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HERBST 2009

Wieser Verlag - Herbst 2009

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Wieser Verlag: Vorschau Herbst 2009

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Page 1: Wieser Verlag  - Herbst 2009

Herbst 2009

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Mit den neuen Editionen, der EUROPA ERLESEN HÖRBUCHEDITION und der EDITION DIWAN, sowie mit CHINA ERLESEN und KAUKASUS ERLESEN möchte Ihnen der Wieser Verlag neue Felder anbieten, in denen Sie sich wiederfinden und wohlfühlen mögen.

Die EUROPA ERLESEN HÖRBUCHEDITION ist eine gemeinsame Anstrengung des Verlages, der Schauspielerin Mercedes Echerer und des zwei- und mehrsprachigen freien Radios AGORA 105,5:

Lesen und hören. Einsam und doch gemeinsam. Eine Verbindung, die uns die Regionen, wie sie sich in der Reihe EUROPA ERLESEN offenbaren, zu Gehör bringt und zum Nachspüren ihrer vielfältigen Klänge einladen soll und die uns als Buchedition auch in gedruckter Form, beim Lesen die Möglichkeit gibt, Neues zu finden. Und wenn wir zum Beispiel Auto fahren oder zuhause verweilen, am Strand liegen oder auch Rad fahren und wandern, können wir die CD hören. Somit bekommt die Reihe GEHÖRT GELESEN eine Schwester. Und auch hier wird das Einsame zum Gemeinsamen. Beim Lesen, Nachhorchen und Hineinhören.

Mit der EDITION DIWAN (unter der eigenen ISBN-13 978-3-902713-03-3) möchten wir uns den Fragen der Zeit und den Tabus stellen. Jenen Vorurteilen, die sich hartnäckig halten und immer wieder das friedliche Zusammenleben der Menschen behindern.

Der Grund für die Wahl des Namens Diwan liegt in der einfachen Tatsache, dass es sich dabei um unantastbare Themen handelt, die ihre Wurzeln in der europäisch-asiatischen Region, an der Wiege von Orient und Okzident haben. Dort, wo das Englische, Deutsche, Französische, wo die südslawischen Sprachengruppen, das Griechische, Albanische und im Mittleren Osten das Türkische, Arabische, Persische, Kurdische, Armenische und die vielen anderen Sprachen, über die wir im Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens und Westens (alle drei Bände im Schuber ISBN-13 978-3-85129-801-7) Auskunft geben, miteinander kommunizieren und ineinander verschlungen sind. Gerade in diesen Regionen sollten wir uns den historisch-politischen Wurzeln heutiger Tabus annähern, und dafür scheint uns der Begriff des Diwans als Ausbreitungsort zutreffend. Er fasst in sich alle Konnotationen, von Goethes Interpretation, dem osmanischen Parlamentarismus bis hin zur einfachen und gemütlichen Sitzgelegenheit, die auch die menschliche Interaktion einschließt.

Wir leben heute schon wieder in einer Zeit, die sich über die nicht beantworteten Fragen der Geschichte – wie auch über jener der Gegenwart – hinwegschwindelt, die sich auftretenden Fragen nicht wirklich stellt und die meint, wegzuschauen brächte mit sich, dass die Fragen nicht vorhanden seien.

So drängen aus der Vergangenheit zunehmend auch Fragen herauf, die durch die Nichtlösung eine Wucht und Dimension erhalten, die ihnen von der historischen Bedeutung her gar nicht mehr zukommen müsste. Und wenn sie an Bedeutung gewinnen, dann nur noch als politische Instrumente zu zwischenstaatlicher Erpressung, wie man es jüngst nicht nur am Grenzkonflikt zwischen Slowenien und Kroatien verfolgen und studieren kann.

Sie erhalten ihre Sprengkraft nur, weil man vor der Suche nach neuen und vielleicht unkonventionellen Antworten – die dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dienen – in die Knie gegangen ist, noch ehe man sich mit ihnen ernsthaft beschäftigt hat. Oder auch deshalb, weil man diese Fragen die ganze Zeit nicht ernst genommen hat, ihnen also nicht zur rechten Zeit jene Aufmerksamkeit hat zukommen lassen, die sie benötigt hätten, um ihre dämonisierende, verhetzende, verklärende oder verwirrende Rolle erst gar nicht sich entwickeln zu lassen.

Wir im Verlag sind der Meinung: Es bleibt uns nichts erspart. Entweder stellen wir uns diesen ungelösten/unbeantworteten Fragen jetzt und heute, oder sie werden uns als Keulen treffen, die über unsere Köpfe und unsere intellektuellen und menschlichen Fähigkeiten hinauswachsen, die über uns zu herrschen beginnen und uns letztendlich beherrschen werden.

Mit der Gründung der EDITION DIWAN möchte der Wieser Verlag neben der Reihe EUROPA ERLESEN, der EUROPA ERLESEN HÖRBUCHEDITION, der Edition Zwei, der Edition wieser.wissenschaft, Wieser Slovenica, Croatica, Serbica, Bulgarica, Slovakica, Tschechica, Hungarica, Makedonica und Turcica und der Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens (WEEO) ein weiteres verlegerisches Feld bestellen, auf dem die historisch-politischen Fragen der Zeit beackert werden und Früchte zu tragen beginnen.

Mit all diesen Bänden sollen weitere Veröffentlichungsmöglichkeiten geschaffen werden, um Wege, Antworten und Thesen weiterzuentwickeln, die das Zusammenleben der Menschen über politische, religiöse und staatliche Grenzen hinweg erleichtern, die ihnen wissenschaftliche Ergebnisse liefern, um bestehende oder aus der Geschichte tradierte Divergenzen auf eine Art zu lösen, die ihnen die Last, Feinde zu sein, von den Schultern zu nehmen imstande ist. Oder zumindest, dass sie ihr Leben und ihr Handeln nicht mehr nur dadurch bestimmen lassen, wie man sich gegenüber der Geschichte abgrenzt, sondern wie man sich dieser in der Gegenwart stellt und den Menschen begegnet und wie man die Zukunft miteinander gestaltet. Denn Kultur ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Meint Ihr Lojze Wieser. Klagenfurt/Celovec, am 1. Mai 2009

PS: Mit dem Motiv der Titelseite »Hoffnung« eröffnen wir eine Poskartenserie des KOLLEKTIV SITUATIV. Die Fotografien sind von Mayü Belba, die schon in den letzten Saisonen Motive zu Umschlägen von Büchern des Verlages beigesteuert hat. Es trägt den Titel »Hoffen üben«, 6. 2. 2009. Requisition: Gudrun Kampl, Künstlerhaus, Klagenfurt.

Liebe Leserin, lieber Leser,liebe Buchhändlerin, lieber Buchhändler!

Antescriptum

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Inhalt

Seit

e 8

/9

WilHelm Pevny

Luft

Seit

e 1

2/1

3 bogdan bogdanovićMemoria und Utopie in Tito-JugoslawienBildbandSe

ite

32Kito lorenc

Erinnerung an eine Nacht im FreienSe

ite

23

ernst Hildebrand (Hg.)Hans BischoffshausenBriefe an die Familie Hildebrand 1959–1987Se

ite

33UlricH scHmidt

Die neun Leben des Adam Zielinski

Seit

e 1

4/1

5

KlaUs PaPies

Krims Märchen

Seit

e 2

4

miroslav Krleža

Der kroatische Gott Mars

Horst dieter siHler

Am Anfang war die PoesieWie ein Dichter entstehtSe

ite

20 cHina erlesen

lisa meingassner

Kiwis Reise in die WeltSeit

e 3

0

eUroPa erlesengisbert JänicKe (Hg.)HelsinkiSe

ite

19lUan starova

Das Buch des VatersBand 1 der BalkansagaSe

ite

4/5

Seit

e 2

9 KaUKasUs erlesenHerbert maUrer (Hg.)Armenien

norbert scHreiber /loJze Wieser (Hg.)Wie schmeckt Europa?Edition Geist & Gegenwart

Seit

e 1

0

sabine scHoll Und lydia miscHKUlnig

Böhmische Bibel – Unheilige Schrift für PuppenBand 4 Salam

Seit

e 2

1 cHina erlesenlU XUn Morgenblüten abends gepflücktSe

ite

31

dUšan Jelinčič

Sternklare Nächte im KarakorumSe

ite

28eUroPa erlesen

miloš oKUKa / gero FiscHer

VojvodinaSeit

e 1

8 andrea latritscH-KarlbaUer

HALTUNG fertig losSeit

e 3

7

mariJa Knežević

Ekaterini

Seit

e 6

/7 eUroPa erlesentHomas ernst / Florian neUner (Hg.)RuhrgebietSe

ite

19

Seit

e 3

0 cHina erlesenChinas Stadtportraits aus literarischer Feder

tomenendal / doğan /HeUberger

Ramadan in ÖsterreichSeit

e 3

6

marie tHérèse KerscHbaUmer

Gespräche in TuskulumEin FragmentViertes Buch

Seit

e 1

7

eUroPa erlesenGesamtedition

Seit

e 2

6/2

7

loJze Wieser / cHristoPH Wagner / barbara maier

Geschmacks- verwandtschaftenSe

ite

11 cHina erlesenDas Bett der hundert VögelSagen und MärchenSe

ite

31

Seit

e 2

2 eUroPa erlesenmercedes ecHerer liest Hörbuchedition 1

EUROPA ERLESEN

Fiona samPson

Zweimal sieben Gedichte

Seit

e 2

5FligHtbooK Ungarn

deutsch/englisch/ungarischSe

ite

16

gUenter leWy

Der Armenische FallDie Politisierung von GeschichteEdition DiwanSe

ite

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Luan Starova, Erzähler, Romancier, Dichter, Essayist, Literaturkritiker, Wissenschaftler. Schreibt in Albanisch, Makedonisch und Französisch. Geboren in Pogradec in

Albanien. Studium an der Fakultät für Philologie in Skopje. Universitätsprofessor und

Diplomat (Botschafter der Republik Makedonien

in Frankreich, Portugal, Spanien und bei der

UNESCO).

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lUan starova

Das Buch des VatersBand 1 der Balkansaga

ca. 200 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 18,80 / sfr 32,80

ISBN 978-3-85129-772-0

Zum ÜbersetzerWill Firth, geboren 1965 in Newcastle, Australien; Schule und Studium (Deutsch, Slawistik) in Canberra, Zagreb und Moskau. Seit 1991 freier Übersetzer in Berlin.Übersetzungen aus dem Makedonischen:Luan Starova: Ervehe. Das Buch der Mutter, Wieser (in Vorbereitung); Ivan Dodovski: Der große Koffer, Edition Erata, Leipzig 2008; Rumena Bužarovska: Nora in Ostragehege, Dresden 2007; Dimitar Baševski: Anya’s Diary, Slovo, Skopje 2007; u. a.

5|

Mit dem Roman Das Buch des Vaters von Luan Starova startet der Wieser Verlag die Übersetzung der zehn-

bändigen Balkansaga und bietet damit einen Leitfaden zum Labyrinth der

Balkangeschichte.

Im Kriegsjahr 1943 flieht eine albanische Familie aus der faschistisch besetzten Heimat. Der jüngste Sohn, Luan, ist gerade mal zwei Jahre alt. Der Kahn mit dem Hab und Gut der Familie legt am makedonischen Ufer des Ohridsees an. 1945

ziehen die Flüchtlinge weiter und versuchen in der Hauptstadt Skopje Fuß zu fassen.Jahrzehnte später erbt Luan Starova die Bibliothek seines Vaters, die dieser in den letzten Jahren des Osmanischen Reichs

als Student in Istanbul angelegt hatte und die seitdem von der ganzen Familie geschätzt wird. Da die Bücher und Hand-schriften jedoch ihre frühere Ordnung und damit einen Teil ihrer Bedeutung eingebüßt haben, beginnt Starova sich in die Bücher und die Gedankenwelt seines verstorbenen Vaters zu vertiefen. Wir entdecken das Leben der Eltern und das Schick-sal einer kosmopolitischen Familie auf dem Balkan des stürmischen 20. Jahrhunderts. Die Bücher waren eine Quelle der Stille, des Trostes und der Orientierung in den Wirren der Zeit; zugleich boten und bieten sie einen einmaligen Leitfaden zum Labyrinth der Balkangeschichte. Ein Fernglas, ein Stalin-Porträt und ein silberner Spiegel aus dem Elternhaus stehen für Episoden der Familiengeschichte, die Starova auf gemütlich-melancholische Weise rekonstruiert. Heitere Anekdoten aus seiner Kindheit, etwa darüber, wie sich der kleine Luan mit der Schere in der Hand an die wichtigsten Familienunterlagen heranmacht.

Der 1992 veröffentlichte Roman Das Buch des Vaters war das erste Werk seiner Balkansaga und zugleich Start für seine inzwischen auf zehn Bände angewachsene Romanedition.

Das Buch des Vaters. Band 1 der Balkansaga

In der Balkansaga werden wir mit flirrenden, vielfältigen, herben und zarten Bildern einer Region konfrontiert, der wir so in der westlichen Welt bisher nicht begegnet sind. Wir sehen Bilder von Chaos und Zerstörung. Nach der Lektüre der Romane von Luan Starova werden wir uns dieser Region mit anderen Augen nähern.

Der Autor schreibt seine Romane auf Albanisch und Makedonisch. Der Wieser Verlag wird die Bände Zug um Zug aus beiden Sprachen übersetzen. Im Frühjahr 2010 erscheint der Band Ervehe. Das Buch der Mutter.

Mir hat dieses Buch zum historischen Durchblick verholfen, um die Komplexität diesen Teils Europas besser zu verstehen. Lionel Jospin, früherer französischer Premierminister

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Marija Knežević, geboren 1963 in Belgrad, wo sie auch heute lebt. Studierte vergleichende Literaturwissenschaft in Belgrad und Michigan. Lehrte kreatives Schreiben. Zahlreiche Veröffentlichungen: Hundefutter. Roman in Erzählungen (Hratna za pse); Gedichtbände: Elegische Ratschläge an Julia (Elegijske saveti Juliji); Die persönlichen Sachen (Stvari zu licnu upotrebu); Die Zeit Salomes (Doba Salome); Mein anderes Du (Moje drugo ti) u. a.

Sie befreite sich von der Angst vor dem Ende, der Angst vor der Angst. Sie durfte nicht zugeben, wie wunder-bar sie sich in jenen Tagen fühlte, und ließ ihre Tochter packen, in der Überzeugung, dass sie, ihre Mutter, nun

endlich für Kriege unempfindlich geworden sei, dass ihr das Leben schon seit langem nicht mehr wichtig sei und sie nichts auf der Welt von dem Fernseher wegreißen könnte. Sie hörte Lucijas Worte, als würden sie aus weiter Ferne kommen und in ihr verbleiben. Und wieder einmal war sie vom Reisefieber ergriffen, wie früher, vor den Herz-

und Kreislaufmedikamenten, vor Lucijas unbarmherzigem Regime, das bis in die Details durchdacht war, um die Mutter um jeden Preis am Leben zu erhalten. Aber diese Reise, ahnte Ekaterini, unterschied sich von allen vorher-gehenden. Sie kündigte sich wie eine Belohnung an – als habe sie all diese Jahre genau wegen dieser Reise ertragen,

die sich in Vorahnungen, aber vollkommen klar als Rückkehr ankündigte.

