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18.3.2010 Was ist das? | apologet ARTIKEL Wiedergeburt

Wiedergeburt - Was ist das?

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Was aber bedeutet “Wiedergeburt” respektive geschieht bei derselben wirklich? Innerhalb des Protestantismus existieren drei sehr unterschiedliche theologische Konzepte…Ich möchte – in aller Kürze – diese unterschiedlichen Positionen hier vorstellen.

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18.3.2010

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ARTIKEL Wiedergeburt

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“Born again”

Moment oder Prozeß?

Sündenerkenntnis

Buße und Glaube

Heilsgewissheit

“Born again”

Als prominenter Vertreter derer, die sich selbst – in Abgrenzung zu anderen gläubigen Christen – als “wiedergeboren” (born again) betrachten bzw. bezeichnen, gilt der vormalige US-Präsident G.W. Bush. Was aber bedeutet “Wiedergeburt” respektive geschieht bei derselben wirklich? Innerhalb des Protestantismus existieren drei sehr unterschiedliche theologische Konzepte …

Ich möchte – in aller Kürze – diese unterschiedlichen Positionen hier vorstellen.

Taufwiedergeburt - “Wiedergeburt” sakramentalistisch verstanden

Die Taufwiedergeburt stellt die orthodoxe, evangelisch-lutherische Sichtweise dar… Es existieren innerhalb der Evangelischen Kirche durchaus Überschneidungen zu den anderen Positionen, diese wird jedoch offiziell durch Bekenntnis und Lehre so geglaubt und gelehrt (hier->).

Durch die sakramentale Handlung der Taufe, wird ein Mensch – in der Regel als Kind – “wiedergeboren” und erhält damit Anteil am Leib Christi bzw. wird Glied der Kirche. Der Gläubige bleibt dem Wesen nach “Sünder”, bekommt aber eine neue Stellung vor Gott als “Gerechter” (peccator in re, iustus in spe) durch die Rechtfertigung in Christus.

Das Sakrament stellt so verstanden Bestätigung, Unterstreichung und Bekräftigung dessen, wovon im Wort die Rede ist, dar:

»Das Wort tritt zum Element und wird ein Sakrament“ (Accedit verbum ad elementum, et fit sacramentum) Augustinus

Für Luther ist die Taufe

»billig ‚ein Bad der neuen Geburt’ und das rechte Verjüngerungsbad, daß, wer darin badet, wird wieder jung und neu geboren; nicht wie zuvor aus Mutterleibe, welches ist die alte Geburt, sondern aus der Sünde zur Gerechtigkeit, aus der Schuld und Verdammnis zur Unschuld und Gnade, aus dem Tode ins ewige Leben.« Dr.M. Luther

Zwar verneint Luther das traditionelle “Opus operatum-Denken” der römisch-katholischen Kirche, wonach die Sakramente aus ihrem bloßen Vollzug heraus wirken und heilskräftig sind und sagt ohne wenn und aber:

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»Ohne Glauben ist es nichts nütze, ob es gleich an ihm selbst ein göttlicher, überschwenglicher Schatz ist.«

aber er versteht Glaube und Wiedergeburt auch nicht von der Taufe mit Wasser losgelöst. Luther meint,

»daß der Glaube etwas haben muß, das er glaube, das ist, daran er sich halte und darauf stehe und fuße. Also hanget nun der Glaube am Wasser und glaubt, daß es die Taufe sei, darin eitel Seligkeit und Leben ist.«

Auch wenn Luther bzw. der lutherische Protestantismus eindeutig die Notwendigkeit des Glaubens und das Wirken des Heiligen Geistes bekennen, reicht beides nicht aus, besteht hier durchaus noch eine Nähe zum römisch-katholischen Sakramentsverständnis.

Erneuerte Kreatur - “Wiedergeburt” spiritualistisch-pietistisch verstanden

Insbesondere innerhalb der freikirchlichen Bewegung, Hauptträger des pietistischen Evangelikalismus (hier->), geht man davon aus, das ausgelöst durch ein, in der persönlichen Biographie lokalisierbares – Bekehrungsereignis, eine wie auch immer geartete – “Erneuerung” bzw. “Wiedergeburt” des inneren Menschen stattfindet. Der Gläubige erhält, infolge bzw. aufgrund einer eigenen Willensentscheidung und dem daraufhin wirkenden Geist Gottes, wesenhaft Anteil an dem auferstandenen Christus und ist eine neue Kreatur.

