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Landesbeauftragter für Tierschutz des Saarlandes 2. Tätigkeitsbericht Mai 2015 bis April 2016 von Dr. Hans-Friedrich Willimzik

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Landesbeauftragter für Tierschutz des Saarlandes

2. Tätigkeitsbericht

Mai 2015 bis April 2016

von Dr. Hans-Friedrich Willimzik

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2. Tätigkeitsbericht des Landesbeauftragten für Tierschutz des Saarlandes - 2015/2016

Landesbeauftragter für Tierschutz des Saarlandes

2. Tätigkeitsbericht

Mai 2015 bis April 2016

von Dr. Hans-Friedrich Willimzik

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Der Landesbeauftragte für Tierschutz des Saarlandes (LTschB SL)

2. Tätigkeitsbericht 2015/2016

Sehr geehrter Herr Landtagspräsident Klaus Meiser,

sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer,

sehr geehrter Herr Umweltminister Reinhold Jost,

sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete,

als Landestierschutzbeauftragter des Saarlandes darf ich Ihnen hiermit meinen zweiten Tätigkeitsbericht für 2015/2016 überreichen.

Die Zeitspanne dieses Berichtes umfasst den Mai 2015 bis einschließlich April 2016.

Dieser Bericht wurde dem Präsidenten des saarländischen Landtages Herrn Klaus Meiseram 30. Mai 2016 überreicht.

Dr. Hans-Friedrich Willimzik

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InhaltsverzeichnisEinführung Seite 6Empfehlungen Seite 8

Bundesratsinitiative - gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung und Seite 10 Registrierung von Hunden und KatzenStrukturierung der saarländischen Tierheime Seite 12Kastration frei laufender Katzen Seite 14Fundtiere und verletzte Tiere Seite 16

Saarländischer Jugend-Tierschutz-Preis 2015 Seite 17Tierschutz in der Bildung Seite 19Tierschutz in der Ausbildung Seite 20Projekt "Naturnahes Köllertal" Seite 22

Die Wildvogelauffangstation in Püttlingen Seite 24Die Wildauffangstation in Eppelborn Seite 26Der Wolfsmanagementplan des Saarlandes Seite 27Stadttauben im Saarland Seite 28

Nutztiere im Saarland Seite 30Tierschutz in der Rinderhaltung Seite 31Die Schlachtung hoch tragender Rinder Seite 33Antibiotika in der Nutztierhaltung Seite 33

Die Schwanzamputation beim Schwein Seite 34Die Kastration beim Ferkel Seite 34Geflügelproduktion Seite 35Fischerei und Angelsport Seite 35

Versuchstiere und Tierversuche Seite 37Zirkustiere Seite 38Exotische Tiere Seite 39

Internetauftritt des Landestierschutzbeauftragten des Saarlandes Seite 40Tierschutz in den anderen Bundesländern Seite 40Besuch von Fortbildungen Seite 42Besuch von Veranstaltungen Seite 43Besuche tierschutzrelevanter saarländischer Einrichtungen Seite 43

Termine in den Ministerien Seite 44Kontakte mit Medien Seite 45Termine mit Behörden und Verbänden Seite 45Termine mit tierschutzrelevanten Betrieben Seite 45

Fahrstrecke Seite 45Ausblick Seite 46Erklärung Seite 47

Anhänge und Beilagen Seite 49

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Zwei "Deutsche bunte Edelziegen" im Wettstreit um die beste Position. Dieses Bild hatte ich in meinem ersten Tätigkeitsbericht eingefügt.

Ich bringe es nochmal, weil es für den Tierschutz in der Gesellschaft steht: "Widersprüchliche Interessen und Meinungen treffen ständig aufeinander."

"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt."

(Mahatma Gandhi)

Einführung

In der Welt hat sich einiges in den letzten 12 Monaten im Tierschutz bewegt. In Neuseeland wurde ein neues Gesetz in Kraft gesetzt, das die Tiere wie den Menschen als "fühlendes Wesen" bezeichnet. Im indischen Neu Delhi hat der Oberste Gerichtshof den Vögeln nicht nur die physische Möglichkeit, sondern auch das Recht zugesprochen, "fliegen zu dürfen". Der Richter stellte fest: "Mit Vögeln zu handeln, ist eine Verletzung ihrer Grundrechte."Ein Gericht in Argentinien sprach einem seit vielen Jahren in Argentinien lebenden Orang Utan "Menschenrechte" zu.

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In New York beschäftigte sich ein Gericht in dem viel beachteten Verfahren mit zwei Schimpansen und ihren Rechten. Beide Tiere dienten Tierversuchen in einem Universitätslabor auf Long Island.

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich auch im Tierschutz im Saarland, in der Bundesrepublik Deutschland und in der EU wieder einiges getan.

Gleichzeitig ist aber deutlich geworden, dass sich die politische und mediale Aufmerk-samkeit sich sehr intensiv einigen wenigen Themen widmet und darüber anderes schnell in Vergessenheit geraten kann.

Dennoch haben die letzten zwölf Monate gezeigt, dass der Zug "Tierschutz" Fahrt aufgenommen hat und dass auf immer mehr Gebieten etwas passiert. Hierüber möchte ich auf den nächsten Seiten versuchen, einen Überblick zu geben.

Auch in den Medien des Saarlandes nehmen die Themen Tiere, Umgang mit und artgerechte Haltung von Nutztieren und Heimtieren und allgemeine Tierschutz-fragen einen immer größeren Stellenwert ein. Das spiegelt sich im Bereich Television und in den Printmedien wider. Dabei vermisse ich manchmal etwas die sachkundige Aufklärung und die Vermittlung von Zielen.

Der Tierschutz fächert sich in die unterschiedlichsten Arbeitsgebiete auf. Jedes dieser Gebiete setzt sich wiederum aus verschiedenen Facetten zusammen. Es ist für den LTschB SL besonders wichtig, sein Augenmerk auf die eigene, aber auch auf die Aus- und Weiterbildung der verschiedensten Interessengruppen und auf die vorschulische, schulische und Erwachsenenbildung in der Bevölkerung zu legen.

Es ist von Wichtigkeit, dass alle, die an einem Projekt zusammenarbeiten, das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren. Tierschutz ist ein sehr emotionales Gebiet, auf dem alle als "Fachleute" gelten. Dennoch bedarf es der Einsicht und des ausdrücklichen Willens zum kooperativen Zusammenarbeiten im Sinne eines erfolgreichen und effektiven Tierschutzes zum Wohle der uns anvertrauten Tiere.

Auch in dieser zweiten Berichtsperiode hat mein Einsatz für den Tierschutz eine sehr breite Unterstützung erfahren. Hierfür möchte ich mich ganz besonders herzlich bedanken. Mein spezieller Dank gilt den Abgeordneten des saarländischen Landtages, den Medien, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Staatskanzlei, verschiedener Ministerien, öffentlicher und privater Institutionen und verschiedener Vereine und Verbände, die sich gemeinsam mit mir für den Tierschutz engagiert haben. Meinen Dank richte ich an alle diejenigen, die sich eingesetzt haben, aber auch an alle

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Bürgerinnen und Bürger, die hingeschaut haben, die auf Missstände hingewiesen und so zu einer Verbesserung im Tierschutz beigetragen haben.

Empfehlungen

Ich bitte es mir nachzusehen, wenn sich einige Empfehlungen beim Vergleich mit dem ersten Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres wiederholen. Sie müssen es tun, weil es ein ständiger Prozess ist, der uns wahrscheinlich auch noch weitere Jahre erhalten bleibt.

Ich bin davon überzeugt, dass wir auf einem richtigen Weg sind, dass wir im vergangenen Jahr einzelne Schritte dieses Weges zielstrebig gegangen sind. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass wir noch viel Geschlossenheit brauchen, die nächsten Schritte erfolgreich zu gehen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Ich empfehle der Landesregierung, für die nächste Legislaturperiode ein nachhal-tiges Tierschutzkonzept zu entwickeln, in dem für eine Legislaturperiode die Aufgaben und Ziele dargelegt werden. Eine vorausschauende und pragmatische Planung ist immer besser, als den Problemen hinterherzulaufen. Es freut mich, wenn einzelne Landtagsabgeordnete mit unterschiedlichen Projekten zum Thema Tierschutz in die Öffentlichkeit gehen und damit klare Signale setzen.

Ich fordere die Parteien des Saarlandes auf, sich im Vorfeld des Wahlkampfes Gedanken darüber zu machen, wie die Tierethik besser in unserer Gesellschaft verankert werden kann. Tierschutz sollte sich stärker in den Wahlprogrammen der Parteien widerspiegeln.

Ich empfehle dem Landtag, den im Sommer 2014 einstimmig gefassten Beschluss zur Initiierung einer Bundesratsinitiative zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen auf tierschutzrechtlicher Grundlage weiter tatkräftig zu unterstützen und mit dafür zu sorgen, dass diese Initiative noch in dieser Legislatur-periode zu einem erfolgreichen Abschluss in Berlin gebracht wird.

Ich empfehle der Landesregierung, bei den Regierungen der anderen Bundesländer dafür zu werben, dass gerade bei dem föderalistischen Prinzip in der Bundesre-publik ein einheitlicher Weg im Tierschutz gegangen wird. Hierzu zählt unter anderem auch, dass die Institution

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eines Landestierschutzbeauftragten / einer Landestierschutzbeauftragten in jedem Bundesland eingeführt wird.

Ich fordere die Landesregierung auf, sich im Bund für die Schaffung eines "Bundesbeauftragten für Tierschutz" einzusetzen. Hier bedarf es der Unter-stützung der anderen Bundesländer. Die Aufgabe dieser Institution wird es sein, dafür zu sorgen, dass der Tierschutz in der Bundesregierung ein deutlich größeres Gewicht erhält und notwendige Maßnahmen schneller umgesetzt werden. Weiterhin müssen die einzelnen Maßnahmen der Länder aufeinander abgestimmt werden, um über einen Erfahrungsaustausch zur gegenseitigen Harmonisierung beizutragen.

Ich empfehle der Landesregierung, den eingeschlagenen Weg für zentrale Tier-schutzstationen weiter zu beschreiten. Die aktuell geschaffene Wildvogelauf-fangstation in Püttlingen, die Nutztier-Auffangstation in Freisen, die Wildtierstation in Eppelborn sind die ersten richtigen Schritte und von daher zu begrüßen. Die "Schwanenstation" in Perl ist ein weiterer Schritt in diese richtige Richtung. Eine Auffangstation für Exoten wird hoffentlich noch folgen.

Ich empfehle dem Gesetzgeber, eine einheitliche Verordnung zum Umgang mit Fundtieren und verletzten Wildtieren zu erlassen, damit alle verantwortlich Handelnden, d.h. die Finder, die Fundbüros und Ordnungsämter der Städte und Gemeinden, die erstversorgenden Tierärzte, die Tierheime und die Tierschutzvereine und -organisationen die entsprechende Rechtssicherheit und Orientierungshilfe erhalten, die sie zukünftig bei ihrem Tun benötigen.

Ich empfehle den Institutionen und Verbänden des Tierschutzes im Saarland, den Konsens untereinander zu suchen und die Zusammenarbeit zu intensivieren. Frei nach dem Motto "Nur gemeinsam sind wir stark" wird man für den Tierschutz etwas erreichen und sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung mehr Gehör für unser Anliegen finden. Hierfür ist es allerdings notwendig, dass man bereit ist, in der vorausgehenden Sachdiskussion auch über den eigenen Tellerrand zu schauen, dass man bereit ist, anderen zuzuhören und auch andere Meinungen zumindest zu respektieren. Es bedarf einer Konsensfähigkeit, gemeinsame Ziele zu postulieren und mit gemeinsamen Kräften für ihr Erreichen zu arbeiten.

Ich empfehle der Landesregierung, ein Konzept zu erarbeiten, das die Themen Tierschutz und Tierethik in die Curricula der saarländischen Schulen und Vorschulen stärker aufnimmt und inhaltlich vollwertig umsetzt. Der Jugendtierschutzpreis des SL ist dabei

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ein richtiger Ansatz und hat mit seinem großen Erfolg bereits bewiesen, dass er ein richtiges Zeichen gesetzt hat.

Ich empfehle wiederum den Verbänden der Nutztierhalter in der Landwirtschaft, sich mit den Themen der Anbindehaltung von Rindern, den Problemen in der Milchviehwirtschaft, der Schlachtung hochträchtiger Milchkühe und der Amputation von Körperteilen bei Nutztieren weitblickend und konstruktiv auseinanderzusetzen.

Ich empfehle bezüglich des Tierschutzes vor allen Dingen der Bundesregierung mehr auf die Empfehlungen ihrer Fachkommissionen zu hören und stärker auf das Thema Vorbeugung zu setzen. Eine gezielte, gesetzlich vorgeschriebene Impfung am Beispiel der Blauzungenkrankheit wird auf jeden Fall wesentlich kostengünstiger sein als die nach Einschleppen der Erkrankung auftretenden Tierverluste und Leistungseinbußen sowie die notwendigen Handelsrestriktionen.

Ich empfehle den Verbänden und Institutionen, die für den Bereich Wildtiere und Jagd verantwortlich zeichnen, sich beim Thema Jagd und Jagdausübung mit dem Wertewandel in der Bevölkerung auseinanderzusetzen und ihn auch zu akzeptieren.

Ich empfehle den Verbänden und Institutionen, die für den Bereich Fischerei und Sportangeln verantwortlich sind, auf das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu reagieren und dem Tierschutz einen höheren Stellenwert zukommen zu lassen, als es landläufige Praxis ist. Inzwischen reagieren die Menschen sehr sensibel und in jedem Stand braucht es nur einige wenige schwarze Schafe, die den Ruf aller ruinieren. Es ist der Öffentlichkeit nicht verständlich zu machen, dass Angeln ein Sport ist, bei dem die Tiere um ihr Leben kämpfen müssen, damit wir Menschen unser Vergnügen haben.

Ich empfehle den Verbänden und Institutionen des saarländischen Tierschutzes, sich weiterhin engagiert, aber auch konstruktiv für alle Belange des Tierschutzes so beharrlich einzusetzen, dass die Maßnahmen zum Erfolg führen.

