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SOMMER 2013 MAGAZIN DER FERIENREGION EISACKTAL AUF DEM WEG MIT GENUSS Regionale Produkte aus Südtirol aktiv erleben SPORTLICHE ALMHÜTTENTOUR Radausflüge in allen Höhenlagen im Tal der Wege ARCHITEKTUR IM WANDEL Preisgekrönte Architektur im Wechselspiel

VIAE Sommer 2013

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Das Urlaubsmagazin des Eisacktals - Sommer 2013

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SOMMER 2013

Magazin dER FERiEnREgiOn EiSacktal

Auf dem Weg mit genussRegionale Produkte aus Südtirol aktiv erleben

sportliche Almhüttentour Radausflüge in allen Höhenlagen im tal der Wege

Architektur im WANDeLpreisgekrönte Architektur im Wechselspiel

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06 Tradition und Innovation Wie Architektur im Wechselspiel zwischen Alt und Neu lebendig bleibt.

12 Im Hochgebirge Auf 2.369 Metern ist nichts selbstverständlich: Die Bewirtschaftung der Tribulaunhütte am Tiroler Höhenweg.

15 Südtiroler Alltagskultur Der Aperitif ist in Südtirol nicht nur ein Getränk sondern mediterranes Lebensgefühl. Wie das Alltags-ritual entstand und wo man sich heute in Brixen trifft.

18 Radfahren im EisacktalEin bildhafter Überblick über die Möglichkeiten, mit dem Rad das Tal, seine Almen und Berge zu erleben.

20 Villnösser BrillenschafVon der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung einer ganz besonderen Schafrasse im Villnösser Tal.

22 Regionale Produkte erlebenWie bleibt der Apfel lange knackig, und warum ist der Almkäse so würzig? Der Erlebnisweg „Regionale Produkte und ihre Meister“ führt hin zu Apfelbauern und Almsennern.

24 Südtiroler QualitätshonigWarum der Honig unterschiedliche Farben hat, wie er gewonnen wird und was alles in ihm steckt – eine Stippvisite beim Bienenlehrpfad in Rodeneck.

26 Kurioses KlausenZwischen Klosterfelsen und Eisack: Das Künstler-städtchen und seine einzigartigen architektonischen Kunstgriffe.

28 Mixup›Erlebniswege im Eisacktal› Törggelen› Hochseilgarten in Sterzing› Wandern mit dem Kinderwagen

30 Festung FranzensfesteVom militärischen Sperrgebiet zum Ort der Kunst: Die kulturelle Eroberung der imposanten Festungsanlage schreitet voran. 

33 Eisacktal: Tal der Wege

34 InfoWissenswertes über Anreise, Klima und Verkehrs-verbindungen.

06 Architektonischer Brückenschlag: Preisgekrönte zeitgenössische Bauten im Eisacktal

22 Genussreicher Erlebnisweg: Zu Besuch bei Senner, Winzer und Kräuterbauer

12 Vom Leben unterm Tribulaun 26

Klausen und das schmalste Haus Tirols

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Gelebtes Brauchtum Der Bugglkorb ist der traditionelle Lastenrucksack der Bauern: Den stabilen Korb füllten die Landwirte am Berg mit allerlei Waren und transportierten sie so auf ihrem Rücken, dem „Buggl“. Das Flechten dieser Körbe war einst ein weit verbreitetes Handwerk in Südtirol. Zunächst wurden dafür Haselstauden gespalten, das Korbgerüst aufgebaut und dieses dann mit im Wasser eingeweichten Weiden umflochten. Heute sind es vorwiegend die Bergbauern, die diese Traditionen vor dem Vergessen bewahren. Sie pflegen nicht nur die Landschaft, sondern leben auch noch die Bräuche ihrer Heimat. So trifft man am Pfunderer Höfeweg in der Almenregion Gitschberg Jochtal noch auf einige Bauern, die alte Handwerkstraditionen beherrschen. Einen Einblick in das Leben am Bergbauernhof und den fast vergessenen Handwerkstechniken vermitteln zudem Themenwege in Lüsen und im Villnösser Tal.

Text: Doris Brunner Foto: Alex Filz

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Dialog zwischen Alt und Neu die neue grundschule von Sterzing fügt sich perfekt in die historische Umgebung rund um Pfarrkirche und deutschorden- haus ein und erhielt hierfür den Südtiroler architekturpreis 2011. Es ist dies nur ein Beispiel dafür, wie sich alte Bausubstanz und moderne architektur im Eisacktal harmonisch ergänzen.

Text: Doris Brunner

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Südtirol ist ein interessantes Labor für die Architektur, findet nicht nur Luca Zevi, Kurator des italienischen Pavillons der 13. Architektur-Biennale in Venedig. Es gilt, den Brückenschlag von Tradition zur Innovation zu schaffen – und in den letzten Jahren ist dies in der Architektur durchaus gelungen.

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E ine Grundschule in einem Wald aus entrindeten Baumstämmen, ein Designhotel in der Brixner Alt-stadt und Gewerbebauten als Büroskulpturen: Im

Eisacktal macht sich ein enormer Aufschwung in der Bau-kultur bemerkbar. In den letzten Jahren entstanden ver-mehrt Gebäude, die internationale Anerkennung genießen. Publikationen in renommierten Architekturzeit-schriften, Präsentationen auf der Architektur-Biennale in Venedig, Auszeichnung mit internationalen und regiona-len Preisen: Nicht nur Experten interessieren sich seit ge-raumer Zeit für die zeitgenössische Architektur im Land, auch in der breiten Öffentlichkeit wurde durch ungewöhn-liche Bauwerke das Interesse geweckt - verbunden mit zahlreichen Diskussionen, die nicht immer auf einer sach-lichen Ebene geführt werden. Einige Gründe für diesen Aufschwung liegen in der hohen Dichte an kompetenten Architekten im Land und der Aufgeschlossenheit der Bauherren. Die Knappheit an bebaubarer Fläche, die Enge und Steile der Täler erfordern eine besondere Sensibilität vonseiten der Architekten. Doch auch die Ansprüche an die Wohnqualität und die Anforderung einer hohen Energieeffizienz der Gebäude sind gestiegen. Die Entwicklung neuer Techniken und Bau-materialien haben zudem dazu beigetragen, dass sich heute anders bauen lässt. Der Brixner Christian Schwienbacher ist einer jener Ar-chitekten, die bereits Maßstäbe gesetzt haben. Sein Ent-wurf des Designhotels Pupp in Brixen, den er gemeinsam mit den ebenfalls aus Brixen stammenden „bergmeister-wolf architekten“ erarbeitet hat, wurde mit dem Südtiroler Architekturpreis 2011 ausgezeichnet. „Das Gebäude liegt an der Schnittstelle zwischen der historischen Stadt mit ihrer Häuserdichte und den Bauten des Stadtrandgebietes:

Es bildet somit eine Art Tor“, erläutert Christian Schwien-bacher die Ausgangssituation. Um der Kompaktheit der Stadt Rechnung zu tragen, erhielt das Hotel die Form eines Quaders – dessen drei Geschosse sich jedoch schubladen-artig gegeneinander verschieben. Dies lässt nicht nur einen leichten Anklang an die Erker der Altstadtgebäude aufkommen, „durch diese Verschiebungen entstehen zudem unterschiedliche Freibereiche im Inneren des Ge-bäudes, die es ermöglichen, jedem Gästezimmer seinen eigenen, nicht einsehbaren Garten oder Terrasse mitten in der Stadt anzubieten“, so der Architekt. An diesem Beispiel lässt sich erkennen, worauf gute Architektur heute achten muss: „Architektur ist immer eine Auseinandersetzung mit einem Thema und einem Ort, und schlussendlich hat Architektur auch eine Funk-tion. Entscheidend ist die Präsenz des Gebäudes an einem bestimmten Ort, für einen bestimmten Zweck, aus einem bestimmten Material. Je nach den Bedürfnissen und wel-che Aussage zu treffen ist, sieht dann auch die architekto-nische Lösung aus“, so Christian Schwienbacher. Einerseits muss die gewachsene Bautradition des Ortes bewahrt und gepflegt werden, andererseits muss aber auch Neues ent-stehen können. Nur im Wechselspiel zwischen Alt und Neu kann Architektur lebendig bleiben. Hierbei geht es nicht darum, Traditionen ungefiltert und unkritisch zu übernehmen – was zumeist in alpinem Kitsch endet. Es gilt vielmehr, sich mit Althergebrachten tiefgründig auseinan-derzusetzen, es neu zu interpretieren und somit in die heutige Zeit zu transportieren: „Würde man heute so bauen wie vor fünfzig Jahren wäre dies ein Rückschritt. Es geht in der Baukultur auch darum, eine Entwicklung anzu-stoßen – denn nur so bringt Architektur auch einen Mehr-wert“, meint Christian Schwienbacher.

Der Sitz des Unternehmens LignoAlp in Brixen ist nicht nur architektonisch innovativ, sondern auch umweltfreundlich: Es wurde mit dem Nachhaltig-keits-Zertifikat „KlimaHaus Work&Life“ ausgezeichnet.

Die Fassade des Stadthotels stellt eine moderne Anlehnung an die Erker der Altstadtgebäude Brixens dar; durch die Verschie-bung ergeben sich im Inneren uneinsehbare Gärten und Terrassen.

