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Vorschau zur Deutschen Industrie-Messe Hannover 1960 Durch die Probleme, die mit Bildung der ,,Kleinen Frei- handelszone" und der .Europaischen Wirtschaftsgemein- schaft" auftreten, rechnen die internationalen Messen mit entsprechenden Auswirkungen. Fur die Hannover-Messe, die in der Zeit vom 24. April bis zum 3. Mai veranstaltet wird, steht bereits fest, dai3 nicht die Europaisierung um jeden Preis, sondern die Erfassung der gesamten Weltwirtschaft, einschliei3lich der zentral ge- lenkten Wirtschaften der Ostblockstaaten, das Ziel sein mug. Der Aufhau der Messe Hannover gestattet dem Einkaufer, seinen Besuch auf das fiir ihn Wesentliche zu begrenzen und damit zu rationalisieren. Durch die straffe Branchenteilung fiihrt Hannover praktisch mehrere Fachmessen zugleich durch. In dieser klaren Form ist die Messe Hannover die erste euro- paische Veranstaltung dieser Art, der es gelungen ist, eine gliiddiche Synthese der friiheren allgemeinen Mustermesse und des modernen Trends der Spezialisierung zu schaffen. Im Jahre 1960 werden sich an der Industrie-Messe 4700 Aussteller heteiligen. Die Messe steht erneut im Zeichen der Ausweitung des internationalen Angebots. Diese Entwicklung war schon im Vorjahr hesonders durch das starke Interesse van Frankreich, Grogbritannien, Osterreich und den skan- dinavischen Landern, gekennzeichnet. Die Messeleitung war in diesem Jahr wiederum nicht in der Lage, allen Wunschen auf Vergroi3erung der Standflachen in den Hallen sowie auf dem Freigelande zu entsprechen, obwohl, wie Dip1.-Ing. Putzold auf dem ,,Messegesprach 1960" berichtete, die Halle 15 von 12000 auf 16000 m2 erweitert wurde. Ferner erwahnte er die Vergroi3erung des Freigelandes um 12 000 m*, wodurch sich die jetzige Ausstellungsflache auf 160 000 m2 erhoht. Auch das Strai3ensystem innerhalb des Messegelandes wurde grund- legend verbessert. Eine neue Ausstellungshalle beherbergt die Sonderschau ,,Die gute Industrieform". Der Ausweisverkauf ist aus organisatorischen Griinden fol- gcndermai3en neu geregelt worden: Bei den Industrie- und Handelskammern gelten weiterhin im Vorverkauf die bis- herigen Preise yon DM 6.- fiir Tagesausweise und DM 10.- fur Dauerausweise. An den Eingangskassen des Messe- gelandes kosten die Tagesausweise DM 10.- und die Dauer- ausweise DM 15.--. Ausweise fur den ,,Tag dcs Hand- werks" sind dagegen nur bei den Handwerkskammern er- haltlich. Die Messeleitung gibt fur Messebesucher oder Aus- steller verschiedenfarbige Autokleber aus, die den Verkehrs- polizisten das unverziigliche Zuleiten zu den richtigen Park- platzen erleichtern. ,4bb. 1. Lenkungszentrale im Elektro-Messehaus Zentrale an die Einzelposten weiter. Die mit 8 his 10 Beam- ten besetzte Lenkungszentrale wird wieder wie im Vorjahr im oberen Stockwerk des Elektro-Messehauses untergebracht. Mit Hilfe von Fernsehkameras an den Verkehrsknotenpunk- ten konnen sich die Beamten in der Zentrale ein Bild uber den Verkehrsablauf machen. Ein mitfliegender Beobachter vermittelt der Zentrale uber Funk zusatzliche Angaben. Er- neute Verbesserungen des Strafiensystems sollen mithelfen, den Verkehr fliissig zu halten. Die Lufthansa verstarkt in den Tagen der Messe ihren Flugverkehr nach Hannover. Zwischen dem Messegelande und dem Flugplatz ist ein Taxiflugdienst eingerichtet. Auch die Bundesbahn erhoht ihren Zugverkehr nach Hannover. Moderne Triebwagen werden im Direktverkehr zwischen dem Messegelinde und Bad Pyrmont sowie Bad Harzburg ein- gesetzt. Abb. 1. Flugdienst zum Messegeiande Auch wahrend der diesjahrigen Deutschen Industrie-Messe genieQen die Aussteller fiir ihre zur Schau gestellten Erfin- dungen, Gebrauchsmuster, Muster und Modelle sowie fur ihre auf diesen angebrachten Warenzeichen einen einstweiligen Schutz. Dieser ist begrundet durch das ,,Gesetz betr. den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf Ausstellungen" vom 18. Marz 1904. Die Deutsche Bundespost weist darauf hin, daQ zum Vor- liihrbetrieb von Hochfrequenzgeraten auf Ausstellungen und Messen eine Genehmigung fur Vorfiihrzwecke erforderlich ist. Eine standige Einrichtung der Deutschen Industrie-Messe Han- nover ist der Ausstellungs- und Beratungsstand ,,Funk-Ent- storung" der Deutschen Bundespost. Im Mittelpunkt der wahrend der Messe veranstalteten Tagungen steht der ,,Nordische Wirtschaftstag" am 25. April, der, wie die Messe selbst, von Bundesminister Professor Dr. Erhard eroffnet wird. Zu aktuellen Fragen des 4ui3enhandels mit den nordischen Landern sprechen fuhrende Wirtschaftler. Die einzelnen Messegruppen werden, wie in den vergan- gepen Jahren, geschlossen in den verschiedenen Hallen aus- stellen: Pumpen und Verdichter sind in Halle 7 und l a zu finden; Lufttechnische und Trocknungs-Anlagen in Halle 8 Nord; Olhydraulik und Pneumatik in Halle 7 und 7a sowie auf dem Freigelande; Getriebe, Antriebselemente und Walz- lager in Halle 2 und 7a; Verbrennungskraftmaschinen in Halle 3; MeQ-, Pruf- und Regelungstechnik in den Hallen 5, 7, 7A, 9, 10 und 13; Chemie und Kunststoffe in Halle 6. In jedem dieser Bezirke gibt jeweils ein Funkwagen, zu dem mehrere Einsatz-Funkwagen gehoren, Anordnungen der wurde bereits 1953 betrachtlich erweitert und erhielt fur die kommende Messe zwei Anbauten. Dadurch konnen bei einer :1,52 FETTE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL 62. Jahrgang Nr. 4 1960

