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Wirksamkeit einer ressourcen- orientierten Patientenberatung bei anhaltenden Tumorschmerzen Dr. P. Jahn 1,2 , M. Kitzmantel 3 , P. Renz, G. Blättermann 2 , S. Rohringer 3 , PD Dr. O. Kuß 4 , A. Thoke-Colberg 3 , S. Krasemann 2 , Prof. Dr. M. Landenberger 1 •Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, MLU Halle-Wittenberg 1 •Universitätsklinikum Halle (Saale) 2 •Klinikum rechts der Isar, TU München 3 •Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik 4 2. Fachtagung Onkologie Bamberger Akademie für Gesundheitsberufe 28.09.2011 - Bamberg

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Wirksamkeit einer ressourcen-orientierten Patientenberatung bei

anhaltenden Tumorschmerzen

Dr. P. Jahn 1,2, M. Kitzmantel 3, P. Renz, G. Blättermann 2, S. Rohringer 3 , PD Dr. O. Kuß4, A. Thoke-Colberg 3, S. Krasemann 2, Prof. Dr. M. Landenberger 1

•Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, MLU Halle-Wittenberg 1•Universitätsklinikum Halle (Saale) 2•Klinikum rechts der Isar, TU München3

•Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik4

2. Fachtagung OnkologieBamberger Akademie für Gesundheitsberufe

28.09.2011 - Bamberg

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Evidence-basierte Entscheidungsfindung in der Pflege

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Ihre Expertise

Ergebnisse der Forschung

Ziele, Vorstellungen und Handlungen des

Patienten

Umgebungs-bedingungen

Anreize

Pflegerische Entscheidung

(Behrens & Langer 2006)

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Allgemeine Projektdaten

BMBF-T3 Alltagsautonomieförderung für onkologische Schmerz-Patienten durch einrichtungsübergreifende pflegerisch-

interdisziplinäre Betreuung: eine cluster-randomisierte Multicenterstudie (NCT00779597)

Förderer: Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) (FKZ: 01GT0601) Laufzeit: Februar 2007 – Dezember 2011Leitungsteam:- Margarete Landenberger, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft- Ingrid Horn, Pflegedirektorin Universitätsklinikum Halle (Saale) (bis 02.2010)- Susanne Krasemann, Pflegedirektorin Universitätsklinikum Halle (Saale) (ab 03.2010)- Anette Thoke-Colberg, Pflegedirektorin Klinikum rechts der Isar,

Technische Universität München

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Hintergrund Prävalenz von Schmerzen nach Tumorart

(AVP 2004, n=1665)

Pharynx ���������� ~ 75%

Zervix ���������� ~ 73%

Prostata ���������� ~ 70%

Kolon ���������� ~ 55%

Mamma ���������� ~ 50%

Leukämie ���������� ~ 40%

4

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Hintergrund Effektivität der Schmerzbehandlung

����������Über 80% der Patienten können die Schmerzen hinreichend

reduziert werden, wenn sie eine den Leitlinien konforme Behandlung erhalten

(WHO, 1996; Meuser et al., 2001; Bennett, 2008; Mishra et al., 2009)

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Hintergrund Barrieren für eine Schmerzbehandlung

• Institutionelle Barrierenbspw. Versorgungsbrüche, unklare Verantwortlichkeiten

• Personelle Barrieren bspw. fehlendes Fachwissen, unzureichendes Schmerzassessment

• Patientenbezogene Barrieren bspw. kognitiv, affektiv oder sensorisch

(Coleman, 2003; Stiel et al., 2009; Cornish et al., 2005; Jacobsen, 2009;Pargeon, 1999; Redmond, 1997; Schug, 2006)

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Patientenbezogene Barrieren (kognitiv) für eine Schmerzbehandlung

1. Körperliche Auswirkungen der Schmerzmedikation

Vorurteil: Morphinhaltige Schmerzmittel machen süchtig

Antwort: Es stimmt nicht, dass diese Medikamente süchtig machen. So wie ein Diabetiker von Insulin abhängig, aber nicht danach süchtig ist, ist auchein Mensch mit Schmerzen von Schmerzmitteln abhängig, aber nicht danach süchtig.

(Grond & Schug, 2002; Jacobsen, 2009)

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Patientenbezogene Barrieren (kognitiv) für eine Schmerzbehandlung

1. Körperliche Auswirkungen der Schmerzmedikation

Vorurteil: Schmerzmedikamente verlieren ihre Wirkung über die Zeit, deshalb mit der Einnahme auf wirklich starke Schmerzen warten

Antwort: Schmerzmittel können ohne Wirkungsverlust über lange Zeiträume eingenommen werden. Ein frühzeitiger Beginn der Schmerzbehandlung auch bei geringen Schmerzen wird empfohlen, da Schmerzen anhaltende Veränderungen am nozizeptiven System verursachen können (Übererregbarkeit); à hat sich dieser Effekt eingestellt werden hohe Dosen benötig um ähnliche Schmerzlinderung zu erreichen.

