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„Wer liest, soll verstehen“ (Mk 13,14) DAS MARKUSEVANGELIUM THOMAS SÖDING LEHRSTUHL NEUES TESTAMENT KATHOLISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT Fra Angelico, Petrus predigt in Anwesenheit von Markus, ca. 1433, Tempera auf Holz, 35 x 56 cm, Museo di San Marco, Firenze

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„Wer liest, soll verstehen“ (Mk 13,14)

DAS MARKUSEVANGELIUM

THOMAS SÖDINGLEHRSTUHL NEUES TESTAMENT

KATHOLISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT

Fra Angelico, Petrus predigt in Anwesenheit von Markus, ca. 1433, Tempera auf Holz, 35 x 56 cm, Museo di San Marco, Firenze

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1. Einführung: Das älteste Evangelium. Erinnerung an Jesus und Zeugnis des Glaubens

Mk 131Und als er aus dem Tempel ging, sagte ihm einer seiner Jünger: „Lehrer, sieh diese Steine! Was für Bauten!“ 2Da sagte ihm Jesus: „Du siehst dieses große Bauwerk? Hier bleibt kein Stein auf dem anderen; alles wird niedergerissen.“3Und als sie auf dem Ölberg dem Tempel gegenüber saßen, fragten ihn, als sie allein waren, Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas: „4Sag uns: Wann wird das passieren? Und was wird das Zeichen sein, dass dies alles zu Ende gehen wird?“5Jesus sagte: „Seht zu, dass euch niemand irreführt. …7Das ist noch nicht das Ende …8Das ist erst der Anfang der Wehen. …10Zuerst muss allen Völkern das Evangelium verkündet werden. …14Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung stehen seht, wo er nicht sein darf – wer liest, soll verstehen –dann soll in die Berge fliehen, wer in Judäa ist …“

Mk 14,3-93Als Jesus in Bethanien war, im Haus Simons, des Aussätzigen, kam bei Tisch eine Frau, die eine Alabasterflasche mit reinem, kostbarem Nardenöl hatte. Sie zerbrach sie und goss es über sein Haupt. 4Da wurden einige bei sich unwirsch und sagten: „Was soll diese Vergeudung des Salböls? 5Man hätte es für mehr als dreihundert Denare verkaufen und den Armen geben können!“ Und sie schnaubten sie an. 6Jesus aber sprach: „Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 7Arme habt ihr immer bei euch – und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun. Mich aber habt ihr nicht immer. 8Was sie konnte, hat sie getan. Sie hat im Voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt.9Amen, ich sage euch: Wo immer das Evangelium verkündet wird auf der Erde, wird auch von dem gesprochen werden, was sie getan hat – ihr zum Gedächtnis.“

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1. Einführung: Das älteste Evangelium. Erinnerung an Jesus und Zeugnis des Glaubens

ÜberschriftEvangelium nach Markus

Mk 1,1Anfang des Evangeliums Jesu Christi,

des Sohnes Gottes 1Petr 5,13

Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und mein Sohn Markus.

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1. Einführung: Das älteste Evangelium. Erinnerung an Jesus und Zeugnis des Glaubens

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Posidonienschiefer bei Schandelah (Braunschweig)

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1. Einführung: Das älteste Evangelium. Erinnerung an Jesus und Zeugnis des Glaubens

Mk 1,21-2821Und sie gingen nach Kapharnaum; und sofort ging er am Sabbat in die Synagoge und lehrte; 22und sie waren außer sich über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Macht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.

Mk 14,3534Er sprach zu ihnen: „Meine Seele ist zu Tode betrübt (Ps 42,6.12). Bleibt hier und wacht mit mir!“ 35Er ging ein wenig fort, warf sich auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, diese Stunde an ihm vorüberginge, 36und sagte: „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht, was ich will, sondern was du willst!“

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Vollmacht Ohnmacht

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1. Einführung: Das älteste Evangelium. Erinnerung an Jesus und Zeugnis des Glaubens

Jesus Christus, Sohn Gottes Mk 1,11

„Du bist mein geliebter Sohn (vgl. Ps 2,7), an dir habe ich Gefallen gefunden (vgl. Jes 42,1).“

Mk 9,7„Dies ist mein geliebter Sohn (vgl. Ps 2,7), auf ihn sollt ihr hören (vgl. Dtn 18,15)!“

Mk 15,39„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“

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1. Einführung: Das älteste Evangelium. Erinnerung an Jesus und Zeugnis des Glaubens

Glaube und Nachfolge Mk 1,15

„Die Zeit ist erfüllt, die Gottesherrschaft nahegekommen.Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“

Mk 1,17„Kommt, mir nach, ich werde euch zu Menschenfischern machen.“

Mk 8,34„Wer wir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und gehe mir nach.“

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,1 Überschrift Mk 1,2f. Reflexionszitat Mk 1,4-8 Das Wirken des Täufers Mk 1,9-11 Die Taufe Jesu Mk 1,12f. Die Vorbereitung Jesu Mk 1,14f. Die Verkündigung Jesu

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

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Mk 1,1 VArch. tou/ euvaggeli,ou VIhsou/ Cristou/ Îui`ou/ qeou/ÐÅ

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,1VArch. tou/ euvaggeli,ou VIhsou/ Cristou/ Îui`ou/ qeou/ÐÅAnfang des Evangeliums Jesu Christi (des Sohnes Gottes)

Mk 1,14Jesus … verkündete das Evangelium Gottes …

Mk 1,15„Glaubt an das Evangelium!“

Jes 52,7„Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten (rFeb;m. - euvaggelizome,nou), der Frieden ankündigt, der eine gute Nachricht bringt (bAj rFeb;m. - euvaggelizo,menoj avgaqa) und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.“

Jes 61,1f.„Der Geist des Herrn ist auf mir. Er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Armen eine gute Nachricht zu bringen (rFeb;l. euvaggeli,sasqai).“

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,1Anfang des Evangeliums Jesu Christi (des Sohnes Gottes)

Mk 1,14Jesus … verkündete das Evangelium Gottes …

Mk 1,15„Glaubt an das Evangelium!“

1Kor 15,1-51Ich erkläre euch, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündet habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr Stand gewonnen habt, 2durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr das Wort, das ich euch verkündet habe, festhaltet, ihr wäret denn umsonst zum Glauben gekommen. 3Denn überliefert habe ich euch als erstes, was auch ich empfangen habe: Christus starb für unsre Sünden nach den Schriften 4und ward begraben und wurde auferweckt am dritten Tage nach den Schriften und 5erschien dem Kephas, dann den Zwölfen, …

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,1Anfang des Evangeliums Jesu Christi (des Sohnes Gottes)

Mk 1,14Jesus … verkündete das Evangelium Gottes …

Mk 1,15„Glaubt an das Evangelium!“

Mk 8,35„Wer sein Leben (psyché) retten will, wird es verlieren; wer es aber um meinet- und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.“

Mk 10,29f.„Es gibt keinen, der er Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, und nicht hundertfach empfängt: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker, unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt ewiges Leben.“

Mk 13,10„Zuerst muss allen Völkern das Evangelium verkündet werden.“

Mk 14,9 „Amen, ich sage euch: Wo immer das Evangelium verkündet wird auf der Erde, wird auch von dem gesprochen werden, was sie getan hat – ihr zum Gedächtnis.“

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,2f.2Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja: „Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht, der deinen Weg bereitet (Mal 3,1).