Bundesratsinitiative - gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen

Die "gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen" ist weiterhin das zentrale Thema beim Tierschutz von Hund und Katze.

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Der in einer Stückzahl von 60.000 Exemplaren aufgelegte Flyer zu diesem Thema wurde von mir bundesweit vor allem über die Tierarztpraxen an ein selektiertes Klientel fast vollständig verteilt! Er liegt in diesem Tätigkeitsbericht noch einmal als Anlage 1 (die allerletzten Exemplare) bei.

Anlässlich des Bundestierärztetages am 28. -30. Oktober 2015 in Bamberg wurde aufgrund meiner Initiative der Beschluss der deutschen Tierärzteschaft gefasst, eine bundeseinheitliche Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen zu fordern bzw. zu unterstützen. Die Wortmeldungen in der bearbeitenden Arbeitsgruppe waren einstimmig der Meinung, dass eine solche Forderung dringend notwendig und für einen praktizierten Tierschutz essenziell ist.

Am Freitag den 26. Februar 2016 hatte ich die Gelegenheit, auf der 21. Internationalen DVG-Fachtagung zum Thema Tierschutz in München einen Vortrag zum Thema "Praktizierter Tierschutz durch eine einheitliche Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen in der Bundesrepublik Deutschland" zu halten. Das Thema fand das Interesse der anwesenden Fachleute und wurde anschließend intensiv diskutiert.

Sogar auf der EU- Ebene hat eine klare Mehrheit der Europa-Abgeordneten die Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht gefordert. Am 26.2.2016 hat das Plenum des Europaparlaments in Brüssel erfolgreich über einen einheitlichen Antrag fast aller politischer Fraktionen abgestimmt. In diesem Antrag wird die EU-Kommission aufgefordert, eine Harmonisierung der Kennzeichnung und Registrierung von Heimtieren herzustellen. Ein Hauptargument in Brüssel war die Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier sowie der weiter zunehmende illegale Welpen-handel. Im Vorfeld war an dieser Abstimmung aus Deutschland insbe-sondere Tasso e.V. mit der interdisziplinären Expertengruppe (CAROdog/cat) beteiligt. Dieser Beschluss in Brüssel ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung, wobei festzustellen ist, dass etliche Länder in der EU deutlich weiter in ihrer Konzeption zu diesem Thema sind als unsere derzeitige Bundesregierung in Berlin.

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"Goliath" wartet sehnsüchtig auf ein neues Zuhause, auf "sein" Rudel.Wir brauchen keine Hunde aus Rumänien oder Weißrussland gewerblich zu

importieren, solange noch ein Hund hier im Tierheim leben muss.

Weiterhin wurden verschiedene Gespräche mit Verbänden und Institutionen auf der Landes- und Bundesebene geführt. Erfreulich ist dabei, dass die allermeisten Gesprächspartner die Wichtigkeit und die Notwendigkeit dieses Themas erkennen und ihre Unterstützung zusagten.

Zum gleichen Thema ist in Brüssel für den 21. und 22. Juni 2016 ein Seminar geplant, das sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen wird.

Aktuell begann im April 2016 die Planung für eine Tagung zum Thema: "Europa auf dem Weg zur verantwortlichen Heimtierhaltung - Anforderungen an eine bundesweite Rückverfolgung von Hunden und Katzen"

Diese Veranstaltung, bei der ich als Mitorganisator eingebunden bin, wird unter der Mitarbeit des Saarlandes - in der Vertretung des Saarlandes beim Bund in Berlin - am 6. September 2016 als Ganztagesveranstaltung stattfinden. Als Zielgruppe werden die Mitglieder des Deutschen Bundestages, die Tierschutz-referenten der Landesministerien, Kommunen und kommunalen

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Verbände, die Tier-ärzteschaft, die Tierschutzbeauftragten der Länder, die Tierschutzvertrauensleute und die Tierschutzorganisationen, Verbraucherschutzorganisationen und sonstige Entscheidungsträger eingeladen. Die Referentenliste ist hochkarätig besetzt und verspricht eine überaus interessante Veranstaltung.

Strukturierung der saarländischen Tierheime

An dieser Stelle soll zuerst den vielen, meist ehrenamtlichen Mitarbeitern in allen Tierheimen gedankt werden. Sie helfen tagtäglich mit ihrer Arbeit und ihrem persönlichen Engagement den ihnen anvertrauten Tieren und sorgen sich um sie.

Im Mai 2015 besuchte der Präsident des deutschen Tierschutzbundes, Herr Thomas Schröder, das Saarland und die saarländischen Tierheime. Auf meine Initiative hin kam es zu einem konstruktiven Gedankenaustausch zwischen dem saarländischen Umweltminister Herrn Reinhold Jost und Herrn Thomas Schröder mit dem Ergebnis, dass Gemeinsames für den Erhalt und die Verbesserung der saarländischen Tierheime zusammen erarbeitet werden solle.

Das Tierheim in Saarbrücken ist dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung durch das Umweltministerium des Saarlandes aktuell in die Lage versetzt, ein neues Hundehaus zu bauen. Nach Fertigstellung dieses Gebäudes wird sich hoffentlich die Situation bezüglich einer tierschutzgerechten Unterbringung der Hunde wesentlich verbessern.

Dramatisch verschlechtert hat sich dagegen die finanzielle Situation der beiden Tierheime in Homburg und in Niederlinxweiler. Wenn nicht im Laufe dieses Sommers eine konkrete und langfristige Finanzierung für beide Tierheime beschlossen wird, droht die Gefahr einer Insolvenz. Aus diesem Grunde habe ich in den ersten vier Monaten dieses Jahres eine ganze Reihe von Gesprächen sowohl auf Ebene der Landkreise als auch mit verschiedenen Bürgermeistern von Städten und Gemeinden geführt, um die Dringlichkeit des Problems vor Augen zu führen. An dieser Stelle möchte ich mich für die vielen konstruktiven Gespräche bei den verschiedenen Gesprächspartnern bedanken. Es ist aber festzuhalten, dass wir aktuell erst in der Phase der Problembewusstwerdung sind. Die Gespräche zur Problemlösung werden in den nächsten Wochen und Monaten schnell folgen müssen. Es ist dabei daran gedacht, über einen jeweiligen Konsortialvertrag, so wie ich ihn für das Tierheim Dillingen mit erarbeitet hatte, die Städte und Gemeinden mit "ihrem" Tierheim vertraglich zu verbinden.

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Der Vorteil liegt für beide Vertragsparteien klar auf der Hand. Die Tierheime erhalten die für sie notwendige finanzielle Absicherung, um den gesetzlichen Auftrag zur Unterbringung von Fundtieren, welcher eigentlich von den Städten und Gemeinden zu erfüllen ist, erfolgreich durchführen zu können. Die Städte und Gemeinden wiederum erhalten eine langfristige Planungssicherheit und gleichzeitig die notwendige Transparenz für die Erkenntnis, dass die von ihnen aufgewendeten Gelder auch sparsam investiert und nur sachgerecht verwendet werden. Es ist allen Fachleuten klar, müssten die Tierheime durch die öffentliche Hand selber betrieben werden, dass sich die Kosten zumindest verdoppeln würden.

Wenn wir uns mit dem Thema Hunde und Katzen im Saarland beschäftigen, muss auch darüber gesprochen werden, dass jedes Jahr eine nicht unerhebliche Zahl von Tieren aus dem entfernteren europäischen Ausland, aber auch aus nicht europä-ischen Ländern ins Saarland verbracht werden. Dabei ist klar zwischen zwei Vorgehensweisen zu unterscheiden:Wenn eine Privatperson im Urlaub sich eines Tieres vor Ort annimmt und am Ende des Urlaubs beschließt, dieses Tier für sich persönlich mitzunehmen, mit allen daraus entstehenden Konsequenzen, so ist dieses eine Art von Tierschutz, den ich uneingeschränkt gutheißen kann.Wenn aber durch Privatpersonen oder Vereine organisiert Tiere aus dem Ausland in großen Zahlen ins Saarland verbracht werden, teilweise unter einem erheblichen wirtschaftlichen Gewinn - über die Themen Gewerbe bzw. Steuer möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst sprechen - ist festzustellen, dass etliche dieser Tiere in relativ kurzer Zeit, da sie häufig weder sozialisiert noch auf ein menschliches Rudel konditioniert worden sind, schnell in einem saarländischen Tierheim enden. Dies hat nach meinem Verständnis nichts mit Tierschutz zu tun, da es in den Herkunftsländern nicht zu einer Lösung des Problems führt. Bei uns werden dagegen neue Probleme geschaffen. Auch dies ist eine Entwicklung, zu der sich alle Verantwortlichen im Tierschutz Gedanken machen und vor allen Dingen Lösungen finden müssen. Diese Tiere sind häufig aufgrund fehlender Voraussetzungen sehr schwer wieder zu vermitteln.

Ein Konsortialvertrag ist nicht nur für die Tierheime des Saarlandes, sondern darüber hinaus auch für alle Tierheime in der BRD eine Vorbildfunktion. Es ist zu wünschen, dass auch andere Tierheime diesen Vertrag mit ihren Landkreisen, Städten und Gemeinden entsprechend übernehmen. Die Tatsache, dass laut Deutschem Tierschutzbund ca. 2/3 aller deutschen Tierheime vor einer finanziellen Insolvenz stehen, kann nicht dem Ziel eines Landes entsprechen, das den Tierschutz im Grundgesetz verankert hat.

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Im Übrigen hatte die derzeitige Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag die Unterstützung der Tierheime und ihre finanzielle Entlastung beschlossen. Heute, 16 Monate vor den Bundestagswahlen, ist davon leider noch überhaupt nichts umgesetzt. Auch daran werden sich die Parteien messen lassen müssen.

Kastration frei laufender Katzen

Der Landwirtschaftsminister Christian Schmidt hat in seinem Tierschutzbericht, den er im Herbst 2015 veröffentlichte, festgestellt, es könne "erforderlich sein, den unkontrollierten freien Auslauf fortpflanzungsfähiger Haus- und Hofkatzen für einen bestimmten Zeitraum zu beschränken oder zu verbieten. Bei den betrof-fenen Tieren handelt es sich um entlaufene, ausgesetzte oder zurückgelassene Hauskatzen und deren Nachkommen."Dies ist soweit durchaus in Ordnung. "Es gebe in vielen Städten Kolonien herrenloser, verwilderter Katzen, die von Haus-katzen abstammen. Deshalb bestehe aus Gründen des Tierschutzes Handlungs-bedarf." So wird der Minister von Bild-online am 18.11.2015 zitiert.

Diese drei werden genau beobachten, was die Bundesregierung im Tierschutz tut.

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Die notwendige Konsequenz, über eine bundeseinheitliche Kennzeichnung und Registrierung von Katzen die Verantwortung der Tierschützer zu erhöhen und die Rückführung dieser Katzen zu erleichtern, spricht der Minister leider nicht. Auch nicht darüber, welche Möglichkeiten das Bundesministerium ansonsten hat, dieses Problem anzugehen. Für sich selber sieht er keinerlei Handlungsbedarf! Vielmehr fordert er die Bundesländer auf, entsprechend aktiv zu werden, falls Handlungsbedarf besteht. Auch so kann man Politik machen!

Seit vielen Jahren engagieren sich im Saarland viele Vereine und Einzelpersonen, wenn es zu einer lokalen Ansammlung von herumstreunenden Katzen kommt. Diese werden eingefangen und einer Kastration bzw. einer tiermedizinischen Grundversorgung zugeführt. In der Regel werden die Tiere nach dieser Kastration wieder an der gleichen Stelle ausgesetzt. Dieses Engagement der verschiedenen Vereine und Einzelpersonen ist überaus zu begrüßen, will man doch mit diesen Maßnahmen eine explosionsartige Vergrößerung der Katzenpopulation verhindern.

In der Vergangenheit wurden im Saarland in den Jahren 2014 und 2015, finanziert durch das Umweltministerium des Saarlandes und organisiert durch die Tierschutzstiftung des Saarlandes, jeweils ein Katzenkastrationsprojekt mit einem finanziellen Aufwand von 50.000 € durchgeführt. Das Ergebnis des Projektes aus 2014 habe ich in meinem ersten Tätigkeitsbericht dokumentiert. Das Ergebnis des zweiten Projektes wird wahrscheinlich demnächst veröffentlicht.

Das Thema "Kastration frei laufender Katzen" wird nicht nur im Saarland kontrovers und emotional diskutiert. Tatsache ist, dass immer wieder Orte mit Problemen entstehen, so genannte "hot spots". Dort kommt es zu einer Ansammlung von Freigängerkatzen und verwilderten Katzen, die meistens von einer oder mehreren Anliegern gefüttert werden. Irgendwann wird von der umliegenden Bevölkerung diese Ansammlung nicht mehr toleriert, kommt es doch meistens bei den vorhandenen Katzen zu einer Häufung von Krankheiten und auch der Befürchtung, dass sich Zoonosen ausbreiten können. Meist erfolgt ein punktueller Stimmungs-umschwung und sofortige Hilfe wird von der anwesenden Bevölkerung gefordert. Leidtragende sind vor allen Dingen die Tiere, aber auch die Tierschutzvereine und Ordnungsbehörden, die sich häufig einem unlösbaren Problem gegenübersehen.

Zukünftig wird es notwendig sein, dass sich alle Fachleute, am besten die Vertreter des saarländischen Städte- und Gemeindetages mit den

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Vertretern des Tierschutzes, an einen Tisch setzen und ein Lösungskonzept erarbeiten. Dieses wird von den Verantwortlichen, dann unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten, umgesetzt. Sicher ist aber, dass eine generelle rechtlich verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Katzen, wie sie durch den Landtagsbeschluss des Saarlandes bereits im Sommer 2014 beschlossen wurde, dieses Problem in weiten Bereichen erheblich minimieren wenn nicht sogar langfristig lösen wird.