»Diese neue Geburt ist mehr als eine Reformation, sie ist eine Transformation… In plastischen Worten hebt die Bibel die Veränderung hervor, die wiedergeborene Menschen erfahren: von Begierde zur Heiligkeit; von Dunkelheit zum Licht; vom Tod zur Auferstehung; vom Fremdling zum Bürger in Gottes Stadt. Die Bibel lehrt, dass der wiedergeborene Mensch einen veränderten Willen, veränderte Emotionen, veränderte Lebensziele, eine ganz andere Disposition und einen neuen Lebensinhalt hat. Er empfängt eine neue Natur und ein neues Herz. Er wird eine neue Schöpfung.« Billy Graham, Wiedergeburt – wie geschieht das?

Nach diesem Verständnis wird das Geschehen am Kreuz und in der Auferstehung von Christus weg, hin zum Gläubigen verlagert. Nicht allein Christus ist als Erstgeborener aus den Toten “eine neue Kreatur” (2Kor5:17), sondern individuell und substanziell-wesenhaft die Natur eines jeden Gläubigen.

»Nach 2.Kor 5,17 ist der Gläubige ein neues Geschöpf „in Christus”. Er ist es nicht bloß teilweise! „Das Alte ist vergangen – Neues ist geworden.” Man muss dieser Aussage wirklich Gewalt antun, um in ihr eine Koexistenz von „Alt” und „Neu” im Christen bezeugt zu finden. Seine Identität ist von daher bestimmt, dass er in Christus eine neue Schöpfung – und nur eine neue – ist. Weil im Kreuzestod Jesu Christi die alte Schöpfung beendet wurde und mit seiner Auferstehung die neue begann, ist nun der Christ als Teilhaber der Oster-Wirklichkeit selber ein neues Geschöpf.« W. Kopfermann, “Heiligung – Teilhabe an der neuen Schöpfung”(Rezension hier->)

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Eine solche Sichtweise geht einher mit dem Konzept einer verfügbaren, heidnischen Gottesunmittelbarkeit und Vergöttlichung des Menschen.

Glaube - “Wiedergeburt” biblisch-reformiert verstanden

Die reformierte Sichtweise geht nun bei der “Wiedergeburt” davon aus, das ein Mensch, Kraft des verkündigten Wortes und dem darin wohnenden Wirken des Heiligen Geistes vom Nichtglauben (=geistlicher Tod), zum Glauben (=geistliches Leben) kommt (Röm10:17; 1Petr1:23).

“Wiedergeburt” ist der Augenblick, in dem der Glaube an den stellvertretenden, historisch-leiblichen Tod und die Auferstehung Christi in dem Erwählten von Gott gewirkt wird. Wiedergeburt wird in der Schrift oft im Sinne einer Auferstehung geschildert. Als erste Auferstehung geschieht diese geistlich/übertragen (Offb20:6; siehe auch Joh11:25.26; Eph2:5.6; Kol3:1-3).

Erst mit der zweiten Auferstehung, der Auferstehung der Toten, zum ewigen Leben wird der leibliche Vollzug der Wiedergeburt umfassend und abschließend realisiert, wobei deren Wirksamkeit bereits heute jedoch mittels des Glaubens gegeben ist.

Durch den Glauben an die erste Auferstehung, bekommt der Gläubige gegenwärtig Anteil am Reich Gottes, wird Glied am Leib Christi (der Kirche), während die zweite Auferstehung in der Zukunft liegt und mit der Verherrlichung und Verwandlung des Leibes einhergeht (Offb20:6).

»Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.« 1Petr1,3

»Gott …hat auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht …und hat uns mit ihm auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus.« Epheser 2,4-6

»Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.« Joh11,25.26

In Christus Jesus, dem Erstgeborenen sind wir bereits mit auferweckt (wiedergeboren) und haben Anteil an der Himmelswelt. Wesentlich dazu auch die Aussage Jesu:

»Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die sie hören werden, die werden leben.« Joh5,25

»Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes« Kol3,1

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Jeder, der wiedergeboren ist, ist in Christus mit Christus auferstanden: Das ist die erste Auferstehung.