(Grond & Schug, 2002; Jacobsen, 2009)

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Hintergrund Ressourcen für das Selbstmanagement der Schmerzen

Grundlage: PRECEDE-Modell nach Green (1991) modifiziert nach Yates (2004)

Ress

ourc

enAktivierende Faktoren

Wissen

Handlung

Prädisponierende Faktoren

Einstellungen & Überzeugungen- Physische Auswirkungen von

Schmerzmed. (z.B. Suchtgefahr)- Fatalistische Einstellung- Eingeschränke Kommunikation

(z.B. nicht jammern zu wollen)- Schädigung durch Medikamente

- Schmerz, Assessment & Management- Nebenwirkungen- Kommunikationsstrategien

- Einname der Schmerzmedikation- Anwendung des Tagebuchs- Bewältigungsstrategien- Unterstützung einfordern

Schmerzintensität(Sensorische Dimension)

Auswirkungen des Schmerzes(Reaktive Dimension)

Kognitive Bewältigung des Schmerzes

Lebensqualität

Patienten Ergebnisse

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Zielstellung

Lassen sich bei onkologischen Patienten durch eine ressourcenorientierte

überleitende Pflegeintervention die kognitiven Einstellungsbarrieren zur

Schmerzbehandlungreduzieren?

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Teilnehmende Stationen N=18

Stationen, die Teil-nahme ablehnten N=0

Methode Auswahl Studienteilnehmer (Cluster-Randomisierung)

Patienten: n=120incl. 20% Drop out

Kalkulierte Stichproben-

größe

Randomisierte Zuteilung

Kontroll-station N=9

Patienten: n=120incl. 20% Drop out

Interventions-station N=9

Klinikübliche PflegeRessourcenorientierte

überleitende Pflegeintervention

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Einschlusskriterien:- Patienten mit Tumorerkrankung (ICD-10 Kategorie C: Bösartige Neubildung) - anhaltender Schmerz für mehr als drei Tage- durchschnittlicher Schmerz 3 von 10 auf NRS- Alter: 18-80 Jahre- mindestens einen geplanten Nachsorgetermin - Deutsch in Wort und Schrift - Patientenzustimmung (informed consent)

Ausschlusskriterien:- innerhalb einer Zeitspanne von 3 Tagen nach einer Operation (Akutschmerz)- bettlägerig und völlig Pflegebedürftig (ECOG 4) - auffälliger Drogen-, Medikamenten-, Alkoholabusus- bei Desorientierung zu Person, Ort, Zeit und Situation

Methode Auswahl der Studienteilnehmer (Individualebene)

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Methode Studienintervention

InterventionsmodulPharmakologisches

Schmerzmanagement

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Interventionsmodul Pharmakologisches Schmerzmanagement

Medikamentöse Schmerzeinstellung, incl. Schmerzassessment

Individuelle Schulung/Beratung zu: Schmerzmedikationu.a. Allgemeine Informationen zu Schmerz, Ursachen des Schmerzes, Schmerzformen, Patientenbezogene Barrieren „Opiatmythen“

Nebenwirkungsmanagement u.a. Einnahmeschema verordneter Medikamente, Alarmzeichen

Kommunikation/Dokumentation u.a. Schmerzmessung, Schmerztagebuch & Anwendung, Kommunikation mit Arzt und Pflegekraft

:

Basisberatung Study Nurse – dann Auffrischung durch Pflegekraft

Informationsbroschüre, Patiententagebuch, Handbuch

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Methode Studienintervention

InterventionsmodulPharmakologisches

Schmerzmanagement

Interventionsmodul Non-pharmakologisches

Schmerzmanagement

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Interventionsmodul Non-pharmakologisches Schmerzmanagement

Anwendung von Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson (CD) *

Individuelle Schulung/Beratung zu

- Grundprinzipien von Entspannungstechniken insbesondere PMR

- Zusammenhang der Erfahrung der Wirksamkeit der Handlung & Ursachen für Nichtwirksamkeit

:

Basisberatung Study Nurse – dann Auffrischung durch Pflegekraft

Informationsbroschüre, CD + Abspielgerät, Handbuch

16

(*Horlemann & Kleine-Voßbeck 2007; Kwekkeboom et al.,2010)