Vorschau zur Deutschen Industrie-Messe Hannover 1960

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Vorschau zur Deutschen Industrie-Messe Hannover 1960

Durch die Probleme, die mit Bildung der ,,Kleinen Frei- handelszone" und der .Europaischen Wirtschaftsgemein- schaft" auftreten, rechnen die internationalen Messen mit entsprechenden Auswirkungen.

Fur die Hannover-Messe, die in der Zeit vom 24. April bis zum 3. Mai veranstaltet wird, steht bereits fest, dai3 nicht die Europaisierung um jeden Preis, sondern die Erfassung der gesamten Weltwirtschaft, einschliei3lich der zentral ge- lenkten Wirtschaften der Ostblockstaaten, das Ziel sein mug.

Der Aufhau der Messe Hannover gestattet dem Einkaufer, seinen Besuch auf das fiir ihn Wesentliche zu begrenzen und damit zu rationalisieren. Durch die straffe Branchenteilung fiihrt Hannover praktisch mehrere Fachmessen zugleich durch. In dieser klaren Form ist die Messe Hannover die erste euro- paische Veranstaltung dieser Art, der es gelungen ist, eine gliiddiche Synthese der friiheren allgemeinen Mustermesse und des modernen Trends der Spezialisierung zu schaffen.

Im Jahre 1960 werden sich an der Industrie-Messe 4700 Aussteller heteiligen. Die Messe steht erneut im Zeichen der Ausweitung des internationalen Angebots. Diese Entwicklung war schon im Vorjahr hesonders durch das starke Interesse van Frankreich, Grogbritannien, Osterreich und den skan- dinavischen Landern, gekennzeichnet. Die Messeleitung war in diesem Jahr wiederum nicht in der Lage, allen Wunschen auf Vergroi3erung der Standflachen in den Hallen sowie auf dem Freigelande zu entsprechen, obwohl, wie Dip1.-Ing. Putzold auf dem ,,Messegesprach 1960" berichtete, die Halle 15 von 12000 auf 16000 m2 erweitert wurde. Ferner erwahnte er die Vergroi3erung des Freigelandes um 12 000 m*, wodurch sich die jetzige Ausstellungsflache auf 160 000 m2 erhoht. Auch das Strai3ensystem innerhalb des Messegelandes wurde grund- legend verbessert. Eine neue Ausstellungshalle beherbergt die Sonderschau ,,Die gute Industrieform".