Jesus sagt in Johannes 3,3: »Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.« Anteil am Reich Gottes hat man also durch die Wiedergeburt. Bleibt der Gläubige dem Wesen nach “fleischlich“, wird ihm durch den Glauben eine neue “geistliche” Natur zugeeignet.

»Aber dennoch, trotz solcher Zusagen, wie Römer 6 sie gibt, bleibt der Mensch Mensch und verliert seine Art nicht. In der Wiedergeburt wird die Substanz des Menschen nicht geändert. Eine Eingießung neuer Kräfte, religiöser Qualitäten und Dispositionen findet keineswegs statt. Das ist osiandrisch und römisch. Die Kraft der Auferstehung Christi erweist sich zwar an uns, die wir glauben, aber sie fließt nie auf uns über, sondern verbleibt in Christus, dem Haupte, und wird dann den Gläubigen im Leben zugewendet – durch den heiligen Geist.« Böhl, Eduard

Der Moment der Wiedergeburt ist nach reformierter Sicht auch keinesfalls an den Zeitpunkt der (Kinder-)Taufe gebunden, vielmehr liegt dieser völlig unverfügbar bei Gott. Wiedergeburt ist das ausschließliche Werk des Heiligen Geistes. Im Prinzip kann dieses Werk Gottes im Moment der Taufe, davor oder erst viel später stattfinden.

Wiedergeburt geschieht also weder verbunden mit einer äußeren, sakramentalen Handlung, noch einer inneren, spiritualistischen Transformation, sondern durch ein unverfügbares Wirken des Heiligen Geistes.

Wiedergeburt ist ein Bild für den Übergang vom Tod zum Leben und beschreibt die Zueignung und Mitteilung der Erlösung durch Christus im Glauben!

Moment oder Prozeß?

In dem Artikel „Bornagain“ habe ich kurz die drei wesentlichen Konzepte vorgestellt, die mit dem Begriff „Wiedergeburt“ verbunden werden. Weiterhin habe ich versucht die biblisch-reformierte Sichtweise darzustellen: Durch die Predigt des Evangeliums wird ein bis dato geistlich toter Mensch „erweckt“, erhält neues geistliches Leben (Eph2:4-6). Wiedergeburt ist somit ein Bild für den Übergang vom Tod zum Leben und beschreibt die Zueignung und Mitteilung der Erlösung durch Jesus Christus im Glauben.

Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden -; und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, Eph2:4-6

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 1Petr1:3

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Eine sich ergebene Frage lautet: Geschieht „Wiedergeburt“ in einem Moment, oder in einem Prozeß?

Mit der „Wiedergeburt“ sind bzw. werden im Allgemeinen verschiedene geistliche Aspekte verbunden. Dazu gehört beispielsweise „Bekehrung“, „Sündenerkenntnis“, „Buße“, „Glaube“ etc. Was lehrt die Schrift und welche Ableitungen für den Zusammenhang oder Reihenfolge ergeben sich aus den biblischen Beispielen?

Peter Masters, Pastor des Metropolitan Tabernacle in London und Nachfolger von C.H. Spurgeon, vertritt in seinem Buch „Kraftwort“ einen in „5-Phasen“ ablaufenden Prozeß, wobei er sich insbesondere auf das wiederkehrende biblische Motiv der GEBURT bezieht. Vermittelt das Bild der AUFERSTEHUNG „was“ geschieht, läßt sich anhand des Bildes der WIEDERGEBURT aufzeigen „wie“ es geschieht:

Genau wie im natürlichen Ablauf einer Geburt, steht zu Beginn der geistlichen Neugeburt eines Menschen ein konkreter Anfang: die ZEUGUNG.

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du Israels Lehrer und weißt das nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an. Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage? Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn. Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. LUT Joh3:3-15

Dieser souveräne Akt Gottes von oben geschieht völlig losgelöst vom Willen des Menschen, durch Wasser und Geist, dort wo der Geist es will. Wobei sowohl „Wasser“, wie auch „Geist“ für das Wirken Gottes durch Sein Wort stehen (Joh6:63; Eph.6:17).

Das Bild der ZEUGUNG durch den Samen des Wortes Gottes – als Beginn der Wiedergeburt – wird sowohl von Paulus (1Kor4:15; Philemon1:10), Jakobus (Jak1:17-18), Petrus (1Petr1:3&23), Johannes (1Joh3:9) und Matthäus (Mt13) oder Lukas (Lk8) verwandt.

