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Bewusstseinszustände Bewusstseinszustände Von Wachheit bis zum Koma Von Wachheit bis zum Koma Mary Koch; Kathrin May; Linda Rürup

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BewusstseinszuständeBewusstseinszuständeVon Wachheit bis zum KomaVon Wachheit bis zum Koma

Mary Koch; Kathrin May; Linda Rürup

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ÜberblickÜberblick

BewusstseinBewusstseinWachheit, körperliche BedingungenWachheit, körperliche BedingungenSchlaf (Linda)Schlaf (Linda)

Bewusstseinsstörungen bis zum Koma (Kathrin)Bewusstseinsstörungen bis zum Koma (Kathrin)

Künstliches KomaKünstliches KomaEmpfinden und Kommunikation, FallbeispielEmpfinden und Kommunikation, Fallbeispiel(Mary)(Mary)

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„Bewusstsein“„Bewusstsein“

Begriff entzieht sich bis heute einer genauen und Begriff entzieht sich bis heute einer genauen und einheitlichen Definitioneinheitlichen DefinitionTraditionelle Ansicht: Bewusstsein unterscheidet sich Traditionelle Ansicht: Bewusstsein unterscheidet sich wesentlich von der materiellen und wesentlich von der materiellen und naturwissenschaftlichen Weltnaturwissenschaftlichen WeltBeispiele: RenBeispiele: René Descartes (1569é Descartes (1569--1650), 1650), NeurophysiologeNeurophysiologe Sir John Eccles (Sir John Eccles (NobelpreisNobelpreis 1963) 1963) sindsind VertreterVertreter des des sogsog. . ontologischem Dualismusontologischem DualismusWilliam James (1842William James (1842--1910):”1910):”Bewusstsein ist keinBewusstsein ist kein Ding, Ding, sondern ein Prozesssondern ein Prozess””

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Neurologische Herangehensweise: Wie lassen sich Neurologische Herangehensweise: Wie lassen sich geistige Ereignisse durch die Aktivität großer geistige Ereignisse durch die Aktivität großer Neuronenverbände erklären?Neuronenverbände erklären?

Neuropsychologische Fragestellung: Welche Beziehung Neuropsychologische Fragestellung: Welche Beziehung besteht zwischen Körper (speziell dem Gehirn) und besteht zwischen Körper (speziell dem Gehirn) und Bewusstsein? (LeibBewusstsein? (Leib--Seele Problem)Seele Problem)

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Wann ist ein Wann ist ein BewusstseinBewusstsein vorhanden?vorhanden?Selbstständige und gezielte Wahrnehmung der Umwelt Selbstständige und gezielte Wahrnehmung der Umwelt und Verarbeitung dessenund Verarbeitung dessenEntwicklung und Umgang mit abstrakten Ideen sowie Entwicklung und Umgang mit abstrakten Ideen sowie deren Ausdruck durch Worte oder andere Symbolederen Ausdruck durch Worte oder andere SymboleFähigkeit die Bedeutung einer Handlung abzuschätzen, Fähigkeit die Bedeutung einer Handlung abzuschätzen, Erwartungen und Pläne habenErwartungen und Pläne habenSelbsterkenntnis und Einschätzung anderer IndividuenSelbsterkenntnis und Einschätzung anderer IndividuenDas Vorhandensein ästhetischer und ethischer Das Vorhandensein ästhetischer und ethischer GrundsätzeGrundsätze

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BewusstseinszuständeBewusstseinszuständeWachheit, sog. Vigilanz (mit verschiedenen Wachheit, sog. Vigilanz (mit verschiedenen Bewusstseinslagen wie z. B Aufmerksamkeit und Bewusstseinslagen wie z. B Aufmerksamkeit und Entspanntheit)Entspanntheit)„Dösen“„Dösen“Benommenheit, sog. Benommenheit, sog. SomnolenzSomnolenzverschiedene Schlafstadienverschiedene SchlafstadienFormen der BewusstseinsstörungenFormen der Bewusstseinsstörungen

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WachheitWachheitSinneswahrnehmungen von der Umwelt und des eigenen Körper Sinneswahrnehmungen von der Umwelt und des eigenen Körper möglichmöglichmentale Zustände wie Denken, Vorstellen und Erinnernmentale Zustände wie Denken, Vorstellen und ErinnernKontrolle der eigenen Handlungen und mentalen AkteKontrolle der eigenen Handlungen und mentalen AkteVerortung des Selbst und des eigenen Körpers in Raum und ZeitVerortung des Selbst und des eigenen Körpers in Raum und ZeitUnterscheidung zwischen Realität und VorstellungUnterscheidung zwischen Realität und Vorstellung