Der Ausweisverkauf ist aus organisatorischen Griinden fol- gcndermai3en neu geregelt worden: Bei den Industrie- und Handelskammern gelten weiterhin im Vorverkauf die bis- herigen Preise yon DM 6.- fiir Tagesausweise und DM 10.- fur Dauerausweise. An den Eingangskassen des Messe- gelandes kosten die Tagesausweise DM 10.- und die Dauer- ausweise DM 15.--. Ausweise fur den ,,Tag dcs Hand- werks" sind dagegen nur bei den Handwerkskammern er- haltlich. Die Messeleitung gibt fur Messebesucher oder Aus- steller verschiedenfarbige Autokleber aus, die den Verkehrs- polizisten das unverziigliche Zuleiten zu den richtigen Park- platzen erleichtern.

,4bb. 1. Lenkungszentrale im Elektro-Messehaus

Zentrale an die Einzelposten weiter. Die mit 8 his 10 Beam- ten besetzte Lenkungszentrale wird wieder wie im Vorjahr im oberen Stockwerk des Elektro-Messehauses untergebracht. Mit Hilfe von Fernsehkameras an den Verkehrsknotenpunk- ten konnen sich die Beamten in der Zentrale ein Bild uber den Verkehrsablauf machen. Ein mitfliegender Beobachter vermittelt der Zentrale uber Funk zusatzliche Angaben. Er- neute Verbesserungen des Strafiensystems sollen mithelfen, den Verkehr fliissig zu halten.

Die Lufthansa verstarkt in den Tagen der Messe ihren Flugverkehr nach Hannover. Zwischen dem Messegelande und dem Flugplatz ist ein Taxiflugdienst eingerichtet. Auch die Bundesbahn erhoht ihren Zugverkehr nach Hannover. Moderne Triebwagen werden im Direktverkehr zwischen dem Messegelinde und Bad Pyrmont sowie Bad Harzburg ein- gesetzt.

Abb. 1. Flugdienst zum Messegeiande

Auch wahrend der diesjahrigen Deutschen Industrie-Messe genieQen die Aussteller fiir ihre zur Schau gestellten Erfin- dungen, Gebrauchsmuster, Muster und Modelle sowie fur ihre auf diesen angebrachten Warenzeichen einen einstweiligen Schutz. Dieser ist begrundet durch das ,,Gesetz betr. den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf Ausstellungen" vom 18. Marz 1904.

Die Deutsche Bundespost weist darauf hin, daQ zum Vor- liihrbetrieb von Hochfrequenzgeraten auf Ausstellungen und Messen eine Genehmigung fur Vorfiihrzwecke erforderlich ist. Eine standige Einrichtung der Deutschen Industrie-Messe Han- nover ist der Ausstellungs- und Beratungsstand ,,Funk-Ent- storung" der Deutschen Bundespost.

Im Mittelpunkt der wahrend der Messe veranstalteten Tagungen steht der ,,Nordische Wirtschaftstag" am 25. April, der, wie die Messe selbst, von Bundesminister Professor Dr. Erhard eroffnet wird. Zu aktuellen Fragen des 4ui3enhandels mit den nordischen Landern sprechen fuhrende Wirtschaftler.

Die einzelnen Messegruppen werden, wie in den vergan- gepen Jahren, geschlossen in den verschiedenen Hallen aus- stellen: Pumpen und Verdichter sind in Halle 7 und l a zu finden; Lufttechnische und Trocknungs-Anlagen in Halle 8 Nord; Olhydraulik und Pneumatik in Halle 7 und 7 a sowie auf dem Freigelande; Getriebe, Antriebselemente und Walz- lager in Halle 2 und 7 a ; Verbrennungskraftmaschinen in Halle 3; MeQ-, Pruf- und Regelungstechnik in den Hallen 5, 7, 7A, 9, 10 und 13; Chemie und Kunststoffe in Halle 6.

In jedem dieser Bezirke gibt jeweils ein Funkwagen, zu dem mehrere Einsatz-Funkwagen gehoren, Anordnungen der

wurde bereits 1953 betrachtlich erweitert und erhielt fur die kommende Messe zwei Anbauten. Dadurch konnen bei einer

:1,52 F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 62. Jahrgang N r . 4 1960

Page 2: Vorschau zur Deutschen Industrie-Messe Hannover 1960

Zunahme der Ausstellungsflache um 2O0/o um 25O/o mehr Firmen Ausstellungsraum erhalten. Unter den ausstellenden Firmen befinden sich die grofiten Chemie-Unternehmen der Bundesrepublik.