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Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christus Jesus durchs Evangelium. 1Kor4:15

Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis. Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien. Jak1:17-18

Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt. 1Petr1:23

Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Kinder bleiben in ihm und können nicht sündigen; denn sie sind von Gott geboren. 1Joh3:9

In allen Fällen wird unzweifelhaft deutlich, das der Beginn des neuen Lebens bzw. Glaubens mit dem Samen des Wortes Gottes in der Verkündigung verbunden ist (Röm10,17). Durch das Wort geschieht die ZEUGUNG, welche wiederum eine Folge weiterer, notwendiger Vorgänge ausgelöst die grundsätzlich ablaufen.

Matthäus und Lukas betonen den Aspekt der unterschiedlichen Beschaffenheit des menschlichen Herzens bei der Aufnahme des Wortes. Das Gleichnis des Sämann’s zeigt auf, das der Same des Wortes Gottes letztlich nur auf guten Boden zur ZEUGUNG, also zu lebendigem Glauben führt.

Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber auf dem Weg, das sind die, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeit lang glauben sie und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. Lk8:11-15

Ähnliches sagt Paulus in 2Kor2:14-17 über die Wirkung des Evangeliums – den einen zum Leben, den anderen zum Tod – und läßt darüber hinaus die Wichtigkeit der Verkündigung bzw. die Beteiligung und Verantwortung des Verkündigers deutlich werden.

Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jesaja 52,7): »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!« Aber nicht alle sind dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1): »Herr, wer glaubt unserm Predigen?« So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. Röm10:14-17

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Zusammenfassend läßt sich feststellen: Das verkündigte Wort Gottes verursacht dem Willen Gottes entsprechend entweder den Prozeß der Wiedergeburt, oder bewirkt eine gegensätzliche Reaktion, aber es bleibt nie ohne Auswirkung:

Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. Jes55:10-11

Sündenerkenntnis

WIEDERGEBURT ist ein souveränes göttliches Handeln am Menschen und läßt sich allein aus diesem Grund in kein dogmatisches Korsett pressen. Jedoch, auch wenn die verschiedenen Aspekte der WIEDERGEBURT eng miteinander verbunden sind, und in ihrem weiteren Verlauf aufeinander aufbauen, bleiben diese sowohl unterscheidbar bzw. laufen bei jedem Menschen zeitlich unterschiedlich ab. Die Voraussetzung, sozusagen die „Initialzündung“ des neuen Lebens, ist – wie festgestellt – die ZEUGUNG (hier) durch das Wort Gottes. Durch diese wird ein bisher geistlich toter Mensch lebendig, erfährt die erste AUFERSTEHUNG.

“Manche Bibellehrer ziehen es vor, Empfängnis, Erweckung und Sündenerkenntnis als ein einziges Ereignis zu sehen, und in gewisser Weise haben sie recht. Da jedoch die Empfängnis etwas Augenblickliches ist, Erweckung und Sündenerkenntnis hingegen über einen kurzen Zeitraum an Intensität zunehmen können, ordnet man die beiden letzteren Punkte in eine eigene Kategorie ein.” Peter Masters, “Kraftwort”

Ein Mensch der „tot ist in seinen Sünden“, weiß weder was Sünde dem Wesen nach ist, noch erkennt er seinen eigenen geistlichen Zustand vor Gott.

Schuld - Sünde stellt ein Versäumnis dessen dar, was wir als Geschöpfe in Verantwortung dem Schöpfer gegenüber zu tun schuldig sind → Ungehorsam

Feindschaft - Sünde verweigert Gott unmittelbar die Ihm persönlich zustehende Liebe, Dankbarkeit und Anbetung → Entfremdung

Verbrechen - Sünde ist der Mangel an Übereinstimmung → Gesetzesverstoß (frei nach R.C. Sproul, „Was am Kreuz wirklich geschah“)

Erst durch das neue Leben -gezeugt durch Gottes Wort, wird der Mensch in die Lage versetzt, seine völlige Verlorenheit zu erkennen. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigt dies beispielhaft auf.