Zusammenfassend: Zusammenfassend: -- Aktiver und wechselseitiger Kontakt mit Aktiver und wechselseitiger Kontakt mit der Umweltder Umwelt

-- angepasste Reaktionen auf Reizeangepasste Reaktionen auf Reize

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Körperliche VoraussetzungenKörperliche VoraussetzungenDie Aktivität sensorischer und motorischer SubsystemeDie Aktivität sensorischer und motorischer Subsysteme

Das Das Zentrale NervensystemZentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und (Gehirn und Rückenmark) und

Periphere NervensystemPeriphere Nervensystem unterteilt in:unterteilt in:

Somatisches NSSomatisches NS Vegetatives NSVegetatives NS

(versorgt Skelettmuskeln ( versorgt inneren Or(versorgt Skelettmuskeln ( versorgt inneren Organe)gane)und Sinnesorgane)und Sinnesorgane)muss aktiv arbeiten könnenmuss aktiv arbeiten können

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FormatioFormatio reticularisreticularisaktiv am Schlafaktiv am Schlaf-- WachWach-- Rhythmus des Menschen beteiligtRhythmus des Menschen beteiligtIntaktheitIntaktheit ist Voraussetzung für normale, differenzierte ist Voraussetzung für normale, differenzierte HirnfunktionenHirnfunktionen

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Funktion der Funktion der FormatioFormatio reticularisreticularis

aufsteigende aktivierende Impulse für das nötige aufsteigende aktivierende Impulse für das nötige Erregungsniveau des Wachzustandes zu erzeugenErregungsniveau des Wachzustandes zu erzeugendeswegen spricht man von einemdeswegen spricht man von einemAAufsteigendemufsteigendemRRetikuläremetikuläremAAktivierendemktivierendemSSystemystem

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Das EEGDas EEGzeichnet die von den zeichnet die von den SynapsenSynapsen ausgehenden elektrischen ausgehenden elektrischen Potentialschwankungen aufPotentialschwankungen aufPotentialschwankungen werden in Abhängigkeit ihrer Frequenz Potentialschwankungen werden in Abhängigkeit ihrer Frequenz eingeteilt, auf dieser auch die Auswertung basierteingeteilt, auf dieser auch die Auswertung basiertman unterscheidet zwischenman unterscheidet zwischenAlphaAlpha--Wellen (8Wellen (8--12 Hz) in entspanntem Zustand12 Hz) in entspanntem ZustandBetaBeta--Wellen (13Wellen (13--30 Hz) bei Aufmerksamkeit30 Hz) bei AufmerksamkeitThetaTheta--Wellen (4Wellen (4--7 Hz) Schlaf7 Hz) SchlafDeltaDelta--Wellen (Wellen (< 4 Hz) < 4 Hz) TiefschlafTiefschlaf

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Der SchlafDer SchlafGenerell unterscheidet man zwischen vier SchlafstadienGenerell unterscheidet man zwischen vier Schlafstadien

Phase 1Phase 1: “Dösen“, das Einschlafen, noch häufig Augenbewegungen, : “Dösen“, das Einschlafen, noch häufig Augenbewegungen, niedrige Weckschwelle, noch Reaktionenniedrige Weckschwelle, noch Reaktionen

Phase 2Phase 2: etwas gefestigter Schlaf, jedoch noch häufig : etwas gefestigter Schlaf, jedoch noch häufig AugenbewegungenAugenbewegungen

Phase 3Phase 3: Mitteltiefer Schlaf: Mitteltiefer Schlaf

Phase 4Phase 4: Tiefschlaf, hohe Weckschwelle: Tiefschlaf, hohe Weckschwelle

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AUSNAHME:AUSNAHME: Der Der REMREM (rapid (rapid eyeeye movementmovement)) SchlafSchlaftritt abrupt drei bis vier mal in der Nacht, zwischen den tritt abrupt drei bis vier mal in der Nacht, zwischen den Schlafstadien aufSchlafstadien aufdauert etwa zwanzig Minutendauert etwa zwanzig MinutenBesonderheiten:Besonderheiten:

