergleichenden Studiums brachten des ofteren eine unterschiedliche Benennung gleicher Gefafle bei den einzelnen Haussaugetieren mit sich. Diese uneinheitliche Nomenklatur und die uber viele Literaturstellen verstreuten Angaben bedingen eine ungenaue sowie unzureichende Information und er- schweren eine vergleichende Betrachtung. Es scheint daher erforderlich, eininal die bislang veroff entlichten Untersuchungsbefunde uber die Gefaflverhaltnisse am Kopf der Haussaugetiere auszuwerten und das Ergebnis in einer verglei- chenden Arbeit ubersichtlich zusammenzufassen. D a eine gleichzeitige Abhand- lung aller Kopfgefafle zu umfangreich ausfallen wurde, sollen zunachst nur die Arterien am Kopf der Haussaugetiere dargestellt werden und die Be- sc5reibung der Venen einer spateren Arbeit vorbehalten bleiben.

A . c a r o t i s c o m m u n i s Die A. carotis communis (1-6/1) zieht in der Tiefe der Drosselrime am

dorsolateralen Rand der Trachea kopfwarts. Bindegewebig mit ihr verbunden begleiten sie dorsomedial der N. vagus und N. sympathicus, ventral der N. recurrens. Sie tritt zwischen die G1. parotis und die G1. mandibularis einerseits

Zbl. Vet.-Med., Reihe A, Bd. 10, Heff 2 7

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und den Schlundkopf andererseits und geht schliei3lich in die A. carotk externa uber. Eine Gabelung der A. carotis communis in eine A. carotis externa und eine A. carotis interna, wie sie fur den Menschen beschrieben wird (TANDLEIZ, 1926), liegt bei unseren Haussaugetieren nicht vor. Beim Menschen ha ndelt es sich bei der A. carotis interna um eine kraftige Arterie, die in ihrer Star1c.e der A. carotis externa fast gleichzustellen ist, so dai3 von einer Gabelung gesprochen werden kann. Unter den Haustieren besitzt lediglich das Schwein eine stark ausge- bildete A. carotis interna, wahrend sie bei Katze und Hund sowie beim Pferd nur schwach ist und den erwachsenen Wiederkauern vollkommeri fehlt. Dagegen ist bei den Haussaugetieren, aui3er beim Schwein, die A. occipi1:alis als Ast der A. carotis communis starker und kraftiger ausgebildet als die A. carotis interna. Beim Menschen ist die A. occipitalis nur ein schwaches Gefai3. ZIETZSCHMANN (1943) geht bei den Fleischfressern, beim Schwein und Pfertl noch von der Zweiteilung der A. carotis communis in die A. carotis externa urid die A. carotis interna aus, weist aber bereits auf die den Haussaugetieren eigentiimlichen

Abb. 1 (Katze)

Verhaltnisse hin, indem er die A. carotis externa der A. carotis interna gegen- uber als ein an Starke und Bedeutung wesentlich uberwiegendes Gefai3 hinstellt, die als fortlaufender Stamm der A. carotis communis erscheint, was auch iur den erwachsenen Wiederkauer Gultigkeit besitzt, dem die A. carotis interna fehlt. Auf die tierartlichen Unterschiede, die das Ende der A. carotis communis (1-6/1) bzw. die Grenze zwischen ihr und der A. carotis externa (IL-6/10) betreffen, wird bei der Besprechung der A. carotis externa eingegangen. Der Verlauf der A. carotis communis am Hals bis hin m m Kopf zeigt ebenfalls Unterschiede zwischen den Verhaltnissen beim Menschen und denen bei den

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Haussiugetieren. Wahrend TANDLER (1 926) die gemeinsame Halsschlagader als eine Arterie beschreibt, die von ihrem Ursprung aus dem Truncus bicaroticus bis zu ihrem Ende im Kopfbereich keine Seitenzweige abgibt, verlassen die A. carotis communis der Haussaugetiere mehrere Nebenaste. Aufler kleinen Zweigen, die fur die LuR- und Speiserohre sowie fur die in der NachbarschaR der Halsschlagader gelegenen Muskeln bestimmt sind, trennt sich von der A. carotis communis die A. thyreoidea, die nach TANDLER (1926) beim Men- schen aus der A. carotis externa hervorgeht. Nicht in gleicher Weise konstant aus der A. carotis communis - wie die Schilddrusenarterie - entspringen die A. pharyngica ascendens und die A. laryngica aus ihr. Fur diese beiden Arterien wird in der Literatur auch der Ursprung aus der A. carotis externa und aus der A. maxillaris externa beschrieben.

Abb.2 (Hund)

A. thyreoidea Bevor auf die tierartlichen und individuellen Unterschicde im Ursprung

der A. thyreoidea eingegangen werden kann, sei darauf hingewiesen, dafl zwischen einer A. thyreoidea cranialis und einer A. thyreoidea caudalis unter- schieden werden mui3. Wahrend die A. thyreoidea caudalis nicht bei allen Haussaugetieren vorkommt und auch bei jenen, bei denen sie beschrieben wird, nicht konstant zu finden ist, stellt die kraniale Schilddrusenarterie bei allen Haussaugetieren das Hauptversorgungsgefafl der Schilddruse dar und wird in der Literatur OR nur einfach als A. thyreoidea bezeichnet. Die A. thyreoidea

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(cvanialis), die zuerst betrachtet werden soll, entspringt aus der A. carotis communis etwa in Hohe des kranialen Endes der Schilddriise, wcibei diese Ursprungsstelle geringfiigig nach proximal oder distal verl agert sein kann. Nur fu r die A. thyreoidea (cranialis) des Schweines werden auch andere Arte- rien als Ursprungsgefafle angegeben, so die A. cervicalis ascendens (OTTOLENGHI, 1935; ERICHSEN, 1957) und die A. thoracica interna (OTTOLENGHI, 1935). Die Schilddriisenarterie zieht von kranial her an die Glandula t hyreoiclea heran und teilt sich bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n , beim S c h w e i n un d R i 11 (I in zwei Aste, die von medial bzw. lateral oder ventral in die Driise eindringen. Bei

Abb. 3 (Schwein)

der Katze (HURLIMANN, 1912) und beim Rind (SCHMIDT, 1910) wird dabei zwischen einem medialen und einem lateralen Ast unterschiedtm. HELM (1 957) bezeichnet beim Rind den medialen als kaudalen und den later'ilen als kranialen Ast. Beim Hund (BRUCKNER, 1909) und beim Schwein (DIWO und ROTH, 1913; BECKER, 1960) werden zwar zwei starke Aste der A. thyreoiclea (cranialis) er- wshnt, aber mit keinem Namen belegt. LOEFFLER (1955) allerdings beschreibt beim Hund als Aste der A. thyreoidea (cranialis) einen Rai-nus dorsalis und einen Ramus ventralis. Vergleicht man die Versorgungsgebietc. dieser Aste und die Arterien, die von diesen Asten abgehen und spater noch beschrieben werden sollen, mit denen bei der Katze und beim Rind, scheint der dorsale Ast des Hundes dem medialen Ast von Katze und Rind sowie der vmtrale dem late- ralen analog zu sein. Bei den k l e i n e n W i e d e r k a u e r n strebt die A. thy- reoidea (cranialis) dem kranialen Drittel der Schilddruse :'u und tritt mit mehreren Asten, beim Schaf mit einem kranialen, einem mitt leren und eineni

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kaudalen Ramus thyreoideus (HEESCHEN, 1958), bei der Ziege mit einer zwi- schen drei und sechs schwankenden Zahl von Endasten (SCHWARZ, 1959), an ihre Medialflache heran. Auf die Arbeit von LOEFFLER (1955) beini Hund verweisend, bezeichnet BERNHARDT (1959) die Endaste der A. thyreoidea (cranialis) vom P f e r d als Ramus dorsalis und Ramus ventralis, wobei auch beim Pferd mit der gleichen schon beim Hund angegebenen Begrundung der Ramus dorsalis dem medialen und der Ramus ventralis dern lateralen Ast der Schilddrusenarterie bei der Katze und beim Rind entspricht. Somit kann zusammenfassend davon ausgegangen werden, dai3 sich bei den Fleischfressern,

Abb. 4 (Rind)

beim Rind und beim Pferd die A. thyreoidea (cranialis) in einen Ranius media- lis und einen Ramus lateralis teilt, die die Schilddruse von medial und lateral oder ventral her versorgen. Aui3er kleinen Zweigen an die in der Umgebung verlaufenden Muskeln sowie an die LuR- und Speiserohre konnen von der A. thyreoidea (cranialis) oder ihren Endasten bei den Fleischfressern, beini Rind und Pferd die A. pharyngica ascendens aus dem Ramus medialis bzw. dorsalis und die A. laryngica aus dem Ramus lateralis bzw. ventralis abgegeben werden. Der Ursprung dieser beiden Arterien ist aui3erst variabel und sol1 Lei der Besprechung dieser Gefai3e naher beschrieben werden.

Ober das Vorkommen und den Ursprung einer A. thyveoidea caudalis kann man der Literatur sehr unterschiedliche Angaben entnehmen. HURLIMANN (1912) erwahnt bei der K a t z e keine kaudale Schilddrusenarterie. Ebenso verfahrt BRUCKNER (1909) beim H u n d , obwohl schon ELLENBERGER und

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BAUM (1891) beim Hund ein schwaches aus der A. carotis cornmunis, aus der A. anonyma oder aus der A. cervicalis ascendens (MARTIN, 19134) stainniendes Gefai3 als A. thyreoidea caudalis bzw. superior bezeichnen. Nach ZIETZSCH- MANN (1943) fehlt diese Arterie beim Hund fast immer. LOEFFLER (1955) hat sie in vier von elf Fallen aus der A. anonyma entspringen sehen, und zwar dreimal beiderseits und einmal nur rechts. DIWO und ROTH (1913) geben vier Falle an, in denen eine A. thyreoidea caudalis beim Schweiin als unpaares Gefii3 auf der linken Seite vorkam, sagen aber nichts iiber den Ursprung aus. MARTIN (1922), ZIETZSCHMANN (1 943) und ERICHSEN (1 957) beschreiben die

Abb. 5 (Schaf)

kaudale Schilddriisenarterie des Schweines als Ast der A. carotis communis oder der A. cervicalis ascendens. Letzte Moglichkeit unterstreicht aucl-i BECKER (1960). Im Gegensatz zu SCHMIDT (1910) und ZIETZSCHMANN (1943), die fur das R i n d keine Angaben iiber das Vorkommen einer A. thyreoidea caudalis machen, berichtet HELM (1957) von vier Rinderpraparaten, an denen zweimal nur rechts und zweimal beiderseitig eine A. thyreoidea caudalis ausgebildet war, die aus der A. carotis communis entsprang. Fur die k 1 e in en Pl i e d e r - k a u e r bestatigt ZIETZSCHMANN (1943) das Vorhandensein einer lraudalen Schilddrusenarterie, ohne etwas uber deren Ursprung auszusagen. HEESCHEN (1958) beschreibt beim Schaf lediglich einen kaudalen Ast, dcr, entweder aus der A. thyreoidea (cranialis) oder aus der A. carotis communis kommend, zur Schilddriise zieht, identifiziert diesen Ast aber nicht mit der A. thyreoidea caudalis, deren Existenz er fur das Schaf bestreitet. SCHWARZ (1959) beobachtete bei der Ziege zweimal einen von kaudal her an die Schilddruse ziehenden Ast. der entweder allein oder zusammen mit Muskelasten aus der A. carotis commu- nis hervorging, und nannte ihn A. thyreoidea caudalis. Uber den Ursprung der A. thyreoidea caudalis beim P f e r d geht aus der Literatur hervor, dai3 sie

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entweder aus der A. carotis communis (GURLT, 1860; ZIETZSCHMANN, 1943; BERNHARDT, 1959) oder aus der A. parotidica (MULLER, 1896; STRUSKA, 1903) oder aus der A. thyreoidea (cranialis) (ZIETZSCHMANN, 1943; MASVEYRAUD, 1952) entspringt. BERNHARDT (1959) berichtet von einem Fall, bei dem die kaudale Schilddriisenarterie beim Pferd fehlte. Keine Erwahnung findet sie bei BRADLEY (1923) und SCHMALTZ (1928). Die A. thyreoidea caudalis bzw. ihre Endaste erreichen die Schilddriise in ihrem kaudalen Bereich und treten dort entweder in sie ein oder anastomosieren mit einem der Endaste der kra- nialen Schilddriisenarterie.

Abb. 6 (Pferd)

Abb. 1-6. Kraftig rot sind die auf dem Knochen, blaflrot die hinter dem Knochen und rotlich-grau die im Knochen verlaufenden Arterien wiedergegeben.