3Stimme eines Rufers in der Wüste: ‚Bereitet den Weg des Herrn. Macht gerade seine Straßen ‚(Jes 40,3).“

Mal 3,1Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der Herr der Heere.

Jes 40,3 MTStimme eines Rufers: In der Wüste bahnt den Weg des Herrn. Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!Jes 40,3 LXXStimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn. Macht gerade seine Straßen .

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,4f. 4Es geschah: Johannes der Täufer war in der Wüste und verkündete die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. 5Und es zogen zu ihm heraus das ganze Land Juda und alle Jerusalemer und ließen sich von ihm im Jordan taufen, indem sie ihre Sünden bekannten.

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Der Jordan an einer vermuteten Taufstelle Jesu (Bethanien nach Joh 1,28 ?)auf der Grenze zwischen Jordanien und Israel nördlich des Toten Meeres

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,6Johannes war bekleidet mit einem Kamelmantel und einem Ledergürtel um die Hüften und aß Heuschrecken und wilden Honig.

2Kön 17Da fragte er sie: Wie sah der Mann aus, der euch entgegenkam und diese Worte zu euch sprach? 8Sie erwiderten: Er trug einen Mantel aus Ziegenhaaren und hatte einen ledernen Gurt um die Hüften. Da sagte er: Das war Elija aus Tischbe.

Mal 3,23f. 23Bevor aber der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare Tag, seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija. 24 Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht kommen und das Land dem Untergang weihen muss.

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,11 „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“

Ps 2,7Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt.“

Jes 42,1„Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht.“

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Giotto di Bondone, 1304-1306, Fresco 200 x 185 cm, Cappella Srovegni (Arena Kapelle), Padua

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,12f.12Und sofort trieb ihn der Geist in die Wüste hinaus. 13Und er war in der Wüste vierzig Tage lang und wurde vom Satan versucht. Und er war mit den Tieren, und die Engel dienten ihm.

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Die Wüste Juda zwischen Jerusalem und Jericho

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2. Der Auftakt: Der Beginn des Weges Jesu Mk 1,1-15

Mk 1,14f.14Nach der Auslieferung des Johannes kam Jesus nach Galiläa und verkündete das Evangelium Gottes: „15Erfüllt ist die Zeit und nahekommen die Gottesherrschaft. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“

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3. Der Auftritt Sabbat in Kapharnaum Mk 1,21-39

Mk 1,21Und sie kommen nach Kapharnaum hinein, und sofort ging er am Sabbat in die Synagoge und lehrte.

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3. Der Auftritt Sabbat in Kapharnaum Mk 1,21-39

Lk 11,20„Wenn ich mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, ist die Gottesherrschaft zu euch vorgestoßen.“

Mk 3,22„Er hat den Teufel im Leib; im Namen Beelzebuls, des Fürsten der Dämonen, treibt er die Geister aus.“

Mk 6,7Er gab ihnen Macht über die unreinen Geister.

Mk 9,14-29„17Meister, ich habe meinen Sohn hergebracht. Er hat einen stummen Geist. 18Und wenn er ihn packt, reißt er ihn nieder, und er schäumt und knirscht mit den Zähnen und wird starr.“„22Oft warf er ihn ins Feuer und ins Wasser, um ihn zu vernichten.“ …26Er schrie und zerrte ihn und fuhr heraus, und er war wie tot.

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Dämonenaustreibung

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3. Der Auftritt Sabbat in Kapharnaum Mk 1,21-39

Mk 1,24„Was ist mit uns und Dir, Jesus, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.“ ti, h`mi/n kai. soi,( VIhsou/ Nazarhne,È h=lqej avpole,sai h`ma/jÈ oi=da, se ti,j ei=( o` a[gioj tou/ qeou/Å

Mk 1,25„Schweig und fahr aus ihm aus!“fimw,qhti kai. e;xelqe evx auvtou/Å

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JesusUnreiner Geist

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2. Der Auftritt Sabbat in Kapharnaum Mk 1,21-39

Mk 1,30f. 30Die Schwiegermutter des Simon lag aber mit Fieber, und sofort erzählten sie ihm von ihr.

31Da ging er zu ihr und weckte sie auf; er nahm sie bei der Hand,

und das Fieber wich von ihr, und sie diente ihnen.

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Mk 1,40ff.40Zu ihm kam ein Aussätziger

und bat ihn kniefällig: „Wenn du willst, kannst du mich rein machen.“ 41Da hatte er Mitleid mit ihm und streckte seine Hand aus und berührte ihn und sagte: „Ich will, sei rein!“ 42Und sofort wich der Aussatz von ihm, und er war rein.

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2. Der Auftritt Sabbat in Kapharnaum Mk 1,21-39

Mk 1,32ff. 32Als es aber Abend geworden war und schon die Sonne unterging, brachten sie zu ihm alle, die Krankheiten hatten und die besessen waren. 33Und die ganze Stadt war vor der Tür versammelt.

34Und er heilte viele, die Krankheiten und Gebrechen hatten, und viele Dämonen trieb er aus und ließ die Dämonen nicht reden, weil sie wussten, wer er war.

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Mk 3,7-127Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Da folgte ihm eine große Menge aus Galiläa. Auch aus Judäa 8und aus Jerusalem und aus Idumäa und von jenseits des Jordans und aus Tyrus und Sidon kamen Scharen von Leuten zu ihm, die gehört hatten, was er getan hatte. 9Und er sagte zu seinen Jüngern, sie sollten ihm ein Boot holen, dass er von der Menge nicht erdrückt werde. 10Denn er heilte viele, so dass sie über ihn herfielen, um ihn zu berühren, wie viele geplagt waren. 11Und die unreinen Geister, wenn sie ihn sahen, fielen vor ihm nieder und schrieen: „Du bist der Sohn Gottes!“ 12Er aber fuhr sie an, so dass sie ihn nicht offenbar machen konnten.

