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Was können wir heute von Alexander von Humboldt lernen? – Ein maître à penser aus didaktischer Sicht Tilman Rhode- Jüchtern Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Geographie

Was können wir heute von Alexander von Humboldt lernen? – Ein maître à penser aus didaktischer Sicht Tilman Rhode-Jüchtern Friedrich-Schiller-Universität

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Was können wir heute von Alexander von Humboldt lernen? –

Ein maître à penser aus didaktischer Sicht

Tilman Rhode-Jüchtern

Friedrich-Schiller-Universität JenaInstitut für Geographie

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Buchereignisse

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Kulturelles Erbe

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Mobile des Wissenschaftlers A. v. H.

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Wertfreiheit

I

„Grausamkeit gegen Tiere

ist eines der kennzeichnendsten Laster

eines niederen und unedlen Volkes.“

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Beseelung

II

„Es ist unglaublich,

wie viel Kraft die Seele dem Körper

zu verleihen vermag.“

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Weltanschauung und Macht

III

„Die gefährlichste aller Weltanschauungen

ist die Weltanschauung der Leute,

welche die Welt nie angeschaut haben.“

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Lebendigkeit

IV

„Den Naturschilderungen

darf nicht der Hauch des Lebens entzogen werden.“(I,8)

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Konstruktion von Wirklichkeit

V

„Einzelheiten der Wirklichkeit,

sei es in der Gestaltung oder Aneinanderreihung der Naturgebilde,

sei es im Kampf der Menschen gegen die Naturmächte

oder der Völker gegen die Völker,

alles, was dem Feld der Veränderlichkeit und realer Zufälligkeit angehört,

können nicht aus Begriffen konstruiert werden.“

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Ganzheitlichkeit

VI

„Mein Hauptantrieb war das Bestreben,

die Natur als ein

durch innere Kräfte bewegtes und belebtes Ganzes aufzufassen.“

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Experimente

VII

„In wenigen Minuten hatten wir fünf große Aale.

Nachdem wir vier Stunden lange an ihnen experimentiert hatten,

empfanden wir bis zum anderen Tage

Muskelschwäche, Schmerz in den Gelenken,

allgemeine Übelkeit.“

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Fangen, Untersuchen, Skizzieren

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Gefühle, Ignoranz und Urvertrauen

VIII

„Die Wirkung eines feuerspeienden Berges,

so furchtbar malerisch auch das Bild ist,

ist doch immer auf einen sehr kleinen Raum eingeschränkt.“ (188)

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Welt der Sinne und Welt der Ideen

IX

„Auf diesem Wege reicht unser Bestreben

über die enge Grenze der Sinnenwelt hinaus;

und es kann uns gelingen,

die Natur begreifend,

den rohen Stoff empirischer Anschauung

gleichsam durch Ideen zu beherrschen.“

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Schritt für Schritt

X

„Man darf sich nicht schmeicheln,

auf einmal eine Menge so verwickelter Probleme lösen zu können.“

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Menschenbild

XI

„Indem wir die Einheit des Menschengeschlechts behaupten,

widerstreben wir auch jeder unerfreulichen Annahme

von höheren und niederen Menschenrassen.

Es gibt bildsamere, höher gebildete, durch geistige Kultur veredelte,

aber keine edleren Volksstämme.“ (325)

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Alles-Wollen und Selbstreferenz

1. „Mich erstaunen Leute, die das Universum begreifen wollen,

wo es schwierig genug ist, in Chinatown zurecht zu kommen.“

Oder2. „Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind;

wir sehen die Dinge, wie wir sind.“

Oder3. „Für einen Wurm im Meerrettich besteht die Welt aus Meerrettich.“

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Konstruktiver Erkenntniszirkel

„Getäuscht,

glauben wir von der Außenwelt zu empfangen,

was wir selbst in diese gelegt haben.“