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Veränderungen hat es dabei schon immer gegeben: Jede Epoche hatte ihren eigenen Stil, und gerade im Ei-sacktal lässt es sich durch die Architektur der Jahrhunderte wandern: von mittelalterlichen Stadtkernen zum Barock- oder Renaissanceschloss, von authentischen Bergbauern-höfen zu Bauten im Stile des italienischen Rationalismus, von gotischen Kirchen zu Gebäuden im Bauhaus-Stil. Häu-fig stehen Architekten daher vor der Herausforderung, eine Verbindung zwischen historischer, häufig denkmalge-schützter Bausubstanz und modernen (Zu)Bauten einzu-gehen, wie beispielsweise bei der Festung Franzensfeste nördlich von Brixen oder bei der Bierbrauerei AH-Bräu in Franzensfeste. Für das Sanierungsprojekt der im 19. Jahr-hundert erbauten Festung beschlossen die Architekten Markus Scherer und Karl Walter Dietl, die besondere At-mosphäre der monumentalen Anlage zu bewahren: Um der Gewalt der Granitmasse eine nüchterne, fast leichte Form entgegenzusetzen, wählten sie für die neuen Trep-pentürme Sichtbeton, während die neuen, metallenen Zu-gangsstege an Stangen schweben. Ein vorbildliches Beispiel für eine zeitgerechte Sanierung, die unter ande-rem beim Internationalen Architekturpreis „best architects 2013“ mit dem ersten Preis prämiert wurde. Der Neubau der AH-Bräu befindet sich hingegen in unmittelbarer Nähe zur denkmalgeschützten Gaststätte „Sachsenklemme“ und tritt mit dieser in einen Dialog, der auch im Inneren

fortgeführt wird: Die Architekten Gerd Bergmeister und Michaela Wolf aus Brixen haben dafür unter anderem die traditionelle Südtiroler Stube neu interpretiert – mitsamt Täfelung, Eckbänke und Tische in Holz. Gar einige Unternehmen haben erkannt: Architekto-nisch interessante Gebäude können sowohl Anziehungs-punkt wie Markenzeichen sein. Neben der Eisacktaler Weinkellerei in Klausen, geplant vom Südtiroler Architek-ten Markus Scherer, punkten daher auch Gewerbebauten von renommierten Firmen mit ihrem Aussehen. In der Brixner Industriezone sorgt beispielsweise die smaragd-grüne Büroskulptur der weltweit tätigen „barth Innenaus-bau“, konzipiert von den Architekten Christian Schwien- bacher und Gerd Bergmeister, für Aufsehen – auch wegen der Kunstwerke am Bau. Der knapp 22 Meter hohe Silo-turm wurde von der Südtiroler Künstlerin Esther Stocker in eine schwarz-weiße geometrische Hülle aus Nitrolack gepackt. Und am neuen Verwaltungssitz zieht ein überdi-mensionale Polster aus Aluminium, die „Große Skulptur für kleinen Balkon“ des österreichischen Künstlers Hans Kupelwieser, die Blicke auf sich. Wenige hundert Meter weiter besticht ein weiteres Gebäude: eine gefächerte Holzkomposition als Sitz des Holzbauunternehmens Lig-noalp. Der vom Brixner Architekten Matteo Scagnol ent-worfene Holzbau wurde für die 13. Architekturbiennale 2012 in Venedig ausgewählt.

Die Grundschule im Sterzinger Moos wurde auf einem Floß erbaut, da der Grundwasser-spiegel in diesem ehemaligen Moorgebiet nur einen Meter unter der Bodenoberfläche liegt. ➤

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Insbesondere die öffentliche Verwaltung hat sich in Südtirol als Förderer zeitgenössischer Architektur hervor-getan: Bei öffentlichen Projekten setzten die politischen Entscheidungsträger eigenständige Schwerpunkte, wie beispielsweise bei der deutschen Grundschule Sterzing, geplant von „CeZ Calderan Zanovello architetti“ aus Brixen und Bozen. Wie das Hotel Pupp liegt auch dieses Gebäude an einer Schlüsselstelle, die viel Einfühlungsvermögen er-forderte - nämlich im Umfeld von historischen Gebäuden wie der Sterzinger Pfarrkirche und des Deutschordenhau-ses. Die Architekten verzichteten auf jegliche Hervorhe-bung, von Außen fügt sich das langgestreckte Haus gekonnt in die Umgebung ein. Und hat dennoch eine Be-sonderheit: Ein Vorhang aus entrindeten Baumstämmen, die zwischen der Bodenplattform und dem Dach einge-spannt sind, umhüllen die Schule. Weitere natürlich belas-sene Baumstämme sind frei verteilt und bilden einen künstlichen Wald, der das Morgenlicht filtert. Auch dies ein Bauwerk, das im Jahre 2011 mit dem Südtiroler Archi-tekturpreis ausgezeichnet worden ist. Der Brückenschlag zwischen Altem und Neuem ist gelungen, die neue Bau-kultur bahnt sich weiterhin ihren Weg durchs Eisacktal.

Kunst am Bau: Die „Große Skulptur für kleinen Balkon“ über den Firmen-eingang ist 600 x 50 x 240 cm groß und besteht aus aufgeblasenen Aluminium, gefertigt im Jahr 2005 vom österreichischen Bildhauer Hans Kupelwieser. ➤

Die Sanierung der Festung Franzensfeste erhielt den Internationalen Architekturpreis „best architects 2013“, den Architekturpreis für Bauherren „Dedalo Minosse 2011“, den „Architekturpreis der Stadt Oderzo 2010“ und eine Nominierung für den Internationalen Architekturpreis „Mies van Rohe“.➤

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Gut versorgt auf 2.369 metern Text: Renate Breitenberger Foto: Oskar Zingerle

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In den Bergen, behaupten Wanderer, schmeckt das Essen doppelt so gut. Das muss es wohl. Denn die Zuta-ten haben oft eine abenteuerliche Reise hinter sich. Einst versorgten Mulis, Menschen und Hubschrauber die Tribulaunhütte in Pflersch mit Lebensmittel. Heute tut dies eine Materialseilbahn. Strom und Wärme kom-men vom See nebenan. Wie Energieautarkie über der Waldgrenze fernab von Straßen funktionieren kann. „Sogsch, es blitzt glei?“. Daniela Eisendles Augen bli-cken skeptisch zum Tribulaun, um dessen Gipfel sich schon seit zwei Stunden finstere Wolken schlingen. Ein Gewitter kann sie jetzt nicht brauchen, nicht jetzt, wo ihr Schwiegervater eine Ladung Lebensmittel vom Tal hoch-schicken will. Das letzte Mal als der Blitz in die Drahtseil-bahn eingeschlagen hat, war die komplette Schaltung dahin. Die Seilwinde, die bis zu 500 Kilogramm Material transportieren kann, hat der italienische Alpenverein CAI vor zehn Jahren gebaut. Ihm gehört auch die Pflerscher Tribulaunhütte am Tiroler Höhenweg, die Daniela und ihr Mann Fabrizio führen. Daniela ist hier sozusagen aufge-wachsen. 2003 hat sie die Schutzhütte mit 19 Betten und 18 Lagerplätzen von ihren Eltern übernommen. Seit einem Jahr führt auch ein Klettersteig dorthin. Bis vor ei-nigen Jahren brachte noch ein Hubschrauber alles auf die 2.369 Meter hoch, auch das Holz und die Kohle zum Hei-zen. Gemüse, Fleisch und Brot trugen ihr Vater oder Fab-rizio vom Weiler Stein zur Tribulaunhütte – im Rucksack, 200 Mal zwischen Juli und September, zweieinhalb Stun-den Gehzeit. Bissiger Wind bläst in die Holzhütte der Seilbahnsta-tion. Draußen klatscht Regen in die Pfützen. Daniela blickt noch einmal hoch. „Probiern mirs decht.“ Sie legt das Funkgerät beiseite, drückt einen grünen und einen weißen Knopf und beobachtet den Draht, wie er spannt. 18 Minuten. So lange muss das Wetter halten. Es ist kalt an diesem Julivormittag. Hier sinkt das Thermometer schon mal auf minus 8 Grad. Daniela heizt fast den gan-zen Sommer über. In der Gaststube brennt Licht. Da ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz wegen der gro-ßen Entfernung nicht möglich ist, kommt der Strom über ein 14-Kilowatt-Wasserkraftwerkwerk in die Hütte. „Der Sandes-See“, sagt Daniela und zeigt hinters Haus, „ist Gold wert.“ Der See versorgt die Hütte auch mit Trink-wasser. Das Wasser wird durch ein Rohr ins Haus ge-pumpt. Das Abwasser landet in einer Sickergrube. Warmwasser gibt es nur zum Kochen auf dem Gas-, Ceran- und Holzherd. Keine Dusche. Eine blaue Kabine taucht am Horizont auf und bleibt vor der Holzhütte stehen. Daniela schnappt sich drei Hammen Speck, eine Holzkiste mit Kartoffeln und meh-rere Flaschen Rotwein und lädt sie in einen großen Schub-karren. Das alles kommt jetzt über die Stiege runter in den Keller. Den Abfall wird die Seilwinde wieder ins Tal brin-gen, wo er im Recyclinghof getrennt entsorgt wird. Der Wind hat sich gedreht. Hinterm Tribulaun lugt die Sonne durch. Aus der Gaststube riecht es nach Gemüse-suppe, Knödel mit Gulasch und Apfelstrudel. Mit Zutaten frisch aus der Materialseilbahn.

tribulaunhütte Daniela Eisendle undFabrizio Ballerini39040 Gossenass (BZ) Tel. +39 0472 632 470Mobil: +39 348 008 03 [email protected]

Die Schutzhütte ist geöffnet von Anfang/Mitte Juli bis Mitte/Ende September.

Telefonische Vormerkung erwünscht. 19 Betten und 18 Matratzenlager. Schlaf- sack ist Pflicht.

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tiroler höhenweg

Der Tiroler Höhenweg beginnt in Mayrhofen im Zillertal (A) und führt in einem Bogen über den Brennerpass durch die unberührten nördlichen Alpen Südtirols bis hin nach Meran.

Gesamtlänge: 130 Kilometer9.000 Höhenmeter im Aufstieg10.000 Höhenmeter im Abstieg

Der gesamte Tiroler Höhenweg kann in 13 Tagesetappen mit einer durchschnittlichen Streckenlänge von 10 km be-gangen werden. Eine ganze Reihe Zu- und Abstiegsmög-lichkeiten (Brennerpass, Obernberger Tal, Pflerscher Tal, Ridnauntal, Passeirer Timmelstal, Pfelderer Tal) machen es möglich, einzelne Teilstrecken oder eine verkürzte Ver-sion des Tiroler Höhenweges zu erwandern. Der Tiroler Höhenweg bewegt sich fast immer zwi-schen 1.600 und 3.000 Metern Höhe. Kondition, Trittsi-cherheit und eine geeignete Ausrüstung sind unbedingt erforderlich. Eine detaillierte Kompass-Karte mit zahlreichen Infos zum Tiroler Höhenweg ist beim Tourismusverband Eisack-tal erhältlich. Nähere Beschreibungen und digitale Karten auch auf www.tiroler-hoehenweg.info

Im Gebiet der Pflerscher Tribu-laune entdeckte der französische Wissenschaftler Dolomieu das nach ihm benannte Gestein – die Dolomiten.