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2. Der Auftritt Sabbat in Kapharnaum Mk 1,21-39

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„Für das Verständnis Jesu sind die immer wiederkehrenden Notizen grundlegend, dass Jesus sich ‚auf den Berg‘ zurückzog und dort nächtelang betete, ‚allein‘ mit dem Vater. Diese kurzen Notizen öffnen ein wenig den Schleier des Geheimnisses, lassen uns in die Sohnesexistenz Jesu, in den Quellgrund seines Tuns und Lehrens und Leidens hineinblicken …“ (S. 32)

Joseph Ratzinger / Benedikt XVI., Jesus von Nazareth I: Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung, Freiburg – Basel – Wien 2011

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4. Die Auseinandersetzung: Streit in Galiläa Mk 2,1 – 3,6

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4. Die Auseinandersetzung: Streit in Galiläa Mk 2,1 – 3,6

Mk 2,5 Und als Jesus ihren Glauben sah, sagte er dem Gelähmten: „Kind, deine Sünden sind dir vergeben.“ kai. ivdw.n o` VIhsou/j th.n pi,stin auvtw/n le,gei tw/| paralutikw/|\ te,knon( avfi,entai, sou ai` a`marti,aiÅ

Lk 7,47„Vergeben sind ihr dir Sünden, denn sie hat viel geliebt.“avfe,wntai ai` a`marti,ai auvth/j ai` pollai,( o[ti hvga,phsen polu,\

Lk 7,50„Dein Glaube hat dich gerettet. Geh hin in Frieden!” h` pi,stij sou se,swke,n se\ poreu,ou eivj eivrh,nhnÅ

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4. Die Auseinandersetzung: Streit in Galiläa Mk 2,1 – 3,6

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Caravaggio, Die Berufung und Inspiration des hl. Matthäus, San Luigi dieiFrancesi, Rom, 1599-1602

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3. Die Auseinandersetzung: Streit in Galiläa Mk 2,1 – 3,6

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4. Die Auseinandersetzung: Streit in Galiläa Mk 2,1 – 3,6

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4. Die Auseinandersetzung: Streit in Galiläa Mk 2,1 – 3,6

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Martin9 Jahre

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5. Die Lehre: Das Geheimnis der Gottesherrschaft im Gleichnis Mk 4,1-34

Mk 4,1ff.1Und wieder begann er am See zu lehren; und bei ihm kam eine große Menge zusammen, sodass er in ein Boot stieg, um sich auf dem See zu setzen; und das ganze Volk stand am Land zum Meer hin. 2Und er lehrte sie in Gleichnissen vieles und sagte ihnen in seiner Lehre: „3Hört, siehe, …“

Mk 4,1010Und es geschah, als sie allein waren, fragten ihn die um ihn mit den Zwölf nach den Gleichnissen …

Mk 4,33f.33Und in vielen solcher Gleichnisse sagte er ihnen das Wort, so wie sie es verstehen konnten. 34Ohne Gleichnisse aber sprach er nicht zu ihnen; eigens aber löste er seinen eigenen Jüngern alles auf.

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5. Die Lehre: Das Geheimnis der Gottesherrschaft im Gleichnis Mk 4,1-34

Mk 4,3-9„3Hört, siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. 4Und es geschah, während er säte, fiel einiges an den Weg, und es kamen die Vögel und pickten es auf. 5Und einiges fiel auf Steiniges, wo es nicht viel Erde hat, und schoss sofort hoch, weil das Erdreich nicht tief war, 6und als die Sonne hochstieg, wurde es verbrannt und verdorrte, weil es keine Wurzel hatte. 7Und einiges fiel in die Dornen, und die Dornen sprossten auf und erstickten es, und es brachte keine Frucht. 8Und andere fielen auf gute Erde und gaben Frucht, weil sie aufgingen und aufwuchsen und trugen, eines dreißig-, eines sechzig-, eines hundertfach.“ 9Und er sagte „Wer Ohren hat, zu hören, höre.“

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Pieter Brueghel der Ältere, Flusslandschaft mit einem Sämann, 1552/57, Öl auf Holz, 70,2 x 102 cm, Timken Museum of Art. San Diego

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5. Die Lehre: Das Geheimnis der Gottesherrschaft im Gleichnis Mk 4,1-34

Mk 4,26-29 26Und er sagte: „So ist die Gottesherrschaft wie ein Mensch, der Samen auf die Erde warf. 27Und er legt sich hin und steht auf, nachts und tags, und der Same sprosst und wächst – wie, weiß er nicht. 28Von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das Korn in der Ähre. 29Wenn aber die Frucht reif ist, schickt er sofort die Sichel, denn die Ernte steht an.“

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5. Die Lehre: Das Geheimnis der Gottesherrschaft im Gleichnis Mk 4,1-34

Mk 4,30ff.30Und er sagte: „Wie sollen wir die Gottesherrschaft vergleichen? Welches Gleichnis sollen wir nehmen? 31Wie ein Senfkorn, das, wenn es in die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Samen auf der Erde, 32und wenn es gesät wird, aufgeht und größer als alle Kräuter wird und große Zweige treibt, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten.“

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5. Die Lehre: Das Geheimnis der Gottesherrschaft im Gleichnis Mk 4,1-34

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Mk 4,12 Jes 6,9

i[na ble,pontej ble,pwsin kai. mh. i;dwsin( kai. avkou,ontej avkou,wsin kai. mh. suniw/sin( mh,pote evpistre,ywsin kai. avfeqh/| auvtoi/jÅ… ,damit sie sehend sehen und nicht schauen und hörend hören und nicht verstehen, damit sie nicht umkehren und ihnen vergeben wird‘

9„Geh und sag diesem Volk: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen. Sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. 10Verhärte das Herz dieses Volkes, verstopf ihm die Ohren,verkleb ihm die Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört, damit sein Herz nicht zur Einsicht kommt und sich nicht bekehrt und nicht geheilt wird.“

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5. Die Lehre: Das Geheimnis der Gottesherrschaft im Gleichnis Mk 4,1-34

Mk 4,10ff.10Und es geschah, als sie allein waren, fragten ihn die um ihn mit den Zwölf nach den Gleichnissen. 11Und er sagte ihnen: „Euch ist das Geheimnis der Gottesherrschaft gegeben; jenen draußen aber wird das alles zum Gleichnis, 12,damit sie sehend sehen und nicht schauen und hörend hören und nicht verstehen, damit sie nicht umkehren und ihnen vergeben wird‘ (Jes 6,9f.).

Mk 4,21-2521Und er sagte ihnen: „Es kommt keine Leuchte, dass sie unter den Scheffel gestellt wird oder unters Bett; nein: dass sie auf den Leuchter gestellt wird. 22Denn nichts ist geheim, dass es nicht offenbar werde, und nichts wird verborgen, dass es nicht ins Offene käme. 23Wer Ohren hat zu hören, höre.“ 24Und er sagte ihnen: „Seht zu, was ihr hört. Im Maß, in dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden – und es wird dazugegeben werden. 25Denn wer hat, dem wird gegeben, und wer nicht hat, dem wird, was er hat, entrissen.“

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7. Die Wende: Das Messiasbekenntnis und seine Dimensionen Mk 8,27 - 9,13

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Mk 8,27 Jesus und seine Jünger kamen heraus in die Gegend von Caesarea Philippi.