-- schnelle Augenbewegungen, vergleichbar mit Phase 1schnelle Augenbewegungen, vergleichbar mit Phase 1-- relativ hohe Aktivität des EEG (ähnlich wie in Phase 1 relativ hohe Aktivität des EEG (ähnlich wie in Phase 1 αα-- Wellen)Wellen)-- häufiges Aufschrecken, Muskelzuckungen (Finger, Zehen)häufiges Aufschrecken, Muskelzuckungen (Finger, Zehen)-- häufig Träumehäufig Träume-- hohe Weckschwellehohe WeckschwelleWegen dieser Besonderheiten und Widersprüche auchWegen dieser Besonderheiten und Widersprüche auchParadoxer SchlafParadoxer Schlaf genannt! genannt!

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Merkmale vonMerkmale vonVigilanz SchVigilanz Schlaflaf-- ReaktionenReaktionen -- Reaktionen auf Reize Reaktionen auf Reize können angemessen stattfinden teilweise vermikönnen angemessen stattfinden teilweise vermindert o. ndert o.

-- Je nach Situation relativ hohe erheblich eingescJe nach Situation relativ hohe erheblich eingeschränkthränktGehirnaktivität Gehirnaktivität -- geringe Gehirnaktivitätgeringe Gehirnaktivität-- Interaktion mit der Umwelt Interaktion mit der Umwelt -- Je nach Schlafstadium Je nach Schlafstadium -- Aktives Handeln Interaktion mAktives Handeln Interaktion mit Umwelt u.it Umwelt u.-- Wissen über aktuelles Handeln aktives Handeln eingWissen über aktuelles Handeln aktives Handeln eingeschränkt eschränkt

bis nicht mehr möglichbis nicht mehr möglich-- Teilweise Verlust der SelbstTeilweise Verlust der Selbst--

kontrollekontrolle z.Bz.B Tiefschlaf oderTiefschlaf oderSchlafwandeln Schlafwandeln

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Zusammenfassend:Zusammenfassend:

Bewusstsein als Begriff nicht genau zu definieren, sondern nur Bewusstsein als Begriff nicht genau zu definieren, sondern nur einzugrenzen (Bedeutungsschwerpunkt muss individuell gesetzt einzugrenzen (Bedeutungsschwerpunkt muss individuell gesetzt werden) werden)

Innerhalb des WachInnerhalb des Wach-- sowie des Schlafzustandes gibt es viele sowie des Schlafzustandes gibt es viele BewusstseinslagenBewusstseinslagenLassen sich aktiv bestimmen (Aufmerksamkeit, „Abschalten“)Lassen sich aktiv bestimmen (Aufmerksamkeit, „Abschalten“)oder gehen ineinander über ( z. B. in den Schlafstadien)oder gehen ineinander über ( z. B. in den Schlafstadien)

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BewusstseinsstörungenBewusstseinsstörungen

Bewusstlosigkeit Bewusstlosigkeit -- KomaKoma

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Bewusstseinsstörungen:Bewusstseinsstörungen:

Demenz:Demenz: Einengung des BewusstseinsEinengung des BewusstseinsPsychose:Psychose: Störung der Inhalte des BewusstseinsStörung der Inhalte des BewusstseinsBewusstlosigkeit/Koma:Bewusstlosigkeit/Koma: Reduktion des Reduktion des BewusstseinsBewusstseins

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Bewusstsein erfordert , dass Kortex, Bewusstsein erfordert , dass Kortex, Hirnstamm mit Hirnstamm mit FormatioFormatio reticularisreticularis als als

allgemeines aktivierendes System allgemeines aktivierendes System normal funktionierennormal funktionieren

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MedullaMedulla oblongataoblongata: Regulation Atmung, : Regulation Atmung, Wachheit, HerzschlagWachheit, Herzschlag

Brücke (Brücke (PonsPons): Verbindet Rückenmark mit ): Verbindet Rückenmark mit Gehirn und teile des Gehirns untereinanderGehirn und teile des Gehirns untereinander

FormatioFormatio reticularisreticularis : Weißt den cerebralen : Weißt den cerebralen CortexCortex des Hirnstamms auf sensorische Signale des Hirnstamms auf sensorische Signale hin, für Aufrecherhaltung des Bewusstseins und hin, für Aufrecherhaltung des Bewusstseins und Erwachen aus dem Schlaf verantwortlichErwachen aus dem Schlaf verantwortlich