Der gesamte Tiroler Höhenweg ist in 13 Etappen zu begehen, wobei in Schutzhütten als auch in kleineren Talorten übernach-tet wird. Mehrere Zu- und Abstiegsmöglichkeiten erlauben es, auch nur Einzelabschnitte zu erwandern.

Hier geht s zur Homepage des Tiroler Höhenweges

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Text: Doris Brunner

Alpine und mediterrane Lebensart verflechten sich im Eisack-tal: So gehört es mittlerweile zur hiesigen Alltagskultur, sich vormittags oder frühabends auf einen Aperitif zu treffen. Ein Ritual, das aus dem norditalienischen Raum stammt.

DOLCE VITA MIT HUGO

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Hugo nennt sich der wohl be-liebteste Aperitif-Drink in Südtirol, ein erfrischen-

der Mix aus Holundersirup, Soda, Prosecco, Limette und Minze. Dass dieser Drink vom Südtiroler Barkeeper Ro-land Gruber erfunden wurde, ist sicher kein Zufall: Der Aperitif ist Teil der mediterranen Lebenskultur, die im Ei-sacktal längst schon ihren Niederschlag gefunden hat. In Italien ist der Aperitif dabei nicht nur das Getränk selbst, sondern das Ritual, sich am späten Vormittag oder am frühen Abend auf einen Drink zu treffen. Aufgekommen ist dieses Stück Alltagskultur in Mailand: Vor über 150 Jahren wurde nämlich in Novara nahe der lombardischen Hauptstadt der Campari erfunden - für viele das Aperitif-Getränk schlechthin. Um die Jahrhundertwende schossen dann die Cafés und Bars wie Pilze aus dem Boden und mit

ihnen gewann die Kultur des Aperitifs immer mehr an Be-liebtheit. Ursprünglich sollte der Aperitif nur den Appetit anregen, doch nach und nach entfaltete er seine gesell-schaftliche Funktion: Man traf sich, um gemeinsam mit Freunden Neuigkeiten auszutauschen und den Alltag hin-ter sich zu lassen. Die Dolce Vita, das süße Leben genießen – dies lässt sich auch inmitten der Berge, wo im Tal immerhin der eine oder andere Olivenbaum im Terracotta-Topf den Garten umzäunt. Im Eisacktal hat man die mediterrane Lebensart gerne übernommen, zumindest deren angenehmen As-pekte. Und so trägt hier auch ein anderer beliebter Ape-ritif-Drink einen wohlklingenden Namen: Was nördlich vom Brenner recht nüchtern Aperol-Spritz genannt wird, heißt in Südtirol ganz verführerisch „Veneziano“ – be-nannt nach seinem Entstehungsort Venedig. Auch dies

HuGo Zutaten für 2 Drinks4 cl Holunderblüten-Sirup2 Stück Limette 4 Stück Minzblätter 300 ml Prosecco 2 Schuss SodawasserEiswürfel

Die Limetten vierteln, über dem Glas auspressen und die Limet-tenschalen ebenfalls in ein Sektglas geben. Holundersirup, Minzeblätter und Eiswürfel dazugeben, mit Prosecco und Sodawasser auffüllen.

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ein leichter Sommerdrink, bestehend aus bittersüßem Aperol, Prosecco oder Weißwein, Mineralwasser und Orangenscheiben. Serviert werden die feinperligen Hugos und Veneziani in bauchigen Weingläsern, schön garniert mit Minze, Limette oder Orangenscheiben. Das Auge genießt ja schließlich mit. Puristen bestellen sich hin-gegen lieber einen aromatischen Eisacktaler Weißwein oder spritzigen Prosecco zum Aperitif. Was jedoch nie feh-len darf: Häppchen aus der vielfältigen italienischen Anti-pasti-Palette. Entweder Oliven, Rohschinken- und Käse- brötchen, oder die „Bruschetta“, frisch geröstete Weiß-brotscheiben mit Olivenöl, Knoblauch und frischen Tomatenstückchen. So manche Weinbar in Brixen bietet auch kleinere Gourmetgerichte an, sodass der Aperitif gern mal länger andauert.

aBSOlUt lOUngE Albuingasse 2Junger Treff mit Lounge-Sesseln im Freien; an einigen Samstagvormit-tagen Live-Musik

adlERcaFé Adlerbrückengasse 9 Charmantes Café und stilvolle Wine-Bar, ausgesuchte Weine und kreative Häppchen

la HaBana Große Lauben 14 Gepflegtes Cafè und gediegene Weinbar unter den Lauben, feine Rum- und Zigarrenauswahl

Platzl Großer Graben 5Beliebter Treff im Altstadtzentrum, zeitweise Live-Musik

VinUS Altenmarktgasse 6 Ausgewähltes Weinsortiment, Gastgarten, zeitweise kleine Pasta-, Fleisch- und Fischgerichte

WEingalERiE Weißlahnstraße 10Bestes Weinsortiment, Gastgarten, wöchentlich kulinarisches Verwöhn- programm aus Bistro-Küche und zeitweise Live-Musik www.brixen.org

WOHin zUM aPERitiF in BRixEn?

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Almhüttentour im Almengebiet gitschberg JochtalMit dem Mountainbike von Mühlbach zur anratterhütte in Spinges und über Vals zurück.

Tourbeschreibung: Von Mühlbach auf dem Radweg Richtung Westen bis zum Gasthof Sonneck, hinter dem Gasthof der Markierung Nr. 9a bis zum Urlaubs-stöckl folgen. Straße weiter bergauf, bei allen folgenden Kreuzungen links halten und der Markierung blauweiß folgen. Ab dem Bild-Wetter-kreuz (1.357 m) den Schotterweg Markierung Nr. 9 entlang bis zur An-ratterhütte (1.814 m). Auf dem Rückweg nach 1 km bei der 1. Kreuzung links, bei der nächsten Kreuzung rechts und der Markierung rot-weiß folgen. Kurz talabwärts auf der Asphaltstraße und gleich links der alten Valser Straße (Markie-rung rot-weiß) folgen. Abfahrt bis Mühlbach entlang des Valser Tales.

Start- und Zielpunkt: Mühlbach Länge: 23 kmHöhenmeter: 1000 mDauer: 3-5 hSchwierigkeit: S2

Weitere Tourentipps: www.eisackbike.info

Bus, Bahn und leihfahrrad mit einer KarteMit der Bahn von Brixen nach Sterzing, sich dort ein Rad ausleihen und auf der Radroute Brenner-Bozen nach Brixen zurücktreten: Mit der bike-mobil Card können alle öffentlichen Verkehrsmittel des Südtiroler Ver-kehrsverbundes und ein Leihfahrrad genutzt werden. Die Fahrräder sind an den Verleihstationen der Bahnhöfe sowie in verschiedenen Außen-stellen mit der Kennzeichnung „Südtirol Rad“ erhältlich und werden auch dort zurückgegeben. Gegen einen geringen Aufpreis stehen bei vielen Radverleihen auch Elektrofahrräder zur Verfügung. Die Leihräder dürfen jedoch nicht mit der Bahn oder im Bus transportiert werden. Er-hältlich ist die bikemobil Card als Tageskarte, 3-Tageskarte oder 7-Tages-karte an den Bahn- und Busbahnhöfe, den beteiligten Radverleihen sowie den Tourismusvereinen. www.mobilcard.info, www.suedtirol-rad.com

Das Eisacktal hat sich in den letzten Jahren zur Bike-Region für jeden Anspruch entwickelt: Die Radroute Brenner-Bozen eignet sich für Frei-zeitradler und Kulturinteressierte, da sie in leichtem Auf und Ab dem Tal entlang führt, hin zu zahlreichen Kulturstätten, und die vier Südti-roler Städten miteinander verbindet. Der nahtlose Übergang zum Pus-tertaler Radweg bei Franzensfeste sowie dem Etschtal-Radweg in Bozen setzt Trekkingbikern dabei kaum Grenzen beim Fahrspaß. Für Mountainbiker hingegen bietet das dichte Netz an Forstwegen eine Vielfalt an anspruchsvollen Touren im Mittelgebirge oder hinauf auf die Alm, beispielsweise im Almengebiet Gitschberg Jochtal. Zahlreiche Verleihstationen an den zentralen Knotenpunkten sorgen zudem dafür, dass das eigene Rad zu Hause bleiben kann.

Hier lässt es sich radeln!

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Zart aromatisch, mit leichtem Wildgeschmack Text: Anita Rossi

Wenn Ende September die Schafherden von den Geisler Almen ins Tal zurückgetrieben werden, beginnen in Villnöss die Lammwochen. Das ganze Jahr über gibt es aber unter

der Marke „Furchetta“ Slow-Food-gekrönte Lammspezialitäten. Ein Ni-schenprodukt, das groß im Kommen ist. Historisch gewachsene gastronomische Tradition gepaart mit Spitzfindigkeit und Nachhaltigkeit: Im Villnösstal gibt es seit 2009 unter der Bezeichnung „Furchetta“ ein Vermarktungsprojekt des Vill-nösser Brillenschafs und schon länger eine Rückbesinnung auf diese alte, vom Aussterben bedrohte Rasse. Eine Bergschafrasse mit vielen Vorzügen: Für die Schafhalter der Dolomitengegend, weil sie wider-standsfähig und genügsam ist. Für die Gastronomie, weil sie eine be-sonders hochwertige Fleischqualität liefert, die nicht nur die verwöhnten Geschmacksknospen der Feinschmecker überzeugt. Selbst die Wolle des Brillenschafs wurde früher weitum als außerge-wöhnlich kostbar gepriesen. Heute ist das Rohprodukt „Wolle“ auf-grund der Standards der Textilindustrie wertlos, wird entsorgt oder bestenfalls verschenkt. Doch langsam regt sich Widerstand und die Nachfrage nach gesunden und ökologischen Stoffen wächst.

