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Abschlußbericht Vergleichende Bewertung verschiedener Verfahren zur Entwesung von Kakaobohnen und Haselnüssen Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg e.V. Durchgeführt im Auftrag und Berliner Chaussee 66 finanziert durch die Stiftung der D-39114 Magdeburg Deutschen Kakao- und Schokola- Tel.: 0391-8189-162 denwirtschaft in Bonn Fax: 0391-8189-299 Bearbeiter: Dipl.-Ing. Dagmar Schwartz Dr.-Ing. Frank Pudel Magdeburg, 98-09-25 (erweiterte Fassung vom 99-04-12)

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Abschlußbericht

Vergleichende Bewertung verschiedener Verfahren zur Entwesung

von Kakaobohnen und Haselnüssen

Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg e.V. Durchgeführt im Auftrag und

Berliner Chaussee 66 finanziert durch die Stiftung der

D-39114 Magdeburg Deutschen Kakao- und Schokola-

Tel.: 0391-8189-162 denwirtschaft in Bonn

Fax: 0391-8189-299

Bearbeiter: Dipl.-Ing. Dagmar Schwartz

Dr.-Ing. Frank Pudel

Magdeburg, 98-09-25 (erweiterte Fassung vom 99-04-12)

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Inhaltsverzeichnis

0. Zusammenfassung

1. Ausgangssituation und Anliegen der Studie

2. Entwesungsmöglichkeiten im Transportweg

2.1. Kakaoweg

2.2. Haselnußweg

3. Entwesung allgemein

3.1. Zweck der Entwesung

3.2. Wichtigste Vorratsschädlinge

3.3. Anforderungen an die Entwesung

3.4. Gesetzliche Grundlagen und Restriktionen

3.4.1. Maßnahmen gegen Vorratsschädlinge

3.4.2. Maximal zulässiger Rückstandswert

4. Entwesungsverfahren im Vorratsschutz

4.1. Chemische Methoden

4.1.1. Anwendung toxischer Gase

4.1.1.1. Blausäure

4.1.1.2. Methylbromid

4.1.1.3. Phosphorwasserstoff

4.1.2. Anwendung inerter Gase

4.1.2.1. Beschaffung der Inertgase

4.1.2.2. Unterschiede in der Wirkung von CO2 und N2

4.1.2.3. Mögliche zukünftige Anwendung bei der Entwesung

4.1.3. Kombinationsverfahren

4.1.3.1. Begasung mit FRISIN

4.1.3.2. Kombinationsbegasung mit PH3 und CO2

4.1.3.3. Begasung mit Sulfurylfluorid

4.1.3.4. Anwendung von Siliciumoxid

4.1.3.5. Anwendung von Pyrethroiden

4.2. Physikalische Methoden

4.2.1. Anwendung von Kälte

4.2.1.1. Varianten der Kaltentwesung

4.2.2. Anwendung von Wärme

4.2.4. Mechanische Verfahren

4.3. Biologische und biotechnische Methoden

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4.3.1. Anwendung von Pheromonfallen

4.4. Weitere Maßnahmen in der Erprobung

5. Bewertung verschiedener Entwesungsverfahren geeignet für Kakaobohnen und Haselnüsse

5.1. Parameter der Bewertung

5.2. Bewertung der Verfahren

5.3. Punktbewertung der Verfahren

5.4. Verfahrensempfehlungen

5.4.1. Befall auf dem Transportmittel Schiff

5.4.1.1. Auf See

5.4.1.2. Im Hafen

5.4.2. Befall im Lager beim Importeur

5.4.3. Befall im Lager beim Verarbeiter

6. Ausblick

7. Zusammensetzung der Befragtenstruktur und Informationsquelle

8. Literaturverzeichnis

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Kurzzeichenerklärung

BBA Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft

TRGS Technische Regeln für Gefahrstoffe

RHmV Rückstands-Höchstmengen-Verordnung

CH3Br Methylbromid / Brommethan

PH3 Phosphorwasserstoff / Phosphin

HCN Cyanwasserstoff / Blausäure

O2 Sauerstoff

N2 Stickstoff

CO2 Kohlenstoffdioxid

LN2 flüssiger Stickstoff

SiO2 Siliciumdioxid

TDA (Z,E)-9,12-Tetradecadienylacetat

mg Milligramm

kg Kilogramm

t Tonne

h Stunde

Pf Pfennig

Mio Million

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0. Zusammenfassung Das Ziel dieser Studie bestand darin, verschiedene in der Praxis angewandte Verfahren zur Entwesung von Kakaobohnen und Haselnüssen zu untersuchen und zu bewerten, sowie Alternativen zur Entwesung mittels Methylbromid aufzuzeigen. Zum Verständnis der Thematik wurden zunächst der Zweck der Schädlingsbekämpfung, die wichtigsten Vorratsschädlinge sowie gesetzliche Grundlagen und Restriktionen zum Umgang mit Schädlingsbekämpfungsmitteln betrachtet. Es folgt eine Beschreibung der wesentlichen in der Praxis zum Einsatz kommenden Schädlingsbekämpfungsmethoden. Darunter fallen chemische, physikalische und biologische bzw. biotechnische Entwesungsverfahren. Zu den in der Vergangenheit bedeutendsten Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen für Kakaobohnen zählt die Entwesung mittels toxischer Gase wie Methylbromid und Phosphin. Diese Gase ermöglichen eine schnelle und kostengünstige Behandlung des Vorrats. Speziell der Wirkstoff Methylbromid hat für die Entwesung von Kakao eine sehr große Bedeutung, er steht jedoch im Verdacht der Ozonschichtzerstörung. Aufgrund dieser Tatsache wurde im Montrealer Protokoll festgelegt, den Einsatz von Methylbromid als Begasungsmittel ab dem Jahr 2005 zu verbieten. In Deutschland wurden Begasungen mit diesem Wirkstoff im Vorratsschutz seit dem 31.12.1996 untersagt, sind inzwischen aber für leere Räume wieder zugelassen. Einer der möglichen Ersatzstoffe ist der weltweit eingesetzte Wirkstoff Phosphin. Zur Phosphinentwicklung werden in der Praxis Methallphosphide eingesetzt. Diese werden als Präparat in fester Form (Tabletten, Pellets oder Plates) ausgebracht. Bedingt durch die Luft- und Produktfeuchte entwickelt sich das giftige Gas. Eine umweltfreundliche Variante der Begasung stellt die Anwendung inerter Gase wie Kohlenstoffdioxid und Stickstoff dar. Im Vergleich zu den toxischen Gasen sind die Behandlungen mit diesen Stoffen rückstandsfrei. Die Luft wird aus dem zu behandelten Objekt durch reines Inertgas oder eine sauerstoffarme Mischung ausgespült, bis der Sauerstoffgehalt einen kleinen Wert erreicht. Danach bestimmt die Gasdichtigkeit des Objektes die notwendige Nachspülmenge. Bei der Anwendung von Inertgas unter erhöhtem Druck kann die lange Einwirkungszeit auf wenige Minuten bis einige Stunden verkürzt werden. Neue Verfahren, wie die Begasung mit FRISIN (Gasgemisch von Phosphin und Stickstoff), die Kombinationsbegasung mit Phosphin und Kohlenstoffdioxid, die Behandlung mit Siliciumdioxid, Sulfurylfluorid, Carbonylsulfid, nitrosen Gasen (NO, NO2) oder Pyrethroiden, sind noch in der Entwicklung und Erprobung. Bei Temperaturen im Tiefkühlbereich sterben alle Schädlinge und deren Stadien in 1-2 Tagen ab. Bei einer Stickstoffkühlung von –40 bis –50°C kann eine Abtötung bereits beim Transport von Schüttgüttern erfolgen. Ziel der Wärmebehandlung ist, durch deutliches Überschreiten von Temperaturen über 60 °C,

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kurzfristig alle Schädlinge abzutöten. Physikalische Methoden wie die Kaltentwesung mit flüssigem Stickstoff oder die Anwendung von Wärme erwiesen sich in der Praxis als kostenintensiv. Außerdem ist bei der Wärmebehandlung eine negative Wirkung auf die Qualität fetthaltiger Samenkerne, denen Kakaobohnen und Haselnüsse zugeordnet werden, nicht auszuschließen. Mit der biologischen oder biotechnischen Bekämpfung von Schädlingen ist eine Entwicklungsrichtung in den Vordergrund gerückt, die sich im Gegensatz zur chemischen Schädlingsbekämpfung als äußerst umweltfreundlich präsentiert. Im Anschluß an die Beschreibung der Verfahren wurden die konkreten Einsatzmöglichkeiten im Kakaoweg bzw. Haselnußweg untersucht. Dazu wurden intensive Gespräche mit den Beteiligten sowie Anbietern und Anwendern der verschiedenen für Kakaobohnen und Haselnüsse eingesetzten Verfahren geführt. In Auswertung der Untersuchungen ist festzustellen, daß sich für die Entwesung von Kakaobohnen und Haselnüssen folgende Methoden anbieten: • Anwendung von Metallphosphiden, aus denen unter Luftfeuchtigkeit von ca. 75 % das Gas Phosphin

entsteht (z.B. in Form eines schnell ausgasenden Beutels);

• Begasung mit dem neuen Mittel FRISIN; • Begasung unter Anwendung inerter Gase

- Kohlenstoffdioxid (unter Normaldruck; in Kombination mit Wärme; unter Hochdruck bis 40 bar) - Stickstoff;

• Anwendung von Kälte mit flüssigem Stickstoff in Kältekammern oder Kühlförderschnecken; • Methylbromid ist für diese Behandlungen nicht mehr zugelassen. Die praxisrelevanten Verfahren sind einer vergleichenden Bewertung unterzogen worden. Für die Bewertung wurden wirtschaftliche, technische sowie zweckspezifische Kriterien herangezogen. Die Einschätzung der Verfahren erfolgte nach den folgenden Kriterien: Mortalität, Rückstände und Qualität der Ware nach der Entwesung, Einwirkungszeit, entsprechende Kosten (Investitions-, Material-, Energie- und Personalkosten), Verfahrenssicherheit und Ökologie des Verfahrens. Diese Bewertung ist abhängig von der Wichtung der Untersuchungskriterien, die nur der Anwender selbst festlegen kann. Deshalb kann keine klare Empfehlung für ein Verfahren ausgesprochen werden. Die Behandlung mit FRISIN weist jedoch einige deutliche Vorteile gegenüber anderen Verfahren auf. Im letzten Teil der Studie wird auf die unterschiedlichen Anforderungen an die Entwesung eingegangen, die die verschiedenen Beteiligten auf dem Weg vom Ursprungsland bis zur Verarbeitung stellen.

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Comparative Assessment of Different Processes for Pest Control of Cocoa Seeds and Hazel Nuts Summary Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg e.V. Carried out by order of and

Berliner Chausee 66 financed by the donations of the D-39114 Magdeburg German Cocoa- and Chocolate- Tel.: 0391-8189-162 Industry in Bonn Fax.: 0391-8189-299 Edited by : B. Eng. Dagmar Schwartz Dr. Eng. Frank Pudel Magdeburg, 25-09-98 (extended version from 12-04-99)

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The aim of this study consisted of, the examination and assessment of various applicable processes for

the elimination of pests from cocoa beans and hazel nuts, as well as the demonstration of alternatives to

pest riddance by methyl bromide.

Firstly to the understanding of the subject matter the aim of the pest control, the most important

stock pests as well as legal basis’ and restrictions for dealing with pest control substances are

dealt with.

There follows a description of essentials for the use of future pest control methods in practice.

Under this falls chemical, physical and biological respectively bio-technical pest exclusion

processes.

The most important pest control measures in the past counted pest exclusion through toxic gases

such as methyl bromide and phosphine. These gases enabled a quick and cost favourable

treatment of stores and supplies. The active substance methyl bromide had especially great

importance for the pest riddance of cocoa, however it is under suspicion for contributing to the

destruction of the ozone layer. Due to this fact it was agreed in the Montreal minutes to forbid

the use of methyl bromide as a gassing substance from the year 2005. In Germany gassings with

the active substance have been prohibited for supply stock protection since 31.12.1996, however

in the meantime they are allowed for the gassing of empty spaces and rooms. One of the

possible replacement substances of methyl bromide is the world widely used active substance

phosphine. Metal phosphide is used in practice for the phosphine generation. This is produced as

a preparation in the solid form (tablets, pellets or plates). The poisonous gas development is

caused by the air and product moisture.

A environmentally friendly variation of gassing represents the use of inert gases such as carbon

dioxide. In comparison to the toxic gases treatment with these substances is residual free. The

air of the object which is to be treated is rinsed out with a pure inert gas or an oxygen poor

mixture, till the oxygen content has reached a low value. The necessary quantity of rinsing agent

is determined accordingly by the gas-tightness of the object. By the use of an inert gas under

higher pressure, the long effect time can be shortened from several short minutes to a few hours.

New processes, such as gassing with FRISIN® ( a gaseous mixture of phosphine and nitrogen),

the combinational gassing with phosphine and carbon dioxide, the treatment with silica,

sulphuryl dioxide, carbonyl sulphide, nitrous gases (NO, NO2) or pyrethroides are still in the

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research and trial stage.

By temperatures in the deep freeze zone all pests and their offspring die in 1-2 days. By a

nitrogenous cooling from –40 to –50 °C a extermination can result already by transport with bulk

material. The aim of heat treatment is, by clear excess temperatures over 60°C , to immediately

kill all pests. Physical methods such as cold pest riddance with liquid nitrogen or the use of heat

prove themselves to be cost intensive in practice. However the negative effect which heat

treatment has on the quality of fat containing seeds, to which cocoa beans and hazel nuts belong,

should not be forgotten

There is a movement in to the foreground for biological or bio-technical pest control, which in

contrast to chemical pest control presents itself as extremely environmentally friendly.

Following the description of the processes the concrete possibilities available for the cocoa route

respectively hazel nuts are examined. In addition intensive discussions are held with persons

involved in as well potential sellers and users of various processes used for cocoa beans and

hazel nuts. From an evaluation of the analysis it can be seen that the following methods for the

exclusion of pests from cocoa beans and hazel nuts present themselves.

• Use of metal phosphides, out of which the gas phosphine develops under an air moisture

content of ca.75%. (e.g. in the form of quickly gas forming bags).

• Gassing with the new substance FRISIN®;

• Gassing by the use of inert gases:

- carbon dioxide ( under normal pressure; in combination with heat; under high

pressure to 40 bar)

- nitrogen;

• Use of cold with liquid nitrogen in cold chambers or cold conveyor screws;

• Methyl bromide is not licensed for this treatment.

The relevant practice processes have undergone a comparing evaluation. For the evaluation

industrial, technical as well as purpose specific criteria are called upon. The assessment of the

processes followed the subsequent criteria: mortality, residue and quality of the product after the

pest riddance, time to take effect, appropriate costs ( investment, material, energy and personal

costs), process safety and ecology of the process (see Tables 1 and 2) . This evaluation is

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dependent upon weighing up the examination criteria, upon which only the user can decide.

Therefore no clear recommendation is expressed for one process. however treatment with

FRISIN® shows clear advantages over other processes.

In the last part of the study the various demands on the pest control processes are dealt with,

which the various persons concerned place on the way from the country of origin to the

processing.