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7|

mariJa Knežević

Ekaterinica. 200 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,

Lesebändchen, PrägedruckEUR 18,80 / sfr 32,80

ISBN 978-3-85129-825-3

Die eigenwillige Ekaterini, Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Thessaloniki geboren, entdeckt als kleines Mädchen ihre Liebe für

bunte Stoffe und vornehme Kleider und beginnt eine Schneiderlehre. Sie heiratet gegen den Willen der Familie einen Ausländer, der im Hafen von Thessaloniki als Gastarbeiter aus Jugoslawien tätigt ist. Sie folgt ihm nach Belgrad.

Hier muss sie nicht nur die »seltsame« Sprache lernen und sich in einer fremden Kultur einleben, sondern auch bald darauf als junge Witwe ihre beiden kleinen Töchter im Zweiten Weltkrieg durchbringen. Mit sparta-nischer Strenge, Klugheit und Lebensmut erzieht sie in der sozialistischen Nachkriegszeit ihre Töchter Lucija und Ljubica. Sie arbeitet kurze Zeit in einer Schneider-Genossenschaft. Weil sie Stalin nicht zujubeln und sich den neuen politischen Verhältnissen nicht unterwerfen will, verliert sie die Ar-beit. Macht sich »selbständig« und heiratet einen viel älteren, gut situierten Buchhalter, den ihre Tochter Lucija nicht akzeptieren kann. Die zweite Ehe dauert nur zwei Jahre.

Abermals auf sich gestellt, näht Ekaterini fortan für ihre »Privatkund-schaft« sowie die neureichen und arroganten Gattinnen der Parteifunkti-onäre und bewegt sich in den höchsten Kreisen der Nomenklatura. Nach ihrer Scheidung zieht Lucija mit ihrer Tochter Marija, die Schriftstellerin werden will, zu ihr.

Als alte, herzkranke Frau erlebt Ekaterini den Zusammenbruch Jugosla-wiens, den letzten Balkankrieg, die Kosovo-Krise und die Bombardierungen Belgrads. Mit Lucija und ihrem geschiedenen Mann flieht Ekaterini nach Griechenland. Ihr Leben lang hat sie sich nach ihren griechischen Verwand-ten und dem Meer gesehnt. Am Ende findet sie zu ihnen – für immer.

Zur ÜbersetzerinSilvija Hinzmann, geboren 1956 in Čakovec, Kroatien, lebt in Deutschland. Sie ist freie Autorin, Herausgeberin sowie Übersetzerin und Dolmetscherin für Kroatisch, Serbisch und Bosnisch. Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe der deutschsprachigen Kriminalliteratur, und bei den Mörderischen Schwestern, dem Netzwerk deutschsprachiger Krimiautorinnen.

Ein Jahrhundert von Wirren, Kriegen, Siegen, Lieben und der Sehnsucht nach dem Meer.

Eine Frau auf dem Balkan.

Als sie hörte, dass sie nach Griechen-

land gehen, hörte sie auf, sich vor

dem Tod zu fürchten. Sie beachtete

nicht mehr das Heulen der Sirenen,

der Bomben und Lucijas Satz, es sei

besser, sie gleich

umzubringen, statt sie so zu quälen.

»Man quälte sie? Nur sie – ihre

Tochter. Typisch« – dachte Eka-

terini, aber auch diesen Gedanken

vergaß sie so schnell wie die seit

Jahrzehnten festgelegte

Reihenfolge der Herz-

und

Kreislaufpillen.

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Jean-Paul Sartre bedauerte 1960, Miroslav Krleža nicht schon viel früher kennengelernt zu haben. Mit der

Lektüre seiner Werke hätte er sich manchen Umweg ersparen können.

Karl-Markus Gauß, Die Zeit

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miroslav Krleža

Der kroatische Gott Marsca. 350 Seiten, gebunden, Lesebändchen

EUR 21,00 / sfr 36,50

ISBN 978-3-85129-843-7

Nein, an rühmenden Kollegen von höchster Autorität, an berühmten Bewunderern hat es ihm auch außerhalb seiner Heimat, hat es ihm

in Italien, Österreich, Frankreich, in fast allen europäischen Ländern nie gefehlt – und doch ist es dabei geblieben: Miroslav Krleža, kroatischer Dichter von europäischem Rang, ist immer noch ein unentdeckter, ein kaum zur Kenntnis genommener Schriftsteller«, schreibt Karl-Markus Gauß 1988 in der ZEIT.

Der 1981 im Patriarchenalter gestorbene »pannonische Riese« (Martin Gregor-Dellin) hat in den weit über vierzig Bänden seines Œvres der jugoslawischen Literatur neue Wege, Wege ins Unentdeckte, Verleugnete, Verbotene, geschlagen: als Romancier wie als Novellist, als Lyriker, Drama-tiker – und nicht zuletzt auch als brillanter Essayist, der sich mit sprach-gewaltig-strafendem Zorn in die politischen Auseinandersetzungen seiner Zeit drängte und gleichzeitig doch in subtilen, von universaler Bildung zeugenden Kritiken die Kunst vor jeder Inbesitznahme durch »Partei und Parteiauftrag« beschützte.

Die ergreifenden Erzählungen aus dem Ersten Weltkrieg, unter dem Titel Der kroatische Gott Mars versammelt, berichten von kalter Verzweiflung und Empörung, vom Sterben, vom vergeudeten Leben des kroatischen Landwehrmannes, der auf den Schlachtfeldern der europäischen Monarchien verblutet, erheben sich aus der Antikriegsliteratur ihrer Zeit durch die Radikalität der Gesellschaftskritik und des künstlerischen Verfahrens von Krleža, der auf den Schock statt auf das Mitleid, auf die Unversöhntheit und nie auf linde Tröstung gesetzt hat.

»Was für ein Essayist ist da zu entdecken! Welche Sprachgewalt, welcher wahrhaft imponierende Weit- und Umblick über die Grenzen der eigenen Sprache, Kultur, Ideologie und Epoche hinaus, welche Fähigkeit, das Entlegene, das scheinbar Unzu-sammenhängende wie selbstverständlich zusammen zu sehen! Ein Gelehrter und doch von der Leidenschaft des Rühmens wie des Verwerfens erhitzter Schriftsteller, wollte Krleža den kroatischen Künstlern und Intellektuellen, wollte er der kroa-tischen Kultur den Weg nach Europa weisen – und für die empfohlenen Erkundungsfahrten gleich selbst den Immunstoff gegen europäische Modekrankheiten des Geistes bereitstellen.

Nichts darf die Literatur vergessen, niemand darf sie vergessen – im gewaltigen Werk des Miroslav Krleža sind die Namen der Namenlosen und Jahrhunderte kroatischer Geschichte in Knechtschaft und Auflehnung verzeichnet. Aber da dieses Kroatien, wie es Krleža mit Zuneigung und Kritik gestaltet hat, stets ein historisches Krisengebiet war, in dem die Erdbeben Europas nachbebten und kommende Zusammenbrüche sich knirschend und krachend ankündigten, ist in Krležas Gedächtnis des kroatischen Volkes auch europäische Geschichte aufgehoben.« (Karl-Markus Gauß in Tinte ist bitter, Klagen-furt/Celovec 1988).

Miroslav Krleža im Wieser Verlag

Illyricum SacrumEssays

ISBN-3-85129-131-X

Zadars Gold und SilberEssay

ISBN-13-978-3-85129-755-3

Die Rückkehr des Filip LatinoviczRoman

ISBN-13-978-3-85129-737-9

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norbert scHreiber / loJze Wieser (Hg.)Wie schmeckt Europa?Edition Geist & Gegenwart373 Seiten, englische BroschurEUR 15,00 / sfr 26,90

ISBN 978-3-85129-836-9

Dem Geschmack Europas nähern sich namhafte Autorinnen und Autoren im Begleitband des 3. Pfingstdialoges 2009. Jean Ziegler,

Eva Rossmann, Manfred Buchinger, Superintendent Hermann Miklas, Manfred Lütz, Rolf Schwendter, Kerstin Tomenendal, Alfred Schubeck, Matthias Opis und Susan Milford sind nur einige, die sich dieses Themas aus verschiedenen Blickwinkeln annehmen.

»Die vorurteilsfreie und qualitätvolle Diskussion kontroverser Stand-punkte brauchen wir für die positive Weiterentwicklung der Zukunfts-region im europäischen Kontext«, meint Hermann Schützenhofer. »Der Sozialstaat wird in seiner etablierten Form vor große Herausforderungen gestellt, denen nur in einer gemeinsamen Strategie entsprochen werden kann«, ist Diözesanbischof Egon Kapellari überzeugt.

Man darf auf die Antworten gespannt sein.

Der Band versammelt Beiträge von folgenden Autorinnen und Autoren:Max Annas, Manfred Buchinger, Birgit Damer, Valeria Heuberger, Gunther Hirschfelder, Herwig Hösele, Cornelia Krause, Mark Kurlanski, Norbert Lewandowski, Manfred Lütz, Barbara Maier, Martina Meuth, Susan Milford, Sophie Monnert, Bernd Neuner-Duttenhofer, Josef Ober, Matthias Opis, Bernhard Pelzl, Udo Pollmer, Manfred Prisching, Joel Robouchon, Eva Rossmann, Alla Sacharowa, Friedrich Karl Sandmann, Martha Schad, Gregor M. Schmid, Barbara Schmied-Länger, Susanne Scholl, Norbert Schreiber, Alfons Schuhbeck, Susan Seligson, Hans Sünkel, Yoko Tawada, Kerstin Tomenendal, Rudolf Trefzer, Pierre Troisgros, Erwin Wagenhofer,

Christoph Wagner, Susanne Warmuth, Lojze Wieser, Wilhelm IV., Larry Zuckermann. Das Textmenü wird angereichert durch Statements von:

Soleiman Ali, Wolfgang Benedek, Christian Felber, Benita Ferrero-Waldner Manfred Flieser, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Alfred Gutschelhofer, Martin Hablesreiter, Franz Harnoncourt-Unverzagt, Mats Hellström, Dieter Hundt, Egon Kapellari, Richard Kühnel, Jadran Lenarčič, Joseph Marko, Meinhard Miegel, Hermann Miklas, Hans Schnitzer, Susanne Scholl, Kurt Scholz, Margit Schratzen-staller, Hermann Schützenhofer, Georg Schulz, Josef Smolle, Dieter Spöri, Hans Staud, Sonja Stummerer, Herwig Sturm, Hans Sunkel,

Wolfhard Wegscheider. Die Zitate aus den Briefen und Texten Erzherzog Johanns hat Herwig Hösele ausgewählt.

Norbert Schreiber, langjähriger Hörfunkjournalist der ARD, ist im Programmbereich Kultur, Bildung, Wissenschaft des Hessischen Rundfunks tätig. Er moderiert unter anderem die Talk-sendung »Doppelkopf«. Als Initiator der Tschernobyl-Hilfsorganisation erhielt er den Robert-Bosch-Preis für ehren-amt-liches Engagement in Osteuropa.Im Wieser Verlag erschienen: Ana Politkowskaja. Chronik eines angekündigten Mordes; Europa was nun? Träume und Traumata (mit Lojze Wieser); Europa erlesen: Böhmerwald; Russland. Der Kaukasische Teufelskreis oder Die lupenreine Demokratie.

Russland. Der Kaukasische Teufelskreis oder Die lupenreine Demokratie

ISBN 978-3-85129-689-1

Europa was nun? Träume und Traumata

ISBN 978-3-85129-607-5

Der Vielfalt verpflichtetISBN 978-3-85129-584-9

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loJze Wieser / cHristoPH Wagner / barbara maier Geschmacksverwandtschaften

Eine kleine europäische Speisefibel mit Rezepten212 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,

Lesebändchen, PrägedruckEUR 14,95 / sfr 26,90

ISBN 978-3-85129-852-9

Pita, Burek, Börek, Strudel, Pastete oder Tikuš; gebacken, gebraten, gedämpft, gedünstet, auf Platten, Tellern oder in Schüsseln gereicht:

alles Abwandlungen von ein und derselben Idee, einfache Zutaten durch die Zubereitung zu veredeln, durch geringfügige Ergänzungen zu erhöhen und die Eigenart einzelner Zugaben hervorzuholen. Alles hoch elaborierte Annäherungen an gewohnte Geschmäcker, an uralte Erfahrungen – ein Hineingreifen in den unergründlichen Schatz der Fantasie, um sich und die Seinen mit den veredelten Produkten der Natur zu belohnen.

Je nach klimatischen Bedingungen wird eine Speise roh, verkocht, in der Suppe, als Lobin, als Ponzger oder Matevž gereicht, je nach Gegend Camembert, Blauschimmel, Quargel oder Münster in der Birkenrinde erwärmt, gelöffelt oder mit Kartoffeln aufgetunkt.

Mit Geschichten und Rezepten vonNezihe Araz, Veljko Barbieri, Ghillie Başan, Fabjan Hafner, Dževad Karahasan, Tessa Kiros, Stafan Kreidl, Barbara Maier, Viljem Pohljobkin, Rolf Schwendter, Christoph Wagner, Lojze Wieser u. v. a.

Christoph Wagner, geboren 1954 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik sowie Kulturelles Manage-ment in Wien und ist Kochbuch- und Krimiautor sowie »Gourmet und Gusto«-Kolumnist bei NEWS. Neben dem Krimi Schattenbach erschienen von ihm zahlreiche Standardwerke zum Thema Kochen, Gas-trosophie und Kulturgeschichte, zuletzt Das neue Sacher Kochbuch, Die Steirische Küche und Die schnelle Küche.Weiters ist Christoph Wagner Mitherausgeber des alljährlich erscheinenden Wirtshausführers Wo isst Österreich?. Er wurde 2004 mit zwei World Cookbook Awards und dem Danibus Sachbuchpreis ausgezeichnet.

Lojze Wieser, lebt als Verleger in Klagenfurt/Celovec und legt den Schwerpunkt seines Programms auf südosteuropäische Literatur. Bei ihm sind über neunhundert Bücher erschienen. Die Reihe Europa erlesen und die Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens erreichten Kultstatus.

Barbara Maier, geboren 1961 in Gemmersdorf/Kärnten. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Graz. Leiterin der Abteilung Wissenstransfer an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Apfelreindling (nach Mama Wieser)

Zutaten:1 kg Mehl, 3 dag Germ/Hefe, 1 Ei, Salz, 3 dl lauwarme Milch, 2 TL Zimt und

5 EL Zucker, 1 kg ÄpfelAus Mehl, Germ, dem Ei und Salz kneten wir einen weichen Teig, der eine halbe Stunde im Warmen gehen soll, dann rollen wir den Teig aus und bestreuen ihn mit geriebenen Äpfeln,

Zimt und Zucker. Den Teig einrollen und ihn in eine vorgefettete Kasserolle, die mit Mehl oder Bröseln bestreut ist, legen und nochmals eine halbe Stunde rasten lassen. Eine Stunde im

vorgewärmten Rohr bei einer Temperatur von 190–200 Grad backen.

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Wilhelm Pevny liest aus seinem Roman Palmenland gemeinsam mit der ORF-Stimme

Susanne Rossouw in Wiener Neustadt.