Wenn Oskar Messner in seinem ungewöhnlichen Villnösser Esslokal Pitzock in St. Peter Lammfleisch zubereitet, dann macht er das mit be-sonderer Überzeugung und zaubert Verführerisches. Einen Vorge-schmack? Geschmorte Lammstelze auf Kräuterrisotto, Gnocchi vom Vinschger Urpaarl mit Lammragout, Lammschinken mit Spargel im Frühjahr. Der passionierte Koch hat eine Vorliebe für heimische Pro-dukte und ist einer der drei Unternehmer, die hinter der Marke „Furchetta“ ste-hen. „Wir haben angefan-gen, das taleigene Lammfleisch nach unseren Vorstellungen zu veredeln und die Transportwege dabei so kurz wie möglich zu halten. Geschlachtet werden die Tiere in Brixen, eine Metzgerei unweit davon, in Vahrn, verarbeitet

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das Fleisch zu Lamm-Wurstwaren. In der Angebotspalette haben wir derzeit gekochten Schinken, vom Schlegel und vom Rücken und verfei-nert mit Bergkräutern, sowie Kaminwurzen, in Buchenrauch geräu-chert, und Salami. Auch gibt es ein Furchetta-eigenes feines Lammragout nach unserem Rezept“, erläutert Oskar Messner. Kaufen kann man die Produkte das ganze Jahr über im Dorfladen von St. Magdalena in Villnöss, das ein weiteres Furchetta-Gründungs-mitglied betreibt, und bei einigen ausgewählten Vertriebspartnern in Südtirol wie die Metzgerei Amort in Vahrn, Ahrntal Natur und Pur Süd-tirol. Auch Gourmetlokale von München bis Mailand werden damit beliefert. Messner kümmert sich ebenso darum, das Frischfleisch des Villnösser Brillenschafs in die Küchen der Südtiroler Sternegastrono-mie zu bringen und so die Begehrtheit des regionalen Erzeugnisses zu erhöhen. Konsequent nach der Bedeutung von „Furchetta“, einem der Gipfel der Geislergruppe, dessen suggestive Form einer Gabel gleicht. Im Herbst 2011 wurde das Villnösser Brillenschaf mit der Anerken-nung „Presidio Slow Food“ ausgezeichnet. Eine große Genugtuung für das Tal, das als einziges in der Provinz eine Tierrasse und ihre Erzeug-nisse mit diesem prestigevollen Titel geehrt sieht. Freilich, das ver-pflichtet zu noch mehr Qualität. So sind die zwei Furchetta-Köche nun dem Verband der italienischen Slow-Food-Köche beigetreten und wur-den Botschafter einer Philosophie, die Gutes aus der eigenen Heimat erhalten und gleichzeitig Neues damit ausprobieren will. Abgesehen davon, dass Fleisch vom Villnösser Brillenschaf fettarm und sehr zart ist, hat es, wie Lammfleisch überhaupt, gesundheitliche Vorteile. Wussten Sie, dass der Verzehr Orotsäure mit sich bringt, die für die Herzfunktion sowie für unsere Gedächtnis- und Lernleistungen förderlich ist? Ernährungswissenschaftler empfehlen Lammfleisch auf dem Speiseplan, auch wegen des Gehalts an Vitaminen und Mineral-stoffen: Vitamin A und Vitamine der B-Gruppe, Kalium, Zink, Eisen und

Folsäure. Diese machen das Fleisch zu einer kleinen Frischzellenkur für die roten Blutkörperchen. Die Heimat der ältesten Südtiroler Schafrasse liegt im Naturpark Puez-Geisler. Soviel ist sicher. Johann Messner ist seit fast 40 Jahren Schafzüchter in Villnöss und Mitglied des lokalen Schafzuchtverbands. Er erinnert sich, dass die Bauern früher das Brillenschaf schlicht „Vill-nösser“ nannten. Erst später tauchte der Begriff „Brillenschaf“ auf. Mit einher ging das wachsende Interesse für die Zucht dieser alten Rasse. Heute hat der Verband seine anfängliche Mitgliederzahl von 8 auf über 50 gesteigert. Allerdings sahen die Zahlen früher weit rosiger aus. Ein Schafbestand in Villnöss von 2.500 Stück um das Jahr 1950 misst sich kaum mit dem heutigen von knapp 500 Stück. Die Schafhaltung erlebt erst seit den letzten Jahren einen leichten Aufschwung in ganz Südtirol. Grund dafür ist die extensive Bewirtschaftung steiler Bergbauernhöfe. Zudem beansprucht sie weniger Zeit als Milchviehhaltung, und die Tiere befinden sich im Sommer auf der Alm - die Villnösser auf den Almen des Weltnaturerbes Dolomiten. www.furchetta.it, www.villnoess.info

DiE RaSSE „ViLLnöSSER BRiLLEnScHaf“ Entstanden ist sie im 18. Jahrhundert aus einer Kreuzung der heimischen Land-schläge mit dem Bergamasker und dem Paduaner Seidenschaf. Die typische dunkle Zeichnung um Augen und Ohren stammt vom Seidenschaf und vom Kärntner Brillenschaf, die damals beide zum Verkauf über die Alpen getrieben wurden. Diese besonders robuste Rasse mit ihrer guten Trittsicherheit im steilen Gelände ist mittlerweile auch in der Gegend von Villanders, Lajen und Afers und im nördlichen Raum der Provinzen Trient und Belluno verbreitet. Seit 1999 be-müht sich die EU durch Förderungen um die Erhaltung dieses besonderen Bergschafs.

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Vom Apfelgarten in den Weinkeller Lokale Produkte, ihre Herstellung und die Menschen dahinter kennenlernen: Dies ermöglicht der Erlebnisweg „Regionale Produkte und ihre Meister“ im Eisacktal, dem Tal der Wege.

Text: Doris Brunner Foto: Oskar Zingerle

Mal ehrlich: Was wissen wir wirklich über die Lebensmittel, die wir ver-zehren? Im Eisacktal ist es einfach und zugleich spannend, deren Ge-heimnissen auf die Spur zu kommen. Der Erlebnisweg „Regionale Produkte und ihre Meister“ führt nämlich direkt hin zu den Bauern, Sennern, Winzern, Imkern, Apfel- oder Kräuterbauern. Und diese zei-gen und erzählen bei spannenden Verkostungen, Führungen und Be-sichtigungen, warum der vor Ort produzierte Almkäse so würzig schmeckt oder wie der Apfel lange knackig bleibt. Somit lässt sich hautnah erleben, was die Produkte einzigartig macht und welche Geschichte(n) in ihnen stecken. Die kulinarischen Exkursionen des Er-lebnisweges sind in der Broschüre „Aktiv und genussvoll durch das Tal der Wege“ näher beschrieben; erhältlich ist diese bei den Tourismusver-einen vor Ort und beim Tourismusverband Eisacktal. www.eisacktal.com

❶ In den nördlichsten Weingärten Italiens rund um Brixen und Klau-sen wachsen die Trauben für die besten Weißweine des Landes: All-jährlich werden die Eisacktaler Winzer mit Preisen für ihre außerordentlichen Weine ausgezeichnet. Fruchtig, mineralisch, voll-mundig - die „Weißen“ haben es in sich. Und die Weinbauern ebenso: Es sind Charakterköpfe, mit viel Lust zum Experimen-tieren. Der Erfolg ihrer Weine gibt ihnen Recht. Führungen/Verkostungen in den Weinbergen, Kellereien und bei den Win-zern in Neustift, Brixen und Klausen, und Wanderungen ent-lang der Weinwanderwege.

❷ Wie ein schneebedeckter Berggipfel sieht er aus: der „Zieger“, ein kegelförmiger, pikanter Frischkäse aus Quark. So wie bei allen anderen Milchprodukten auch

hängt sein Geschmack wesentlich von der Qualität der Milch ab. In Sterzing und seinen Almen oder im Almengebiet Gitschberg-Jochtal ist diese ganz ausgezeichnet: Die Kühe grasen auf Bergwiesen in einer Höhe über 900 Metern und kennen Genmais nicht mal vom Hörensa-gen. Das Joghurt vom Sterzinger Milchhof oder der Almkäse Valler Gold sind wohl auch deshalb preisgekrönt. Wanderungen und Einblicke in die Almsennereien am Rosskopf bei Sterzing, im Pfitscher Tal, auf der Fane Alm und der Lüsner Alm. Führung in den Milchhöfen Sterzing (Jo-ghurtherstellung) und Brixen.

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❸ Viele Mythen ranken sich um die imposanten Kastanienbäume, die das Mittelgebirge des Eisacktals prägen. Mehrere hundert Jahre alt sind einige der Baumriesen mit dem borkigen Stamm. Unter den aus-ladenden, stimmungsvollen Blätterkronen zu wandern, ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Und die Früchte des Baums, die „Keschtn“, kom-men nicht nur beim Törggelen geröstet auf den Tisch: Die Köche rund um Brixen und Klausen verwenden sie auch für die Zubereitung von köstlichen Speisen, von der Kastaniensuppe bis hin zum Halbgefrore-nen. Wanderung entlang des „Keschtnweges“ vom Kloster Neustift bis Schloss Runkelstein (Bozen).

❹ Kamille beruhigt und ist entzündungshemmend. Und bei Wunden hilft eine Salbe aus Ringelblumen. Die Kräuterbauern in den Dörfern um Sterzing und Brixen wissen, dass für fast jedes Übel ein Kraut ge-wachsen ist. Sie bauen in ihren Gärten eine Vielzahl von Tee-, Würz- und Heilkräutern an und verarbeiten diese zu Salben, Tinkturen oder Tees. Das Wissen dafür haben sie von bekannten Bauernärzten, die früher mit ihren natürlichen Mitteln sowohl Mensch wie Vieh kurier-ten. Geführte Kräuterwanderungen in Spiluck bei Brixen, im Lüsner Tal sowie Besichtigung der Kräutergärten im Pfitsch- und Pflerschtal und in Barbian.