Banyas

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7. Die Wende: Das Das Messiasbekenntnis und seine Dimensionen Mk 8,27 - 9,13

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Raffael,1519-1520, Öl auf Holz, 4o5 x 278 cm Pinacoteca Vaticana

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7. Die Wende: Das Messiasbekenntnis und seine Dimensionen Mk 8,27 - 9,13

Mk 9,7Und es kam eine Wolke und überschattete sie, und eine Stimme kam aus der Wolke: „Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören!“

Mk 1,10f.Und er sah die Himmel sich öffnen und den Geist wie eine Taube auf sich herabkommen, und eine Stimme kam aus dem Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“

Ps 2,7„Mein Sohn bist du,heute habe ich dich gezeugt.“

Dtn 18,15f.„15Einen Propheten wie mich wird der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn werdet ihr hören. 16Der Herr wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen, worum du am Horeb, am Tag der Versammlung, den Herrn, deinen Gott, gebeten hast.“

Jes 42,1„Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht.“

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

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Welt und Umwelt der Bibel 44 (2007) 30f.

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

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Mk 11,1-11 Der Einzug in Jerusalem Mk 11,12-25 Die Tempelaustreibung

11,12ff. Feigenbaum 11,15-19 Tempelaktion 11,20-25 Feigenbaum

und Gebetsunterweisung

Mk 11,27-33 Die Vollmachtsfrage Mk 12,1-12 Das Winzergleichnis

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Das liturgische Sanctus„Heilig, heilig, heilig,Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.

Hosanna in der Höhe.Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.Hosanna in der Höhe.“

Jes 6,3„Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.“

Offb 4,8„Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Herrscher des Alls, der war und der ist und der kommt.“

Mk 11,9f. „9Hosanna, hoch gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, 10hoch gelobt sei die kommende Herrschaft unseres Vaters David! Hosanna in der Höhe!“

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 11,9f. „9Hosanna,

hoch gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, 10hoch gelobt sei die kommende Herrschaft unseres Vaters David! Hosanna in der Höhe!“

Ps 118,25f.„25Ach, Herr, hosanna! Ach, Herr, vollende doch!“„26Gesegnet sei, der kommt im Namen des Herrn.“

„Wir segnen euch vom Haus des Herrn her.“

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 11,7Und sie brachten das Fohlen zu Jesus und breiten ihm ihre Kleider aus, und er setzt sich auf es.

Mt 21,4f.4Das ist geschehen, damit erfüllt werde, was gesprochen wurde durch den Propheten, der sagt: 5„Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, demütig und reitend auf einer Eselin und dem Jungen eines Lasttieres.“

Sach 9,9„Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.“

Gen 49,10f.10Nie weicht von Juda das Zepter, der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der kommt, dem er gehört, dem der Gehorsam der Völker gebührt. 11 Er bindet am Weinstock sein Reittier fest, seinen Esel am Rebstock. Er wäscht in Wein sein Kleid, in Traubenblut sein Gewand.

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Egbert-Codex, Trier, 980-983 (Reichenau)

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

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Mk 11,12Und er ging nach Jerusalem in den Tempel hinein und schaute sich alles an.

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 11,15f.15Und er ging in den Tempel hinein und begann, die Käufer und Verkäufer aus dem Tempel zu werfen und die Tische der Wechsler und die Stände der Taubenverkäufer stieß er um. 16Und er ließ nicht zu, dass jemand ein Gefäß durch den Tempel trug

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Tyrische Tetradrachme (Schekel)

Stadtgott Melkart-Herakles

TYROU IERAS KAI ASYOU (Münze) der heiligen Asylstadt Tyrus) mit dem ptolemäischen Adler

Jerusalemer Tempel (Modell beim Hotel Holyland)

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 11,17

„‚Mein Haus soll ein Haus des Gebetes genannt werden für alle Völker’ (Jes 56,7);

ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht“ (Jer 7,11).

Jes 56,6f.6Die Fremden, die sich dem Herrn angeschlossen haben, die ihm dienen und seinen Namen lieben, um seine Knechte zu sein, alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen, die an meinem Bund fest halten, 7sie bringe ich zu meinem heiligen Berg und erfülle sie in meinem Bethaus mit Freude. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer finden Gefallen auf meinem Altar, denn mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt.

Jer 7,9ff. 9Wie? Stehlen, morden, die Ehe brechen, falsch schwören, dem Baal opfern und anderen Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt, 10und dabei kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, und sagt: Wir sind geborgen!, um dann weiter alle jene Gräuel zu treiben. 11Ist denn in euren Augen dieses Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, eine Räuberhöhle geworden? Gut, dann betrachte auch ich es so Spruch des Herrn.

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 12,1-121Ein Mann pflanzte einen Weinberg

und setzte einen Zaun darum

und grub eine Kelter und baute einen Turm und verpachtete ihn an Winzer und ging außer Landes.2Und zur rechten Zeit sandte er einen Knecht zu den Winzern, dass er von den Winzern seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs erhalte.3Doch die ergriffen ihn und schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 6Einen hatte er noch, den geliebten Sohn; den sandte er …

Jes 5,1f.1Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. 2Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit den edelsten Reben. Er baute mitten darin einen Turm und hieb eine Kelter darin aus.

Dann hoffte er, dass der Weinberg süße Trauben brächte,

doch er brachte nur saure Beeren.

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

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Jes 5,1-7 1Ich will ein Lied singen von meinem geliebten Freund, ein Lied vom Weinberg meines Liebsten. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. 2Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit den edelsten Reben. Er baute mitten darin einen Turm und hieb eine Kelter darin aus. Dann hoffte er, daß der Weinberg süße Trauben brächte, doch er brachte nur saure Beeren. 3Nun sprecht das Urteil, Jerusalems Bürger und ihr Männer von Juda, im Streit zwischen mir und dem Weinberg! 4Was konnte ich noch für meinen Weinberg tun, das ich nicht für ihn tat? Warum hoffte ich denn auf süße Trauben? Warum brachte er nur saure Beeren? 5Jetzt aber will ich euch kundtun, was ich mit meinem Weinberg mache: Ich entferne seine schützende Hecke; so wird er zur Weide. Seine Mauer reiße ich ein; dann wird er zertrampelt. 6Zu Ödland will ich ihn machen. Man soll seine Reben nicht schneiden und soll ihn nicht hacken; Dornen und Disteln werden dort wuchern. Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu spenden. 7Ja, der Weinberg des Herrn der Heere ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Reben, die er zu seiner Freude gepflanzt hat. Er hoffte auf Rechtsspruch - doch siehe da: Rechtsbruch, und auf Gerechtigkeit - doch siehe da: Der Rechtlose schreit.

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 12,1-122Und zur rechten Zeit sandte er einen Knecht zu den Winzern, dass er von den Winzern seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs erhalte. 3Doch die ergriffen ihn und schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 4Da schickte er wieder zu ihnen, einen anderen Knecht; den schlugen sie auf den Kopf und schmähten ihn. 5Noch einen sandte er; den töteten sie. Und viele weitere – die einen schunden, die anderen töteten sie.

Neh 9,26Sie empörten sich gegen dich und kehrten deinem Gesetz den Rücken. Deine Propheten warnten sie zwar und wollten sie zu dir zurückführen. Doch man tötete sie und verübte schweren Frevel.