1 A. carotis communis; 2 A. carotis interna (exkl. Wiederkauer); 3 A. occipitalis mit ihrem Ramus occipitalis und Ramus descendens; 3’ Truncus cervicalis (Hund); 4 A. condy- lica; 5 A. stylomastoidea (Rind: A. stylomastoidea superficialis); 5’ A. stylomastoidea pro- funda (Rind); 6 A. meningica caudalis (exkl. Katze); 6’ A. meningica media; 6” A. meningica accessoria (Wiederkauer) ; 6”’ A. meningica nasalis (Schwein) ; 7 A. pharyngica ascendens (Katze, Schwein, Schaf); 7’ A. pharyngica descendens (Schwein); 8 A. palatina ascendens; 9 A. laryngica (Schwein: A. laryngica aboralis); 9’ A. laryngica oralis (Schwein); 10 A. carotis externa; 11 A. lingualis; 12 A. profunda linguae; 13 A. sublinralis; 14 A. submentalis; 15 A. maxillaris externa; 16 A. facialis (exkl. Schwein); 17 A. abialis mandibularis (Katze: Dorsal- und Ventralast); 17’ A. labialis mandibularis superficialis (Rind); 17” A. labialis mandibularis profunda (Rind); 18 A. angularis oris; 19 A. labialis maxillaris; 20 A. angularis oculi; 21 A. auricularis magna; 22 Ramus auricularis lateralis (Katze: doppelt); 23 Ramus auricularis intermedius (Rind: doppelt) ; 24 Ramus auricularis medialis; 25 A. auricularis profunda; 26 Truncus communis fur 27 und 28; 27 A. transversa faciei; 28 A. masseterica oder Rami masseterici; 29 A. temporalis superficialis; 29’ Arterie fur den Hornzapfen

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(Rind); 30 A. auricularis nasalis; 30’ A. auricularis temporalis (Schwein); 31 A. palpebrae inferioris temporalis (beim Pferd nicht dargestellt); 32 A. palpebrae superioris temporal!s (beim Pferd nicht dargeqtellt); 33 A. maxillaris interna; 33’ Rete mirabile arteriae maxdlarls internae (Katze); 34 A. alveolaris mandibulae; 35 A. incisiva mandibularis; 36 A. mentalis: 37 A. temporalis profunda (Katze, Hund, Pferd: ’4. temporalis profund;l aboralis); 37’ A. temporalis profunda oralis (Katze, Hund, Pferd); 38 proximaler Rere.lst (Wietierkauer); 39 distale Reteaste (Katze, Wiederkauer) ; 40 A. bucinatoria; 41 A. oplithalmica externa; 41’ Rete mirabile arteriae ophthalmicae (Wiederkauer); 41” Rainus frontalis dorsaljs 1:Schwein): 42 A. ethmoidea externa; 43 A. frontalis (exkl. Katze, Hund) ; 44 A. lacrimalls (Rlnd: A. lacrimalis profunda); 44’ A. lacrimalis superficialis (Rind, Schaf); 45 Ramus bulbi; 46 A. malaris; 46’ Ranius frontalis lateralis (Schwein); 47 A. palpebrae inferioris nasalis; 48 A. palpebrae superioris nasalis (exkl. Rind); 49 A. lateralis nasi; 50 A. dorsalis nasi (exkl Schwein); 51 A. infraorbitalis; 52 A. incisiva maxillaris (exkl. Wiederkauer); 53 A. nasalis aboralis; 54 A. palatina major; 55 A. palatina minor

Zeichnungen: W. Heinemanri und G. Kapitzke Die Abbildungen dieser Publikation sind fiir den Band 111 vom Lehrlwch der Anatomie

der Haustiere, Nickel-Schummer-Seiferle (Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg), bestimmt und ihre anderweitige Verwendung darf nicht unter Bezug auf diese Veroffentlichung, sondern nu r mit Erlaubnis der Autoren und des Verlegers des oben genmnten Lehrbuches erfolgen.

A. carotis interna In Anbetracht der grundsatzlichen Unterschiede im Verhalten der A. ca-

rotis interna beim Rind und den kleinen Wiederkiiuern gegenuber dem bei den iibrigen Haussaugetieren sol1 zunachst uber die Verhiltnisse bei den lettten und erst im Anschlui3 daran uber die bei den Wiederkiiuern berichtet werden.

Die A. carotis interna (1-3, 6/2) entspringt bei der K a t z e (HURLIMANN, 1912) und beim S c h w e i n (DIWO und ROTH, 1913; BECKER, 1960) zusanimen mit der A. occipitalis aus der A. carotis communis. Der kurze l’runcus cornniu- nis fur die A. carotis interna und die A. occipitalis verliii3t die genieinsame Halsschlagader wenig distal vom Abgang der A. thyreoidea ur-id kanri bei der Katze auch noch die A. pharyngica ascendens entlassen, wenn diese nicht aus dem niedialen Ast der Schilddriisenarterie hervorgeht. Beim I-[ u n d beschreibt BRUCKNER (1909) den Ursprung 4 cm nach dem der A. thyreoidea direkt aus der A. carotis communis. Beim P f e r d stellen RUEDI (1922) uiid ZwrzscH- MANN (1922, 1943) die A. carotis interna als einen schwacheii Ast der gemein- sanien Halsschlagader dar. Wiihrend die A. carotis interna bei den Fleisch- fressern uiid beiin Pferd ein relativ schwaches und diinnes Gefiii3 darstellt, ist sic beim Schwein eine kriftige Arterie uiid starker als die A. occipitalis aus- gebildet. - Bci der K a t z e zieht die A. carotis interna zulil For. caroticuni externum und gelangt in die Schiidelhohle. Sie gibt eine A. intercarotica ab, die die beidseitigen Aa. carotes internae miteinander verbindet, und mundet schliei3lich lateral vom Dorsum sellae turcicae in ein starkes Gefai3, das das Rete der Schidelbasis verliii3t (HURLIMANN, 1912). Beim H u n d gelangt die A. carotis interna ebenfalls durch das For. caroticuni exteriiulrl in die Schadel- liohle, durchbohrt die Dura mater und teilt sich in einen kautlalen und einen nasalen Ast. Die A. carotis interna vom S c h w e i n zieht zurn For. lacerum und bildet schon vor dieser Ofhung oder erst in der Schidelhohle ein feines schon von TANDLER (1 891) beschriebenes Wundernetz, das nach DEIVNSTEDT (1903) den Sinus circularis ausfullt. Zuvor gibt sie beini Schwein in Hohe des freien Elides des Proc. jugularis die A. condylica ab, welche bislang beim Schwein ebenso wie bei den Librigen Hauss3ugetieren als Ast der A. occipitalis beschrieben wurde (DIWO und ROTH, 1913). Nach BECKER (1960) kann diese doppelt auftreten und die A. styloniastoidea abgeben. Die von JENK.E (1919) fur das Schwcin beschriebene Obliteration der A. carotis interria faiid BECKER (1960) nicht. Die A. carotis interna vom Pf e r d (RUEDI, 1922; ZIETZSCHMANN, 1922) 15uR kaudal am LuRsacli vorbei auf die Bulb tympanica zu und tritt im Bercich des For. lacerum in den Sinus petrosus ventralis ein. In diesein extra-

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ltraniellen Abschnitt des ventralen Blutleitersystems der Schadelhohle erreicht die Arterie die Schiidelhijhle und zieht sodann im Sinus cavernosus weiter zur Hypophysengegend, von venosem Blut umspiilt und durch bindegewebige Spangen zur Sinuswand in der Lage gehalten. Nasal der Hypophyse zieht sie durch die Sinuswand hindurch und wird zur A. carotis cerebralis, die nunmehr subdural weiterl3uR. Beim Hund und Pferd beschreibt die A. carotis interna auf ihrem Weg zur Schadelhohle vier konstant vorkommende charakteristische Schleifen oder Kriimmungen, die ausfiihrlich von BRUCKNER (1909) und RUEDI (1922) besprochen werden. Aui3erdem besitzen weder der Hund noch das Pferd im Bereich der Schadelbasis ein Rete mirabile, so dai3 die A. carotis intcrna bci dicsen Tieren weder an der Ausbildung eines solchen beteiligt ist, noch in eine aus dem Wundernetz austretende Arterie einmiindet. Vergleichend ergibt sich somit, dai3 die Schleifenbildung nur bei solchen Tieren zustande kommt, denen ein Wundernetz an der Schadelbasis fehlt, also beim Hund und Pferd (RUEDI, 1922; ZIETZSCHMANN, 1922), was auch fur den Menschen, bci den1 ebenfalls die vier Gefaflkriimmungen beschrieben werden, zutrifft. An Asten erwiihnt RUEDI (1922) beim Pferd die A. intevcavotica, die im Sinus cavernosus, also epidural, die beiderseitigen Aa. carotes internae verbindet. BRUCKNER (1909) hat beim Hund nur einmal eine A. intercarotica beobachtet. Dafiir beschreibt er einen kraftigen Ramus anastomoticus, der noch extradural aus der A. carotis interna hervorgeht und Verbindung mit der A. ophthalmica externa aufnimmt. RUEDI (1922) gibt einen Fall an, in dem von der A. carotis interna des Pferdes ausnahmsweise eine A. basilaris cerebri abzweigte, die er als atypische oder akzessorische A. basilaris cevebvi bezeichnete.

Bei den erwachsenen Wiederkauern - R i n d , S c h a f , Z i e g e - ist der extrakranielle Abschnitt der A. carotis interna nur noch als bindegewebiger Strang vorhanden, der aber auch fehlen kann. Der innerhalb der Schadelhohle epidural gelegene Anteil der A. carotis interna liegt in veranderter Form vor. Pranatal ist sie dagegen als blutfuhrendes Gefai3 anzutreffen, das mit der A. occipitalis und der A. palatina ascendens zusammen aus der A. carotis communis hervorgeht (TANDLER, 1898; CANOVA, 1909; SCHMIDT, 1910). Beim Rinderfetus ist die A. carotis interna noch ebenso stark, bei 20 Tage alteii Kzlbern etwas schwacher als die A. occipitalis (SCHMIDT, 1910). Sie zieht medial an der Pars tympanica des 0 s temporale vorbei und durch das For. jugulare in die Schadelhohle. In der Schadelhohle ergieflt sie sich in das Rete mirabile epidurale. SCHMIDT (1910) schildert das Rete mirabile als einen Ab- kommling der A. carotis interna, uber dessen Entstehung und Entwicklung ausfiihrlich TANDLER (1898) AuskunR gibt.

A. occipitalis Die A. occipitalis (1-6/3) entspringt bei der K a t z e und beim S c h w e i n

zusammen mit der A. carotis interna an der Grenze zwischen der A. carotis communis und der A. carotis externa. BOURDELLE (1920) beschreibt sie beim Schwein als Seitenzweig der A. carotis communis, der kurz vor deren Ende abzweigen soll. Beim H u n d und P f e r d geht sie dicht distal vom Abgang der A. carotis interna aus der A. carotis communis hervor. Bisweilen vermag sie beim Pferd auch mit der A. carotis interna zusammen zu entspringen (ZIETZSCHMANN, 1943). Sie steigt zum Proc. jugularis auf und teilt sich beim Hund in Hohe des freien Endes des Drosselfortsatzes in einen aufsteigenden und einen absteigenden Endast, den Ramus occipitalis und den Ramus descen- dens, auf. Bei der Katze wird von HURLIMANN (1912) nur der Ranius occipi- talis beschrieben. Die Aufteilung der A. occipitalis beim Schwein und Pferd crfolgt erst an der Ventralflache des Atlasfliigels. Der Ramus occipitalis zieht bei der Katze am kranialen Rand des Atlasfliigels vorbei und entlang der

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Lima nuchalis zur Medianlinie. Er verzweigt sich in den in diesem Bereich gelegenen Muskeln. Beim Hund gelangt er, am kaudolateralen Rand des Jugu- larfortsatzes und an der Grenze zwischen der Schuppe des 0 s occipitale und dem 0 s temporale entlanglaufend, zu dem an der Nackenflache gelegenen Eingang in den Schlafenkanal. Dort entlZt3t er beim Hund die A. meningica caudalis in die Schadelhohle. Der Ramus occipitalis erreicht schliefllich, die Nackenmuskulatur versorgend, die Mi t te lh ie und anastomosiert mil: dem der anderen Seite. Beim Schwein und Pferd zieht der Ramus occipitalis durch das For. alare atlantis auf die Dorsalflache des Atlas und verzweigt sich in den dorsal zwischen Kopf und Hals verlaufenden Muskeln. Im For. a h r e atlantis zweigt die A. cerebrospinalis in den Wirbelkanal ab. Der Rlzmus descendens der A. occipitalis wird bei der Katze nicht erwahnt, entspricl-it wohl aber dem Ramus cervicalis caudalis und dem Ramus cervicalis nasalis, die nach HURLI- MANN (1912) bei der Katze ventral zumAtlasfliige1 ziehen. Beim Hund, Schweiii und Pferd anastomosiert der Ramus descendens im Bereich des For. transversa- rium des Atlas mit der A. vertebralis. Feine Zweige enden dorsal i n der auf dem Atlas gelegenen Muskulatur. - Vor der Verzweigung tler A. occipitalis in ihre Endaste gehen von ihr noch einige Seitenaste ab. Beim 1 I u n d erwahnen ELLENBERGER und BAUM (1891) sowie BRUCKNER (1909) eineii Tvuncus cevvi- calis, aus dem ein Ramus cervicalis nasalis und ein Ramus ccrvicalil; caudalis hervorgehen. HURLIMANN (1912) beschreibt diese Aste bei der Katze als selb- standig und einzeln aus der A. occipitalis abzweigende Gefafle, die ventral zum Atlas verlaufen (siehe oben). Beim S c h w e i n und P j f e r d entspriiigt aus der Hinterhauptsarterie die A. meningica caudalis (2, 3, 6/16), die durch den Schlafenkanal in die Schadelhohle gelangt. Die A. mening ica caudalis des Hundes zweigt, wie schon oben erwahnt, von dem Ramus ciccipitalis der A . occipitalis ab. Bei der Katze fehlt diese Arterie. Ferner entlaflt (die A. occipitali< bei der K a t z e und beim P f e r d die A. condylica (1, 6/4), die zur Fossa condylica ventralis und durch den Canalis bzw. das For. nervi hypoglossi in die Schadelhohle zieht. Die A. condylica trennt sich beim Hund voln Rainus cervicalis nasalis, beim Schwein von der A. carotis interna.

Bei den W i e d e r k a u e r n entspringt die A. occipitalis (4, 5/3) zusaninien mit der beim erwachsenen Tier sich zuriickbildenden A. carotis interna am Obergang der A. carotis communis in die A. carotis externa. Sie IauR in nuchaler Richtung auf die Bulla tympanica zu und verhalt sich in der Abgabe ihrer Aste und ihrer Endaufzweigung anders als bei den iibrtgen Haussauge- tieren. Die A. condylica (4, 5/4), sonst ein relativ schwaches Gef33, stellt bei den Wiederkauern einen kraftig ausgebildeten Ast der A. occipitalis dar, der zur Fossa condylica ventralis lauR und durch den Canalis nervi hypoglossi in die Schadelhohle gelangt. Der zweite Ast der A. occipitalis, dcr RamLis occipi- talis, zieht als A. meningica caudalis (4, 5/6) zur Pars nuchalis cles 0 s occipitale. Sie versorgt die in diesem Bereich gelegenen Muskeln und gclangt schliefllich durch kleinste Locher in der Pars nuchalis (Ziege) oder durch feine Cjffnungen zwischen der Pars mastoidea und dem 0 s occipitale (Schaf) zur Hirnhmt. Nach SCHMIDT (1910) erreichen beim Rind diese Arterie bzw. ihre Aste die Durn niater nicht. Der dritte Endast der A. occipitalis, der zur Atlasfliigelgrube ver- laufende und durch das For. a h r e atlantis auf die Dorsalflache Ides AtLu ziehen- de Ranius descendens, fehlt beim Rind meistens (SCHMIDT, 1910). HEESCHEN (1 958) beschreibt beim Schaf den Verlauf und die Endaufzweigung die ses Astes, bezeichnet ihii aber nicht. Bei der Ziege entspringt der Ramus descendens zusammen mit der A. meningica caudalis aus der A. occipitalis (SCHWARZ, 1959). Beim R i n d entlaflt die A. occipitalis noch eine A stylomastoidea pvofunda (4157, die sich in dem Mittelohr verbreitet. Bei Rind und Ziege

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 99

trennt sich aus der A. occipitalis, beim Schaf aus der A. condylica die A. meningica media.

