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Thema: Extremsport V09 Verletzungen beim BMX Freestyle Alexander Rabanus Universita ¨tsklinik Bonn, Sigmund- Freud-Str. 25, 53127 Bonn, Germany E-Mail: [email protected] BMX Freestyle ist eine in den 1970er Jahren aus dem Bicycle Moto Cross entstandene Fun-Sportart. Wa ¨hrend BMX-Rennen seit 2006 in die Olym- pischen Spiele aufgenommen wur- den, wird BMX Freestyle außerhalb von Vereinen und Organisationen betrieben. Heute existieren weltweit zwei gro ¨ ßere Wettkampf-Events, die BMX Masters in Ko ¨ ln und die X-Games in den USA. Die assoziierte Industrie hat sich weitgehend unabha ¨ngig von der sonstigen Fahrradindustrie entwi- ckelt. Die Firmen werden u ¨ berwie- gend von Fahrern selbst betrieben. Im Laufe der Zeit haben sich ver- schiedene Disziplinen entwickelt: Half Pipe, Street, Park, Dirt Jump und Flatland. Diese Disziplinen kennzeichnen sich durch unter- schiedliche Arten und Schwere von Verletzungen und U ¨ berlastungs- scha ¨den. Der Vortrag gibt einen U ¨ berblick u ¨ber den BMX-Sport und die damit verbundenen Verletzungen. Es wird auf die speziellen Risiken der verschiedenen Disziplinen, die ha ¨ufigsten Verletzungsarten, deren Schwere, Pra ¨valenz und Pra ¨vention eingegangen. Hierzu wird die bestehende Literatur ausgewertet und mit eigenen Daten aus einer Online-Umfrage unter den Startern (175 Profisportler und 195 Amateure) der BMX-Masters 2011 in Ko ¨ln erga ¨nzt. BMX Freestyle ist eine vor allem im Bereich Half Pipe, Street, Park und Dirt Jump vergleichsweise gefa ¨hrli- che Sportart, bei der es zu schweren Verletzungen wie Frakturen und Lu- xationen der Extremita ¨ten oder des Achsenskeletts sowie zum Scha ¨del- Hirn-Trauma kommen kann. Die Disziplin Flatland ist weniger mit schwereren Akutverletzungen asso- ziiert, stellt aber einen hohen An- spruch an die koordinativen Fa ¨hig- keiten der Athleten. Ha ¨ufige U ¨ ber- lastungsscha ¨den betreffen hier die obere Extremita ¨t. Durch das konsequente Tragen von Schutzkleidung im Training und Wettkampf kann ein großer Teil der Verletzungen vermieden werden. doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.025 V10 Speedflying – Spektakula ¨rer, rasanter Flugsport Lukas Brandner*, P. Weninger UKH Lorenz Bo ¨ hler, Donaueschingenstr. 13, 1200 Wien, Austria E-Mail: [email protected] Einleitung: Speedflying ist ein erst vor wenigen Jahren in Frankreich entwickelter Flugsport, bei dem die Piloten auf Ski (bei gro ¨ ßeren Schir- men auch mittels Fußstart) mit ei- nem fallschirma ¨hnlichen Schirm Berge abfliegen. Das Flugverhalten ist charakterisiert durch hohe Geschwindigkeiten (bis 120 kmh) und geringe Gleitzahl. Die Gro ¨ße der Schirme reicht von 7m 2 bis 16m 2 Aufgrund der extrem hohen Fla ¨chenbelastung reagieren Speed- flyer schnell und radikal auf Steuerbewegungen. Bodennahe Flugmano ¨ ver und Kontu- renflug, meist in Regionen mit Hindernissen, sowie ‘‘Touch-and- go’’-Phasen sind fu ¨r den Sport charakteristisch. Methodik: Vergleich von Speedflying, Basejumpen und Para- gleiten bezu ¨glich Unfallursachen, Verletzungsmustern, Unfallvermei- dung und Ausbildung. Evaluierung eines kausalen Zusam- menhangs zwischen Risikobereit- schaft, Flugerfahrung und Unfa ¨llen mit Verletzungsfolge. Ergebnisse: In der Startphase ereig- nen sich die meisten Unfa ¨lle, gefolgt von Lande- und ‘‘Touch-and-go’’- Phasen. Als Unfallursachen sind in absteig- ender Ha ¨ufigkeit perso ¨nliche U ¨ ber- scha ¨tzung, Fehleinscha ¨tzung des Wetters, des Gleitwinkels und des Gela ¨ndes zu nennen. Die mo ¨gliche Reaktionszeit fu ¨r den Piloten sinkt mit dem Luftstand und der Zunahme der Geschwindig- keit u ¨ber Grund und der Sinkgeschwindigkeit. Am ha ¨ufigsten sind Verletzungen an der unteren Extremita ¨t. 2,3 Todesfa ¨lle pro Jahr werden in Osterreich, Deutschland und der Schweiz bei gescha ¨tzten 600 aktiven Athleten angegeben. Schlussfolgerung: Speedflying ist eine durchaus risikoreiche Sportart, wobei sich die Verletzungsmuster nicht wesentlich von Basejumpern oder Paragleitern unterscheiden. Der Großteil der Piloten hat bereits Erfahrung in anderen Flugsportarten. doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.026 106 27. GOTS-KONGRESS, 22.-23. JUNI 2012 IN SALZBURG - ABSTRACTS