Pesiqtha Rabbathi 138a:Auch wir wissen: Wir haben dein Haus verwüstet durch unsere Sünden. Wir haben unsere Propheten getötet, und wir haben alle Gebote, die in der Tora sind, übertreten.(Rabbinische Homiliensammlung zu den großen Festen)

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 12,1-122Und zur rechten Zeit sandte er einen Knecht zu den Winzern, dass er von den Winzern seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs erhalte. 3Doch die ergriffen ihn und schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 4Da schickte er wieder zu ihnen, einen anderen Knecht; den schlugen sie auf den Kopf und schmähten ihn. 5Noch einen sandte er; den töteten sie. Und viele weitere – die einen schunden, die anderen töteten sie.

Neh 9,26Sie empörten sich gegen dich und kehrten deinem Gesetz den Rücken. Deine Propheten warnten sie zwar und wollten sie zu dir zurückführen. Doch man tötete sie und verübte schweren Frevel.

Pesiqtha Rabbathi 138a:Auch wir wissen: Wir haben dein Haus verwüstet durch unsere Sünden. Wir haben unsere Propheten getötet, und wir haben alle Gebote, die in der Tora sind, übertreten.(Rabbinische Homiliensammlung zu den großen Festen)

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 12,1-12„6Einen hatte er noch, den geliebten Sohn, den sandte er als letzten zu ihnen, weil er sich sagte: ‚Meinen Sohn werden sie scheuen.‘ 7Jene Winzer aber sagten zueinander: ‚Das ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten, und das Erbe wird unser sein.‘ 8Dann packten und töteten sie ihn und warfen ihn hinaus aus dem Weinberg.“

Mk 1,11„Du bist mein geliebter Sohn (vgl. Ps 2,7), an dir habe ich Gefallen gefunden (vgl. Jes 42,1).“

Mk 9,7„Dies ist mein geliebter Sohn (vgl. Ps 2,7), auf ihn sollt ihr hören (vgl. Dtn 18,15)!“

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 12,9ff.„9Was wird der Herr des Weinberges tun? Er wird kommenund die Winzer tötenund den Weinberg anderen geben.10Habt ihr etwa nicht in der Schrift gelesen: ‚Der Stein, den die Bauleute verwarfen, der ist zum Eckstein geworden. 11Vom Herrn ist‘s geschehen und wunderbar in unseren Augen‘ (Ps 118,22f.).“

Ps 11820Das ist das Tor zum Herrn,nur Gerechte treten hier ein21Ich danke dir, dass du mich erhört hast;du bist für mich zum Retter geworden.22Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.23Das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder.24Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.25Ach, Herr, bring doch Hilfe! Ach, Herr, gib doch Gelingen.26Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Wir segnen euch vom Haus des Herrn her.

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8. Die Provokation: Der Einzug Jesu in Jerusalem Mk 11,1 – 12,12

Mk 12,10f.10Habt ihr etwa nicht in der Schrift gelesen: ‚Der Stein, den die Bauleute verwarfen, der ist zum Eckstein geworden. 11Vom Herrn ist‘s geschehen und wunderbar in unseren Augen‘ (Ps 118,22f.).“

Apg 4,11 (Petrus)„Dieser ist der Stein, den die Bauleute verwarfen, der zum Eckstein geworden ist (Ps 118,22f.).

Eph 2,20f.20Ihr seid gebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Eckstein Christus ist. 21In ihm ist der ganze Bau zusammengefügt und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.

1Petr 2,6f.6In der Schrift steht: „Siehe, ich setze in Zion einen erlesenen, kostbaren Eckstein: Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden“ (Jes 28,16). 7„Euch nun gebührt die Ehre, den Ungläubigen aber ist er der Stein, den die Bauleute verwarfen, der zum Eckstein geworden“ (Ps 118,22f.).

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

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Das Obergemach auf dem Zion in Jerusalem

Andy Warhol, The Last Supper (1985/86) (nach Leonardo da Vinci)

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

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Text Tag Handlung

Mk 11,1-11 1. Einzug in Jerusalem

Mk 11,12-19 2. Tempelaktion

Mk 11,20-13,37

3. Lehre und Prophetie Jesu

Mk 14,1-10 4. „zwei Tage vor dem Pascha“

Todesbeschluss des Hohen RatesSalbung in BethanienVerrat des Judas

Mk 14,11-72 5. „Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote“

Letztes AbendmahlGethsemaneVerhaftung

Mk 15 6. (Karfreitag) Kreuzigung und Begräbnis

7. (Karsamstag)

Mk 16,1-8 8. Ostern Grabbesuch

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Ex 12,6f.12f. (EÜ)6Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten. 7Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will. …12In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr. 13Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen, und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage.

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Kopernikus-Gymnasium Niederkassel 1999

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

1Kor 5,9Unser Paschalamm ist geopfert: Christus.

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Francisco de Zurbaran, Agnus Dei, 1638, 35,6 x 52 cm, San Diego, Fine

Arts Gallery

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

mPes 10,5: „In jeder Generation ist der Mensch verpflichtet, sich selbst so anzusehen, wie wenn er selbst aus Ägypten ausgezogen wäre; denn es heißt: ‚Wegen dessen, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Ägypten zog‘ (Ex 13,8) ...“

Ex 13,3-8 (EÜ) 3Mose sagte zum Volk: Denkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, dem Sklavenhaus, fortgezogen seid; denn mit starker Hand hat euch der Herr von dort herausgeführt. Nichts Gesäuertes soll man essen. 4Heute im Monat Abib seid ihr weggezogen. 5Wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter geführt hat - er hat deinen Vätern mit einem Eid zugesichert, dir das Land zu geben, wo Milch und Honig fließen -, begeh die Feier in diesem Monat! 6Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote essen, am siebten Tag ist ein Fest zur Ehre des Herrn. 7Ungesäuerte Brote soll man sieben Tage lang essen. Nichts Gesäuertes soll man bei dir sehen und kein Sauerteig soll in deinem ganzen Gebiet zu finden sein. 8An diesem Tag erzähl deinem Sohn: Das geschieht für das, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Ägypten auszog.

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Mk 14,22-2522Und während sie aßen, nahm er Brot, segnete es, brach es und gab es ihnen und sagte: „Nehmt! Dies ist mein Leib.“ 23Und er nahm den Becher, dankte und gab ihn ihnen, und sie tranken alle aus ihm. 24Und er sagte ihnen: „Dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. 25Amen; ich sage euch: Ich werde nicht mehr vom Gewächs des Weinstocks trinken, bis zu jenem Tag, an dem ich neu trinken werde im Reich Gottes.“

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Dieric Bouts der Ältere. Das letzte Abendmahl 1464-67 Öl auf Holz 180 x 150 cm, Sint-Pieterskerk, Leuven

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Mk 14,22Brot nehmend,segnend/dankend (euvlogh,saj), brach er es und gab es ihnenund sagte: …

Mk 14,23und einen Becher nehmendund dankend (euvcaristh,saj),gab er ihn ihnenund sagte: …

Lk 22,19und Brot nehmend,dankend (euvcaristh,saj),brach er esund gab es ihnen, sagend: …

Lk 22,20Desgleichen …

Mt 26,26Brot nehmend,segnend/dankend (euvlogh,saj),brach er es,und es seinen Jüngern gebend, sagte er: …

Mt 26,27und einen Becher nehmendund dankend (euvcaristh,saj),gab er ihn ihnen, sagend: …

1Kor 11,23f.Er nahm Brotund dankend (euvcaristh,saj)brach er es

und sagte: … 1Kor 11,25

Desgleichen

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Mk 14,22la,bete( tou/to, estin to. sw/ma, mouÅNehmt,das ist mein Leib.