A. laryngica Die A. laryngica (1-6/9) zieht zum Kehlkopf und versorgt die Kehlkopf-

wand rnit der Kehlkopfschleimhaut. Ihr Ursprung und ihre Aufzweigung erfolgen bei den Haussaugetieren sehr unterschiedlich. Sie fuhrt bei einigen Tieren die Bezeichnung A. laryngica caudalis oder aboralis, die aber wohl nur fur die Verhaltnisse beim Schwein zutreffend ist, da bei ihm auch eine orale Kehlkopfarterie vorkommt. Bei der K a t z e entspringt die A. laryngica ent- weder nach der A. thyreoidea (cranialis) oder nach dem gemeinsamen Stamm fur die A. carotis interna und die A. occipitalis aus der A. carotis communis oder aus dern lateralen Ast der A. thyreoidea. Sie teilt sich in einen ventralen und einen dorsalen, auch als Ramus pharyngicus bezeichneten Ast. Beim H u n d bezeichnet BRUCKNER (1 909) die A. laryngica noch als A. cricothyreoidea. GIESE (1941), ZIETZSCHMANN (1943) und LOEFFLER (1955) nennen sie A. laryn- gica caudalis. Sie geht aus der A. carotis communis gegenuber der A. occipitalis oder aus dem Ramus ventralis der A. thyreoidea (LOEFFLER, 1955) hervor und teilt sich in einen dorsalen Ast (Ramus pharyngicus) und einen ventralen Ast (Ramus laryngicus). Letzter kann auch fur sich allein von der A. carotis communis abzweigen. Beim S c h w e i n beschreiben DIWO unid ROTH (1913) sowie BECKER (1960) eine A. laryngica aboralis, die sich immer von der A. ca- rotis communis trennt, kurz bevor diese in die A. carotis externa ubergeht, und sich in einen Ramus medialis und einen Ramus lateralis verzweigt. Das Schwein besitzt neben der aboralen Kehlkopfarterie auch eine A. laryngica oralis (3/9'), die aus der A. lingualis abzweigt. Die A. laryngica vom R i n d entstammt dem lateralen Ast der A. thyreoidea und teilt sich in einen nasal ziehenden Zweig fur die laterale Kehlkopfwand und einen Zweig fur die Kehlkopfschleimhaut. Bei den k l e i n e n W i e d e r k a u e r n geht die A. laryngica aus der A. carotis comniunis, aus der A. carotis externa (Schaf) oder aus der A. occipitalis hervor. Sie entspringt entweder allein oder zusammen mit der A. pharyngica ascendens oder mit der A. palatiiia ascendens, manchmal auch mit beiden verbunden, aus den genannten Arterien. Fur die A. laryngica vom P f e r d geben ZIETZSCH- MANN (1943) und BERNHARDT (1959) die A. thyreoidea (cranialis) bzw. den Ramus ventralis der A. thyreoidea (BERNHARDT, 1959) als Ursprungsgefafi an. MULLER (1896) beschreibt sie auch als Ast der A. carotis communis.

A. pharyngica ascendens Die zum Schlundkopf ziehende A. pharyngica ascendens (1, 3, 5/7) geht

bei der K a t z e zusammen rnit der A. carotis interna und der A. occipitalis in einem gemeinsamen Stamm aus der A. carotis communis hervor, kaiin aber auch aus dem medialen Ast der A. thyreoidea abzweigen. Sie teilt sich in der Regel in zwei Aste, einen dorsalen und einen ventralen, selten in drei Kste. Beim H u n d wird von BRUCKNER (1909) ein Ast, der in der Nahe der A. occipitalis aus der A. carotis communis entspringt als A. pharyngica ascendens angesprochen. Das Gefai3 teilt sich in zwei Kste, ,,einen lateralen, der in dorsaler Richtung aufsteigt und sich medial vom dorsalen Endstuck des M. digastricus verzweigt, und einen medialen, der zur Schluudkopfmuskulatur nahe der Schadelbasis und ans kraniale Ende des M. longus capitis zieht". Aui3erdem beschreibt BRUCKNER (1909) noch einen Ramus pharyngicus, der sich von der A. thyreoidea trennt. Im Gegensatz dazu bezeichnen ELLENBERGER uiid BAUM (1891), GIESE (1941), ZIETZSCHMANN (1943) und LOEFFLER (1955) diesen Ast der Schilddrusenarterie als A. pharyngica ascendens, wahrend diese

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Autoren die von der A. carotis communis abgehende Arteric nicht erwahnen. Die A. phnryngica ascendens wird beim S c h w e i n von der A. lingualis ab- gegeben imd kann nach den Angaben von BECKER (1960) doppelt aiisgebildet sein. AuRerdem existiert beim Schwein noch eine A. pharyngica descendens (3177, die aus der A. lingualis kommt. Beim R i n d nimmt diie A. pharyngica ascendens ihren Ursprung entweder aus dem medialen Ast d er A . thyreoidea oder direkt nus der A. carotis communis. Bei den k 1 e i n e t i W i e d e r 1c 5 u e r n verhalt sich die A. pharyngica ascendens Ghnlich wie die A. laryngica. Sie stanimt entweder nus der A. carotis communis, aus der A. carotis externn (Schaf) oder aus der A. occipitalis (selten beim Schaf). Beim Schaf ist sie nianch- ma1 niit der A. palatina ascendens verbunden, Lei der Ziege auch n i t der A. Iaryngicn. STRUSKA (1903), SCHMALTZ (1928), BRADLEY (19i'3), MASVEYRAUD (1952) und BLRNHARDT (1959) geben fur die A. pharyngica beim P f e r d die A. thyreoidea, GURLT (1560) sowie MULLER (1896) die A. carotis comniunis und die letzten Autoren auch noch die A. laryngica als Ursprungsarterien an.

A. palatina ascendens Obwohl bei einigen Haussaugetieren die A. palatina ascmdens aus Arte-

rien stammt, die noch nicht beschrieben wurden, z. B. die A. lingualis und die A. niaxillnris externa, sol1 sie bereits hier abgehandelt werden, weil sie nicht nur in bezug auf den Bereich ihres Versorgungsgebietes, riotidern bei den Wiederkluern auch in Hinsicht auf ihren Ursprung, im besond eren Zusamnien- hang niit den beiden zuvor erlauterten Arterien, der A. laryngica und der A. pharyngica ascendens, steht. Die A. palatina ascendens (I ---6/8) entspringt bei K a t z e , H u n d , S c h w e i n und P f e r d aus der A. lirlgualis iind zieht zuni Gauniensegel und dessen Muskeln, ZIETZSCHMANN (1943; gibt beim Pferd auch noch den Ursprung aus der A. maxillaris externa an. Beim R i n cl entsteht die A. palatina ascendens entweder aus der A. occipitalis oder in deren Nach- barschafi aus der A. carotis communis. Nach ZIETZSCHMANN (1943) besteht beim Rind auch die Moglichkeit des Ursprungs aus der A. carotis exierna. Bei den k l e i n e n W i e d e r k a u e r n geht die A. palatina ascen'dens aus der A. carotis comniunis, aus der A. occipitalis oder aus der A. caroeis exter'na (exkl. Ziege) hervor, und zwar entweder allein oder zusammen mit {der A. laryngica und der A. pharyngica ascendens oder mit einer von beiden. Auch bei den Wiederkiuern gelangt die A. palatina ascendens zum Gaumensegel und seiiien Muskeln.

A . c a r o t i s e x t e r n a Die Grenze zwischen der A. carotis communis und der A. carotis externa

(1-6/10) wird bei den Haussaugetieren entweder durch den Abgang der A. occipitalis - H u n d , S c h a f , 2 i e g e - oder des Truncus communis fur die A. carotis interna und A. occipitalis - K a t z e - markiert. Nach dem Ur- sprung der genannten Gefai3e wird die A. carotis communis zur A. carotis externa. Beim S c h w e i n wird eine Zweiteilung, beim R i n d untl P f e r d eine Dreiteilung der A. carotis communis beschrieben. Die A. carotis communis des Schweines verzweigt sich in die fortlaufende A. carotis externa untl in einen gemeinsamen Stamm fur die A. occipitalis und A. carotis interna (Drwo und ROTH, 1913; BECKER, 1960), beim Rind in die weiterlaufende A. carotis externa, in einen Truncus communis fur die A. occipitalis und A. carotis interna sowie einen Truncus communis fur die A. maxillaris externa und A. lingualis (SCHMIDT, 1910). Auch beim Pferd wurde von einer solcheri Aufteilung der A. carotis communis in drei Endaste, in die A. carotis externa, in die .4. carotis interna und in die A. occipitalis ausgegangen, wobei die beiden letzten einen

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 101

gemeinsamen Stamm bilden konnen (ZIETZSCHMANN, 1943). Tatsachlich kann man aber weder beim Schwein noch beim Rind oder Pferd von einer Zwei- bzw. Dreiteilung und von Endasten der A. carotis communis sprechen, was nun ausnahmsweise in der umgekehrten Reihenfolge (Pferd, Rind, Schwein) er- lautert werden soll. Es handelt sich beim P f e r d bei der A. carotis interna (3, 4, 612) und bei der A. occipitalis um Arterien, die in ihrer Starke nicht mit der A. carotis externa gleichzusetzen sind, und zum anderen verhalten sie sich in ihrem Ursprung ahnlich wie die gleichen Gefai3e der Fleischfresser und unter gewissen Einschrankungen auch wie die der kleinen Wiederkauer. Die A. carotis interna und die A. occipitalis entspringen auch beim Pferd nach- einander, oder in einem gemeinsamen Stamm vereinigt, als Seitenaste der A. carotis communis. Daraus folgt, dai3 auch beim Pferd durch den Ursprung der A. occipitalis oder durch den des gemeinsamen Stammes die Grenze zwischen der A. carotis communis und der A. carotis externa gesetzt w i d , was auch aus der von ZIETZSCHMANN (1943) gebrachten Abbildung hervorgeht. In gleicher Weise stellt beim R i n d der Truncus communis fur die A. occipitalis, die A. palatina ascendens und die entsprechend dem Alter mehr oder weniger zuruckgebildete A. carotis interna nicht einen Endast, sondern einen Seiten- zweig der A. carotis communis dar, dessen Ursprungsstelle gleichzeitig die A. carotis comumnis gegen die A. carotis externa (4/10) abgrenzt. Auch dies wird aus der Abbildung von ZIETZSCHMANN (1943) ersichtlich. Die A. maxillaris externa bzw. der gemeinsame Stamm fur sie und die A. lingualis ergeben dann nicht einen dritten Endast der A. carotis communis, sondern, wie bei den anderen Haussaugetieren auch, einen Seitenast der A. carotis externa. Das uber die Verhaltnisse beim Pferd und Rind Gesagte hat auch Gultigkeit beim S c h w e i n . Hier teilt sich die A. carotis communis nicht in eine A. carotis externa und einen Truncus communis fur die A. occipitalis und A. carotis interna, sondern der gemeinsame Stamm ist als Ast der A. carotis communis zu betrachten, der zugleich die Grenze zwischen dieser und der A. carotis externa (3/10) markiert. Zusammenfassend kann uber die Lage der Grenze zwischen der A. carotis communis und der A. carotis externa gesagt werden, dai3 sie bei unseren Haussaugetieren dort zu suchen ist, wo die Ursprungsstelle der A. occipitalis (Hund, kleine Wiederkauer und manchmal Pferd) oder des gemeinsamen Stammes fur die A. occipitalis und die A. carotis interna (Katze, Schwein, Rind und meistens Pferd) zu finden ist. - Die A. carotis externa (1-6/10) steigt in nasofrontaler Richtung an und uberquert lateral das Stylo- hyoid. Von der Glandula parotis lateral bedeckt oder diese durchquerend (Schaf) zieht sie entlang dem Halsrand des Unterkieferastes zur Fossa retro- mandiibularis. - Als Ast der A. carotis externa, der bei allen Haussaugetieren vorkommt, ist die A. lingualis zu nennen, die bei Rind und Pferd insofern eine Besonderheit aufweist, als sie mit der A. maxillaris externa, in einem gemein- samen Stamm vereint, entspringt. Eine A. maxillaris externa besitzen aui3erdem noch die Fleischfresser und das Schwein. Den kleinen Wiederkauern fehlt sie. Wiederum bei allen Haussaugetieren entlai3t die A. carotis externa die A. auricularis magna und den Truncus communis fur die A. temporalis super- ficialis und A. transversa faciei, der gleichzeitig das Ende der A. carotis externa und den Beginn der A. maxillaris interna bezeichnet. Zudem wird beim Rind und beim Pferd noch die A. masseterica von der A. carotis externa abgegeben. Rami masseterici stammen beim Schwein aus den verschiedensten GefaGen, bei den Fleischfressern und den kleinen Wiederkauern aus der A. transversa faciei.