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Intensitätsgrade der BewusstseinsstörungIntensitätsgrade der Bewusstseinsstörung

Benommenheit:Benommenheit:verlangsamte, lückenhafte, ungenaue Reaktionenverlangsamte, lückenhafte, ungenaue ReaktionenVerwirrtheit:Verwirrtheit:fehlende Aufmerksamkeit, Denkstörungen, Erinnerungsverfälsfehlende Aufmerksamkeit, Denkstörungen, Erinnerungsverfälschungchung

SomnolenzSomnolenz::schläfriger Zustand, nur durch äußere Reize zu Reaktionen schläfriger Zustand, nur durch äußere Reize zu Reaktionen s. o. zu erweckens. o. zu erwecken

Sopor:Sopor:tiefschlafähnlicher Zustand, nur durch stärkste Reize kurztiefschlafähnlicher Zustand, nur durch stärkste Reize kurz dauernd zu dauernd zu unterbrechenunterbrechen

Koma (Koma (--Stufen):Stufen):schwerster Grad der Bewusstlosigkeit → adäquateschwerster Grad der Bewusstlosigkeit → adäquate-- schwache schwache -- keine keine Reaktionen auf stärkste Reize, nicht Reaktionen auf stärkste Reize, nicht erweckbarerweckbar, reflektorische Schmerzabwehr, reflektorische Schmerzabwehr

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Bewusstlosigkeit:Bewusstlosigkeit:

Tiefes Koma

Schweres Koma

Ultrakoma

Somnolenz

Koma

Jegliches bewusstes psychisches Geschehen fehltJegliches bewusstes psychisches Geschehen fehltKontaktfähigkeit aufgehobenKontaktfähigkeit aufgehobenReaktionsfähigkeit ganz erheblich eingeschränktReaktionsfähigkeit ganz erheblich eingeschränktSomatische Funktionen bleiben erhaltenSomatische Funktionen bleiben erhalten

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DiagnostikDiagnostik

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Skalen zur Bewertung der Skalen zur Bewertung der Bewusstseinslage → des KomasBewusstseinslage → des Komas

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Glasgow Coma Glasgow Coma ScaleScaleAugenöffnen: Augenöffnen: •• SpontanSpontan•• Auf AufforderungAuf Aufforderung•• Auf SchmerzreizeAuf Schmerzreize•• Gar nichtGar nichtBeste verbale Kommunikation:Beste verbale Kommunikation:•• Orientiert konversationsfähigOrientiert konversationsfähig•• Desorientiert konversationsfähigDesorientiert konversationsfähig•• Inadäquate Äußerungen (Wortsalat)Inadäquate Äußerungen (Wortsalat)•• Unverständliche LauteUnverständliche Laute•• Gar nichtGar nichtBeste motorische Reaktion:Beste motorische Reaktion:•• Auf AufforderungAuf Aufforderung•• Auf SchmerzreizeAuf Schmerzreize•• Auf Schmerzreize abnorme AbwehrAuf Schmerzreize abnorme Abwehr•• Auf Schmerzreize BeugeabwehrAuf Schmerzreize Beugeabwehr•• Auf Schmerzreize Auf Schmerzreize StrecksynergismenStrecksynergismen•• keine

4 Punkte4 Punkte3 P3 P2 P2 P1 P1 P

5 Punkte5 Punkte4 P4 P3 P3 P2 P2 P1 P1 P

6 Punkte6 Punkte5 P5 P4 P4 P3 P3 P2 P2 P1 P1 Pkeine

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1515Leichte Kopfschmerzen Leichte Kopfschmerzen und/oder Nackensteifheit, und/oder Nackensteifheit, keine neurologischen keine neurologischen AusfälleAusfälle

II

3 3 -- 66Koma (Bewusstlosigkeit), Koma (Bewusstlosigkeit), StrecksynergismenStrecksynergismenmoribunder Patientmoribunder Patient

VV

7 7 -- 1212Sopor, schwere Sopor, schwere neurologische Ausfälle, neurologische Ausfälle, vegetative Störungenvegetative Störungen

IVIV

13 13 -- 1414SomnolenzSomnolenz oder oder Verwirrtheit und/oder Verwirrtheit und/oder neurologische Ausfälleneurologische Ausfälle

IIIIII

13 13 -- 1414Mäßig bis schwere Mäßig bis schwere Kopfschmerzen/NackensteiKopfschmerzen/Nackensteifheit, keine neurologischen fheit, keine neurologischen Ausfälle außer Hirnnerven Ausfälle außer Hirnnerven --störungen , keine störungen , keine BewusstseinsveränderungBewusstseinsveränderung