Wenn es mittelfristig nur noch gekennzeichnete Katzen gibt, kann jede, wenn sie an einem Hot Spot gefangen wird, sofort dem Besitzer zugeordnet und ihm wieder zugeführt werden. Dabei ist es dann die individuelle Entscheidung einer Gemeinde, ob sie den Besitzer für die entstandenen Kosten in Regress nimmt. Hat das weibliche Tier durch den unbeaufsichtigten Freilauf für Nachkommen gesorgt, ist hierfür der Besitzer des Muttertieres in die Verantwortung zu nehmen.

Fundtiere und verletzte Tiere

Leider scheinen sich im ersten Quartal 2016 bei verschiedenen Städten und Gemeinden im Saarland wieder "Interpretationsprobleme" eingestellt zu haben, welche Tiere als Fundtiere gelten und wer für die Notfallversorgung dieser Tiere verantwortlich ist. Deshalb an dieser Stelle noch einmal eine Klarstellung:

Wenn einem Tierarzt ein verletztes Tier zur Versorgung vorgestellt wird, sollte bei Hunden, Katzen und sonstigen durch Menschenhand gehaltenen Tieren davon ausgegangen werden, dass es sich immer um Fundtiere handelt. In diesem Zusammenhang hat das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes ein wegweisendes Urteil (AZ: 5 K 593 / 12) erlassen, wonach auch eine Rotwangenschildkröte als Fundtier zu betrachten ist.

Die Kostenübernahme der Versorgung von Fundtiere durch die Gemeinde ist gemäß dem Fundrecht nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) zu erfüllen.

Fundtiere sind entlaufene Tiere, deren Besitzer unbekannt ist. Sie unterliegen dem Fundrecht, woraus sich auch die Verantwortlichkeit der zuständigen Fundbehörde für die Unterbringung und Versorgung dieser Tiere ableitet. Es handelt sich bei Fundtieren um Hunde und Katzen, aber auch zunehmend um kleine Heimtiere wie Kaninchen Frettchen und selbst Schildkröten. Bei diesen Tieren geht der Gesetz-geber davon aus, dass sie aus der menschlichen Obhut entwichen sind.

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Der Finder muss die Behörde über den Fund in Kenntnis setzen. Für diese Fälle habe ich die Einführung eines einheitlichen "Fundtier-Formulars" initiiert. Hierauf sind alle notwendigen Angaben zusammenfasst. Dieses Formular wird durch die Tier-ärztekammer des Saarlandes und den Deutschen Tierschutzbund Landesverband Saar e.V. veröffentlicht. Es kann auf der Internetseite www.tierarzt-saar.de und der Homepage des Landesbeauftragten für Tierschutz heruntergeladen werden.

Die Erstattungspflicht der Gemeinde im tierärztlichen Bereich ist beschränkt auf die Kosten einer unaufschiebbaren tierärztlichen Behandlung und die Kosten für eine artgemäße Fütterung und Pflege sowie eine verhaltensgerechte Unterbringung. Alle anderen Maßnahmen sollten vorher mit dem Ordnungsamt abgesprochen werden.

Ziel des Fundtierformulars ist es, langfristig eine bessere Datenerhebung zur Erfas-sung aller Fundtiere im Saarland zu haben. Außerdem erhalten Finder, Ordnungs-ämter, Tierärzte und Tierheime einen besseren Überblick über das tatsächliche Geschehen.

An dieser Stelle darf ich die Empfehlung abgeben, dass, bevor man in einen kostenaufwändigen und langwierigen Rechtsstreit eintritt, durch das Umwelt-ministerium in Zusammenarbeit mit dem saarländischen Städte- und Gemeindetag ein entsprechender Schlichtungsausschuss eingerichtet wird.

Saarländischer Jugend-Tierschutz-Preis 2015

Im Mai 2015 wurde vom Umweltminister, Herrn Reinhold Jost, der Beschluss gefasst, einen saarländischen Tierschutzpreis auszuschreiben. In der ersten Sitzung der hierzu einberufenen Kommission wurde beschlossen, diesen Preis als Saarländischen Jugend-Tierschutz-Preis auszuschreiben. Der Preis soll zukünftig jährlich einmal vergeben werden und ist mit 3000 € ausgelobt. Projekte, die bereits im Kindes-und Jugendalter den Grundgedanken von Tierschutz und Tierwohl vermitteln, stellen einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung der kindlichen und jugendlichen Persönlichkeit dar. Langfristig wird auf diese Weise der Tierschutz-gedanke in der heranwachsenden Bevölkerung verankert und gefestigt.

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Die Preisverleihung im Dezember 2015, Gruppenbild nach der Siegerehrung

(Foto: Umweltministerium, Saarland.de)

Mit dem saarländischen Jugendtierschutzpreis wird das Engagement saarländischer Schulen und vorschulischer Einrichtungen im Bereich Tierschutz gewürdigt. Mit dem Preis sollen Projekte von Vorschulen, Schulen, Klassen, Arbeitsgemeinschaften oder auch Projektgruppen ausgezeichnet werden. Das Preisgeld kann gegebenenfalls unter mehreren Gewinnern aufgeteilt werden.

Bei dem saarländischen Jugendtierschutz Preis 2015 wurden keine inhaltlichen Vorgaben und keine Einschränkung des Bewerberkreises gemacht. In den Folgejahren ist geplant, thematische Schwerpunkte zu setzen und ggf. die Zielgruppen alternierend zu wechseln.

Die Jury setzt sich aus dem Landesbeauftragten für Tierschutz des Saarlandes, der Vorsitzenden des saarländischen Tierschutzstiftungsrates, einem Vertreter des Bildungsministeriums und einem Vertreter des Umweltministeriums und einem im Tierschutz engagierten Medienvertreter zusammen.

Da dieser erste saarländische Jugend-Tierschutz-Preis etwas unter einem Zeitdruckproblem organisiert und vergeben wurde, hatten die Bewerber ihre Unterlagen bis spätestens Mitte Oktober 2015 einzureichen. Zusammenfassend kann man feststellen, dass das Interesse für diesen Preis sehr hoch war. Insgesamt gaben 10 Bewerber ihre Unterlagen bis

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zum Stichtag ab. Leider konnten drei Bewerber wegen zu spät eingereichter Unterlagen nicht berücksichtigt werden.

Es ist uneingeschränkt festzuhalten, dass der erste saarländische Jugend-Tierschutz-Preis 2015 ein voller Erfolg war. Den ersten Platz hat die Freie Waldorfschule Saar-Hunsrück, Nohfelden/Walhausen mit ihrem überzeugenden Gesamtschulkonzept durch den Betrieb eines Demether-Bio-Bauernhofes belegt. Bei der Preisübergabe im Dezember 2015 stellte Umweltminister Jost persönlich fest, dass mit diesem Projekt die Schule das Bewusstsein der Kinder schärfe, dass Tiere Lebewesen mit Gefühl seien. Weiterhin wurden zwei zweite Plätze vergeben nämlich an die katholische Kinder-Tageseinrichtung Sankt Maximin aus Dillingen und an die Schule am Limberg in Wallerfangen. Ein dritter Preis wurde an das katholische Kinderhaus Sankt Jakobus in Weiskirchen vergeben. Anerkennungs-Platzierungen erhielten die Lothar-Kahn-Schule aus Rehlingen und die FGTS der Franz-Carol-Schule aus Blieskastel.

Der saarländische Jugend-Tierschutz-Preis 2016 wurde bereits in der ersten Januarwoche des Jahres ausgeschrieben. Die Frist zum Einreichen der Bewerbungs-unterlagen läuft bis zum Ende des Schuljahres und schließt alle Projekte des laufenden Schuljahres ein. Projekte, die sich durch eine bestimmte Nachhaltigkeit auszeichnen oder zum Nachahmen anregen, werden eine besondere Berücksich-tigung finden. Die Unterlagen sind bis spätestens 15. Juli 2016 (letzte Schultag) einzureichen. Die Preisverleihung 2016 ist dann für das vierte Quartal des Jahres vorgesehen.

An dieser Stelle sei Herrn Umweltminister Reinhold Jost noch einmal ganz ausdrücklich für die Einrichtung und die Weiterführung des saarländischen Jugend-Tierschutz-Preises gedankt. Die Vergabe dieses Preises fand ein unerwartet großes, positives Echo in den Medien und auch das Interesse und die Nachfrage von Schulen, Klassen und Arbeitsgemeinschaften nach den neuen Modalitäten der Teilnahmebedingungen ist erfreulich.

Tierschutz in der Bildung

Das Thema Tierschutz ist in der allgemeinen Bildung unserer Bevölkerung noch nicht richtig angekommen. Das zeigt sich auch daran, dass der Tierschutz zwar ein hohes Medieninteresse und auch in der Politik eine zunehmende Wichtigkeit erfährt. In der Regel sind aber die Beiträge und Diskussionen eher durch emotionale Äußerungen und weniger durch sachliche Inhalte geprägt. Gerade diese Sachlichkeit ist aber von

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unabdingbarer Wichtigkeit in jeder Diskussion, will man ein Ziel erreichen, das den Tierschutz voranbringt.

Aus diesem Grunde habe ich in Zusammenarbeit mit der VHS des Saarlandes eine neue Veranstaltungsreihe geschaffen, die im zweiten Halbjahr 2015 in Saarbrücken begonnen hat. Sie steht unter dem Thema: Tiere und Tierschutz. An dieser Stelle sei Herrn Wilfried Schmidt, Direktor der VHS Regionalverband Saarbrücken, ganz herzlich für die konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit gedankt.

Zum ersten Mal wurde bei der Volkshochschule das Thema "Tiere und Tierschutz" aufgegriffen und in einer Podiumsveranstaltung der Bevölkerung zur Diskussion gestellt. Im Podium saßen neben Herrn Umweltminister Reinhold Jost der Präsident der Tierärztekammer des Saarlandes, Herr Sanitätsrat Dr. Arnold Ludes, die Buchautorin und Vertreterin der Tier-Befreiungsbewegung Berlin Frau Dr. Friederike Schmitz aus Berlin und der Landestierschutzbeauftragte des Saarlandes. Die Moderation der Veranstaltung wurde durch die Redakteurin Ute Glockner von der Saarbrücker Zeitung und den Redakteur Georg Gitzinger vom saarländischen Rundfunk bravourös gemeistert. Die Veranstaltung fand im großen Saal des VHS-Zentrum am Schlossplatz in Saarbrücken statt. Sie war sehr gut besucht und die Kritik der Zuhörer war im Nachgang ausnahmslos positiv.

Die Vortragsreihe bestand aus vier Veranstaltungen. Sie wurde von erfahrenen Experten zu hochinteressanten Themen in den Herbstmonaten gestaltet:Tierschutz im Saarland – ein steiniger Weg, und das Ziel?

Referent: Dr. Hans Friedrich Willimzik, PüttlingenDer Wolf, der Fuchs und andere böse Tiere? Die Urbanisation der Wildtiere in der heutigen Zeit.

Referent: Dr. Christoph Janko, LfL Argrarökologie, FreisingGefährdete Nutztierrassen. Wer sind sie und warum soll man sie erhalten?

Referent: Professor Dr. Dr. Hans Hinrich Sambraus, Gründer der GEH, MünchenEin Tier gefunden? Ein Wildtier, ein verletztes Tier? So verhalten Sie sich richtig!

Referent: Dr. Hans Friedrich Willimzik, Püttlingen

Die Veranstaltungen waren nur teilweise sehr gut besucht. Insbesondere beim Thema Urbanisation der Wildtieres wurde deutlich, wie anpassungsfähig diese sind und wie wenig wir letztendlich durch menschliche Maßnahmen wie Vergrämung oder Bejagung erreichen. Hier

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wird es zukünftig viel wichtiger sein, die Ursachen dieser Entwicklungen zu analysieren und gegen diese prophylaktisch vorzugehen.

Im Vortrag von Professor Sambraus wurde deutlich, wie wichtig es ist, die genetischen Ressourcen von gefährdeten Tierarten zu erhalten. Der Referent machte an der Auflistung von Nutztierrassen deutlich, dass fast alle Tierrassen durch die massive genetische Selektion unserer heutigen Hochleistungstiere erheblich gefährdet sind. Glücklicherweise hat inzwischen ein Umdenken eingesetzt und Dank der Initiative verschiedener kleiner Gruppen interessierter Fachleute konnte die eine oder andere Nutztierrasse vor dem Aussterben gerettet werden. Leider muss auf diesem Gebiete noch erheblich mehr geleistet werden.

Bei dem Thema Fundtier, Wildtier und verletztes Tier hätte sich der Referent durchaus eine größere Beteiligung vor allen Dingen auch der betroffenen Gruppen wie Ortspolizeibehörden, Fundbüros oder Jägerschaft gewünscht. Die Erfahrung, die ich als praktischer Tierarzt in langen Jahren im Saarland gemacht habe, steht häufig im krassen Gegensatz zu der persönlichen Erfahrung, die ich im April 16 in Niedersachsen machen durfte. Anlässlich einer Fahrradtour fand ich neben einer einsamen Landstraße, weit ab von jeder Zivilisation ein verletztes Reh. Ich verständigte telefonisch die Polizei über Notruf und 20 min später waren aus unterschiedlichen Richtungen sowohl der ortsansässige Jagdaufsichtsberechtigte als auch ein Dienst habender Jäger vor Ort und "kümmerten" sich um das Tier.

Ich hoffe sehr, dass wir diese Veranstaltungsreihe auch in den nächsten Jahren etablieren und weiter fortführen können. Zum einen sollen politisch aktuell wichtige Themen erklärt und erläutert, zum anderen aber auch Fachthemen der Bevölkerung nahe gebracht werden.

Tierschutz in der Ausbildung

In der schulischen und vorschulischen Ausbildung sind Begriffe wie Tierschutz oder auch Tierethik bereits angekommen. Ein Beispiel hierfür ist der 2015 geschaffene saarländische Jugend-Tierschutz-Preis. Hierzu wurde bereits auf Seite 17f ausführ-lich erläutert. Im Bereich der Ausbildung könnte mehr flächendeckend von Landesseite aus geplant werden.