A. lingualis Die A. lingualis entspringt bei den F l e i s c h f r e s s e r n , beim S c h w e i n

und bei den k l e i n e n W i e d e r k a u e r n als erstes Gefai3 aus der A. carotis

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externa. Beim R i n d und P f e r d gehen die A. lingualis und die A. maxillaris externa in einem gemeinsanien Stamm vereint aus der A. carotis externa hervor. SCHMIDT (1910) erwahnt aber auch fur das Rind die Moglichkeit eines ge- trennten Ursprungs beider Arterien. Wahrend sich beim Rind der gemeinsame Stamm bald nach seinem Ursprung in die A. lingualis und die A. tnaxillaris externa verzweigt, erfolgt die Teilung beim Pferd erst in Hohe vom Kehlkopf- horn des Zungenbeins. Die A. lingualis (1-6/11) zieht bei den Haussauge- tieren im allgemeinen auf den mittleren Zungenbeinast zu, den sie lateral uberquert. Sie tritt dann zwischen den M. hyoglossus und den M. getiioglassus und zieht zwischen diesen Muskeln als A. profunda linguae (1-6112) zungen- spitzenwarts. Genaue Lagebezeichnungen fur die Grenze n.wischen der A. lingualis und der A. profunda linguae fehlen, wenn wir von den kleinen Wiederkauern absehen, bei den Haussaugetieren. HURLIMANN (1 9 12) bezeichnet bei der Katze diesen ,,zur Zungenspitze ziehenden Hauptstaimm der A. lin- gualis" noch nicht als A. profunda linguae. Im Gegensatz zu den Angaben fur den Hund, das Schwein, Rind und Pferd, dai3 die A. profunda linguae die Fortsetzung der A. lingualis bis zur Zungenspitze darstellt, wird fur die kleinen Wiederkauer eine Teilung der A. lingualis in die A. profunda linguae und die A. sublingualis beschrieben (HEESCHEN, 1958; SCHWARZ, 1959). O b es sich dabei um eine wirkliche Teilung handelt, oder ob die A. sublingualis ein Ast der A. lingualis ist, nach dessen Ursprung die Zungenarterie 2~1s A. profunda linguae weiterlaufi, wie es fur das Schwein und das Rind angegeben w i d , ist nicht entscheidend und mag dahingestellt sein. HEESCHEN (1958) vermerkt dazu, dai3 ,,die Aufgliederung der Zungenarterie mannigfachen Vaxiationen unterliegt, was einmal den Or t der Teilung, wie auch Starke und Versorgungs- bereich der entstehenden Arterien betrifit". In ihrem weiteren Verlauf zieht die A. profunda linguae mehr oder weniger stark geschlangelt zur Zungen- spitze. Sie entlai3t in Ursprung und Anzahl wenig konstante Aste - R a m i dorsales linguae -, die von ventral in die Zunge ziehen. Diese Aste werden nicht bei allen Tieren beschrieben bzw. mit diesem Namen belegt. Beim Schwein und Rind erreichen die rechte und die linke A. profunda linguae die Zungen- spitze, in der sie miteinander anastomosieren. Bei der Ziege bestatigt SCHWARZ (1959) die Aussagen von MARTIN und SCHAUDER (1938), dai3 nur eine der beiden Aa. profundae linguae bis in die Zungenspitze gelangt, wahrend die andere jeweils 2-3 cm zuvor endet. - Unter den noch zii beschreibenden groi3eren Asten der A. lingualis sei zunachst der Ramus hyoid tw erwahnt, den HURLIMANN (1 91 2) bei der K a t z e als starksten Nebenast ausfuhrlich und mit allen beobachteten Variationsmoglichkeiten beschreibt. Der Ramus hyoideus zieht unter Abgabe vieler kleiner Aste oral und pharyngeal zwischen den M. genioglossus und den M. geniohyoideus, wo er mit dem gleichen Ast der anderen Seite einen Bogen bildet. Auch SCHMIDT (1910) und SCHWARZ (1959; sprechen beim R i n d bzw. bei der Z i e g e von einem Ramus hyoideus, der mit dem der anderen Seite zusammenfliefit. - Die A. sublingualis (3-5/13) trennt sich nur bei den Wiederkauern und beim Schwein (Pferd ganz selten) von der A. lingualis, bei den Fleischfressern und beim Pferd von der A. maxillaris externa. Beim S c h a f ziehen sie beiderseits zur Zungenspitze, um dort mit- einander zu anastomosieren. Dai3 sie zur sublingualen Mundhijhlenschleimhaut gelangt und sich in ihr verzweigt, wird nicht berichtet. Nach CANOVA (1909) und HEESCHEN (1958) kann die A. sublingualis auf einer Seite sehr schwach ausgebildet sein oder gar fehlen. In diesen Fallen ubernimmt die A. profunda linguae oder die A. sublingualis der anderen Seite das Versorgungsg-biet. Die rechte und linke A. sublingualis konnen auch von ein und derselben A.profunda linguae abgegeben werden. Bei der Z i e g e und beim S c h w e i n 1auR die

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 103

A. sublingualis zum Kinnwinkel und erreicht mit ihren feinen Endasten die Schleimhaut des Mundhohlenbodens und das Frenulum linguae. Zweige der rechten A. sublingualis anastomosieren mit solchen der linken, niemals aber gelangten die Aa. sublinguales bei der Ziege wie beim Schaf in die Zungen- spitze. Aus der A. sublingualis trennt sich beim Schwein und Pferd die A. sub- mentalis (3, 6/14). Die Angaben von ELLENBERGER und BAUM (1908), wonach beim Rind die A. lingualis eine A. submentalis abgeben soll, hat SCHMIDT (1910) nicht bestatigt gefunden. Auch bei den kleinen Wiederkauern fehlt eine A. submentalis (CANOVA, 1909; HEESCHEN, 1958; SCHWARZ, 1959). - Beim H u n d und beim S c h w ei n werden noch die A. palatina ascendens und beim Schwein ferner die A. pharyngica ascendens, die A. pharyngica descendens sowie die A. laryngica oralis und A. laryngica aboralis als Aste der A. lingualis aufgezahlt. Bei allen Haussaugetieren schickt die A. lingualis zudem noch feine Zweige zu allen an die Zunge heranziehenden Muskeln und zur Glanidula mandibularis.

A. maxillaris externa Bei K a t z e , H u n d und S c h w e i n zweigt nach der A. lingualis die

A. maxillaris externa (1-3/15) von der A. carotis externa ab. Wie schon bei der A. lingualis dargelegt, entspringt die A. maxillaris externa beim R i n d und P f e r d (4, 6/15) zusammen mit jener in einem gemeinsamen Stamm aus der A. carotis externa. Dem S c h a f und der Z i e g e fehlt eine A. maxillaris externa (CANOVA, 1909; HEESCHEN, 1958; SCHWARZ, 1959). Bei den Fleisch- fressern, beim Rind sowie beim Pferd zieht die A. maxillaris externa medial am Kehlrand des Unterkiefers entlang bis zur Incisura vasorum bzw. einer entsprechenden Stelle bei den Fleischfressern. Hier schlagt sich die Arterie uber den Unterkieferrand auf dessen laterale Flache um und wird zur A. facialis (1, 2, 4, 6/16). Beim Schwein gibt es eine der A. facialis entsprechende Arterie nicht und BECKER (1960) macht darauf aufmerksam, dai3 die A. maxillaris externa infolgedessen gegenuber den Verhaltnissen bei den Fleischfressern, beim Rind und Pferd ein abweichendes Verhalten zeigt. Die von DIWO und ROTH (191 3) und MARTIN (1922) als Angesichtsgefai3e beschriebenen Abzweigungen der A. maxillaris externa erreichen gar nicht das Angesicht, sondern verzweigen sich im M. masseter und in der Haut des Kehlganges. Das als A. maxillaris externa bezeichnete Gefai3 zieht medial des Unterkieferrandes in den Kehlgang, versorgt mit Seitenasten die Kehlgangsmuskeln sowie die Glandula monosto- matica und teilt sich im Bereich des Mundhohlenbodens in feine Endaste. Dieses im groi3en und ganzen dem Verlauf und dem Aufteilungsmodus der A. sub- lingualis der anderen Haussaugetiere entsprechende Verhalten der A. maxillaris externa des Schweines bewog wohl BOURDELLE (1920) dieses Gefai3 nicht als A. maxillaris externa, sondern als A. sublingualis zu bezeichnen. (Vergleiche aber A. sublingualis im Kapitel A. lingualis). - Aui3er den fur den M. diga- stricus, M. pterygoideus und M. masseter sowie fur die Glandula mandibularis bestimmten Ksten entlai3t die A. maxillaris externa bei den Fleischfressern und beim Pferd die A. sublingualis (1, 2, 6/13). Beim Pferd kann man ausnahms- weise auch den fur das Schwein und die Wiederkauer typischen Ursprung aus der A. lingualis finden. Bei der K a t z e liegt die A. sublingualis nach HURLI- MANN (1912) ,,medial vom Unterkieferknochen und laufi in Schlangelungen mundwarvs bis zur Symphyse der beiden Ossa mandibulae. Etwas kaudal der Symphyse verbinden sich die Endaste der beiderseitigen Aa. sublinguales mit- einander und senden zusammen einen Ast uber die ventrale Flache der Sym- physe auf die Auflenflache der Mandibula (A. submentalis)". Die A. sublingualis des H u n d e s tritt zwischen dem Unterkiefer und dem M. mylohyoideus in

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die Tiefe und erreicht den sublingualen Mundhohlenboden, in dem sie sich verzweigt. Vor dem Abbiegen in die Tiefe entlai3t die A. sublingualis ein kraftiges GefaB, das am freien Unterkieferrand entlang Zuni Kinnwinkel zieht und nach BRUCKNER (1909) dem tiefen Ast der A. submentalis hominis ent- spricht. Diese Arterie verzweigt sich beim Hund allerdings nur oberflachlich in der Muskulatur im Kinnwinkelbereich und tritt nicht an das Kinn selbst heran. Die A. sublingualis vom P f e r d verhalt sich ahnlich wie die des Hundes. Sie laufl ebenfalls zur sublingualen Mundhohlenschleimhaut und zum Frenulum linguae. Die aus ihr stammende A. submentalis zieht zum Kinn und anastomo- siert mit Asten der A. mentalis.

A. facialis Die A. facialis (1, 2, 4, 6/16) zieht als Fortsetzung der A. maxillaris

externa von der Umschlagstelle am Unterkieferrand auf der Backenmuskulatur, ungefahr parallel zum oralen Masseterrand, nasenwarts. Ihi-e Endufteilung erfolgt bei den einzelnen Haussaugetieren in unterschiedlicher Hohe, bei der K a t z e und beim H u n d im Bereich des Angulus oris, beim R i n d am ventralen Rand des M. depressor labii maxillaris und beim P f e r d auf dem M. levator labii maxillaris proprius. Das Schwein und dic kleineri Wieder- kauer besitzen keine A. facialis. Beim Schwein wird sie dLirch Aste der A. transversa faciei, A. alveolaris mandibulae, A. infraorbitalis und A. malaris ersetzt. Bei den kleinen Wiederkauern teilen sich in der Versorgung der bei den anderen Haussaugetieren von der A. maxillaris externa brw. der sie fort- setzenden A. facialis betreuten Gebiete die A. lingualis und die A. 1:ransversa facid mit ihren Wsten, die A. malaris sowie die A. temporalis superficialis. die in die A. dorsalis nasi iibergehen kann. - Als Wste der A. facialis kommen folgende Arterien in Betracht: Die A. lubiulis mundibuluris (I, 2, 4, 6/17), die beim Schwein aus der A. bucinatoria und bei den kleinen Wiederkauern aus der A. transversa faciei hervorgeht. Sie ist zur Versorgung der IJnterlippe bestimmt und teilt sich bei der Katze (HURLIMANN, 1912) in eine dorsale und eine ventrale A. labialis mandibularis, beim Rind (SCHMIDT, 1910) in eine A. labialis mandibularis superficialis und A. labialis mandibul aris profunda. - Der zweite kraftige Seitenast der A. facialis is t die A. lubiuli!, muxili'uris (1, 2, 4, 6/19), die beim Schwein von der A. bucinatoria und bei den kleinen Wieder- kauern von der A. transversa faciei abzweigt. Sie verzweigt sich in der Ober- lippe, beim Rind auch im Flotzmaulbereich, wobei Anastomosen zw ischen den Endasten der rechten und linken A. labialis maxillaris bestehen konnen. - Die zumMundwinke1 ziehende und sich dort verastelnde A. unguluris oris (1-6/18) trennt sich nur bei den Fleischfressern von der A. facialis, wahrentl sie beim Schwein von der A. bucinatoria, beim Rind von der A. labialis maxillaris, bei den kleinen Wiederkauern vom Ramus dorsalis der A. transversa faciei bzw. von der ihn fortsetzenden Oberlippenarterie und beim Pferd schlieB1it:h von der A. labialis mandibularis abzweigt. - Als Ast der A. facialis wird die A. m g u - lurzs oculi (1-6/20) lediglich bei der Katze und beim Pferd beschrieben. Beim Hund zieht ein schwacher unbenannter Endast der A. facialis in Richtung Jochbogen, versorgt zum Teil den M. masseter sowie den M. zygomxicus und anastomosiert mit Asten der A. palpebrae inferioris temporalis. Dic A. angu- laris oculi des Schweines und des Rindes kommt aus der A. malaris. Den kleinen Wiederkauern fehlt sic. - Seitlich zur Nase zieht aus der Endaufzweigung der A. facialis beim Rind und Pferd die A. luterulis nusi (4, 6/49) Sie kann beim Rind aus mehreren Asten bestehen, unter die sich auch feine kste der A. infraorbitalis mischen. Beim Pferd ist die A. lateralis nasi hauhg doppelt ausgebildet. Nach ZIETZSCHMANN (1943) ,,zieht sie mit zwei bis drei Asten

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 105

auf dem Proc. nasalis des Inzisivum rucklaufig zur Nasenhohle". Die A. late- ralis nasi entspringt bei den Fleischfressern aus der A. infraorbitalis und bei den kleinen Wiederkauern aus der A. malaris. - Die A. dorsalis nasi (6150) ist nur beim Pferd ein Ast der A. facialis. Sie zieht auf dem 0 s nasale nasen- lochwarts und gibt Zweige an die Nasentrompete, an den M. lateralis nasi und die Nasenschleimhaut ab. Bei den Fleischfressern entlai3t die A. infraorbitalis, beim Rind und Schaf die A. malaris, bei der Ziege die A. malaris oder die A. temporalis superficialis die A. dorsalis nasi.