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Wilhelm Pevny, geboren 1944 in Wallersdorf (Niederbayern), 1946 Übersiedlung nach Wien, wo er bis heute lebt. Studium der Theaterwissenschaft, 1967–69 Sprachlehrer in Paris. 1968 erstes Theaterstück »Flipper«, uraufgeführt im Cafétheater, Wien. 1969: »Sprintorgasmik«, bei »La Mama«, New York. Weitere Theaterstücke, u. a. »Rais« – für neun Bühnen, 1972 am »Mickery Theater« in Amsterdam. »Der Traum vom Glück«, 1978 im Akademietheater, Wien. »Schönes Wochenende«, 1986, Ensembletheater, Wien. Fürs Fernsehen schrieb er u. a. gemeinsam mit Peter Turrini die »Alpensaga« und »Der Bauer und der Millionär«. In Mosambik drehte er 1985 den Film »Safari. Die Reise«. An Erzählbänden sind erschienen »Der Mann, der nicht lieben konnte« (1986, Edition S) und »Gewinner – Verlierer«; weiters wurden u. a. veröffentlicht: »Die afrikanische Reise« (eine literarische Reportage) und die politische Schrift »Die vergessenen Ziele. Wollen sich die 68er davonstehlen?« (1988, alle Europa-Verlag). Von den Hörspielen seien »Die Kunst der Liebe«, »www.schleinzbach.at«, »1 Stunde Welt – eine Störung« erwähnt. Der Roman »Palmenland« erschien im Winter 2007/2008 im Wieser Verlag.

Page 13: Wieser Verlag  - Herbst 2009

Kleinodien, die dem Autor zwischen zwei Romanen gewissermaßen »passiert« sind, wunderliche Kurzgeschichten, als würde Roald Dahls

Esprit zwischen den Zeilen aufblitzen.Ob nun in der Erzählung Verhängnisvolle Prophezeiung eben-

diese ihren letalen Ausgang nimmt oder der geheimnisvolle, vielleicht absurde Floh im Ohr mitsamt dem anzweifelbaren Spezialisten für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen den Nerv unserer Manipulierbarkeit trifft, durch Pevnys eigenwilligen Humor erscheinen unsere Schwächen und Anfälligkeiten, unsere Spiegelbilder der Abhängigkeit von gesell-schaftlichen Zwängen erträglich. Pevny lässt uns und sich damit leben und darüber – trotz beklemmender Gewissheit – schmunzeln, manchmal lachen, gewiss aber empfinden, wie wir sind, wenn wir wieder einmal in die Falle manipulierender Kräfte tappen, besonders wenn wir versuchen, uns das Leben zu verbessern …

Das Porträt menschlicher Psychologie, ohne hinlänglich bekannte Gemeinplätze zu bedienen, schwingt wie ein steter Ton in jeder Geschichte mit, leise, aber nicht zu überhören. Wir sind irritiert, zugleich getröstet, aber könnten wir nicht schmun-zeln, wir wären verstört, weil wir eben sind, wie wir sind.

Ein harmloser Gewohnheitsmisanthrop beschließt, seine Weltsicht aufzumöbeln, indem er Die Filialleiterin bei der Geschäftsleitung hochlobt.

Warum setzt sich Die grösste Erfindung der Menscheit nicht durch? Die Katzenschnur erweist sich als groteskes Utensil, besonders wenn es brennt …Seinen Traumjob erhält einer, der sich laufsportlich zu erniedrigen weiß … Und schließlich sucht die Titelgeschichte Luft nach den Gerüchen der Kindheit, aber wenn jemand dabei übernervös

beginnt, Gerüche zu unterscheiden, worum dreht es sich am Ende? Um nichts als um Luft?

13|

WilHelm Pevny

LuftErzählungen

ca. 200 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 18,80 / sfr 32,80

ISBN 978-3-85129-835-2

Wilhelm PevnyPalmenlandRoman676 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 35,00 / sfr 55,50ISBN 13-978-3-85129-677-8

Eine Lesereise durch Wilhelm Pevnys Palmenland ist jedenfalls durchaus lohnend, mit ein wenig Geduld

muss man sich, wie bei jeder Reise, allerdings wappnen.

Evelyne Polt-Heinzl in »Literatur und Kritik«

In einer Welt, in der auch literarisch der Wirklich-keitssinn dominiert, beharrt Pevny

auf dem Möglichkeitssinn. Wolfgang Huber-Lang

Ab den späten sechziger Jahren galt Wilhelm Pevny als einer der Provokateure und Störenfriede

Österreichs. Jetzt ist er mit einem meisterhaften Roman wieder da.

ORF

Page 14: Wieser Verlag  - Herbst 2009

An der WeichselRoman, aus dem Polnischen

von Krzysztof LipinskiISBN 978-3-85129-632-7

Jan war Jossele und andere Erzählungen

ISBN 978-3-85129-721-8

Werkausgabe in zehn Bänden mit Schuber

ISBN 978-3-85129-489-7

14 | HERBST ’09

Lieferbare Bücher von Adam Zielinski im Wieser Verlag

Als die Russen nach Hirschberg kamen und andere Geschichten

ISBN 978-3-85129-777-5

Zwölf jüdische ErzählungenISBN 978-3-85129-833-8

Höre nie auf zu lernen. Erinnerungen

ISBN 978-3-85129-686-0

Page 15: Wieser Verlag  - Herbst 2009

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UlricH scHmidt

Die neun Leben des Adam Zielinski

ca. 300 Seiten, gebunden, Lesebändchen

EUR 21,00 / sfr 36,50

ISBN 978-3-85129-837-6

Ulrich Schmidt: Nach dem Studium der Germanistik, Soziologie, Theaterwissenschaften und Kriminologie hat Ulrich Schmidt als Dramaturg an deutschen Theatern gearbeitet, bevor er sich 1984 als freier Journalist in Bielefeld niederließ. Sein Hauptinteresse galt und gilt den kleinen Literaturen zwischen Tallinn und Tirana, die er auf Reisen vor Ort erkundete. Aufsätze und Vor-träge zu Soma Morgenstern, Imo Moszkowicz u. a. sind deren lebhafter Beweis. Damit leistet er einen entscheidenden Beitrag, jüdische Literatur aus vergangenen Zeiten und heutiger Welt ins Interesse der Öffentlichkeit zu rücken.

»Ich bin ein Galizianer, ich bekenne mich dazu, ich bin stolz darauf, aber immer wieder stoße ich auf die Frage: Was ist eigent-lich Galizien? Galizien ist ein Begriff, der nur in unseren Köpfen existiert, es ist ein Begriff, der seinerzeit vom k. u. k. Österreich geschmiedet wurde, es ist aber ein geografisches Revier, das auf keiner Karte zu finden ist. Trotzdem, Galizien existiert in unseren Herzen und in unseren Gehirnen.« (Interview Dezember 2004) So lebhaft redet Adam Zielinski noch fast neunzig Jahre nach dem faktischen Verschwinden der Region Galizien von der politischen Landkarte. Warum er so temperamentvoll davon redet? Natürlich weil er dort geboren ist, weil er dort unvergessliche Erfahrungen im Guten wie im Bösen gemacht hat und weil ihm daran liegt, dass es nicht vergessen wird. Jacob Allerhand hat in seinem Aufsatz »Alle Wege führen nach Wien« hervorgehoben, was es mit diesem geografischen Revier auf sich hat: »Viele Mächte und Kulturen haben Galizien positiv und negativ geprägt, dem österreichischen Einfluss verdankt es aber so etwas wie Souveränität. Adam Zielinski hat sich für diese austriazistische Option entschieden und ist damit wohl einer der letzten Galizianer. Er lebt in Wien die Souveränität Galiziens und ist mit seinem Schaffen deren bester Interpret.«

Der Bielefelder Journalist Ulrich Schmidt war von der Lektüre des Erzählbandes Jan war Jossele von Adam Zielinski (Wieser) nach

eigenen Worten »wie elektrisiert, denn da schrieb einer über Galizien aus eigener Anschauung. Dieser Autor blieb aber nicht in der Vergangenheit stecken, sondern verstand es, die Handlungsstränge seiner Geschichten in die Gegenwart weiterzuspinnen. Das fand ich spannend. Die Lektüre seiner zehnbändigen Werkausgabe bei Wieser bestätigte meinen ersten Eindruck. Zugleich weitete sie meinen Horizont der Zielinski’schen Welt über Galizien, Wien, Polen und Ex-Jugoslawien bis nach China. Den Kosmos der Welt aus den eigenen Wurzeln heraus zu er- und begreifen, diese Möglichkeit wies mir der Autor«.

Adam Zielinski hat seit dem Frühjahr 2005 Ulrich Schmidt in langen Gesprächen aus seinem Leben erzählt. In weiteren Gesprächen mit Freunden und Wegbegleitern hat sich bei ihm das Bild vom Zeitzeugen Adam Zielinski zugleich gerundet und kompliziert. Neun Mal habe er bereits überlebt, hat der ukrainisch-polnisch-jüdische Autor, der in Wien lebt, einmal gemeint. Sein neunfaches Leben hat der achtzig Jahre junge Galizianer unter schwierigsten Bedingungen gemeistert. Er ist Augenzeuge des »vergessenen Holocaust«, hat den Stalinismus in Polen miterlebt, war Mitstreiter beim wirtschaftlichen Aufstieg Österreichs nach dem Staatsvertrag von 1955, gehörte zu den Pionieren des Handels mit China, war ein gefragter Handelspartner des offiziellen Jugoslawien, bekam bisweilen die Rolle eines Politikberaters zugewiesen und ist mit seinem literarischen Schaffen immer auch unbestechlicher Chronist all dieser Lebensabschnitte.

Page 16: Wieser Verlag  - Herbst 2009

Die Austrian Art Lounge

Austrian Airlines und die renommierte Wiener Galerie Ernst Hilger unterstützen aufstrebende junge KünstlerInnen aus Zentral- und Osteuropa. Im Wieser Verlag, dem Spezialisten für osteuropäische

Literatur, erscheinen die Kurzgeschichten in einer eigenen Reihe in der jeweiligen Landessprache sowie in deutscher und englischer Übersetzung. Erlesen und sammeln auch Sie »Flightbook«

Flightbook/Croatia

Austrian Art Lounge #09

Die Austrian Art LoungeAustrian Airlines und die renommierte WienerGalerie Ernst Hilger unterstützen aufstrebendejunge KünstlerInnen aus Zentral- und Osteuropa. ImWieser Verlag, dem Spezialisten für osteuropäische Literatur, erscheinen die Kurzgeschichten in einereigenen Reihe. Lesen und sammeln Sie »Flightbook«! www.austrian.com/artlounge

The Austrian Art LoungeAustrian Airlines and the renowned Vienna galleryErnst Hilger support up-and-coming young artistsfrom Central and Eastern Europe. The short storiesnow appear in their own series, published by WieserVerlag, the specialist publisher for Eastern Europeanliterature. Read and collect »Flightbook«.www.austrian.com/artlounge

AUSTRIJSKI UMJETNICKI SALONAustrian Airlines i renomirana Galerie Ernst Hilger iz Beca podupiru ambiciozne mlade umjetnice iumjetnike iz srednje i istocne Europe. Izdavacka kucaWieser Verlag, specijalist za istocnoeuropsku litera-turu, objavljuje krakte pripovjetke u jednoj vlastitojseriji. Citajte i skupljajte «Flightbook»!

www.austrian.com/artlounge

Ivana Franke Ivana Franke verwendet in ihren Werken gern trans-parente Werkstoffe und Licht, um so den Eindruckeines flüchtigen Zustands zu vermitteln. In ihrenInstallationen erforscht sie den Zusammenhangzwischen dem Äußeren und der Materialität undstellt unsere Wahrnehmung von räumlichenDimensionen in Frage.

Ivana Franke Ivana Franke often works with transparent materialsand light to create situations that convey a sense ofthe ephemeral. Her installations probe the relationbetween appearance and materiality and questionour sense of spatial dimensions.

Ivana Franke Ivana Franke u svojim djelima rado uporabljujematerijale kao svjetlo, da bi pružila dojmove hlapljivog stanja. U svojim instalacijama istražujevezu izmed u vanjštine i materijalnosti te dovodi upitanje našu percepciju prostornih dimenzija.

Weitere Arbeiten von Ivana Franke More works by Ivana Franke

Powered by Galerie Ernst Hilgerwww.hilger.at Edited by Wieser Verlagwww.wieser-verlag.comFl

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Cover_Flightbook_Croatia.qxp:_ 06.08.2008 15:53 Uhr Seite 1

BulgariaISBN 978-3-85129-671-6

CroatiaISBN 978-3-85129-798-0

RomaniaISBN 978-3-85129-672-3

SloveniaISBN 978-3-85129-744-7

RussiaISBN 978-3-85129-634-1

16 | HERBST ’09

Flightbook Ungarndeutsch / englisch / ungarisch112 Seiten, englisch Broschur

EUR 5,00 / sfr 9,50

ISBN 978-3-85129-791-1

Mit Beiträgen vonIstván Eörsi, Gáspár Nagy, Dragan Velikić, Emil Szittya, Károly Méhes, Adam Zielinski, Peter Müller, Rolf Schwendter, Mercedes Echerer, Endre Bihari, Desző Tandori u. a.

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Marie-Thérèse Kerschbaumer im Wieser Verlag:Neun Canti auf die irdische Liebe (1989), Die Fremde (1992), Ausfahrt (1994), Fern (2000), Versuchung (2002), Orfeo (2003), Neun Elegien (2004), Calypso. Über Welt, Kunst, Literatur (2005), Der weibliche Name des Widerstands (2005), 13-bändige Werksausgabe. mit einem Essayband von Hans Höller (2007, Der Schwimmer. Ver-suchung. Ausfahrt. Die Fremde. Fern. Der weibliche Name des Wider-stands. Orfeo. bilder immermehr. Calypso. Über Welt, Kunst, Literatur. Neun Canti auf die irdische Liebe. Neun Elegien / Nueve elegías. Wasser und Wind, Gedichte. Alle Bände sind auch einzeln lieferbar).

marie-tHérèse KerscHbaUmer

Gespräche in TuskulumEin Fragment

Viertes Buchca. 180 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, Lesebändchen

EUR 18,80 / sfr 32,80

ISBN 978-3-85129-855-0

WerkausgabeISBN 978-3-85129-644-0

AusfahrtISBN 978-3-85129-150-6

Die FremdeISBN 978-3-85129-063-1

FernISBN 978-3-85129-310-X

Tuskulum ist eine fulminante Tour d’Horizon durch die Geschichte und die Poetik. Im Lichte der Historie führt Marie-Thérèse Kersch-

baumer einen ganz gegenwärtigen Diskurs zum Verhältnis von Literatur, von Sprache und Gesellschaft: »(Es gab Zeiten, da wirkte die Lehre der Geschichte der Wörter als Initiation für Lehren aus der Geschichte einer Region oder Epoche.) Wörter sind Zeichen, sie sagen etwas über Siege oder Niederlagen in der Geschichte eines Volkes oder einer Zahl von Völkern, die sie gebrauchen.«

Von der Abbildung der Wirklichkeit zur Idee von Wirklichkeit. Die bereits mit der Photographie in Konkurrenz stehende Malerei. Der Beginn des Kubismus. Noch stehen ihr Elemente des Figuralen, die sie in ihre geometrischen Flächen hereinnimmt, zur Verfü-gung. Streng ist die Anordnung aus Geometrie und Farbe. Oftmalige Betrachtung fordert und bringt eine Erschließung der Bilder. Immer neu ist die Entdeckung von Formen und Inhalten dieser nüchtern wirkenden und doch rätselhaften Bilder. Anders als die nonfigurale Malerei, die fröhlich wirkt oder flach, je nachdem. Aber ist nicht diese immer neue Entdeckung anderer Formen allen Kunstbetrachtungen, will sagen Betrachtern, eigen? Je beigegeben, beinahe naturgemäß? Naturgemäße, unabschließbare Auslegung eines betrachteten Gegenstandes oder Faktums, der oder das nicht Natur, sondern Gemachtes, also Machwerk, selbst Kunst ist, ein von Menschen erzeugtes Erzeugnis. Da, wo Natur das Bewußtsein ihrer selbst erlangte und sich selbst auf höchstem Niveau und Ausprägung weiß, in der Wahl der Möglichkeiten nach den Prinzipien des Schönen, tritt Natur mit ihrem Gegenteil, Kunst, in unabschließbaren Dialog. Was ist das Schöne, das ich suche? Was ist das Schöne, das sich mir darbietet, durch Zufall oder Kalkül?