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Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, ich aber verderbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Lk15:17-19

„Er kam aber zu sich selbst“ bedeutet im Griechischen wörtlich „er wachte auf“. Als der Sohn „erwachte“, wurde ihm bewußt, daß seine Schuld war nicht nur gegen seinen Vater auf der Erde, sondern im tiefsten Sinne gegen den Himmel, also auch gegen Gott gerichtet war. Die erste und primäre geistliche Erkenntnis des ERWACHENS, ist der totale und umfängliche „geistliche Bankrott“ (Mt5:3ff), der SÜNDENERKENTNIS.

Ohne die von Gott gewirkte Erkenntnis, ist es den Menschen jedoch vollkommen unmöglich die Wahrheit zu erkennen.

„den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“ 2Kor4:4

SÜNDENERKENNTNIS ergibt sich nicht aus der Analyse des eigenen oder allgemeinen menschlichen Verhaltens bzw. der menschlichen „Natur“. Die Schrift sagt, das es dem Menschen unmöglich ist, die Wahrheit selbst zu erkennen, es sei denn, Gott offenbart diese Wahrheit.

„und soll denen, die sich gegen ´das Evangelium’ stellen, geduldig den rechten Weg zeigen. Vielleicht gibt Gott ihnen ja die Möglichkeit zur Umkehr, sodass sie die Wahrheit erkennen.“ 2Tim 2:25

„Wenn wir nämlich, nachdem Gott uns die Wahrheit hat erkennen lassen, vorsätzlich und fortgesetzt sündigen, verwerfen wir damit das Opfer Jesu – das einzige Opfer, das Sünden wegnehmen kann.“ Hebr10:26

„Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht; von Sünde, weil sie nicht an mich glauben;“ Joh16:7-9

Das Mittel durch welches der Heilige Geist SÜNDENERKENNTNIS wirkt, ist das Wort Gottes

“Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde” Röm3:20

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SÜNDENERKENNTNIS geschieht individuell, nicht immer augenblicklich, sondern oftmals über einen längeren Zeitraum und wird immer dabei umfassender und tiefer. Dabei wird diese durch die Predigt, das Selbststudium der Schrift oder Seelsorge unterstützt.

“Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde; denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf dass du Recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest. Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.” Ps51:3-7

Diese Erkenntnis bleibt nicht bei einem rein intellektuellen Verstehen, sondern führt zu einer völlig neuen Haltung gegenüber sich selbst und Gott, zu dem Bewußtsein einer völligen Abhängigkeit von Ihm und der Notwendigkeit der persönlichen Veränderung.

Buße und Glaube

In den letzten Artikel wurde deutlich, daß der Mensch selbst an dem Prozeß der Wiedergeburt willentlich vollständig unbeteiligt ist. Ein geistlich toter Mensch, der Gott weder kannte noch suchte, bekommt von Gott neues Leben und die Erkenntnis der Wahrheit über den eigenen verlorenen und sündhaften Zustand. War der Mensch als Herr seines bisherigen Lebens ohne Gott nicht nur völlig zufrieden, sondern hat Gott aus tiefstem Herzen und eigener Entscheidung Herzen abgelehnt, stellt diese veränderte Haltung einen Wendepunkt dar. Zum ersten Mal ist der Mensch in die Lage versetzt Gott selbst und sich vor Gott selbst wirklich zu erkennen.

Dies führt zwangsläufig zu einer nachhaltig, emotionalen Reaktion. Christus bezeichnet diese in den Seligpreisungen als Trauer oder Leid.

»Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden!« Mt5:4

»Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod.« 2Kor7:10

Paulus führt dies näher aus, der erweckte Mensch will nun selbst Veränderungen, bereut seine Vergangenheit und fragt nach Gott. Reue ist die natürliche Reaktion auf das Überführt sein von Sünde. Wenn dem Menschen seine Schuld vor Gott bewußt wird, wird er bereuen, was er getan hat.

»Johannes kam zu euch und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und ob ihr’s wohl sahet, tatet ihr dennoch nicht Buße, daß ihr ihm darnach auch geglaubt hättet.« Mt21:32

Andere Übersetzungen geben BUßE mit der „Änderung der Haltung“, oder „Reue” wieder. Deutlich wird jedoch die spezifische Verbindung und der Abfolge von BUßE (metanoia) und GLAUBE. Ohne BUßE, kein GLAUBE!