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Methode Studienintervention

InterventionsmodulPharmakologisches

Schmerzmanagement

Interventionsmodul Non-pharmakologisches

Schmerzmanagement

InterventionsmodulNachstationäres

Schmerzmanagement

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Interventionsmodul Nachstationäres Schmerzmanagement

- Anwendung von Checkliste zur Entlassungsplanung- Telefoninterview 48 – 72h nach Entlassung (Leitfaden*)

Individuelle Schulung/Beratung zu - Beschaffung von Schmerzmedikamenten- Unterstützung durch Angehörige- Kontaktaufnahme zu Arzt bei Alarmzeichen

:

Basisberatung Study Nurse – dann Auffrischung durch Pflegekraft Überprüfung Entlassungsplanung Study Nurse

Informationsbroschüre, Checkliste, Handbuch, Leitfaden Telefongespräch

*(CCO, 2004)

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Interventionsmodul Nachstationäres Schmerzmanagement

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Alarmzeichenà Probleme bei der Beschaffung von Schmerzmittelnà Problem bei der Einnahme von Schmerzmittelnà Schmerzstärke ab 5/10 Punkten auf der Schmerzskalaà Luftnotà Veränderung des Schmerzempfindens (ungewöhnlicher Verlauf, Ort)à Problem bei Übelkeit/ Erbrechen mit Unterbrechung der

Nahrungsaufnahme für 1 Tagà Problem mit Stuhlgang, kein Stuhlgang in den letzten 3 Tagenà Starke Müdigkeit, Schwierigkeiten aufzuwachen aus dem Schlaf tagsüber à Schlaflosigkeit

(NCCN, 2007)

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Studienziele

Ziele Messinstrument

Veränderte Einstellung zur Schmerzmedikation

Barriers Questionnaire II (BQ-II) (dt. Version)(Gunnarsdotier 2002)

Verminderung des mittleren & maximalen Schmerzes

NRS im Brief Pain Inventory (BPI) (Radbruch et al. 1999)

Verbesserte Alltagsaktivität EORTC QLQ C 30 (Version 3.0) Functional Scales (Aaronson, Ahmedzai et al. 1993)

Verbesserte Gesundheits-bezogene Lebensqualität

EORTC QLQ C 30 (Version 3.0) Item 29 & 30 (Aaronson, Ahmedzai et al. 1993)

Verbesserte Schmerzbewältigung Fragebogen zur Erfassung der Schmerzverarbeitung (FESV-BW) (Geissner 2001)

Verbesserte Einnahmetreue Schmerzmedikation (Adherence)

MORISKY Adherence Score (MAS) (Morisky 1986)

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Methode Messzeitpunkte

1. Messung

Stationäre Aufnahme

2. Messung

Tag vor Entlassung

3. Haupt-messung

7. Tag nach

Entlass-ung

4. Messung

14. Tag nach

Entlass-ung

5. Messung

28. Tag nach

Entlass-ung

Klinik

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Ergebnisse

UmsetzungszeitraumOktober 2008 bis Dezember 2009

483 Patientenwurden zur Teilnahme angesprochen

263 Patientenwurden in die Studie eingeschlossen

207 Patientenhaben die Studie abgeschlossen

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102 Patienten in der Interventionsgruppe

105 Patienten in der Kontrollgruppe

� �GleichAlter

GeschlechtSchmerzdauer

SchmerzintensitätKognitive Einstellungsbarrieren

Ungleich (p<0,1)schlechterer körperlicher Leistungsstatus (ECOG)

höhere Werte Angst & Depression (HADS)unterschiedliche Diagnosen

schlechteres Schmerzmanagement (CPMI) geringere Adhärenz

Ergebnisse Patientencharakteristik

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Fazit

Nachweis der eigenständige Beitrag von pflegerischer Beratung für die Verbesserung der Schmerzbehandlung erstmalig für den deutschsprachigen Raum

Kognitive Einstellung im Zusammenhang mit Wissen und Handlung sind wichtige Ressourcen für die Schmerzbehandlung

Intervention führte zu einer nachhaltigen Verbesserung des Selbstmanagements über die stationäre Behandlung hinaus

Die „Verordnung“ von Beratung ist bei Tumorschmerzpatienten die Opiodanalgetika erhalten wirksamer als die Verordnung von zusätzlichen Schmerzmitteln ohne Beratung*

(Bennett et al., 2009; Stockler et al., 2004).

* Zusätzliche Gabe von Acetaminophen (Paracetamol) reduziert Schmerz um0,4 Pkt. (95% CI, 0,1 bis 0,8; p=0,03)

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Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit

Kontakt: [email protected]

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