Marie-Thérèse Kerschbaumer, 1936 nahe Paris geboren; Studium der romanischen und deutschen Philologie in Wien (Dr. phil. 1973). Seit 1971 freie Schriftstellerin und Übersetzerin.

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Miloš Okuka, Slawist, Dr. phil., geboren 1944 in Porija/Ulog (Bosnien-Herzegowina), war Professor an der Philosophischen Fakul-tät in Sarajevo und ist zurzeit an der Universität München tätig. Er war Gastprofessor und Gastlektor an mehreren deutschsprachigen Universitäten und ist Autor mehrerer Bücher sowie vieler wissenschaftlicher Arbeiten.

Gero Fischer, geboren 1939 in Hagen. Besuch eines humanistischen Gymnasiums. Studium der Germanistik und Romanistik. 25 Jahre Forschung und Entwicklung bei einem industriellen Großunternehmen, automatische Lexikografie, Datenbanksysteme, künstliche Intelligenz. Herausgeber eines Buches über Datenbanksysteme und natürliche Sprache im K. G. Saur Verlag. Studien- und Forschungsaufenthalt in den USA an der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh und an einer Forschungseinrichtung in Princeton. Sudium der Slawistik. Im Wieser Verlag herausgegeben: Europa erlesen: Terra Bosna; Slawonien; Kvarner.

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Mit Beiträgen von

Pavle Ugrinov, Karl-Markus Gauß, Miloš Crnjanski, Boško Petrović, Johannes Weidenheim, Ante Sekulić, Herman Wendel, Mirjana D. Stefanović, Jovan Jovanović Zmaj, Stevan Raičković, Vasko Popa, Jovan Sterija Popović, Laza Kostić, Mladen Markov, Julijan Tamaš, Reiner Kunze, Ottó Tolnai, Siegfries Kapper, István Koncz, Ivan Pančić, Danilo Kiš, Pero Zubac, Florika Štefan, Aleksandar Tišma, Vasko Popa, Milo Dor u. a.

miloš oKUKa / gero FiscHer (Hg.)Vojvodinaca. 250 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, PrägedruckEUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-853-6

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Mit Beiträgen von

Gustav Wasa, Johann III., Christine Per Brahe, Christine, Maila Talvio, C. R. Berch, Algoth Scarin, Henrik Forsius, Berndt Jonas Aminoff, Edward John Barrow jun., David Dudley Field, August Schauman, F. Derschau, Johan Albrecht Ehrenström, Anders Ramsay, Zachris Topelius, Arvid Mörne, Ilmari Kianto, Ture Janson, Erik Tawaststjerna, Gustav Mahler, Toivo Tarvas, Hilja Liinamaa-Pärssinen, Juhani Aho, Runar Schildt, Erwin Ackerknecht, Tiitus, Hagar Olsson, Olavi Paavolainen, Iiris Uurto, Joel Lehtonen, Gunnar Björling, Joachim Ringelnatz, Elmer Diktonius, Elvi Sinervo, Hugo Heinricy, Bertolt Brecht, Helvi Hämäläinen, Ralf Parland, Mika Waltari, Rafael Koskimies, Arvo Turtiainen, Anders Cleve, Henrik Tikkanen, Kirsti Simonsuuri, Martin Walser, Bo Carpelan, Helge Sobik, Bengt Ahlfors, Gisbert Jänicke u. a.

gisbert JänicKe (Hg.)Helsinki

ca. 250 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, Prägedruck

EUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-804-8

Gisbert Jänicke, geboren 1937 bei Heidelberg, lebt in Helsinki. Übersetzer des finnischen Epos »Kalewala« von Elias Lönnrot (Jung und Jung, 2004). Außerdem übersetzt er Lyrik, Prosa und Dramatik aus dem Finnischen, Estnischen und Schwedischen, unter anderen Paavo Haavikko, Daniel Katz und Olof Lagercrantz.

tHomas ernst / Florian neUner (Hg.)Ruhrgebiet

ca. 250 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, Prägedruck

EUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-794-2Mit Beiträgen von

Heinrich Böll, Bertolt Brecht, Hans Henning Claer, Eduard Claudius, Fred Endrikat, Justus Gruner, Ludwig Harig, Heinrich Hauser, Hein-rich Heine, Ernest Hemingway, Eckhard Henscheid, Richard Huelsen-beck, Hugo Ernst Käufer, Egon Erwin Kisch, Peter Köhler, Carl Arnold Kortum, Georg Kreisler, Ferdinand Kriwet, Gerhard Löbker, Moham-med Mhaimah, Joseph Roth, Ralf Rothmann, Helge Schneider, Han-nelies Taschau,t Ingrid Tillen, Walther von der Vogelweide, Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, Christoph Wieprecht u. a.

Florian Neuner, geboren 1972 in Wels, lebt als Schriftsteller und Journalist (u.a. für Deutschlandradio) in Bochum und Berlin. 2003 bis 2006 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift perspektive. Seit 2007 Her-ausgeber der neuen Zeitschrift IDIOME. hefte für neue prosa, gemeinsam mit Lisa Spalt. Buchveröffentlichungen: Und käme schwarzer Sturm gerauscht (Linz 2001), Jena Paradies (Klagenfurt 2004), China Daily (Wien 2006), Zitat Ende. Prosa (Klagenfurt 2007); arbeitet an einer Großcollage mit dem Arbeitstitel Ruhr.

Thomas Ernst, geboren 1974 in Mülheim an der Ruhr, zahlreiche literari-sche Veröffentlichungen und Drehbücher unter anderem für den ZDF. Lebt in Brüssel und arbeitet im Internationalen Literaturhaus Passa Porta sowie an der Universität Luxemburg an Projekten zum Thema »Sprache und Identität in Europa«. www.thomasernst.net.

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Horst Dieter Sihler, geboren 1938 in Klagenfurt. Stationen: Maschinenbau-Ingenieur, Kultur- und Filmkritiker, Kino-macher, Lyriker.

Zahlreiche Reisen zu Filmfestivals in Ost- und Westeuropa. Organisator von unzähligen Filmveranstaltungen. Lehrbeauf-tragter für Medienkunde (Universität Klagenfurt). Gründer des Vereins Alternativkino (heute Volkskino) und der Österreichi-schen Filmtage (heute Diagonale).

Filmkritiken und Filmessays in zahlreichen namhaften Pres-seorganen (von F.A.Z. bis »Standard«), Lyrik in »manuskripte«, »Frage und Formel«. Neue Gedichte in »Literatur und Kritik« (1/2008, Otto Müller), »literatur/a« (Jahrbuch 2008, Ritter). In Vorbereitung: »Mein Kino des 20. Jahrhunderts« (Erlebte Filmgeschichte), »Filmgedichte«.

Er liest sich wie ein Kriminalroman: immer auf einer Spur, immer suchend, einkreisend, spannend, erhellend auch … über das seltsame Geschehen des Dichtens.

Engelbert Obernosterer

Ein sehr dicht gewebter Text … und mit den Gedichtbeispielen, dem sachlich referierten Wissen, dem subjektiven Zugang nicht nur sehr gelungen, sondern eben auch vollkommen eigenständig.

Die Gedichte haben trotz des stark gedanklichen und reflexiven Charakters einen stark lyrischen Zug, und diese Verdoppelung von Gedanklichkeit und Klang/Musik/Evokation macht das Besondere dieser Gedichte aus.

Karl-Markus Gauß

Ich habe unter anderem auch darüber gestaunt, dass mir dort Gedichte aus den sechziger Jahren begegnet sind, die ich für gegenwärtige gehalten habe.

Klaus Amann

Horst Dieter Sihler, als langjähriger Filmkritiker und Kinomacher in der österreichischen Filmszene bekannt, zeigt sich hier von einer

neuen, bisher unbekannten Seite: als Lyriker. Er galt in jungen Jahren – im Forum Stadtpark – als eine Hoffnung der österreichischen Lyrik, hörte jedoch abrupt auf, Gedichte zu schreiben (weil er die Poesie nur noch auf der Leinwand zu finden vermeinte), und kehrt nun im Alter – von einer schweren Krankheit genesen – als Lyriker in die Literatur zurück.

Ein nicht alltäglicher Fall: Da analysiert ein Kulturkritiker sein eigenes lyrisches Frühwerk und erlebt dabei seltsame Déjà-vus auf der Suche nach dem Anfang der Poesie. Das Ergebnis seiner Erkundung war über-

raschend, nicht nur für ihn. Er begann praktisch über Nacht, wieder Gedichte zu schreiben, nach jahrzehntelanger Pause. In seinem autobiografisch gefärbten Essayband kann man exemplarisch nachvollziehen, wie ein Dichter entsteht und warum. Ein subjektives Handbuch der Lyrik, getragen von der Liebe zu Gedichten. Am Anfang war die Poesie – am Ende auch!

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Horst dieter siHler

Am Anfang war die PoesieWie ein Dichter entstehtMeine Gedichte des 20. Jahrhunderts ca. 120 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, PrägedruckEUR 16,80 / sfr 29,80

ISBN 978-3-85129-854-3

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böHmiscHe bibel UnHeilige scHriFt Für PUPPen

Lydia Mischkulnig, 1963 in Klagenfurt geboren, lebt in Wien. Studium Bühnenbild an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (1986), Studium Filmproduktion an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (1991). Mehrere Preise und Stipendien, u. a. manuskripte-Förderpreis für Literatur 1994, Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Preis 1996, Österreichische Staatsstipendien für Literatur und Dramatik 1997.

Sabine Scholl, lebt nach Aveiro, New York und Chicago heute als freie Autorin in Berlin, hält Vorlesungen an Universitäten, zuletzt Nagoya/Japan. Sie gebar zwei Kinder, schrieb elf Bücher, zuletzt Sprachlos in Japan (2006). Gemeinsam gründeten sie 2007 die literarische Bewegung Tinternational Text-unternehmen in Tokio.

sabine scHoll Und lydia miscHKUlnig

Unheilige Schrift für PuppenBand 4 Salam

ca. 120 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz, Lesebändchen, Prägedruck

EUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN-13 978-3-85129-839-0

Band 1 FionaISBN-13 978-3-85129-780-5

Band 2 LibušeISBN-13 978-3-85129-782-9

Band 3 HerminatorISBN-13 978-3-85129-823-9

Die zehn Töchter von Libuše und Herminator schwärmen in die Krisengebiete der Welt aus und versuchen die Lage im Nahen und

Fernen Osten und allen anderen Himmelsrichtungen zu verbessern. Sie wählen dazu verschiedene Strategien und halten mittels eines wunder-samen Gedankenübertragungshelms Kontakt zu den im Mondseer Gebiet verbliebenen Eltern, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Asche der Großmutter wird verstreut, doch als ihre heilsame Wirkung ausbleibt, sind die zehn Töchter gezwungen, selbst kreativ zu werden. Die Ablösung von der Familie verläuft nicht schmerzlos. Als Erleichterung dient ihnen der kabellose Draht, der sie miteinander verbindet.

Die Welt wird erlöst vom Glauben an die Erlösung. Praktische Erfin-dungen ersetzen religiöse Konzepte. So wird ein Spa-Auto zum Segen für die Welt, Afghanistan wird von Nikoläusen mit weißem Bart und Burka-Emanzen bevölkert. Das Testosteron wird als Quell ewiger Energie angezapft und zur Bewältigung der Krise an den Samenbanken fruchtbar gemacht. Der Sprit für den Spirit eines Wasser versprühenden Auspuffs stiftet nicht nur Leben, er sorgt sogar für das Leben – und darum geht es: um die Sorge. Rat und Tat sind nutzlos, wenn nicht gemeinsam Sorge getragen wird für die Nachkommenschaft. Und davon gibt es am Ende reichlich, denn alle zehn Töchter sind schwanger.

Lydia Mischkulnig und Sabine Scholl haben eine Schreibgemeinschaft (www.tinternational.net) ge-gründet, um das Monumentalwerk Böhmische Bi-bel. Unheilige Schrift für Puppen zu verfassen. Die Erarbeitung der böhmischen Bibel findet nach fol-gendem Prinzip statt: Die Autorinnen Sabine Scholl und Lydia Mischkulnig erarbeiten Satz für Satz ge-meinsam. Unbedingtes Einlassen auf die Sprache des anderen ist ihr Credo, ihre Kunst ist »Verste-hen«, um daraus Geschichte zu entwickeln und Geschichten. Die Utopie liegt darin, den sprachlos Gewordenen ein Haus Böhmen zu geben, Literatur als wechselnder Ort, als neue Heimat.

Das Werk umfasst fünf Bände, die als Einzelpublika-tionen und in Kassette im Wieser Verlag erscheinen.Das 1. Buch Fiona, das 2. Buch Libuše sowie das 3. Buch Herminator sind bereits erschienen.Das 4. Buch Salam erscheint im Herbst 2009. Beim 5. Buch Die Kapitale handelt es sich um ein Opernlibretto. Erscheinungstermin Frühjahr 2010.

Page 22: Wieser Verlag  - Herbst 2009

22 | HERBST ’09

mercedes ecHerer liest EUROPA ERLESEN HÖRBUCHEDITION 1EUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-850-5

Raina Andrea Mercedes Echerer, Tochter einer ungarischen Mutter und eines österreichischen Vaters, begann als gebürtige Linzerin ihre Ausbildung mit ersten Gehversuchen als Elevin am Landestheater Linz.

Sie spielte unter anderem an den Landestheatern Linz, Salzburg und St. Pölten, am Theater in der Drachengasse, Bela’s Broadway Piano Bar, Vienna’s English Theatre, Festspiele Reichenau, Schloss-Spiele Kobersdorf und war von 1984 bis 1985 am Theater an der Wien (CATS), von 1985 bis 1989 am Wiener Volkstheater und von1990 bis 1998 Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt.

Von 1999 bis 2004 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments für die Grünen, ohne jedoch Parteimitglied zu sein. Kultur- und Medienpolitik waren ihre Kernkompetenzen, und noch heute wird sie immer wieder als Expertin nach Brüssel eingeladen.

Seit ihrer Rückkehr aus der EU-Politik von Brüssel nach Wien ist sie freischaffende Künstlerin und Leiterin von EU XXL film.