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Tab. 1: Parameters of different Pest Control Processes

Process

Parameter CH3Br PH3

Solid Form PH3

Gassing Bag

CO2 * CO2

+ Heat

CO2

+ Pressure

N2 LN2 PH3+N2 FRISIN®

Mortality in % 98-100 98-100 100 100 100 100 98-100 100 98-100

Residue in mg/kg up to 0,05

up to 0,01

< 0,01 none none none none none none (but up to

0,01)

Quality of the Products unchanged unchanged unchanged unchanged unchanged losses of aroma with hazel nuts

unchanged processing after the cold

shock

unchanged

Time of take effect 24 h 48-96 h 48-96 h some weeks 24-72 h a few hours some weeks a few hours 48-96 h

Costs (Investment, Material,

Energy)

very low low low Low low relatively high low relatively high low

Personnel 2 Gassing leaders

2 Gassing leaders

1 Gassing leaders

1 Technician 1 Technician ½ Manpower 1-2 Gassing leaders

less than ½ Manpower

2 Gassing leaders

Process Safety greater expenditure due to TRGS

512

greater expenditure due to TRGS

512

considerable expenditure, favourable from work

safety

Relatively large relatively large /

/

/

greater expenditure due to TRGS

512

Ecology Ozone layer destruction

poisinous gas environment. friendly,

poisinous gas

Green house effect

Green house effect

Green house effect

environment. friendly,

environment. friendly,

environment. friendly,

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Tab. 2: Assessment of different Pest Control Processes

Process

Parameter

CH3Br PH3 Solid Form

PH3 Gassing

Bag

CO2 CO2 +

Heat

CO2 +

Pres-sure

N2 LN2 PH3 +

N2

Mortality 5-6 5-6 5-6 6 6 6 5-6 6 5-6

Residue 1 4 4 6 6 6 6 6 5

Quality of the Products

6 6 6 6 6 5 6 4 6

Time of take Effect 5 2 4 1 3 6 1 6 4

Costs 6 5 5 4 1 1 5 1 5

Process Safety 5 5 5 6 6 6 6 6 5

Ecology 1 5 5 4 4 3-4 6 6 6

TOTAL 29-30 32-33 34-35 33 32 33-34 35-36 35 36-37

6- maximum attainable positive value, speaks for the process 1- minimum attainable value, speaks against the process

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1. Ausgangssituation und Anliegen der Studie Seit Jahrzehnten werden nach Deutschland Kakao und Haselnüsse importiert. Diese Importe erfolgen vorrangig aus Übersee sowie Süd- und Westeuropa. Häufig ist die Ware durch Vorratsschädlinge befallen. Am häufigsten handelt es sich dabei um die Dörrobstmotte. In der Häufigkeit ihres Auftretens folgen andere Motten, Käfer, Spinnen und Milben. Das Lebensmittelgesetz sowie der gewachsene hygienische Anspruch der Bevölkerung an Lebens- und Genußmittel verbieten jedoch ein Inverkehrbringen befallener Ware. Zur Beseitigung des Befalls existieren verschiedene Verfahren. Einige neue Wege zur Schädlingsbekämpfung befinden sich in der Entwicklung und Erprobung. Die wichtigsten Ansprüche, die an solche Verfahren gestellt werden, sind die Verbraucherfreundlichkeit, die Umweltverträglichkeit sowie die möglichst geringe Rückstandsbildung in den behandelten Produkten. Bisher angewendete und getestete Verfahren sind: • Begasung mit Methylbromid, Begasung mit Phosphin • Einsatz inerter Gase: N2 und CO2 • Einwirkung von Wärme und Kälte • Bestrahlung Von diesen Verfahren wird die Bestrahlung in Deutschland aufgrund der mangelnden Akzeptanz in der Bevölkerung nicht angewendet. Das derzeitig weltweit am häufigsten eingesetzte Entwesungsverfahren ist die Begasung mit Methylbromid. Die Gründe dafür liegen in der sehr hohen Wirksamkeit und Flexibilität sowie in den geringen Kosten. Ein wesentlicher Nachteil des Methylbromid ist jedoch der Treibhaus-Effekt. Nach den Angaben im Montrealer Protokoll werden weltweit jährlich ca. 70.000 t Methylbromid für alle erforderlichen Entwesungszwecke eingesetzt. Dabei sind die USA führend. In Deutschland beläuft sich der Einsatz auf ca. 100 t pro Jahr. Zum Schutz der Ozonschicht wurde im Montrealer Protokoll festgelegt, daß ab dem Jahr 2005 kein Methylbromid mehr zur Entwesung eingesetzt werden darf. Inwieweit diese Regelung weltweit umgesetzt wird, ist derzeit noch nicht absehbar. In Deutschland ist die Begasung mit diesem Wirkstoff im Vorratsschutz (einschließlich Kakaobohnen und Haselnüsse) seit dem 31.12. 1996 nicht mehr zugelassen. Deshalb ist die Stiftung der Deutschen Kakao- und Schokoladenwirtschaft stark an einem alternativen Verfahren interessiert, das bei möglichst niedrigen Kosten den o.g. Ansprüchen gerecht wird. Aus diesem Grund hat die Stiftung einen unabhängigen Gutachter mit der unbefangenen Bewertung und dem Vergleich der einzelnen Entwesungsverfahren beauftragt. 2. Entwesungsmöglichkeiten im Transportweg

2.1. Kakaoweg Abb. 1: Der Kakaoweg

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Die wichtigsten Kakaolieferanten der Bundesrepublik Deutschland sind die Elfenbeinküste (ca. 60 %), Ghana (ca. 17 %), Indonesien (ca. 10 %), Nigeria (ca. 5 %), Ecuador, Malaysia, Papua-Neuguinea, Haiti und Kamerun. Es wurden 1997 ungefähr 292 700 t Rohkakao importiert. Ca. 20% der Welternte an Kakao werden von Ungeziefer vernichtet. Der Kakao ist am stärksten durch die sich sehr schnell vermehrende Dörrobstmotte gefährdet. Ein Weibchen kann innerhalb von 6 Monaten ca. 300 Nachkommen erzeugen. Die immer desolateren Zustände in den Erzeugerländern der Ware, die sich verschärfenden Vorschriften und ständig steigende Qualitätsansprüche der europäischen Verbraucher erfordern eine Entwesung der Rohware noch im Ursprungsland. Häufig gibt der Exporteur vor, eine durch Zertifikate bestätigte Entwesung vor dem Transport durchgeführt zu haben. Ob dies jedoch der Realität entspricht, ist in der Regel nicht nachvollziehbar, da im Laufe der Verschiffung der Ware (bzw. im Zuge der langwierigen Ausstellung der phytosanitären Zertifikate /26/) ein Re-Befall möglich ist. Ungefähr 50 % der Vorratsschädlinge kommen mit der Rohware nach Deutschland. In den Erzeugerländern ist eine wirksame Entwesung kaum möglich, da die Qualifikation des Personals sowie die technischen Möglichkeiten fehlen. Wenn eine Entwesung versucht wurde, dann durch Begasung. In der Elfenbeinküste ist

Megabulk Gesackt Bulk

Entwesung auf dem Schiff im Hafen

Entwesung

Kakaobutter Kakaopulver

Vermahler

Kakaomasse

Kakaomassenhersteller

Einlagerung

Transport zum Verarbeiter

Entwesung im Lager

Lagerung

Entwesung auf dem Schiff auf See

Transport nach Deutschland

Transport,Lagerung,Verladung auf Schiff

Entwesung

Kakaoernte

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eine Einlagerung unter unwirksamen Verbrennungsgasen (in erster Linie Stickstoff und Kohlensäuregas) angewendet worden. Ob dieses Verfahren noch Anwendung findet, ist nicht bekannt. Der Gebrauch von Phosphin als Begasungsmittel, entweder vor der Verschiffung in den Ursprungsländern, oder im Schiffsraum selbst, ist eine weit verbreitete Methode. Das läßt vermuten, daß auch die Ware, die in Deutschland eintrifft, eventuell im Erzeugerland und auf dem Schiff einer Begasung unterliegt, und bei Bedarf eine dritte Begasung im Inland erfolgt. Im Fall, daß die Ware als sogenannte Frischware (im Erzeugerland nicht entwest) direkt verladen und nach Deutschland importiert wird, ist eine Entwesung erst beim Lagerhalter erforderlich. Das hängt von den Vereinbarungen zwischen Käufer und Verkäufer ab. Nach internationalen Seerichtlinien (International Maritime Organization) sind In-Transit-Behandlungen (auf See oder im Hafen) durchaus zugelassen. Dabei bleibt zu prüfen, ob gerade die Brutstadien der Dörrobstmotte nicht derart empfindlich sind, daß sie mit einer relativ geringen Dosierung und in relativ kurzer Zeit auf dem Transportweg abgetötet werden können /26/. Andererseits sind die üblicherweise für den Transport von Kakaobohnen und Haselnüssen verwendeten Schiffe in der Regel nicht für Begasungen geeignet. Nur Ware, die in größeren Mengen importiert wird, wie Getreide, wird auf Schiffen entwest. Dabei handelt es sich um spezielle Bulk-Schiffe. Die Begasung erfolgt in diesem Falle durch Anwendung von Phosphorwasserstoff-entwickelnden Phosphid-Präparaten. Diese Verfahrensweise bietet sich an, da derartige Präparate langsam ausgasen und Verluste durch Leckagen, die wegen der Dichtheit der Luken auf diesen Schiffen relativ gering sind, ausgleichen können /26/.

Für eine In-Transit- sowie auch Container-Begasung auf deutschen Schiffen (auf See oder im Hafen) wird zur Zeit keine Zulassung erteilt. Wenn dennoch begast wird, kann die Schiffsbesatzung dafür zur Verantwortung gezogen werden. Die Begasung in luftdichten Containern während der Schiffsreise ist für Kakao jedoch nicht zu empfehlen, da der Kakao ständig belüftet werden muß, um nicht zu faulen. Die günstigste Transport- und Lagervariante ist die lose Form. Der Kakao wird so gut durchlüftet. Zudem fehlt bei dieser Vorgehensweise eine wesentliche Voraussetzung für den Befall durch die Dörrobstmotte. Sie nistet in der Regel in den Nähten der Säcke. Durch die durchlüftungsunterstützende Lagerung wird den dennoch in der Rohware vorhandenen Dörrobstmotten die Möglichkeit genommen, sich zu entpuppen. Nach Ankunft der Ware in Deutschland wird diese zunächst in speziellen Speichern, sogenannten Schuppen, im Hafen oder direkt bei Lagerfirmen gelagert. Dabei gibt es verschiedene Formen: in Jutesäcken (in der Praxis vorrangig angewendete Variante), in Kunststoffsäcken, in Containern und als loses Schüttgut (selten). Bei der Abnahme der Ware vom Schiff überprüft der Importeur die Ware und zieht im Bedarfsfall den Entwesungsfachmann zu Rate. Die Lageristen nehmen an der Ware die Reinigung von Besatz, Schmutz und Wesen vor. Dieser Trend entwickelte sich aus der Tatsache, daß Kakao verarbeitende Firmen in zwei Bereiche getrennt werden, in den schmutzigen (Reinigung) und den verarbeitenden. Die Reinigung der Rohware erfolgt heute hauptsächlich bei den Lageristen in Dienstleistung. Dies ist durch Verträge zwischen dem Lagerist und dem Dienstleister untersetzt. Die Entweser garantieren die Wesenfreiheit und der Lieferant des Kakaos reicht diese Garantie seinem Kunden weiter. Ob eine Entwesung beim Lagerist erforderlich ist, hängt in starkem Maße von der Einhaltung der Qualitätsforderungen ab. Die Qualitätsanforderungen an Kakaorohstoffe und -produkte sind in der Deutschen Kakaoverordnung festgeschrieben. Die Einwirkungszeiten verschiedener Entwesungsverfahren ergeben sich aus den verschiedenen Entwicklungsstadien der Schädlinge. In der Ware sind Eier, Larven, Puppen sowie adulte Insekten enthalten. Die Imagines sind relativ empfindlich und können schnell abgetötet werden. Schwieriger sind Eier und Puppen zu bekämpfen, die keine aktive Atmung besitzen, sondern den Sauerstoff nur per Diffusion

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aufnehmen. Das verwendete Vorratsschutzgas muß bei diesen Tierstadien langsam durch die kleinen Öffnungen bzw. das Chitin hindurchdiffundieren. Dadurch wird eine längere letale Einwirkzeit erforderlich als gegen Imagines und Larven. Die Ware wird bei Ankunft im Lager häufig aus den Säcken entfernt. Zum Teil erfolgt diese Entsackung

bereits automatisch mit sackbeladenen Paletten. Anschließend werden die Kakaobohnen über Förderbänder in

Silos oder Schüttläger überführt. Handelt es sich um Bekämpfung von Vorratsschädlingen in einem

Lagerraum und nicht in der Ware, kann auf Nebelmittel zurückgegriffen werden, die im Mittelverzeichnis der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft aufgeführt sind. Die Eindringtiefe dieser Mittel in

die geschüttete Ware ist relativ gering, weshalb keine Abtötung von in der Ware versteckten Insekten erfolgt.

Soll die gesamt Ware entwest werden, muß diese insgesamt gasdicht abgedichtet und begast werden /26/. Die Kontrolle der Entwesung bezüglich Motten erfolgt optisch, die Kontrolle auf Käfer durch Einstechprobe beim Lieferanten des Kakao in Deutschland und durch Eingangskontrollen beim Kunden. Die Art der Begasung ist abhängig von der Verpackung der Ware: • Container Begasung • Palettenbegasung unter Folie • Silobegasung Die Lagerung von Kakao von der Ernte bis zum Verarbeiten kann bis zu einem Jahr dauern. Zwei Entwesungen pro Jahr sind durchaus realistisch. Verschiedene Kunden aus der Industrie fordern ihre Ware auch schon nach 2-3 Wochen an. Hier sind die Schokoladenmassenhersteller zu nennen. Fa. Wilh. Meyer & Cons. GmbH hatte im Jahr 1997 eine Umschlagmenge an Kakao von 148 000 t (auf einer Fläche von 48 000 m2) und 1998 werden 180 000 t (90 000 m2) erwartet. Damit ist sie der größte Kakaoimporteur in der EU. Sie bezieht den Kakao in Säcken, Containern und in loser Schüttung, in Mengen von 5 000 - 6 000 t einer Provinienz. Gelegentlich lagert sie auch Haselnüsse. Diese Firma verfügt über die modernste Reinigungsstrecke in der EU. Es werden Besatz, Schmutz und Vorratsschädlinge entfernt. Dadurch ist eine nahzu 100%-ige Entfernung der Motte möglich. Im Jahr 1997 gab es bei der Fa. Wilh. Meyer & Cons. GmbH keinen Mottenflug. Als Indikatoren zur Prüfung dienen Pheromonfallen. Die Häufigkeit der Begasung bei Fa. Wilh.Meyer & Cons. GmbH liegt pro Jahr bei ca. 12 mal. Dieses führt Fa. S&A Service und Anwendungstechnik GmbH, Sittensen in Dienstleistung durch. Die Begasung erfolgte bis Ende Juni 1998 mit Methylbromid, da auch hier die Kosten und die Wirksamkeit eine wichtige Rolle spielten. Für eine Entwesung mit Methylbromid waren z.B. für 200-300 t Rohware 2 Tage erforderlich. Ab Juli 1998 wird mit Phosphin (FRISIN) begast. Zum Schutz der Beschäftigten und um Arbeitsunterbrechungen zu vermeiden, erfolgt die Entwesung am Wochenende. Bei der Entwesung durch Begasung wird der Kakao nicht bewegt. Jede Bewegung der Kakaobohnen mindert die Qualität, da Risse auftreten, die Bohnen austrocknen, und das Fett ranzig wird. Die Vermahlung des Kakaos erfolgt auch weitestgehend in Dienstleistung bei Vermahlern. Diese bieten dann als Produkte Kakaopulver, Kakaobutter und Schokoladenmasse an. Eine Entwesung bei den Vermahlern erfolgt nur in Ausnahmefällen. Der Lieferant der Rohware garantiert für die Qualität und der Vermahler führt Wareneingangskontrollen durch.