❺ Die Imker stellen nicht nur naturreinen Honig her, sondern wollen auch die Menschen über die komplexen Zusammenhänge zwischen Bienenvölker und Landwirtschaft informieren. In Rodeneck und Freien-feld zeigen sie auf Bienenlehrpfaden, warum die fleißigen Tierchen mehr sind als nur Honigproduzenten. Über die Imker und den Honig lesen Sie mehr auf S. 24. Bienenlehrpfad in Rodeneck und in Freienfeld bei Sterzing, auch geführte Wanderungen

❻ „Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern.“ Auf dem Apfelhochpla-teau Natz-Schabs zitiert man diese Weisheit besonders gern, denn hier reiht sich Apfelbaum an Apfelbaum. Golden Delicious, Jonagold, Gala oder Elstar holen die Obstbauern von August bis Ende Oktober von den Zweigen. Und wenn die knackigen Früchtchen nicht gleich ver-speist oder gelagert werden, verarbeitet man sie zu Apfelsaft, getrock-neten Apfelringen oder süßen Apfelstrudel. Geführte Wanderungen im Apfelhochplateau Natz-Schabs und Einblicke in die Obstgenossen-schaft Melix in Brixen

❼ Natürlich trägt das Villnösser Brillenschaf normalerweise keine Sehhilfe. Es hat seinen Namen von den charakteristischen dunklen Fle-cken rund um die Augen. Dies ist nicht die einzige Besonderheit des Tieres: Als Bergschaf grast es nur die feinen, würzigen Bergkräuter der Almen unterhalb der Villnösser Geisler. Dadurch wird das Fleisch be-sonders zart und sehr mild im Geschmack. Und die Wolle dieser ältes-ten Schafrasse Südtirols verarbeitet man in Villnöss zu warmen Filzpatschen oder handgewebten Teppichen. Mehr dazu auf S. 20. Wanderung zu den Weidewiesen, Besichtigung einer Naturwollwerk-statt und Degustationsmenü im Villnösser Tal.

Regionales auf dem Teller

Die Eisacktaler wissen, was sie an ihren lokalen Produkten Gutes haben. Aus diesem Grund widmen sie ihnen auch eigene Spezialitätenwoche oder kulinarische Genusstage:

Eisacktaler kost 08.–24.03.2013Sterzinger Joghurttage 07.07.–04.08.2013auf dem Weg mit genuss im tal der Wege 02.05.–14.07.2013 Weinkost „Vahrner Weis(s)e“ 05.07.2013, Vahrntreffpunkt Wein 26.07.2013, Brixner Lauben Barbianer zwetschgenwoche 08.–15.09.2013 mit Zwetschgenfest am 15.09.2013Sterzinger knödelfest 08.09.2013klausner gassltörggelen 21., 28.09. und 05.10.2013 Südtiroler Brot- und Strudelmarkt 04.–06.10.2013, Domplatz Brixen Südtiroler Speckfest 04. – 06.10.2013, Villnösskuchlkirchtig – gastronomische Wanderung rund um Brixen 01., 03., 04., 08., 10., 11.10.2013Sunnseitn apfelwoche 03. - 13.10.2013 mit Apfelfest am 13.10.2013, Natz-SchabsEisacktaler kastanienwochen 18.10. - 03.11.2013 keschtnigl 25.10. – 03.11.2013, Feldthurnswww.eisacktal.com

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Summ, summ, summ ... Summen rund um den Honig

40.000 Bienenvölker gibt es in Südtirol

15 – 20 kg Honig erntet ein Imker zirka pro Bienenvolk im Jahr

34 % Fruchtzucker sind im Honig enthalten

10 Millionen Blüten besuchen die Bienen, um den Nektar für 1 kg Honig zu sammeln

260 kg gesamtgewicht an Nektar, Wasser und Pollen schleppt ein Bienenvolk jährlich in den Bienenstock

max. 40° celsius sollte das Wasserbad heiß sein, um kristallisierten Honig zu ver- flüssigen

85 % der Nutzpflanzen werden von den Honigbienen bestäubt

weniger als 20 % darf der Wassergehalt im geschützten Südtiroler Honig betragen

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Warum der Südtiroler Honig unterschiedliche Farben hat und was alles in ihm steckt.

Vorsichtig schabt Josef Überbacher vom Lechnerhof in Rodeneck an der dünnen Wachsschicht, welche die Honigwaben versiegelt. Erste Tropfen dickflüssigen Honigs quellen daraufhin aus den prallen Zel-len. Der Imker stellt den Holzrahmen mit den Waben in die blitz-blanke Honigschleuder, die Zentrifugalkraft presst den gesamten Honig heraus. Gemächlich fließt der goldgelbe Strahl aus der Düse, tropft durch einen Filter in das darunter stehende Stahlgefäß. So na-turbelassen wie der Honig aus der Wabe kommt, füllt ihn Josef Über-bacher ins Glas: keine weitere Zusatzbehandlung, keine beigemengten Inhaltsstoffe. Der echte Südtiroler Honig ist ein reines Naturprodukt, hergestellt alleinig von den Bienen. Bei Sonnenschein sammeln sie den süßen Nektar aus den Blütenkel-chen und saugen den Honigtau von den Blättern, Nadeln und Zwei-gen der Bäume. Die Honigbienen reichern den Nektar dann mit körpereigenen Stoffen an und lagern ihn in den Wabenzellen im Bie-nenstock ab. Hier kann der Honig reifen, geschützt unter der Wachs-schicht, mit denen die Bienen ihre wertvolle Beute sichern. Nicht von ungefähr wird den gelb-schwarz gestreiften Tierchen beim Honig-sammeln ein besonderer Fleiß zugeschrieben: Für einen Kilogramm Honig müssen sie rund 10 Millionen Blüten besuchen, dabei legen sie eine Strecke von 150.000 Kilometer zurück – was einer vierfachen Erdumkreisung gleichkommt.

Mal glänzt der Honig rötlichbraun, mal gold-gelb. „Entscheidend für die Farbe

des Honigs ist der Nektar und dessen Zu-

s amm en-setzung

durch verschiedene Blüten“, erläutert Imker Willi Mutschlechner, der die Führungen entlang des Bienenweges in Rodeneck begleitet. So ist beispielsweise der Waldhonig, der aus Honigtau gewonnen wird, dunkelbraun und herb-mild im Geschmack, „man spürt die Harze raus“, erläutert der Imker. Blütenhonige wie jene vom Löwen-zahn, den Alpenrosen, Akazien oder Linden leuchten hingegen goldgelb. Um diese Sortenhonige zu erhalten, müssen die Imker mit ihren Bienenstöcken reisen – dorthin, wo im Mai der Löwenzahn blüht oder im Juli die Alpenrosen. Die häufigste Honigsorte im Ei-sacktal ist jedoch der Mischblütenhonig: Er besteht aus einer Viel-falt verschiedener Blüten und wird nicht von einer einzigen Hauptpflanze bestimmt. Über die Qualität des Honigs sagt die Farbe jedoch nichts aus. Nur einen Rückschluss lässt sie zu: „Je dunkler der Honig, desto höher ist seine antibakterielle Wirkung“, so die beiden Imker. Bereits seit Jahrtausenden lindert das altbe-währte Naturheilmittel kleinere Beschwerden wie Entzündungen, Verkühlungen oder Husten. In erster Linie ist naturbelassener Honig aber ein hochwertiges Nahrungsmittel. Er enthält etwa 200 Inhaltsstoffe, neben Frucht- und Traubenzucker auch wichtige Vita-mine, Mineralien und Fermente. Am Lehrbienenstand vom Lechnerhof mischt Josef Überbacher nun Honig mit Zitronensaft und Wasser, und stellt das erfrischende, selbstkreierte Getränk auf den Tisch. Daneben steht bereits ein Honig-glas mit goldfarbener Etikette und dem Qualitätszeichen Südtirol – es garantiert, dass der Honig von einheimischen Imkern gewonnen wurde und bestimmte Qualitätskriterien erfüllt. Der Honig im Glas hat bereits kristallisiert, etwas behäbig tropft er vom Messer. „Ein Honig muss kristallisieren! Dies beweist, dass er weder hitzebehan-delt noch pasteurisiert wurde“, erläutert der Imker, „nur kristallisier-ter Honig ist naturbelassen und enthält noch alle Inhaltsstoffe.“ Und wie zum Beweis setzt sich eine seiner Arbeitsbienen direkt auf den goldfarbenen Deckel des Honigglases. www.gitschberg-jochtal.com Allerlei Wissenswertes über das Leben der Bienen und die Verarbeitung von Honig und Bienenprodukten erzählen die Bienenwege in Rodeneck und Freienfeld. In Rodeneck führt ein Imker an verschiedenen Terminen entlang des Rundweges; besonderer Höhepunkt ist der Besuch des Bienen-hauses am Lechnerhof. Dank der Infotafeln kann der Bienenweg auch im Alleingang begangen werden.

Text: Doris Brunner Foto: Oskar Zingerle

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Die große kleine StadtText: Doris Brunner Foto: Oskar Zingerle

Burgfelsen und Fluss ließen der Stadt Klausen im südlichen Eisacktal nicht viel Raum. Die Enge zwang zu kuriosen archi-tektonischen Maßnahmen - und diese verleihen dem Künstler-städtchen seinen ganz besonderen Charme. Der höchste Wolkenkratzer, das größte Stadion, die breiteste Straße: Städte trumpfen heute gerne mit Superlativen auf. Nicht so im Künstlerstädtchen Klausen. Hier, wo sich das Eisacktal auf seine ge-ringste Breite zusammenzieht, blieb im Stadtkern nach wie vor alles beschaulich klein. Keine Spur von architektonischem Größenwahn oder Modernisierungswut, und das ist auch gut so.

Eine einzige, vier Meter breite Kopfsteingasse führt durch die Klaus-ner Altstadt, die allein den Fußgängern vorbehalten ist. Verwinkelte Wege zweigen davon ab, führen in noch engere Gässchen. Streckt man beide Arme seitlich aus, kann man dort beinahe die Häuser an beiden Seiten berühren. Ein Gefühl des Eingesperrtseins oder der Beklemmt-heit stellt sich jedoch nicht ein. Vielmehr fühlt man sich geborgen und beschützt. Als im 13. Jahrhundert der mittelalterliche Stadtkern erbaut wurde, erkämpfte man sich jeden Zentimeter. Der Eisack im Osten, der Burgfelsen des Klosters Säben im Westen und der Thinnebach im Süden: Die Natur ließ nicht viel Raum für eine Ansiedlung. Lediglich

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Das Stadtzentrum von Klausen wurde vom italienischen Club „I borghi piú belli d’Italia“ zu eine der schönsten Altstädte Italiens gekrönt.