Ein besonders positives Beispiel für praktizierten Tierschutz in der Ausbildung habe ich vor einigen Wochen erleben dürfen. HUNKAPI e.V. feierte am 24 April 2016 sein zehnjähriges Bestehen. Hierzu hatte mich die 1. Vorsitzende, Frau Diplompsycho-login Ulrike Link-Dorner, als Schirmherr

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eingeladen. Ich bin deswegen dieser Einladung besonders gerne gefolgt, engagiert sich doch HUNKAPI im Bereich der Tier-gestützten Therapie. Der Name kommt aus dem indianischen und bedeutet "Allem, was lebt, bin ich verwandt." Der Verein hat sich 2006 mit dem Ziel gegründet, Tiere als therapeutische, pädagogische Helfer und Freizeitpartner zu nutzen. Diese Nutzung geht jedoch nicht zu Lasten der Tiere. Der Verein möchte auf die Bedeutung von Natur und Tier auf das menschliche Wohlergehen hinweisen. Zugleich erinnert er an die Verantwortung des Menschen gegenüber allem Lebendigen.Auf der Stone-Hill-Ranch in Ensheim leben derzeit 18 Pferde oder Ponys, 3 Ziegen, 4 Hängebauchschweine, 3 Esel, 2 Rinder, 6 Katzen und 2 Hunde unter artgerechten und naturnahen Bedingungen.Kernstück des Vereins-Angebotes ist eine besondere Förder-Reittherapie HTC (Horses Teaching Children). Hierbei werden die Pferde mit all ihren Facetten der Kommunikation genutzt. Es wird nicht nur ohne Sattel und ohne Sporen sondern auch ohne Zügel geritten. Es geht um mehr als nur reiten-lernen, es geht um eine Stärkung und um eine Persönlichkeitsförderung von Kindern. Hiervon profitieren insbesondere Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsverzögerungen, körperlich und/oder geistigen oder psychosozialen Schwächen, Verhaltensauffälligkeiten oder Wahrnehmungsbeeinträchtigungen. Hiervon profitieren aber auch "ganz normale" Kinder und Erwachsene in oder außerhalb einer Krisensituation.Bei allen vom Verein angebotenen Aktivitäten spielt der respekt- und würdevolle Umgang mit dem Tier eine zentrale Rolle. Hierfür braucht es Wissen über das Tier, seine Verhaltensmuster, seine Reaktionen und seine Bedürfnisse. Auch Besucher werden angeleitet, die Welt aus der Perspektive des Tieres zu sehen und zu verstehen und sich in das Tier einzufühlen.Jede Haltung erfolgt artgerecht, jede Ausbildung von Tieren ohne Zwang oder Gewalt. Beim Aufenthalt auf der Ranch lernt jeder quasi nebenbei, spielerisch und interaktiv das Wesen und die Grundbedürfnisse der Tiere kennen. Man lernt, Tiere auf eine respektvolle Weise zu behandeln und zu nutzen. Nur ganz nebenbei sei erwähnt, dass etliche dieser Tiere, die heute als Therapietiere dienen, aus schlechter Haltung oder aus dem Schlachthof befreit wurden. Alle auf der Ranch einmal genutzten Tiere erhalten im Alter ihr Gnadenbrot.Weitere Informationen erhält man unter: www.hunkapi.net Ich darf das sagen: Ich habe mich geehrt gefühlt, bei dieser Veranstaltung die Schirmherrschaft übernehmen zu dürfen!

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Anlässlich der Veranstaltung: "Wolfsmanagement in der Großregion Saar-Lor-Lux" am 19. April 2016 in der Europäischen Akademie Otzenhausen, eine im Übrigen hervorragende Veranstaltung, wurde ein tierschutzrelevantes Projekt über den Wolf von der Eichenlaubschule Weißkirchen, einer erweiterten Realschule, präsentiert. Interessant war, wie sich eine 5. Klasse mit dem Thema "Wolf und seine Rückkehr" beschäftigt hat. In einzelnen Segmenten wurden verschiedene Themen in Spielen, Geschicklichkeitsprüfungen oder Postern aufgearbeitet. Ein vorbildliches Beispiel, wie man dieses Thema positiv bearbeiten kann.

Mit dem Projekt "naturnahes Köllertal", das im nächsten Absatz beschrieben wird, wird unter anderem Vorschulen und Schulen das Thema artgerechte Tierhaltung ortsnah vermittelt. Kinder können anhand der Projekte mit gefährdeten Nutztierrassen die Haltungsanforderungen und die Bedürfnisse der Tiere, ihre artspezifischen Besonderheiten, aber auch den artgerechte Umgang erlernen. Dabei ist es von besonderer Wichtigkeit, dass Kinder verstehen, dass auch Tiere Grundbedürfnisse haben. Wenn sie deren Verhalten richtig einschätzen, lassen sich Unfälle mit Tieren zukünftig besser vermeiden.

Projekt "naturnahes Köllertal"

Das Projekt "naturnahes Köllertal" wurde von mir als Pilotprojekt Ende 2014 mit initiiert. Zwischenzeitlich gibt es sehr viele Mitbürger, Vereine, Verbände und Kom-munen, die engagiert an diesem Projekt mitarbeiten. Hierfür möchte ich mich bei allen für ihr großes Engagement ganz herzlich bedanken.

Hierbei geht es um eine Vielzahl von Projekten, die alle einem gemeinsamen Ganzen dienen. Die Einbindung von gefährdeten Nutztierrassen in ein Landschaftsprojekt im Herzen des Saarlandes ist dabei nur eine Facette.

Inzwischen haben die Städte Völklingen und Püttlingen sowie die Gemeinden Riegelsberg und Heusweiler einheitlich beschlossen, dieses Projekt voranzutreiben. Hierzu wurde in den vergangenen Monaten beschlossen, einen Zweckverband zu gründen, der dieses Projekt vorantreiben soll. Aktuell wurde eine Satzung für den Zweckverband entwickelt, die derzeit im Umweltministerium zur Prüfung vorliegt.

Das Projekt soll die Bevölkerung für eine tiergerechte Haltung und ethisch korrekten Umgang mit diesen Tieren sensibilisieren. Gleichzeitig soll der Naturschutz und Tierschutz in der Jugendarbeit gefördert werden. Das Projekt findet zwischen-zeitlich einen fast einstimmigen Zuspruch bei der

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Bevölkerung. Die derzeitigen drei Beweidungsprojekte mit Wasserbüffeln, schottischen Hochlandrindern und ungarischen Steppenrindern sind inzwischen eine Attraktion im Köllertal.

Drei ungarische Steppenrinder auf dem Beweidungsprojekt des NABU Köllertal. Wer sich die Zeit nimmt und diese Tiere beobachtet, kann sehr viel über die Gruppe und ihre sozialen Interaktionen, aber auch über ihre

"Gefühle" lernen.

Der Erholungswert der saarländischen Landschaft wird durch das Projekt verbessert und der Erhalt einer ursprünglichen Auenlandschaft gesichert. Nicht zuletzt wird die interkommunale Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden gefördert, der lokale Tourismus unterstützt und auch der Wirtschaft ein Mehrwert geschaffen.

Viele Vereine und Verbände, die sich inzwischen bei diesem Projekt beteiligen, haben ihre Arbeit und ihren Vereinszweck der Öffentlichkeit präsentieren können. Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen wird gefördert, wie an einem derzeit im Abschluss befindlichen Wildbienenprojekt und Bienenlehrpfad der Vereine "Bienen-zuchtverein 1893 Püttlingen" und "Wildbienenverein Köllertal" erkennbar wird.

Im übrigen war es mir möglich, am 29. Mai 2015 das Projekt "Naturnahes Köllertal" in einem Vortrag anlässlich einer internationalen Fachtagung zum Thema: "Tierschutz bei der Beweidung von Naturschutzflächen - TVT und NABU finden Wege zur Integration von Landwirtschaft, Tierschutz und Naturschutz" in Schneverdingen / Niedersachsen einem interessierten Publikum

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vorzustellen. Außerdem konnte ich in der Jubiläumsausgabe "30 Jahre TVT" ebenfalls den Beitrag platzieren: Projekt "Naturnahes Köllertal" - ein Tierschutzprojekt im Saarland mit vielen Facetten. Dieser Beitrag ist als Anlage 2 diesem Bericht beigefügt.

Auch bei der Wildvogelauffangstation, die ein Projekt des naturnahen Köllertales ist, arbeiten fünf Vereine / Verbände mit der Stadt Püttlingen zusammen. Gemeinsam sind wir stark! Das hat sich auch hier wieder einmal nachdrücklich bewiesen.

Die Wildvogelauffangstation in Püttlingen (WiVo)

Das Gründung der WiVo findet ihren Beginn im Sommer 2015. Auch hier möchte ich mich als erstes bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt so schnell und erfolgreich geplant und umgesetzt wurde.

Im Sommer 2015, bedingt durch die große Trockenheit und die extreme Wärme, gerieten Hunderte von Mauerseglern, die noch nicht flügge waren, in eine existenzielle Bedrohung. Dank der aufopfernden Hilfe einiger weniger konnten viele dieser Vögel vor dem Tode bewahrt werden. Auch diesen Helfern an dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön für die hierbei geleistete Arbeit. Einige Helfer haben sich bis an den Rand der eigenen Erschöpfung engagiert.

Der zweite Stein des Anstoßes für dieses Projekt war die Erkenntnis, dass zwei "Urgesteine" in der Vogelhilfe, nämlich Monika und Günther Zach aus Nalbach und Peter Kerl aus Weiskirchen, beabsichtigten, ihre Pflegestellen und Auffangstationen zum Jahreswechsel aufzugeben. An dieser Stelle reifte bei Anke Scherer, zweite Vorsitzende des NABU Köllertal, und bei Christoph Scherer, erster Vorsitzender des Natur- und Vogelschutz Vereins Püttlingen, die Erkenntnis, dass dringend etwas geschehen müsse. Gemeinsam wurde die Erkenntnis gewonnen, dass es einer landesweit zentralen Auffangstation für Vögel bedarf. Zudem wurde der Beschluss gefasst, das immense Fachwissen und die praktische Erfahrung von Herrn Kerl und Familie Zach nicht einfach in der Versenkung verschwinden zu lassen.

Sehr schnell wurde in Zusammenarbeit mit der VHS Püttlingen und dem NABU Köllertal ein Seminarverbund entwickelt. Im Zeitfenster vom September 2015 bis zum April 2016 wurde in 14 Doppelstunden der gesamte Wissensstoff dieses Gebietes zusammengetragen. Angefangen vom "Ornithologischen Grundwissen" über "Nestlinge und Ästlinge – Aufzucht von Jungvögeln" über "Körnerfresser oder Insektenfresser?" Über

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"Anatomie und Physiologie des Vogels" bis hin zu "Praktischer Vogelschutz - welche Vogelart ist wie geschützt?" und "Besuch der Vogelberingungsstation Mittleres Saartal" wurde alles geboten. Entgegen den Erwartungen fand dieser Seminarverbund ein sehr großes Interesse, so dass die Veranstalter jeweils zwischen 20 und 30 Personen begrüßen konnten. Die regel-mäßigen und erfolgreichen Teilnehmer werden im Mai durch Herrn Umweltminister Reinhold Jost eine entsprechende Urkunde erhalten. Schon heute kann man sagen, dass diese Veranstaltungsreihe überaus erfolgreich war. An dieser Stelle kann ich mich auch bei allen Referenten und Referentinnen bedanken, die mit ihrem Wissen dem Seminarverbund einen hohen fachlichen Standard gegeben haben.

Es ist geplant, die Veranstaltungen im Winterhalbjahr 2015/2016 noch einmal zu wiederholen. Hier erhalten dann neue Interessenten die Gelegenheit, sich mit diesem hochinteressanten Thema zu beschäftigen, die bisherigen Teilnehmer können ihr Wissen nochmals auffrischen.

Die neue WiVo soll vorläufig im Haus Waldkauz in Püttlingen, dem Vereinsheim des Natur- und Vogelschutz-Vereins Püttlingen, untergebracht werden. Sie nimmt Anfang Mai 2016 ihren Betrieb auf, die ersten Zöglinge wurden bereits Ende April 2016 aufgenommen. Langfristig ist ein neues Gebäude am Sellerbach in der Humes in Püttlingen/Köllerbach geplant, da das Haus Waldkauz nur für zwei Jahre zur Verfügung gestellt werden kann.

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Vögeln zu helfen ist eine besonders verantwortungsvolle, aber auch eine sehr dankbare Aufgabe. Sie verlangt sehr viel Zeit und ein besonderes

Fachwissen.

Die neue WiVo soll über einen Kooperationsvertrag der Vereine Natur- und Vogel-schutzverein Püttlingen und Köllerbach, der Vereine NABU Riegelsberg und Köllerbach, dem NABU Landesverband Saarland und der Stadt Püttlingen betrieben werden. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages wird wahrscheinlich noch vor den Sommerferien stattfinden. Die WiVo wird vom Umweltministerium ganz großzügig unterstützt, wofür an dieser Stelle auch von mir ganz besonders zu danken ist. Aber auch die Jägerschaft des Saarlandes hat bereits angekündigt, diese Einrichtung großzügig unterstützen zu wollen.

Die Wildauffangstation in Eppelborn

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Diese Station, die zwar schon seit Jahren besteht, hat aber auch im letzten Jahr wieder ihre Notwendigkeit unter Beweis gestellt. Sie steht unter der Verantwort-lichkeit vom Saarforst und hat im Zeitraum dieses Berichtes ganz hervorragende Arbeit geleistet. Deshalb an dieser Stelle dem Saarforst und den Mitarbeitern der Wildauffangstation in Eppelborn ein ganz herzliches Dankeschön für die gute geleistete Arbeit.

Diese zwei jungen Eichhörnchen bedürfen noch eindeutig der menschlichen Hilfe. Wichtig ist dabei auch die entsprechende Fachkompetenz, die es erst ermöglicht, dass diese Tiere in der

menschlichen Obhut überleben.