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2.2. Haselnußweg Die Hauptanbauländer für Haselnüsse sind die Türkei, Italien, Frankreich und Spanien, die praktisch den gesamten Bedarf am Weltmarkt decken. Das Hauptlieferland ist Italien. Die Ernte ist in allen Herkunftländern im September; die Hauptbelieferungszeit in Deutschland ist somit Oktober. Haselnüsse werden allgemein in Original-Säcken à 50 kg brutto für netto gehandelt. Anders verhält es sich bei den Provenienzen der Haselnußkerne. Türkische Haselnußkerne werden in Original-Ballen à 80 kg, spanische in Säcken à 50 kg brutto für netto gehandelt. Haselnußkerne müssen unbedingt luftig und kühl aufbewahrt werden, möglichst im Sack. Sie dürfen nicht feucht lagern, weil sonst die Gefahr von Schimmelbildung besteht. Besonders bei den ersten Lieferungen aus der frischen Ernte (Oktober-November) muß darauf geachtet werden, daß die Kerne trocken sind. Der Befall einer nicht trockenen Ware kann besonders in den Monaten Oktober bis Dezember vorkommen, weil die Lieferanten infolge großer Nachfrage nicht in der Lage sind, die ersten Partien ausreichend zu trocknen. Man kann vermuten, daß jährlich ungefähr gleiche Mengen von Haselnüssen/Haselnußkernen importiert und ähnlich wie Kakaobohnen behandelt werden. Im Jahr 1998 sind jedoch die Einfuhrzahlen für Haselnußkerne rückläufig. Es ist sehr schwierig, genaue Aussagen zu Haselnußimporten zu machen, weil der Markt durch sehr viele Händler undurchsichtig geworden ist. Manchmal wird die Ware von den Schiffen gleich an die Verarbeiter verkauft. Abb. 2: Der Haselnußweg

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Im wesentlichen werden Haselnüsse per Container über See geliefert. Ein Grund dafür sind die günstigeren Transportpreise für den Importeur. Der Schiffstransport dauert 2 Wochen und kostet 1000 DM/Container. Ein Transport mit LKW erfolgt in 2-3 Tagen, kostet aber 6000 DM/Container. Die Ware wird meistens in Säcken transportiert. Der Bedarf an Haselnüssen ist kurz vor Weihnachten am größten. Allerdings spielen Haselnußkerne eine größere Rolle auf dem Markt. Fa. Neuform beispielsweise lagert Römer Haselnußkerne (aus Italien, Rom), in 25 kg Säcken, mit Umschlagmengen von 150 000 – 200 000 t/Jahr. Fa. Quast & Cons. & Co. in Hamburg ist Lagerhalter nicht nur von Kakaobohnen (Umschlagmenge ca.

.......

Entwesung auf dem Schiff im Hafen

Entwesung

Einlagerung

Transport zum Verarbeiter

Entwesung im Lager

Lagerung

Entwesung auf dem Schiff auf See

Transport nach Deutschland

Transport,Lagerung,Verladung auf Schiff

Entwesung

Ernte

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100 000 t/Jahr), sondern auch Haselnüssen/Haselnußkernen mit Umschlag von ca. 2000-3000 t im letzten Jahr. Der Weg der Haselnüsse ist im wesentlichen mit dem Kakaoweg identisch. 3. Entwesung allgemein 3.1. Zweck der Entwesung Fast alle Rohstoffe und Fertigprodukte der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie können von vorratsschädlichen Insekten und Milben befallen werden. Ausnahmen bilden nur Produkte mit extrem einseitiger Zusammensetzung, wie reine Kohlenhydrate (z.B. Zucker) oder reine Fette, die wegen der fehlenden Eiweißkomponente für die Entwicklung von tierischen Lebewesen nicht geeignet sind. Durch den internationalen Handel sind nahezu alle Vorratsschädlinge zu Kosmopoliten geworden. Selbst solche Arten, die wegen ihrer hohen Temperaturansprüche an sich auf die Tropen beschränkt sind, werden laufend durch Importe eingeschleppt und können sich in beheizten Räumen auch auf Dauer halten. /1/ Die Befallshäufigkeit nimmt von wärmeren zu kühleren Klimabereichen ab. Die Ursache liegt zum einem Teil in der Biologie der Insekten, zum anderen im produktions- und lagertechnischen Qualitätsgefälle zwischen den weniger entwickelten Volkswirtschaften der tropischen und subtropischen Regionen der Erde und den technisch hoch entwickelten Nationen der gemäßigten Zonen. Aus biologischer Sicht unterscheidet man zwischen Schädlinge an Vorräten und Vorratschädlinge. Der Schädling an Vorräten verschafft sich Zugang zum Lagerraum und frißt oder schädigt die Vorräte. Ein typischer Vertreter dieser Gruppe ist die Ameise. Vorratsschädlinge sind dagegen eine Gruppe von Insekten und Milben, die sich durch alle Entwicklungsstadien und über beliebig viele Generationen ausschließlich von einem bestimmten Lagergut ernähren können und die Ware auf dem Transportweg begleiten. Wenn man nur die wirtschaftlich wichtigen Arten berücksichtigt, kann man mit etwa 60 Käfer-Arten und je etwa 10 Motten-, Milben- und Staublaus-Arten rechnen. /1/ Bei der Beurteilung der angelieferten Rohware muß man davon ausgehen, daß die meisten Insekten in mehreren Entwicklungsstadien auftreten. Da die Untersuchung auf Befall durch Vorratsschädlinge in engem Zusammenhang mit der Art der angelieferten Rohware steht, werden hier allgemein diese Methoden geschildert: Kontrolle des Transportmittels (mittels Erschütterungen), Kontrolle der Ware selbst (Absieben von Warenproben). /1/ Die Schwierigkeiten und Unsicherheiten bei der Befallserkennung führen zu dem Gedanken, grundsätzlich jeden befallsverdächtigen einlaufenden Rohstoff vor der Aufnahme in den Betrieb zu entseuchen. Die gezielte und direkte Abwehr von Schädlingen leitet zu den eigentlichen Bekämpfungsmethoden über. Die Maßnahmen einer direkten Bekämpfung ergeben sich aus der konkreten Situation. Grundsätzlich sollen diese das Schädlingsvorkommen tilgen, wobei sich die Einzeltiere der Schädlingspopulation dem Bekämpfungsmittel nicht entziehen können. /1/ 3.2. Wichtigste Vorratsschädlinge Käfer und Schmetterlinge verschiedener Arten schädigen gelagerten Kakao. Sie lassen sich zwei Gruppen zuordnen /1/: I. Aus den Anbauländern werden verschiedene Schädlinge zusammen mit dem Rohkakao regelmäßig

eingeschleppt:

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tropische Speichermotte Ephestia cautella

tropischer Schimmelplattkäfer Ahasverus advena Getreidesaftkäfer Carpophilus dimidiatus Kafeebohnenkäfer Araecerus fasciculatus Reismotte Corcyra cephalonica Erdnußplattkäfer Oryzaephilus mercator

Diese Arten gelangen immer mit frischer Rohware in den Betrieb. Sie können in Mitteleuropa in der Regel nicht überwintern, sondern sterben in ungeheizten Lagerräumen ab. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß in solchen Lägern nicht unbedingt starke Fröste über längere Zeiträume auftreten, und beipielsweise Erdnußplattkäfer oder auch die Reismotte und einige andere der genannten Arten dennoch überwintern /26/. II. Einheimische Arten:

Dörrobstmotte Plodia interpunctella Speichermotte/Kakaomotte, Heumotte Ephestia elutella

Diese können als Larve in ungeheizten Lagern in einem Ruhezustand (Diapause) überleben. Die Diapauselarven reagieren weniger empfindlich auf verschiedene Bekämpfungsmethoden. Hinzu kommen Erdnußplattkäfer, Reismotten und andere unter I genannte Arten, die in wärmeren Jahreszeiten aus Nachbarlägern zufliegen können /26/. An Nüssen aller Art ist mit mehr als 20 Schädlingsarten zu rechnen. Besonders Oryzaephilus surinamensis, Tribolium confusum, Aphomia gularis, Plodia interpunctella und Ephestia elutella befallen vorrangig Nüsse und Mandeln. 3.3. Anforderungen an die Entwesung Besonders wichtig für die Frage Haftung, aber auch für die Entwicklung geeigneter Strategien zur Vorbeugung, Früherkennung und Bekämpfung eines Befalls ist eine genaue Artbestimmung. Die werden von den örtlichen Pflanzenschutzämter und dem Institut für Vorratsschutz der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) durchgeführt. Laut Pflanzenschutzgesetz § 2 Absatz 1(2) gilt es, im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes, den Einsatz chemischer Mittel durch die Anwendung anderer Verfahren auf das notwendige Maß zu beschränken. Auf dem Gebiet des integrierten Vorratsschutzes kommen in diesem Zusammenhang neben der eigentlichen Schädlingsbekämpfung den befallsvorbeugenden Maßnahmen und der Früherkennung eine wesentliche Bedeutung zu. /2/(siehe auch Abb. 3)

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Abb. 3: Die drei Säulen des integrierten Vorratsschutzes /2/

Schädlingsvermeidung Schädlingsfrüherkennung Schädlingsbekämpfung insektendichte Bauweise visuelle Inspektion physikalische Verfahren Rohwareninspektion Messung von Temperatur biologische Verfahren Feuchte, CO2-Gehalt Kühlung, Trocknung Bioakustik biotechnische Verfahren Hygienemaßnahmen Produktdichte chemische Verfahren Verpackungsschutz Fallen

Chemische Verfahren der Schädlingsbekämpfung spielen nach der Häufigkeit ihrer Anwendung in Betrieben nach wie vor die wichtigste Rolle. Zur Bekämpfung eines Befalls von Rohkakao und Haselnüssen kommen im Rahmen des integrierten Konzeptes außer chemischen aber auch physikalische und biologische Methoden zum Einsatz. Die Forderungen der gesundheitsbewußten Verbraucher, verbesserte Qualitätsstandards (ISO 9000) und wirtschaftliche Gesichtspunkte dürften in Zukunft zu einer effektiveren Anwendung vorbeugender Maßnahmen führen. Gute Früherkennungstechniken erlauben einen gezielten und nahezu unbegrenzten Einsatz der geeigneten Bekämpfungsverfahren mit einer stärkeren Einbeziehung physikalischer, biologischer und biotechnischer Maßnahmen. /2/ 3.4. Gesetzliche Grundlagen und Restriktionen Der tägliche Umgang mit gefährlichen Stoffen kann ohne entsprechende Schutzmaßnahmen schwerwiegende gesundheitliche Auswirkung haben. Um den Menschen und sein Umfeld vor vermeidbaren Schäden zu bewahren und unvermeidbare Schäden so gering wie möglich zu halten, hat der Gesetzgeber besondere Regelungen (Gesetze, Verordnungen, Technische Regeln für Gefahrstoffe, Bestimmungen für gefährliche Stoffe und gefährliche Zubereitungen u.a.) für das Inverkehrbringen sowie den Umgang mit Gefahrstoffen festgelegt. Das Gefahrstoffrecht hat mit dem Chemikaliengesetz bundeseinheitlich alle gefährlichen Stoffe und Zubereitungen (Definition ChemG § 3a) zusammengefaßt. Im Chemikaliengesetz § 3a Abs. 1 sind die Gefahrstoffe nach ihren Eigenschaften numerisch aufgelistet. Die Gefahrstoffverordnung enthält zudem in ihren Anhängen Listen der in Deutschland als Gifte einsetzbaren chemischen Substanzen. Darüber hinaus gibt die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft als Bundesbehörde für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in zweijährigem Turnus ein aktuelles Verzeichnis der amtlich zugelassenen Pflanzenschutzmittel heraus. Dieses Verzeichnis enthält die Einsatzstoffe für den Bereich der Erzeugung pflanzlicher, landwirtschaftlicher Produkte auf dem Feld und des Nachernteschutzes. Der Nachernteschutz erstreckt sich von der Entseuchung der Transportmittel und Rohstofflager bis hin zu den Räumen in Lebensmittelbetrieben, in denen solche Produkte gelagert und bearbeitet werden.

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Für den nicht landwirtschaftlichen Bereich der amtlich angeordneten Entrattung ist nach neuester Fassung des § 10c des Bundesseuchengesetzes das Umweltbundesamt bzw. das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin zuständig. /3/ 3.4.1. Maßnahmen gegen Vorratschädlinge Jede Entscheidung über eine Mittelanwendung muß mit dem jeweils gültigen Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis der BBA, Teil 5, Vorratsschutz, in Einklang stehen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis nur einen Auszug aus den Zulassungsbescheiden darstellt. Die Prüfung eines Vorratsschutzmittels erfolgt mit den angegebenen Aufwandsmengen, Anwendungskonzentrationen und sonstigen Anwendungsbedingungen. Die Sicherheit für den Anwender sowie die hinreichende Wirksamkeit der Bekämpfungsmittel gegen Vorratschädlinge ist vom bestimmungsgemäßen Gebrauch und der sachgerechten Anwendung sowie der Einhaltung der zulässigen Rückstands-Höchstmenge auf dem Erntegut und den vorgegebenen Wartezeiten abhängig. Eine bestimmungsmäße und sachgerechte Anwendung schließt ein /4/: • Einsatz von Vorratsschutzmitteln nur, wenn erforderlich, • Wahl eines geeigneten und zugelassenen Vorratsschutzmittels, • Richtige Anwendungstechnik ausschließlich unter Verwendung der in der Pflanzenschutzgeräteliste

der BBA aufgeführten Geräte, Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis , Teil 6, Anerkannte Pflanzenschutzgeräte,

• Einhaltung des zugelassenen Anwendungsgebietes, • Anwendung von Begasungsmitteln nur unter hinreichend gasdichten Planen oder in hinreichend dicht

verschlossenen Räumen oder Behältnissen sowie nach Prüfung der Gasdichtigkeit, • Beachtung der Gebrauchsanleitung, unter anderem Einhaltung der angegebenen

Mittelaufwandsmengen, der Einwirkungszeit, der Lüftungs- und Wartezeiten, • Beachtung der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, die sich u.a. aus der Gebrauchsanleitung, der

Verordnung über gefährliche Stoffe in der Fassung der Verordnung vom 26. Oktober 1993, zuletzt geändert durch den Artikel 4 Zweiten Gesetzes zur Änderung des Chemikaliengesetzes vom 25. Juli 1994 sowie den Technischen Regeln für Gefahrstoffe "Begasung" (TRGS 512, jeweils gültige Ausgabe /25/) ergeben.