Die stimmungsvollen Räume des Gasthauses „Zur Goldenen Rose“ mit der Rückwand aus Fels sind nur zu speziellen Anlässen geöffnet, beispielsweise an den „Langen Donnerstagen“ im Juli und August.

Auf dem „Heiligen Berg“ ober-halb von Klausen befindet sich das Kloster Säben, eine Benedik-tinerinnen-Abtei mit vier Kirchen.

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zwei Gebäudereihen bilden den Stadtkern von Klausen, eine geschlossene Häuserflucht aus schmalen, pastellfar-benen Fassaden. Die obere Häuserreihe verschmilzt geradezu mit dem Säbener Burgfelsen. Im ehemaligen Gasthof zur Goldenen Rose in der Unterstadt wächst der Fels sogar in die stim-mungsvollen Räume hinein. Eine Rückwand aus Stein, von der Natur erbaut. Von der Enge geprägt zeigt sich auch das Bischöfliche Zollhaus in der Oberstadt Nr. 67. Es schmiegt sich zwischen die Stadtgasse und dem steilen Weg, der zum Kloster Säben führt, und das Gebäude beinahe um-armt. Fast dreieckig ist deshalb der Grundriss des histori-schen Hauses, dessen Fassade mit zahlreichen Wappen- gemälden geschmückt ist. „Für die Häuserreihe zur Eisackseite hin musste der Boden hingegen erst dem Fluss abgerungen werden“, erläutert Stadtarchivar Christoph Gasser. Wo heute eine Fußgänger-promenade zum Spaziergang einlädt, schlängelte sich frü-her der Eisack entlang. Sein Schwemmmaterial bildete den Boden für diese Häuserzeile. „Der älteste Teil der Stadt wurde etwas tiefer erbaut, wie man an der Pfarrkirche er-kennen kann“, so der Stadtarchivar. Um in die Kirche zu gelangen, muss man einige Stufen hinabsteigen. Mit einem Superlativ kann sich die Kleinstadt Klausen dennoch schmücken: dem schmalsten Haus in ganz Tirol. Knapp drei Meter ist es breit; ein Puppenhäuschen, das sich irgendwie dazwischen gedrängt hat. Eine Haustür mit der Nummer 54, ein Sprossenfenster, darüber ein kleiner Erker. „Im alten Siedlungskern sind größere Gebäude die Ausnahme,“ erläutert Christoph Gasser. Manchmal legte man später zwei oder mehrere Häuser zu einem einzigen zusammen, wie beim ehemaligen Gasthof „zum Rössl“ am Tinneplatz. Lediglich ein leichter Knick in der Fassade lässt diese architektonische Verschmelzung erkennen. „Die Ge-schichte ist eben oft unscheinbar“, schmunzelt der Stadt- archivar. Aller Enge zum Trotz: Beinahe jedes Haus im Altstadt-kern besitzt einen Garten, in einigen wurde früher sogar Wein angebaut ist. Kurios dabei: In der oberen Häuserrei-hen muss man in den Dachboden hinaufsteigen, um in den Garten zu gelangen. „Die Enge war ausschlaggebend dafür, dass Klausen an dieser strategisch günstigen Posi-tion als Zollstation entstanden ist, und es auch ist diese Enge, von der Klausen jahrelang gelebt hat“, so Christoph Gasser. Und heute ist es diese Kleinräumigkeit, die den besonderen Reiz von Klausen ausmacht. Eine Stadt muss eben nicht unbedingt groß sein, um groß zu sein. www.klausen.it

kuLtur iN Der hANDWas bedeuten die Wappen an der Häuserfassade? Vor welcher Kir-che stehe ich gerade? In Klausen reicht ein Mobiltelefon mit Kamera und Internetverbindung, um in Sekundenschnelle die gewünschte Info zu erhalten. An 15 historischen Gebäuden sind nämlich kleine Tafeln mit QR-Codes angebracht, anhand denen der Besucher kos-tenlos allerlei Wissenswertes zu den Bauwerken vom Display seines Smartphones ablesen kann. Große Würfel verweisen ebenso auf den Standort der Kulturgüter, zudem sind alle historischen Gebäude auf einer neuen Homepage abrufbar: www.kgv-klausen.it

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VoN NATuR uND MENScH GEFoRMTSüdtirol verfügt über eine gepflegte kultur- und natur-landschaft, von der talsohle bis hin zu den almgebieten. im Eisacktal, dem tal der Wege, lässt sich diese auf ver- schiedene arten entdecken. Die kontrastreiche Kulturlandschaft des Eisacktals wurde nicht nur von der Natur, sondern auch von den Menschen ge-formt – und wird dies auch heute noch: Die Almwiesen wären längst schon überwuchert, würden die Bauern sie nicht jeden Sommer bewirtschaften. Und anstelle der Apfelhaine oder Weingärten würden Sümpfe und wildes Gestrüpp das Tal un-passierbar machen. Welche Menschen die Landschaft mitge-stalten, wie sie ihren Alltag leben und welche Spuren ihre Vorgänger hinterlassen haben, lässt sich bei Wanderungen oder Radtouren durchs Eisacktal erkunden. In der Broschüre „Aktiv und genussvoll durch das Tal der Wege“, samt ausführ-licher Karte, werden die erlebnisreichsten Wege im Eisacktal vorgestellt: Darin beschrieben sind 33 Rundwege in allen Hö-henlagen und 10 empfehlenswerte Winterwanderwege. Ent-lang der drei Erlebniswege erhält man einen Einblick in die Arbeit der ehemaligen Bergknappen in den unterirdischen Stollen der Eisacktaler Bergwerke, Bergbauern zeigen die alte Handwerkskunst des Fassbindens oder Filzens, und Senner führen vor, wie Graukäse hergestellt wird. Erhältlich ist die Broschüre bei den Tourismusvereinen vor Ort und beim Tou-rismusverband Eisacktal. www.eisacktal.com

DIE ETWAS ANDERE WEINVERKoSTuNGVom Weinkeller in die Stube: Das Eisacktal ist der ursprungsort des Törg-gelens, das als einfache Weinverkostung begann. Zuerst der noch fast gärende „Siaße“, auch Sußer oder Federweißer genannt, anschließend der „Sturm“ und nach einigen Wochen der „Nuie“ – so nennen sich die Entwicklungsstufen des neuen Weins, der ab Ende September das Weinfass verlässt. Verkostet wird der frisch gekelterte Rebensaft im Eisacktal beim tradi-tionellen Törggelen: Getörggelet hat man anfangs nur unter Berufskollegen, die im Weinkeller den neuen Wein kritisch beurteilten. Daher stammt wohl auch der Name „Törggelen“, der sich vom Lateinischen „torquere“ (pressen) ableitet und auf die Torggl, die Weinpresse im Kelterraum, verweist. Die Weinprobe verlegte man dann vom ungemütlichen, kalten Kellerraum in die Stube, begleitet von deftiger Bauernkost und Musik. Daran hat sich bis heute nicht viel verändert: Meist nach einem Spaziergang trifft man sich beim Bauern in einem Buschen-schank zum Törggelen, wo man sich neben dem neuen Wein auch die typischen Törggele-Gerichte wie Schlutzer, Surfleisch , Hauswurst, süße Krapfen und Kas-tanien auftischen lässt. Entstanden ist der Brauch des Törggelens im Eisacktal: Hier, im nördlichsten Weinbaugebiet des Landes, reichte der Wein mengenmä-ßig kaum von einer Ernte zur nächsten und somit wartete man schon sehnsüch-tig auf den Nachschub. Heimliche Hauptstadt des Törggelens ist Klausen, wo an drei Wochenenden Ende September/Anfang Oktober auch das „Klausner Gassltörggelen“ stattfindet: Die Altstadt verwandelt sich dabei in eine einzige große Törggele-Stube, zahlreiche Stände im Freien bieten neben Eisacktaler Wein auch typische Törggele-Gerichte an. (www.klausen.it)

Mit Karte im Innenteil:Die besten Tipps rund ums Wandern, Biken und Flanieren in der Ferienregion Eisacktal

Aktiv und genussvoll durch das Tal der Wege

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FREIRAuM ZWIScHEN BäuMEN Seine Grenzen austesten, Angst überwinden und sein Selbstbewusstsein stärken: Der Hochseilgarten ist ein ideales Lernfeld für Kinder und Erwachsene.Der Spielraum, in dem sich Kinder ausprobieren, Abenteuer erleben und ihre Gren-zen austesten können, ist in den letzten Jahren stetig geschrumpft. Auf den Spiel-plätzen wurden hohe Klettertürme und Sandboden durch niedere Spielgeräte und rutschfesten Belag ersetzt. Statt selbständig zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule zu gelangen, werden Kinder bis zur Tür begleitet. Freiräume wie Wälder oder Wei-her sind in den Städten Mangelware. Klar, jedes Elternteil will sein Kind vor Gefah-ren schützen, doch Pädagogen warnen auch vor all zu viel Risikovermeidung: Überbehütete Kinder können reale Gefahren schwer einschätzen und sind häufig motorisch eingeschränkter, weil sie wenig Körpererfahrung sammeln können. Ein Hochseilgarten bietet ein willkommenes Übungsfeld, nicht nur für Kinder: Hier kann man seine eigenen Möglichkeiten in einem geschützten Rahmen austesten – und wohl jeder kennt das Glücksgefühl, wenn man eine Herausforderung gut gemeistert hat. Zudem fördert ein Hochseilgarten die körperliche Koordinations-fähigkeit, den Gleichgewichtssinn und die Trittsicherheit. Der neue Hochseilgarten „Skytrek“ im Nordpark in Sterzing, bei der Umlaufbahn Rosskopf und damit in un-mittelbarer Nähe zum Stadtzentrum, bietet vielfältige Möglichkeiten, sich auszu-probieren: Auf den neun Parcours in der Höhe von drei bis zwölf Metern und den achtzig Plattformen an den Bäumen sind zahlreiche Hindernisse zu überwinden. Ein eigens geschultes Team begleitet auf Wunsch die Kinder, Familien oder Erwach-senen. www.skytrek.it