Auf die Industriezweige Chemie und Kunststoffe entfallt ein wesentlicher Anteil an der industriellen Produktion der Bundesrepublik. Standig wachst ihr vom Grundstoff bis zum Fertigerzeugnis reichendes Sortiment und stetig erschliel3en sich fur sie neue Anwendungsgebiete. Auch das 1960 zu erwartende Angebot in der Halle 6 verspricht besonders interessant zu werden. Unter den gezeigten auslandischen Erzeugnissen werden sidi erstmals solche aus den USA befinden.

Die Messegruppe Fordertechnik, die auf dem Freigelande, am Nordwesteingang zum Messegelande und an der Nord- strage eine Ausstellungsflache von 20 000 m2 sowie in Halle 4 einschlielilich der halboff enen Anbaustande 3000 m2 belegt

hat, wird auch in diesem Jahr mit ca. 200 Ausstellern in Hannover stark vertreten sein.

Der Bundesverband der Deutschen Luftfahrt-Industrie ver- anstaltet gemeinsam mit der Messe-AG vom 24. April bis 3. Mai, gleichzeitig mit der Deutschen Industrie-Messe, die ,,Deutsche Luftfahrtschau 1960". Bei dieser 3. Veranstaltung der deutschen Luftfahrt-Industrie ist die gegeniiber dem Vor- jahr von 1300 m2 auf 4000 m2 vergrofierte Ausstellungshalle durch 138 Aussteller belegt. Auf dem Freigelande werden iiber 50 Flugzeuge deutscher und auslandischer Konstruktion gezeigt. Die Deutsche Luftfahrtschau veranstaltet mit den Vorfiihrungsfliigen der ausgestellten Flugzeuge wieder einen regen Flugbetrieb. Zu diesem Zweck ist eine besondere Aus- stellungsflugleitung mit eigenem Kontrollturm vorgesehen.

Von den fur unseren Leserkreis interessanten Ausstellern geben wir in folgenden Firmenberichten einen kurzen Uber- blick.

Chemische Industrie liegt an zweiter Stelle Von E. S a 1 a , FrankfurtIM.

Der Umsatz der chemischen Industrie (einschliefilich Kohlen- wertstoffe) stieg 1959 auf 20.52 Mrd. DM. Die Zunahme gegeniiber 1958 betrug 13.6 "/o und lag damit wesentlich iiber der gesamt-industriellen Wachstumsrate (9.1 O/o). Sie rangiert im Umsatz a n zweiter Stelle hinter dem Maschinenbau (20.86 Mrd. DM). Der Produktionsindex der Chemie hat sich 3959 um 14 O/o auf jahresdurchschnittlich rund 272 (1938 = 100) er- hoht. Besonders hervorzuheben ist der Kiickgang des Erzeuger- preisindex der Chemie um iiber 2 Oio auf jahresdurchschnittlich 183 (1938 = 100). Seit dem Basisjahr 1950 sind dlie Durch- schnittspreise chemischer Erzeugnisse lediglich um 5 O/o ge- stiegen, wahrend die Erhohung im gesamtindustriellen Durch- schnitt 24O/o ausmacht. Die Zahl der Beschaftigten in der chemischen Industrie erreichte am Jahresende 1959 rund 429 GO0 Arbeiter und Angestellte gegeniiber ca. 420 600 am Ende des Jahres 1958.

Exportzunahme trotr verscharfter Konkurrenz Sowohl auf der Ausfuhr- als auch insbesondere auf der Ein-

fuhrseite erfuhr der westdeutsche Chemie-Adenhandel eine kraftige Belebung. Wahrend sich der Export um annahernd 18O/o auf rund 5.45 Mrd. DM erhijhte, stiegen die Chemie- Einfuhren um mehr als 21 O/o und erreichten mit 2.1 Mrd. DM einen nicht erwarteten Hochststand. Vergleichsweise sei er- wahnt, dai3 die Zuwachsrate im westdeutschen Gesamtwaren- import im Jahre 1959 nur 12.9 O/o betragen hat. Die beachtliche wertmafiige Ausdehnung des Chemie-Aui3enhandels der Bun- desrepublik ist um so bemerkenswerter, als die Preise im internationalen Chemie-Geschaft infolge der laufend sich ver- scharfenden Konkurrenz am Weltmarkt 1959 einem starken Druck ausgesetzt waren und deshalb z. T. erheblich nach unten tendierten. Die Zunahme des Chemie-Exports im vergangenen Jahr auf 13.2 " / o der westdeutschen Gesamtwarenausfuhr (im Vorjahr 12.5 "/o) beruhte in erster Linie auf der giinstigen Konjunktur in allen Teilen der westlichen Welt. Wichtigste Ausfuhrsparte der Chemie blieben die Indastrie-Chemikalien, die im absoluten Betrag ein Exportergebnis von rund 1.44 Mrd. DM erzielten und 26.4 "/o der gesamten Chemie-Ausfuhr stellten. Rund 80 O/o der westdeutschen Industriechemikalien- Ausfuhr entfielen 1959 auf Organische Substanzen, die erst- malig die Mrd.-DM-Grenze uberschritten. Eine der wenigen traditionellen Exportsparten, deren Auslandsgeschaft 1959 im Chemie-Bereich Sorgen bereitete, waren die Stickstoffdiinge- mittel. Ihr Export zeigte nur noch eine ganz geringfiigige Er- hohung um rund 2 "/o auf knapp 340 Mill. DM. Der Anteil der Stickstoffdiingemittel am gesamten Chemie-Export ging auf 6.2O/o zuruck, wahrend es im Jahr 1958 noch 7.2"/0 waren.