A. auricularis magna Nach Abgabe der A. maxillaris externa in oroventraler Richtung entlaflt

die A. carotis externa als nachsten groi3en Zweig schlafenwarts die A. auricu- laris magna (1-6/21). Ihr Ursprung liegt bei der K a t z e am Rand der Bulla tympanica, beim H u n d in Hohe des proximalen oder mittleren Zungenbein- astes, beim S c h w e i n in der Tiefe zwischen Proc. jugularis und Stylohyoid, beim R i n d in der NachbarschaR des Angulus stylohyoideus, bei S c h a f und Z i e g e am kranialen Rand des Tympanohyoid und schliei3lich beim P f e r d in Hohe vorn proximalen Drittel des mittleren Zungenbeinastes, ungefahr gegenuber vom Winkel des Stylohyoid. Die groi3e Ohrarterie lauft auf den Ohrgrund zu und verzweigt sich in unterschiedlicher Weise. - Bei allen Haus- saugetieren ist ein Ramus auricularis lateralis (1-6/22) als Ast der A. auricu- laris magna ausgebildet, der am lateralen Ohrmuschelrand spitzenwarts zieht. Die Katze hat zwei solche sich der Ohrmuschel zuwendende Lateralaste, einen Ramus auricularis lateralis primus und einen Ramus auricularis lateralis se- cundus (HURLIMANN, 1912). Bei den kleinen Wiederkauern, bei denen sich die A. auricularis magna in einen Ramus cranialis s. medialis und einen Ramus caudalis s. lateralis teilt, trennt sich der Ramus auricularis lateralis vom Ramus caudalis, dem er ebensogut entsprechen konnte (siehe auch weiter unten). - Ebenfalls bei allen Haussaugetieren gibt die A. auricularis magna einen Ramus auricularis intermedius (1-6/23) ab, der auf dem Muschelriicken aufsteigt. Er geht bei der Katze und beim Pferd zusammen mit dem Ramus auricularis medialis, beim Hund mit dem Ramus auricularis lateralis und beim Schwein sowie beim Rind fur sich allein aus der A. auricularis magna hervor. Das Rind besitzt diese Arterie doppelt als Ramus auricularis intermedius lateralis und Ramus aurlicularis intermedius medialis, und bei den kleinen Wiederkauern wird sie als A. auricularis media beschrieben. Sie zweigt beim Schaf vom kranialen (40 O / o ) oder vom kaudalen (60 O/o) Endast, lbei der Ziege vom Ramus cranialis der A. auricularis magna ab. - Der Ramus auricularis medialis (1-6/24) ist nur bei den Fleischfressern, beim Schwein und Pferd ein Ast der A. auricularis magna. So entspringt er bei der Katze und beim Pferd zusammen mit dem Ramus auricularis intermedius aus ihr und beim Hund sowie beim Schwein aus der A. auricularis profunda, einem Endast der groi3en Ohrarterie. Bei den Wiederkauern stammt der Ramus auricularis medialis dagegen von der aus der A. temporalis superficialis abzweigenden A. auricularis nasalis. Er zieht am medialen Muschelrand zur Ohrmuschelspitze und anastomosiert in bei den einzelnen Tierarten unterschiedlicher Hohe und Weise mit Asten des Ramus auricularis lateralis und solchen des Ramus auricularis intermedius. - Die A. auricularis profunda (1-6/25), die bei den Fleischfressern, beim Schwein, Rind und Pferd a h ein die A. auricularis magna fortsetzender Endast betrachtet wird, dringt unter dem Ohrgrund nach Abgabe von Zweigen an die Muskeln des Ohres mehr oder weniger tief in den M. temporalis ein, wo sie z. B. beim Schwein rnit Asten der A. temporalis profunda anastomosiert. Bei den kleinen Wiederkauern wird eine A. auricularis profunda nur von HEESCHEN

Zbl. Vet. Med., Reihe A, Bd. 10, He& 2 8

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106 NICKEL und SCHWAKZ

(1958) beim Schaf als ein nicht immer vorkommender Ast eines Seitenzweiges der A. auricularis nasali beschrieben. Sie entspricht aber in keiner Beziehung, weder im Ursprung noch im Versorgungsgebiet (Ohrmuscheli nnenflache), der A. auricularis profunda der anderen Tiere. Schaf und Ziege besitzen, wic schon oben erwahnt, als einen der beiden Endaste der A. auricularis magna einen Ramus cranialis, der zur nuchalen Portion des Schlafen muskel!; gelangt und durch die dorsal des Gehorgangs gelegene Offnung in den Schlafenkanal zieht und den CANOVA (1909) einer A. auricularis profunda gleichstellt. Bei einer solchen Betrachtung des Ramus cranialis als A. auriculari s profunda, die den Ramus auricularis intermedius abgibt, und einer gleichzeitigen Identifi- zierung des gesamten Ramus caudalis mit dem Ramus auricularis lateralis (wie schon oben in Erwagung gezogen) ergibt sich fur die A. auricularis magna der kleinen Wiederkauer ein Aufteilungsmodus, der dem der anderen Tiere ent- spricht, abgesehen von dem fur die Wiederkauer typischen Ursprung des Ramus auricularis medialis aus der A. auricularis nasalis. - Als Seitenast der groi3en Ohrarterie ist noch die A. stylomastoidea (1-6/51 zu erwatinen, die nur beim Schwein anderen Orts, nanilich aus der A. carotis interna hervorgeht. Die A. stylomastoidea der Katze und der kleinen Wiederkiiuer trennt sich direkt von der A. auricularis magna, die des Hundes und Pferdes von der A. auricularis profunda. Beim Rind wird zwischen einer A. stylomastoidea superficialis, die ihren Ursprung aus der A. auricularis magina nimmt, und einer A. stylomastoidea profunda, die der A. occipitalis entstamml:, unter- schieden. Die A. stylomastoidea zieht zum For. stylomastoideiim uncl tritt in den Fazialiskanal ein.

Truncus communis fur die A. transversa faciei und A. temporalis superlicialis Distal vom Ursprung der A. auricularis magna verlaflt im Bereich der

Fossa retromandibularis als nachstes und letztes Gefiifl der Truncus communis (1-6/26) die A. carotis externa. Wahrend die A. carotis extertia nach Abgabc des gemeinsamen Stammes als A. maxillaris interna weiterzieht und oral ab- biegt, steigt der Truncus communis weiter frontal an und setzt damit mehr oder weniger die Richtung der A. carotis externa fort. Bei allen Haussauge- tieren teilt sich der gemeinsame Stamm schon bald. Bei der K a 1' z e entlai3t der Trunkus auger kleinen Muskel- und Drusenasten einen kraftigeri Ramtls masse- tevicus (1/28), der entweder in den kaudalen Rand des M. masseter eintritt oder uber diesen hinweg auf dessen Lateralflache gelangt und von dort aus in den aui3eren Kaumuskel einstrahlt. Ferner gibt der gemeinsame Stamm bei der K a t z e und beim S c h a f die A. auviculavis nasalis (1, 5'30) ab. die bei den ubrigen Haussaugetieren aus der A. temporalis superficialis stammt.

Die A. transversa faciei Die A. transversa faciei (1-6/27) trennt sich fast rechtwinklig t o n dem

Truncus communis und zieht in oraler bis leicht oroventraler Richtung uber den Halsrand des Unterkiefers hinweg auf die Lateralflache des M. masseter. Bei der K a t z e ist die A. transversa faciei doppelt ausgebildet und zwar derart, dai3 die beiden Gefai3e nebeneinander oder im Abstarid von einigen Millimetern bis zu 1 cm entspringen. Der proximale Ast verlauft unter Abgabe kleiner Aste lateral uber den Masseter, um sich im Bereich des Ursprungs vom M. zygomaticus zu verzweigen. Der distale Ast ist fur die Mu:jkulatur in der Gegend des Arcus zygomaticus bestimmt. Die A. transversa faciei vom H u n d entlai3t starke Rami masseterici, zieht selbst als dunnes Gefafl uber die A d e n - flache des M. masseter und lost sich in der Hautmuskulatur uiicl der Haut der Backe auf. Anastomosen bestehen zwischen Zweigen der A. transversa faciei

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der HaussHugetiere 107

und solchen der A. facialis. Die A. transversa faciei beim S c h w e i n beschrfibt BECKER (1960) als ein sehr schwaches Gefafl, das den oralen Masseterrand nicht erreicht. Sie entlaflt die A. masseterica, die auch von der A. temporalis super- ficialis oder von der A. maxillaris interna abzweigen kann. Die A. transversa faciei lauft beim Schwein in einen Ramus dorsalis fur den M. zygomaticus, M. malaris, M. orbicularis oculi und das untere Augenlid sowie ehen Ramus ventralis fur den oralen Teil des M. masseter aus. Beim R i n d schickt die A. transversa faciei in unregelmafliger Weise Aste an die laterale Flache des M. masseter, zieht aber nicht uber den oralen Rand des aufleren Kaumuskels hinweg. Nur ein Fall wird beschrieben, bei dem wie beim Hund eine Anastomose zu Zweigen der A. facialis bestand. Eine ganz andere Bedeutung kommt der kraftigen A. transversa faciei bei S c h a f und Z i e g e zu. Bei diesen lauft sie unter Abgabe von zahlreichen Rami musculares an den Masseter in oro- ventraler Richtung uber die Lateralflache des aui3eren Kaumuskels bis zu dessen oralem Rand, um sich hier in einen Ramus dorsalis und einen Ramus ventralis zu teilen. Der Ramus dorsalis wendet sich der Oberlippe zu und entlai3t kleine Aste fur die benachbarten Muskeln sowie in Lippenwinkelnahe die A. angularis oris (5/18). In der Oberlippe gelangt der Ramus dorsalis als A. labialis maxil- laris (5/19) blis zur Medianen und strahlt mit seinen Asten auger in die gesamte Oberlippe auch in den Nasenspiegel bis in den Bereich dorsal und medial der Nasenlocher ein. Anastomosen bestehen zwischen Asten des Ramus dorsalis bzw. der A. labialis maxillaris und Asten der A. infraorbitalis. Der Ramus ventrallis laufl zum Lippenwinkel und tritt als A. labialis mandibularis (5/17) in die Unterlippe ein. Median in der Unterlippe kommt es zu Verbindungen mit Asten der Unterlippenarterie von der anderen Seite. Beim P f e r d zieht die A. transversa faciei ventral der Crista facialis zunachst oberflachlich, dann, im M. masseter eingesenkt, oral. Sie entlai3t Aste fur den aui3eren Kaumuskel, fur den M. zygomaticus, den M. cutaneus faciei und die auflere Haut, wobei wie beim Hund Anastomosen zwischen ihr und Asten der A. facialis zu be- olbachten sind.

A. temporalis superficialis Die mit der A. transversa faciei zusammen in einem genieinsamen Stamm

aus der A. carotis externa hervorgehende A. temporalis superficialis (1 -6/29) setzt im Gegensatz zu der rechtwinklig abbiegenden A. transversa faciei in etwa die Richtung des Truncus communis, frontal aufsteigend, fort. Dabei uberquert sie lateral den Jochbogen und verlauft danach in einem mehr oder weniger flachen dorsal konvexen Bogen nasofrontal weiter auf das extraorbitale Fett und in Richtung auf den Proc. zygomaticus des 0 s frontale bzw. das Liga- mentum orbitale zu. Etwa in dessen Bereich erfolgt die Teilung der A. tempo- ralis superficialis in ihre Endaste. Lediglich bei der 2 i e g e berichtet SCHWARZ (1 959) von einer weiterziehenden oberflachlichen Schlafenarterie, die die Basis des Hornzapfens erreicht und sich von dort dem 0 s nasale zuwendet. Diese auch von CANOVA (1909) erwahnte, auf dem Nasenrucken als A. dorsalis nasi verlaufende Arterie gelangt meist nur einseitig in den Bereich des 0 s nasale. Von der Ausbildung der A. dorsalis nasi hangt die Starke der A. malaris ab, was noch ausfuhrlich bei der Besprechung dieser Arterie darzulegen sein wird. - Die Endaste der A. temporalis superficialis bilden bei den Haussaugetieren, ausgenommen das Schwein und das Pferd, die temporalen Augenlidarterien. Beim Schwein und beim Pferd entstammen sie der aus der A. ophthalmica externa hervorgehenden A. lacrimalis (ZIETZSCHMANN, 191 2) bzw. dem Ramus frontalis dorsalis. - Die starke A. palpebrae superioris temporalis (1-5/32) und die schwache A. palpebrae inferioris temporalis (1-5/31) der F 1 e i s c h -

8'

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108 NICKEL und SCHWARZ

f r es s e r strahlen in die temporale H d f t e der entsprechenden Augenlider ein. Im unteren Augenlid bestehen Verbindungen zwischen Asten der temporalen Augenlidarterie und solchen der nasalen Augenlidarterie, die von der A . malaris abgegeben wird. Bei der Katze ist als Ast der A. palpebrae superioris temporah eine A. angularis oculi temporalis ausgebildet, die im aui3ersten Lid rand rnit Endastchen der aus der A. malaris stammenden oberen Lidarterie anastomosiert. Beim R i n d gehen die temporalen Augenlidarterien entweder gesondert oder mit einem gemeinsamen Stamm aus der oberflachlichen Schlafenarterie hervor. Beim S c h a f konnte HEESCHEN (1958) nur in 4O0/u der untersuchlen Falle eine A. palpebrae inferioris temporalis nachweisen, die dann n i t der konstant vorkommenden A. palpebrae superioris temporalis zusammen von der A. temporalis superficialis abzweigte. Beide Arterien verlaufen in der Nahe der Lidrander und anastomosieren mit den nasalen Augenlidartei-ien, von denen die A. palpebrae inferioris nasalis iiur sehr schwach ausgebildiet ist oder ganz fehlt. Bei der Z i e g e trennen sich die von temporal an die Augenlider heran- ziehenden Arterien in einem Abstand von 1 cm von der A. temporalis super- ficialis. Im ubrigen Verhalten gleichen sie denen des Schafes. - Beim R i n d und bei der Z i e g e ist auch noch die Arterie f u r den Hornzap fen (4/29’) ein Endast der A. temporalis superficialis. Diese endet mit mehreren Asten, bei der Ziege z. B. mit einem kaudalen, zwei sehr feinen mittleren und einem kranialen Ast, im Bereich der Hornzapfenbasis. - Bevor die A. temporalis superficialis die temporalen Augenlidarterien abgibt bzw. sich in diese ver- zweigt, entlai3t sie bei H u n d , S c h w e i n , R i n d , Z i e g e un(d P f e r d sowie manchmal beim Schaf aui3er Asten an die Ohrspeicheldruse und da:, Kiefer- gelenk die A. auricularis nasalis (1-6/30). Diese Arterie, die bei der Katze und beim Schaf schon aus dem Truncus communis hervorgeht, zieht ;cur Ohr- muschel und verzweigt sich im Spaltwinkelbereich. Als Ramus ativicularis medialis steigt sie bei den W i e d e r k a u e r n parallel dem medialen Ohr- muschelrand zur Ohrmuschelspitze auf. Aus der A. auricularis nasalis, sehr selten aus der A. temporalis superficialis entspringt beim R i n d die kraftige A. meningica accessoria (4/6”). Diese so von CANOVA (1 909) bezeichnete Arterie gibt es auch bei den kleinen Wiederkauern, zweigt bei diesen aber von der A. carotis externa ab. Wahrend CANOVA (1909) die A. meningica accessoria beim Schaf beschreibt, erwahnt HEEsCHEN (1958) sie nicht. Als Nebenaste der A. auricularis nasalis fuhrt er eine A. auricularis lateralis accessoria an, die eine fur die Haut an der Muschel und an dem knorpeligen ’I’eil des aui3eren Gehorgangs bestimmte Arterie entlai3t. Er nennt dieses Gefat3 A. auricularis profunda. Sie fehlte an 30°/o der untersuchten Praparate und hat nichts gemein- sam mit der bei den anderen Tieren als A. auricularis profunda bezeichneten Arterie (siehe oben). Bei der Ziege kommt die A. meningica accessoria nach SCHWARZ (1959) nicht konstant vor. Die akzessorische Hirnhautarterie ist ein fur die Wiederkauer typisches Gefai3 und beim Rind, den kleinen Wied: I r k” auern gegenuber, deshalb so stark ausgepragt, weil das als A. meningica caudalis bezeichnete Gefai3 die Hirnhaut beim Rind nicht erreicht (BRUCKNER, 1910). - Die A. temporalis superficialis vom R i n d gibt aui3erdem eine A. lucvirnalis superficialis (4/44’) fur die Tranendruse ab, die zudem von der aus dem Rete mirabile arteriae ophthalmicae kommenden A. lacrimalis profunda erreicht wird. Auch beim S c h a f stammt die A. lacrimalis aus der oberflichlichen Schlafenarterie, wahrend sie bei der Ziege ein Ast der A. ophthalmica externa ist. Die Angabe von CANOVA (1909), dai3 die A. lacrimalis zur A. palpebrae superioris werden kann, konnte HEESCHEN (1958) bestatigen. - Nur beim S c h w e i n trennt sich distal von der A. auricularis nasalis aus der A. temporalis superficialis noch eine A. auricularis temporalis (3/30’), die am medialen

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 109

Muschelrand spitzenwarts laufl und deren Astchen sich an der Innenflache der Ohrmuschel verteilen (BECKER, 1960).