Die EUROPA ERLESEN HÖRBUCHEDITION ist eine gemeinsame Anstrengung des Verlages, der

Schauspielerin Mercedes Echerer und des zwei- und mehr-sprachigen freien Radios AGORA 105,5: Lesen und hören. Einsam und doch gemeinsam. Eine Verbindung, die uns die Regionen, wie sie sich in der Reihe EUROPA ERLESEN offenbaren, zu Gehör bringt und zum Nachspüren ihrer vielfältigen Klänge einladen soll und die uns als Buchedi-tion auch in gedruckter Form, beim Lesen die Möglichkeit gibt, Neues zu finden. Und wenn wir zum Beispiel Auto fahren oder zuhause verweilen, am Strand liegen oder auch Rad fahren und wandern, können wir die CD hören. Somit bekommt die Reihe GEHÖRT GELESEN eine Schwester. Und auch hier wird das Einsame zum Gemeinsamen. Beim Lesen, Nachhorchen und Hineinhören.

EUROPA ERLESEN

Mercedes Echerer liest Texte aus den Bänden Senza Confini, Kärnten, Friaul, Ljubljana

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Zu den Gedichten der vorliegenden Sammlung, aus der einige Proben vor zwei Jahren in Österreich erschienen, schrieb Beatrice von Matt:

»Gerade die neuesten Texte werden konsequent gestört, witzig, bitter in Schieflage gehalten, an den Rand der Absurdität geschoben. Da knackt’s und bricht’s im Gebälk zwischen Wörtern und Versen: ›Zeitbrüche‹ und ›Zeilenbrüche‹ stoßen nicht nur lautlich aneinander. Zersplittertes und Fragmentiertes sieht sich zum poetischen Prinzip erhoben: ›Ein Wald / zersägt gegen den Wuchs. / Hirnholz auf dem Holzweg / zum Papier.« (Neue Zürcher Zeitung)

Christian Prunitsch schreibt über den Dichter: »Es mutet in der Tat rätselhaft an, wie viele biografische, kulturelle, zeithistorische und noch weitere Linien zur Kreuzung gekommen sind, um diesen mal erhaben, mal listig, immer aber frei durchs sorbisch-deutsche Dickicht spazierenden Individualisten zu prägen. Allein seiner Dichtung wegen, deren deutscher Anteil ohne den sorbischen immer nur oberflächlich begriffen werden kann, lohnt es sich, Sorbisch zu lernen.« (angezettelt 1/2009)

Kito Lorenc: Der sorbisch-deutsche Lyriker, Übersetzer, Kinder-buch- und Theaterautor Kito Lorenc wurde 1938 in dem lausitzi-schen Dorf Schleif-Slepo geboren. Nach einem Slawistikstudium in Leipzig arbeitete er am sorbischen Forschungsinstitut in Bautzen, später als Dramaturg beim dortigen sorbischen Folkloreensemble. Seit 1979 ist er, in Wuischke-Wuježk am Czorneboh wohnend, freiberuflicher Schriftsteller. Lorenc publizierte ein rundes Dutzend sorbisch- und/oder deutschsprachiger Gedichtbände. Er wurde als Lyriker im slawischen Sprachraum bekannt, bevor er sich auch unter den Vertretern der sogenannten Sächsischen Dichterschule einen Namen machte. Seit 1973 betreut er die Reihe Serbska poezija und gab 1981 ein viel beachtetes Sorbisches Lesebuch heraus. 1992 veröffentlichte er zusammen mit Johann P. Tammen die Antholo-gie Aus jenseitigen Dörfern. Zeitgenössische sorbische Literatur. Der Dichter erhielt hochrangige literarische Preise; er war Ehrengast der Villa Massimo in Rom (1993), Hermann-Hesse-Stipendiat in Calw (1997) und ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Zuletzt (2008) wurde ihm der Goldene Schlüssel von Smederovo verliehen.

Kito Lorenc mit seiner Frau Elke

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Kito lorenc

Erinnerung an eine Nacht im Freienca. 120 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,

Lesebändchen, PrägedruckEUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-841-3

Page 24: Wieser Verlag  - Herbst 2009

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KlaUs PaPies

Krims Märchenca. 250 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, PrägedruckEUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-770-6

Der Titel Krims Märchen ist natürlich eine Irreführung, aber zugleich eine reizvolle Wortspielerei, die neugierig machen soll auf eine

berühmte europäische Kulturregion, die seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder aus dem Windschatten der Geschichte herausgetre-ten ist, deren große Zeit aber schon über hundert Jahre zurückliegt und die hauptsächlich mit einem Mythos – Iphigenie auf Tauris – und einem Klischee – Krimsekt und Kaviar – identifiziert wird.

Die vorliegenden Geschichten sind aus einem mehrmonatigen privaten Arbeitsaufenthalt als Lehrer für Deutsch in Simferopol entstanden. Während dieser Zeit lebte Papis als Gast bei einem russischen Ehepaar und hatte Gelegenheit, den russisch-ukrainischen Alltag in seinen vielen Facetten kennenzulernen.

Die dabei entstandenen Texte geben Eindrücke und Erfahrungen gegenwärtigen wie vergangenen Lebens auf der Krim in seiner ganzen faszinierenden Fremdheit wieder: vom Tag des Sieges am 9. Mai über die Erben von Dschingis Khan und Begegnung mit einer ehemaligen Zwangsarbeiterin auf einem alten Friedhof bis hin zum Ferienaufenthalt in einem russischen Sanatorium mit seinen zahlreichen Überraschungen.

Historisch spannt sich der Bogen von den Skythen über die Griechen, Römer, Hunnen, Tataren und Türken bis zu Katha-rina II.; das geistig-kulturelle Leben wird vor allem durch Puschkin und Čechov repräsentiert; die aristokratische Vergangen-heit durch den Livadija- und den Voroncovapalast, und der geografische Horizont erstreckt sich von Sewastopol bis Kertsch.

Und so sind Krims Märchen kein Reiseführer, sondern eine (hoffentlich) unterhaltsame Lektüre für diejenigen, die mehr und anderes wollen als »objektive Information«.

Auf diesem Sportplatz war es auch, wo ich von Ivan Ivanowitsch angesprochen wurde, der mit langsamen Rentnerschritten hinter seinem quicklebendigen kleinen Hund herging. Er hatte wohl durch eine Aufschrift auf der Rückseite meines T-Shirts gesehen, dass ich Deutscher war, kannte einige deutsche Wörter aus ferner Schulzeit und wollte damit unbe-

dingt ein Gespräch führen. Da ich ungefähr so viel Russisch konnte wie er Deutsch, trafen wir uns auf halbem Wege und tauschten immer wieder dieselben Wörter aus, und wenn wir nicht mehr weiterwussten, schüttelten wir uns die Hand

und versicherten uns gegenseitig unserer Freundschaft. »Moi drug« (du bist mein Freund), hieß es dann. Aber dieses Spiel konnte natürlich nicht endlos so fortgehen, und so lud mich Ivan Ivanowitsch zu sich in seine Wohnung ein, gleich um die

Ecke im fünften Stock eines Plattenbaus.

Klaus Papies, 1939 in Ostpreußen geboren, aufgewachsen im Landkreis Hannover, seit 1967 in Bremen. Dort Studienrat für Deutsch, Geschichte und Politik gewesen. Nach der Pensionierung langsame Annäherung an Osteuropa, deren vorläufiger Höhepunkt ein fünfmonatiger Aufenthalt als Deutschlehrer auf der Krim gewesen ist. Krims Märchen sind sein erstes veröffentlichtes Werk; zwei weitere, Von Ahnhamischen und Flüchtlingen, Calenberger Dorfgeschichten (2005) sowie ein kleines ostpreußisches Wörterbuch mit dem Titel Ostpreußisches Wortschatzkästchen (2007) sind im Privat-druck erschienen.

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Fiona samPson

Zweimal sieben Gedichteca. 80 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,

Lesebändchen, PrägedruckEUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-840-6

Von sinnlich bis verzaubernd, von bitter bis scharf spannt sich der Bogen, der die klaren Worte der britischen Poetin und Schriftstelle-

rin umfasst – oft geprägt von ihrem musikalischen Zugang zu »Bildern«. Da muss doch noch mehr sein … Gefühle kommen in ihren Gedichten jedenfalls nie zu kurz, eindrucksvoll lässt sie die Leser an den ihren teil-haben. Ungewöhnliche Konnexe, scheinbare Simplizitäten schaffen den weltumspannenden Hintergrund für das, was alles bewegt – die Liebe.

Zum ersten Mal erscheint eine Auswahl der Gedichte von Fiona Sampson in deutscher Sprache. Zuvor waren ihre Werke bereits in fünf-zehn Sprachen übersetzt worden.

Zur ÜbersetzerinNicole Richter, geboren 1968 in Güssing, aufgewachsen in Wolfsberg, Studium der Translationswissenschaft für Italienisch und Englisch an der Karl-Franzens-Universität Graz. Studienbedingte Aufenthalte in Perugia, Philadel-

phia und Canterbury. Arbeitet seit vielen Jahren für die (Fremd-)Sprache, auch als Lektorin, Autorin und Publizistin. Lebt seit 2004 in Klagenfurt.

Fiona Sampson, geboren 1963, aufgewachsen in Wales. Nach einer Kurzkarriere als Violonis-tin entschied sich die Doktorin der Philosophie unter anderem für die Poesie: fünfzehn Bücher

umfasst ihr schriftstellerisches Werk, mit Übersetzungen in mehr als ein Dutzend Sprachen. Unter ihren letzten Veröffentlichungen: »The Distance Between Us« und »Common Prayer«.

Beiträge in »The Guardian« und »The Irish Times«.Die Autorin erhielt den Zlaten-Prsten-Preis (Makedonien) und wurde vom Arts Council of England und Wales sowie von der Society of Authors mehrfach ausgezeichnet. Selbst hat sie

unter anderen Jaan Kaplinski und Amir Or übersetzt. Sampson ist außerdem Gründerin von »Orient Express«, einem Magazin für Gegenwartsliteratur mit Schwerpunkt Osteuropa, sowie

seit 2005 Herausgeberin der ältesten britischen Poesiezeitschrift, »Poetry Review«.

Aus dem Gedicht In Kärnten

Es ist wichtig, die Künstevon rosa, typisch gemütlichem Stuck zu

verstehen,von geputzten Fenstersimsen,

makellos gebügelten Laken in Wien;und jene des sich mühenden Körpers

unter seinem Überzugaus Haut.

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EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN

EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EU-ROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ER-

LESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EURO-

PA ERLESEN EUROPA ERLE- SEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EU- ROPA ERLESEN EURO-PA ERLESEN EUROPA ERLE- SE EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESE EUROPA ERLESEN

EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EURO ERLESEN EUROPA ER-LESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN

EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN

EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN

1. Alpen-Adria 978 3 85129 585 62. Amsterdam 978 3 85129 294 73. Athos 978 3 85129 337 14. Athen 978 3 85129 783 65. Balkan 978 3 85129 824 66. Barcelona 978 3 85129 296 17. Basel¹ 978 3 85129 612 98. Belfast 978 3 85129 626 69. Belgrad 978 3 85129 318 010. Berlin 978 3 85129 250 311. Bodensee 978 3 85129 315 912. Böhmerwald 978 3 85129 683 913. Bratislava 978 3 85129 319 714. Brüssel 978 3 85129 317 315. Budapest 978 3 85129 350 016. Bukarest 978 3 85129 284 817. Czernowitz 978 3 85129 481 118. Dalmatien 978 3 85129 225 119. Dublin 978 3 85129 261 920. Dubrovnik 978 3 85129 335 721. Ruhrgebiet 978 3 85129 794 222. Friaul 978 3 85129 270 123. Galizien 978 3 85129 252 724. Georgien 978 3 85129 603 725. Goriška brda/Collio 978 3 85129 682 226. Graz 978 3 85129 391 327. Graz (englisch) 978 3 85129 394 428. Helsinki 978 3 85129 804 829. Hermannstadt/Sibiu 978 3 85129 676 130. Island 978 3 85129 295 431. Istanbul 978 3 85129 784 332. Istrien 978 3 85129 219 033. Kärnten 978 3 85129 254 134. Karst 978 3 85129 222 035. Klagenfurt/Celovec 978 3 85129 546 136. Kopenhagen 978 3 85129 351 737. Köln 978 3 85129 572 638. Krakau 978 3 85129 369 239. Kreta 978 3 85129 659 440. Kvarner 978 3 85129 627 341. Lappland 978 3 85129 297 842. Leipzig 978 3 85129 547 443. Lemberg 978 3 85129 701 044. Liechtenstein 978 3 85129 316 645. Linz 978 3 85129 785 046. Ljubljana 978 3 85129 281 747. Ljubljana (englisch) 978 3 85129 382 148. London 978 3 85129 359 349. Mähren 978 3 85129 218 350. Montenegro 978 3 85129 320 351. Moskau 978 3 85129 272 552. Mostar 978 3 85129 726 753. München 978 3 85129 285 554. New York 978 3 85129 629 755. Niederösterreich 978 3 85129 298 556. Notizen 978 3 85129 399 957. Oberösterreich 978 3 85129 480 458. Oslo 978 3 85129 333 359. Oxbridge 978 3 85129 681 560. Pannonien 978 3 85129 800 061. Plovdiv 978 3 85129 299 262. Prag 978 3 85129 251 063. Provence 978 3 85129 336 464. Rheinland 978 3 85129 398 2

65. Rom 978 3 85129 280 066. Ruhrgebiet 978 3 85129 794 267. Russland A–Z 978 3 85129 423 168. Salzburg 978 3 85129 449 169. Salzkammergut 978 3 85129 253 470. Sankt Petersburg 978 3 85129 260 2 71. Schottland 978 3 85129 326 572. Siebenbürgen 978 3 85129 262 673. Sizilien 978 3 85129 353 174. Slawonien 978 3 85129 428 675. Steiermark 978 3 85129 546 776. Südtirol 978 3 85129 548 1 77. Tallinn 978 3 85129 392 078. Terra Bosna* 978 3 85129 370 879. Tirol 978 3 85129 314 280. Transkarpatien 978 3 85129 435 481. Triest 978 3 85129 215 282. Venedig 978 3 85129 214 583. Vienna (englisch) 978 3 85129 376 0

84. Vilnius 978 3 85129 826 085. Vojvodina 978 3 85129 853 686.Weiter Osten 978 3 85129 400 287. Weinviertel 978 3 85129 549 888. Wien 978 3 85129 216 989. Zagreb 978 3 85129 334 090. Zürich 978 3 85129 259 691. Zwischen Fels und Nebel 978 3 85129 628 0

Literaturschauplatz92. Brunnsteiner: Bis ins Eismeer 978 3 85129 660 093. Brusatti: Der andere Bogen 978 3 85129 693 894. Brusatti:Mozart beim Telefonsex 978 3 85129 692 195. Gauß/Pollack: Das reiche Land der armen Leute 978 3 85129 661 796. Gombač/Gombač/Matussi: Als mein Vater starb 978 3 85129 822 297. Hergouth: Das lyrische Werk* 978 3 85129 541 298. Hochreiter: Graz-Porträts 978 3 85129 766 999. Holzbauer: Das Lied vom Hürnen Seyfrid 978 3 85129 348 7100. Isen: Osmanisches Erbe am Balkan 978 3 85129 747 8101. Jäger/Sitzmann: Bulgarien Prosa* 978 3 85129 483 5102. Koch: Blut in den Mund. Hermann Nitsch am Wort 978 3 85129 702 7103. Kofler: Tacuino su New York a distanza 978 3 85129 679 2104. Kofler: Poesie von Meer und Erde* 978 3 85129 325 8105. Kofler: Poesie von Meer, Erde und Himmel* 978 3 85129 425 5

1 Ausgabe Schwabe Verlag ISBN 3-7965-2221-1 bzw. ISBN 978-3-7965-2221-5 * Doppelband

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EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EU-ROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ER-

LESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EURO-

PA ERLESEN EUROPA ERLE- SEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EU- ROPA ERLESEN EURO-PA ERLESEN EUROPA ERLE- SE EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESE EUROPA ERLESEN

EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EURO ERLESEN EUROPA ER-LESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN

EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN

EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN EUROPA ERLESEN

Mittelalter144. Blum (Hg.): Fabliaux* 978 3 85129 482 8145. Der Mönch von Salzburg: Sämtliche Lieder 978 3 85129 424 8146. Ulrich von Liechtenstein: Frauendienst* 978 3 85129 309 8147. Rybářová: Tkadleček 978 3 85129 581 8148. Oswald von Wolkenstein: Sämtliche Gedichte 978 3 85129 640 2149. Walther von der Vogelweide: Sämtliche Gedichte 978 3 85129 390 6

106. Kofler: Notizbuch der Wasserrosen 978 3 85129 575 7107. Kofler: Trilogie neu antik 978 3 85129 620 4108. Krasni: Und im Traum erlischt der Tag 978 3 85129 820 8109. Lipuš:

Wo der Bach die Felsen bricht / Kjer potok skale lomi 978 3 85129 697 6110. Lorenc: Erinnerung an eine Nacht im Freien 978 3 85129 841 3111. Nagy: Gedichte unter sich/Versek egymás közt 978 3 85129 675 4112. Neubauer/Hassler: Masken und Gesicht. Peter Turrini im Portrait 978 3 85129 619 8113. Papis: Krims Märchen 978 3 85129 770 6114. Peer/Uhrmann: Ostseeatem 978 3 85129 787 4115. Perryman: Meerwärts. Sämtliche Gedichte 978 3 85129 578 8116. Piccolo: Von Rasten leben wir 978 3 85129 495 8117. Raimund: Virgilio Giotti 978 3 85129 680 0118. Sampson: Zwei mal Sieben Gedichte 978 3 85129 840 6119. Slataper: Mein Karst 978 3 85129 313 5

Scholl/Mischkulnig: 120. Böhmische Bibel. Band I, Fiona 978 3 85129 780 5121. Böhmische Bibel. Band II, Libuše 978 3 85129 782 9

122. Böhmische Bibel. Band III, Herminator 978 3 85129 823 9123. Böhmische Bibel. Band IV, Salam 978 3 85129 839 0124. Velikić: Via Pula 978 3 85129 322 7125. Verne: Mathias Sanddorf* 978 3 85129 287 9126. von Kohl: Eine Dänin am Balkan 978 3 85129 776 8127. Vujović: Limes** 978 3 85129 582 5

Themenbände128. Es war einmal in Lipizza 978 3 85129 431 6129. Die letzte Reise 978 3 85129 283 1130. Die bedeutendsten 100 Frauen

des europäischen Ostens* 978 3 85129 421 7131. Eros 978 3 85129 320 3132. Frühjahr 978 3 85129 321 0133. Sommer 978 3 85129 352 4134. Herbst 978 3 85129 357 9135. Winter 978 3 85129 358 6136. In anderer Augen 978 3 85129 264 0137. Kurorte/Bäder 978 3 85129 393 7138. Phantom Fremdes Wien 978 3 85129 433 0139. Nackte Unterhaltung 978 3 85129 580 1140. Senza confini/Brez meja/Ohne Grenzen 978 3 85129 274 9141. Vierbergelauf 978 3 85129 410 1142. Weihnachten 978 3 85129 263 3143. Wiener Einstellungen 978 3 85129 300 5

** Dreifachband

je Band EUR 12,95 / sfr 22,90* DoppelbandEUR 25,90 / sfr 43,90* *DreifachbandEUR 38,85 / sfr 62,80

Europa erlesen – englischje Band EUR 14,80 / sfr 26,80

eUroPa leben – Kochbücherje Band EUR 9,90 / sfr 17,90 (° EUR 14,95 / sfr 26,90)

orient erlesen

je Band EUR 9,90 / sfr 17,90

cHina erlesen

je Band EUR 12,95 / sfr 22,90

KaUKasUs erlesen

je Band EUR 12,95 / sfr 22,90

Graz 978 3 85129 394 4Ljubljana 978 3 85129 281 7Vienna 978 3 85129 376 0

Barbieri: Canzoniere der dalmatinischen Küche* 978 3 85129 741 6Klein: Kochbuch für zukünftige Millionäre 978 3 85129 422 4Ortner: Die Kunst des Einbratens 978 3 85129 401 9Kugler/Maier: Santoninos Kost, dt. 978 3 85129 346 9Santoninos Kost, ital. 978 3 85129 437 8Santoninos Kost, slow. 978 3 85129 436 1Schwendter: Ungarische Arme-Leute-Küche 978 3 85129 774 4Wieser/Hafner: Slovenska kuharica /Die slowenische Köchin 978 3 85129 648 8Wieser/Wagner/Maier: Geschmacksverwandtschaften° 978 3 85129 852 9

Hafez Diwan** 978 3 85129 674-7Iran 978 3 85129 407-6Irak 978 3 85129 426-2Marakesch 978 3 85129 406-8Jemen 978 3 85129 625-9Luxor 978 3 85129 408-4

Chinas Stadtportraits aus literarischer Feder 978 3 85129 845 1Kiwis Reise in die Welt 978 3 85129 846 8Morgenblüten abends gepflückt 978 3 85129 847 5Sagen und Märchen 978 3 85129 848 2

Armenien 978 3 85129 842 0

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dUšan Jelinčič

Sternklare Nächte im Karakorumaus dem Italienischen von Julius Franzotca. 320 SeitenEUR 21,00 / sfr 36,50

ISBN 978-3-85129-851-2

Jetzt möchte ich allein sein. Allein mit mir selbst, mit meinen Gedanken, Träumen, Illusionen, allein mit diesem Nebel, der nur ganz allmählich aufsteigt, mit meinem Atem und mit dieser schneidend kalten Luft, die ihren Griff nicht lockert. Ich spüre, dass auch Mojmir und Nico allein sein wollen. Ich verstehe, warum es so ist. Bei mir handelt es sich vielleicht um Träumereien, bei ihnen ist es volle Konzentration. Der Gedanke an den Aufstieg. Der Gedanke an den Berg. Der Gedanke an den Gipfel.

Ein solcher Gedanke lässt keine anderen Gedanken zu.

Zum Übersetzer Julius Franzot, 1956 geboren, deutsch-friaulischer Abstammung, zweisprachig (Deutsch und Italienisch),

schreibt vorwiegend auf Deutsch. Pharmaziestudium, im Marketing tätig, heute Publizist, Übersetzer, Schriftsteller. Bisher erschienen: »Gefesselte Freiheit«, Roman; »Im Wald und vor der Sonne«, Lyrik; »Der

Herold und die Trommlerin«, Roman; »Kontinent Amerika«, »Aktenkoffer und Seidenstrümpfe«, »Marokko zwischen Atlas und Atlantik«, Reiseerzählungen. »Auf den Wegen des Islams«, Sachbuch.

Arbeitet mit mehreren Zeitungen zusammen (F.A.Z., Die Zeit, Euregio, Arte & Cultura), ist Mitglied von Vereinen der deutschsprachigen Minderheit in seiner Region (»Schillerverein«), des PEN-Clubs Triest,

Redakteur der Online-Zeitschrift »Bora.La« und Co-Moderator eines Politforums.

Dušan Jelinčič, Schriftsteller, Essayist, Dramatiker, Übersetzer, Mitarbeiter der RAI, Dokumentarfil-mer und Spitzenalpinist. Bisher veröffentlichte er über 25 Bücher: Romane und fantastisch-mystische Erzählungen, Krimis, Reiseerzählungen und Liebesromane. Zählt zu den anerkanntesten slowenischen Schriftstellern. Lebt in Triest. Mit seinem Roman Sternklare Nächte im Karakorum gelang ihm der internationale Durchbruch. Dieses Werk erhielt die meisten Auszeichnungen, die je einem sloweni-schen Roman zugutekamen. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Mit dem Roman Sternklare Nächte im Karakorum gelang Dušan Jelinčič ein außerordentlicher literarischer Wurf, der aus der so-

genannten Bergsteigerliteratur ein literarisches Werk machte. Die Kritik war begeistert. Ein Roman mit alpinistischer Thematik, die Protago-nisten sind reale Figuren. Die Rahmenhandlung spielt im Himalaja bei eisigen Stürmen und Schneegestöber, sie kehrt uns die inneren Zustände der Alpinisten hervor, die sie zunehmend zu beherrschen beginnen. Der innere Monolog der Bergsteiger wird zum roten Faden der Erzählung. Der Alpinismus als Metapher des Lebens. Ist doch der Aufstieg ein Synonym

der Reise ins Intimste des Menschen. Auch dort sind Abgründe, sind Einsamkeit, Größe und Kleinheit Formen, vor denen man sich verstecken möchte. Auch die Alpinisten versuchen davor zur flüchten, doch die Tragödien und die Toten beim Aufstieg katapultieren sie zurück in die Realität. Und damit beginnt erst der wirkliche Kampf. Der Kampf ums Überleben. Der Kampf um das Leben selbst.

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KaUKasUs erlesen

Herbert maUrer (Hg.)Armenien

ca. 250 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, Prägedruck

EUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-842-0

In der Reihe Kaukasus erlesen erscheint der erste Band: Armenien – eine Anthologie der neuen armenischen Literatur.Der Kaukasus gilt als Wiege Europas. Kolchis (»das Goldene

Vlies«) an der Küste des Schwarzen Meeres oder der Berg Ararat (Noahs Arche) im Herzen des historischen Armenien. Die Armenier haben sich seit Jahrtausenden in allen Wechselfällen der Geschichte ihr Kulturland erhalten. Nicht zuletzt dank der eigenen Schrift, der eigenen Sprache und der uralten Literatur, deren Tradition bis heute nicht nur nicht abgerissen ist, sondern in den letzten Jahr-zehnten eine neue Blüte erlebt. Was nach dem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts unter türkisch-osmanischer Herrschaft vom historischen Armenien übrig blieb, ist heute, nach weiteren siebzig Jahren der Sowjetherrschaft, eine unabhängige Republik mit einem neuen kulturellen Selbstbewusstsein. Die Literatur knüpft nicht von ungefähr an die große Zeit des armenischen Mittelal-ters an, besinnt sich aber immer stärker, wie schon um 1900, auf die Strömungen der europäischen Moderne. Durch die weitverzweigte Diaspora dachte und schrieb man in Armenien stets mit internationalem Horizont. In der Gegenwartslite-ratur ist diese Vielfalt kultureller Schattierungen präsenter denn je.

Die vorliegende Anthologie, eingeleitet, kommentiert und übersetzt von Herbert Maurer, bietet einen Querschnitt durch das literarische Schaffen im Armenien der letzten fünfzig Jahre. Die Verbindung zu den Traditionen und Quellen wird in einem ausführlichen Essay den deutschsprachigen Lesern nahegebracht.

Mit diesem Band bietet der Wieser Verlag den ersten Querschnitt durch die armenische Literatur in deutscher Sprache.

Herbert Maurer, geboren in Wien, Sprachwissenschaftler, hat einige Jahre in Armenien als Dolmetscher und Journalist gelebt und sich mit Kultur und Literatur des Landes vom Mittelalter bis in die Gegenwart intensiv beschäftigt.

Herbert Maurer im Wieser Verlag

Gnädige Frau! Oder die Kunst des Tiefschlafs

ISBN 978-3-85129-187-5

Ein Rabenflug. Der Mönchsroman

ISBN 978-3-85129-194-8

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Chinas Stadtportraits aus literarischer Federca. 160 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, PrägedruckEUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-845-1

Der Band bringt die erstmalige Übersetzung in eine westliche Sprache von Portraits von Peking, Shanghai, Tianjin, Chongqing sowie von

den Hauptstädten aller chinesischen Provinzen und autonomen Gebiete aus der Sichtweise von Schriftstellern der jeweiligen Region. Die sub-jektiven Zugänge bilden eine spannende Ergänzung zu allgemein erhält-lichen Reisebeschreibungen.

Das Buch handelt von der Entstehung und Durchführung einer Fallstudie zum Thema »Entwicklung der Kiwi-Industrie in West-

Hunan« sowie der Präsentation der Ergebnisse. Die Autorin beschreibt nach einer kurzen allgemeinen Einführung in das Thema »Kiwi in China« die Entwicklung eines Projektes zur Armutsbekämpfung und die Auf-gaben der in das Projekt involvierten Institutionen sowie Probleme und Herausforderungen in der Entwicklung der lokalen Kiwi-Industrie und Lösungsvorschläge und mögliche Maßnahmen.

lisa meingassner

Kiwis Reise in die Weltca. 160 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, PrägedruckEUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-846-8

Lisa Meingassner studierte von 2001 bis April 2008 Sinologie und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Wien. Im Zuge ihres Studiums ver-brachte sie zweieinhalb Jahre im Ausland, als Austauschstudentin in Taiwan, Deutschlektorin in Kirgisistan, Tadjikistan und Hunan, wo sie an der Jishou-Universität Deutsch unterrichtete sowie Feldforschung für ihre Diplomarbeit betrieb. Seit April 2008 arbeitet sie als Projektmanagerin bei Eurasia-Pacific Uninet in Salzburg.

Die neue Reihe CHINA ERLESEN macht es sich zur Aufgabe, dazu beizutragen, China aus verschiedenen, meist litera-rischen Perspektiven einer deutschsprachigen Leserschaft vorzustellen: Neben der Neuauflage ausgewählter chinesischer literarischer Werke werden die wichtigsten Städte Chinas aus der Sicht dort ansässiger chinesischer Literaten beschrieben. Weiters werden auch interessante Einzelprojekte vorgestellt wie etwa ein Armutsbekämpfungsprogramm durch die Auf-zucht von Kiwifrucht in der Provinz Hunan.

china erlesen

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lU XUn Morgenblüten abends gepflückt

ca. 120 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, Prägedruck

EUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-847-5

Lu Xun (eigentlich Zhou Shuren, 1881–1936) wird vielfach als der Begründer der modernen chinesischen Literatur angesehen, als »chi-

nesischer Gorki« bezeichnet oder mit Brecht verglichen. Sein Œvre ent-larvt im Sinne der revolutionären Sichtweise des Autors ein Chinesentum zu Beginn des 20. Jahrhunderts, das angesichts kolonialer Bedrohung dem Untergang geweiht zu sein schien. Die Sammlung Morgenblüten abends gepflückt enthält zehn Essays, die Lu Xun 1928 erstmals publiziert hat.

Das Bett der hundert Vögel ist eine Märchensammlung der Han- und anderer Ethnien in China. Sie enthält 42 Volkserzählungen der

Han-Chinesen sowie zahlreicher »nationaler Minderheiten« auf dem Gebiete der VR China wie Mongolen, Uiguren, Tibeter, Miao, Zhuang oder Naxi. Der thematische Bogen umfasst Schöpfungsmythen, Helden-geschichten sowie Legenden und lässt Glück und Unglück, Nöte und Sehnsüchte der Menschen erahnen.