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»und sprach: Die Zeit ist erfüllet, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« Mk1:15

»und habe bezeugt, beiden, den Juden und Griechen, die Buße zu Gott und den Glauben an unsern HERRN Jesus Christus.« Apg20:21

An dieser Stelle muß erneut betont werden, das der Mensch keine Transformation seines alten, natürlichen Wesens erfährt, sondern ein neues Wesen, eine neue geistliche Natur erhält. War es dem Menschen bis zu diesem Augenblick vollkommen unmöglich dem Aufruf zur BUßE folge zu leisten, kann und will er dies nun. Durch die Umkehr zu Gott bzw. das veränderte Denken wird der Mensch fähig an das Evangelium, an Jesus Christus zu glauben.

»Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,« Eph2:8

So, wie allein Gott den Menschen zu echter BUßE führt und befähigt, wirkt Er bei diesem auch allein wahren GLAUBEN (Röm10:17). Steht hinter jedem Aspekt der Wiedergeburt die Gnade und das Wirken Gottes durch Sein Wort und dem Heiligen Geist, wird an dieser Stelle jedoch auch erstmalig der befreite Wille und die Verantwortung des Menschen deutlich. Er will aktiv umkehren und kann an das Evangelium glauben.

»Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. 13 Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.« Phil2:12

Paulus kann die Philipper an dieser Stelle mit Recht auffordern etwas zu tun, was zu tun sie selbst vorher nicht in der Lage waren, da Gott an dieser Stelle dem Menschen zu Hilfe kommt! Petrus wurde von Christus dreimal zur Umkehr aufgefordert. Dies zeigt, daß durchaus – während des Prozesses der Wiedergeburt – immer wieder der Widerstand des alten Menschen vorhanden ist.

Noch als gestandener Apostel mußte Petrus durch Paulus erneut zur Umkehr gerufen werden (Gal2:1-14). Die grundlegende BUßE in der Wiedergeburt macht wiederkehrende BUßE , dort wo der Mensch in alte Verhaltensmuster zurückfällt nicht überflüssig.

Ebenso befindet sich der GLAUBE in einem Wachstumsprozess, der jedoch mit der Wiedergeburt seinen Anfang nimmt.

Heilsgewissheit

Neulich hörte ich, wie von einer Kanzel herunter behauptet wurde, eine Frau, die sich aktuell „für Jesus entschieden habe“ sei nun „wiedergeboren”. Eine biblische Begründung dazu folgte natürlich nicht.

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ln den vorangegangenen Artikeln zum Thema WIEDERGEBURT wurde hoffentlich deutlich, daß „Wiedergeburt“ eine souveräne Wirkung Gottes ist und keinesfalls auf die „Entscheidung“ eines Menschen hin geschieht. Wenn nun ein Mensch nicht von sich aus „wiedergeboren“ werden kann, da Wiedergeburt kein Menschenwerk ist, kann er diese Geburt auch nicht rückgängig machen.

Es ist dieselbe Gnade von der wir sprechen – sowohl bei dem zum Glauben kommen, als auch im Beharren der Gläubigen. Unter zwei nachfolgend ausgeführten Gesichtspunkten kann sich ein Gläubiger seines Heils absolut gewiß sein. Erstens aufgrund der konkreten und unzweideutigen göttlichen Verheißungen (Röm8; Joh10 etc.) und zweitens aufgrund der Unverfügbarkeit des Menschen über die durch Gott gewirkte geistliche Natur.

In früheren Artikeln habe ich bereits das Thema der HEILSGEWISSHEIT (hier und hier) zu besprochen, habe mich dort jedoch im Wesentlichen auf die unverbrüchlichen Verheißungen Gottes aus Römer 8 und Johannes 10 bezogen. Damit ist aber noch nicht erklärt, wie Gott dies wirkt.

Mit der Wiedergeburt, dem lebendigen Glauben an Christus ist das Wirken des Geistes keineswegs zu Ende sondern geht noch einen Schritt weiter.

In Ihm seid auch ihr als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheissung. Eph1:13

Wenn Paulus den hier Begriff „versiegelt“ (sphragizo) benutzt, ist damit eine Form der BEGLAUBIGUNG (Urkunden) oder BEWAHRUNG bzw. SICHERSTELLUNG (Verschluß) von Gegenständen und Behältnissen verbunden. ln früheren Zeiten war ein Siegel zudem ausschließlich dem König vorbehalten.