IIII

GCSGCSWFNSWFNS

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Weitere diagnostische Einteilung:Weitere diagnostische Einteilung:

1.1. Gezielte AbwehrreaktionenGezielte Abwehrreaktionen2.2. Ungezielte AbwehrreaktionenUngezielte Abwehrreaktionen3.3. Keine Reaktionen bei erhaltenen LichtKeine Reaktionen bei erhaltenen Licht--, ,

KornealKorneal-- und Muskelreflexenund Muskelreflexen4.4. Keine Reaktion bei erloschene Reflexen, aber Keine Reaktion bei erloschene Reflexen, aber

vegetativen Funktionenvegetativen Funktionen5.5. Keine Reaktion, fehlende Reflexe, sistierende Keine Reaktion, fehlende Reflexe, sistierende

Atmung aber HerztätigkeitAtmung aber Herztätigkeit

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Im Krankenhaus:Im Krankenhaus:

EEGEEGMRTMRTCCTCCTGCSGCSPupillengröße, Pupillengröße, IsokorieIsokorie, Lichtreaktion, Lichtreaktion(Muskeleigen(Muskeleigen--) Reflexe, ) Reflexe, MuskeltonusMuskeltonusVerletzungenVerletzungenTemperaturTemperaturBlutbildBlutbildUrinUrinMageninhaltMageninhaltRöntgenRöntgenAtemgeruch Atemgeruch

→ Überwachung wichtig!!→ Überwachung wichtig!!

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ReflexeReflexe

Eigenreflexe:Eigenreflexe:MonosynaptischerMonosynaptischerReflexbogenReflexbogenUnabhängig von Stärke des Unabhängig von Stärke des auslösenden Reizesauslösenden ReizesRezeptor und Rezeptor und EffektorEffektor im im selben Organ lokalisiertselben Organ lokalisiert

Z.B. :Z.B. :-- PatellarsehnenreflexPatellarsehnenreflex-- Achillessehnenreflex

FremdeflexeFremdeflexe::PolysynaptischerPolysynaptischerReflexbogenReflexbogenRezeptor und Rezeptor und EffektorEffektor in in unterschiedlichen Organen unterschiedlichen Organen lokalisiertlokalisiert

Z.B. :Z.B. :-- BauchdeckenreflexBauchdeckenreflex-- PlantarreflexPlantarreflex-- PupilenreaktionPupilenreaktion-- KreislaifreflexeKreislaifreflexe-- SerektionsreflexSerektionsreflex des Magendes Magen--

Darmtraktes

Achillessehnenreflex

Darmtraktes

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ReflexeReflexe

Dienen der Kontrolle und genauen Dosierung Dienen der Kontrolle und genauen Dosierung komplizierter Bewegungsabläufekomplizierter Bewegungsabläufe

EigenEigen-- und Fremdreflexe stellen Grundmuster und Fremdreflexe stellen Grundmuster der motorischen Aktivitäten dar, die in der motorischen Aktivitäten dar, die in Willkürbewegungen einbezogen sind Willkürbewegungen einbezogen sind ohneohne dass dass das Bewusstsein eingeschaltet istdas Bewusstsein eingeschaltet ist

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Ursachen der Ursachen der Bewusstlosigkeit/KomaBewusstlosigkeit/Koma

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Zerebrale Ursachen:Zerebrale Ursachen:

SchädelSchädel--Hirntrauma Hirntrauma IntrakranielleIntrakranielle HämorrhagienHämorrhagien bei bei AneurysmenAneurysmenEntzündliche ErkrankungenEntzündliche ErkrankungenHitzeschlagHitzeschlagIntrakranielleIntrakranielle TumoreTumorePostepileptische ZuständePostepileptische Zustände

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Extrazerebrale Ursachen:Extrazerebrale Ursachen:

AdamAdam--StrokesStrokes--AnfallAnfallSchockSchockGefäßverschlüsseGefäßverschlüsseKreislaufstörungenKreislaufstörungen

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Endogene Endogene IntoxikationenIntoxikationen::

Coma Coma diabeticumdiabeticumHypoglykämischerHypoglykämischer SchockSchockNebenniereninsuffizienzNebenniereninsuffizienzStoffwechselstörungen bei Stoffwechselstörungen bei InfektionskrankheitenInfektionskrankheiten