Das Bett der hundert VögelSagen und Märchen

ca. 300 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,Lesebändchen, Prägedruck

EUR 12,95 / sfr 22,90

ISBN 978-3-85129-848-2

Zum Herausgeber der Reihe CHINA ERLESENRichard Trappl, geboren 1951, studierte 1974/5 in Peking Chinesisch, promovierte und habilitierte sich an der Universität Wien. Er ist außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Ostasienwissenschaften, Bereich Sinologie. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen chinesische Literaturwissenschaft, interkulturelle Beziehungen China–Westen, chine-sisch-westliche interkulturelle Terminologie. Vor allem in seiner Funktion als Chinabeauftragter der Universität Wien und als Direktor des Konfuzius-Instituts an der Universität Wien (ein chinesisches Sprach- und Kulturinstitut) reist er mehr-mals im Jahr nach China. Er ist am »Kulturdialog der europäischen nationalen Kulturinstitute mit China« aktiv beteiligt. Neben seiner universitären Tätigkeit hielt er zahlreiche Vorträge an Universitäten in Europa, Asien, Amerika und Ozeanien.

Im Wieser Verlag ist er nunmehr Herausgeber der neuen Reihe CHINA ERLESEN, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dazu beizu-tragen, China aus verschiedenen, meist literarischen Perspektiven einer deutschsprachigen Leserschaft vorzustellen: Neben der Neuauflage aus-gewählter chinesischer literarischer Werke werden die wichtigsten Städte Chinas aus der Sicht dort ansässiger chinesischer Literaten beschrieben. Weiters werden auch interessante Einzelprojekte vorgestellt wie etwa ein Armutsbekämpfungsprogramm durch die Aufzucht von Kiwifrucht in der Provinz Hunan.

china erlesen

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Bogdan Bogdanović, 1922 in Belgrad geboren, arbeitete als Architekt, Stadttheoretiker und Essayist. Von 1982 bis 1987 war er Bürgermeister von Belgrad. Nach dem Ausbruch der Jugoslawienkriege Anfang der 1990er Jahre ging er ins Exil nach Wien, wo er noch heute lebt.

bogdan bogdanovićMemoria und Utopie in Tito-JugoslawienBildbandEUR 33,00 / sfr 53,90

ISBN: 978-3-85129-834-5

Der Urbanologe, Stadtforscher und Stadtwanderer, Architekt, Bild-hauer, Ornamentiker und Kalligraf, der Grafiker und »Kritzler«, der

Mythologe, Etymologe, Geschichtenerzähler und Schriftsteller von hohen Graden, ja der Ex-Jakobiner, Ex-Trotzkist, immerwährende Gnostiker und Deist, der Politiker auf Zeit, aber ein enorm politischer Mensch auf Lebenszeit, der surrealistische Wiederholungstäter, kokette Querdenker und Philosoph und nicht zuletzt der große Lehrer ohne Lehre, der seine Begabungen auch als Rolle spielt. Das Phänomen Bogdan Bogdanović ist unteilbar und vermutlich einem analytischen Denken in jeder Form unzu-gänglich.« (Friedrich Achleitner)

Denkmäler und GedenkstättenBogdan Bogdanović, 1922 in Belgrad geboren, war nicht nur der führende und herausragendste Denkmalarchitekt des ehemaligen Vielvölkerstaates

Jugoslawien, sondern auch ein unkonventioneller Urbanologe, Essayist, Schriftsteller, Philosoph und noch vieles mehr. Auch eine politische Karriere kann Bogdanović aufweisen: Von 1982 bis 1986 war er Bürgermeister von Belgrad. Das Zitat von Friedrich Achleitner gibt Aufschluss darüber, wie vielseitig sich Bogdanovićs Talente präsentieren. Zwischen 1951 und 1981 realisierte Bogdan Bogdanović in vielen Teilen des ehemaligen Jugoslawien 19 Gedenkstätten als Zeichen gegen Krieg und Vernichtung. Bogdanović entschied sich für eine kulturübergreifende Architektursprache, frei von ideologischen Insignien. Für jeden dieser Orte entwickelte der unermüdliche Zeichner neue Formen – immer im Dialog mit den lokalen Gege-benheiten. Keine der 19 Gedenkstätten gleicht einer anderen, jede für sich ist einzigartig. In seinem Selbstverständnis als »Baumeister« war es ihm überaus wichtig, im Austausch mit den Steinmetzen die unterschiedlichen Denkmäler in einer Art »work in progress« zu erarbeiten. Sein poetischer und dennoch pathosloser Umgang mit Stätten der Zerstörung fand vor allem in der berühmten Blume von Jasenovac, die an der Stelle eines ehemaligen Konzentrationslagers steht, seinen Höhe-punkt. Die Partisanennekropole in Mostar/Bosnien-Herzegowina sowie der Gedenkfriedhof für die Opfer des Faschismus in Sremska Mitrovica/Serbien zählen zu den wichtigsten dieser Gedenkstätten. »Der schlanke steinerne Schatten, die Replik des himmlischen Regenbogens, Meisterwerk des Baumeisters Hajrudin, eine der schönsten und edelsten architektonischen Allegorien, ist dahingegangen auf den Grund des Flusses. Der Stadt, geboren im Zeichen der Brücke, entrissen wurde ihr erstes und letztes Wort, und ihr Tod ist, so fürchte ich, unwiderruflich.«

Bogdan Bogdanović im Wieser Verlag

Architektur der ErinnerungISBN 3 85129 130 1

Mesto in SmrtISBN 3 85129 109 3

Die Stadt und die ZukunftISBN 3 85129 201 4

Die Stadt und der TodISBN 3 85129 090 9

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Die Briefe lassen uns ein wenig teilhaben an seinem Schicksal, vor allem aus der Zeit in Paris. Sie berichten von seinem Familienleben,

von dem schwierigen Einstieg in die Pariser Kunstszene, von seiner Aus-stellungstätigkeit besonders im Rahmen der ZERO-Bewegung und von dem engen Kontakt zur Galerie Hildebrand in Klagenfurt.

Sie schildern ausführlich seine Gestaltungen im Zusammenhang mit der Architektur in Frankreich und Österreich.

Die Briefe berichten von seiner zunehmenden Anerkennung als Künst-ler, von seinen literarischen Arbeiten und auch von seinen großen wirt-schaftlichen Sorgen.

Es ist Mitternacht, ich bin wieder munter. Es ist die schönste Zeit weil alles vollkommen still ist. Oft habe ich Angst durch die geringste Bewegung Lärm zu machen. Ja, der Ofen murmelt ganz leise, das ist alles, dann wird das Teewasser zu summen anfangen.

Das Weihnachtsfest war wunderschön. Julia hat uns durch ihre liebe Fragerei nach dem Christkind aufs wunder-barste belohnt. »Warum kommt denn das Christkind nicht endlich zu uns herein. Warum ist es denn noch immer bei dem anderen Monsieur.« usw. Tagsüber habe ich einen Baum aus Latten gebastelt. Ganz hoch oben bei 4,5 m ein schöner Stern, den Honey verfertigt hatte.

(Brief 29. XII. 60 aus Paris)

Hans BischoffshausenWerksausgabe Band I

Cresyl Die Sonne der Armen

ISBN 978-3-85129-278-2

Hans BischoffshausenWerksausgabe Band II

Ein NachmittagISBN 978-3-85129-308-8

Hans BischoffshausenWerksausgabe Band III

Also lieber FreundISBN 978-3-85129-349-5

Hans BischoffshausenWerksausgabe Band IV

Rotweingeschichte Sucht 82

ISBN 978-3-85129-384-3

Hans BischoffshausenWerksausgabe Band V

Nachtrag zu Paris ISBN 978-3-85129-488-2

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Hans Bischoffshausen (1927–1987), in Feld am See geboren, studierte Archi-tektur in Graz und übersiedelte 1959 für zwölf Jahre nach Paris. Ab 1964 gab er die Zeitschrift »Bischoffshausen und die Kultur« heraus, der er in der letzten Nummer 1969 eine »Absage« erteilte. 1971 kehrte er nach Wien, 1972 schließ-lich nach Villach zurück. Als bildender Künstler formulierte Bischoffshausen in der Gruppe ZERO-Avantgarde ein Jahrzehnt lang eine Extremposition künstleri-schen Agierens, Produzierens und Hinterfragens. In seinen Strukturreliefs tastete er sich an die Grenzen des Sichtbaren heran, mit seinen Strukturforschungen sah er sich als Gestalter und Berater der Gesellschaft.

ernst Hildebrand (Hg.)Hans Bischoffshausen

Briefe an die Familie Hildebrand 1959–1987Werksausgabe Band VI

EUR 21,80 / sfr 37,00

ISBN 978-3-85129-802-4

Ernst Hildebrand, 1923 in Prag geboren und dort aufgewachsen, Studium der Architektur in Graz, sechs Jahre Berufspraxis in Basel. Seit 1956 freischaffender Architekt in Klagenfurt, Schwerpunkt der Planungen im Krankenhaus-, Schul- und Wohnbereich. Mit Bischoffshausen gemeinsam gestaltete Pausen- und Stiegenhalle in der Krankenpflegeschule Klagenfurt als Beispiel der »Integration« bildende Kunst – Architektur.Diverse Wettbewerbserfolge. 2004 Würdigungspreis des Landes Kärnten für sein Lebenswerk und sein Engage-ment für die zeitgenössische Kunst. Lebt in Maria Saal.

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Mit der EDITION DIWAN (unter der eigenen ISBN-13 978-3-902713-03-3) möchten wir uns den Fragen der Zeit und den Tabus stellen. Jenen Vorurteilen, die sich hartnäckig halten und immer wieder das friedliche Zusammenle-

ben der Menschen behindern.Der Grund für die Wahl des Namens Diwan liegt in der einfachen Tatsache, dass es sich dabei um unantastbare Themen

handelt, die ihre Wurzeln in der europäisch-asiatischen Region, an der Wiege von Orient und Okzident haben. Dort, wo das Englische, Deutsche, Französische, wo die südslawischen Sprachengruppen, das Griechische, Albanische und im Mittleren Osten das Türkische, Arabische, Persische, Kurdische, Armenische und die vielen anderen Sprachen, über die wir im Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens und Westens (alle drei Bände im Schuber ISBN-13 978-3-85129-801-7) Auskunft geben, miteinander kommunizieren und ineinander verschlungen sind. Gerade in diesen Regionen sollten wir uns den historisch-politischen Wurzeln heutiger Tabus annähern, und dafür scheint uns der Begriff des Diwans als Ausbreitungsort zutreffend. Er fasst in sich alle Konnotationen, von Goethes Interpretation, dem osmanischen Parlamentarismus bis hin zur einfachen und gemütlichen Sitzgelegenheit, die auch die menschliche Interaktion einschließt.

Wir leben heute schon wieder in einer Zeit, die sich über die nicht beantworteten Fragen der Geschichte – wie auch über jener der Gegenwart – hinwegschwindelt, die sich auftretenden Fragen nicht wirklich stellt und die meint, wegzuschauen brächte mit sich, dass die Fragen nicht vorhanden seien.

So drängen aus der Vergangenheit zunehmend auch Fragen herauf, die durch die Nichtlösung eine Wucht und Dimen-sion erhalten, die ihnen von der historischen Bedeutung her gar nicht mehr zukommen müsste. Und wenn sie an Bedeutung gewinnen, dann nur noch als politische Instrumente zu zwischenstaatlicher Erpressung, wie man es jüngst nicht nur am Grenzkonflikt zwischen Slowenien und Kroatien verfolgen und studieren kann.

Sie erhalten ihre Sprengkraft nur, weil man vor der Suche nach neuen und vielleicht unkonventionellen Antworten – die dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dienen – in die Knie gegangen ist, noch ehe man sich mit ihnen ernsthaft beschäftigt hat. Oder auch deshalb, weil man diese Fragen die ganze Zeit nicht ernst genommen hat, ihnen also nicht zur rechten Zeit jene Aufmerksamkeit hat zukommen lassen, die sie benötigt hätten, um ihre dämonisierende, verhetzende, verklärende oder verwirrende Rolle erst gar nicht sich entwickeln zu lassen.

Wir im Verlag sind der Meinung: Es bleibt uns nichts erspart. Entweder stellen wir uns diesen ungelösten/unbeantwor-teten Fragen jetzt und heute, oder sie werden uns als Keulen treffen, die über unsere Köpfe und unsere intellektuellen und menschlichen Fähigkeiten hinauswachsen, die über uns zu herrschen beginnen und uns letztendlich beherrschen werden.

Mit der Gründung der Edition Diwan möchte der Wieser Verlag neben der Reihe Europa erlesen, der EUROPA ERLESEN HÖRBUCHEDITION, der Edition Zwei, der Edition wieser.wissenschaft, Wieser Slovenica, Croatica, Serbica, Bulgarica, Slovakica, Tschechica, Hungarica, Makedonica und Turcica und der Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens (WEEO) ein weiteres verlegerisches Feld bestellen, auf dem die historisch-politischen Fragen der Zeit beackert werden und Früchte zu tragen beginnen.

Mit all diesen Bänden sollen weitere Veröffentlichungsmöglichkeiten geschaffen werden, um Wege, Antworten und Thesen weiterzuentwickeln, die das Zusammenleben der Menschen über politische, religiöse und staatliche Grenzen hinweg erleichtern, die ihnen wissenschaftliche Ergebnisse liefern, um bestehende oder aus der Geschichte tradierte Divergenzen auf eine Art zu lösen, die ihnen die Last, Feinde zu sein, von den Schultern zu nehmen imstande ist. Oder zumindest, dass sie ihr Leben und ihr Handeln nicht mehr nur dadurch bestimmen lassen, wie man sich gegenüber der Geschichte abgrenzt, sondern wie man sich dieser in der Gegenwart stellt und den Menschen begegnet und wie man die Zukunft miteinander gestaltet. Denn Kultur ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

edition diWan im Wieser verlag

Page 35: Wieser Verlag  - Herbst 2009

gUenter leWy

Der Armenische FallDie Politisierung von Geschichte

Was geschah, wie es geschah und warum es geschah.c.a 390 Seiten

EUR 29,00 / sfr 47,90

ISBN 978-3-902713-03-2

Guenter Lewy ist 1923 in Deutschland geboren. Er musste 1939 Deutschland verlassen und emigrierte über Palästina in die USA, wo er bis zur seinen Emeritierung Politikwissenschaften an der Columbia University und University of Massachusetts lehrte. Lewy erreichte mit »Die katholische Kirche und das Dritte Reich« in der Fachwelt seine Anerkennung. Diese 1964 im englischen Original erschienene Arbeit gilt als bahnbrechendes Standardwerk zur Haltung der katholischen Kirche zu den Geschehnissen im Dritten Reich. In seinem zweiten Werk »America in Vietnam« (1978) liefert Lewy eine systematische Analyse des Ablaufs des Vietnamkriegs und der amerikanischen Schuld. Sein eigentlich bahnbrechendes Buch ist »Rückkehr nicht erwünscht« – Die Verfolgung der Zigeuner im Dritten Reich« (2000). Dieses Buch behandelt ein von der Historiografie wenig bearbeitetes Feld. Es bietet einen umfassenden und detaillierten Ein- und Überblick. Das englische Original der vorliegenden deutschen Version, »The Armenian Massacres in Ottoman Turkey: A Disputed Genocide« (2005), hat Lewy wieder in den Mittelpunkt der zerstrittenen historischen Fragen gebracht. Lewy gehört zu den Kritikern, die einen Völkermord nur dann anerkennen, wenn »stricto sensu« ein Gesamtplan für den Genozid vorliegt.