Der Wolfsmanagementplan des Saarlandes

Der Wolf ist immer noch nicht zurück im Saarland! Noch nicht nachgewiesen! Dennoch hat der Wolfsmanagementplan des Umweltministerium seine Feuertaufe bereits bestanden. Als im September des letzten Jahres im Landkreis Sankt Wendel vier Schafe gerissen wurden, geriet der Wolf sofort unter Verdacht. Für Fachleute war eigentlich von vorneherein klar, dass der Wolf als Verursacher eher unwahr-scheinlich war. Dennoch titelte die Saarbrücker Zeitung am 11. September 2015: "Wolfsverdacht in St. Wendel Vier Schafe gerissen - Umweltministerium vermutet zwei Wölfe hinter dem Angriff." Bleibt dahingestellt, ob die Vermutung wirklich aus dem Umweltministerium kam, sie ließ sich mit dem richtigen

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Bild auf jeden Fall besser auf der Saarland-Titelseite verkaufen. Während sich der Fachmann fragte, warum selbst zwei Wölfe vier Schafe reißen sollten, wo sie nicht in der Lage waren, ein einzelnes komplett zu fressen, war der Wolf in den Medien über vier Wochen auf jeden Fall besser zu verkaufen. Erst einen Monat später kam die Entwarnung: "Hunde haben die Schafe bei Sankt Wendel gerissen."

Denkt die Bevölkerung an "den Wolf", ist die erste automatische Reaktion die Assoziation mit Rotkäppchen und einer gefressenen Großmutter. Die

nächsten Gedanken dazu assoziieren aus den entsprechenden Comics die gefressenen jungen Zicklein oder gefressene Ferkel. Dass diese Gedanken der Märchenwelt entsprechen, überlegt dabei keiner, auch nicht, dass der Wolf keinesfalls Menschen frisst und selbst unsere Nutztiere nur ungefähr

1% seiner Beute ausmachen können.

Interessanterweise ist festzustellen, dass damit jegliche Berichterstattung über diesen Fall endete. Der Wolfsmanagementplan hat sich allerdings damit das erste Mal bewährt, wenn auch das Saarland weiterhin "nur" Wolfserwartungsland bleibt. Es ist auf jeden Fall besser, auf eine Situation vorbereitet zu sein, vorher festzulegen, wie im Fall des Eintretens zu handeln und zu entscheiden ist und vorher zu entscheiden, welche Entschädigungen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen sind.

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Es war der Wolfsmanagementplan, der das Problem logisch aufarbeitete, der die für das Saarland ausgebildeten Fachleute bestimmte, entsprechende Proben zu nehmen, der vorher bestimmte, dass die Proben genetisch per DNA-Analyse im Frankfurter Senckenberg- Institut analysiert wurden, das einwandfrei festgestellt werden konnte, dass es sich nicht um einen Wolf, sondern vielmehr um seinen Nachfahren, den Hund, gehandelt haben müsse.

Deshalb ist die Feststellung besonders bedauerlich, dass es bereits einige Mitbürger gibt, die schon vor der Ankunft des Wolfes, sein Erscheinen am liebsten wieder verhindern möchten, selbst unter der Notwendigkeit, dafür eine Straftat zu begehen. Hier würde ich mir durchaus mehr Sachlichkeit und Fachwissen wünschen und weniger Panikmache und vorgefertigte Meinungen. Dieser Personengruppe ist das kleine Informationsheft des Saarlandes "Der Wolf" zu empfehlen, welches vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz aktuell aufgelegt worden ist. Es schildert sehr kurz und prägnant, dass es keinerlei Probleme im Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf geben sollte.

Stadttauben im Saarland

Viele Städte im Bundesgebiet haben Probleme mit Stadttauben.Einige Städte im Saargebiet haben ebenfalls Probleme mit Stadttauben.

In Saarlouis ergab sich anfangs des Jahres eine Konstellation, die dazu geführt hätte, das Problem mit den Stadttauben in Saarlouis zu vergrößern.

Aktuell gibt es in Saarlouis zwei Taubenhäuser. Das eine befindet sich in der Nähe eines großen Einkaufszentrums. In ihm befinden sich allerdings keine Tauben. Ein zweites Taubenhaus wird von einer Privatperson seit einigen Jahren erfolgreich im Bahnhof in Saarlouis-Roden unterhalten und gepflegt. In einem ersten Gespräch zwischen dieser Dame, dem deutschen Tierschutzbund Landesverband Saar und meiner Person wurden die Probleme sehr schnell klar. Wir haben ein nicht funktionierendes Haus in der Innenstadt und ein gut funktionierendes Taubenhaus am Bahnhof, von dem die Deutsche Bahn als Besitzer des Grundstücks allerdings bereits dessen Schließung erklärt hatte.

Hier kam mir eine Mediatorfunktion bei der Lösung des Problems und der Schaffung und dem Erhalt von Taubenhäusern in Saarlouis zu. Inzwischen wurden verschie-dene Gespräche sowohl mit der Stadtverwaltung Saarlouis als auch mit dem Bahnhofsmanagement Saarbrücken geführt. Erwähnen darf man an dieser Stelle, dass die Gespräche sehr konstruktiv

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und zielführend waren und dass alle Beteiligten die klare Absicht formulierten, eine langfristig funktionierende Lösung, die auch gleichzeitig praktikabel sein muss, anzustreben. Es war mir möglich zu erklären, dass der Erhalt des Taubenhauses im Bahnhof Saarlouis-Roden genau zu dem führt, was alle wollen, nämlich dem Erhalt eines sauberen Bahnhofes (soweit es zumindest die tierischen Abfälle betrifft). Für die durch bestimmte Mitmenschen verursachte Verschmutzung kann man glücklicherweise noch nicht die Tauben verantwortlich machen.

"Tierschutz gilt auch für Stadttauben" lautet der Titel für einen Flyer, den der Verein Stadttauben Saarbrücken e.V. herausgegeben hat. Dies ist richtig und kann nur unterstrichen werden. Insbesondere darf man feststellen, dass entgegen einer weit verbreiteten Meinung Stadttauben keine Wildtiere sind sondern verwilderte Haustiere. Sie sind die Nachfahren von Brieftauben, Haustauben und Zuchttauben und auch die bundesweit öffentlichen Taubenhäuser bzw. die freien Populationen von Tauben in den Städten erhalten einen wahrscheinlich nicht geringen Nachschub von den so genannten "Reisetauben", die ihren Heimatsschlag nicht mehr erreichen und sich stattdessen einer neuen "freien Gemeinschaft" anschließen.

Denkt die Bevölkerung an "die Stadttauben", ist die erste automatische Reaktion die Assoziation mit Taubenkot, Überträger für gefährliche Krankheiten oder an Gebäude-verschmutzungen. Erst viel später kommen dann Assoziationen wie Friedenstaube oder Hochzeitstaube. Beide Extreme, sowohl die Verteufelung als auch die Verherrlichung der Stadttauben ist für die Tiere wenig hilfreich. Tatsache ist, es gibt Stadttauben, Tatsache ist auch, dass es in bestimmten Bereichen unserer Städte zu viele Tauben gibt. Dazu muss man sich allerdings die Frage stellen, warum es in solchen begrenzten Bereichen zu viele Tauben gibt? Die Antwort ist fast immer, dass dort ein besonders reichhaltiges Futterangebot existiert. Seien es die besonders tier- liebenden Mitmenschen, die wahllos Futter in den Städten und Parkanlagen aus-streuen, sei es besonderer "menschlicher Abfall", der den Stadttauben (und nicht nur diesen) einen reichhaltig gedeckten Tisch beschert. Aus meiner Sicht muss es deshalb immer einer der ersten Schritte sein, will man ein Taubenproblem vor Ort lösen, dass man diese Futterquellen wenn nicht ganz beseitigen, doch zumindest erheblich reduzieren muss. Im zweiten Schritt bieten dann Taubenhäuser, in denen bedarfsgerecht gefüttert wird und gleichzeitig in den Gelegen die Eier durch Kunsteier ausgetauscht werden, die beste Gewähr, eine übergroße Population an Stadttauben dauerhaft und konsequent zu reduzieren.

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Alle anderen Maßnahmen wie vergrämen, in Fallen oder mittels Greifvögeln fangen, vergiften oder töten sind meistens viel zu teuer und dann noch uneffektiv. Leider werden viel zu viele genau dieser Methoden auf unserem freien Markt angeboten.

Auch der Verein "Stadttauben Saarbrücken" bedarf an dieser Stelle nochmals einer besonderen Erwähnung. Auch dieser Verein engagiert sich mit sehr viel finanziellem und personellem Aufwand für das Thema Stadttauben. Nach seinen Angaben verhindert er durch den Austausch von Eiern, dass jährlich 1600 weitere Vögel die Stadt "belasten" und 4 t Taubenkot die Stadt zusätzlich verschmutzen. Auch bei diesem Thema wäre es wünschenswert, landeseinheitliche Regeln zur haben, die sowohl Industrieunternehmen, Tierschützern als auch den städtischen Behörden als Leitlinien im tierschutzgerechten Umgang mit Stadttauben dienen. Hier sehe ich es weiterhin als Aufgabe der Politik, entsprechende Rahmenrichtlinien zu schaffen.

Nutztiere im Saarland

Alle Tiere, die sich in menschlicher Obhut befinden, sind als Nutztiere zu bezeich-nen. Hund, Katze und Heimtiere werden nicht um ihrer selbst willen gehalten, sondern "dienen" dem Menschen. Sie sind entweder als Sportgerät, als Ersatz für ein Familienmitglied oder zur Steigerung des Selbstwertgefühls im Einsatz.

"Kein Thema in Sachen Landwirtschaft ist derzeit stärker im Blickpunkt der Öffentlichkeit als das Thema Nutztierhaltung in der Landwirtschaft" zu dieser Feststellung kommt die Katholische Landvolk Bewegung Deutschland (KLB) in einem Flyer vom 15.4.2015 und sie fährt fort: "Die Vorstellungen darüber, was artgerechte Nutztierhaltung eigentlich ist, werden zunehmend kontrovers diskutiert und es wird immer schwieriger, einen Konsens über die zukünftigen Formen landwirtschaftlicher Nutztierhaltung zu finden." Und weiter: "Den Vorstellungen über einen angemessenen Umgang mit Nutztieren liegt ein christlich ethischer Wertekodex zu Grunde." Diesen Feststellungen kann man durchaus voll inhaltlich zustimmen, wenn man davon ausgeht, dass hierbei das "Leitbild für eine bäuerliche, familienorientierte Landwirtschaft" entwickelt werden soll. Wenn man ehrlich ist, entwickeln wir uns immer mehr von genau dieser bäuerlichen, familienorientierten Landwirtschaft hin zu einem industriellen Betrieb, bei dem Betriebsoptimierung und Gewinnmaximierung oberste Priorität haben. Dabei wird übersehen, dass ein "sich schneller drehendes Hamsterrad" keinesfalls mehr an Qualität für den Bauern, schon gar nicht für seine Tiere bedeutet.

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Bezüglich des "christlich ethischen Wertekodex'" bedarf es einer weiterführenden Diskussion, die den Rahmen dieses Tätigkeitsberichtes sprengen würde. An dieser Stelle sei Albert Schweitzer zitiert: "Barmherzigkeit gegen Tiere ist Christensache: Es sind Gottes Geschöpfe." (Albert Schweitzer: Ehrfurcht vor den Tieren).

Wir wissen, dass Kinder und Jugendliche ausgesprochen sensibel für das Thema Tiere sind. Erlebnisse in dem Alter können lebenslang prägend sein und die soziale und gesellschaftliche Kompetenz eines Individuums nachhaltig positiv aber auch negativ beeinflussen.

Am Beispiel des Vereines Hunkapi e. V. habe ich weiter vorne in diesem Bericht die Möglichkeit der positiven Nutzung unserer Haustiere aufgezeigt.

Wir haben positive Beispiele, wo unsere Landwirte zeigen, dass es erfolgreich anders geht. Aber es sind noch aktuell einzelne, noch wenige und die Mehrzahl der Landwirtschaft bewegt sich weiter auf der sogenannten "konventionellen Schiene".

Ein Lichtpunkt am Horizont? In der Ausgabe der Saarbrücker Zeitung vom 30. April 2016 erschien eine ganzseitige Werbung der Firma Edeka unter der Überschrift: "Beste Qualität. Für sie!" Dargestellt waren zwei Stücke Grillfleisch auf dem Rost.Leider wurde in dem wenigen Text dieser Seite auf Tierschutz oder auf artgerechte Tierhaltung bei der Produktion des angebotenen Fleisches nicht hingewiesen, aber zumindest wurde auf jegliche Form von "Billigpreis" verzichtet. Hoffentlich ein erster Schritt auf einem sicherlich noch sehr langen und beschwerlichen Weg?

Auch bei den Nutztieren lohnt sich ein Blick über den saarländischen Tellerrand. Aktuell läuft in der Schweiz eine Volksabstimmung über die Frage, inwieweit bei Rindern und Ziegen ein Recht darauf besteht, diesen Tieren ihre Hörner zu lassen. Eine "Interessengemeinschaft Hornkuh" kämpft für eine andere Verteilung der Schweizer landwirtschaftlichen Subventionen. Mehr Investitionen in die bäuer-liche Landwirtschaft und weniger in die industrielle Umgestaltung! In Deutschland und in der EU sollte man über diese Idee nachdenken!

Tierschutz in der Rinderhaltung

Wie überall, so auch im Tierschutz, gilt das Prinzip: "Vorbeugen ist besser als heilen!" Das hat auch die KLB in ihrem Flyer erkannt, wenn sie schreibt: "Impfen statt Keulen! - Wir erwarten eine konsequente Abwehr

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von einer Seuchenbekämpfungs-strategie, die das Keulen von Tieren vorsieht, obwohl es Alternativen gibt. Impfen statt töten hat oberste Priorität. In Regionen mit intensiver Tierhaltung muss auch dieser Aspekt stärker beachtet werden. Auch die Ausbreitung von Tierseuchen wird teilweise von zu großen Einheiten begünstigt." Dem ist aus tierärztlicher Sicht eigentlich nichts mehr hinzuzufügen! Es ist nur bedauerlich, dass sich die KLB mit dieser Meinung nicht besser innerhalb der Landwirtschaft durchsetzen kann.