3.4.2. Maximal zulässiger Rückstandswert Rückstands-Höchstmengen werden in Milligramm Wirkstoff pro Kilogramm Lebensmittel (mg/kg) ausgewiesen. Die Rückstands-Höchstmengen-Verordnung (RHmV) enthält für Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft oder deren Ausgangsstoffe die zulässigen Höchstmengen von Wirkstoffrückständen. Die Wirkstoffe für Lebensmittel pflanzlicher Herkunft sind in Anlage 3A und B aufgelistet. Zudem enthält die Anlage die gebräuchlichen Begasungsmittel. Wie Lebensmittel, speziell Getreide, Rohkaffee und Rohkakao, mit überhöhten Rückständen zu behandeln sind, legt § 4 RHmV fest. /5/ Allgemein gilt ein Minimierungsgebot, das in mehreren Gesetzen verankert ist und vom Anwender fordert, den Einsatz giftiger Chemikalien auf das nötige Maß zu beschränken. /5/

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4. Entwesungsverfahren im Vorratsschutz 4.1. Chemische Methoden Die von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft zugelassenen Vorratsschutzmittel mit dem Anwendungsgebiet "zur Entwesung fetthaltiger Samenkerne" enthält das Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis Teil 5, 1998. /24/ In diesem Verzeichnis sind Vorratsschutzmittel wiedergegeben, mit denen auf Grund der bei Zulassung vorgesehenen Anwendungsgebiete Schädlinge an Kakao und Nüssen bekämpft werden können. Mittel zur Behandlung leerer Räume oder Räume mit lagernden Vorräten sind hier ebenfalls aufgelistet. Zur Entwesung lagernder Produkte sind Gase einzusetzen, da nur diese das Lagergut durchdringen und darin verborgene Insekten abtöten können. Dabei lassen sich giftige Gase wie Methylbromid und Phosphorwasserstoff von den inerten Gasen wie Stickstoff und Kohlenstoffdioxid unterscheiden. 4.1.1. Anwendung toxischer Gase Anfang der 80er Jahre wurden weltweit noch mehr als ein Dutzend toxische Gase angeboten. Abhängig von der Art des Schädlingsbefalles, des gelagerten Gutes und der zu behandelnden Gebäude können derzeit prinzipiell 3 gasförmige Insektizide eingesetzt werden: • Blausäure (Cyanwasserstoff, HCN) • Methylbromid (Brommethan, CH3Br) • Phosphin (Phosphorwasserstoff, PH3) Die genannten Giftgase hatten sich Anfang der 80er Jahre weltweit durchgesetzt. Produktnamen wie Cyanosil, Haltox sowie Phostoxin/Magtoxin waren bereits 1983 für ihre Qualität und Zuverlässigkeit bekannt. Blausäure ist in Deutschland nicht mehr zur Entwesung fetthaltiger Samenkerne, zu denen Kakaobohnen und Haselnüsse zählen, zugelassen. So erfolgen Begasungen nur noch mittels Phosphin bzw. Methylbromid. Diese Vorgehensweise hat sich auch weltweit durchgesetzt. Vorteile allgemein Gase sind durch die freie Beweglichkeit ihrer Moleküle gekennzeichnet. Das bedingt ihre Fähigkeit, sich in Räumen nach allen Richtungen hin auszubreiten und so auch alle Spalten, Risse etc. auszufüllen. Für die Anwendung im Vorratsschutz bedeutet dies, daß auch größere Mengen an Gut von diesen Gasen durchdrungen werden. Das gilt auch für in gasdurchlässige Materialien verpackte Lebensmittel. Hierin begründet sich die Flexibilität dieses Verfahrens. Nachteile allgemein Begasungsmittel sind zulassungsbedürftig, deren Art und Verbrauch müssen gemeldet werden. Begasungen, wenn sie effektiv durchgeführt werden sollen, sind nur in gasdichten Räumen möglich. Dazu gibt es verschiedene Varianten: • Begasungen im Transportmittel, z.B. im Container auf Schiffen, In-transit-Begasung vom Schüttgut

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• Begasungen im Lager • Begasungen im LKW • Begasungen unter gasdichten Folien • Begasungen in Vakuumkammern 4.1.1.1. Blausäure Hinweise auf die Anwendung von Blausäure im Vorratsschutz sind nur sehr eingeschränkt veröffentlicht. In Deutschland gab es jedoch in den vergangenen Jahren ständig eine Zulassung von Cyanwasserstoff (Blausäure) im Vorratsschutz /26/. 4.1.1.2. Methylbromid Dieses Gas besitzt eine breite biozide Aktivität und ist hoch wirksam. Die übliche Einwirkzeit beträgt 1-2 Tage. Die Gaswirksamkeit von Methylbromid kann durch vorheriges Verdünnen der Luft in Vakuumkammern erhöht werden. Wird im Anschluß daran der Wirkstoff zugegeben, so erreicht dieser auch zügig die Schädlinge im Innern von gepreßtem Gut. Infolge der Luftverdünnung steigert sich die Atemfrequenz der Tiere, so daß sie das toxische Gas schneller aufnehmen. Ein weiterer Vorzug der Vakuumbegasung ist, daß auch sehr dicht gepackte/geschüttete Ware wirkungsvoll durchdrungen wird. Vorteil Die Einwirkzeiten unter Normaldruck werden durch Konzentrationserhöhungen auf 24 Stunden minimiert. Führt man die Begasung in Vakuumkammern durch läßt sie sich weiter deutlich verkürzen. Nachteil Relativ hohe Dosierung von 50 g /26/. Speziell bei fetthaltigen Produkten (Kakaobohnen, Mandeln, Haselnüssen) kommt es zu einer relativ ausgeprägten Rückstandsbildung. Wenn außerdem die Lieferung bereits im Ursprungsland mit Methylbromid behandelt wurde, ist die Gefahr groß, die gesetzlich vorgeschriebenen Rückständs-Höchstmengen zu überschreiten. Zu diesem Thema wurde bereits 1991 von Anna Franz eine Dissertationsarbeit angefertigt. /9/ Halogenwasserstoffe, zu denen auch das Methylbromid zählt, sind schon seit einigen Jahren wegen ihrer ozonschichtschädigenden Wirkung in der Kritik. Um die Ozonschicht in der Stratosphäre zu schützen, ist im Montrealer Protokoll ein Verbot von CH3Br zum Zwecke der Entwesung ab dem Jahr 2005 fixiert worden. Brom wirkt 50-mal stärker zerstörend auf die Ozonschicht als Chlor. Methylbromid hat im Gegensatz zu den sehr langlebigen FCKW eine relativ geringe Lebensdauer von 2 Jahren. Das bedeutet, daß sich eine Produktions- bzw. Anwendungsbeschränkung in vergleichsweise kurzer Zeit positiv auf die Ozonschicht und das Klima auswirken könnte. Durch Untersuchungen wurde festgestellt, daß bei häufig eingesetzten FCKW die Möglichkeit der Bildung eines kanzerogenen Potentials dieser Stoffe besteht. Daher sind diese Gase in der Gefahrstoffverordnung und in der TRGS 905 in die Kategorie K3 eingestuft; in dieser Gruppe ist auch u.a. Methylbromid zu finden. Der Bundesrat unternahm im Jahre 1993 einen Vorstoß, um Begasungen mit CH3Br in Deutschland

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einzuschränken (Drucksache 220/93 vom 9.7.93). Hierbei wurde aber die Möglichkeit von behördlichen Ausnahmegenehmigungen geschaffen, womit die Begasungen großräumiger Art, z. B. im Kakaoterminal im Hamburger Hafen, legalisiert waren. /9/

Nach Angaben der BBA Braunschweig, Fachgruppe für biologische Mittelprüfung, war Methylbromid ab

31.12.96 im Vorratsschutz nicht mehr zugelassen, und die Anwendung mit Bußgeldern bis 100.000 DM bewehrt. Zwischenzeitlich ist es für leere Räume wieder zugelassen. Ein generelles Verbot wird mit Ablauf

des Jahres 2005 vorausgesagt /26/. 4.1.1.3. Phosphorwasserstoff Phosphin PH3 ist ein sehr giftiger, aber nicht ökotoxisch wirkender Stoff. Er ist schwerer als Luft, verteilt sich langsam und gleichmäßig. Unter Luftzutritt baut sich diese hochwirksame Substanz zu den ungiftigen Endprodukten Phosphat und Wasser ab. Zur Phosphinentwicklung werden Metallphosphide eingesetzt. Diese bringt man als Präparat in handtellergroßen Beuteln oder in Tablettenform, als Pellets oder Plates, aus. Bedingt durch die Luftfeuchte (ca. 75 %) und den Feuchtegehalt des Lagergutes kommt es zur Aufnahme von Wassermolekülen durch das Phosphidpräparat. Zeitlich verzögert bildet sich dann der gasförmige Phosphorwasserstoff. Das neu auf dem Markt befindliche schnell ausgasende Beutelpräparat etwa erlaubt dem Anwender in den ersten 20 Minuten nach dem Auspacken eine gefahrlose Verteilung, ehe es sich anschließend sehr schnell mit der Feuchtigkeit in Phosphorwasserstoff umsetzt /26/. Phosphin tötet bei Temperaturen ab 15 °C alle lebensaktiven Entwicklungsstadien der Schadinsekten und -milben ab. Vorteil Phosphin führt zu relativ geringer Rückstandsbildung. Von Toxikologen werden diese nach Begasungen vorliegenden Rückstände als vergleichsweise harmlos eingestuft. /7/ Wenn die Wartezeiten (nach Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis, Teil 5, Vorratsschutz) zwischen der letzten Anwendung und Nutzung des Vorratsgutes eingehalten werden, sind Rückstände kaum nachweisbar. Aluminium- und Magnesiumphosphidpräparate zeichnen sich durch ihre ausgesprochene Anwender-

freundlichkeit aus. Sie lassen sich von geschultem Fachpersonal leicht ausbringen und erfordern keinen allzu

hohen technischen Wissensstand /26/. Nachteil Ein Nachteil von Phosphorwasserstoff ist die erforderliche Einwirkungszeit. Hiesige Klimabedingungen zugrunde gelegt, erfordert eine vollständige Abtötung aller Insektenstadien mindestens 3 Tage Einwirkzeit. Diese Zeitspanne ist beispielsweise für einen lebensmittelverarbeitenden Betrieb recht groß. Einzelne Arten und Stadien können allerdings sehr schnell abgetötet werden, wie z.B. die Dörrobstmotte und

auch der Erdnußplattkäfer. Hier reichen 24 bis 48 Stunden aus, wenn Gaskonzentration und Temperatur

entsprechend sind /26/. Der Verfahrensaufwand, der bei der Anwendung von PH3 entsteht, ist laut TRGS 512 hoch. /25/ Jede Begasung ist anzuzeigen, Meßprotokole sind notwendig. Zudem hat der Wirkstoff nur eingeschränkte

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Anwendungsgebiete. Zur Zeit reduziert man die Dosierung von PH3 in der Praxis auf die Hälfte des vorgeschriebenen Gehaltes nach Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis Teil 5, Vorratsschutz. Für Phosphin-Dosierungen sind sehr alte Zulassungen vorhanden. Die Zulassungsinhaber können sich aus Kostengründen die aufwendigen Versuche zur Feststellung der Mindestkonzentration (bisher nicht festgelegt), der nötigen Wartezeiten und der sich ergebenden Rückstände nicht erlauben. Diese Informationen sind jedoch zur Erteilung einer aktuellen Zulassung notwendig. Anbieter/Anwender: Detia Freyberg GmbH in Laudenbach

Detia-DEGESCH GmbH in Laudenbach

DEGESCH GmbH in Laudenbach • Begasung mit PHOSTOXIN Tabletten, Detia Gas-Ex-T (Wirkstoffgehalt: 560 g/kg Aluminiumphosphid) im Vorratsschutz, bei Lagerung unter gasdichten Planen (5 Stück/m3), 1 Tabl.(3 g) - 1 g PH3, Einwirkungszeit: 10 Tage, Wartezeiten: 21 Tage (öl- und fetthaltige Vorratsgütter) • Begasung mit Detia Gas-Ex-B (Wirkstoffgehalt: 570 g/kg Aluminiumphosphid) im Vorratsschutz, in Sackstapeln unter gasdichten Planen bzw. Räumen, bei Dosierung auf den Raum 51 g/m3 (17 g PH3), bei Dosierung auf die Ware 102 g/m3 (34 g PH3), Einwirkungszeit: 5 Tage, Wartezeiten: 35 Tage (öl- und fetthaltige Vorratsgütter) • Begasung mit Detia Gas-Ex-B forte (Wirkstoffgehalt: 660 g/kg Magnesiumphosphid) im Vorratsschutz, in Kakaobohnen und fetthaltigen Samen: in gasdichten Räumen unter gasdichten Planen, in Containern, in Sackstapeln unter gasdichten Planen, in Kakaobohnen: in gasdichten Silozellen ohne Kreislaufbegasung (2 Beutel/3 m3), 1 Beutel (9 g) = 3 g PH3

Einwirkungszeit: 60 Stunden bei 20 °C, Wartezeiten: 35 Tage • Anwendungen bei allen Mitteln: max. 1 Begasung /24/

Horst Thums Automatisierungstechnik GmbH in Nidda-Harb • stellt Vakuum-Begasungsanlagen für die Anwendung von Ethylenoxid her • zur Entwesung von Anlagen und Geräten, dieses Gas ist im Vorratsschutz verboten; Anlagen könnten auch mit Methylbromid betrieben werden

4.1.2. Anwendung inerter Gase An Bedeutung gewinnen die seit ein paar Jahren in Deutschland zugelassenen Gase Stickstoff und Kohlenstoffdioxid. Inerte Gase gehören nach Auffassung der BBA in Braunschweig nach § 11 Pflanzenschutzgesetz zu den zulassungspflichtigen Bekämpfungsmitteln. Über die Zulassung entscheidet diese selbständige Behörde im Einvernehmen mit dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinarmedizin sowie dem Umweltbundesamt. /10/ Da nicht mit giftigen Stoffen,

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die der Gefahrstoffverordnung unterliegen, gearbeitet wird, entfällt die Anmeldepflicht bei den Länderbehörden. /8/ Die Luft in einem Lagerraum, Container, Sackstapel oder einer Silozelle wird durch reines Inertgas oder eine sauerstoffarme Mischung solange herausgespült, bis der Sauerstoffgehalt an der Austrittsstelle einen ausreichend kleinen Wert erreicht. Nach der eben dargestellten Anfangsspülung bestimmt dann die Gasdichtigkeit des Begasungsraumes die notwendige Nachspülmenge. Unter Bedingungen mit Normaldruck werden für eine erfolgreiche Behandlung mit Inertgas mehrere Wochen benötigt. Dies ist für die Praxis nicht anwendbar. Eine Verkürzung der Behandlungszeit gelingt durch gleichzeitige Anwendung höherer Temperaturen oder erhöhter Drücke. Durch die Kopplung von CO2 und Hitze läßt sich die Behandlungszeit auf 24 bis 72 Stunden reduzieren /26/, durch die Anwendung von CO2 und Druck (ca. 15-40 bar) je nach Art der Schädlinge auf wenige Minuten bis einige Stunden /10/.