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Exogene Exogene IntoxikationenIntoxikationen::

MorphinpräparateMorphinpräparateSchlafmittelSchlafmittelSchwermetallverbindungenSchwermetallverbindungenSchwefelwasserstoffSchwefelwasserstoffZyanverbindungenZyanverbindungenInsektizideInsektizideCOCOAlkoholAlkohol

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Abschließend:Abschließend:

In 70%, somit häufigste Ursache: In 70%, somit häufigste Ursache: Schädigung/Verletzung der Schädigung/Verletzung der FormatioFormatio reticularisreticularisund/oder ihrer Verbindungenund/oder ihrer Verbindungen

Im Koma SchlafIm Koma Schlaf--Wachrhythmus möglich Wachrhythmus möglich → lässt nicht auf Vorhandensein von → lässt nicht auf Vorhandensein von BewusstseinsvorängenBewusstseinsvorängen schließenschließen

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Das künstliche KomaDas künstliche Koma

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Koma (egal ob natürlich o. künstlich) dient zum Schutz Koma (egal ob natürlich o. künstlich) dient zum Schutz des Patientendes Patienten

Schützen den Patienten vor schweren Schmerzen, Schützen den Patienten vor schweren Schmerzen, Angst & Stress Angst & Stress Bei kBei küünstl. Koma durch die Annstl. Koma durch die Anäästhesisten, bei sthesisten, bei natnatüürlrl. .

Koma durch den KKoma durch den Köörper selbstrper selbst

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UnterschiedUnterschied: : künstl. Koma kann jeder Zeit beendet werden künstl. Koma kann jeder Zeit beendet werden bei bei natürlnatürl. Koma kann es Wochen bis Jahre dauern bis . Koma kann es Wochen bis Jahre dauern bis Patient aus der tiefen Bewusstlosigkeit erwachtPatient aus der tiefen Bewusstlosigkeit erwacht

Schwere Geduldsprobe f. Schwere Geduldsprobe f. ÄÄrzte & Angehrzte & Angehöörige rige

Dauer & Tiefe v. künstl. Koma lassen sich durch Dauer & Tiefe v. künstl. Koma lassen sich durch Medikamente gut steuernMedikamente gut steuern

tiefste Zustand = Klassische Narkosetiefste Zustand = Klassische Narkose

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Ärzte bemühen sich künstl. Koma flacher zu halten als Ärzte bemühen sich künstl. Koma flacher zu halten als echte Narkose echte Narkose lassen Patienten ab und zu fast aufwachen, da somitlassen Patienten ab und zu fast aufwachen, da somit

TagTag-- und Nacht und Nacht -- Rhythmus v. Patienten einigermaßen Rhythmus v. Patienten einigermaßen erhalten bleibterhalten bleibtGeringere Infektionsgefahr besteht Geringere Infektionsgefahr besteht

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wie bei wie bei natürlnatürl. Koma muss Patient im künstl. Koma . Koma muss Patient im künstl. Koma beatmet und künstl. ernährt werdenbeatmet und künstl. ernährt werdenRegulation der Kreisläufe Regulation der Kreisläufe Regulation der KörperausscheidungenRegulation der KörperausscheidungenRegulation der Lagerung des Patienten Regulation der Lagerung des Patienten

Körpertemperatur sollte auch im künstl. Koma normal Körpertemperatur sollte auch im künstl. Koma normal 37°C betragen37°C betragenFFöördert die Blutgerinnungrdert die Blutgerinnungbeugt Infektionen vorbeugt Infektionen vor

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•• Bei einigen Krankheitszuständen wird Bei einigen Krankheitszuständen wird Körpertemperatur von Patient auf 32Körpertemperatur von Patient auf 32--34°C abgekühlt34°C abgekühltVor allem nach Herzstillstand o. SchlaganfallVor allem nach Herzstillstand o. Schlaganfall

•• Aber: Kühlung ist für normalen Menschen gefährlich Aber: Kühlung ist für normalen Menschen gefährlich und belastend und belastend nur im Koma auszuhaltennur im Koma auszuhalten

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Stoffwechsel-prozesselangsamer

Sauerstoff-verbrauch sinkt

Hilft Gehirn mit der Hilft Gehirn mit der gefährlichen Situation gefährlichen Situation umzugehenumzugehen