Wie gesagt, das Prinzip lautet: Vorbeugen ist besser als heilen! Deshalb ist die Politik auch sehr gut beraten, diesbezüglich auf "ihre eigenen Fachleute" zu hören. Aus diesem Grund hat sich die Politik Beratungs-Kommissionen geschaffen! Aktuell empfehlen genau diese Fachleute des Friedrich-Löffler-Instituts auf die Bedrohungslage durch die Blauzungenkrankheit mit einer Wiedereinführung der Impfpflicht für Rinder zu reagieren. Die Kosten für die notwendigen Impfungen werden auf jeden Fall deutlich niedriger sein als die Kosten durch Tierverluste und Leistungseinbußen, deren Eradikationen und Handelseinschränkungen. Von dem hierdurch entstehenden Tierleid einmal ganz abgesehen. Die politisch Verantwortlichen sollten sich vor Augen halten: Es besteht schneller Handlungsbedarf. Baden-Württemberg hat zumindest schon einmal die Voraussetzungen für eine freiwillige Impfung geschaffen.

Das Thema "Anbindehaltung" in der Rinderhaltung ist immer noch von besonderer Wichtigkeit. Hier sind die saarländischen Tiernutzer in der Erklärungspflicht, wie der aktuelle Stand im Saarland ist.

Auch das Thema "Enthornung von Kälbern" spielt im Saarland weiterhin eine Rolle. Es muss eine allgemein gültige Verpflichtung werden, nicht die Tiere den Haltungs-bedingungen, sondern die Haltungsbedingungen den Tieren anzupassen! In diesem Punkt bezeichnen sich viele Tiernutzer als die berufenen Tierschützer. In der Praxis geht man aber den bequemen, einfachen Weg, ohne wirklich etwas für den Tierschutz zu tun.

Letztendlich darf das Thema Schlachttiertransporte nicht vernachlässigt werden, auch wenn im aktuellen Berichtszeitraum keine Vorkommnisse im Saarland waren. Das Saarland stellt mit dem Grenzübergang Goldene Bremm weiterhin einen Knotenpunkt im Ost-West-Viehtransport dar. Hier wird vom zuständigen Veterinäramt ein hoher Einsatz und eine hohe Arbeitsleistung verlangt, den gesetzlichen Vorschriften bei der Kontrolle dieser Tiertransporte zu entsprechen.

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Nicht zuletzt bereitet mir die aktuelle Entwicklung in der Milch-Vieh-Wirtschaft erhebliche Sorge. Durch das Ende der Milchquote fällt die Überproduktion dem freien Markt anheim. Die Folge ist, dass der Milchpreis, der bisher schon als ruinös zu bezeichnen war, weiter fallen wird. Der Weg der konventionellen Landwirtschaft, die Tierzahlen im einzelnen Betrieb zu vergrößern, wird konsequenterweise zu einer deutlichen Reduzierung der Betriebszahlen und zu einer weiteren Industrialisierung führen. Als erstes wird der Tierschutz darunter leiden.

Wenn die saarländischen Milchbetriebe darüber nachdenken, ihre Tierzahlen zu verdoppeln, dann werden sie damit allenfalls in den Bereich der Betriebsgröße kommen, von der ihre Kollegen aus Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg heute schon sagen, dass sie zu klein ist. Auch hier bedarf es eines radikalen Umdenkens, was sich allerdings nicht auf unser kleines Saarland beschränken kann, sondern vielmehr bundesweit geregelt gehört. Hier sollte aus dem Saarland die Aufforderung an die Bundesregierung erfolgen, ganz schnell etwas zu tun, bevor der vorletzte Milchbetrieb im Saarland schließen muss.

Die Schlachtung hoch tragender Rinder

Ein Thema, das in den letzten Monaten plötzlich an Aktualität gewonnen hat, ist die Schlachtung hoch tragender Milchkühe Die Milchviehwirtschaft hat nicht den herausragenden Stellenwert im Tierschutz des Saarlandes inne und im Saarland ist auch kein Schlachthof mehr ansässig. Aus dem Saarland hat es zwei Fälle im letzten Jahr gegeben, wo hoch tragende Rinder der Schlachtung zugeführt wurden. Einzelheiten, warum diese Tiere der Schlachtung zugeführt wurden, sind nicht bekannt, so dass eine abschließende Bewertung nicht stattfinden kann. Dieser Tatbestand bedarf weiterhin einer intensiven fachlichen Beobachtung.

Dank der Zusammenarbeit zwischen Vertretern von Schlachtunternehmen, landwirtschaftlichen Organisationen, Transporteuren, kommunalen Verbänden sowie Vertretern der Tierärzte und des Tierschutzes wurde am 23.9.2015 die "niedersächsische Vereinbarung zur Vermeidung der Schlachtung tragender Rinder" unterzeichnet. In dieser Vereinbarung ist festgelegt, dass das Schlachten von Rindern, die sich im letzten Drittel der Trächtigkeit befinden, beendet werden soll.

Die TVT, die im Übrigen maßgeblich an dieser Vereinbarung mitgearbeitet hat lehnt die Schlachtung gravider Tiere generell ab, unabhängig vom Trächtigkeitsstadium.

Antibiotika in der Nutztierhaltung

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Wie wenig sich Tierschutz und Menschenschutz voneinander trennen lassen, wird an dem Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin und Veterinärmedizin deutlich. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass wir aktuell einen dramatischen Anstieg von Resistenzen im Bereich der grampositiven und gramnegativen Bakterien haben. Sollte sich diese Tendenz so weiter entwickeln, werden wir medizinisch ins Mittelalter zurückgeschleudert.

In der Vergangenheit wurde von der Humanmedizin den Tierärzten und der Land-wirtschaft vorgeworfen, es erfolge in der Massentierhaltung die Antibiotikavergabe nach dem Gießkannenprinzip. Heute ist klar, dass sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tiermedizin resistente Bakterienstämme entstanden sind.

Vielversprechend ist der saarländische Ansatz, organisiert durch die Ärztekammer und die Tierärztekammer des Saarlandes, ein gemeinsames Symposium zu diesem Thema im Mai 2016 zu veranstalten. Auch hier gilt: Gemeinsam lässt sich das Problem viel eher lösen als durch gegenseitige Schuldzuweisungen. Dem Saarländer muss allerdings klar sein, dass dieses Problem nicht im Saarland, nicht in der Bundesrepublik, nicht in der EU, sondern allein weltweit gelöst werden kann. Dennoch ist es ein erster richtiger Schritt. Und wie sagt man dazu im Saarland: Großes beginnt immer im Kleinen.

Die Schwanzamputation beim Schwein

Wie bereits bei der Rinderhaltung gesagt, muss auch für das Schwein gelten, dass nicht die Tiere den Haltungsbedingungen, sondern die Haltungsbedingungen den Tieren angepasst werden. Neben einem unzureichenden Platzangebot ist vor allem die reizarme Umgebung eines der Kernprobleme der heutigen Intensivhaltung. Der einzige Grund, weshalb den Schweinen Teile des Schwanzes amputiert werden, ist der Tatsache geschuldet, dass die Tiere in den derzeitigen Haltungsbedingungen auf Grund fehlender Beschäftigungsmöglichkeiten und zu hoher Stressbelastung sich gegenseitig verbeißen und verstümmeln. Da erscheint es "kostengünstiger", und "tierschutzgerechter", statt den Tieren bessere Haltungsbedingungen, freie Ausläufe oder Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten, ihnen die Schwänze abzuschneiden, insbesondere, wenn dies innerhalb der ersten Lebenstage sogar noch ohne eine Narkose oder eine Schmerztherapie erlaubt ist!

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Dabei ist es bereits nach unserer heutigen Gesetzgebung verboten, Tieren ohne zwingenden Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen (TSchG). Die Rechtsprechung hat immer wieder eindeutig erklärt, dass ein finanzieller Vorteil kein zwingender Grund sein darf. Dennoch wird eine scheinheilige Diskussion seit 2004 darüber geführt, ob neugeborene Ferkel Schmerzen empfinden können. Selbst das Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hat in einem Arbeitspapier von 2015 festgestellt, dass es erheblichen Handlungsbedarf gibt.

Die Kastration beim Ferkel

Wie ich mich auf der Grünen Woche im Januar 2016 in Berlin informieren konnte, gibt es bereits Betäubungsanlagen für die Ferkelkastration. Es ist also nur eine Frage des Geldes, generell eine Kastration beim Ferkel ohne Betäubung zu verbieten. Dennoch tut sich unsere Bundesregierung besonders schwer, auf diesem Gebiet den Tierschutz aktiv zu gestalten. Es ist Aufgabe vereinzelter Bundesländer entsprechend vorbildlich voranzugehen.

Die Aufgabe des Saarlandes sehe ich vor allem darin, sich den Initiativen anderer Bundesländer anzuschließen und gemeinsam verstärkt in Berlin auf klare Lösungen der vielen Probleme in der industriellen Nutztierhaltung zu drängen. Diese Lösungen müssen allerdings zeitnah erfolgen und nicht durch Übergangsfristen von 10 bis 15 Jahren kolportiert werden.

Geflügelproduktion

Am Beispiel der Geflügel- und Eierproduktion wird immer noch am besten das Defizit unserer Gesellschaft in der Nutztierhaltung und die Zwangsläufigkeit der negativen Entwicklung des Tierschutzes in unserem Land deutlich.

Da ist es besonders erfreulich, wenn am 25.3.2016 über den Onlineticker des saarländischen Rundfunks zu erfahren ist, dass die Abgeordnete der SPD-Landtags-fraktion, Frau Ries, sich für eine Kennzeichnung von Lebensmitteln ausspricht, die Eier aus Käfighaltung enthalten. Genau wie bei frischen Eiern fordert sie, müsse es auch eine Kennzeichnung bei verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Mayonnaise oder Backwaren geben.

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Ein Verbot von Käfighaltung nutze nichts, wenn der Verbraucher bei verarbeiteten Produkten nicht wisse, ob die benutzten Eier doch von in Käfig gehaltenen Hühnern stammen. Herzlichen Dank Frau Ries für diese Stellungnahme!

Das Sexen und Vergasen oder Schreddern von Eintagsküken ist immer noch tägliche traurige Tatsache. Unter anderem berichtete Focus-online am 27.2.2016 hierüber. Inzwischen gibt es sogar Verfahren, die eine Geschlechtsbestimmung im wenige Tage alten, bebrüteten Ei zulassen. Wann der Gesetzgeber allerdings diese Verfahren zwingend vorschreibt, um dem täglich tausendfachen unnötigen Töten ein Ende zu setzen, ist nicht bekannt. Während der Gesetzgeber beim Thema Bankenrettung oder Flüchtlingsproblematik innerhalb von Tagen neue Gesetze erlassen kann, ist der gleiche Gesetzgeber beim Thema Tierschutz nicht in der Lage, ähnliches innerhalb von Jahren zu leisten.

Tierschützer fordern schon lange die Rückkehr zum Zwei-Nutzungs-Huhn. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass man auf das Töten von Küken verzichten kann, diese alten Rassen sind viel widerstandsfähiger und robuster, weniger anfällig gegen Krankheiten und daher auch mit geringeren Produktionskosten verbunden.

Das Amputieren des Oberschnabels und die generellen Haltungsbedingungen in der Masthähnchen- und Eierproduktion sind nur einige Punkte, die inzwischen nicht nur zu Recht von Tierschützern angeprangert werden, sondern die auch in der breiten Bevölkerung auf immer mehr Ablehnung und Abscheu stoßen. Den Produzenten im Bereich der Geflügel- und Eierproduktion kann man dabei keinen Vorwurf machen. Sie sind das schwächste Glied in einer Kette.

Fischerei und Angelsport

Das aktuell geltende saarländische Fischereigesetz stammt aus dem Jahr 1999. Derzeit ist im Saarland eine Änderung des saarländischen Fischereigesetzes in Planung. Bei dieser Gelegenheit sollen die Ziele des Gesetzes etwas präziser um die Aspekte "Nachhaltigkeit in der Fischerei" und "Tierschutz sowie Artenschutz in der Fischerei" erfasst werden. Erste Gespräche von Fachleuten haben diesbezüglich im Ministerium stattgefunden.

Liest man die geplanten Änderungen, könnte man aus Sicht des Tierschutzes zufrieden sein, lautet doch die Neufassung des § 1 Abs. 2: "Die Fischerei darf nur waidgerecht und unter

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Beachtung der tierschutzrechtlichen Vorschriften ausgeübt werden."

In § 39 wird ebenfalls eine Ermächtigung geschaffen, in einer Rechtsverordnung Vorschriften zur waidgerechten Ausübung des Fischfangs zur Vermeidung von Verstößen gegen das Tierschutzrecht zu treffen.

Tierschutzrechtlich bedeutet dieses wiederum, dass Tieren nur aus vernünftigen Gründen Schäden, Leiden oder Schmerzen zugefügt werden dürfen. Nach der heutigen Rechtsauffassung ist die Ausübung der Fischerei zur Nahrungsgewinnung ein vernünftiger Grund.

Ob "Sportangeln" ein vernünftiger Grund ist, bedarf der dringend notwendigen Diskussion. Wie der Begriff schon zum Ausdruck bringt, steht hier nicht die Gewinnung von Nahrungsmitteln im Vordergrund, sondern eindeutig der Sport. Wenn dann bei diesem Sport auch noch Angelhaken mit Widerhaken eingesetzt werden, hört das Verständnis der meisten Mitbürger auf.