Verletzungen beim BMX Freestyle

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27. GOTS-KONGRESS, 22.-23. JUNI 2012 IN SALZBURG - ABSTRACTS

Thema: Extremsport

V09Verletzungen beim BMX Freestyle

Alexander Rabanus

Universitatsklinik Bonn, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn, Germany

E-Mail: [email protected]

BMX Freestyle ist eine in den 1970erJahren aus dem Bicycle Moto Crossentstandene Fun-Sportart. WahrendBMX-Rennen seit 2006 in die Olym-pischen Spiele aufgenommen wur-den, wird BMX Freestyle außerhalbvon Vereinen und Organisationenbetrieben. Heute existieren weltweitzwei großere Wettkampf-Events, dieBMXMasters in Koln und die X-Gamesin den USA.Die assoziierte Industrie hat sichweitgehend unabhangig von dersonstigen Fahrradindustrie entwi-ckelt. Die Firmen werden uberwie-gend von Fahrern selbst betrieben.Im Laufe der Zeit haben sich ver-schiedene Disziplinen entwickelt:Half Pipe, Street, Park, Dirt Jumpund Flatland. Diese Disziplinenkennzeichnen sich durch unter-schiedliche Arten und Schwere vonVerletzungen und Uberlastungs-schaden.Der Vortrag gibt einen Uberblickuber den BMX-Sport und die damitverbundenen Verletzungen.Es wird auf die speziellen Risikender verschiedenen Disziplinen, diehaufigsten Verletzungsarten, derenSchwere, Pravalenz und Praventioneingegangen.Hierzu wird die bestehende Literaturausgewertet und mit eigenen Datenaus einer Online-Umfrage unter denStartern (175 Profisportler und 195Amateure) der BMX-Masters 2011 inKoln erganzt.

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BMX Freestyle ist eine vor allem imBereich Half Pipe, Street, Park undDirt Jump vergleichsweise gefahrli-che Sportart, bei der es zu schwerenVerletzungen wie Frakturen und Lu-xationen der Extremitaten oder desAchsenskeletts sowie zum Schadel-Hirn-Trauma kommen kann.Die Disziplin Flatland ist weniger mitschwereren Akutverletzungen asso-ziiert, stellt aber einen hohen An-spruch an die koordinativen Fahig-keiten der Athleten. Haufige Uber-lastungsschaden betreffen hier dieobere Extremitat.Durch das konsequente Tragen vonSchutzkleidung im Training undWettkampf kann ein großer Teil derVerletzungen vermieden werden.

doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.025

V10Speedflying – Spektakularer,rasanter Flugsport

Lukas Brandner*, P. Weninger

UKH Lorenz Bohler,Donaueschingenstr. 13, 1200 Wien,Austria

E-Mail: [email protected]

Einleitung: Speedflying ist ein erstvor wenigen Jahren in Frankreichentwickelter Flugsport, bei dem diePiloten auf Ski (bei großeren Schir-men auch mittels Fußstart) mit ei-nem fallschirmahnlichen SchirmBerge abfliegen.Das Flugverhalten ist charakterisiertdurch hohe Geschwindigkeiten (bis120 kmh) und geringe Gleitzahl.Die Große der Schirme reicht von7m2 bis 16m2

Aufgrund der extrem hohenFlachenbelastung reagieren Speed-flyer schnell und radikal aufSteuerbewegungen.

Bodennahe Flugmanover und Kontu-renflug, meist in Regionen mitHindernissen, sowie ‘‘Touch-and-go’’-Phasen sind fur den Sportcharakteristisch.Methodik: Vergleich vonSpeedflying, Basejumpen und Para-gleiten bezuglich Unfallursachen,Verletzungsmustern, Unfallvermei-dung und Ausbildung.Evaluierung eines kausalen Zusam-menhangs zwischen Risikobereit-schaft, Flugerfahrung und Unfallenmit Verletzungsfolge.Ergebnisse: In der Startphase ereig-nen sich die meisten Unfalle, gefolgtvon Lande- und ‘‘Touch-and-go’’-Phasen.Als Unfallursachen sind in absteig-ender Haufigkeit personliche Uber-schatzung, Fehleinschatzung desWetters, des Gleitwinkels und desGelandes zu nennen.Die mogliche Reaktionszeit furden Piloten sinkt mit dem Luftstandund der Zunahme der Geschwindig-keit uber Grund und derSinkgeschwindigkeit.Am haufigsten sind Verletzungen ander unteren Extremitat.2,3 Todesfalle pro Jahr werden in€Osterreich, Deutschland und derSchweiz bei geschatzten 600 aktivenAthleten angegeben.Schlussfolgerung: Speedflying isteine durchaus risikoreiche Sportart,wobei sich die Verletzungsmusternicht wesentlich von Basejumpernoder Paragleitern unterscheiden.Der Großteil der Piloten hat bereitsErfahrung in anderen Flugsportarten.

doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.026