A . maxi l l a r i s i n t e r n a Die A. maxillaris interna (1-6/33) wird bei allen Haussaugetieren a h

Fortsetzung der A. carotis externa beschrieben. Sie nimmt ihren Anfang an der Ursprungsstelle des Truncus comniunis fur die A. transversa faciei und A. temporalis superficialis im Bereich der Fossa retromandibularis unid erstreckt sich hin bis in die Fossa pterygopalatina. Auf diesem bei den einzelnen Tierarten recht unterschiedlich gestalteten Weg entlai3t sie wichtige Arterien, die im Anschlui3 an die A. maxillaris interna einzeln beschrieben werden sollen. Bei der K a t z e schlagt die A. maxillaris interna oral und dorsal vom Proc. angu- laris des Unterkiefers rechtwinklig eine mediale Richtung ein und steigt zum For. ovale auf. In dessen Nahe wendet sie sich nach oral und bildet unweit vom For. ovale ein Wundernetz aus, durch welches hindurch die Arterie als starker Stamm zu verfolgen ist. Dieses Rete mirabile arteriae maxillaris internae (1/33') beschreibt HURLIMANN (1912) als ,,eine quadratische Platte mit kaudo- ventraler und kaudodorsaler, sowie oroventraler und orodorsaler Ecke und einem dorsalen, oralen, ventralen und kaudalen Rand". Das Wundernetz ist groi3tenteils der Periorbita lateral und dorsal aui3en aufgelagert. Lediglich die am weitesten bulbuswarts gelegenen Anteile ,,schieben sich durch einen Spalt in der hautigen Umhullung des Bulbus und seiner Nebenorgane ein". An der extraorbital und ventral vom For. ovale gelegenen kaudoventralen Ecke tritt die A. maxillaris interna in das Gefai3netz ein, das sie durchzieht, um es an der ebenfalls extraorbital liegenden oroventralen Ecke wieder zu verlassen und in die Fossa pterygopalatina weiterzuziehen. Beim H u n d und P f e r d durch- laufl die A. maxillaris interna auf ihrem Weg von der Fossa retromandibularis zur Fossa pterygopalatina den Canalis alaris, den sie durch das For. alare aborale betritt und am For. alare orale wieder verlai3t. Die A. maxillaris interna vom S c h w e i n zieht wie die vom ausgewachsenen R i n d in einem nasolateral schwach konvexen Bogen zur Fossa pterygopalatina, der beim Kalb stark konvex ist. In oder direkt vor der Fossa pterygopalatina erfolgt dann bei allen Haussaugetieren die Endaufzweigung der A. maxillaris interna.

A. alveolaris mandibulae Die A. alveolaris mandibulae (1-6/34) entspringt bei allen Haussauge-

tieren orolateral gerichtet aus dem Anfangsabschnitt der A. maxillaris interna. Sie la& auf das For. mandibulare zu und gelangt durch diese Uffnung in den Canalis mandibulae. Nach einem bei den Wiederkauern (LECHNER, 1941) mehr geschlangelten, bei den anderen Tieren mehr gestreckten Verlauf und nach Abgabe der fur die Backzahne des Unterkiefers bestimmten h e , R a m i alveo- lares oder Aa. alveolares mandibulares, erreicht die A. alveolaris mandibulae das For. mentale. Im Bereich des For. mentale entlai3t sie die im Canalis mandibuloincisivus zu den Schneidezahnen ziehende A. incisiva mandibularis (1-6/35), die beim Schwein uber das nur bei ihm vorkommende innere Kinn- loch Verbindung mit der A. submentalis hat. Die Unterkieferarterie tritt bei den Wiederkauern und beim Pferd in der Einzahl als A. mentalis (1-6/36) durch das ebenfalls in der Einzahl vorhandenen For. mentale auf die Lateral- flache des Unterkieferknochens. Bei den Fleischfressern und beim Schwein gehen aus den zwei bis drei bzw. vier bis funf das For. mentale darstellenden Off- nungen ebensoviele als Aa. mentales bezeichnete Aste hervor. Die A. mentalis

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110 NICKEL und SCHWARZ

verzweigt sich mit ihren Asten im Bereich des Interalveolarrandes, im Zahn- fleisch der Schneidezahne und in der Unterlippe. Aste der A. mentalis anasto- mosieren, soweit vorhanden, mit solchen der A. submentalis, bei den kleinen Wiederkauern und beim Pferd mit Zweigen der A. labialis mandibularis und bei allen Haussaugetieren im medianen Unterlippengebiet milt Asten der A. mentalis der anderen Seite.

A. temporalis profunda Wenig distal oder gegeniiber vom Ursprung der A. alveolaris mandibulae

entspringt die A. temporalis profunda (1-6/37) aus der A. maxillari:, interna. Bei der K a t z e , beim H u n d und beim P f e r d wird sie als A. tempovulis pvofunda aboralis (1, 2, 6/37) bezeichnet, da bei ihnen zwisichen dieser und einer weiter oral abzweigenden und ebenfalls fur den Schlafenmuskel be- stimmten Arterie zu unterscheiden ist. Die A. temporalis profu iida aboralis des Hundes kann auch aus der A. alveolaris mandibulae hervorgehen; die des Pferdes verlaf3t die A. maxillaris interna unmittelbar bevor sie in den Flugel- kana1 eintritt. Beim R i n d ist die tiefe Schlafenarterie zuweileri vom TJrsprung an doppelt ausgebildet, so dai3 in diesen Fallen auch beim Rind von einer A. temporalis profunda aboralis und einer A. temporalis profunda oralis gesprochen werden kann, die dicht beieinander aus der A. m,axillari; interna entspringen. Bei S c h a f und Z i e g e lauft die A. temporalis profunda nach ihrem Ursprung noch etwa 1-2 cm mit der A. maxillaris interria bindegewebig verbunden nasal, ehe sie sich steil schlafenwarts wendet und nach Abgabe eines Astes an das Kiefergelenk mit einem oralen und einem aboralen Zwcig in die entsprechenden Portionen des M. temporalis eindringt. - Die A. tempovulis profunda oralis (1, 2, 6/37’) geht bei der K a t z e aus dem oralen Eland des Rete mirabile arteriae maxillaris internae dorsal der Austrittsstellc der A. maxillaris interna hervor. Beim H u n d verlaf3t sie die innere Kieferarterir gegeniiber der A. bucinatoria und zieht lateral iiber die Spitze der Periorbita zum M. temporalis. Beim P f e r d entspringt die A. temporalis profunda oralis zusammen mit der A. ophthalmica externa oder allein aus der A. maxil- laris interna. Sie verlai3t den Fliigelkanal durch das For. d a r e parvum (wenn vorhanden). Beide tiefen Temporalarterien anastomosieren im M. temporalis rnit Asten der A. temporalis superficialis.

A. meningica media Die A. meningica media (1-6/6’) trennt sich bei den Fleischfressern,

beim Schwein und Pferd von der A. maxillaris interna bzw. ihren fisten, bei den Wiederkauern von der A. occipitalis bzw. deren Asten. Bei der K a t z e geht sie entweder als erster Zweig aus dem Bereich der kaudoventralen Ecke des Rete mirabile arteriae maxillaris internae oder aus der A. maxillaris interna, bevor diese in das Wundernetz iibergeht, hervor. Durch das For. ovale gelangt sie in die Schadelhohle und lauft, sich in der Dura mater verzweigend, bis in die Gegend des Schlafenlappens. Beim H u n d zweigt die A. nieningica media von der A. maxillaris interna ab, bevor diese in den Flugelkanal eintriix. Durch das For. ovale erreicht sie die Schadelhohle und teilt sich in eirien nasalen und einen kaudalen Ast. Erster zieht in der Dura mater seitlich der Hypophyse nasal und verbreitet sich dort netzartig, letzter steigt an der Innenflache der Schlafenbeinschuppe in frontooccipitaler Richtung auf. Die A. meningica media vom S c h w e i n entspringt aus der A. maxillaris interna, in .c\usnahmefallen aus der A. temporalis profunda. Sie wendet sich nach kaudornedial i:um For.

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 111

lacerum orale und bekommt durch diese CMnung AnschluB an das extradurale Wundernetz an der Schadelbasis. Insofern ist die A. meningica media des Schweines eher mit dem proximalen Reteast der Wiederkauer als mit der mittleren Hirnhautarterie der Fleischfresser und des Pferdes zu vergleichen, was auch BECKER (1960) andeutet, wenn er schreibt, dai3 ,,das entsprechende GefaB von CANOVA (1909), SCHMIDT (1910), HEESCHEN (1958) und SCHWARZ (1 959) als proximaler Reteast der Wiederkauer bezeichnet wird“. Beim P f e r d tritt die A. meningica media als Zweig der A. maxillaris interna uber die Incisura spinosa des For. lacerum in die Schadelhohle ein und verastelt sich in der Dura mater im Bereich des 0 s parietale und 0 s temporale. Die A. menin- gica media der Wiederkauer entstammt nicht der A. maxillaris interna. Sie geht beim R i n d und bei der Z i e g e aus der A. occipitalis, beim S c h a f aus der A. condylica hervor. - Im Zusammenhang mit der A. meningica media sei nochmals auf den Ursprung der anderen bei den Haussaugetieren vor- kommenden Hirnhautarterien verwiesen. Die A. meningica caudalis (2-6/6), die alle Haussaugetiere auBer der Katze besitzen, wird von der A. occipitalis oder ihrem Ramus occipitalis abgegeben und an dieser Stelle naher beschrieben. Eine A . meningica accessoria (4, 5/6”) kommt bei den Wiederkauern vor und zwar beim Rind als Ast der A. auricularis nasalis und bei Schaf und Ziege als Ast der A. carotis externa. Bei den Fleischfressern, beim Schwein und beim Pferd wird eine A. meningica nasalis (3/6”’) erwahnt. Sie zweigt bei der Katze von dem Verbindungsbogen der beiden Aa. ophthalmicae internae, beim Hund vom Dorsalast der A. ethmoidea externa, beim Schwein von der A. ophthalmica externa und beim Pferd vom oralen Ast der A. carotis cerebralis ab.

A. bucinatoria Wahrend die A. temporalis profunda und die A. meningica media nach

dorsal aus der A. maxillaris interna entspringen, verlai3t die A. bucinatoria (1-6/40) genauso wie die A. alveolaris mandibulae die innere Kieferarterie nach ventral. Sie ist, abgesehen vom Schwein, ein mehr oder weniger fur die Kaumuskeln und die Drusen der Backe bestimmtes Gefai3, das sich demzufolge auch im Backenbereich und in dessen nachster Umgebung verzweigt. Bei der K a t z e , bei der die A. bucinatoria aus der oroventralen Ecke des Rete mirabile arteriae maxillaris internae, lateral neben der Austrittsstelle der A. maxillaris interna, hervorgeht und sich auf der Glandula buccalis dorsalis in einen dor- salen und einen ventralen Ast teilt, ziehen feine Rste des Ramus dorsalis bis in den M. temporalis und solche vom Ramus ventralis bis zum Arcus glosso- palatinus und zum Gaumensegel. Eine besondere Bedeutung kommt der A. bucinatoria beim S c h w e i n zu. Als starker Seitenast der A. maxillaris interna lauR sie nach oral und tritt am oralen Masseterrand auf die Lateralflache der Backe. Hier teilt sie sich in ihre Endaste, schickt zuvor aber einen Ramus communicans am oralen Rand des M. masseter kehlgangwarts, der Verbindung mit einem Ast der A. maxillaris externa aufnimmt. Die Endaste der A. buci- natoria gelangen als Ramus orbitalis oculi ( A . angularis oculi) (3/20) zum M. malaris und M. orbicularis oculi, als A. angularis oris (3/18) zum Mund- winkel und als A. labialis maxillaris (3/19) bzw. mandibularis (3/17) in die Ober- bzw. Unterlippe. Wahrend also bei den Fleischfressern, beim Rind und Pferd die Ober- und Unterlippenarterie der die A. maxillaris externa fort- setzenden A. facialis entstammen, kommen sie beim Schwein aus der A. buci- natoria, stehen aber indirekt iiber den zwischen A. bucinatoria und A. maxilla- ris externa verlaufenden Ramus communicans mit der A. maxillaris externa

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112 NICKEL und SCHWARZ

in Verbindung. Bei den kleinen Wiederkauern sind die Lippenarterien Endaste der A. transversa faciei. Beim R i n d zweigt die A. bucinatoria ungefahr '/z-l cm proximal der Crista pterygoidea von der A. maxillaris interna ab. Sie ist bis zur kaudalen Flache der Oberkieferbeule zu verflolgen, und ihre kste versorgen das extraorbitale Augenfett, den Schlafenmuskel, den hi. ptery- goideus und die dorsalen Backendrusen. Beim S c h a f und bei der Z i e g e entspringt die Backenarterie nach der A. temporalis profunda gegenliber den distalen Reteasten aus der A. maxillaris interna. Sie zieht (lurch clie Fossa pterygopalatina und erreicht uber das Tuber maxillare die Backe. Elei Schaf und Ziege erreicht die A. bucinatoria die oral vom M. maiiseter gelegenen Backenanteile nicht. Die A. bucinatoria vom P f e r d trennt siich in cler Fossa pterygopalatina von der A. maxillaris interna vor ihrer Endaufteilung. Zwi- schen Ramus mandibulae und 0 s maxillare gelangt sie auf die Backe, in der sie sich oral ziehend verzweigt.