Abgesehen von Kunststoffen, die 1959 eine kraftige Export- steigerung von iiber 25 "/o auf 703 Mill. DM verzeichneten,

haben auch die photochemischen Erzeugnisse weitere beacht- liche Erfolge am Weltmarkt aufzuweisen. Sie brachten es aul eine Exportzunahme von annahernd 22O/o und auf ein Aus- fuhrergebnis von ca. 128 Mill. DM. Bemerkenswert ist ferner, da13 die westdeutsche Seifen- und Waschmittel-Industrie ihr Auslandsgeschaft kraftig, namlich um iiber 39 O/o, ausweiten konnte, wenn sie auch im absoluten Exportvolumen (19.8 Mill. DM) nach wie vor nicht zu den fiihrenden Chemie-Sparten zahlt.

EFTA immer no& besserer Kunde als EWG Im Chemie-Aufienhandel der Bundesrepublik zeichneten sich

bereits auffallende Tendenzen zum europaischen Binnenmarkt ab. Nicht weniger als 62.7 "/o der gesamten westdeutschen Chemie-Ausfuhr (5.45 Mrd. DM) gingen nach Europa, wahrend es im Jahr zuvor 61.3°/o waren. A n der Zunahme waren vor allem die fiinf Partnerstaaten der E W G beteiligt, deren Chemie-Beziige aus der Bundesrepublik um 23.5 "/o auf 1.3 Mrd. DM anstiegen. Dadurch hat sich der Anteil der EWG- Lander an der gesamten westdeutschen Chemie-Ausfuhr bin- nen Jahresfrist von 22.8 O/o auf 23.9

Der Chemie-Export nach der Kleinen Freihandelszone (EFTA) hat sich ebenfalls weiter, namlich um rund 17.5 O/o, auf 1.47 Mrd. DM verbessert. Sein Anteil an der gesamten westdeutschen Chemie-Ausfuhr lag mit fast unverandert rund 27 "/o immer noch iiber der EWG-Quote. Gleichwohl zeigten sich unter anderem im Chemie-Export nach Grofibritannien und Schweden gewisse Tendenzen, die auf einen allmahlicben Riickgang des Ubergewichtes der EFTA-Absatzzone schlielien lassen.

Im Uberseegeschaft der Chemie ist ebenfalls eine Export- zunahme von immerhin 13.5 "/o zu verzeichnen. Hier stiegen vor allem die Lieferungen nach Asien, insbesondere nach Japan (144.4 Mill. DM) und Indien (rund 122 Mill. DM) an, wahrend lim China-Geschaft (rund 144 Mill. DM) durch teil- weisen Ausfall der Diingemittel-Lieferungen ein empfindlicher Riickschlag um 17 eingetreten ist. Die giinstige Geschafts- entwicklung mit dem nord- und mittelamerikanischen Kon- tinent beruht uberwiegend auf der verbesserten Aufnahme- bereitschaft der USA, die im Jahre 1959 fur mehr als 290 Mill. DM bezogen haben. Die Stagnation im Afrika-Export ist ausschlielilich durch den fast ganzlichen Ausfall der Diinge- mittel-Lieferungen nach Agypten bedingt.

Die Chemie-Ausfuhr nach dem europaischen Ostblock hat sich im Jahre 19.59 etwas verbessert und insgesamt 208 Mill. DM gegeniiber rund 171 Mill. DM im Vorjahr erreicht. Sie betrug jedoch lediglich 3.8 O/o des gesamten westdeutschen Che- mie-Exports. Die Chemiebeziige der UdSSR schrumpften be- dauerlicherweise auf 26 Mill. DM zusammen.

vergrofiert.

F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 62. Jahrgang Nr. 4 1980 353