Auf den geistlichen Bereich übertragen, handelt sich bei der Versiegelung mit dem Heiligen Geist also erstens um eine Beglaubigung dessen was bisher in der Wiedergeburt geschehen ist (Zeugung->Sündenerkenntnis->Buße->Geburt->Glaube). Paulus schreibt an die Römer:

Abba, Vater! Der Geist selbst zeugt mit unserem Geiste, daß wir Kinder Gottes sind. Röm8:16

Der Gläubige selbst erhält durch den Heiligen Geist ein persönliches Zeugnis, eine Beglaubigung (Zertifikat) über die Echtheit seiner Gotteskindschaft. Es bleibt nicht bei einem rein intellektuellen Wissen und Verstehen, sondern geht darüber hinaus, wird zur (HEILS-) GEWISSHEIT.

Noch wichtiger jedoch als diese augenscheinlich subjektive Erkenntnis, ist der zweite Aspekt. Durch die Versiegelung mit dem Heiligen Geist, stellt Gott das Geschehene tatsächlich ein für allemal sicher. Wer aus Gott geboren ist, dessen Heil und Erlösung wird durch die Macht Gottes bis zum Ende bewahrt!

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Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns nach seiner Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 1Petr1:3-5

Durch die Versiegelung mit dem Heiligen Geist, besiegelt Gott objektiv Seine Verheißungen, das uns nichts von Seiner Liebe scheiden kann, niemand aus Seiner Hand gerissen wird.

Denn alle Gottesverheißungen sind Ja in ihm und sind Amen in ihm, Gott zu Lobe durch uns. Gott ist’s aber, der uns befestigt samt euch in Christum und uns gesalbt 22 und versiegelt und in unsre Herzen das Pfand, den Geist, gegeben hat. 1Kor1:20-22

Das sind deutliche Aussagen. Wer wirklich wiedergeboren ist, nicht aus Fleisch und Blut, sondern durch den Geist Gottes, der kann nicht mehr aus dem Heil oder der Gnade Gottes fallen und verloren gehen.

Diese klare biblische Lehre, wird in der reformierten Theologie, unter dem Stichwort des „Beharrens der Gläubigen“ zusammengefaßt und die „Bewahrung“, das „Beharren“, die „Perseveranz“ der Gläubigen durch Gott stets betont.

Die Dordrechter Lehrregel von 1619, der wir die so genannten „Fünf Punkte“ zu verdanken haben, macht deutlich, daß das „Beharren“ niemals ein menschliches Werk ist, niemals aus eigener Kraft sichergestellt werden kann.

„So erlangen sie nicht durch ihr Verdienst oder ihre Kraft, sondern aus der unverdienten Barmherzigkeit Gottes, daß sie nicht völlig aus dem Glauben und der Gnade fallen und nicht endlich in Sünden bleiben und umkommen. Was sie anbetrifft, so könnte dies nicht nur leicht geschehen, sondern würde auch ohne Zweifel geschehen; in Betracht Gottes aber kann es gar nicht geschehen…“ Artikel 8

Gott ist der Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebr12:2). Betrachtet man allein das Werk der Wiedergeburt, steht zweifelsfrei fest, daß allein Gott die Ehre und Anbetung für jeden einzelnen Aspekt gebührt.

Er ist es der durch Sein Wort Leben in uns schafft, Erkenntnis über unsere Sünde und Schuld schenkt, uns zur Umkehr führt, die Geburt, denn Glauben wirkt und uns Gewißheit darüber vermittelt.

Und diese große Gnade an uns in der Gegenwart, ist darüber hinaus eingebettet in ein noch gewaltigeres Wirken Gottes aus der Ewigkeit bis in die Ewigkeit.

Page 14: Wiedergeburt - Was ist das?

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Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf daß derselbe der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht. Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Röm8:28-31 (Eph1:11ff )

Die in den letzten Artikeln beschriebenen Phasen der Wiedergeburt bzw. Bekehrung, erscheinen manchmal durchaus als ein einziges oder als gleichzeitige Ereignis. In Einzelfällen vollzieht sich alles sehr schnell, in den allermeisten Fällen jedoch werden Phasen des Suchens und Ringens und Verzögerungen durchlebt. Allerdings finden diese fünf Phasen bei jedem Gläubigen statt. Entscheidend ist, daß erkannt wird, wie entscheidend die Rolle des verkündigten Wortes bei jedem einzelnen Aspekt der Wiedergeburt ist.

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