Die Reteaste Bei den Wiederkauern werden kste der A. maxillaris interna beschrieben,

die durch das For. ovale (proximaler Reteast) und durch das For. orbitoro- tundum (distale Reteaste) in die Schadelhohle gelangen und an das extradural gelegene Wundernetz der Schadelbasis Anschlui3 bekommen, auf da s bereits bei Besprechung der A. carotis interna eingegangen wurde. Beim Ri n d ent- springt gegeniiber der Abgangsstelle der A. bucinatoria der kriftige proximale Reteast (4/38). Diese Arterie stellt aber beim Rind im Gegensatz zu den kleinen Wiederkauern nur selten einen ,,proximalen Reteast" dar, so ndern ist meistens fur die inneren Kaumuskeln sowie fur die Schlundlnopfmuskulatur bestimmt. Dennoch sieht ScHM1D-r (1910) sie als Homologon des CANovAschen proximalen Reteastes an, dem der Schadelhohlenanteil fehlen kann. Die Zahl der distalen Retedste (4/39) schwankt beim Rind zwischen zwei und acht. Sie gehen proximal, distal oder medial der A. ophthalmica externa aus der A. maxillaris interna hervor. Einzelne trennen sich mitunter aber auch von der A. ophthalmica externa oder von der A. bucinatoria. Bei S c h a f und Z i eg e zweigt der proximale Reteast (5/38) in Hohe des Ursprungs der A. alveolaris mandibulae von der inneren Kieferarterie ab. Er nimmt durcl-I das For. ovale mit dem arteriellen Wundernetz an der Schadelbasis Verbindung auf. Die distalen Reteuste (5/39) kommen, wie beim Rind, aus der A. maxillaris interna in Hohe der A. ophthalmica externa oder aus dieser selbst und munden durch das For. orbitorotundum hindurch in den nasalen Abschnitt des Rete mirabile epidurale. - HURLIMANN (1912) bezeichnet Kste, die bei der K a t z e an der kaudodorsalen Ecke des Rete mirabile arteriae maxillaris int ernae ;lustreten aus vergleichenden Grunden als distale Reteaste. Sie ziehen durch die Augen- hohlenspalte in das mit der A. carotis interna in Verbindung stehende intra- kranielle Wundernetz. Die Auffassung von TANDLER (1899), daQ es sich bei dem extraduralen Gefai3netz in der Schadelhohle um einen intrakraniellen Teil des Rete mirabile arteriae maxillaris internae handelt, teilt HURLIMANN (1912) nicht. - Vergleiche hierzu auch die uber die A. meningica media des Schweines gemachten Angaben.

A. ophthalmica externa Da Ursprung und Verlauf der A. ophthalmica externa (1-6/41) bei den

Haussaugetieren Unterschiede aufweisen, sollen sie einzeln fur jede Tierart

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 113

besprochen werden. Die aus ihr hervorgehenden Arterien und Aste werden im Anschlui3 daran nacheinander beschrieben. Die A. ophthalmica externa ent- springt bei der K a t z e intraorbital mit zwei Wurzeln, die sich aber bald zu einem Stamm vereinigen, aus der orodorsalen Ecke des Rete mirabile arteriae maxillaris internae. Sie lauR entweder uber die dorsale Flache des Muskelkegels oder durch diesen hindurch zur medialen Orbitawand, wo sie zur A. ethmoidea externa wird. Beim H u n d trennt sich die A. ophthalmica externa etwa 2 cm nach Austritt der A. maxillaris interna aus idem Flugelkanal von ihr, zieht unter der Periorbita quer uber die Augenmuskelpyramide und verzweigt sich sehr bald. Beim S c h w e i n verlai3t sie 1 cm distal der A. bucinatoria die A. maxillaris interna und erreicht nach kurzem Verlauf die Spitze der Augen- muskelpyramide. Ebenfalls distal der Backenarterie geht die A. ophthalmica externa der W i e d e r k a u e r aus der A. maxillaris interna hervor, ldurchbohrt die Periorbita und bildet im Ursprungsbereich der Augenmuskeln ein Wunder- netz, das Rete mirabile arteriae ophthalmicae (4, 5/41’), aus. Beim P f e r d zweigt die A. ophthalmica externa von der A. maxillaris interna noch im Flugelkanal ab und tritt mit ihr aus dem For. alare orale aus, durchdringt die Periorbita und gelangt zwischen die Augenmuskeln. - Wahrend die nun zu beschreibenden Arterien bei der Katze, mit Ausnahme der A. ethmoidea, aus dem Rete mirabile arteriae maxillaris internae ihren Ursprung nehmen, handelt es sich bei den anderen Haussaugetieren bei diesen Gefai3en um Aste der A. ophthalmica externa bzw. ihres Rete mirabile.

Die A. ethmoidea externa (1-6/42) ist bei allen Haussaugetieren ein Ast der A. ophthalmica externa bzw. gilt als deren Fortsetzung, die durch das For. ethmoideum die Orbita verlai3t und in die Schadelhohle eintritt. Sie ist fur die Versorgung des Siebbeins und des aboralen Teils der Nasenscheidewand sowie der dorsalen Nasenmuschel bestimmt. Beim H u n d teilt sich die A. ethmoidea externa in einen Dorsalast, der die A. meningica nasalis abgibt, und einen Ventralast, in den die A. ethmoidea interna einmundet. Bei den W i e d e r - k a u e r n verlai3t die A. ethmoidea externa zusammen mit der A. frontalis in einem gemeinsamen Stamm das Rete mirabile arteriae ophthalmicae. Beim S c h w e i n und P f e r d bildet die A. ethmoidea externa in der Fossa ethmoidea ein Rete ethmoideum, an dem sich auch die Aste der A. cerebralis nasalis (exkl. Schwein) und die A. ethmoidea interna beteiligen. Im Zusammenhang mit der A. ethmoidea externa sei kurz auf die A. ethmoidea interna verwiesen. Sie stammt bei der K a t z e aus der A. corporis callosi und vereinigt sich rnit dem dorsalen Endast der A. ethmoidea externa. Das gleiche Ende erfahrt sie beim H u n d , bei dem sie aus dem Ramus nasalis der A. carotis interna hervorgeht. Beim S c h w e i n stellt die A. ethmoidea nach BECKER (1960) die Fortsetzung der A. cerebri nasalis dar, die die Dura mater durchbohrt und durch die Lamina cribriformis in das Siebbein gelangt, wo sie zusammen mit der A. ethmoidea externa, wie erwahnt, ein Rete ethmoideum formt. Die A. ethmoidea interna vom P f e r d kommt aus der A. meningica nasalis, einem Zweig des oralen Endastes der A. carotis cerebralis.

Die A. frontalis s. supraorbitalis (3-6143) fehlt bei Katze und Hund. Beim S c h w e i n schickt sie als Zweig der A. ophthalmica externa Aste an die Periorbita und zum Periost der Orbita. Als kaum wahrnehmbare Arterie er- reicht sie durch den Canalis supraorbitalis die Angesichtsflache des 0 s frontale und verzweigt sich in der Umgebung des For. supraorbitale. Die A. frontalis der W i e d e r k a u e r entspringt zusammen mit der A. ethmoidea externa aus dem Rete mirabile arteriae ophthalmicae. Sie zieht durch den Canalis supra- orbitalis und versorgt mit ihren Asten die Schleimhaut im Sinus frontalis und die Haut sowie die Muskulatur der Stirn. Bei den kleinen Wiederkauern dringen

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114 NICKEL und SCHWARZ

im Gegensatz zurn Rind aus der auf der Stirn befindlichen Offnung debs Canah5 supraorbitalis keine Aste hervor (CANOVA, 1909; SCHMIDT, 1910; H EESCHEN, 1958; SCHWARZ, 1959). Beim P f e r d zieht die A. frontalis, ein Seitenast der A. ophthalmica externa, nach dem Durchtritt durch die Periorbita zurn For. supraorbitale. Ein Ast von ihr tritt kaudomedial durch einen Kana1 an der Stirnbeinfortsatzwurzel zum Sinus frontalis. Nach Passage des Far. supra- orbitale teilt sich die Arterie in drei groi3e Aste, die scheitelwarts, stirnwarts und nasal verlaufen. Sie versorgen die Mm. frontoscutularis und orbicularis palpebrarum und Teile des Oberlides, wobei Anastoinosen zwischen diesen Asten und solchen der A. palpebrae superioris nasalis und der A. angularis oculi bestehen (ZIETZSCHMANN, 1912).

Die fur die Tranendruse bestimmte A . lucrzrnalzs (1-6/44) geht bei der K a t z e intraorbital aus der orodorsalen Ecke des Rete mirabille arteriae maxil- iaris internae hervor. Feine Astchen gibt sie an die Periorbita und in das benachbarte Fettgewebe ab. Beim H u n d trennt sich die Tranendrusenarterie von der A. ophthalmica externa und schickt ihren Hauptast zur Trinendruse sowie je einen Nebenast zur Periorbita und zu den Bulbusrnuskeln. Die A. lacrimalis vom S c h w e i n kommt ebenfalls aus der A. ophthalmic'i externa und zieht mit 2 Asten zur Tranendruse und nach Abgabe von Verjorgungs- zweigen unter ihr hindurch. Der temporale Ast wird zur A. palpebrae inferiori9 temporalis und der nasale zur A. palpebrae superioris nasalis. Beim R i n d entspringt aus dem Rete arteriae ophthalmicae eine A. lacrimalis profunda, die im Bereich der Tranendruse mit Asten der aus der oberfl5chlichen Schlafen- arterie stammenden A. lacrimalis superficialis (4/44') anastoimosiert. Bei der Z i ege zweigt die A. lacrimalis von der A. ophthalmica externa ab, die entlang des M. rectus bulbi dorsalis in gestrecktem Verlauf zur Tranendruse 1 auR. Die A. lacrimalis der Ziege entspricht der von SCHMIDT (1910) beschriebenen A. lacrimalis profunda des Rindes. Eine solche Arterie gibt es beim Schaf nicht. Beim S c h a f finden wir eine der A. lacrimalis superficialis des Rindes ent- sprechende Tranendrusenarterie, die aus der A. temporalis superficialis hervor- geht. Die Tranendriisenarterie vom P f e r d ist ein Zweig der A. ophthalmica externa. Sobald sie die Tranendruse an ihrer Unterflache erreicht, teilt sie sich in einen temporalen Endast, der als A. palpebrae inferioris temporalis zurn unteren Augenlid, und einen nasalen Endast, der als A. palpebrae wperioris temporalis in das obere Augenlid zieht (ZIETZSCHMANN, 191 2).

Der Ramus bulbi (1-6145) entspringt bei den einzelnen Haussaugetieren wie folgt: Bei der K a t z e intraorbital aus dem Rete mirabile arteri'ie maxil- laris internae, beim H u n d , S c h w e i n und Pf e r d aus der A. ophthalmica externa. Bei den W i e d e r k a u e r n entlai3t das Rete mirabile airteriae ophthal- micae den Ramus bulbi. Der Ramus bulbi zieht bei allen Haussaugetieren zum Fasciculus opticus und teilt sich in Bulbusnahe in einen Truncus ciliar is nasalis und einen Truncus ciliaris temporalis.

Beim S c h w e i n lost sich nach BECKFR (1 960) vor Abgabe der A. ethmoi- dea externa aus der A. ophthalmica externa ein Rarnus firontalzs dorsalis (3/41"). Ein entsprechendes GefaG wird bei den anderen Hausoaupeticbren nicht: beschrieben. Er tritt dorsal des oberen Augenlids auf den Proc. zygom'iticus des 0 s frontale uber. Ein Endast vom Ramus frontalis dorsalis zieht zu den An- teilen des M. frontoscutularis, ein zweiter Endast laufi dorsal vorn oberen Augenlid zurn nasalen Augenwinkel und versorgt das obere Augenlid und den M. orbicularis oculi. Dieser Ast vertritt die beim Schwein fehlende A. palpebrae superioris temporalis. Zu den Augenlidern des Schweines gelangen also folgende Arterien bzw. Aste: Zum unteren Augenlid die A. palpebrae

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der HaussIugetiere 115

inferioris temporalis aus der A. lacrimalis und Zweige des aus der A. malaris stammenden Ramus frontalis, die die fehlende A. palpebrae inferioris nasalis ersetzen. Fur das obere Augenlid sind die A. palpebrae superioris nasalis (aus der A. lacrimalis) und der oben beschriebene Ast des Ramus frontalis dorsalis bestimmt.

A. ophthalmica interna Im Anschlui3 an die Beschreibung der A. ophthalmica externa und ihrer

Kste sol1 die A. ophthalmica interna nur kurz erwahnt werden. Sie ist bei den Haussaugetieren im Gegensatz zum Mensch iiur eine schwache Arterie, die bei der Katze, beim Hund, beim Schwein, beim Schaf und beim Pferd aus dem Ramus nasalis der A. carotis cerebralis, beim Rind aus dem Rete mirabile arteriae ophthalmicae und bei der Ziege nasal aus dem Rete niirabile epidurale kommt (HOFMANN, 1900; CANOVA, 1909; SCHMIDT, 1910; JENKE, 1919; ZIETZSCHMANN, 191 2 und 1943). Die A. ophthalmica interna lauft zusammen mit dem Fasciculus opticus zum Bulbus und mundet in den nasalen oder temporalen Truncus ciliaris ein.

