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JOT Industrielle Teilereinigung 2013 Trends in der industriellen Reinigungstechnik Vom Restschmutz bis zum Footprint Geht es um die Trends in der industriellen Reinigungstechnik, spielt Restschmutz nach wie vor eine große Rolle. Darüber hinaus gibt es andere wichtige Aufgabenstellungen, die von den Entwicklungsabteilen zu lösen sind. R estschmutzanforderungen gehören heute praktisch zum Alltag, wenn Gespräche über neue Reinigungsanla- gen geführt werden. Angesichts der im- mer strengeren geforderten Werte ar- beiten die Anlagenbauer an Lösungen, mit denen sich höhere Sauberkeitsgra- de prozesssicher erzielen lassen. Dafür sind einerseits umfangreiche Grundla- genuntersuchungen erforderlich. An- derseits müssen aus den dabei erziel- ten Ergebnissen anlagentechnische Lö- sungen erarbeitet werden, die sich zu marktfähigen Kosten in die Anlagen integrieren lassen. Flexibel mit modularen Anlagen Ein Aspekt, der bei Anwendern im- mer stärker in den Fokus rückt, ist die Flexibilität beziehungsweise Modula- rität der Anlage. Dahinter steckt der Wunsch, das Reinigungssystem nicht nur auf die derzeitige Aufgabenstel- lung abzustimmen, sondern bei der Konzeption auch bereits die zu erwar- tenden, zukünſtigen Anforderungen zu berücksichtigen. Dies ermöglicht dem Anlagenbetreiber, auf veränderte Vor- gaben hinsichtlich der Teilesauberkeit oder bei einem Wechsel im Teilespek- trum ohne großen Aufwand oder um- fangreiche Neuinvestitionen in Reini- gungstechnik, reagieren zu können. Einen Trend sehen einige Anla- genhersteller auch im verstärkten Ein- satz beziehungsweise in der Nachfra- ge von Lösemittelanlagen für den Be- trieb mit modifizierten Alkoholen. Als Grund dafür wird die Anpassbarkeit dieser Reiniger auf polare sowie unpo- lare Verschmutzungen genannt. Automatisierte Lösungen mit Robotern Stärker nachgefragt werden bei der In- vestition in Reinigungsanlagen in der allgemeinen Industrie auch automa- tisierte Lösungen mit Robotern oder Handlingsystemen für das Teilehand- ling vor und nach dem Reinigungspro- zess. In die Entwicklungstätigkeit der Anlagenbauer fließen hier unter ande- rem Aspekte des Zukunſtsprojekts In- dustrie 4.0 ein. Eine weitere Erhöhung der Ener- gieeffizienz und Lösungen für eine au- tomatisierte Sauberkeitskontrolle ste- hen ebenfalls auf der Liste, die die Ent- wicklungsabteilungen beschäſtigt. Gesamtkosten pro gereinigtem Teil Ein Kriterium, das bei der Entscheidung für ein Reinigungssystem zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist dessen Foot- print. Dies resultiert aus der verstärkten Betrachtung der Gesamtkosten pro ge- reinigtem Teil, in die der für den Platz- bedarf der Reinigungsanlage anfallende Mietanteil eingerechnet wird. Gleichzeitig besteht die Forderung nach hoher Wartungsfreundlichkeit und kurzen Servicezeiten, die wiederum großzügige Wartungsöffnungen und ei- ne optimale Zugänglichkeit zu allen rele- vanten Komponenten fordert. Spannend zu verfolgen, wie die Anlagenbauer die- se eigentlich widersprüchlichen Anfor- derungen unter einen Hut bringen. ds

Vom Restschmutz bis zum Footprint

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Page 1: Vom Restschmutz bis zum Footprint

5JOT Industrielle Teilereinigung 2013

Trends in der industriellen Reinigungstechnik

Vom Restschmutz bis zum FootprintGeht es um die Trends in der industriellen Reinigungstechnik,

spielt Restschmutz nach wie vor eine große Rolle. Darüber

hinaus gibt es andere wichtige Aufgabenstellungen, die von den

Entwicklungsabteilen zu lösen sind.

Restschmutzanforderungen gehören heute praktisch zum Alltag, wenn

Gespräche über neue Reinigungsanla-gen geführt werden. Angesichts der im-mer strengeren geforderten Werte ar-beiten die Anlagenbauer an Lösungen, mit denen sich höhere Sauberkeitsgra-de prozesssicher erzielen lassen. Dafür sind einerseits umfangreiche Grundla-genuntersuchungen erforderlich. An-derseits müssen aus den dabei erziel-ten Ergebnissen anlagentechnische Lö-sungen erarbeitet werden, die sich zu marktfähigen Kosten in die Anlagen integrieren lassen.

Flexibel mit modularen AnlagenEin Aspekt, der bei Anwendern im-mer stärker in den Fokus rückt, ist die Flexibilität beziehungsweise Modula-rität der Anlage. Dahinter steckt der Wunsch, das Reinigungssystem nicht nur auf die derzeitige Aufgabenstel-lung abzustimmen, sondern bei der Konzeption auch bereits die zu erwar-tenden, zukün�igen Anforderungen zu berücksichtigen. Dies ermöglicht dem Anlagenbetreiber, auf veränderte Vor-gaben hinsichtlich der Teilesauberkeit oder bei einem Wechsel im Teilespek-trum ohne großen Aufwand oder um-fangreiche Neuinvestitionen in Reini-gungstechnik, reagieren zu können.

Einen Trend sehen einige Anla-genhersteller auch im verstärkten Ein-satz beziehungsweise in der Nachfra-ge von Lösemittelanlagen für den Be-trieb mit modi�zierten Alkoholen. Als Grund dafür wird die Anpassbarkeit

dieser Reiniger auf polare sowie unpo-lare Verschmutzungen genannt.

Automatisierte Lösungen mit RoboternStärker nachgefragt werden bei der In-vestition in Reinigungsanlagen in der allgemeinen Industrie auch automa-tisierte Lösungen mit Robotern oder Handlingsystemen für das Teilehand-ling vor und nach dem Reinigungspro-zess. In die Entwicklungstätigkeit der Anlagenbauer �ießen hier unter ande-rem Aspekte des Zukun�sprojekts In-dustrie 4.0 ein.

Eine weitere Erhöhung der Ener-giee�zienz und Lösungen für eine au-tomatisierte Sauberkeitskontrolle ste-hen ebenfalls auf der Liste, die die Ent-wicklungsabteilungen beschä�igt.

Gesamtkosten pro gereinigtem TeilEin Kriterium, das bei der Entscheidung für ein Reinigungssystem zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist dessen Foot-print. Dies resultiert aus der verstärkten Betrachtung der Gesamtkosten pro ge-reinigtem Teil, in die der für den Platz-bedarf der Reinigungsanlage anfallende Mietanteil eingerechnet wird.

Gleichzeitig besteht die Forderung nach hoher Wartungsfreundlichkeit und kurzen Servicezeiten, die wiederum großzügige Wartungsö�nungen und ei-ne optimale Zugänglichkeit zu allen rele-vanten Komponenten fordert. Spannend zu verfolgen, wie die Anlagenbauer die-se eigentlich widersprüchlichen Anfor-derungen unter einen Hut bringen. ds