Lk 22,19tou/to, evstin to. sw/ma, mou to. u`pe.r u`mw/n dido,menonDas mein Leib, der für euch gegeben ist.

Mt 26,26la,bete fa,gete( tou/to, evstin to. sw/ma, mou„Nehmt, esst, das ist mein Leib.“

1Kor 11,23tou/to, mou, evstin to. sw/ma to. u`pe.r u`mw/n\ Das mein Leib für euch.

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Mk 14,24

tou/to, evstin to. ai-ma, mou th/j diaqh,khj to. evkcunno,menon u`pe.r pollw/nÅ

„Dies ist mein Blut des Bundes, vergossen für viele.“

Lk 22,20tou/to to. poth,rion h` kainh. diaqh,kh evn tw/| ai[mati, mou to. u`pe.r u`mw/n evkcunno,menonÅ„Dieser Becher ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen ist.“

Mt 26,27pi,ete evx auvtou/ pa,ntej(tou/to ga,r evstin to. ai-ma, mou th/j diaqh,khj to. peri. pollw/n evkcunno,menon eivj a;fesin a`martiw/n„Trinkt alle daraus. Denn dies ist mein Blut des Bundes, vergossen für viele zur Vergebung der Sünden.“

1Kor 11,25tou/to to. poth,rion h` kainh. diaqh,kh evsti.n evn tw/| evmw/| ai[mati

„Dieser Becher ist der Neue Bund in meinem Blut.“

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

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Mk 14,22-25

Mt 26,26-29

Lk 22,14-20

1Kor 11,23ff.

?

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Mk 14,22tou/to, estin to. sw/ma, mouÅNehmt,das ist mein Leib.

Hebr 10,5ff.5Wenn er in die Welt kommt, sagt er: „Opfer und Gaben wolltest du nicht, aber einen Leib (MT und LXX: ein Ohr) hast du mir bereitet. 6Ganzopfer und Sündopfer haben dir nicht gefallen. 7Da sagte ich: Siehe, ich komme, steht in der Buchrolle über mich geschrieben, deinen Willen zu tun“ (Ps 40,7ff.).

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Andy Warhol, The Last Supper 1986, Acryl auf Papier, 80,3 x 60 cm, Pittsburgh, The Andy Warhol Museum.

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Mk 14,24tou/to, evstin to. ai-ma, mou th/j diaqh,khj to. evkcunno,menon u`pe.r pollw/nÅ„Dies ist mein Blut des Bundes, vergossen für viele.“

Ex 24,6ff.6Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar. 7Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen. 8Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.

Lev 17,11Die Lebenskraft des Fleisches sitzt nämlich im Blut. Dieses Blut habe ich euch gegeben, damit ihr auf dem Altar für euer Leben die Sühne vollzieht; denn das Blut ist es, das für ein Leben sühnt.

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9. Der Übergang: Das Paschamahl Jesu Mk 14,12 – 14,31

Mk 14,24„Das ist mein Blut des Bundes, vergossen für viele.“

Mk 10,45„Der Menschensohn ist nicht gekommen, bedient zu werden, sondern zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“

Jes 53,12„Mein Knecht, der gerechte, macht die Vielen gerecht … Er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein.“

1Tim 2,65Einer ist Gott, einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Jesus Christus, 6der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat, ein Zeugnis zur rechten Zeit.

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10. Die Krise: Der doppelte Prozess Mk 14,53 – 15,20

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Donatello, Christus vor Pilatus und Kaiaphas (1460-61)Bronze, San Lorenzo, Florenz

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10. Die Krise: Der doppelte Prozess Mk 14,53 – 15,20

Mk 14,57ff. 57Einige standen auch auf und zeugten falsch wider ihn, indem sie sagten: „58Wir haben ihn sagen gehört: ‚Ich werde diesen Tempel auflösen, den handgemachten, und nach drei Tagen werde ich einen anderen, nicht handgemachten aufbauen.‘“ 59Aber auch so war ihr Zeugnis nicht gleich.

Apg 6,13f.13Sie stifteten falsche Zeugen an, die sagten: „Dieser Mensch ruht nicht, Reden wider diesen heiligen Ort und das Gesetz zu führen; 14denn wir haben ihn sagen gehört: ‚Jesus, der Nazoräer, der wird diesen Tempel niederreißen und die Sitten verändern, die uns Mose gab‘.“

Mt 26,60f.60Sie fanden nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei 61und sagten: „Dieser hat gesagt: ‚Ich kann den Tempel Gottes auflösen und in drei Tagen aufbauen.‘“

Joh 2,19„19Löst diesen Tempel auf, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten.“ 20Da sagten die Juden: „Sechsundvierzig Jahre wurde dieser Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?“ 21Jener aber sprach vom Tempel seines Leibes.

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10. Die Krise: Der doppelte Prozess Mk 14,53 – 15,20

Mk 14,60Da stellte sich der Hohepriester in der Mitte auf und fragte Jesus: „Du antwortest nicht auf das, was diese gegen dich bezeugen?“

Mk 14,61Wieder fragte ihn der Hohepriester und sagte ihm: „Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?“

Mk 14,61Er aber schwieg und antwortete nicht.

Mk 14,62Jesus aber sagte: „Ich bin’s, und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.“

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10. Die Krise: Der doppelte Prozess Mk 14,53 – 15,20

Mk 14,62Jesus aber sagte: „Ich bin’s, und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen

und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.“

Ps 110,1ff.1Setze dich mir zur Rechten / und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße. 2Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: /«Herrsche inmitten deiner Feinde!» 3Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht / (wenn du erscheinst) in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, / wie den Tau in der Frühe.

Dan 7,13f. 13Da kam mit den Wolken des Himmels / einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten / und wurde vor ihn geführt. 14Ihm wurden Herrschaft, /Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen / müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, /unvergängliche Herrschaft. /Sein Reich geht niemals unter.

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10. Die Krise: Der doppelte Prozess Mk 14,53 – 15,20

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Duccio di BuoninsegnaChristus vor Hannas und die Verleugnung durch Petrus1308-11Tempera auf Holz, 99 x 53,5 cmMuseo dell'Opera del Duomo, Siena

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10. Die Krise: Der doppelte Prozess Mk 14,53 – 15,20

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Pordenone, Pilatus verurteilt Christus, 1520, Fresco, Kathedrale Cremona

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10. Die Krise: Der doppelte Prozess Mk 14,53 – 15,20

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Josephus, Jüdische Altertümer (Antiquitates Judaicae) XVIII 3,3(Testimonium Flavianum) Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Denn er war der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebendig, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorherverkündigt hatten. Bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen fort, die sich nach ihm nennen.