Vorteile Ein wichtiger Vorteil des Einsatzes von Inertgasen im Bereich Vorratsschutz ist darin zu sehen, daß keine Rückstandsbildung in behandelten Vorräten oder Räumlichkeiten auftritt. Bei CO2-Hochdruckverfahren wurde in einem Forschungsprojekt (1994) zwischen der Fa. Carvex und der BBA Berlin die Wirksamkeit und Rückstandsfreiheit nachgewiesen. Auf die Qualität der Kakaobohnen hat dieses Verfahren keinen Einfluß. Bei Haselnüssen muß mit leichten Aromaverlusten und vor allem einer Beeinträchtigung der Lagerfähigkeit nach Hochdruckbehandlung gerechnet werden. Steht ausreichend Behandlungszeit zur Verfügung, so ist speziell im Vorratsschutz bezüglich schädlicher Insekten ein Ersatz toxischer Gase durch inerte Gase realisierbar. Besonders CO2 wirkt zusätzlich zur Erstickung durch seine ausgeprägte Wasserlöslichkeit und anschließende Säurebildung schädigend auf Insekten. Nachteile Die abtötende Wirkung auf die Schadinsekten ist relativ verzögert. Das führt zu längeren letalen Einwirkungszeiten im Vergleich zur Behandlung mit Methylbromid. Um die volle Wirksamkeit der inerten Gase zu gewährleisten, ist der Anspruch an die Dichtigkeit der zu behandelnden Räume besonders hoch. Ist diese Dichtigkeit nicht gegeben, wird dieser Gaseinsatz schnell unökonomisch, da sehr viel Inertgas benötigt wird, um die niedrigen Restsauerstoffgehalte zu erzeugen. Der Zulassungsinhaber im Inland muß nach § 19 Pflanzenschutzgesetz Art und Menge verbrauchten CO2 melden. Kohlenstoffdioxid ist als sogenanntes Treibhausgas bekannt. Aber auch Stickstoff wird überwiegend nur durch zusätzliche Bildung von CO2 produziert. Eine Gefahr stellt in diesem Bereich die angedachte CO2-Emissionssteuer dar. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, daß Entwesungsverfahren von einer möglichen CO2-Steuer befreit würden. Als Gegenargument ist die Gesamtmenge von CO2 für die Verwendung als Bekämpfungsmittel vernachlässigbar im Vergleich zur Industrieproduktion, der Emission aus Verbrennungsmotoren und der globalen Atmung des Menschen sowie aller lebenden Organismen. 4.1.2.1. Beschaffung der Inertgase Kohlenstoffdioxid In einigen Gegenden Deutschlands kann Kohlensäure aus natürlichen Quellen, Kavernen im Erdinnern, als

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natürliche Quellkohlensäure gewonnen werden. In der chemischen Industrie fällt Kohlenstoffdioxid als Abfallprodukt an und wird in Stahlflaschen oder -tanks abgefüllt bereitgestellt. /10/ Stickstoff Eine herkömmliche Methode ist, Stickstoff mittels Luftzerlegung nach dem Linde-Verfahren zu gewinnen und beim Einsatz zur Schädlingsbekämpfung aus druckfesten Stahlflaschen oder -tanks zur Verdrängungsspülung freizusetzen. Eine neue Möglichkeit der Stickstoffgewinnung beruht auf den Unterschieden der Durchlässigkeit künstlicher Membranen bezüglich Sauerstoff und Stickstoff. Dieses Verfahren wird von Angermeier's Schädlingsbekämpfung GmbH in Nürnberg angewendet. 4.1.2.2. Unterschiede in der Wirkung von CO2 und N2 Kohlenstoffdioxid Dieses Gas ist schwerer als Luft. Daher steht es insbesondere im unteren Bereich von Begasungsobjekten unter relativ großem statischen Druck und versucht, zu entweichen. Daher ist die Gasdichtigkeit von Objekten bei dieser Behandlungsvariante besonders wichtig. Für eine effektive Behandlung reichen Gasmischungen mit CO2 und einem Restsauerstoffgehalt von 6 Vol.-% aus. Versuche zeigten, daß die Schädlinge bei höheren Temperaturen eher absterben. Bei 30 °C starben alle untersuchten Käfer in weniger als 5 Tagen ab, Motteneier bereits nach weniger als 1 Tag; bei 35 °C werden in 24 Stunden auch alle anderen Stadien abgetötet /26/. Unter Drücken von 10 - 40 bar erreicht man eine 100%-ige Wirkung in wenigen Minuten bis Stunden /10/. Der erste in der BRD behördlich zugelassene Anbieter der CO2-Druckentwesung war 1988 das Unternehmen CARVEX Verfahrenstechnologie für Lebensmittel & Pharma GmbH. Es handelt sich hierbei um eine Tochter der CARBO Kohlensäurewerke GmbH & Co. KG in Bad Hönningen. Seit 1990 liefert die Sauerstoffwerk Guttroff GmbH CO2-Hochdruck-Entwesungsanlagen. Dritter Anbieter ist die Fa. Messer Griesheim.

Stickstoff Um alle Insekten abzutöten, ist für die Begasung mit Stickstoff eine etwas längere Einwirkungszeit im Vergleich zu CO2 nötig. Der Sauerstoffrestgehalt sollte unter 3 Vol.-%, nach neuen Erkenntnissen möglichst unter 1 Vol.-% betragen. Folgende Vergleichszeiten sind zu nennen /10/: • Temperatur 15 °C: Insekten sterben nach 4/3 der wirksamen CO2-Behandlungszeit ab • Temperatur 20 °C: Insekten sterben nach 5/4 der wirksamen CO2-Behandlungszeit ab • Temperatur 30 °C: Insekten sterben nach 6/5 der wirksamen CO2-Behandlungszeit ab 4.1.2.3. Mögliche zukünftige Anwendung bei der Entwesung Möglichkeiten des Einsatzes inerter Gase bei der Kakaobohnen- oder Haselnußentwesung: /10/

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• Kakaobohnen im Sackstapel: Einsatz von CO2 und Wärme oder N2 und Wärme; Nachteil ist die erforderliche Gasdichtigkeit • Kakaobohnen in der Begasungskammer: Einsatz von CO2 unter Hochdruck in Autoklaven; nachteilig sind hierbei die hohen Investitionskosten Anbieter/Anwender: CARBO Kohlensäurewerke GmbH & Co. KG in Bad Hönningen

• CO2-Druckentwesung, bis 38 bar und Umgebungstemperatur • Natürliche CARBO Kohlensäure (Wirkstoffgehalt: 1000 g/kg Kohlendioxid) Carvex-Druckkammer, Einwirkungszeit: 60 min bei 30 bar (66 kg/ m3)

Einwirkungszeit: 30 min bei 37 bar (88 kg/ m3)

• Anwendung: max. 5 mal • Gewürze, Getreide, Nüsse, Tee, Trockenfrüchte

CARVEX Verfahrenstechnologie für Lebensmittel & Pharma GmbH

• Doppelkammeranlage D 24/60: Kammervolumen 28 m3 mit CO2-Verbrauch 660-870 kg bei 30/15 bar, Zykluszeit 84 min

Messer Griesheim GmbH in Krefeld

• CO2-Druckentwesung (Wirkstoffgehalt: 995 g/kg Kohlendioxid), 10-30 bar (480-90 min) • PEXR-Druckkammer bei Fa. Neuform International in Zarrentin (Lagerhalter von Haselnüssen), 2 Autoklaven: 2 x 26 m3, • Entwesung: bei 20 bar 2 ½ h (mit Druckaufbau+Abblasen+Ausspülen = 4 h), 6 Umläufe/Tag, (1 Umlauf = 240 EU-Paletten je 25 kg) • Kosten: Anlage + CO2 • nach Wissen des Leiters der Anwendungstechnik Herrn Remmel /Vertriebs-zentrum Berlin/ ist zur Zeit dieses Verfahren bei Kakaobohnen nicht in der Praxis eingesetzt • 1 gasdichtes Silo von 34 m3 bei Fa. Neuform (max. 15 bar, nur für Schütt-getreide, Haselnußkerne sind bei jeder Bewegung sehr zerbrechlich)

Sauerstoffwerk Guttroff GmbH in Wertheim

• CO2-Druckentwesung bei Getreide und Getreideerzeugnissen • konzipiertes Projekt: Anlage (4 Kammer á 70 m3) mit 40 bar Betriebsdruck, 100 kg Kakaobohnen bzw. Haselnüsse/h - nicht in der Praxis eingesetzt • Kosten für CO2: ca. 8 Pf/kg Produkt • Heilkräuterverarbeitung bei Fa. Rügamer in Schwebheim (1 Kammer 22 m3 arbeitet mit 20 bar Betriebsdruck)

Martin Bauer GmbH & Co. KG in Vestenbergsgreuth • CO2-Druckkammerverfahren bei Tee und Trockenfrüchten • Geschäftsführer der Firma, Herr Finkenzeller, hält einen Einsatz auch für

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Kakaobohnen möglich

Angermeier's Schädlingsbekämpfung GmbH in Nürnberg

• 1996 Patent zur N2-Begasung erteilt, ist selbst Anwender dieser Technologie • bei o. g. Patent ist kein Eintrag von zusätzlichem Stickstoff notwendig; Luft wird aus dem Behandlungsraum abgezogen und durch Molekularsiebe oder Membranfilter werden O2 und N2 voneinander getrennt; dieser N2 wird dem Raum wieder so lange zugeführt, bis die nötige Konzentration erreicht ist; bestimmter Druck ist erforderlich • Anwendung z.B. bei Nüssen

Linde Gas /Linde AG/ in Höllriegelskreuth

• Begasung mit Lindogen (Wirkstoffgehalt: 1000 g/kg Stickstoff) in Getreide, Einwirkungszeit: mehrere Wochen • N2-Begasung (ohne Druck) im Silo von Kakaobohnen bei Fa. Rhienmühle Kakao GmbH & Co. in Fehrbellin - Anfang: 14.08.1998 (Forschungsprojekt)

4.1.3. Kombinationsverfahren 4.1.3.1. Begasung mit FRISIN Die S&A Service und Anwendungstechnik GmbH in Sittensen erhielt Anfang Juli 98 die Zulassung für die Begasung mit FRISIN. Hinter dem Produktnamen FRISIN verbirgt sich ein Gasgemisch aus 1,7 Vol.-% Phosphin und 98,3 Vol.-% Stickstoff, das aus Druckflaschen (200 bar) kommend eingesetzt wird. Es ist derzeit das weltweit einzige Verfahren dieser Art. Bisher wurde Phosphin stets als Metallphosphid, z.B. in Tablettenform, ausgebracht. Erst in Wechselwirkung mit der Luftfeuchte entwickelt sich nach gewisser Zeit das Phosphin-Gas. Das neue Verfahren bietet den Vorteil, daß die bisher notwendige Zeit für die Gasentwicklung entfällt. Die Gase werden aus der Gasflasche in den unteren Bereich der Vorräte eingebracht und steigen dann nach oben. Der Stickstoff dient hierbei als Trägerstoff. Vom Operations Manager des Unternehmens, wurden folgende Einwirkungszeiten genannt: • Kakaobohnen/Haselnüsse: 48 — 96 Stunden • Getreide: 7 — 10 Tage Im Anschluß an diese Einwirkungszeiten erfolgt eine Lüftungsphase und das Gas wird abgelassen. Anbieter/Anwender: S&A Service und Anwendungstechnik GmbH in Sittensen

• Begasung mit - bei Fa. Meyer & Co. GmbH (Kakaobohnen, gelegentlich Hasel-nüsse) und Fa. Quast & Cons. GmbH & Co. (Kakaobohnen und Haselnüsse) in Hamburg • Begasungen - Kakao oder Nüsse in Sackstapeln in Lagerhallen, Containern

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und Waggons • Anwendung: Dosierung - keine Angaben nicht kontrollierbar, Gas tritt sofort aus, schnelle Ausgasung max. 1 • eingeschränkte Umgebungstemperaturen: 20 °C • Anspruch an Dichtigkeit sehr hoch

4.1.3.2. Kombinationsbegasung mit PH3 und CO2 Nach Wissen des Operations Managers der S&A GmbH laufen momentan in Australien und den USA Zulassungsverfahren für PHOSFUME oder ECOFUME (australisches Unternehmen British Oxygen Co.). Es handelt sich hierbei um ein Gemisch aus Phosphin und Kohlenstoffdioxid als Trägergas in Gasflaschen. Die alleinige Begasung mit CO2 hat den Nachteil, daß eine hohe Gasdichtigkeit von den zu begasenden Objekten verlangt wird und die Begasungsdauer relativ hoch ist. Setzt man ein anderes, toxisches Gas zu, so werden diese Nachteile kompensiert. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine Reduzierung der Mengen eingesetzter Giftgase. /12/ Mit dieser Methode wird bisher nur Getreide begast. Der Verfahrenseinsatz kann für den Bereich der Süßwarenindustrie empfohlen werden. Es sind in der Wirkung derartiger Gasgemische 2 Varianten zu unterscheiden: • PH3 und CO2 wirken toxisch auf die Vorratsschädlinge • CO2 wird eingesetzt, um eine schnelle Verteilung des Wirkgases zu erreichen

Vorteile Bei diesem Verfahren ist ein Umlaufen des Getreides für die Verteilung des in Beuteln befindlichen Phosphin-Präparates wie auch für die Entfernung des Beutels nicht notwendig. Der gesamte Wirkstoff, der nur noch ca. 30 % der bisherigen Aufwandsmenge beträgt, wird auf der Oberfläche des Getreides aufgebracht. Durch kontinuierliche Zudosierung von CO2-Gas über 48 h mit insgesamt ca. 200 g CO2/t Getreide wird das freigesetzte PH3 aufgrund der höheren Dichte von CO2 mit nach unten geschleppt und im Silo verteilt. Anbieter/Anwender: Messer Griesheim GmbH in Krefeld

• nur für Getreide: bei 12 Unternehmen (z.B. Rostocker-Hafengesellschaft) 4.1.3.3. Begasung mit Sulfurylfluorid Die Binker Materialschutz GmbH in Schwaig meldete 1993 ein Patent zur Entwesung von Objekten und Vorräten mittels Sulfurylfluorid an. Das Patent wurde 1994 erteilt. Das Unternehmen gab die Auskunft, daß dieses Gas (Produktname ALTARIONVIKANE) derzeit nur im Holzschutz, überwiegend in Kirchen, zum Einsatz kommt. Zum jetzigen Zeitpunkt laufen Untersuchungen im Rahmen eines Zulassungsantrages für den Bereich Vorratsschutz. Es wird noch mit mindestens 1 Jahr Bearbeitungszeit gerechnet.

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4.1.3.4. Anwendung von Siliciumdioxid Die Idee, fossile Kieselalgen im Vorratsschutz zu nutzen, stammt bereits aus den 20er und 30er Jahren dieses Jahrhunderts. Der deutsche Wissenschaftler Zacher favorisierte zu dieser Zeit das Verfahren. Trotz guter Bekämpfungserfolge und weitreichender Akzeptanz in der Landwirtschaft wurde dieses Mittel 1941 per Erlaß für die Anwendung in Innenräumen untersagt. Es bestand die Gefahr irreversibler Lungenerkrankungen durch die feinen Staubteilchen. Es begann eine jahrzehntelange Suche nach Herkünften und Nachweisverfahren für die ungefährlichen, amorphen Silikatstäube. Etwa 1986 fand man sogenannte Diatomeenerdevorkommen, die rein amorphe Silikatstrukturen mit hohem Siliciumdioxidanteil aufweisen, verdeutlicht durch die weißliche Färbung der hochdispersen Partikel. Seitdem werden amorphe Silikatstäube weltweit mit großem Erfolg gegen unterschiedliche Vorratsschädlinge eingesetzt. Mitte 1997 wurde in Deutschland die Zulassung für die hochdisperse, amorphe Kieselgur SILICO-SEC (SiO2-Gehalt > 96 %) erteilt. Die Anwendung erfolgt nur im Bereich Brot- und Futtergetreide. Erfahrungen aus Australien besagen, daß die Wirksamkeit im Getreide bei Kornwassergehalten über 12,5 % nachläßt. In Europa wird wegen der höheren Feuchtegehalte die Leerraumbehandlung als potentielles Anwendungsgebiet angesehen. /13//14/ 4.1.3.5. Anwendung von Pyrethroiden Pyrethroide sind dem natürlichen Pyrethrum verwandte, synthetisch erzeugte Mittel. Die Pyrethrine schalten in Verbindung mit anderen Stoffen den Abbaumechanismus der Insekten aus. Erstmals gelang es 1949 mit dem Allethrin als chemische Abwandlung der Pyrethrine diesen insektiziden Effekt im synthetisierten Produkt zu erzeugen. Derzeit sind etwa 1000 Verbindungen aus der Stoffklasse der Pyrethroide bekannt, aber nur ca. 100 von ihnen werden gehandelt. Die einzelnen Pyrethroide weisen unterschiedliche insektizide sowie austreibende Wirkungen, aber auch verschiedene Langzeitwirkungen auf. Nach ihrer Wirkungsdauer unterteilt man sie in Kurzzeit- und Lang- zeitpyrethroide. /21/ Die Anwendung von Pyrethroiden in Entwesungsmitteln wird durch den § 10 c Bundesseuchengesetz geregelt. Zur Zeit sind weniger als 20 pyrethroide Wirkstoffe in Entwesungsmitteln zugelassen. Dies bezieht sich auf die Entwesung von Räumen. Im Vorratsschutz liegt momentan keine Zulassung für Pyrethroide vor, mit Ausnahme des Naturpyrethrum zur Insektenbekämpfung im Futtergetreide. /22/ Anbieter/Anwender: frunol delicia GmbH in Unna/Westfalen

• führt beim Verarbeiter von Haselnüssen Fa. Rösch und Moll in Berlin 4mal jährlich Spritz- und Nebelverfahren mittels Pyrethroiden durch; Haselnüsse werden dabei abgedeckt; der Schwerpunkt liegt in der Entwesung von Räumlichkeiten und Anlagen

4.2. Physikalische Methoden Die Entwicklung der vorratsschädlichen Insekten sowie deren gesamte Lebensvorgänge hängen insbesondere von der Umgebungstemperatur ab. Für jede Art gibt es bezogen auf die Temperatur einen oberen sowie unteren Grenzpunkt. Ein deutliches Über- oder Unterschreiten dieser Grenzpunkte führt zu einem Absterben der Insekten und ihrer Entwicklungsstadien.