Wenn in einer aktuell im Saarland erschienenen Zeitung unter der Überschrift "Freundschaftsfischen um den … Pokal" Inhalte zu erfahren sind wie: "trafen sich Angelsportskameraden" oder "nach der Platzverlosung und einem deftigen Frühstück ging es dann los zum Fischen im Wettkampfmodus 2 × 1,5 h." Es gab auch einen Pokal zum "Jubiläum dieses traditionellen Freundschaftsfischens". Solche Formulierungen haben weder etwas mit Tierschutz noch mit einer allgemein zu fordernden Achtung vor dem Tier zu tun. Hier bedarf es aus meiner Sicht einer dringend notwendigen Diskussion zwischen Tierschützern und Tiernutzern. Solche Veranstaltungen sind in keiner Form durch unser Grundgesetz oder durch das Tierschutzgesetz zu rechtfertigen. Die eindeutigen Ziele einer solchen Veranstaltung sind hier Sport, Wettkampf, Pokale, Geselligkeit und Vergnügen. Gegen diese Ziele ist nichts prinzipiell einzuwenden, wenn sie aber ausschließlich zu Lasten von Tieren gehen und durch Leiden und Schmerzen von Tieren "erkauft" werden, bedarf es dringend einer Änderung in unserem Denken. Alle saarländischen Tierschützer sind aufgerufen, sich bei der Änderung des Fischereigesetzes mit einzubringen.

Auch Fische empfinden Schmerzen! Ich hoffe nicht, dass von Seiten der Tiernutzer dieses in Abrede gestellt wird. Wenn wir auf dieser Basis in eine sachliche Diskussion einsteigen, sollte am Ende ein von allen Seiten akzeptierter Kompromiss zu finden sein.

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Versuchstiere und Tierversuche

Auch dieses Thema ist im Saarland weiterhin emotional hoch beladen, gibt es doch nur wenige Institutionen und Einrichtungen, in denen Tierversuche durchgeführt werden. Es gibt im Saarland eine Tierschutzkommission, die vor der Durchführung von Tierversuchen zu hören ist. Genehmigt werden Tierversuche ausschließlich durch die untere Tierschutzbehörde. Hierfür gibt es ein gesetzliches Verfahren.

Laut Saarbrücker Zeitung vom 1.3.2016 wird zum Beispiel ein Forschungsprojekt der medizinischen Fakultät des Saarlandes in Homburg dahingehend gefördert, dass alternative Versuchsansätze entwickelt werden sollen, welche die Vorgänge im Körper bei Herzkreislauferkrankungen erklärt. Das Projekt, das von der saarländischen Staatskanzlei über drei Jahre mit 250.000 € gefördert wird, dient insbesondere zur Entwicklung von Alternativverfahren und zur Vermeidung von Tierversuchen.

Im Vorfeld hatte im November 2015 in der Staatskanzlei ein sehr konstruktives Gespräch zwischen der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, und Vertretern des Vereins Ärzte gegen Tierversuche e. V. Sektion Saarland stattgefunden. Kernthema dieses Gespräches, dem ich als Mediator beiwohnen durfte, waren die Tierversuchszahlen im Saarland.

Laut Saarbrücker Zeitung vom 4.3.2016 forderte die Fraktion der Grünen im saarländischen Landtag eine Forschung ohne Versuchstiere. Laut Angaben des deutschen Tierschutzbundes seien im Saarland rund 24.000 Tiere in 2014 in Tierversuchen "verwendet" worden, ungefähr 2000 mehr als im Jahr 2013. Dies wurde zu Recht vom Fraktionschef der Grünen, Herrn Hubert Ulrich, kritisiert. Und er wird weiter zitiert mit den Worten: "Die Landesregierung und der Tierschutz-beauftragte Hans-Friedrich Willimzik müssen diesem verfassungsgemäßen Auftrag nachkommen und dürfen den Tierschutz nicht länger als Randthema behandeln". Wer mich kennt, weiß, dass ich keine Facette des Tierschutzes als Randthema betrachte, ich würde mich allerdings sehr freuen, wenn die Fraktion der Grünen zu diesem Thema im Tierschutz einmal auf mich zukäme, um gemeinsam mit mir nach praktischen Lösungsansätzen zu suchen. Das Thema Versuchstiere und Tierversuche wird weitgehend durch die Gesetzgebung und die Vorgaben aus Berlin, ja häufig aus Brüssel bestimmt. Die konkreten Möglichkeiten, im Saarland selbst etwas zu erreichen, sind diesbezüglich leider durchaus gering.

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Anlässlich des Tages zur Abschaffung der Tierversuche am 24 April 2016 erklärte Umweltminister Reinhold Jost: "Wir setzen uns dafür ein, Belastungen für Versuchs-tiere zu reduzieren, auf Tierversuche, da wo es geht, zu verzichten und sie durch alternative Verfahren zu ersetzen. Wir wollen uns aber nicht auf diese Position zurückziehen, sondern uns verstärkt darum bemühen, Schmerzen, Leiden und Angst der Versuchstiere zu vermeiden und ihre Lebenssituation zu verbessern".Gemeinsam mit seinen Amtskollegen hat Herr Jost anlässlich der letzten Verbrau-cherschutzministerkonferenz den Bund aufgefordert, ein Verbot besonders belastender Tierversuche zu prüfen. Und der Minister weiter: "Angesichts der nach wie vor hohen Versuchstierzahlen müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, damit neue, alternative Forschungsmethoden entwickelt werden."

Es gibt auf diesem Gebiet noch sehr viel zu tun! Packen wir es gemeinsam an!

Die Verleihung des Tierschutz-Preises der Bundesregierung ist durchaus positiv zu sehen. Wenn man dabei berücksichtigt, wie gering das Preisgeld ist, ist von den damit ausgezeichneten Wissenschaftlern allerdings keine wesentliche Forschung zu finanzieren. Weiterhin ist von der Bundesregierung zu fordern, dass die Preisver-leihung das eine, die Umsetzung dieser Forschung in die Praxis das andere ist. Hier besteht ein erheblicher Handlungsbedarf.

Zirkustiere

Das Thema Zirkustiere war im Saarland im Zeitraum dieses Tätigkeitsberichtes nicht von besonderer Priorität. In anderen Bundesländern hat dieses Thema weiterhin eine deutlich größere Wichtigkeit. Dennoch gastieren immer wieder kleinere und größere Zirkusunternehmen im Saarland. Von daher hatte ich im letzten Tätigkeitsbericht die Frage gestellt, wie sich das Saarland zum Thema Wildtiere im Zirkus positioniert.

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2. Tätigkeitsbericht des Landesbeauftragten für Tierschutz des Saarlandes - 2015/2016

Dies ist keine artgerechte Haltung für einen Tiger. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieser Käfig die größte Form seines Auslaufes ist. Während der Transport- und der transportbegleitenden Zeiten ist sein

Bewegungsspielraum noch erheblich mehr eingeschränkt.

Hierzu hat Umweltminister Reinhold Jost inzwischen klar Stellung bezogen und für ein Haltungsverbot wild lebender Tiere im Zirkus plädiert. Nach seiner Aussage gehören "Elefanten und Bären nicht in die Manege".

In diesem Zusammenhang stimmte das Saarland im Bundesratsausschuss für Verbraucherschutz einem entsprechenden Entschließungsantrag des Landes Hessen zu. Nun ist es wieder einmal Aufgabe der Bundesregierung, eine entsprechende Rechtsverordnung vorzulegen, die das Halten von Tieren wild lebender Arten im Zirkus endlich und endgültig untersagt.

Ansonsten darf ich zu diesem Thema voll umfänglich auf meine dezidierten Ausführungen im Tätigkeitsbericht 2015 verweisen. Es ist deshalb festzuhalten, dass wir zumindest einen guten Schritt in diesem Thema vorangekommen sind.

Exotische Tiere

"Experten fordern - Führerschein für Reptilienhalter". Mit dieser Überschrift titelte die Tierärzliche Fachzeitschrift VET-Impulse am 1. Mai 2015 und sie führte weiter aus: "Krokodile im Baggersee, Schildkröten, die Schwimmer beißen, und Giftschlangen im Supermarkt. Immer wieder sorgen ausgesetzte Tiere für Schlagzeilen. Ein Haltungsverbot für Reptilien verspricht Abhilfe, Experten aber sprechen

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von Populismus und Gefahren für den Tierschutz. In Norwegen gibt es seit 1977 ein vollständiges Haltungsverbot für Reptilien."

Leider gibt es auch in Norwegern eine erhebliche Dunkelziffer von illegaler Exotenhaltung. In Deutschland sollen alleine in den letzten fünf Jahren insgesamt über 30.000 exotische Tiere in Tierheimen abgegeben worden sein. Die deutschen Tierheime sind mit der Aufnahme von exotischen Tieren in der Regel völlig überfordert. Es gibt dort so gut wie keine Unterbringungsmöglichkeiten und keine Fachleute, die sich mit der Haltung und Pflege dieser Tiere auskennen.

Die "Sachkunde für die Halter von exotischen Tieren" ist der einzige Schlüssel zur Lösung. Die Erfahrungen aus Ländern wie Skandinavien haben gezeigt, dass Haltungsverbote lediglich die Illegalität fördern und verhindern, dass Betroffene sich Hilfe suchen oder den Tieren anderweitig geholfen werden kann. Nur wer sich mit dieser Tierhaltung sehr gut auskennt und die notwendigen Voraussetzungen dafür mitbringt, sollte auch solche Tiere halten dürfen. Innerhalb der TVT (tierärztliche Vereinigung für Tierschutz) gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich speziell mit diesem Thema beschäftigt. Laut ihr bedarf es einer Verordnung zum Halten von Exoten. Der Verstoß gegen die Verordnung muss mit erheblichen Bußgeldern belegt sein.

Weiterhin sollte die Schaffung einer Notaufnahmestation für exotische Tiere im Saarland auf Dauer nicht aus den Augen verloren werden.

Internetauftritt des Landestierschutzbeauftragten des Saarlandes

In Zusammenarbeit mit der Fachabteilung des Umweltministeriums wurde im Sommer 2014 die Aufgabe des Landesbeauftragten für Tierschutz des Saarlandes auf einer eigenen Homepage präsentiert:http://www.saarland.de/115166.html

Ferner wurde in diesem Berichtszeitraum die Seitehttp://www.saarland-tierschutz.de mit Erfolg gestaltet und eingerichtet. Außerdem wurde auch eine saarländische Internetseitehttp://www.tierschutz.saarlandvernetzt.

Leider sind alle diese Tätigkeiten mit sehr viel Zeitaufwand verbunden. Gerne würde ich über die Internetseiten noch mehr zur Aufklärung in der Bevölkerung bezüglich der einzelnen Themen im Tierschutz beitragen, aber auch mir sind als Einzelperson und in der Ausübung des Ehrenamtes zeitliche Grenzen gesetzt.

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Ich darf mich an dieser Stelle bei all denjenigen bedanken, die mich hierbei tatkräftig unterstützt haben. Es gibt aber noch viel zu tun.

Tierschutz in anderen Bundesländern

Im Zeitraum dieses Tätigkeitsberichtes hat sich in den übrigen Bundesländern eine ganze Reihe getan!

In Hessen ist weiterhin die "dienstälteste" Landestierschutzbeauftragte, Tierärztin Frau Dr. Magdalene Martin, im Amt. Seit Jahren hat sie sehr erfolgreiche Maßstäbe im Tierschutz und für die Arbeit einer Landestierschutzbeauftragten gesetzt.Kontaktdaten: Dr. Magdalene Martin, Landesbeauftragte für Tierschutzangelegenheiten,Mainzer Straße 80, 65189 Wiesbaden,Tel.: +49 (0) 611 / 815 - 10 93 Fax: +49 (0) 611 / 3 27 18 10 99Internet: www.tierschutz.hessen.de

In Baden-Württemberg hat die Stabsstelle der Landesbeauftragten für Tierschutz Frau Tierärztin Dr. Cornelie Jäger inne. Auch sie ist wie Frau Dr. Martin hauptamtlich angestellte Landestierschutzbeauftragte mit eigenem Haushaltstitel und Personal.Kontaktdaten: Dr. Cornelie Jäger, Landesbeauftragte für Tierschutz Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-WürttembergKernerplatz 10, 70182 StuttgartTelefon: +49 711 126 2450 E-Fax:+49 711 126 162 2450E-Mail: [email protected] Internet: www.mlr.baden-wuerttemberg.de

In Berlin ist bereits seit einigen Jahren mit Herrn Prof. Dr. Horst Spielmann ein Humanmediziner und ausgewiesener Experte in Sachen Tierversuche im Amt des Landesbeauftragten für Tierschutz.Kontaktdaten: Prof. Dr. Horst Spielmann, Tierschutzbeauftragter des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz,Salzburger Str. 21-25, 10825 Berlin (Schöneberg)Tel.: 030 9013 (913) - 2752https://www.berlin.de/lb/tierschutz/

In Sachsen-Anhalt wurde das Amt eines Landesbeauftragten für Tierschutz neu geschaffen und mit dem Tierarzt Herrn Dr. Marco König besetzt. Von dieser Stelle aus möchte ich Herrn Dr. Marco König meine Zusammenarbeit nochmals anbieten und wünsche ihm viel Erfolg, Ausdauer und manchmal den nötigen Gleichmut für das Amt.

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Kontaktdaten: Dr. Marco König, Ansprechpartner für Tierschutz, Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt, Leipziger Str. 58, 39112 Magdeburg Telefon (0391)567 1844 Telefax (0391)567 [email protected] [email protected]

In Niedersachsen wurde ebenfalls das Amt eines Landesbeauftragten für Tierschutz neu geschaffen und mit der Tierärztin Frau Dr. Michaela Dämmrich, ursprünglich Amtstierärztin in Lübeck, neu besetzt. Auch Frau Dr. Michaela Dämmrich möchte ich von dieser Stelle aus nochmals meine Zusammenarbeit anbieten und wünsche auch ihr viel Erfolg, Ausdauer und Stehvermögen in diesem Amt.

Kontaktdaten: folgen

In Brandenburg war die Stelle eines Landestierschutzbeauftragten eine wichtige Forderung im Volksbegehren gegen Massentierhaltung, das im Januar 2016 erfolgreich zu Ende gegangen ist. Der Verbraucherschutzminister von Brandenburg, Herr Helmuth Markov hatte daraufhin im Parlament seine Absicht erklärt, ein solches Amt einzurichten. Es ist für mich überaus interessant zu hören, dass der Kampagnenleiter dieses Volksbegehrens den Verbraucherschutzminister Brandenburgs dahingehend aufgefordert hat, nicht nur das Amt eines Landestierschutzbeauftragten zu schaffen, sondern diesen auch hauptamtlich einzustellen und mit einem eigenen Etat und Personal entsprechend auszustatten. Auch die Forderung nach einer fachlichen Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit kann ich voll inhaltlich unterstützen.