Mit dEM kindER- WagEn UntERWEgS Auf dem Apfelhochplateau Natz-Schabs werden Wanderungen mit Kleinkindern nicht zur Stolperfalle. Ein Kind krempelt das Familienleben vollstän-dig um – auch im Urlaub. Spontane Kletter-touren, Gipfelbesteigungen oder ausgedehnte Höhenwanderungen passen nicht mehr so wirklich ins Familienprogramm. Ganz auf Wanderungen verzichten müssen Eltern mit

ihrem Baby oder Kleinkind trotzdem nicht: Im Eisacktal gibt es genügend Wege, die mit einem Kinderwagen befahrbar sind, sodass die Kleinen nicht für längere Zeit im Kinderrucksack oder im Tragetuch mitgetragen werden müssen. Das Apfelhochplateau Natz-Schabs beispielsweise ver-fügt über eine Vielzahl von gut präparierten Wanderwegen, die auch mit Kinderwagen nicht zu einem ungewollten Hindernislauf werden bezie-hungsweise auch von jüngeren Kindern leicht begehbar sind. Die Wege sind häufig so verzweigt, dass der Spaziergang je nach aktueller Situation auch abgekürzt oder ausgedehnt werden kann – eine schnelle Rückkehr zum Ausgangspunkt ist mit Kleinkindern ja oftmals Gold wert. So bietet sich beispielsweise eine gemütliche Wanderung von Natz oder Raas hin zum Flötscher Weiher an, wo am dortigen Familienhotel ein leckeres Eis und ein großer Kinderspielplatz auf die Jüngsten wartet. Aber auch eine Runde entlang der Apfelgärten, die genügend Schatten spenden und wo sich jede Menge entdecken lässt, ist durchaus Kinderwagen-tauglich. www.natz-schabs.info

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Der Grödner Bildhauer Aron Demetz, Jahrgang 1972, führt die traditionelle Kunst der Holzschnitzerei auf zeitge-mäße Art weiter. Sein Augenmerk konzentriert sich dabei auf die menschliche Figur – hier die Skulptur „Metamorfosi I“, die bei der Landes-ausstellung 2009 unter dem Motto „Labyrinth::Freiheit“ in der Festung Franzensfeste zu sehen war.

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Text: Doris Brunner

Als im Jahr 1935 der Stausee am Fuß der Festung gebaut wurde, versank darin der Franzensfester Weiler Unterau und auch ein Teil der Festungsanlage wurde geflutet.

SkuLptureN StAtt

SoLDAteNVon der Verteidigungsanlage zum kunstort: in der Festung Franzensfeste waren seit Jahrhunderten Soldaten stationiert. nun haben kunst und kultur die als uneinnehmbar geltende Festung erobert.

Ein raumgroßes Schneckenhaus aus Metallplatten lockt den Be-sucher in das Innere der Festung Franzensfeste nördlich von Brixen. Ein Zeichen der Abwehr, der Zuflucht und des Schutzes, das den Entstehungsgrund der imposanten Verteidigungsanlage symbolisiert: Erbaut in den Jah-ren 1833 bis 1838, im Auftrag des Habsburgerkönigs Franz I., sollte die Festung einem Angriff der Soldaten Napoleons stand-halten und die wichtige Ver-kehrsverbindung über den Brenner sichern. Doch der Feind, der erwartet wurde, kam nicht. Und somit wurde die Festung auch nie in ein größeres Kampf-getümmel verwickelt. Später diente der weitläufige Gebäude-komplex als Lager für Waffen und Munition, zuerst dem öster-reichischen und nach 1918 dem italienischen Heer. Was einst zur Abwehr gebaut wurde, ist heute ein Ort der Be-gegnung. Nachdem die letzten Soldaten im Jahr 2003 abgezogen waren, verwandelte man das mi-litärische Sperrgebiet zur Stätte für zeitgenössische Kultur. Statt Kadetten und Kanonen beher-bergen die stimmungsvollen Räume seither Kunstwerke von internationalem Rang, beispiels-weise fand hier im Jahr 2008 die europäische Biennale für zeitge-nössische Kunst „Manifesta7“ statt. Renommierte Künstler aus dem In- und Ausland bespielen nun jeden Sommer mit ihren In-stallationen, Malereien, Videos und Objekten in wechselnden

Ausstellungen die Räume und Freiflächen der Festung. Doch auch Theater, Musik und Litera-tur zogen ein in die einst so sorg-sam bewachten Gemäuer: Auf dem ehemaligen Exerzierplatz ließ bereits der Popsänger Milow das Publikum rocken, und wäh-rend verschiedener Festivals für zeitgenössische Musik drang das Wummern von Bässen über die hohen Außenmauern. Die Kasematten mit ihren ab-geschabten Lärchenböden bilden hingegen eine geeignete Büh-nenkulisse für die Aufführungen von Theatergruppen und Perfor-mance-Künstlern. Insbesondere die Experimentierfreudigen lie-ben die Franzensfeste als unge-wöhnlichen Aufführungsort, der einen Dialog zwischen innovati-ver Gegenwartskunst und histo-rischem Ambiente ermöglicht. Dabei ist die Festung selbst bereits ein Kunstwerk: Imposant erheben sich die wuchtigen Gra-nitmauern und mächtigen Stein-quadern aus dem Erdboden. Unnahbar wirkt er zunächst, der riesige Komplex von über 65.000 Quadratmetern, aufgeteilt auf drei Ebenen: der unteren, mittle-ren und oberen Festung. Nach den Plänen der Südtiroler Archi-tekten Markus Scherer und Wal-ter Dietl wurden die Gemäuer behutsam saniert, sodass sie nichts von ihrer stimmungsvollen Atmosphäre verloren haben. Eine einfühlsame Instandsetzung, die mit bedeutenden internationalen Architekturpreisen ausgezeich-net wurde. Stahlbrücken über

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den tiefblauen Stausee verbin-den seitdem die einzelnen Ge-bäude und ermöglichen einen Rundgang durch die Festung. Aber nicht nur der Weg über das Wasser ist ein Erlebnis, auch der neu angelegte Aufgang zur mittleren Festung ist überwälti-gend: Ein vergoldeter Handlauf, ein Kunstwerk des Südtiroler Künstlers Manfred Alois Mayr, führt entlang des felsigen Stollens. Er erinnert an den Goldschatz der italienischen Nationalbank, der während des Zweiten Welt-krieges in der Festung versteckt war – 127,5 Tonnen Edelmetall, von denen nur mehr 25 Tonnen gefunden wurden. Der Handlauf, ausgezeichnet mit dem Südtiro-ler Architekturpreis für Kunst am Bau 2011, verführt zum Tasten, Greifen, Begreifen und Träumen. Ein Hauch von Poesie an einem eigentlich unwirtlichen Ort. Faszinierend auch der in Fels gehauene, unterirdische Trep-penaufgang, der die untere Fes-tung mit der oberen verbindet. 451 Stufen, welche die fast hun-dert Meter Höhenunterschied bewältigen. Eine schier unendli-che Treppenflucht, an dessen Mauern die hier stationierten Soldaten ihren Heimatort einge-ritzt haben. Warum sie hier waren und warum sie fortgingen – davon erzählt eine Daueraus-stellung, die abwechslungsreich und multimedial von der Ge-schichte dieser Verteidigungsan-lage erzählt. Heute noch ist die Franzensfeste die größte Festung im Alpenraum - doch anstelle von Soldaten haben Kunst und Kultur die als uneinnehmbar gel-tende Festung erobert. Zum Glück.

FESTuNG FRANZENSFESTE

Die Festung Franzensfeste kannvon Mai bis September erkundetwerden; die Dauerausstellungund einige Teile der Festungkönnen auf eigene Faust, auchohne Führung, von Mai bis Ende Oktober besichtigt werden.www.franzensfeste-fortezza.it

Die Dauerausstellung beschränkt sich nicht auf die Geschichte, sondern schlägt den Bogen zur Gegenwart. Auch die Zukunft der Festung wird dort thematisiert.

Die Ausstellung „50x50x50. Art Südtirol 2013“ bietet einen Ein- blick in das Schaffen Südtiroler Künstlerinnen und Künstler – zu sehen vom 13. Juli bis 1. Septem-ber 2013 in der Festung Franzens- feste.

AM KNoTENPuNKT

Die Festung Franzensfeste wurde an einem strategisch wichtigen Punkt erbaut – und liegt auch heute noch verkehrstechnisch äußerst günstig: Sie befindet sich direkt an der Radroute Brenner-Bozen und ist nur wenige Minuten von der Abzweigung hin zum Pustertaler Radweg entfernt, sodass sie auch von der Almenregion Gitschberg-Jochtal ohne weiteres mit dem Rad angefahren werden kann. Vom Bahnhof Franzensfeste ist die Anlage in 10-15 Minuten per Fuß zu erreichen; die Bushaltestelle befindet sich vor dem Eingangstor. Für jene, die mit dem Auto kommen, steht ein großer Parkplatz direkt an der Staatsstraße zur Verfügung.

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Sterzing und seine Ferientäler Mittelalterliches Stadtflair, Täler der Ruhe und hohe Berge: In Sterzing und seinen Seitentälern trifft sich die Lebendigkeit der Stadt mit der Stille der unberührten Natur. www.sterzing.com – [email protected][email protected][email protected]

Apfelhochplateau Natz-SchabsSonnig und ruhig, von einer herrlichen Bergkulisse umgeben:Auf dem herzförmigen Hochplateau lässt sich die Natur unterblühenden Apfelbäumen erleben. Aufgrund seiner zentralenLage ist das Apfelhochplateau auch der ideale Ausgangspunkt für ganz Südtirol.www.natz-schabs.info – [email protected]

Klausen und die Eisacktaler DolomitenDas Künstlerstädtchen Klausen mit seinem Klosterberg Säben und den beschaulichen Dörfer in der Umgebung: Hier liegt der Ursprung des Weinanbaus und des Törggelens; Tradition und bäuerliches Brauchtum werden authentisch gelebt. www.klausen.it - [email protected] - [email protected]

Almenregion Gitschberg JochtalWeite Almflächen, vier Bergbahnen, traditionell und modern zu-gleich: In der vielseitigen Almenregion Gitschberg Jochtal findet jeder sein ganz persönliches Wandervergnügen – mit Fernblick auf eine grandiose Bergwelt.www.gitschberg-jochtal.com – [email protected]@gitschberg-jochtal.com

Brixen und seine FeriendörferHier lassen sich Landschaft und Kultur in ihrer Vielfalt erleben: Erfrischend lebendig zeigt sich das mediterrane, mittelalterliche Brixen. Der Hausberg Plose sowie die Feriendörfer rundum verlocken hingegen zum Aktivsein im Freien. www.brixen.org – [email protected][email protected]

Villnösser TalRuhe und Erholung finden in einem der schönsten und ruhigsten Dolomitentälern. Wahrzeichen und Blickfang des Villnösser Tales ist die markante Geislergruppe, UNESCO Weltnaturerbe im Naturpark Puez-Geisler. Durch diese einzigartige Naturland-schaft zu wandern ist ein bleibendes Erlebnis für Groß und Klein.www.villnoess.info - [email protected]

Tal der Wege

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temperaturen*Monat Min. Max.