Abkühlung d. Körpertemperatur auf 32-34°C

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Patienten im künstl. Koma nehmen ihre Umgebung Patienten im künstl. Koma nehmen ihre Umgebung wahrwahrÄÄrzte & Pflegepersonal gehen mit den Patienten um, rzte & Pflegepersonal gehen mit den Patienten um,

als wals wäären sie bei Bewusstsein ren sie bei Bewusstsein

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Das Empfinden & Das Empfinden & Kommunikation im Koma Kommunikation im Koma

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Koma = Bewusstseinszustand, ausgeprägte Form d. Koma = Bewusstseinszustand, ausgeprägte Form d. BewusstlosigkeitBewusstlosigkeit

Glaube:Glaube:

Koma ist ein unbewusster, unzugänglicher Zustand. Die Koma ist ein unbewusster, unzugänglicher Zustand. Die Menschen in diesem vegetativen Dauerzustand sind tot.Menschen in diesem vegetativen Dauerzustand sind tot.

FALSCHFALSCH

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Empfinden/ErlebenEmpfinden/Erleben

Komatöse Patienten = wache Menschen, die durch ein Komatöse Patienten = wache Menschen, die durch ein bedeutungsvolles Stadium ihres Individualprozesses bedeutungsvolles Stadium ihres Individualprozesses gehengehen

Dauer des Komas abhängig von unerledigten Dauer des Komas abhängig von unerledigten Geschäften im LebenGeschäften im Leben

Patienten haben einen innewohnenden Drang nach Patienten haben einen innewohnenden Drang nach Selbsterkenntnis Selbsterkenntnis

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Vorschriften und Regeln d. Gesellschaft und d. Vorschriften und Regeln d. Gesellschaft und d. sozialen Lebens = unwichtig sozialen Lebens = unwichtig Koma dient zur primKoma dient zur primäär Selbsterkenntnisr Selbsterkenntnis

•• MMäächtige, bedeutungsvolle, dramatische chtige, bedeutungsvolle, dramatische Ereignisse kommen im Koma zur Entfaltung Ereignisse kommen im Koma zur Entfaltung

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Ausschüttung v. Endorphinen (bekannt als „Glückshormon“) o.ä. Substanzen

Störung des LimbischenSystems

Veränderte Erlebnisinhalte, Veränderte Erlebnisinhalte, gestörte Auslösung gestörte Auslösung emotionaler Reaktionen, emotionaler Reaktionen, gestörte Bewertung des gestörte Bewertung des Wahrgenommenen Wahrgenommenen

Hirnverletzungen unter Sauerstoff-mangel

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LimbischesSystem

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•• Menschen im Koma haben selten SchmerzenMenschen im Koma haben selten Schmerzen

•• Patienten leiden nicht notwendigerweisePatienten leiden nicht notwendigerweise

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KommunikationKommunikation

Komatösen Menschen fehlt jedes bewusste Komatösen Menschen fehlt jedes bewusste psychische Geschehen + Handelnpsychische Geschehen + Handeln

auf mechanische Reize (z.B. kneifen oder auf mechanische Reize (z.B. kneifen oder anschreien) erfolgt keine direkte Reaktionanschreien) erfolgt keine direkte Reaktion

Kommunikation durch subtile Formen möglichKommunikation durch subtile Formen möglichMan muss Patient helfen sich zu reflektierenMan muss Patient helfen sich zu reflektieren

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•• Reaktionen erfolgen durch nonverbale SignaleReaktionen erfolgen durch nonverbale Signale

Mittels winziger Zeichen können Patienten reagieren: Mittels winziger Zeichen können Patienten reagieren: Veränderung d. Atemfrequenz o. AugenVeränderung d. Atemfrequenz o. Augen-- u. u. MundbewegungenMundbewegungen

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FallbeispielFallbeispiel

•• über 80jähriger Mann Johnüber 80jähriger Mann John•• Seit 6 Monaten zw. komatösen + Seit 6 Monaten zw. komatösen + semisemi -- komatösen komatösen

Zustand schwankendZustand schwankend•• Jammert schreit lautJammert schreit laut•• Therapeut stellt sich auf Atemfrequenz ein und imitiert sie Therapeut stellt sich auf Atemfrequenz ein und imitiert sie •• ArnyArny = Therapeut= Therapeut

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Trauer um Menschen Trauer um Menschen im Koma u.a. wegen im Koma u.a. wegen

fehlender fehlender KommunikationKommunikation