Die unterschiedlichen politischen Aktivitäten der Länder habe ich in den vorhergehenden Punkten dieses Berichts bereits teilweise angesprochen. Insbesondere Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zeigen hier besondere Aktivitäten. Es würde allerdings den Rahmen dieses Tätigkeitsberichtes eindeutig sprengen, alle Aktivitäten der anderen Länder an dieser Stelle aufzuzählen.

Im November 2015 hat es ein Treffen der Landestierschutzbeauftragten der Länder und der Leiter der Landestierschutzbeiräte mit verschiedenen Vertretern der Politik in Berlin auf Einladung von Prof. Spielmann gegeben. Im März 2016 gab es ein Treffen der Landestierschutzbeauftragten der Länder in Kassel auf Einladung von Frau Dr. Martin. Es hat sich gezeigt, dass diese Treffen konsequent weiter geführt werden müssen, da sie der besseren Kommunikation und Vernetzung beitragen.

Besuch von Fortbildungen

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Die Tätigkeit eines Landestierschutzbeauftragten umfasst ein erhebliches Spektrum unterschiedlicher Facetten. Es ist von daher eine grundsätzliche Notwendigkeit, sich ständig fortzubilden und in den Bereichen dazuzulernen, in denen man nicht optimal aufgestellt ist. Aus diesem Grunde habe ich die folgenden Fortbildungen in den vergangenen 15 Monaten besucht (die Aufzählung ist nicht vollständig; es sind nur die wichtigen genannt):

Mai 2015 internationale Fachtagung zum Thema extensive Weidehaltung in Schneverdingen / Niedersachsen mit eigenem Vortrag zum Thema naturnahes Köllertal.

Juni 2015 Tierschutzseminar, "Tierschutzfälle vor Gericht", Alsfeld

Juli 2015 Vortrag in Saarbrücken: Tierschutz im Saarland - ein steiniger Weg, und das Ziel?

Juli 2015 Podiumsveranstaltung in Saarbrücken: Tierschutz im Saarland: Anspruch-Verantwortung-Realität in Zusammenarbeit mit der VHS

September 2015 Vortragsveranstaltung in Saarbrücken: Der Wolf, der Fuchs und andere böse Tiere? Die Urbanisation der Wildtiere in der heutigen Zeit

September 2015 internationale Fachtagung der DVG zum Thema Tierschutz in Hannover

Oktober 2015 Vortragsveranstaltung in Saarbrücken: Gefährdete Nutztierrassen. Wer sind die und warum soll man sie erhalten?

November 2015 Vortrag in Saarbrücken: ein Tier gefunden? Ein Wildtier oder ein verletztes Tier? So verhalten sie sich richtig!

Januar 2016 Vortrag in Dillingen: ein Tier gefunden? Ein Wildtier oder ein verletztes Tier? So verhalten sie sich richtig!

Februar 2016 20. internationale Fachtagung der DVG, Thema Tierschutz in München mit eigenem Vortrag zum Thema "Praktizierter Tierschutz durch eine einheitliche Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen in der Bundesrepublik Deutschland.

März 2016 Tierschutztagung "Wohlbefinden von Tieren - Anspruch und Wirklichkeit", Evangelische Akademie Bad Boll.

März 2016 Treffen der Landestierschutzbeauftragten und Tierschutzombudsleute in Kassel

April 2016 Wolfsmanagement in der Großregion SaarLorLux in Otzenhausen

Jede gute Fortbildung ist wichtig, genauso notwendig ist es aber dabei, mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und sich Unterstützung einholen für eigene Projekte. Es ist keinesfalls meine Art,

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bei jedem Projekt "das Rad neu zu erfinden". Viel besser ist es, aus den Fehlern von anderen zu lernen und die Projekte anderer, wenn möglich, erfolgreich fortzusetzen oder in eigene Projektmodelle zu transferieren.

Besuch von Veranstaltungen

im Berichtszeitraum habe ich die folgenden Veranstaltungen besucht:

Mai 2015 "Viehmarkt", Illingen Oktober 2015 Verleihung "saarländischer Tierschutzpreis",

Scheune Neuhaus Oktober 2015 Vortrag zum Thema: Tierschutz in Saarland,

Zweibrücken Oktober 2015 Besuch des Deutschen Tierärztetages in Bamberg,

Entschließung des Tierärztetages zum Thema: bundeseinheitliche Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen

November 2015 Besuch der internationalen Tierschutztagung in Berlin

Dezember 2015 Preisverleihung des Ersten saarländischen Jugendtierschutzpreises in Weiskirchen

Januar 2016 "Grüne Woche", Berlin Januar 2016 Neujahrsempfang der saarländischen

Ministerpräsidentin, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, Saarbrücken Januar 2016 Neujahrsempfang der VHS Regionalverband

Saarbrücken April 2016 Besuch des saarländischen Jägertages

Besuche tierschutzrelevanter saarländischer Einrichtungen

Auch in dem Berichtszeitraum 2015/2016 habe ich die verschiedensten tierschutzrelevanten saarländischen Einrichtungen wiederholt besucht.

Dazu gehören natürlich an erster Stelle die saarländischen Tierheime, aber auch Taubenhäuser im Saarland und die verschiedenen Auffangstationen. Überall wird mit sehr viel Engagement und sehr viel persönlichem Einsatz gearbeitet. Ich könnte mir allerdings auch durchaus vorstellen, dass gerade die Zusammenarbeit einzelner Einrichtungen in diesem Bereich verbessert werden könnte. Es ist, glaube ich, durchaus sinnvoll, sich manchmal in die Karten schauen zu lassen, damit andere dazulernen können.

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Termine in den Ministerien

Im Umweltministerium habe ich eine ganze Reihe von Gesprächsterminen wahrgenommen. Mit Umweltminister, Herrn Reinhold Jost, hat es in 2015 regelmäßige Besprechungstermine gegeben. In 2016 werden diese Gespräche regelmäßig mit Herrn Staatssekretär Roland Krämer weitergeführt. An dieser Stelle möchte ich Herrn Jost und Herrn Krämer ausdrücklich für das konstruktive Gesprächsklima danken. Darüber hinaus waren alle Gespräche sehr effektiv und haben uns in vielen Punkten ganz pragmatisch vorangebracht.

Ich möchte aber an dieser Stelle nicht vergessen, auch die vielen Gespräche zu erwähnen, die ich zu den Themen Wildvogelauffangstation, Saarländisches Fischereigesetz, naturnahes Köllertal oder saarländischer Jugendtierschutzpreis, um einige zu nennen, in den unterschiedlichen Abteilungen des Ministerium führen durfte. Auch diesen Gesprächsteilnehmer sei ganz besonders herzlich für das konstruktive Miteinander gedankt.

Ich darf meinem Wunsch Ausdruck verleihen, dass die gemeinsame Einsicht, das Thema Tierschutz im Saarland voranzubringen, uns auf diesem Weg weiter konsequent motivieren wird.

Ich darf mich auch bei der Staatskanzlei und Frau Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ganz herzlich bedanken für das Verständnis und die Unterstützung, die meinen Anliegen entgegengebracht wurden. Ich hoffe, dass auch in Zukunft das Thema Tierschutz auf ihr volles Verständnis und ihre Unterstützung stößt.

An dieser Stelle möchte ich mich beim Ministerium für Bildung und Kultur ganz herzlich für die konstruktiven Gespräche bedanken, die wir zum Thema saarländischer Jugendtierschutzpreis geführt haben. Auch hier wünsche ich mir, dass die Gespräche den Tierschutz im Saarland und dann hoffentlich auch in anderen Bundesländern weiter voranbringen.

Kontakte mit Medien

Die Medien haben in unserer Gesellschaft einen überaus großen Einfluss. Von da her würde ich es mir weiter wünschen, wenn das Thema Tierschutz mit all seinen Facetten die gleichgroße Beachtung behält mit dem entsprechenden sachkundigen Background.

Der Kontakt zum saarländische Fernsehen hat das Aufgreifen von Tierschutzthemen zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Verbesserung

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des Tierschutzes im Saarland möglich gemacht. Meine weitere Zusammenarbeit möchte ich hierfür ausdrücklich anbieten.

In den saarländischen Printmedien findet das Thema Tierschutz viel Interesse und durchweg eine positive Bewertung. Für diesen Bereich der Berichterstattung würde ich mir wünschen, dass das Erarbeiten von Lösungen als Diskussionsbasis für die Leserschaft und das Analysieren von Prozessen mehr in den Vordergrund rücken könnte. Dies wäre aus meiner Sicht ein deutlicher Fortschritt in der Sache des Tierschutzes.

Termine mit Behörden und Verbänden

Hier darf ich für den Zeitraum des Tätigkeitsberichtes feststellen, dass ich in den vergangenen 12 Monaten eine Reihe von Gesprächen sowohl mit dem LAV, der Naturlandstiftung des Saarlandes, den Landräten verschiedener Landkreise, Vertretern von Städten und Gemeinden sowie Tierschutzverbänden, Naturschutz-verbänden und verschiedenen Vereinen der Tiernutzer führte. Meistens waren es sehr konstruktive Gespräche. Zukünftig wünsche ich mir, dass diese Gespräche so erfolgreich weitergeführt werden können, damit wir über gemeinsame Ziele die notwendigen Besserungen für die Tiere erreichen.

Termine mit tierschutzrelevanten Betrieben

Ich habe im Berichtszeitraum eine ganze Reihe von Einrichtungen und Betrieben besichtigt. Teilweise habe ich hierüber berichtet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass es einige sehr positive Entwicklungen gibt, es gibt aber auch sehr vieles, was aus Sicht des Tierschutzes durchaus zu verbessern ist.

Fahrstrecke

Über 15.500 zurückgelegte Kilometer im Berichtszeitraum Mai 2015 bis April 2016.

Ausblick

Das zweite Jahr im Amt des Landesbeauftragten für Tierschutz des Saarlandes möchte ich durchaus noch mal als erfolgreich ansehen. Es war dadurch geprägt, dass wir anfänglich angeschobene Projekte weiter in die

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richtige Richtung bewegt haben, dass wir erneut im Saarland einige wichtige Dinge angeschoben und teilweise fast zum Abschluss gebracht haben. Einige gilt es, als Vorbild nach außen zu tragen für andere Bundesländer und den Bund, sie bekannt zu machen und für ihre Verbreitung zu werben.

Ich werde mich in der nächsten Legislaturperiode erneut bemühen, den Tierschutz voranzubringen. Ich werde wieder an verschiedenen Stellen dicke Bretter zu bohren haben, darauf habe ich mich bereits eingestellt.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass im Tierschutz nicht nur auf Landesebene, sondern auch im Bund, entsprechend der sich wandelnden Einstellung in der Bevölkerung, Tierschutz nicht als Feigenblatt gesehen, sondern als ernst und wichtig genommen wird.

Ich werde mich darum bemühen, dass im Tierschutz die Qualität Vorrang vor der Quantität erhält. Wir müssen in unserem Leben einiges ändern, nicht weil es vielleicht einige Spinner sagen, sondern weil es darum geht, Ressourcen zu erhalten und die Umwelt zu bewahren. Nicht die Natur braucht uns, wir brauchen die Natur. Insbesondere brauchen wir eine menschenfreundliche Natur. Diese gilt es zu erhalten.

Ich werde mich auch im nächsten Jahr beharrlich weiter für den Tierschutz in unserem schönen Saarland engagieren. Sollte sich jemand durch meine Tätigkeit in irgendeiner Weise beeinträchtigt fühlen, bitte ich schon jetzt um Entschuldigung oder um die Überarbeitung der eigenen Position. Der Tierschutz ist es allemal wert.

Tierschutz beginnt im Kopf! Packen wir es also gemeinsam an!

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Erklärung

Alle Bilder, die in diesem Tätigkeitsbericht veröffentlicht werden, sind von mir persönlich aufgenommen worden. Bei der Auswahl dieser Bilder kam es mir bei manchen Bildern darauf an, zum Nachdenken anzuregen, nicht zu provozieren oder zu schockieren. Mit anderen Bildern möchte ich Alternativen aufzeigen und dokumentieren, dass es Alternativen zu unserer derzeitigen meist industrialisierten und leider auch manchmal das Tier verachtenden Haltung gibt.

Tierartgerechter Umgang mit Tieren und die Wertschätzung des Individuums sind keineswegs zum Nachteil des Menschen.

Wenn ich es an irgendeiner Stelle dieses Tätigkeitsberichte übersehen haben sollte, mich bei den vielen Personen zu bedanken, die mich in diesem Jahr bei meiner Arbeit unterstützt haben, bitte ich Sie vorsorglich schon jetzt um Entschuldigung. Es war und ist wirklich sehr beeindruckend und sehr erfreulich, wie viele Menschen mich bei meiner Arbeit unterstützt und mich mit ihrem Zuspruch motiviert haben, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

Hans-Friedrich Willimzik

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Dieses ist kein Selbstportrait.

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Das Bild möchte nach dem Lesen dieses Tätigkeitsberichtes zum Nachdenken anregen! Wer hat diesen Elefanten schon mal nach seinem

Empfinden gefragt?

E s folgen die Anlagen Anlage 1Diesem Tätigkeitsberichtes noch einmal der Flyer zur Bundesratsinitiative

"Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen aus tierschutzrechtlicher Sicht"

herausgegeben vom Landestierschutzbeauftragten des Saarlandes, Dr. Hans Friedrich Willimzik, mit Unterstützung des saarländischen Umweltministers Herrn Reinhold Jost beigelegt.

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Anlage 2^ Beitrag Naturnahes Köllertal in 30 Jahre TVT

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Anlage 2^ Beitrag Naturnahes Köllertal in 30 Jahre TVT

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Anlage 2^ Beitrag Naturnahes Köllertal in 30 Jahre TVT

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Anlage 2^ Beitrag Naturnahes Köllertal in 30 Jahre TVT

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Anlage 2^ Beitrag Naturnahes Köllertal in 30 Jahre TVT

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