Die Endaufteilung der A. maxillaris interna Die A. maxillaris interna (1-6/33) der K a t z e verlai3t das Rete mirabile

arteriae maxillaris internae an der oroventralen Ecke und zieht in nasolateraler Richtung weiter in die Fossa pterygopalatina. Oberhalb vom Proc. pterygoideus des 0 s maxillare erfolgt ihre Endaufteilung. Beim H u n d gelangt die A. maxillaris interna nach Verlassen des Canalis alaris in die Orbita. Sie laufl in die Fossa pterygopalatina und teilt sich in ihre Endaste. Beini S c h w e i n gibt sie vor der Fossa pterygopalatina die A. malaris ab und verzweigt sich danach. Die A. maxillaris interna der W i e d e r k a u e r setzt nach Abgabe der A. oph- thalmica externa ihren Weg oral fort, um sich wie die vom P f e r d in der Fossa pterygopalatina aufzuteilen. Die Endaufteilung der A. maxillaris interna erfolgt, abgesehen vom Schwein, bei allen anderen Haussaugetieren in gleicher Weise, namlich in einen Truncus communis fur die A. malaris und die A. infra- orbitalis sowie einen Truncus communis fur die A. nasalis aboralis und die A. palatina major. HURLIMANN (1 91 2) und BRUCKNER (1 909) beschreiben bei der Katze bzw. beim Hund keinen gemeinsamen Stamm fur die A. malaris und die A. infraorbitalis, sondern geben an, dai3 die A. infraorbitalis aus der A. maxillaris interna hervorgeht und die A. malaris von der A. infraorbitalis abzweigt. Man sollte aber besser den Abschnitt der A. infraorbitalis vom Ur- sprung aus der A. maxillaris interna bis zum Abgang der A. malaris, auch bei den Fleischfressern, als gemeinsamen Stamm fur die A. malaris und die A. infraorbitalis auffassen und dem entsprechenden Gefai3 der anderen Haus- saugetiere gleichsetzen. Lediglich dem Schwein fehlt ein solcher gemeinsamer Stamm, da die A. malaris bereits vor der Endaufzweigung aus der A. maxillaris interna entspringt. Die A. maxillaris interna verzweigt sich danach in die A. infraorbitalis und in den gemeinsamen Stamm fur die A. nasalis aboralis und die A. palatina major. Fur die A. palatina minor, die ebenfalls aus dern Endaufteilungsgebiet der A. maxillaris interna kommt, sind bei den Haussauge- tieren drei verschiedene Ursprungsmoglichkeiten bekannt. Bei der K a t z e trennt sie sich direkt von der A. maxillaris interna, und beim S c h w e i n sowie bei den W i e d e r k a u e r n zweigt sie von der A. palatina major ab. Die A.

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116 NICKEL und SCHWARZ

palatina minor vom H u n d und vom P f e r d geht schliei3lich aus den1 Truncus communis der A. nasalis aboralis und der A. palatina major hervor.

A. malaris Die A. malaris (1-6/46) laufl nach ihrem Ursprung aus dem gerrteinsamen

Stamm mit der A. infraorbitalis an der knochernen Orbita entlang in Richtung auf den nasalen Augenwinkel. Beim Hund mui3 sie, da die Aufzweigung des gemeinsamen Stanimes erst im Canalis infraorbitalis erfolgt, den Kana1 ruck- Iaufig verlassen. Sie wendet sich dann in einem kaudal konvexen Bogen auf- warts gegen die Orbitawand. Die A. malaris tritt bei den meisten Haussauge- tieren uber den Orbitarand hinweg auf die Angesichtsflache urtd verzweigt sich im Bereich des nasalen Augenwinkels. Ihre Seiten- und Endiste sind bei den einzelnen Tierarten unterschiedlich wie folgt ausgebildet :

Die A . palpebrae tertine ist bei der K a t z e , beim S c h w e i n und bei den W i e d e r k a u e r n ein Ast der A. malaris, der zur Nickhautdruse und zum dritten Augenlid zieht. Beim H u n d und Pferd stammt die A. palpebrae tertiae von einem Zweig der A. ophthalmica externa ab.

Eine A . dorsalis nasi (1, 4, 5/50) entlai3t die A. malaris bei der K a t z e , beim R i n d und beim S c h a f . Wahrend diese Arterie bei der l iatze zusammen mit der A. infraorbitalis durch den gleichnamigen Kana1 und die gleichnamige Offnung die Angesichtsflache erreicht, trennt sie sich beim Rind und Schaf am nasalen Augenwinkel von der A. malaris. Auf der Dorsalflache der Nase entlanglaufend sind ihre Aste beim Rind bis ins Flotzmaul, bleim Scliaf bis in den Nasenspiegel zu verfolgen. Bei der Ziege komnit die A. dorsalii; nasi au j der A. temporalis superficialis. Die Angaben von CANOVA (1909). dai3 die A. malaris bei der Ziege nur schwach ausgebildet ist, konnte !SCHWAIZZ (1959) nur zum Teil bestatigen. Eine schwache Ausbildung auf der Angesichtsflache ist nur auf der Seite festzustellen, auf der die A. dorsalis nasi der A. temporalis superficialis sehr weit nasal reicht. Endet sie fruher, etwa schon oberhalb des M. malaris, ist die A. malaris krafiig. Beim Hund (2i50) entspringt die dorsale Nasenarterie aus der A. infraorbitalis, beim Pferd (6/50) au5 der A. facialis.

Die A . lateralis nasi (5/49) geht nur bei S c h a f und Z i e g e aus der A. malaris hervor. Beim Rind zieht ein kleiner schwacher A x seitlich an die Nase, der nach SCHMIDT (1910) der A. lateralis nasi der kleinen Wicderkauer homolog ist. Die kraftige, bis zum Flotzmaul hinreichende A. lateralis nasi des Rindes sowie die des Pferdes (4, 6/49), geht von der A. facialis, die dclr Fleisch- fresser (1, 2/49) von der A. infraorbitalis ab. Beim Schwein wird zwar keine seitliche Nasenarterie beschrieben, ihr durfte aber, nach den von BECKER (1960) gemachten Angaben uber das Versorgungs- und Aufzweigungsgebiet, der Ramus superficialis der A. infraorbitalis entsprechen (3/49).

Nur beim R i n d entlai3t die A. malaris die A . angularis oculi (4/2O), die bei den Fleischfressern und beim Pferd (1, 2, 6/20) aus der A. facialis sowie beim Schwein (3/20) aus der A. bucinatoria stammt.

Beim S c h w e i n entsteht aus der A. malaris ein Ramus frontal i i lateralis (3/46’), der zum nasalen Augenwinkel laufi. Er schickt feine Zweige ins untere Augenlid, die das Versorgungsgebiet der A. palpebrae inferioris nas ilis uber- nehmen und mit Endasten der A. palpebrae inferioris temporalis anastomo- sieren. Auch der M. orbicularis oculi erhalt Zweige. Der fortlaufencle Stamm verliert sich in der Konjunktiva.

Als Endaste der A. malaris werden bei allen Haussaugetieren, ausge- nommen das Schwein, die nasalen I idarterien beschrieben, dlie A. palpebrae

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Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 117

superioris nasalis (1, 2, 5, 6/48), welche dem Rind fehlt, und die A. palpebrae inferioris nasalis (1, 2, 4-6/47). Diese Arterien ziehen im entsprechenden Augenlid temporal, und ihre Aste verbinden sich mit Zweigen der temporalen Augenlidarterien. Beim Schwein kommt die A. palpebrae superioris nasalis (3/48) aus der A. lacrimalis, und ein Zweig (3/47) aus dem Ramus frontalis lateralis vertritt die nasale Arterie fur das untere Augenlid.

A. infraorbitalis Die A. infraorbitalis (1-6/51) geht zusammen mit der A. malaris aus

der A. maxillaris interna hervor. Sie tritt durch das For. maxillare in den Canalis infraorbitalis ein. In diesem Kana1 entlai3t sie R a m i alveolares fur die Alveolen und die Backzahne. Bevor die A. infraorbitalis den Oberkieferkanal durch das For. infraorbitale verlai3t und auf die Angesichtsflache gelangt, schickt sie (exkl. Wiederkauer) die A. incisiva maxillaris (1-3, 6/52) durch den Canalis maxilloincisivus zu den Schneidezahnen. Auf der Angesichtsflache verzweigt sich die A. infraorbitalis facherartig in eine Reihe von Asten, die in die Oberlippe und die Nase einstrahlen sowie mit Zweigen der A. labialis maxillaris anastomosieren. Beim Schwein beschreibt BECKER (1 960) als Aste der A. infraorbitalis einen Ramus profundus und einen Ramus superficialis. Der Ramus profundus ist fur die Oberlippe und die Schnauze bestimmt und verastelt sich im Versorgungsgebiet der Oberlippenarterie. Der Ramus super- ficialis (3/49) zieht seitlich in den Nasenberich und endet in der Russelscheibe. Dieser Ramus superficialis der A. infraorbitalis gleicht in seinem Verhalten der A. lateralis nasi der anderen Tiere, die bei den Fleischfressern z. B. ebenfalls aus der A. infraorbitalis entspringt.

A. nasalis aboralis Die A. nasalis aboralis s. sphenopalatina (1-6/53) geht bei allen Haus-

saugetieren zusammen mit der A. palatina major aus der A. maxillaris interna hervor. Sie laufl in der Fossa pterygopalatina zum For. nasale aborale s. sphenopalatinum und dringt durch diese Uffnung in die Nasenhohle ein. Mit ihren Asten zieht die A. nasalis aboralis zur Schleimhaut des ventralen Nasen- gangs, des aboralen Teils der unteren Nasenmuschel und des Septum nasi.

A. palatina major Die A. palatina major (1-6/54) zweigt bei allen Haussaugetieren zu-

sammen mit der A. nasalis aboralis in einem Truncus communis aus der A. maxillaris interna ab. Sie wendet sich zum For. palatinum aborale, tritt in den Canalis palatinus ein, den sie durch das For. palatinum orale wieder verlai3t, um, den harten Gaumen versorgend, im Sulcus palatinus oral zu ziehen. Im Bereich der Fissura palatina verbinden sich die Endaste der linken und rechten A. palatina major bogenartig miteinander. Zweige dieser Endaste gelangen durch die Fissura palatina hindurch in die Nasenhohle, wo sie sich im Boden des ventralen Nasengangs verlieren und rnit Endastchen der A. nasalis aboralis anastomosieren. - Bevor die A. palatina major den Gaumenkanal erreicht, entlai3t sie beim S c h w e i n und bei den W i e d e r k a u e r n die A. palatina minor (1-6/55) fur den weichen Gaumen und dessen Umgebung. Bei der Katze kommt die A. palatina minor aus der A. maxillaris interna, beim Hund und

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118 NICKEL und SCHWARZ

beim Pferd aus dem Truncus communis fur die A. nasalis aboralis und A. palatina major.

Zusammenfassung Die Kopfarterien der Haussaugetiere werden in ihrem Verlauf, ihrem

Versorgungsgebiet, besonders aber in ihrem Ursprung miteinander verglichen. Die Beschreibung umfaflt die A . carotis communis und die aus ihr in Kopfnahe sowie am Kopf entspringenden Arterien, die A . carotis externa mit ihren Zuni Angesicht, zur Zunge, zum Ohr und zur Schlafe ziehenden Seitenzweigen und schliefllich die A. maxillaris intevna bis zu ihrer Endaufzweigung in der Fossa pterygopalatina. Dabei wurde bewuflt auf eine in Einzelheiten gehende Schil- derung des Verlaufs der Arterien, die alle in der NachbarschaR gelegenen Muskeln, Organe, Nerven und Venen einschliei3en mui3te, ebenso verzichtet wie auf eine vollstandige Aufzahlung aller zum Versorgungsbereich der ein- zelnen Arterien und Arterienaste gehorenden Organe, Muskeln oder Knochen. Diese Angaben bringen die zitierten Spezialarbeiten in aller Ausfuhrlichkeit. Sechs farbige Abbildungen veranschaulichen den Verlauf und die Verzweigung der Arterien am Kopf der Haussaugetiere.

Summary The arteries of the head in domestic animals

The head arteries of domestic animals are compared in respeci: of their course, area of supply and especially their origin. The description embraces the common carotid artery and the arteries which stem from it near the head and in the head itself, the external carotid arrery with its branches to the face, tongue, ear and temple and finally the internal maxillary avlery up to its final divisions in the pterygopalatine fossa. This article is renouncing completeness of detailed descriptions of the course of the arteries, as also the enumeration of the organs, muscles and bones, which are supplied by the individual arteries and their branches. These things are given by special publications. Six coloureld diagrams show the course and the distribution of the arteries of the head in domestic animals.

Resume Considerations sur l’anatomie comparee des artires de la t6te des mam mifires

domestiques (chat, chien, porc, boeuf, mouton, chevre, cheval) Les auteurs ont compark les artkres ckphaliques des mamimifkres domesti-

ques en prkcisant leur trajet, les rkgions qu’elles irriguent et surtout leur origine. Leur description concerne l’artkre carotide primitive ( A . carotis communis) et les artkres qui en dkrivent dans la rkgion de la t&te ou dans la t&te el le-meme, l’artkre carotide externe ( A . carotis externa) et ses ramifications conduisant A la face, B la langue, B l’oreille et aux tempes, et enfin l’artkre rnaxillnire interne ( A . maxillaris intevna) jusqu’d sa division terminale dans la fosse ptkrygo-palatine. On renonsa intentionnellement A une description dktaillke du cours des artkres qui aurait dO prendre en considkration ltous les muscles, organes, nerfs et veines situks dans les environs, ainsi qu’d m e CnLmkration complkte des organes, muscles ou 0s se trouvant dans les territoires irriguks par les diverses artkres ou rameaux artkriels. Ces renseignements sont contenus en dktail dans les travaux citks. Six reproductions en couleur montrent le cours et les ramifications des artkres de la t&te des mammifkres domestiques.

Page 31: Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haus-säugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

Vergleichende Betrachtung der Kopfarterien der Haussaugetiere 119

Resiimen Consideraciones comparativas de las arterias cefdlicas de 10s mamiferos domCsticos

(gato, perro, cerdo, vaca, oveja, cabra y caballo) Las arterias cefhlicas de 10s mamiferos domksticos se comparan entre. S {

en su curso, zona de aprovisionamiento y, en especial, en su origen. La descrip- ci6n comprende la a. cardtida comtin y las arterias que de la niisma enianan en proximidades de la cabeza y en ella misma, la a. cardtida externa con sus ramas laterales que irrigan la cara, lengua, oreja y sien, y, por hltimo, la u. maxilar intevna hasta su ramificaci6n final en la fosa pterigopalatina. De forma con- sciente, se prescindi6 de la descripci6n detallada del curso de las arterias, que deberia incluir 10s mlisculos, brganos, nervios y venas conexas, a igual que de la enumeraci6n completa de 10s brganos, mhsculos o huesos pertenecientes a1 campo de abastecimiento de las distintas arterias o ramas de las mismas. Estas indicaciones se encuentran especificadas en 10s trabajos especiales mencionados. Seis grabados policromos ilustran el curso y las ramificaciones de las arterias en las diversas cabezas de animales domksticos.

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120 NICKEL und SCHWARZ

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Anschrift der Verfasser: Professor Dr . Richard Nickel und D r . Rudolf Schwarz, Ana- tomisches Institut der Tierarztlichen Hochschule Hannover, Hans-Bocklw-Allee 16.