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4.2.1. Anwendung von Kälte Bei Temperaturen im Tiefkühlbereich (ca. -18 °C) sterben alle Entwicklungsstadien der in Deutschland wichtigen Vorratsschädlinge in etwa 1-2 Tagen ab. Bei einer Stickstoffkühlung von -40 °C bis -50 °C kann eine Abtötung bereits beim Transport von Schüttgüttern über Kühlschnecken erfolgen. /6/ Eingeschleppte Vorratsschädlinge sterben bereits bei Raumtemperaturen unter 15°C ab. Produkttemperaturen um 10 °C reichen zur Abtötung der Eier schädlicher Motten aus. Da Larven widerstandsfähiger sind, sollte man die Fertigprodukte nach der Produktion umgehend in auf 8 °C bis 10 °C geregelten Kühlräumen lagern. Verbleiben sie dort 30 Tage, ist keine weitere Bekämpfung nötig. /8/. 4.2.1.1. Varianten der Kaltentwesung Versuche der Kaltentwesung wurden durch die Sauerstoffwerk Guttroff GmbH durchgeführt. Es werden verschiedene Möglichkeiten im Anschluß vorgestellt. Die Grundstoffe für dieses Verfahren werden aus der verflüssigten Umgebungsluft gewonnen. Es handelt sich hierbei im wesentlichen um flüssigen Stickstoff mit -196 °C oder flüssigen Sauerstoff mit -183 °C. /9//11/ Kältekammern In diesen Apparaten werden Temperaturen von weit unter -20 °C erzeugt, die abhängig von der Kammerbeladung und der Wärmeleitfähigkeit der zu behandelnden Güter bis zu -100 °C betragen können. Die Kältekammern sind per Computer frei programmierbar und können so den Wünschen des Kunden angepaßt werden. Nach Angaben des Entwicklers arbeitet dieses Verfahren äußerst produktschonend und rückstandsfrei. Es konnten im Anschluß an eine solche Kaltentwesung weder äußerliche Veränderungen noch Veränderungen im Wirkstoffgehalt oder Geschmack festgestellt werden. Dennoch besteht Untersuchungsbedarf zur Wirkung auf die Qualität fetthaltiger Samenkerne. Kühlförderschnecken Sie eignen sich speziell für rieselförmige Lebensmittel, so z. B. auch für Kakaobohnen. Es herrschen bei dieser Variante der Kaltentwesung Temperaturen von -100 °C bis -160 °C. Hierdurch minimiert sich die Durchlaufzeit für die zu entwesenden Produkte auf wenige Minuten. Der Wirkungsnachweis bei Kakaobohnen lag bereits im April 1992 durch die BBA Berlin vor. Für das deutsche Kakaoterminal im Hamburger Hafen konzipierte man Anfang 1993 eine Kaltentwesungsanlage mit einer Leistung von 100 Tonnen pro Stunde. Das Konzept sieht eine 17 Meter lange Kühlförderschnecke, der 5 parallel arbeitende Absackautomaten nachgeschaltet werden können, vor. Die nach der Behandlung schädlingsfreien Kakaobohnen werden in rutschfeste und luftdicht verschweißte HDPE-Foliensäcke (ca. 30 Pf/Sack) verpackt. Mobile Einrichtungen Ein mobiles Gerät arbeitet mit flüssigem Sauerstoff (-183 °C). Der Sauerstoffstrahl dringt in kleine Ritzen und tötet dort versteckte Vorratsschädlinge. Der nach dem Verdampfen entstehende gasförmige Sauerstoff ist praktisch drucklos. Das Gerät hat lediglich ein Fassungsvolumen von 30 Litern, so daß die nach der Behandlung entstehende Sauerstoff-Konzentration in der Luft für den Menschen nicht gefährlich ist. /9/

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Vorteile

Das Kaltentwesungsverfahren ist eine rein physikalische Methode und bedarf daher keiner Zulassung gemäß deutschem Pflanzenschutzmittelgesetz. Der Kühlmittelverbrauch muß nicht gemeldet werden; im Gegensatz zum CO2-Hochdruckverfahren. Als Alternative zur Behandlung mit toxischen Gasen stellt das Kälteverfahren eine umweltfreundliche Möglichkeit der Entwesung dar. Das Verfahren ist produktschonend und arbeitet, ohne Rückstände zu hinterlassen. Das wurde von der BBA Berlin (LN2-Kaltentwesung mit Guttroff-Schrägkühler SK 200,1992) bestätigt. Eine Verpackung in HDPE-Säcke hat den Vorteil, daß kein Nach-Befall auftritt, und so die Ware eine gewünschte Zeit gelagert werden kann, da sich im Sack noch Stickstoff befindet, um die Ware vor Schimmel zu schützen. Nachteile Es entstehen Investitionskosten in Bezug auf die erforderliche technische Ausrüstung. Zudem ist der Energieaufwand relativ hoch. Beim Vergleich zwischen dem Einsatz von Methylbromid und der Kaltentwesung schlagen die Kosten zu Ungunsten des Kälteverfahrens aus. Für das konzipierte Projekt einer Kühlförderschnecke im Hamburger Hafen wurden ca. 8 Pf/kg Rohkakao angegeben. Anbieter/Anwender: Sauerstoffwerk Guttroff GmbH in Wertheim

• nach Aussage vom Leiter der Anwendungstechnik der Firma, Herrn Tallafus, wurde die Kaltentwesung bei Kakaobohnen und Haselnüssen bisher noch nicht in der Praxis eingesetzt • bei Kakao- und Haselnußbehandlung (Kühlförderschnecke) sind Temperaturen zw. -20 °C bis -30 °C bei einer Drucklaufzeit von ca. 5-10 min vorteilhaft • Kosten für LN2: weniger als 10 Pf/kg Produkt • Kosten: Kühlförderschnecke + 5 Wiege- und Absaugautomaten • Kältekammer bei Suppengemüse, Tee, Kräutern bei Fa. Klenk in Schwebheim und Fa. Salus bei Schweinfurt

Binker Materialschutz GmbH in Schwaig • Kaltentwesung im ALTARIONCRYO-KAMMER (bis zu -120 °C) von Lebens- und Futtermitteln • entwest mit flüssigem N2 Getreide, Tabak, Rosinen

4.2.2. Anwendung von Wärme Ziel der Wärmebehandlung ist das deutliche Überschreiten von für Schadinsekten lebensnotwendigen Temperaturbereichen. So können schon durch kurzzeitige Temperaturen über 60 °C alle Schädlinge getötet werden. /11/ Versuche mit diesem Verfahren in Getreidemühlen sind bekannt. Der Wirkungsnachweis bei der Anwendung für Kakaobohnen bzw. Haselnüsse ist bisher noch nicht erfolgt. Da es sich hierbei um fetthaltige Samenkerne handelt, ist eine Wirkung auf die Produktqualität zu vermuten. /11/ In der Automatischen Walzenmühle Heiß GmbH wird die Entwesung mittels Wärme als Pilotprojekt in

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Zusammenarbeit mit der BBA Berlin durchgeführt. Der Geschäftsführer Herr Heiß, beschrieb die Anwendung als sehr erfolgreich. Die Mühle hat einen Rauminhalt von ca. 3000 m3. Wichtig ist, daß die hohen Temperaturen in jeden Winkel vordringen, um alle Insekten und ihre Entwicklungsstadien abzutöten. Vorteile Bei diesem physikalischen Verfahren sind keinerlei Rückstände zu befürchten. Nachteile Die Energiebilanz dieser Methode ist in Abhängigkeit von der Einwirkungszeit entsprechend hoch. Dieses Verfahren ist besonders für die Leerraumbehandlung interessant. Probleme ergeben sich bei der gleichmäßigen Erwärmung und der Überhitzung von Kunststoffen sowie elektronischen Bauteilen. /8/ Anbieter/Anwender: Automatische Walzenmühle Heiß GmbH in Helmstadt-Bargen

• Pilotprojekt

ADIOS Schädlingsbekämpfung GbR in Bremen • testen z. Z. Heißluftverfahren bezogen auf Objekthygiene

Kostenanalysen belegen, daß durch ständige Verbesserungen der technischen Anlagen mittels Kalt- bzw. Wärmeentwesung durchaus Alternativen zur konventionellen Schädlingsbekämpfung im Bereich Vorratsschutz bestehen. /11/ 4.2.4. Mechanische Verfahren Innerhalb eines Fabrikationsprozesses sind bei den meisten Herstellungsverfahren Arbeitsgänge enthalten, durch die mit der Rohware eingeschleppten Schädlinge abgetötet werden können. Die wichtigsten abtötenden Behandlungen sind: • Zerkleinern: Jedes Mahlen von Produkten führt durch Reibung zu einer Befallsminderung, bei

Partikelgrößen unter ca. 0,5 mm zur vollständigen Abtötung (auch der Eier). • Pressen: Die abtötende Wirkung von Drücken auf Produkt ist noch nicht systematisch untersucht

worden. • Prallen: Prallmaschinen werden in der Müllerei zum Vermahlen eingesetzt. /8/ 4.3. Biologische und biotechnische Methoden Natürliche Feinde der kakaoschädlichen Motten werden in den USA bereits gezüchtet und zum Kauf angeboten. Diese Nutzinsekten kommen auch in Mitteleuropa vor. Die Nützlinge töten die Larven bzw. Eier der Motten ab. Das Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz steht einem Einsatz von Nützlingen in Lebensmitteln, die ohne weitere Reinigungsschritte den Verbraucher erreichen, entgegen. Die Verwendung in Rohware ist jedoch möglich. Für den Einsatz im Vorratsschutz besonders geeignet sind die winzigen (0,4 mm großen) Arten der Gattung Trichogamma.

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Seit etwa 40 Jahren kommen im Pflanzenschutz auf dem Feld Präparate mit Bacillus thuringiensis zur Bekämpfung von Schmetterlingen zum Einsatz. Auch im Vorratsschutz hat sich Bacillus thuringiensis gegen die Larven von Plodia interpunctella und Ephestia elutella in Getreidevorräten als wirksam erwiesen, darf aber wegen des Einspruchs der Gesundheitsbehörde jedoch nicht eingesetzt werden. Die biologische Schädlingsbekämpfung umfaßt neben dem Einsatz lebender Organismen oder von ihnen erzeugter Stoffe auch noch teilbiologische und biotechnische Verfahren. Zu diesen Techniken gehören: • Sterilisation von Männchen oder Weibchen durch Chemikalien und Einsatz dieser sterilen Partner zur

Verhinderung von Nachkommen • Röntgenstrahlen oder schnelle Neutronen • Verwendung von Hormonen zur Verhinderung der Geschlechtsreife und Lockstoffe (z.B. Sexual-,

Sozial- oder Nahrungsduftstoffe). Derzeitig liegen alle Hoffnungen in der nächsten Generation insektizider Wirkstoffe, die Insektenhormone, die stufenweise als Träger einer integrierten Schädlingsbekämpfung Phosphorsäureester und Carbamate ablösen: • Juvenilhormone - stören oder unterbrechen sogar die Entwicklung von Schadinsekten; aus Pflanzen

gewonnene Juvenilhormone werden zur Mückenbekämpfung eingesetzt • Chitinsynthesehemmer • Stoffwechselhemmer (Hydramethylnon) /6//8//15/ 4.3.1. Anwendung von Pheromonfallen Pheromone sind chemische Stoffe, die von den Insekten an die Umgebung abgegeben werden, um in einem anderen Individuum der gleichen Art bestimmte Verhaltens- oder Stoffwechselreaktionen hervorzurufen. Neben anderen Typen sind in dieser Betrachtung besonders die Sexualpheromone von Interesse. Sie dienen bei paarungsbereiten Weibchen und Männchen der jeweils gleichen Art als Kommunikationsmittel, um die Begattung zu ermöglichen. Schon seit über 55 Jahren, nachdem deutsche Biochemiker mit diesen Pheromonen eine neue Gruppe von natürlich vorkommenden Wirkstoffen entdeckt hatten, versucht man, diese Lockstoffe auch im Kampf gegen tierische Schädlinge einzusetzen. /16//17//18/ 1978 wurde in einer Schokoladenfabrik in der Schweiz ein Praxisversuch mit TDA-Pheromonfallen durchgeführt. Die Ergebnisse ließen den Schluß zu, daß Pheromonfallen zur rechtzeitigen Befallserkennung sowie zur Populationsüberwachung vorratsschädlicher Motten in Betrieben tauglich sind. Diese Fallen zeichnen sich durch eine einfache Anwendung, lediglich geringe Mengen an Lockstoff (TDA) sowie Umweltfreundlichkeit aus. Nach einer Raumbehandlung mit Pheromonfallen sollte sich 5 Tage später eine Begasung zur Entseuchung des Lagergutes anschließen. /18/ Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Pheromonfallen: /19//20/ • derzeit gibt es für alle bedeutenden Vorratsschädlingsarten geeignete Fallentypen • bei sachgerechtem Einsatz und entsprechender Überwachung ist eine Befallserkennung möglich,

bevor es zu großen Schäden kommt • die mit künstlich hergestellten Pheromonen versehenen Fallen fangen nur Männchen; Weibchen

werden von der Klebetafel oder Trichterfalle eher zufällig mitgefangen • durch den Einsatz dieser Fallen läßt sich der Populationsanstieg bremsen, so daß

Begasungsmaßnahmen zeitlich hinausgeschoben werden können

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• eine Tilgung der Schädlinge ist nicht möglich • im Rahmen einer integrierten Schädlingsbekämpfung spielen Pheromonfallen zur

Befallsfrüherkennung sowie zur Befallslokalisierung eine wichtige Rolle Das Institut für Vorratsschutz der BBA Berlin verfügt über eine Liste bekannter Hersteller und Lieferanten von Pheromonfallen. /19/ 4.4. Weitere Maßnahmen in der Erprobung • Physikalische Maßnahmen: Behandlung mit gekühlter Luft (Aeration) oder Trocknung unter den für

das Überleben der Larven nötigen Feuchtigkeitsgehalt der Umgebung • Akustische Sensoren zum Erkennen von Schädlingsnestern in Silos /23/ 5. Bewertung verschiedener Entwesungsverfahren geeignet für Kakaobohnen und Haselnüsse

5.1. Parameter der Bewertung

Für eine neutrale Bewertung verschiedener Entwesungsverfahren sind sowohl wirtschaftliche, technische als

auch die zweckspezifischen Bewertungskriterien heranzuziehen. Es wurden folgende Parameter der

Bewertung von Verfahren ausgewählt:

• Μortalität

• Rückstände

• Qualität

• Einwirkungszeit

• Kosten

• Verfahrenssicherheit

• Ökologie

I. Mortalität

Mortalität ist die Wirksamkeit des Verfahrens auf die Vernichtung von Schadinsekten in der Ware. Es ist

anzunehmen, daß sie bezüglich der Erfüllung der Anwenderansprüche der entscheidende Parameter der

Entwesung ist. Jeder Anbieter eines Entwesungsverfahrens ist verpflichtet, der BBA nachzuweisen, daß

dieses Verfahren mit einer 100 %-ig abtötenden Wirkung auf lebende Schädlinge arbeitet. Dies ist eine

Voraussetzung für die Zulassung des jeweiligen Verfahrens.