Tacitus, Jahrbücher (annales) 15,44 (110-120 n. Chr.)Daher schob Nero, um dem Gerede ein Ende zu machen, andere als Schuldige vor und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen, die, wegen ihrer Schandtaten verhasst, vom Volk ‚Chrestianer‘ genannt wurden. Der Mann, von dem sich dieser Name ableitet, Christus, war unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassung des Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden (Christus Tiberio imperiante per procuratorem Pontium Pilatum supplicio adfectus erat).

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

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Pieter Breughel der Jüngere, Kreuzigung (1617), Öl auf Holz, 82 x 123 cm, Museum der Schönen Künste, Budapest.

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

Mk 15,33f. 33Und als die sechste Stunde war, kam eine Sonnenfinsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde. 34Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: „Eloï, Eloï, lema sabachthani“, das heißt übersetzt: „Mein Gott mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Ps 22

2Mein Gott, mein Gott, was hat du mich verlassen?

20Du aber, Herr, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eil mir zur Hilfe!

23Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden,inmitten der Gemeinde dich preisen.

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

Mk 15 24Sie verteilten seine

Kleider, indem sie das Los über sie warfen, wer was nähme.

29Die vorübergingen, lästerten, schüttelten den Kopf und riefen …

34Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: „Eloï, Eloï, lema sabachthani?“, das heißt übersetzt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Ps 22,19

Ps 22,8

Ps 22,2

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

Mk 15,30„Rette dich selbst und steig herab vom Kreuz.“

Mk 15,31f. 31„Anderen hat er geholfen; sich selbst kann er nicht helfen. 32Der Messias, der König von Israel, steige jetzt herab vom Kreuz, damit wir sehen und glauben.“

Weish 2,18ff.18Ist der Gerechte wirklich Gottes Sohn, nimmt Gott sich seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner.19Durch Schmach und Qual wollen wir ihn erproben, damit wir seine Umsicht erkennen und prüfen, wie geduldig er ist. 20Zu einem schändlichen Tod wollen wir ihn verurteilen; denn es wird ihm ja Hilfe gewährt, wie er sagt.

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

Lk 6,22f.„22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und ausgrenzen und schmähen und euren Namen verwerfen um des Menschensohnes willen. 23Freut euch an jenem Tage und springt, denn siehe, euer Lohn wird groß sein im Himmel; denn genau das haben ihre Väter den Propheten angetan.“ (par. Mt 5,11f.)

Mk 14,33-3633Er begann zu zittern und zu zagen 34und sagte zu ihnen: „Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht!“ 35Und er ging ein wenig weiter und fiel zu Boden und betete, dass, wenn möglich, diese Stunde an ihm vorübergehe. 36Und er sagte: „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht was ich will, sondern was du willst.“

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

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Jacopo Bellini, Kreuzigung , ca. 1450, Holz, Gallerie dell'Accademia, Veniedig

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

Mk 15,39Als der Centurio, der dabeistand, ihm gegenüber, sah, wie er aushauchte, sagte er: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“

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RembrandtAufrichtung des Kreuzes,

1633Alte Pinakothek München

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

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5. Station des Kreuzwegs: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.Gabriel Loire, 1960 - 1963 Fenster im Seitenschiff Betonglas. Kath. Kirche St. Nikolaus von der Flüe, Bochum-Marmelshagen

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

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Cristoforo MantegazzaDie Verspottung Christi1482-92MarmorKartause von Pavia

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

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Anthony van Dyck, ca. 1622Öl auf Leinwand. San Zaccaria, Venedig

Mk 15,34 Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: „Eloï, Eloï, lema sabachthani?“, das heißt übersetzt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

Mk 15,34 Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: „Eloï, Eloï, lema sabachthani?“, das heißt übersetzt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Lk 23,46„Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist“ (Ps 31,6).

Joh 19,30„Es ist vollbracht.“

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11. Die Kreuzigung: Der Tod des Gerechten Mk 15,20-47

Mk 15,34elwi elwi lema sabacqaniÈ

„Eloï, Eloï, lema sabachthani?“ o[ evstin meqermhneuo,menon\ o` qeo,j mou o` qeo,j mou(

eivj ti, evgkate,lipe,j meÈ „Mein Gott, mein Gott, warum (wozu) hast du mich verlassen?“

Ps 22,2 MT ynIT"+b.z:[] hm'äl' yliaeâ yliäae

„Mein Gott, mein Gott, was hat du mich verlassen?“

Ps 22,2 LXX

o` qeo.j o` qeo,j mou pro,scej moi i[na ti, evgkate,lipe,j me„Gott, mein Gott, nimm dich meiner an, warum hast du mich verlassen?”

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12. Das gute Ende: Ostern als Verheißung und Erfüllung Mk 16,1-8

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Grab aus Judäa, 1. Jh. n. Chr.

Osterfeier in der Grabeskirche von

Jerusalem

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12. Das gute Ende: Ostern als Verheißung und Erfüllung Mk 16,1-8

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Bartolomea Schedoni. Die Frauen am Grab, 1613Öl auf Leinwand, on canvasGalleria Nazionale, Parma

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12. Das gute Ende: Ostern als Verheißung und Erfüllung Mk 16,1-8

Mk 16,1Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, die des Jakobus, und Salome Aromata, damit sie kommen und ihn salben könnten.

Mk 14,3-93Als Jesus in Bethanien war, im Haus Simons, des Aussätzigen, kam bei Tisch eine Frau, die eine Alabasterflasche mit reinem, kostbarem Nardenöl hatte. Sie zerbrach sie und goss es über sein Haupt. 4Da wurden einige bei sich unwirsch und sagten: „Was soll diese Vergeudung des Salböls? 5Man hätte es für mehr als dreihundert Denare verkaufen und den Armen geben können!“ Und sie schnaubten sie an. 6Jesus aber sprach: „Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 7Arme habt ihr immer bei euch – und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun. Mich aber habt ihr nicht immer. 8Was sie konnte, hat sie getan. Sie hat im Voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt.9Amen, ich sage euch: Wo immer das Evangelium verkündet wird auf der Erde, wird auch von dem gesprochen werden, was sie getan hat – ihr zum Gedächtnis.“

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12. Das gute Ende: Ostern als Verheißung und Erfüllung Mk 16,1-8

Mk 16,6f.6Er aber sagte ihnen: „Fürchtet euch nicht. Jesus sucht ihr, den Nazarener, den Gekreuzigten: Er ist auferweckt worden; er ist nicht hier. Seht, der Platz, wohin sie ihn gelegt haben. 7Aber geht, sagt seinen Jüngern und Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, so wie er euch gesagt hat.“

1Kor 15,3-53Er starb für unsre Sünden nach den Schriften4und ward begrabenund wurde auferweckt am dritten Tage nach den Schriften5und erschien dem Kephas, dann den Zwölfen.