Januar -3,8 5,5Februar -1,4 9,1März 2,9 14,5April 7,0 18,6Mai 10,8 23,0Juni 14,0 26,7Juli 15,9 29,0August 15,4 28,4September 12,2 24,4Oktober 6,7 18,2November 1,1 10,8Dezember -2,9 5,9* Angaben in °C

anreise mit dem autoVon Norden kommend gelangen Sie auf der Brennerautobahn über Innsbruck und den Brennerpass (Autobahnaus-fahrten Brenner, Sterzing, Brixen-Nord/Pustertal, Brixen Süd und Klausen) direkt in die Urlaubsregion Eisacktal.

Mit dem zugHaltepunkte für sämtliche IC- und EC-Züge sind die Bahnhöfe Brenner, Franzensfeste und Brixen, die Regional-züge halten zusätzlich in den Bahnhöfen von Sterzing, Klausen und Waidbruck. www.bahn.de, www.rail.ch, www.oebb.at und www.trenitalia.itVon den Bahnhöfen bringen Sie – je nach Zielort – stündlich oder mehrmals am Tag verkehrende Zubringerdienste an Ihren Urlaubsort. www.sii.bz.it

Km-Entfernung und Zeitangaben für Bahnreisende bis/ab Brixen> Innsbruck 85 km ca. 1,5 h> Salzburg 270 km ca. 4,0 h> Wien 570 km ca. 6,5 h> München 245 km ca. 3,5 h> Stuttgart 450 km ca. 5,5 h> Dresden 800 km ca. 11,0 h> Brüssel 1050 km ca. 13,0 h> Zürich 400 km ca. 5,0 h

Mit dem FlugzeugDie nächsten Flughäfen liegen in Inns-bruck (ca. 85 km), in Bozen (ca. 40 km) und in Verona Villafranca (ca. 190 km).Mit dem ganzjährigen Bustransfer von den Low-cost-Flughäfen Bergamo, Verona und Innsbruck ist Südtirol bereits ab 25,– € zu erreichen.www.eisacktal.com

MobilcardMit der Mobilcard Südtirol besteht die Möglichkeit, mit den Verkehrsmitteln des Verkehrsverbundes sowie einigen Seilbahnen ganz Südtirol zu durchreisen und zu entdecken. Die Mobilcard ist in verschiedenen Tourismusvereinen im Eisacktal erhältlich.www.mobilcard.info

Impressumviae – Magazin der Ferienregion EisacktalEintragung am Landesgericht Bozen Nr. 02/2002 vom 30.01.2002

Für den Inhalt verantwortlich Willy Vontavon

HerausgeberTourismusverband EisacktalGroßer Graben 26A, I-39042 BrixenTel. +39 0472 802 232, [email protected]

kontaktTourismusverband EisacktalGroßer Graben 26AI-39042 Brixen (BZ)Tel. +39 0472 802 232Fax +39 0472 801 [email protected]

Über 300 Sonnentage im Jahr

Auflage46.900 deutsch / 34.900 italienisch

RedaktionDoris Brunner / Brixmedia GmbHRenate Breitenberger, Anita Rossi

ÜbersetzungUta Radakovich

Konzeption, Design und Fotoredaktion Mertz Ideas, Meran Tappeiner AG, Lana

Titelbild Südtirol Marketing / Max Lautenschläger

FotografieTourismusverband Eisacktal, Tourismusverein Gossensass, Oskar Zingerle, Alex Filz, Klaus-Maria Einwanger, Südtirol Marketing / Frieder Blickle, Weingalerie / Blickle, Peter Schatzer, Helmut Rier, Artprint, Marco Santini, Günter Richard Wett, Jürgen Eheim, Damiani-Holz & Ko AG, Festung Franzensfeste, Furchetta, Lodenmuseum Vintl, Andreas Marini, Acqua-rena / Mario Rabensteiner, Horst Oberrauch / Rotwild, Holger Mertz / Mertz Ideas

DruckArtprint GmbH, Brixen

A22

SS12

SS38

MeBoSS38

SS40

SS12

SS621

SS244

SS49

SS51

Timmelsjoch

Reschenpass

Brennerpass

STUTTGART

SALZBURGWIEN

CORTINAVENEZIA

STERZING

BRUNECK

LIENZBRIXEN

Jaufenpass

MERAN KLAUSENSCHLANDERS

Taufers i. M.

Stilfserjoch

HAMBURGBERLINFRANKFURTMÜNCHENKUFSTEININNSBRUCK

KEMPTENZÜRICHBREGENZLANDECK

BOZEN

Karerpass

Sellajoch

Kreuzbergpass

Autobahnausfahrt

TRIENTVERONAMAILANDVENEDIGMODENAROM

Bodensee

BERGAMO

A4BRESCIA

MAILAND

A22

VERONA

TRIENTA27

TREVISO

VENEDIG

A23

VILLACH

SPITTAL ANDER DRAU

TRIEST

CORTINADolomiten

BOZEN

MERAN

GLURNS

CHUR

VADUZ

BREGENZ

A3

ZÜRICH

LUGANO

BRUNECKSTERZING

A13

INNSBRUCK A10

A12

A95

MÜNCHEN

SALZBURG

ROSENHEIM

A22

SS12

SS38

MeBoSS38

SS40

SS12

SS621

SS244

SS49

SS51

Passo Rombo

Passo Resia

Brennero

STOCCARDA

SALISBURGOVIENNA

CORTINAVENEZIA

VIPITENO

BRUNICO

LIENZBRESSANONE

Passo Giovo

MERANO CHIUSASILANDRO

Tubre

Passo Stelvio

AMBURGOBERLINOFRANCOFORTEMONACOKUFSTEININNSBRUCK

KEMPTENZURIGOBREGENZLANDECK

BOLZANO

Passo Costalunga

Passo Sella

Passo Monte Croce

Uscita autostradale

TRENTOVERONAMILANOVENEZIAMODENAROMA

Lago di Costanza

BERGAMO

A4BRESCIA

MILANO

A22

VERONA

TRENTOA27

TREVISO

VENEZIA

A23

VILLACO

SPITTAL ANDER DRAU

TRIESTE

CORTINADolomiti

BOLZANO

MERANO

COIRA

VADUZ

BREGENZ

A3

ZURIGO

LUGANO

BRUNICOVIPITENO

A13

INNSBRUCK A10

A12

A95

MONACO

SALISBURGO

ROSENHEIM

BRIXEN

BRESSANONE

GLORENZA

Lago di Garda

Gardasee

Page 35: VIAE Sommer 2013

Mmmmh !

asiatische küchesushipizza

italienische küchesüdtiroler kücheeigene patisserie

weinbarpizza zum mitnehmensushi zum mitnehmen

catering

Altenmarktgasse 28/b Brixen, Tel. 0472 [email protected]

Kegeln nach Vormerkung: Dienstag bis Freitag 18-1 Uhr, Samstag 15-1 Uhr · Sonntag 14-1 Uhr

TIPP: Verbinden Sie einen Besuch im Restaurant mit einem Kegelabend in unserer Erlebniskegelbahn!

Einzigartige Genussvielfaltim Erlebnisrestaurant

365 Tage geniessen!

Küche täglich bis 14 bzw. bis 23 Uhr

Pizza täglich bis 14.30 bzw. 24 Uhr

... Candle-Light-Dinner . Geschäftsessen . Familienfeiern . Festessen . Jubiläen . Firmenfeiern . Geburtstagsfeiern ...

Page 36: VIAE Sommer 2013

Shopping bei Vielfalt und Qualität in der attraktiven Fußgängerzone mit ih-

ren bunten und Erker verzierten Bürgerhäu-sern, traditionsreiche Wirtshäuser und feine Gastronomie zur Verkostung traditionel-ler und mediterraner Gerichte, Wandern und Biken auf 2.000 m Höhe und Wohlfühl-programm für Körper und Geist - es gibt so vieles zu erleben in und rund um Sterzing. Der Rosskopf, Freizeitberg und Sonnen-terrasse der ehemaligen Fuggerstadt ist mit einer Seilbahn, nur 5 Minuten vom Stadt-zentrum entfernt, bequem zu erreichen und überrascht mit Naturerlebnis für Groß

und Klein und grandioser Fernsicht auf die prächtige Bergwelt Südtirols. Zum entspan-nenden Ausklang eines erlebnisreichen Ta-ges lädt die Wohlfühloase „Balneum“ ein: Baden im Freibad und Saunaschwitzen zwi-schen Pfitscher Naturstein und duftendem Zirmholz - so perfekt kann ein Tag enden.

INFO

Tourismusverein SterzingTel. +39 0472 76 53 [email protected]

Ein perfekter Tagin Sterzing Der Freizeitberg

I-39049 Sterzing Brennerstraße 12 Tel. +39 0472 765 521Tax +39 0472 767 949

www.rosskopf.comwww.facebook.com/freizeitbergrosskopf

Nur wenige Gehminuten von Sterzinger Stadtzentrum entfernt

Genuss-Parcours und kulinarische RundwanderungenBergkräutergarten

Aussichtsplattform am „Köpfl“ und Sonnenaufgangwanderungen

„Rossy-Park“ für kleine und große Tierliebhaber

www.balneum.sterzing.euTel. +39 0472 760 107

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