Die Literatur darüber, was die Armenier einerseits den ersten Genozid des zwanzigsten Jahrhunderts nennen und was die meisten Türken

andererseits als ein Ereignis von interkommunalem Krieg und Umsiede-lung in Kriegszeiten bezeichnen, ist umfangreich und weltweit zerstrit-ten. Die brisante Auseinandersetzung belastet die Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien und erhöht die Spannungen in einer explosiven Region. Die aggressiven Mitglieder der armenischen Diaspora drängen auf die Anerkennung des armenischen Genozids durch ihre jeweiligen Parlamente und politisieren damit die historische Fragestellung.

In diesem Streit ist nicht das Ausmaß des armenischen Leidens die Schlüsselfrage, sondern die Frage nach der Vorsätzlichkeit, ob die Jung-türken während des Ersten Weltkrieges mit Absicht die Massaker, die stattfanden, organisierten. Heute ist die Lage sehr polarisiert und von zwei sich klar unterscheidenden und starr eingehaltenen Geschichtsschreibungen gekennzeichnet. Die armenische Version behauptet, dass die Armenier die unschuldigen Opfer eines nicht provozierten Aktes an Genozid durch die osmanische Regierung waren. Eine große Zahl westlicher Wissenschaftler hat auch durch den Einfluss der armenischen Lobby diese Meinung ergriffen. Die türkische Version, die neben der Mehrheit der türkischstämmigen von einigen internationalen Historikern vorgebracht wird, argumentiert, dass die Massendeportationen der Armenier eine notwendige Antwort auf einen armenischen Aufstand in vollem Stil waren, die mit Unterstützung von Russland und Großbritannien durchgeführt wurden, und dass die große Zahl an Todesopfern – die sogenannten Massaker – als Folge von Hungersnöten und Krankheiten oder als Resultat eines Bürgerkrieges innerhalb eines Weltkriegs auftraten. Beide Seiten liefern Argumente, indem sie eine komplexe historische Wirklichkeit stark vereinfachen und wichtige Beweise ignorieren, die ein detaillierteres Bild ergeben würden.

Dieses Buch unterwirft die reichlich vorhandenen historischen Beweise einem Übereinstimmungstest und versucht, die Gültigkeit der rivalisierenden Argumente auszusondern. Während der Arbeit an diesem Buch hatte der Verfasser manchmal das Gefühl, ein Detektiv zu sein, der an einem ungelösten Fall kaut. Hinweise auf die Täter von grauenvollen Massakern lagen in verstaubten alten Büchern und Protokollen.

Schließlich und endlich bemühte der Verfasser sich, nicht in Probleme von Definitionen und Nomenklatur verwickelt zu werden, wie im Falle des Terminus »Genozid«. Daher hat er sich darauf konzentriert, was ihm als weitaus wichtigere Aufgabe erscheint, nämlich zu klären, was geschah, wie es geschah und warum es geschah. Diesen Ereignissen eine geeignete Bezeich-nung zu geben ist als Thema für die fortlaufende Polemik zwischen Türken und Armeniern von Bedeutung.

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In Österreich leben nach der Volkszählung aus dem Jahr 2001 an die 340.000 mehrheitlich türkeistämmige Muslime, deren Migrations-

geschichte unterschiedlich zu anderen muslimischen Zuwanderergrup-pen verlief. Stand zunächst die Absicht einer Rückkehr in die Türkei im Vordergrund, so änderte sich diese Zielvorstellung mit der in Österreich geborenen zweiten und dritten Generation. Dadurch kommt es zuneh-mend sowohl innerhalb der eigenen, sozial und kulturell heterogenen Community als auch im Agieren im österreichischen Umfeld verstärkt zur Auseinandersetzung mit Fragen der religiösen/ethnischen/kulturellen Identität. Eigen- und Fremddefinition sind stark von der Wahrnehmung als Muslime mit all den dazugehörigen komplexen Zuordnungen geprägt, wobei flankierend zu Integrationsprozessen zunehmend politische und gesellschaftliche Partizipation sowie zivilgesellschaftliches Agieren hinzu-

treten. Die von den Forscherinnen ausgewählten muslimischen Vereine versuchen in dem für Muslime zentralen Fastenmo-nat Ramadan dieses Engagement durch Wirken in der Öffentlichkeit zu forcieren. Das Buch wurde mit Unterstützung der Österreichischen Forschungsgemeinschaft realisiert.

Valeria Heuberger, geboren 1960 in Wien. Studium der Geschichte mit Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa, Volkskunde und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Tätigkeit als Wahlbeobachterin für die OSZE: 1996 bis 200 zahlreiche Einsätze in Südost-europa (Kosovo, Bosnien-Herzegowina, sowie in Russland (Sibirien). Mitglied in wissenschaftlichen Gesellschaften: Gesellschaft für das Recht der Ostkirchen, Wien; Central Eurasian Studies Society, Harvard; Österreichisch-Türkisches Wissenschaftsforum, Wien und Ankara.

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Kerstin Tomenendal, geboren in Baden bei Wien, Studium der Orientalistik und Romanistik an der Universität Wien. 1995–2003 Assistentin von Prof. Andreas Tietze im ÖAW-Projekt »Etymologisches Wörterbuch des Türkei-Türkischen«. Von 2005 bis 2007 Assistenzprofessorin an der TOBB University of Economics and Technology, seit 2007 an der Bilkent University in Ankara. Leiterin des Österreichisch-Türkischen Wissen-schaftsforums. Verschiedene Preise, Stipendien sowie Trägerin des Bundesehrenzeichens der Republik Österreich. Zahlreiche Publikationen in Deutsch, Englisch und Türkisch.

tomenendal / doğan / HeUberger

Ramadan in ÖsterreichMuslimische Selbstdarstellung im FastenmonatEUR 29,00 / sfr 47,90

ISBN 978-3-85129-814-7

Sena Doğan, geboren in Wien, Studium der Orientalistik und Philosophie an der Universität Wien. Zahlreiche Artikel zu Aserbaid-schan und Zentralasien sowie der Türkei in Deutsch, Englisch und Türkisch.1996–1997 Lektorin an der Aserbaidjan Western Univer-sity Baku. 1994–2003 Assistentin von Prof. Andreas Tietze im ÖAW-Projekt »Etymologisches Wörterbuch des Türkei-Türkischen«. Mitglied des Österreichisch-Türkischen Wissenschaftsforums.

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Andrea Latritsch-Karlbauer, geboren in Villach, Schauspielerin, Regisseurin und Traine-rin, Gründung und Leitung des Theaters Nanu (1987–2003), Tourneen durch ganz Europa, Trainings im Schul-, Wirtschafts- und Sozialbereich, Inszenierungen im öffentlichen Raum. Auch Snowboard-Weltmeister und -Weltcupsieger Sigi Grabner und die Managerin Corinna Fehr haben von dieser Methode profitiert.

andrea latritscH-KarlbaUer

Haltung fertig losEUR 19,90 / sfr 33,90

Subskriptionspreis bis 30.11.2009 EUR 15,90 / sfr 27,90

ISBN 978-3-85129-849-9

Lebensqualität ist in aller Munde. Meist als Definition von Kon-sumierbarem, das wir zum guten Leben zählen. Lange bevor der

Verlust von Gesundheit zur leidvollen Erfahrung wird, kommt uns das Wohlbefinden abhanden. Wir realisieren es erst, wenn’s schon passiert ist … Dies zu verhindern, zu reparieren und wieder im Wohl zu sein ist eine Aufgabe, zu der jeder selbst etwas beitragen kann.

Mit dem geschärften Blick einer Darstellerin erfasst die Schauspie-lerin, Autorin und Regisseurin Andrea Latritsch-Karlbauer Schutzhal-tungen des Körpers, die mit den Jahren zwar zum Charakteristikum (Gang, Schulterhaltung usw.) werden, sich aber vom Schutz zum Zwang entwickeln und sich so gegen das eigene Wohlbefinden kehren. Schutz-haltungen sind Fehlhaltungen, werden jedoch von den Menschen als ihre eigene, individuell richtige Haltung empfunden, obwohl sie schmerzen. Die Autorin nähert sich diesen Alltagsphänomenen mit Humor und Fingerspitzengefühl und bietet mit diesem Buch eine Hilfestellung zur Selbsthilfe mittels einfacher Übungen an, mit denen man selbst »eingefahrene Körpermuster« auflösen kann und so seiner Authentizität wieder näherkommt und dadurch freier wird.

Die individuelle Ausdruckskraft und das Potenzial der praktizierenden Teilnehmer werden dadurch um ein Vielfaches gesteigert und tragen zu einer authentischen Persönlichkeit bei.

»Aus dem Nichtwissen heraus nimmst du Haltungen ein. Aus dem Wissen? Haltung!«

Ich habe noch nie mit so viel Spaß und Leichtig-keit eine Technik erlernt, die mir hilft, in

meine Mitte zu kommen und meine Haltung zu korrigieren und zu bewahren.

Corinna Fehr

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»Europa kann nur erlesen werden: Buch für Buch, nicht Krieg um Krieg.«

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RÜCKBLICK

Aus diesen Büchern wächst das Land.

Günther Hödl

Die Reihe EUROPA ERLESEN ist die Mutter aller Reiseanthologien

Skylines

zlatKo Krasni

Und im Traum erlischt der Tag

ernst braUner

Die wundersame PäpstinEin Schelmenroman

WolF oscHlies

Mutter Teresa – Ihre Jugend in Skopje

lenKa reinerová im gesPräcH mit norbert scHreiber

Närrisch an das Leben glauben

marKo liPUš 31 KratzungenVerfotografierungen

JoseF WinKler im gesPräcH mit micHael Kerbler

Der Allerheiligen-historiker

agda Pavi Pain

Am Ende der Welt

eUroPa erlesendoris b. griessner (Hg.)Balkan

eUgen FreUnd

Präsident ObamaDer lange Weg ins Weiße Haus

srđan valJarević

Como

ambros Kindel (Hg.)Which road to Europe

eUroPa erlesenW. Platzer / l. Wieser (Hg.) Alpen-Adria

Palmi rancHevEin bißchen Glück für später

rUdolF JUroleK

Das Leben ist möglichŽivot je možný

inanc atilgan

Einführung in die türkische Science-Fiction-Literatur

m. gombač, b. gombač, d. matUssi

Als mein Vater starb

Härtel, Hödl (†), scalon, štiH

Schriftkultur zwischen Donau und Adria bis zum 13. Jahrhundert

sabine scHoll Und lydia miscHKUlnigBöhmische Bibel – Unheilige Schrift für Puppen Band 3

adam zielinsKi

Zwölf jüdische Erzählungen

bernd liePold-mosser PARTIZANdeutsch/slowenisch

Schr

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r / W

iese

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g.)

22 c

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ISBN 978-3-85129-831-4

9 783851 298314

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10,5 cm 13 cm 10,5 cm13 cm1,4

ISBN-13 978-3-85129-831-4

geHört gelesen uNd gesehen geHört gelesengeHört gelesen

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geHört gelesen uNd gesehen

LiepoLd-MosserBernd

Partizan

DramaDeutsch / slowenisch

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inklusive

es spielen / igrajo:Magda Kropiunig, Sissi Noe, Violeta Tomič, Christian Kainradl, pavle ravnohrib, peter raab, Mihi Krištof

Text und Inszenierung / besedilo in režija: Bernd Liepold-MosserBühne / scena: Tanja PrušnikMusik / glasba: Tonč FeinigKostüme / kostumi: Eva-Maria SchönLicht / luč: Manfred KratochwillProduktionsassistenz / asistenca pri produkciji: Willi Ošina, Samo Lampichler

Bild und Schnitt / slika in montaža: ARTIS-FilmAufnahmeleitung / vodja snemanja: Andrej MoharProduktion / produkcija: Slovenska prosvetna zveza v Celovcu / Slowenischer Kulturverband in Klagenfurt, ORF-slovenski spored

Eine Haltestelle im Niemandsland. Kein Zug weit und breit. Menschen, Wartende, die von niemandem abgeholt werden. Sie reisen durch die eigene Vergangenheit, aber sie werden nicht ankommen. Nicht in Osterreich und auch nicht in Jugoslawien, schon gar nicht in Slowenien, wie es jetzt heißt.

Man tragt allerlei Gepäck mit sich. Erinnerungen und anderes mehr oder weniger brauchbares Gerümpel aus der Mottenkiste der Geschichte.

Die Situation erinnert an einen Betriebs- oder Familienausflug. Man kennt die Narreteien der anderen. Einige haben sich aufs Warten eingerichtet, andere trifft es plötzlich und unerwartet.

Es ist ein Durchzugsort, der kein Gefühl des Zuhauseseins aufkommen lässt. Was bleibt ist die Ungewissheit,ob man es sich hier – zumindest vorübergehend – wird einrichten können …

Železniška postaja v nikogaršnji deželi. Vlak ne bo prišel nikoli. Ljudje, potniki, ki jih ne bo nihče pobral. Na poti skozi svojo zgodovino so, a prispeli ne bodo nikoli. Ne v Avstriji ne v Jugoslaviji oziroma, kot se zdaj imenuje, v Sloveniji.

S sabo nosijo vso mogočo prtljago. Navlako zgodovine in drugo bolj ali manj uporabno ropotijo. Prizor spominja na kolektivni ali družinski izlet. Vsakdo pozna vsakogaršnje norčije. Nekateri so se privadili na dolgo čakanje, druge je zadelo nepričakovano. Tranzitni kraj ne daje občutka domovine. Ostaja negotovost, ali se tukaj “ vsaj začasno“ lahko prilagodijo…

GEHÖRT GELESEN 01Und machte mich auf meinen Namen zu SuchenPeter Handke im Gespräch mit Michael Kerbler66 Seiten, englische BroschurEUR 19,90 / sfr 33,80ISBN-13 978-3-85129-543-6

GEHÖRT GELESEN 02Närrisch an das Leben glauben Lenka Reinerová im Gespräch mit Norbert Schreiber66 Seiten, englische BroschurEUR 15,00 / sfr 33,80ISBN-13 978-3-85129-807-9

greissenegger / lederHaas (Hg.) Antworten – Jiří Gruša zum Siebzigsten

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Der Verleger bei einer Lesung in Zagreb 2008.

VERTRETER

Österreich

Günther RaunjakMOHR MORAWA BUCHVERTRIEB GMBHFeldstraße 92A-3420 KritzendorfTelefon +43 (0)664/3912839Fax +43 (0)2243/[email protected] Michael Kazianka – Gebiet WestenMahrhöflweg 20/5/5A-9500 VillachTelefon +43 (0)664/3912837Fax +43 (0)664/[email protected]

Vertreterin im FachhandelJutta BussmannReulingweg 5A-1230 WienTelefon +43 (0)664/203 90 71Fax +43 (0)664/207 52 [email protected]

Deutschland

Erhard Becksmannc/o VertreterServiceBuchKelsterbacher Straße 22D-60528 Frankfurt am MainTelefon +49 (0)69/95 52 83 15Fax +49 (0) 69/95 52 83 [email protected]

Jürgen FoltzWacholderweg 14D-53127 BonnTelefon +49 (0)228 9287655Fax +49 (0)228 [email protected]

Thilo KistDanckelmannstraße 11D-14059 BerlinTelefon +49 (0)30 3258477Fax +49 (0)30 [email protected], Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt,Thüringen

Schweiz

Richard Bhendb+i buch und information agHofackerstrasse 13CH-8032 ZürichTelefon +41 (0)44 422 12 17Fax +41 (0)44 381 43 [email protected]

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Österreich

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