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II. Rückstände

Bei dieser Bewertung wurden Rückstände von der angewendeten Substanzen in der Ware nach der

Entwesung betrachtet. Die Frage der Rückstandsbildung wird im Vergleich zur Mortalität des Verfahrens im

Allgemeinen als weniger bedeutend eingestuft. Das ist in der Tatsache begründet, daß die Kunden der

lebensmittelverarbeitenden Industrie trotz teilweise übertriebener Furcht vor Rückständen in der Nahrung

nicht bereit sind, gelegentlichen Schädlingsbefall in den Fertigprodukten zu akzeptieren.

III. Qualität der Ware

Ein weiteres Kriterium ist die Qualität der Ware nach der Behandlung. Es beinhaltet:

• mechanische Veränderungen

• Veränderung der Zellenstruktur

• Farbveränderungen

• Einfluß chemischer Prozesse z.B. auf Aroma, Oberflächenfett, Oxidation, u.a.m.

Nicht jedes Verfahren arbeitet 100 %-ig produktschonend. Daher ist zu vergleichen, wie die Qualität der

Kakaobohnen und Haselnüsse unter Anwendung der verschiedenen Methoden beeinflußt wird.

IV. Einwirkungszeit

Einen bedeutenden Einfluß auf die Wahl eines Verfahrens hat die entsprechende Einwirkungszeit. In der

Regel werden kurze Einwirkungszeiten zum Abtöten aller Schädlinge in der Ware verlangt. Ein Grund dafür

sind die Ziele:

• Vermeidung langer Lagerzeiten

• Minimierung des zeitlichen Kontaktes mit toxischen Stoffen

• Verringerung der Gefahr von Qualitätsverlusten (wie Geschmack, Aroma, Farbe)

Wenn jedoch ausreichend Behandlungszeit zur Verfügung steht, gibt es nur wenige Anwendungsgebiete, in

denen inerte Gase nicht den Platz von toxischen Gasen einnehmen können.

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V. Kosten

Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens haben die anfallenden Kosten. Es wird hier die

Gesamtheit der Kosten (Material-, Energie-, Personal- und Investitionskosten) betrachtet. Die

Investitionskosten finden dabei eine besondere Beachtung.

VI. Verfahrenssicherheit

Ein Aspekt, der in den letzten Jahren ständig an Bedeutung gewonnen hat, ist die Verfahrenssicherheit. In die

Untersuchung wurde die Arbeitssicherheit sprich dem Gesundheitsschutz der Mitarbeiter einbezogen. Die

Erfolgsquote der Wirksamkeit wurde im Kriterium Mortalität bewertet.

VII. Ökologie

Das Bewertungskriterium Ökologie gibt Auskunft über die Umweltverträglichkeit und diesbezügliche

Zukunftsfähigkeit des Verfahrens. Dabei finden besonders folgende Aspekte bei der Bewertung

Berücksichtigung:

• Ozonschichtzerstörung

• Auswirkungen auf Flora und Fauna

• Luftverschmutzung

• Wasserverschmutzung

• Bodenkontaminationen

5.2. Bewertung der Verfahren

Die Tabelle 1 enthält einen Vergleich der aufgeführten Verfahren bezüglich der ermittelten Daten. Sie dient

als Unterstützung bei der Wahl eines oder mehrerer Verfahren entsprechend der sich beim potentiellen

Anwender ergebenden Ausgangssituation.

Detaillierte Kostenaussagen erwiesen sich als problematisch. Oft ist es den Anbietern nicht möglich, konkrete

Zahlen anzugeben, weil mehrere Aspekte berücksichtigt werden müssen. Dies sind z.B.: Größe des Objektes,

Anzahl der Einsätze, notwendige technische Ausstattung, Anfahrtwege, Personaleinsatz. In vielen Fällen

waren die Befragten nicht bereit, Informationen zu dem zur Anwendung kommenden Verfahren oder Kunden

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weiterzugeben. Wenn dennoch detaillierte Informationen im Rahmen der Untersuchung zugänglich gemacht

wurden, sind diese häufig nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Dennoch ist es durch die Unterstützung der

Befragten und weitreichende Literaturrecherchen gelungen, die nötigen Informationen für eine vergleichende

Bewertung der Verfahren zusammen zu tragen.

Angaben zu Durchsätzen lassen sich nicht generell festlegen, da sie von der für den jeweiligen

Anwendungszweck konzipierten Anlage abhängig sind. Bei Begasungen kann jede Menge der Ware entwest

werden, es hängt von der Größe des Raumes ab. Deshalb wurde dieses Kriterium nicht in Betracht bezogen.

5.3. Punktbewertung der Verfahren

Tabelle 2 ist aus der Tabelle 1 entwickelt worden und stellt eine Punktbewertung der Verfahren dar. Es wurde

an dieser Stelle bewußt auf eine Wichtung der Bewertungskriterien verzichtet, da diese stark von der

jeweiligen Situation beim potentiellen Anwender abhängig ist. Vielmehr ist diese Auswertung als Anregung

und Werkzeug zur Selbstanalyse für den Interessenten zu verstehen.

Es wurde ein System entwickelt, nach dem jedes Kriterium der verschiedenen Verfahren mit Punkten 1 bis 6

bewertet wurde:

6 - maximal zu erreichende positive Bewertung, spricht für das Verfahren

1 - negativste Bewertung, spricht gegen das Verfahren

Das erste Kriterium vergleicht die Mortalität angewendeter Verfahren für Kakaobohnen und Haselnüsse. Wie

bereits erwähnt, ist eine 100 %-ige Mortalität das Ziel. Es ist jedoch speziell bei Begasungen mit

Mortalitätswerten zwischen 98 % bis 100 % zu rechnen. Deshalb sind alle Begasungen mit 5 bis 6 Punkten

bewertet worden.

Die am stärksten ausgeprägte Rückstandsbildung in entwesten Kakaobohnen und Haselnüssen treten nach der

Behandlung mit Methylbromid auf, daher 1 Punkt. Der Behandlung mit Phosphin wurden aufgrund der

deutlich geringeren Rückstandsbildung 4 Punkte zugeteilt. Da bei der Verwendung von FRISIN Rückstände

kaum nachweisbar sind - 5 Punkte. Die übrigen Methoden arbeiten rückstandsfrei, konnten demnach mit 6

Punkten bewertet werden.

Die Qualität fetthaltiger Samenkerne (insbesondere bei Haselnüssen) wird durch die Behandlungen mit CO2

negativ beeinflußt, da es zu leichten Aromaverlusten kommt (5 Punkte). Wie sich die Qualität fetthaltiger

Samen nach der Kaltentwesung darstellt, ist bislang nicht untersucht worden. Es ist jedoch anzunehmen, daß

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sich die Ware schwieriger verarbeiten läßt. Aufgrund der sinkenden Weiterverarbeitungsqualität - 4 Punkte.

Die Begasungsverfahren haben keinen nachweisbaren Einfluß auf die Qualität der Ware.

Tab. 2: Bewertung verschiedener Entwesungsverfahren

Verfahren

Parameter

CH3Br PH3 PH3

Schnell-

beutel

CO2 CO2

+ Hitze

CO2 +

Druck

N2 LN2 PH3

+

N2

Mortalität 5-6 5-6 5-6 6 6 6 5-6 6 5-6

Rückstände 1 4 4 6 6 6 6 6 5

Qualität der Ware 6 6 6 6 6 5 6 4 6

Einwirkungszeit 5 2 4 1 3 6 1 6 4

Kosten 6 5 5 4 1 1 5 1 5

Verfahrenssicherh. 5 5 5 6 6 6 6 6 5

Ökologie 1 5 5 4 4 3-4 6 6 6

GESAMT 29-30 32-33 34-35 33 32 33-34 35-36 35 36-37

6 - maximal zu erreichende positive Bewertung, spricht für das Verfahren

1 - negativste Bewertung, spricht gegen das Verfahren

Die Bewertung in Bezug auf die Einwirkungszeit erlaubt recht eindeutige Unterscheidungen. Bei der

Behandlung mittels CO2+Druck und Kälte (LN2) erreicht man eine Entwesung der Ware am schnellsten,

bereits nach wenigen Stunden. Diese Verfahren wurden jeweils mit der höchsten Punktzahl bewertet. Der

Begasung mit CH3Br wurden 5 Punkte zugeordnet, da sie bis zu einem Tag andauert. Der 48-96 h Begasung

mittels FRISIN wurden 4 Punkte zugeordnet. Dann folgt die PH3-Begasung mit 2 Punkten und schließlich

die N2-Behandlung mit 1 Punkt, da sie mehrere Wochen benötigt.

Die Bewertung bezüglich der Kosten gestaltet sich aus den bereits angeführten Gründen schwierig. Dennoch

lassen die vorhandenen Informationen eine vergleichende Bewertung zu. Es ist davon auszugehen, daß

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zentrale Entwesungsmethoden aufgrund des hohen Anlageaufwands kostenintensiv sind. Diese Methoden

wurden daher mit 1 Punkt eingestuft. Das günstigste Verfahren in diesem Fall mit 6 Punkten ist die Begasung

mit CH3Br. Nur wenig teurer sind alle andere Begasungen, die mit 5 Punkten bewertet wurden.

Bei der Verfahrenssicherheit sind alle Begasungen wegen der besonderen Schutzmaßnahmen mit 5 Punkten

zu bewerten, mit Ausnahme der N2-Begasung, da kein giftiger Stoff zur Anwendung kommt. Bei den

restlichen Verfahren gibt es keine Sicherheitsbedenken.

Die Begasungen mit FRISIN, N2 und die Kaltentwesung sind umweltfreundlich – 6 Punkte, die Begasung

mit PH3 wurde mit 5 Punkten bewertet, die CO2+Druckbehandlung mit 3-4 Punkten. Die Begasung mit CH3Br

ist aufgrund der ozonschichtschädigenden Wirkung mit 1 Punkt eingestuft.

Die durchgeführte Auswertung weist die FRISIN - Begasung mit der höchsten Punktzahl aus. Lediglich

einen Punkt weniger erreichte die Begasung mit N2. An dritter Stelle folgt die Kaltentwesung, dann die

CO2+Druckbehandlung. Die geringsten Punktbewertungen erhielten die Begasungen mit PH3 und CH3Br.

Eine gute Alternative stellen dagegen die Phosphorwasserstoff-entgasenden Schnellbeutel dar.

Die Verfahren mit der höchsten Punktbewertung lassen sich jedoch nicht generell für jeden Anwendungsfall

empfehlen. Aus der Sicht des potentiellen Anwenders besitzen die einzelnen Bewertungskriterien aufgrund

der sich unterscheidenden Ausgangssituation unterschiedliche Wichtigkeit. Steht dem potentiellen Anwender

genügend Zeit zur Verfügung, so entscheidet er sich für eine preiswerte und umweltfreundliche Variante wie

die N2-Begasung. Steht er hingegen unter Zeitdruck, wird er sich für ein Verfahren mit kürzerer

Einwirkungszeit entscheiden, das jedoch höhere Kosten verursacht.

Im Anhang wird eine Möglichkeit dargestellt, wie durch die Anwendung eines modifizierten

Auswertungssystems spezielle Nutzerinteressen berücksichtigt werden können. Je nach spezifischer

Wichtung der Parameter ist danach die Ermittlung des günstigsten Entwesungsverfahrens mittels

Punktbewertung möglich.

5.4. Verfahrensempfehlungen

5.4.1. Befall auf dem Transportmittel Schiff

5.4.1.1. Auf See

Auf dem Schiff ist eine Begasung zur Entwesung möglich. Dies kann grundsätzlich mit Phosphorwasserstoff-

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abgebenden Präparaten oder mittels FRISIN erfolgen. Es werden zwei Arten von Begasungen auf dem

Schiff unterschieden:

• Containerbegasung

Diese Vorgehensweise erfordert das Vorhandensein entsprechender Fachleute. Es ist jedoch fraglich, ob unter

Gas stehende Container bis zum Empfang im Binnenland über Straße und Schiene transportiert werden

dürfen, oder im Hafen bei der Ankunft gelüftet werden müssen. Gesetzliche Regelungen fehlen dazu bisher in

Deutschland.

• In-Transit-Begasung

Viele Massengüter werden lose in Schiffsräumen bis zu 20 m hoch als Schüttgut transportiert. Häufig sind

gerade diese Güter von Vorratsschädlingen befallen.

Initiativen zu dieser Art der Begasung wurden zuerst in den USA unternommen. Es wurde ein Verfahren zur

Begasung von Schüttgütern entwickelt. Da die Gesundheitsgefährdung für das Schiffspersonal größer als bei

der Containerbegasung ist, mußten erst besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um eine solche

Begasung durchführen zu können.

Als Begasungsmittel eignet sich ausschließlich Phosphin. Der Erfolg stellt sich bei Fahrzeiten von

mindestens 10 Tagen ein. Diese Zeit steht auf See in der Regel zur Verfügung.

Die FRISIN-Anwendung hat bislang noch keine Zulassung für den In-Transit-Verkehr.

5.4.1.2. Im Hafen

Lange Liegezeiten der Schiffe im Hafen sind in EU-Ländern nicht erlaubt. Angelieferte Ware wird direkt in

Schuppen im Hafen eingelagert. Oft handelt es sich um sogenannte Börsen-Partien, d.h. Ware, die bis zu 15-

20 Jahren Liegezeiten erreichen kann. Das solch lange Liegezeiten zu einer Beeinträchtigung der Qualität der

Ware führt, kann nicht grundsätzlich bestätigt werden. Diese ist oft in besserem Zustand als neu geliefertes

Gut.

Eine Entwesung der im Hafen angelieferter Ware mittels PH3 (FRISIN) bietet sich an, um die Ware dann

entwest auf die Lagerhalter verteilen zu können.

5.4.2. Befall im Lager beim Importeur

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Der Befall ist stark von der Reinhaltung des Lagers abhängig. Laut der Hygieneordnung vom 1.1.1998 müssen neben Eingangskontrollen im Lebensmittel-Lager weitere Kontrollen der Ware (im Sommer 1-2 mal/Woche, im Winter mit geringerer Häufigkeit) sowie Monitoring durchgeführt werden. Die Ergebnisse sind laut Vorschrift zu dokumentieren. Würde die Lagerhygiene vorbildlich eingehalten, erübrigten sich häufig Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen. Nicht in jedem Fall wäre eine Begasung der Ware erforderlich. Eine punktuelle Behandlung, wie Vernebelung der Räume mittels Pyrethroiden oder insektizide Behandlung der Wände, wäre häufig ausreichend. Die wichtigste Grundforderung des Dienstleisters im Vorratsschutz ist eine Trennung der sauberen von der

schmutzigen Ware (Quarantänelager). Häufig ist gerade dies aufgrund von Platzproblemen beim Lagerhalter

nicht möglich. Generell ist jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Lagerhalter und dem

Dienstleister zur Koordinierung und Optimierung von Schädlingsbekämpfung, Lagerhaltung und

Produktqualität unbedingt zu empfehlen.