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

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Albrecht DürerVier heilige Männer (Paulus und Markus)1526Öl auf Holz215 x 76 cmAlte Pinakothek, München

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

Mk 1,1Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes.

Mk 1,14f.14Nach der Auslieferung des Johannes kam Jesus nach Galiläa und verkündete das Evangelium Gottes: „15Erfüllt ist die Zeit, nahegekommen die Gottesherrschaft. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

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Mk 8,11f.11Und es kamen Pharisäer heraus und begannen, mit ihm zu streiten, indem sie ein Zeichen vom Himmel forderten, um ihn zu versuchen. 12Doch er stöhnte in seinem Geist auf und sagte: „Was fordert dieses Geschlecht ein Zeichen? Amen, ich sage euch: Diesem Geschlecht wird kein Zeichen gegeben werden.“

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

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Mk 8,13-2113Er verließ sie und stieg wieder (ins Boot) ein und fuhr ans jenseitige Ufer. 14Da vergaßen sie, Brot mitzunehmen; außer einem einzigen hatten sie nichts mit im Boot. 15Er warnte sie und sagte: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig der Herodianer.“ 16Sie aber überlegten beieinander, dass sie kein Brot hatten. 17Jesus erkannte das und sagte: „Was überlegt ihr, dass ihr kein Brot habt? Versteht und begreift ihr noch nicht? Habt ihr euer Herz verhärtet? 18Augen habt ihr, und seht nicht? Ohren habt ihr, und hört nicht (Jer 5,21)? Erinnert ihr euch nicht? 19Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach – wieviele Körbe, voll mit Brocken, habt ihr da getragen?“ Sie sagten ihm: „Zwölf.“ 20„Als ich aber die sieben für die Viertausend brach – wieviele Körbe, voll mit Brocken, habt ihr da getragen?“ Sie sagten ihm: „Sieben.“ 21Da sagte er ihnen: „Begreift ihr noch nicht?“

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

Mk 12,29ff.29Jesus antwortete: „Das erste ist … 31Das zweite ist: … Größer als diese ist kein anderes Gebot.“

Mk 12,34Da sah Jesus, dass er vernünftig geantwortet hatte, und sagte ihm: „Du bist nicht weit vom Reich Gottes.“

Mk 12,28Einer der Schriftgelehrten, der zugehört hatte, wie sie miteinander stritten, trat herzu, weil er sah, dass er gut geantwortet hatte, und fragte ihn: „Welches ist das erste Gebot von allen?“

Mk 12,32f.Da sagte der Schriftgelehrte: „Gut, Lehrer, du hast die Wahrheit gesagt. ...“

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Jesus Schriftgelehrter

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

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Mk 1,27Da erschraken alle, so dass sie untereinander überlegten: „Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht, und den unreinen Geistern gebietet er, und sie gehorchen ihm.“

Mk 2,12Alle entsetzen sich und priesen Gott und sagten: „So etwas haben wir noch nie gesehen!“

Mk 7,37Außer sich vor Staunen sagten sie: „Alles hat er gut gemacht. Die Tauben macht er hören und die Blinden sehen.“

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

Mk 15,20Sie führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen.

Mk 10,32Sie waren auf dem Weg nach Jerusalem, und es war Jesus selbst, der voranging; die ihm nachfolgten, fürchteten sich aber. Da nahm Jesus wieder die Zwölf zu sich und begann ihnen zu sagen, was auf ihn zukommen werde.

Mk 3,6Da gingen die Pharisäer sofort mit den Herodianern hinaus und fassten den Beschluss gegen ihn, wie sie ihn loswerden könnten.

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

Mk 8,31„Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.“

Mk 14,36„Abba, Vater,alles ist dir möglich.Lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.“

Mk 15,34„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

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13. Rückblick: Konturen markinischer Christologie

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Mk 9,31o` ui`o.j tou/ avnqrw,pou paradi,dotai eivj cei/raj avnqrw,pwn( kai. avpoktenou/sin auvto,n( kai. avpoktanqei.j meta. trei/j h`me,raj avnasth,setaiÅ„Der Menschensohn wird in die Hände der Menschen übergeben, und sie werden ihn töten und, getötet, wird er nach drei Tagen auferstehen.“

Mk 10,33f.33 o` ui`o.j tou/ avnqrw,pou paradoqh,setai toi/j avrciereu/sin kai. toi/j grammateu/sin( kai. katakrinou/sin auvto.n qana,tw| kai. paradw,sousin auvto.n toi/j e;qnesin 34 kai. evmpai,xousin auvtw/| kai. evmptu,sousin auvtw/| kai. mastigw,sousin auvto.n kai. avpoktenou/sin( kai. meta. trei/j h`me,raj avnasth,setaiÅ „33Der Menschensohn wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten übergeben werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen und ihn den Heiden übergeben, 34und die werden ihn verspotten und anspeien und foltern und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen.“

Mk 14,41 ivdou. paradi,dotai o` ui`o.j tou/ avnqrw,pou eivj ta.j cei/raj tw/n a`martwlw/nÅ„Siehe, der Menschensohn wird in die Hände der Sünder übergeben.“

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Mk 10,45o` ui`o.j tou/ avnqrw,pou ouvk h=lqen diakonhqh/nai avlla. diakonh/sai kai. dou/nai th.n yuch.n auvtou/ lu,tron avnti. pollw/nÅ

„Der Menschensohn ist nicht gekommen, bedient zu werden, sondern zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“

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Mk 6,4„Ein Prophet ist nicht ehrlos, nur in seiner Vaterstadt.“

Mk 12,6ff. „6Einen hatte er noch, den geliebten Sohn, den sandte er als letzten zu ihnen, weil er sich sagte: ‚Meinen Sohn werden sie scheuen.‘ 7Jene Winzer aber sagten zueinander: ‚Das ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten, und das Erbe wird unser sein.‘ 8Dann packten und töteten sie ihn und warfen ihn hinaus aus dem Weinberg.“

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Mk 14,23f.„Das ist mein Leib.“„Das ist mein Blut des Bundes, vergossen für viele.“

Mk 14,36„Abba, Vater,alles ist dir möglich.Lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.“

Mk 15,34„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

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Mk 12,35ff.35„Wie sagen die Schriftgelehrten, dass der Christus der Davidssohn sei? 36David selbst sagt im Heiligen Geist: ‚Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege’ (Ps 110,1). David selbst nennt ihn ‚Herr‘, woher ist er dann sein Sohn?“

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TIEPOLO, Giovanni Battista (1737-39),David spielt die HarfeFresco, Santa Maria del Rosario (Gesuati), Venedig

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Mk 12,18-27„26Zu den Toten, dass sie auferweckt werden: Habt ihr nicht im Buch des Mose beim Dornbusch gelesen, wie Gott zu ihm sprach: ‚Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Jakobs‘ (Ex 3,6)? 27Gott ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden.“

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Marc Chagall, Mose vor dem brennenden Dornbusch, Lithographie, Serie zum Exodus, 1966