Zur Entwesung der Kakaobohnen und Haselnüsse ist die Begasung mittels Phosphin (FRISIN) zu

empfehlen. Obwohl die Begasung 48-96 h benötigt, ist dies ein vertretbarer Zeitraum, da die Entwesung an

Wochenenden durchgeführt werden kann. Die entweste Ware steht so montags zur Verfügung. Diese

Methode ist eine der kostengünstigsten Variante der Schädlingsbekämpfung und ist zudem noch

umweltfreundlich.

5.4.3. Befall im Lager beim Verarbeiter

Die kurzfristige Verarbeitung der schädlingsfreien Ware ist unbedingt zu empfehlen, um weitere Kosten

durch einen erneuten Schädlingsbefall zu vermeiden. Sogenannte schädlingsfreie Verpackungen unterstützen

den Schutz vor erneutem Befall. Sollte es dennoch zum Schädlingsbefall kommen, ist entsprechend der

gegebenen Ausgangsvoraussetzungen eine der in Tabelle 1 bzw. Tabelle 2 aufgeführten Verfahren

anzuwenden.

6. Ausblick

Die Entwesung sollte in Zukunft aufgrund der Marktpreise für Rohware und Schokoladenprodukte nicht

teurer werden. Die Begasung mit herkömmlichen Mitteln ist eine dezentrale Lösung, die das Produkt schont

und keine hohen Kosten verursacht.

Zentrale Lösungen wie Entwesunganlagen erfordern hohe Investitions- und Betriebskosten, und bedeuten

einen großen logistischen Aufwand, da die Ware zur Anlage transportiert werden muß. Das wiederum schlägt

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sich in erhöhte Kosten für die Ware und letztendlich das Finalprodukt nieder. So hätte der Befall von bereits

eingelagerter Ware die Löschung des Lagers, den Transport zur zentralen Entwesungsanlage und der sich

anschließenden erneuten Einlagerung zur Folge. Für bereits eingelagerte Ware ist demzufolge die dezentrale

Entwesung der zentralen Behandlung vorzuziehen.

Die Entwicklung eines Gases, das den Vorschriften bezüglich Verfahrenssicherheit und

Umweltverträglichkeit genügt, sollte vorangetrieben werden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelang

mit der Entwicklung von FRISIN. Dem Ziel, eine Minimierung des Einsatzes von giftigen Substanzen, kann

mit diesem Verfahren Rechnung getragen werden (GefStoffV § 16). Vorteile der neuen Technik ergeben sich

daraus, daß sogenannte "Ausgasungszeiten", die Zeit der Freisetzung des PH3 von seinen Trägerstoffen,

entfallen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem Wegfall von Trägerabfallstoffen sowie deren

unkontrollierter Freisetzung, deren Transport und Beseitigung. Für Lager- und Umschlagbetriebe ergeben

sich zudem Kosteneinsparungen durch wegfallende Transportkosten. Die damit verknüpfte Zeiteinsparung

sowie die Schonung des zu behandelnden Gutes (kein Abrieb, kein Bruchkorn etc.) sprechen für die neue

Technik.

Verfahren wie Kaltentwesung oder Entwesung in der CO2-Hochdruckkammer sind hochwirksam und

zeitsparend, der Investitionsaufwand ist jedoch sehr hoch. Andererseits stellt die Verpackung der Ware nach

der Entwesung in HDPE-Folie und der damit verbundene Schädlingsschutz ein Einsparungspotential dar.

Längere Liegezeiten sind möglich. Gegen die CO2-Entwesung spricht allerdings die angedachte

Emissionssteuer.

Zudem ist bisher nicht eindeutig geklärt, ob die Kaltentwesung einen negativen Einfluß auf die Qualität und

die Weiterverarbeitungseigenschaften hat.

Die Anwendung der Inertgase Stickstoff und Kohlenstoffdioxid haben sich besonders bei Haselnüssen

bewährt. Die Einführung einer CO2-Emissionssteuer läßt für die Zukunft Bestrebungen zum verstärkten

Einsatz von Stickstoff auch in der Kakaobohnen-Entwesung erwarten.

Bei der Betrachtung von physikalischen Methoden konnten auf dem Gebiet der Mikrowellen- und

Hochfrequenztechnik keine Ansatzpunkte gefunden werden, was nicht ausschließt, daß nähere

Untersuchungen Möglichkeiten der Nutzung aufzeigen könnten.

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7. Zusammensetzung der Befragtenstruktur und Informationsquelle

1. Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Braunschweig

Messeweg 11/12 38104 Braunschweig

Tel. 0531/2 99 36 02 Fax 0531/2 99 30 05 Ansprechpartner: Herr Dr. Bode - Fachgruppe für biologische Mittelprüfung

2. Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin

Königin-Luise-Straße 19 14195 Berlin

Tel. 0 30/83 04 25 00 Fax 0 30/83 04 25 03 Ansprechpartner: Leiter des Instituts für Vorratsschutz Herr Prof. Dr. Reichmuth

3. LCI Lebensmittelchemisches Institut des Bundesverbandes

der Deutschen Süßwarenindustrie e. V. Adamsstraße 52-54 51063 Köln

Tel. 0221/62 30 61 Fax 0221/61 04 77

Ansprechpartner: Herr Prof. Dr. Matissek, Stellv. Herr Burkhardt

4. Verein der am Rohkakaohandel beteiligten Firmen e. V.

Gotenstr. 21 20097 Hamburg

Tel. 040/23 60 16 32 Fax 040/23 60 16 10

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Dr. Wegner 5. YORKVILLE MANAGEMENTSERVICES, INC.

13 Starr Drive Rhinebeck, NY 12572-1507

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Tel. 001-914-876 5711 Fax 001-914-876 8728

Ansprechpartner: Herr Johann J. Scheu

6. Amtliche Pflanzenbeschau

Versmannstr. 4 (Schuppen 22,22c) 20457 Hamburg Tel.: 040/32 85 21 87

Fax 040/32 85 21 84

Ansprechpartner: Herr Dr. Schlieske, Herr Dr. Fischer 7. WMC Wilh. Meyer & Cons. GmbH Hamburg Cocoa Terminal

Rossweg 6-8 20457 Hamburg Tel. 040/74 04 08 0 Fax 040/74 03 112

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Dietrich Rammrath

8. Quast & Cons. GmbH & Co. Lagerhalter von Kakaobohnen und Haselnüssen

Am Sandtorkai 23/25 20457 Hamburg

Tel. 040/36 50 66 Fax 040/37 25 55

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Uwe Harms

9. Nestlè Deutschland AG

Lyoner Straße 23 60523 Frankfurt am Main

Tel. 069/66 71 22 14 Fax 069/66 71 32 50

Ansprechpartner: Herr Ernst H. Schäfer

10. Rösch und Moll Verarbeiter von Haselnüssen

Ballinstraße 12 12359 Berlin Tel. 030/68 98 09 20 (23)

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Ansprechpartner: Frau Düllick

11. Binker Materialschutz GmbH

Am Vogelherd 6 90571 Schwaig

Tel. 0911/5 07 50 11 Fax 0911/5 07 57 82 Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Binker

12. Automatische Walzenmühle Heiß GmbH

74921 Helmstadt-Bargen

Tel. 07263/68 36 oder 96 11 66

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Heiß 13. Detia Freyberg GmbH

Dr.-Werner-Freyberg-Str. 11 69514 Laudenbach/Bergstraße

Tel. 06201/708-0

Fax 06201/708 402

Ansprechpartner: Herr Zehe, Herr Dr. Benzing (Biologe) 14. Detia DEGESCH GmbH

69514 Laudenbach/ Bergstraße

Tel. 06201/7 08-4 10 Fax 06201/7 08 402

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Jeltsch

15. frunol delicia GmbH

Hansastraße 74 59425 Unna Tel. 02303/25 36 00 Fax 02303/ 1 26 71 Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Rinders

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(bei frunol delicia Delitzsch Herr Dr. Knipp) 16. Angermeier’s Schädlingsbekämpfung GmbH

Gyulaer Str. 7 90459 Nürnberg

Tel. 0911/44 55 39

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Hübner

17. S&A Service und Anwendungstechnik GmbH Bahnhofstraße 25

27419 Sittensen/Hamburg

Tel. 04282/9 32 00 oder 040/78 42 00 Fax 04282/93 20 40 oder 040/7 89 28 73

Ansprechpartner: Operations Manager Herr Dr. Böye

18. Horst Thums Automatisierungstechnik

Berliner Str. 21 63667 Nidda-Harb

Tel. 06043/31 28 Fax 06043/48 24

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Thums

19. ADIOS Schädlingsbekämpfung GbR

Deichbruchstr. 28 28207 Bremen

Tel. 0421/4 34 02 44 Fax 0421/44 39 57

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Kießler, Herr Hebert

20. CARBO Kohlensäurewerke GmbH & Co. KG

Sprudelstraße-Postfach 111 56653 Bad Hönningen

Tel. 02635/789 0 Fax 02635/789 10

Ansprechpartner: Herr Saal (Montage), Herr Doll (Wartung/Service)

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21. Martin Bauer GmbH & Co. KG

Vestenbergsgreuth

Tel. 09163/88-0 Fax 09163/8 83 12

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Finkenzeller

22. Sauerstoffwerk Friedrich Guttroff GmbH

OT Reicholzheim/Tauber 97877 Wertheim

Tel. 09342/2 92-0 Fax 09342/3 99 71 Ansprechpartner: Leiter der Anwendungstechnik Herr Tallafus

23. Messer Griesheim GmbH Krefeld / Vertriebszentrum Magdeburg

Berliner Chaussee 106 39114 Magdeburg

Tel. 0391/59 17-1 00 Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Schubert

24. Messer Griesheim GmbH Krefeld

Vertriebszentrum Berlin 14050 Berlin

Tel. 030/67 00 95 087 Ansprechpartner: Leiter der Anwendungstechnik/Lebensmitteltechnik Herr Remmel

25. Deutscher Schädlingsbekämpferverband e. V. Untere Straße 24 69514 Laudenbach/Bergstraße Tel. 06201/4 66 28 Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Voigt

26. NEUFORM International Lagerhalter von Haselnüssen/Haselnußkernen Ernst-Litfass-Str. 14 19246 Zarrentin (bei HH)

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Tel. 038851/510 Fax 038851/512 99 Ansprechpartner: Betriebsleiter Herr Frickmann, Herr Schloo (QS)

27. Rhienmühle Kakao GmbH & Co. Vermahler von Kakaobohnen Zur Rhienmühle 1 16833 Fehrbellin Tel. 0339/32 73 450 Ansprechpartner: Betriebsleiter Herr Küschler, Produktionsleiter Herr Nitschke

28. Linde AG

Seitnerstraße 70 82049 Höllriegelskreuth

Tel. 089/72 77-0 Fax 089/72 77 144

29. Georg Rügamer GmbH Suppengemüse-, Kräuterverarbeitung Aschenhofstr. 32 97525 Schwebheim

Tel. 09723/12 88 Fax 09723/52 94

30. KLENK, Heinr. GmbH & Co. KG Heilkräuterverarbeitung Aschenhofstr. 35 97525 Schwebheim

Tel. 09723/609-0 Fax 09723/609-40

Ansprechpartner: Geschäftsführer Herr Klenk

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8. Literaturverzeichnis

/1/ GORDIAN 1+2/86, Vorratsschädlinge und ihre Bekämpfung; Dr. Richard Wohlgemuth, BBA Berlin,

S. 17-19

/2/ Süßwaren Technik und Wirtschaft 4/96, Vorratsschutz bei Kakao; Dr. Cornel Adler, Sabine Prozell,

Matthias Schöller, BBA Berlin, S. 48-53

/3/ Schädlinge und ihre Bekämpfung, H. Engelbrecht und Ch. Reichmuth; Behr’s Verlag Hamburg 1997,

Gesetzliche Grundlagen, S. 112-115

/4/ Schädlinge und ihre Bekämpfung, H. Engelbrecht und Ch. Reichmuth; Behr’s Verlag Hamburg 1997,

Maßnahmen gegen Vorratsschädlinge, S. 103-110

/5/ Schädlinge und ihre Bekämpfung, H. Engelbrecht und Ch. Reichmuth; Behr’s Verlag Hamburg 1997,

Maximal zulässiger Rückstandswert, S. 130

/6/ Süßwaren Technik und Wirtschaft 10/83, Kampf der Kakaomotte; Manfred Dörnemann, S. 354-355

/7/ Süßwaren Technik und Wirtschaft 7-8/91, Bekämpfung vorratsschädlicher Insekten in der

Süßwarenindustrie; Dr. Richard Wohlgemuth, S. 306-308

/8/ Schädlinge und ihre Bekämpfung, H. Engelbrecht und Ch. Reichmuth; Behr’s Verlag Hamburg 1997,

Anwendungsmethoden, S. 137

/9/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 9/96, Bekämpfung mit arktischer Kälte; Verfasser unbekannt, S.

29-30

/10/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 5/98, Inerte Gase zur Schädlingsbekämpfung; Dr. Christoph

Reichmuth, S. 18-24

/11/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 12/95, Hitze und Kälte im Vorratssschutz; W. Raßmann, S. 11-

13

/12/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 9/95, Vorratsschutz bei gelagertem Getreide; Dr. M. Münzel, S.

21-25

/13/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 2/95, Der Vorratsschutz als lebendige Wissenschaft; Rüdiger

Plarre, Dr. Christoph Reichmuth, S. 28-30

/14/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 12/97, Ein kleines Molekül auf Erfolgskurs; Dr. Michael

Feldhege, S. 22-24

/15/ Schädlinge und ihre Bekämpfung, H. Engelbrecht und Ch. Reichmuth; Behr’s Verlag Hamburg 1997,

Stoffwechselstörer, S. 95-96

/16/ Süßwaren Technik und Wirtschaft 6/80, Pheromonfallen im modernen Vorratsschutz; Tomas Hoppe,

S. 34-37

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/17/ Süßwaren Technik und Wirtschaft 9/81, Schädlinge in der Süßwarenindustrie und ihre Bekämpfung;

H. H. Stratil, S. 351-353

/18/ GORDIAN 1+2/83, Über den Einsatz von Sexuallockstoffen bei der Kakaomotten-Bekämpfung; Dr.

L. Benzing, Vorratsschutz GmbH, Laudenbach, S. 20-21

/19/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 3/96, Befallsfrüherkennung mit Pheromonfallen, Einsatz im

Vorratslager und Betrieb; Dr. Cornel Adler, S. 19-22

/20/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 9/96, Falle auf „Herz und Nieren“ geprüft; Dr. Maja Pöschko,

S. 24-28

/21/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 7/95, Pyrethroide in der Diskussion; IVA-Jahresbericht

1994/1995, S. 26-27

/22/ Schädlinge und ihre Bekämpfung, H. Engelbrecht und Ch. Reichmuth; Behr’s Verlag Hamburg 1997,

Pyrethroide, S. 123

/23/ Der praktische Schädlingsbekämpfer 1/98, Bekämpfungsstrategien im Vorratsschutz; Reiner

Pospischil, S. 25-26

/24/ Pflanzenschutzmittelverzeichnis Teil 5, Vorratsschutz, Biologische Bundesanstalt für Land- und

Forstwirtschaft Bundesrepublik Deutschland, 46. Auflage 1998

/25/ Technische Regeln für Gefahrstoffe, Begasungen, TRGS 512, Biologische Bundesanstalt für Land-

und Forstwirtschaft, S. 40-52

/26/ Ergänzende Mitteilungen von Herrn Prof. Dr. Reichmuth, Institut für Vorratsschutz der Biologischen

Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft