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Ausgabe März 2013 Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG Zukunftsinvestitionen gefährdet? Michael Behrendt: Reedereien zwischen Hoffnung und Insolvenz Seiten 12-13 Wirtschaftsrat vor Ort: Perspektiven der Biogasnutzung für die Energiewende Seite 47 Haushaltskonsolidierung darf nicht nur Ziel in weiter Ferne bleiben Seiten 8-10

WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

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Mitgliedermagazin der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein im Wirtschaftsrat der CDU e.V. - Ausgabe 01-2013 März

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Ausgabe März 2013Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HHPVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG

Zukunftsinvestitionen gefährdet?

■ Michael Behrendt:Reedereien zwischen Hoffnung und Insolvenz Seiten 12-13

■ Wirtschaftsrat vor Ort:Perspektiven der Biogasnutzungfür die Energiewende Seite 47

Haushaltskonsolidierung darf nicht nur Ziel in weiter Ferne bleiben Seiten 8-10

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ffentliche Verschuldung belastetunsere Kinder und Kindeskinder.

Im Kampf um die Haushaltskonsolidie-rung ist dieses Argument immer wie-der zu hören. Umso mehr verwunderndie enorm hohen Staatsschulden in denmeisten wirtschaftlich entwickeltenLändern.

Die Gründe sind vielfältig: Wirtschaft -liche Bedingungen spielen ebenso eineRolle wie politische Anreize zum An -häu fen von Schulden. Die demographi-sche Entwicklung legt nahe, dass dasmoralische Argument nicht mehr lan-ge greifen wird. Die Zahl der Menschen,die Kinder haben, sinkt und damit auchdas Interesse, im Sinne der Kinder undKindeskinder zu handeln. Diejenigen,die Kinder haben, müssen zudem damitrechnen, dass ihre Nachfahren an ande-ren Orten leben werden als sie selbst.Gibt es also in unserer Gesellschaftschon bald keine Anreize mehr zumSparen?

Tatsächlich hat die Einstellung der Men-schen zur Neuverschuldung sehr vielweniger mit moralischen Überlegun-gen zu tun als mit handfesten Eigen -interessen. Das haben zwei SchweizerFinanzwissenschaftler herausgefun-

den. Staatsschulden kapitalisieren sicham Bodenwert, schrieben Professor Reiner Eichenberger und Dr. David Stadelmann unlängst in der NeuenZürcher Zeitung. Je höher die Schulden,desto niedriger die Grundstückswerte.Nicht nur für Hamburgs Standortpoli-tik dürfte diese Nachricht von Bedeu-tung sein.

Welchen Weg verfolgt der von Bürger-meister Olaf Scholz angeführte Senatin der Haushaltspolitik? „Die Verschul-dungspolitik des Senats muss auf-merksam verfolgt und die Öffentlich-keit, insbesondere die Unternehmer-schaft, über die Folgen dieser Politikinformiert werden“, schreibt GunnarUldall in seinem Gastbeitrag in diesemHeft. Und er appelliert an uns alle: „Keiner könnte diese Wächterfunktionbesser übernehmen als der CDU-Wirt-schaftsrat!“

Wachsamkeit ist auch gefragt, wenn esum Hamburgs langfristige Perspektivegeht. Auf unserem POLITISCHEN FRÜH-STÜCK im Dezember haben wir gemein-sam mit Dr. Wolfgang Peiner die Ent-wicklung des Leitbildes der Wachsen-den Stadt Revue passieren lassen. Wiebedeutsam es ist, die Bürger auf eineZukunft einzuschwören, für die es sichlohnt, auch schwierige Zeiten durchzu-stehen, beweist der Erfolg des Leit -bildes. Viele Jahre galt Hamburg als„Boomtown“, als „Gewinnerin der Glo-balisierung“. Noch vor der Wahl erklär-te Bürgermeister Olaf Scholz: „DieWachsende Stadt ist das richtige Kon-zept für Hamburg“. Seitdem hat Scholzallerdings wenig unternommen, umdieses Konzept mit Leben zu füllen.

Um Hamburgs Zukunft ging es auchauf dem Neujahrsempfang. „Ausrei-

Ö

Ausgabe März 2013 | Landesverband Hamburg 3

Editorial

Schuldenabbau jetzt!

Matthias LeutkeLandesvorsitzender

chend ist uns nicht gut genug“, bilan-zierte der Vorsitzende der CDU-Bürger-schaftsfraktion Dietrich Wersich MdHBdie ersten zwei Jahre Amtszeit des Bür-germeisters. Gute Nachrichten hattehingegen der eigens aus London ange-reiste Chefökonom der Berenberg Bank.Dr. Holger Schmieding ist überzeugt,dass die Sparbemühungen in den Kri-senländern der Euro-Zone schon in einpaar Jahren Früchte tragen werden. Dasökonomisch erstarkte Europa könnedann sogar an den USA und Japan vor-beiziehen.

In weniger ruhigen Gewässern befin-det sich der Schifffahrtsstandort Ham-burg. Auf der außerordentlich gut be -suchten Abendveranstaltung gingMichael Behrendt, Vorsitzender des Vor-standes von Hapag Lloyd und Präsidentdes Verbandes Deutscher Reeder, aufdie schwierige Lage ein.

Mit diesen Eindrücken verabschiede ichmich aus dem Amt des Landesvorsitzen -den des Wirtschaftsrates in Hamburg.Auf der Mitgliederversammlung EndeMärz werde ich mein Amt in neue zu -packende Hände legen. Ich blicke zurückauf zehn Jahre Mitarbeit im Landesvor-stand und drei sehr erfüllte, spannen-de Jahre als Landesvorsitzender.

Ich danke Ihnen für das Vertrauen, dasSie mir in all dieser Zeit entgegenge-bracht haben und wünsche dem vonIhnen bestimmten Nachfolger nunebenfalls viel Erfolg und alles Gute.

Ihr Matthias Leutke Landesvorsitzender Hamburg

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4 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Titelthema

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Staatsfinanzen Leben auf Pump . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Senat muss Haushaltskonsolidierung entschlossener vorantreibenGastbeitragvon Gunnar Uldall . . . . . . . . . . . . . . 9-10

Veranstaltungen

Reedereien zwischen Hoffnung und Insolvenz mit Michael Behrendt . . . . . . . . . . .12-13

Wachsen in die richtige Richtung mit Dr. Wolfgang Peiner . . . . . . . . . .14-15

Mit Optimismus aus der Krisemit Dr. Wolfgang Gerhardt MdB . . 16-17

Privater Konsum – Motor der Wirtschaft in Deutschlandmit Dr. Michael Freytag . . . . . . . . . 18-19

Welthafenstadt Hamburg – Wirtschaft, Finanzen und PolitikNeujahrsempfang . . . . . . . . . . . . . . 20-21

Pointierter Rückblick auf sieben Jahre LandesregierungPeter Harry Carstensenzu Gast beim Jungen WirtschaftsratSchleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . 44-45

Sektion Plön/Ostholstein:Fehmarnbeltquerung – zuschauenoder mitmachen? . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Sektion Rendsburg-Eckernförde:Rendsburg Port – der neue Hafen imNord-Ostsee-Kanal (NOK) . . . . . . 50-51

Sektion Kiel:Standortfaktoren der Zukunft – wiesoll sich die Kieler Wirtschafts-förderung aufstellen? . . . . . . . . . . . . . 52

Editorials

Hamburg:Matthias Leutke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Schleswig-Holstein:Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . . . . . 41

zu Gast: Dr. Wolfgang Gerhard MdBMit Optimismus aus der Krise

INHALT

Ein Beitrag von Gunnar Uldall Welthafenstadt Hamburg –Wirtschaft, Finanzen und Politik

Senat muss Haushaltskonsolidierungentschlossener vorantreiben Neujahrsempfang:

zu Gast: Dr. Wolfgang Peiner

Im Interview:Torsten AlbigMinisterpräsident des Landes Schleswig-Holstein über die Zielsetzungen für das Land

Seiten 42-43

Wachsen in die richtige Richtung

ZUKUNFTSINVESTITIONENGEFÄHRDET?

Privater Konsum –Motor der Wirtschaft in Deutschland

zu Gast: Dr. Michael Freytag

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Landesfachkommissionen

ITK Informations-und Telekommunikations-technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Bildung und Wirtschaft . . . . . . . . 42-43

Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Rubriken

VeranstaltungsvorschauHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 62

WR im Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

JOUR FIXE für MitgliederHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Das ThemaSoziale Marktwirtschaft . . . . . . . . . . . 32

Junger WirtschaftsratHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33-35Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 46

Neue Mitglieder in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 38

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Namen und NachrichtenNeues aus dem Mitgliederkreis . . . . . . . . . . . . . . . . 56-61

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Pointierter Rückblick auf sieben Jahre

Landesregierung

Neues aus dem Landesverband

Jubiläum Seit 50 Jahren die Stimme der Sozialen Marktwirtschaft . . . . . . . . . . 7

Neumitgliedernachmittag . . . . . . . . 22

Einladung in die VIP-Lounge des Wirtschaftsrates!Die neue Internetseite des Wirtschaftsrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Wirtschaftsrat vor Ort

FC St. Pauli:Wirtschaftsrat zum Heimspiel am Millerntor . . . . . . . . . . . . . . . . . 24-25

Sektion Stormarn:Perspektiven der Biogaserzeugungfür den Energiemix . . . . . . . . . . . . . . . 47

Sektion Pinneberg:Konsequenzen und Chancen für die wehrtechnische Industrie aus der Bundeswehrreform . . . . . . . 53

Sektion Neumünster:Die Fortentwicklung des traditionellen, internationalen Reitturniers und die wirtschaftliche Bedeutung für die Region . . . . . . . . . . . . . . . . . 54-55

Einladung in die VIP-Loungedes Wirtschaftsrates

Rendsburg Port – der neueHafen im Nord-Ostsee-KanalNeue Internetseite:

zu Gast beim Jungen Wirtschaftsrat:Peter Harry Carstensen

Seiten 14-15

Fehmernbeltquerung –zuschauen oder mitmachen?

Seiten 44-45

2015 wird derBau des Tunnelsunter demFehmarnbeltbeginnen

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6 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Jubiläum Wirtschaftsrat

Unerlässlicher Beitrag für richtigeEntscheidungen! Die Politik hat dafür die Rahmenbedin-gungen zu schaffen, darf aber nicht alsdirigistischer Übervater in alle Lebens-bereiche der Menschen in unseremLand hineinregieren. Der CDU-Wirt-schaftsrat hat sich in den letzten 50 Jah-ren stets auch als mahnende Instituti-on verstanden, die als „Frühwarnsignal“die Interessen der Wirtschaft insgesamt– der Basis der Stärke Deutschlands inguten wie in schlechten Zeiten – ver-tritt.

„Wir fühlen uns dem verpflichtet,was schon die Gründungsväter 1963 als

ihren Auftrag formulierten“, so der Prä-sident des Wirtschaftsrates. Wir wollengegenüber der Politik „die wirtschaftli-chen Realitäten verständlich machenund auch den Standpunkt der Unter-nehmer stärker zur Geltung bringen,nicht als reine Vertreter von Interessen,sondern als unerlässlichen Beitrag fürrichtige Entscheidungen, für den Indu-striestandort Deutschland und seineArbeitsplätze.“

Unternehmer tragen Verantwortung!Der Generalsekretär des Wirtschaftsra-tes, Wolfgang Steiger, mahnte: „LudwigErhard, der geistige Vater der Sozialen

Marktwirtschaft, hatte immer wiederbetont, wie wichtig der ‚Gedanke einerAktivierung des politischen Interessesdes deutschen Unternehmers im Sinnechristlich demokratischer Grund sätze’ist. Der Unternehmer trägt nicht nurVerantwortung für seine Mitarbeiter,Aufgabe des Selbständigen ist auchsein Einsatz für unsere freiheitlicheDemokratie und Wertegemeinschaft.“

„Viele Unternehmerinnen undUnternehmer haben dazu im Wirt-schaftsrat in den letzten 50 Jahreneinen großen Beitrag geleistet. Wennman in die Gründungszeit des Wirt-schaftsrates zurückschaut, ist festzu-stellen, dass bereits damals viele Unter-nehmer den Wunsch geäußert hatten,wirtschaftliche Vernunft sehr viel stär-ker in der Politik zur Geltung zu brin-gen“, so Steiger.

Einladung zur Zeitreise im Internet! Auf der neuen Jubiläums-Website desWirtschaftsrates finden Mitglieder undinteressierte Besucher eine umfassen-de interaktive Darstellung der Grün-dungsgeschichte sowie viele weiterehistorische Dokumente, Berichte undBilder. Neben zahlreichen Grußwortenprominenter Politiker und Aktiver imWirtschaftsrat können die Mitgliederdes Wirtschaftsrates im Gästebuchdazu beitragen, diese einmalige Samm-lung um Ihre eigenen Fotos, Anekdotenoder persönlichen Erfahrungen ausdem Leben des Wirtschaftsrates zuergänzen.

Mehr zum Jubiläum unter: www.50jahre-wirtschaftsrat.de

„Der Wirtschaftsrat darf dieses Jahr ein Goldenes Jubiläum begehen:

Wir werden 50 Jahre alt. Das ist gleichermaßen ein Grund zur Freude,

aber auch Verpflichtung, den Gedanken an die Soziale Marktwirtschaft

als Grundpfeiler unserer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschafts-

ordnung in der Politik präsent zu halten“, erklärte der Präsident des

Wirtschaftsrates, Prof. Dr. Kurt J. Lauk, anlässlich des Eintritts in das

Jubiläumsjahr.

Seit 50 Jahren die Stimme derSozialen Marktwirtschaft

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Leben auf Pump

8 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Schwerpunkt – Staatsfinanzen

2011 hat die gute Konjunktur den Bun-desländern 16 Milliarden Euro mehrSteuern in die Haushaltskassen gespültals geplant. Trotzdem haben nur Sach-sen, Bayern, Brandenburg und Meck-lenburg-Vorpommern darauf verzich-tet, neue Schulden aufzunehmen.

Die Mehrheit der Bundesländer er -zielt Defizite. In Niedersachsen, Bremenund im Saarland fielen diese sogarhöher aus als in den Haushaltsplänen2011 angesetzt. Auch Hamburg lebt wei-terhin auf Pump. „Der Senat schlägtzwar mit den Ausgabenobergrenzenund den Bewirtschaftungsmaßnahmenden richtigen Weg ein, er bleibt aber auf halber Strecke stehen und schiebtdie notwendigen strukturellen Verän-derungen im Haushalt auf die langeBank“, mahnt Frank Neubauer, Vor -sitzender des Bundes der Steuerzahlerin Hamburg zum Abschluss der Haus-haltsberatungen.

Die Opposition wirft dem SenatWortbruch vor und fordert die SPD auf,über die Einrichtung einer Haushalts-strukturkommission nachzudenken.„Alle relevanten gesellschaft lichenGrup pen der Stadt müssen da rüber dis-kutieren, wie wir möglichst schnell zu

einem Schuldenstopp kommen. DieRegierung allein hat damit erkennbareSchwierigkeiten“, sagt Ro land Heintze,haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion.

Auch Gunnar Uldall ist mit der Poli-tik des Bürgermeisters nicht zufrieden.Der ehemalige Präses der Behörde fürWirtschaft und Arbeit (2001-2008) be -

mängelt, dass der SPD-Senat die Vor-reiterrolle der Hansestadt bei der Ver-schuldungspolitik aufgegeben habe.„Da die Ausgabenwünsche stets größersind als die zur Verfügung stehendenMittel, ist ein Sparen immer unpopu -lär und politisch schwierig“, schreibtUldall in seinem Gastbeitrag für unserJournal. CA

Quelle: Wirtschaftsrat Deutschland | Monitor Schuldenbremse

Konsolidierungsabweichungen vom Defizit-Abbaupfad (2011)

Bund

Länder gesamt

Baden-Würtemberg

Bayern

Brandenburg

Hessen

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfahlen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Sachsen*

Sachsen-Anhalt

Schleswig-Holstein

Thüringen

Berlin

Bremen

Hamburg

-70-140 0 70

* Haushalt ohne strukturelles Defizitum ... % vor Plan um ... % hinter Plan

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Gunnar UldallSenator a.D.

seit 1962 Mitglied der CDU1966 Wahl in die Hamburger

Bürgerschaftseit 1996 energiepolitischer Sprecher

der CDU/CSU-Bundestags-fraktion

2001 - 2008 Senator in Hamburg für Wirtschaft und Arbeit

seit 2008 Präsident des Bundesver-bandes Internationaler Express- und Kurierdienste e.V. – BIEK, Berlin

9

Diese Gefahren voraussehend, hattenbereits 2006/2007 der damalige Fi -nanz senator Wolfgang Peiner und derCDU-Haushaltssprecher Rüdiger Kruseeine Bestimmung in der Landeshaus-haltsordnung (LHO) festgeschrieben,nach der ab 2013 keine neuen Krediteaufgenommen werden dürfen. DieHansestadt war eines der ersten Bun-desländer, das eine derartige Schul-denbremse einführte, der Bund undsogar die EU insgesamt, folgten diesemVorgehen. Die Weichen für die Errei-chung dieses Zieles waren gestellt(„Jesteburger Beschlüsse“). Der letztevon Senator Peiner geplante Haushaltkam bereits ohne neues Schuldenma-chen aus – zum ersten Mal seit 1977.

Die Vorreiterrolle der Hansestadtbei der Verschuldungspolitik ist inzwi-schen vom SPD-Senat unter Olaf Scholzbedauerlicherweise aufgegeben wor-den. Im Sommer 2012 wurde die Schul-denbremse in der LHO aufgehoben,stattdessen änderte man die Hambur-ger Verfassung dahingehend, dass erstab 2020 keine Kredite mehr aufge-nommen werden dürfen. Als Begrün-dung wurde genannt, dass man die

Hamburger Regelungen denen desBundes anpassen wolle. Für eine solcheVereinheitlichung mögen einige Argu-mente sprechen. Aber absolut unnötigwar es, den Termin des Inkrafttretensnach hinten zu verschieben. Denn auchnach den bundeseinheitlichen Rege-lungen ist ein früherer Verzicht aufNeuverschuldung natürlich nicht ver-boten. Und dieses ist auch angesichtsder wirtschaftlichen Lage und derhohen Steuereinnahmen durchausmög lich. Während Bayern in diesemJahr die Altschulden tilgt um 41 Euro jeEinwohner, wird jeder Hamburger mitzusätzlichen Schulden in Höhe von 250Euro belastet. Und so verfolgt die CDU-Bürgerschaftsfraktion das Ziel, bereits2015 einen ausgeglichenen Haushalt zuerreichen. Schließlich will auch Bun-desminister Schäuble schon im kom-menden Jahr ohne neue Schulden aus-kommen. Ein rascheres Umsetzen derSchuldenbremse in Hamburg ist alsomöglich.

Durch die in der Öffentlichkeit mehroder weniger als haushaltstechnischeMaßnahme dargestellte Verschiebungder Schuldenbremse, verschafft sichBürgermeister Scholz neuen Spielraum.In der mittelfristigen Finanzplanungfür die kommenden vier Jahre wird die-ser Spielraum auch kräftig genutzt, undzwar mit einer Kreditaufnahme von cir-ca einer Milliarde Euro. Nun mag mandie Meinung vertreten, auf eine Milli-arde Euro neue Schulden mehr oderweniger komme es jetzt auch nichtmehr an. Aber das Problem liegt tiefer:Eine Haushaltskonsolidierung darfnicht immer nur ein Ziel für spätereJahre sein, sondern muss auch einmalumgesetzt werden. Da die Ausgaben-wünsche stets größer sind als die zur

Senat muss Haushaltskonsolidierung entschlossener vorantreiben

Quelle: Finanzbericht der Hamburger Finanzbehörde

Die Notwendigkeit zur Konsolidierung der Staatsfinanzen ist in den letz-

ten Jahren mehr und mehr in das Blickfeld der Politik getreten. Die Folgen

einer zu hohen Verschuldung werden heute jedem durch die Entwicklung

in Südeuropa vor Augen geführt.

Eine Gegenüberstellung von Zinszahlungen und

Investitionen in Hamburgzeigt folgendes Bild

2013 2016

1014

850

937

829

Zinsen +77

Investitionen -21

In Millionen Euro

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Verfügung stehenden Mittel, ist einSparen immer unpopulär und politischschwierig. Eine Begründung für eine er -neute Verschiebung des Sparens lässtsich immer schnell finden. Unsicher-heiten hängen genügend über denHaushaltsplanungen: HSH Nordbank,Konjunkturentwicklung, Zinsniveau –um nur einige Beispiele zu nennen, dieals Begründung für eine Abkehr vonden Konsolidierungsbeschlüssen die-nen könnten.

Wenn man, wie der Senat, einen sogeringen Ehrgeiz zum Konsolidierenzeigt wie bisher, dürfte dieser „beque-me“ Ausweg irgendwann wieder ein-mal beschritten werden.

Die Investitionen sorgen dafür, dassWirtschaft- und Steuerkraft Hamburgsgesichert werden. Die Entwicklung dieser Haushaltsposten müsste alsoeigentlich umgekehrt sein. Statt 77 Mil-lionen Euro für Zinsen zusätzlich aus-zugeben, müssten die Ausgaben fürInvestitionen erhöht und nicht kon-stant gehalten werden. Insgesamt fal-

len in den Jahren bis 2016 rund 100 Mil-lionen Euro an zusätzlichen Zinsen an,weil die von der CDU gesetzte Schul-denbremse aufgehoben wurde. 100Millionen Euro würden ausreichen, umdas Straßennetz in Hamburg grundle-gend zu sanieren und alle Schlaglöcherzu beseitigen. Die gefährliche Spiraleneue Schulden = zusätzliche Zinszah-lungen = weniger Zukunftsinvestitio-nen muss durchbrochen werden.

An einer strikten Ausgabendisziplinführt kein Weg vorbei. Die andere Mög-lichkeit, eine Finanzlücke durch zusätz-liche Steuern zu schließen, hat noch niezum Erfolg geführt. Zusätzliche Steu-ern führen stets zum Entstehen neuerAusgabenwünsche. Trotzdem setzt sichder Senat für die Einführung einer Ver-mögensteuer ein, die auf keinen FallRealität werden darf. Dass dieses Vor-haben ernst gemeint ist, zeigte sich inder Vergabe eines Gutachtens gemein-sam mit anderen SPD-regierten Län-dern, in dem konkret von einem Steu-ersatz in Höhe von einem Prozent aus-

10 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Schwerpunkt – Staatsfinanzen

gegangen wurde. Das wäre ein harterSchlag gegen alle Mittelständler! EineVermögensteuer besteuert die Sub-stanz, gleichgültig wie hoch die erwirt-schafteten Erträge aus dieser Substanzsind. Wenn die Kapitalerträge niedrigersind als die zu zahlende Vermögens-steuer, bleibt den Eigentümern keinanderer Weg, als Teile des Vermögenszu veräußern. Das Vermögen schmilztjedes Jahr ab und verringert so dieBesteuerungsbasis. Zudem ist dieseSteuer die aufwendigste in der Erhe-bung.

Es war falsch, die Schuldenbremseauf später zu verschieben. Die Ver-schuldungspolitik des Senats muss auf-merksam verfolgt und die Öffentlich-keit, insbesondere die Unternehmer-schaft, über die Folgen dieser Politikinformiert werden. Keiner könnte die-se Wächterfunktion besser überneh-men als der CDU-Wirtschaftsrat!

Gunnar Uldall

Page 11: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

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Der Wunsch, einen eigenen Wodka zukreieren, entstand 2004 an den Bartre-sen der Hansestadt – genau hier sollteihr „Wässerchen“ ausgeschenkt wer-den. Die Ideen sprudelten und das Bilddes Puren, Reinen und Unverfälschtenwird fortan das Fundament für ihreeigene Spirituose sein: Vodka BAZIC.

Ursprünglich sollte er „BASIC“ hei -ßen. Doch der kleine Schreibfehler einerukrainischen Praktikantin sorgte fürdas besondere Markenzeichen. Durchdas „z“ wird ganz subtil die Verbindungzum russischen Ursprung erkenntlich,und die Betonung des Unverfälschtenbleibt. Dies spiegelt sich in dem klaren,urbanen Design der Flasche wieder,aber vor allem in der Rezeptur: Zusam-men mit dem befreundeten Brenn-meister Daniel Jobelius, den Rösch undFuhse in Hamburg kennen lernten, ent-wickelten sie über ein Jahr die genaueZusammensetzung der Inhaltsstoffe,bis es den Genussmännern gefiel. 100Prozent bester deutscher Weizen ist die

Grundlage für den 40-Prozentigen.Durch eine fünffache Destillation unddie anschließende Verwendung vonMineralienfiltern bleiben die für VodkaBAZIC charakteristischen feinen Aro-men erhalten. „Unseren Vodka trinktman am besten bei 19 Grad Zimmer-temperatur. So entfaltet sich der Ge nuss am besten“, erklärt Fuhse. Mitdem Einkauf von Viva Con Agua-Quellwasser unterstützen der Werber Fuhse und der ehemalige Snowboard-Profi Rösch zudem die HamburgerOrganisation für konkrete Trinkwas-serprojekte und beweisen, dass manmit jedem Schluck Gutes tun kann.

Seit der Entwicklung und der Pro-duktion von Vodka BAZIC sind nun überacht Jahre vergangen. Auf diesem Wegwurde die Spirituose zu einem Originalund von einem ursprünglichen Ge -heim tipp zum Szenegetränk der Stadt;in über 120 lokalen Bars wird er ausge-schenkt und versprüht seine Funkenmittlerweile deutschlandweit. So steht

PR-Bericht

Während Hans Rösch auf den Ski-Pisten dieser Welt mit seinem Snow-board zu Weltcupsiegen und Europameistertiteln fuhr, arbeitete sichLars-Oliver Fuhse zum anerkannten Art Director empor. Zwei Karrieren,die unterschiedlicher kaum sein könnten. Doch am Ende brachte einesdie beiden Männer zusammen: die Liebe zu Wodka und ihrer gemein-samen Wahlheimat Hamburg, die in der Entstehung von Vodka BAZICmündete. Die hanseatische Marke ist ein Beispiel für den Trend zueinhei mischen, qualitativ hochwertigen Neugründungen auf dem deut-schen Spirituosenmarkt.

Wenn Genuss zur Profession wirdMit Experimentierfreude auf Erfolgskurs

Vodka BAZIC ganz selbstverständlichauch auf Münchener und BerlinerRegalen neben The Duke, Monkey 47und Gansloser, den anderen Erfolgs -geschichten auf dem deutschen Spiri-tuosenmarkt.

Auf der diesjährigen „Hanse Spirit“-Spirituosenmesse traten Fuhse undRösch als „Guerilla-Marke“ auf, als eineder ganz wenigen in Deutschland pro-duzierten Wodka-Marken unter vielenRum- und Gin-Herstellern. Diese Nischebedeutet Besonderheit, mit der sie auchbei dem kommenden renommiertenInternationalen Spirituosen Wettbe-werb im März punkten wollen. Undbesonders sind auch die ausgewähltenProjekte, denen sich die beiden wid-men: Derzeit lassen sie ihren hochpro-zentigen Schnaps in Rotweinfässerndes Weinherstellers „Rotsporn“ einla-gern, ein Experiment ohne gewissenAusgang, und sie entwickeln exklusivfür eine neue Bar im Szene-Viertel St.Georg einen „pinken“ Vodka BAZIC. Ein-mal mehr beweisen Lars-Oliver Fuhseund Hans Rösch damit Mut und Expe-rimentierfreude – ganz wie mit der Ideezu Vodka BAZIC. ■

Lars-Oliver Fuhse und Hans Röschmit ihrer hansea-tischen Kultmarke Vodka BAZIC

Page 12: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

Abendveranstaltung am 5. Februar

Michael Behrendt Vorstandsvorsitzender Hapag Lloyd und Präsident des Verbandes Deutscher Reeder

Reedereien zwischen Hoffnung und Insolvenz

Erneut kam im Landesverband eine bedeutende Persönlichkeit der

Hamburger Wirtschaft zu Wort. Vor vollem Saal schilderte Michael

Behrendt – nicht nur in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender von

Hapag Lloyd, sondern auch als Präsident des Verbandes Deutscher

Reeder (VDR) – die Sorgen der maritimen Wirtschaft, lieferte aber auch

Argumente für eine optimistische Einschätzung der künftigen Entwick-

lung. Dabei richtete er zugleich den Blick auf die Chancen und Probleme

des Hamburger Hafens.

Die Schifffahrts-Branche sei im Wind-schatten des Welthandels seit jeher anZyklen mit unterschiedlicher Auslas -tung und schwankenden Frachtratengewöhnt. Erst die Finanz- und Wirt-schaftskrise 2008 wirke anders, dasheißt negativ, über einen langen Zeit-raum bis heute (mit einer kurzen Erho-lung 2010). Die Charter-Reedereien sei-en wesentlich stärker betroffen als dieLinienreedereien. Behrendt machte denUnterschied der beiden Unternehmens -typen klar. Die Linien-Reedereien (z.B.Hapag-Lloyd, Hamburg-Süd) verfügenim Verband Deutscher Reeder nur überfünf Prozent (!) der Tonnage. Sie seien

allerdings diejenigen, die die Kundenmit Ladung hätten, das heißt Containervon A nach B zu bringen. Eigene Kun-den mit Transportaufträgen haben dieCharter-Reedereien dagegen nicht, ob -wohl sie 95 Prozent der Tonnage be sit -zen. Sie lassen lediglich Schiffe bauenund vermieten (verchartern) sie füreine bestimmte Dauer – Monate bisJahre – an die Linienreeder, die auf die-se Weise ihre Transportkapazität derMarktlage anpassen. Während die Li -nien-Reedereien mit ihrer kleinen eige-nen Flotte noch einigermaßen ausge-lastet sind, liegen zahlreiche Schiffe derCharterflotte auf, was bei ihren Eignern

Chancen und Probleme des Hamburger Hafens

zu bedrohlichen Liquiditätsproblemenführt. Hinzu kommen „absurde Forde-rungen“ des Fiskus.

Behrendt ging auf die Bedeutungder Schifffahrt für die Volkswirtschaftund für den Arbeitsmarkt ein. Die deut-schen Reedereien beschäftigen 73.000Menschen an Bord und 23.000 Arbeits-kräfte an Land. Unter Einschluss vonZulieferern und anderen Auftragneh-mern hingen bundesweit gut 400.000Jobs direkt oder indirekt an der Schiff-fahrt. Behrendt fragte: „Ist Deutschlandin der Position, dieses Cluster aufs Spielzu setzen? Ein Cluster, das einmal zer-stört ist, kann man nicht einfach wie-

12 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Page 13: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

der aufbauen – es ist in der Regel ver-loren.“ Da sich zudem immer mehrBanken aus der Schiffsfinanzierungzurückziehen, kämpft der VDR dafür,dass die staatliche Kreditanstalt fürWiederaufbau (KfW) Charterreedernmit Zukunftspotential durch rückzahl-bare Überbrückungskredite über dieschwierige Ausnahmesituation hinweghilft. Bislang zögert die Bundesregie-rung (Anmerkung der Redaktion: MitWirtschaftsminister Rösler und demWirtschaftsexperten Brüderle habenzwei Ordnungspolitiker das Sagen, fürdie im Rahmen der Marktwirtschaftstaatliche Hilfe für notleidende Unter-nehmen tabu ist).

Eingehend auf den HamburgerHafen, stellte Behrendt fest, dass dieFahrrinnenanpassung für die Wettbe-werbsfähigkeit des Hafens unverzicht-bar sei. Es wäre naiv zu denken, mankönne Ladungsströme politisch gewolltaufteilen – etwa die kleineren Schiffefür Hamburg, die großen für den Jade-Weser-Port. „Um es klar zu sagen, dieReedereien sind nicht auf den Ham-burger Hafen angewiesen. Sie werdennicht vollbeladen mit Schweiß auf derStirn über den Schlick an den Kai rut-schen.“ Die Wirtschaftlichkeit sei ent-scheidend. Rotterdam und Antwerpenständen bereit. Die Reedereien verlörenkeinen einzigen Kunden, wenn ihre

Schiffe einen anderen Hafen in Nord -europa anliefen.

Wichtigster Partner des HamburgerHafens sei Hapag Lloyd. Jeder zweiteContainer wird dank Hapag-Lloyd um -geschlagen, wobei auch die fünf Part -nerreedereien aus Asien an Hamburggebunden würden. Diese Aussage zumKraftzentrum Hamburgs war ein star-kes Argument, mit dem Behrendt dieumstrittene höhere Beteiligung derStadt an der Reederei verteidigte. Zumaktuellen Thema, den laufenden Ver-handlungen zu einer Fusion von HapagLloyd und Hamburg Süd (zur viert-größten Container-Linienreederei derWelt), ging der Vorstandsvorsitzendeausdrücklich nicht ein.

Behrendt bot eine eingehende Ana-lyse der Situation von Schifffahrt undHafen und begründete überzeugendseinen Optimismus für die Zukunft. He

Kaum ein Reeder bestelle nochSchiffe, gleichzeitig würden immermehr Frachter verschrottet. Behrendtgeht deshalb davon aus, dass das Un -gleichgewicht von Nachfrage und An -gebot in zwei Jahren ausgeglichen seinsollte. Außerdem sei der „irrationaleRatenkampf“ zwischen den beidenMarkt führern Mærsk und MSC beendet,der der gesamten Branche sehr gescha-det habe. Fest stehe schließlich, dass dieglobale Arbeitsteilung auf die Contai-nerschifffahrt angewiesen sei und vorallem die BRIC-Staaten – China, Brasi-lien und Indien – zu altem Wachstumzurückfinden würden. „Dann gibt eswieder Wind in die Segel.“ Es bestehejedoch leider die Gefahr, dass viele Char-ter-Reedereien es nicht schaffen, diekommenden zwei Jahre zu überbrü -cken. Das wäre ein schwerer Schlag fürHamburg und Norddeutschland.

Prof. Dr. Jörg F. Debatin,Michael Westhagemann, Dr. Klaus-Jürgen Juhnke und Matthias Leutke

13

Reges Interesse der Medien

Page 14: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 12. Dezember

Wachsen in die richtige Richtung

Ist der Hamburger Hafen noch der Welthafen für Deutschland? Wo sind

Hamburgs Verbündete in Deutschland und in Europa? Will Hamburg für

Zuwanderung offen sein? Was assoziiert die Welt mit Hamburg?

Fragen, denen sich Hamburg stellenmuss, um für Unternehmen und Bür-ger eine langfristige Perspektive zu ent-wickeln. Dazu muss das Leitbild derStadt überarbeitet werden, erklärte Dr. Wolfgang Peiner beim POLITISCHENFRÜHSTÜCK im Dezember.

Der ehemalige Präses der Finanz-behörde hatte das Leitbild „MetropoleHamburg – Wachsende Stadt“ währendseiner Amtszeit (2001- 2006) entwickeltund ausgebaut. Peiner setzte vier Ziele:

■ Ausbau der Metropolfunktion,

■ überdurchschnittliches Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum,

■ Erhöhung der Einwohnerzahl,

■ Sicherung der Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit.

Vorgaben der Behörden konkretisiertendiese Ziele, ein „Monitor“ begleitete sie.

Die Erfolge sprachen für sich. Ham-burgs Bevölkerung wuchs um fast70.000 Menschen, 74.000 Arbeits plätzeentstanden. Die Zahl der Übernach-tungen verdoppelte sich. Die Einnah-men aus der Gewerbesteuer stiegenum 50 Prozent. In den Jahren des Auf-bruchs ging die Neuverschuldung deut-lich zurück. 2007/08 legte die Regie-rung einen ausgeglichenen Haushaltvor, erstmals seit zehn Jahren sank diePro-Kopf-Verschuldung.

Seit der Vorstellung des Leitbildes2002 hat sich der Wettbewerb unterden Metropolen verschärft. Peiner be -obachtet, dass Städte wie Seattle, diefrüher mit Hamburg auf Augenhöhe

standen, vorbeiziehen. Wettbewerberin unmittelbarer Nachbarschaft, wieRotterdam und Kopenhagen-Malmö,investierten kräftig in Stadtentwick-lung, Hafen und Wissenschaft. Zu -gleich tauchen ganz neue Champig-nons auf: „Städte wie Guangzhou, vondenen früher niemand wusste, wieman sie überhaupt buchstabieren soll,haben heute fünf Millionen Einwohner,planen große Opern- und Konzertsäle,so wie Hamburg das vor 100 Jahrengetan hat.“

Hamburgs maritimes Cluster istgefährdet, seine Funktion als Logis tik -drehscheibe beeinträchtigt. Dabei hat

14 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Dr. Wolfgang Peiner über die Notwendigkeit,das Leitbild der Stadt zu reformieren

Dr. Wolfgang Peiner Senator a.D.

Page 15: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

es laut Verfassung „als Welthafenstadteine durch ihre Geschichte und Lagezugewiesene, besondere Aufgabe ge -genüber dem deutschen Volke zu er -füllen“. In dieser Verpflichtung siehtPeiner zugleich Auftrag und Anspruch:Auftrag, den Hafen zu entwickeln.Anspruch auf Unterstützung, plane-risch und finanziell. Die Unterstützungvon Seiten des Bundes sei gegeben.Gegenüber den Ländern müsse man sieverteidigen. Dazu gehöre eine klare Hal-tung zum Tiefwasserhafen in Wil-helmshaven, den man als Konkurren-ten aber auch als Partner betrachtenkönne.

Föderalismusdebatte

Deutlich Position beziehen müsse dieStadt in der Föderalismusdebatte:„Steht Hamburg für föderale Eigen-ständigkeit – zum Beispiel bei der Erhe-bung von Steuern und im Bil dungs be -reich – oder für Gleichmacherei durchKonferenzen, durch Kommissionen desBundes oder der Länder?“ Beim Länder -finanzausgleich habe Hamburg sich inder Vergangenheit häufig aus Solida-rität mit den sozialdemokratischen Ländern auf die Seite der Schwachengestellt. „Wäre es nicht sinnvoll – daswar zumindest die Meinung auch man-cher früherer Bürgermeister wie vonDohnanyi – sich mit den Starken zu soli-darisieren? Und welche Konsequenzenhätte diese Haltung bei der Stadt, beiEntscheidungen im Bundesrat?“

Verkehr

Verbündete brauche Hamburg drin-gend beim Ausbau der Verkehrswege.Es bestehe die Gefahr, dass die großenVerkehrsachsen von Ost nach West an Hamburg vorbeigeleitet würden:von Warschau über Berlin direkt nach Hannover zur Nordsee.

15

InvestitionenBesondere Aufmerksamkeit müsse dieStadt den Investitionen schenken: „WillHamburg unmittelbar investieren, zumBeispiel in den Ausbau der Universität,oder will Hamburg lieber investieren inden Kauf von Netzen? Wollen wir unsaktiv den Investitionen stellen, oderwollen wir uns eher passiv an den Din-gen beteiligen?“

WissenschaftsstandortErheblichen Nachholbedarf sieht Peinerfür den Wissenschaftsstandort Ham-burg. Zwar verfüge die Stadt über eini-ge Spitzeneinrichtungen, mit Städtenwie Boston, Singapur, Rotterdam oderMünchen könne man sich aber nichtvergleichen. Dabei habe die Wissen-schaft neben den traditionellen Moto-ren Hafen, Handel und Industrie durch-aus eine Chance, ein starker zusätzli-cher Treiber der künftigen EntwicklungHamburgs zu werden. Dazu müsse denUniversitäten mehr Qualität im Hin-blick auf Struktur, prägende Köpfe undLeistungskontrolle abverlangt werden:„Das Mantra ’Freiheit von Forschungund Lehre‘ darf nicht Schutzschild vorAnsprüchen an die Uni versitäten sein,sondern Ansporn, die Leis tungen imHinblick auf die internationalen Stan-dards zu verbessern.“

Was aber zieht prägende Köpfe nachHamburg? Der Bekanntheitsgrad derStadt sei sehr viel geringer als vieleHam burger glaubten. Hamburg müs-se sich anstrengen, international im Ge -spräch zu bleiben. Es müsse sich mit vielPhantasie entwickeln. Dazu bei tragenUniversitäten und Schulen, Architektur,Kultur, Sport, Kongresse und Events.

Trotz Wirtschafts- und Finanzkrisehat Hamburg in den letzten Jahreneinen kontinuierlichen Aufschwungerlebt. Das sei sicherlich auch auf diegute konjunkturelle Lage in Deutschlandzurückzuführen, räumt Peiner ein. Ins-gesamt aber sei es „das Ergebnis einerStrategie und der Umsetzung einer Stra-tegie, die Hamburg realisiert hat“ – dasErgebnis des Leitbildes der WachsendenStadt. Dieses Leitbild zu überarbeiten, istdie politische Auf gabe, die vor uns liegt.Die Initiative müsse vom Senat ausge-hen, alle Hamburger seien jedoch auf-gefordert, sich einzubringen. CA

Die führenden Businessjet-Betreiber Eu -ropas, ACM AIR CHARTER, Air Alsie, AIRHAMBURG, Corporatejets, FLYINGGROUP,GlobeAir, Masterjet und PrivatAir unter-streichen mit dieser Allianz ihre Kom -petenz.

AIR HAMBURG ist Komplettanbieterim Bereich Luftfahrt mit Sitz in Hamburg.Das Unternehmen mit 70 Mitarbeiternverfügt über 9 Citation Jets des HerstellersCessna und eine Turboprop King Air 200.

Als Pioniere ihrer Industrie bündelndie Betreiber ihre Kräfte und schaffensomit eine der größten Flotten von Busi -ness-Flugzeugen. Die Zusammenarbeitbietet den Kunden nun mehr Flexibilitätund Verfügbarkeit sowie einen erstklassi-gen Kundenservice.

Business Aviation in Bewegung. DieGründung der AirClub Allianz markiertden Beginn einer neuen Ära im Markt derGeschäftsfliegerei. Ziel der Allianz ist es,die Businessjet Branche durch das Setzenneuer Maßstäbe in Bewegung zu bringen.AirClub Mitglieder werden in der Lagesein, ihren Kunden Dienste und Produkteanzubieten, die sie als einzelne Betreibernicht liefern könnten, wie beispielsweisedie Vermögensverwaltung vieler verschie -dener Flugzeugtypen, eine größere Aus-wahl von Charter-Maschinen, von „Very-light-Jets“ bis hin zu „Corporate Airliner“,sowie ein breiteres Angebot an Standorten.

Die Allianz wird vielen Kundenwün-schen gerecht, wobei erstklassiger Serviceund Gastfreundschaft mit einem Allianz-Spirit geliefert werden. Es ist davon aus-zugehen, dass zukünftig weitere Betreibereingeladen werden, sich AirClub anzu-schließen.Karin Prien MdHB und

Dr. Walter Scheuerl MdHB

AirClub – die weltweit führendeBusinessjet-Allianz

PR-Bericht – Luftfahrt

Im Oktober 2012 bündelten die achtführenden europäischen Business -jet-Betreiber ihre Ressourcen undihr Knowhow, um besser auf die Be -dürfnisse ihrer Kunden einzugehen.

CEO Floris Helmers, FOM Jan Strobel (AIRHH)

Page 16: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 18. Januar

Mit Optimismus aus der KriseCDU und CSU erleben seit einiger Zeit etwas, für das die Beobachter zu Recht

den Begriff Sozialdemokratisierung erfunden haben. Die SPD selbst ist von

ihren eigenen früheren Reformen der Agenda 2010 zunehmend abgerückt

und kämpft um die politische Spitze im Wettbewerb des „Wer bietet mehr?“

mit Bündnis 90/Die Grünen. Oswald Metzger, ehemaliger Finanzexperte der

Grünen und seit April 2008 Mitglied der CDU, nennt deren Parteitags -

beschlüsse Sozialstaatsvöllerei, die jede ökonomische Vernunft verhöhne.

Wir befinden uns in einem großen Um -bruch, den der Historiker Paul Kennedyals Zeitenwende bezeichnet. Dr. Wolf-gang Gerhardt nutzt deshalb das Wahl-jahr, um Wichtiges zu sagen. Manchmalbringt die Presse Erstaunliches in demSinne: Wahlkämpfe können sein, wie siewollen, sie sind immer die falschen!Gibt es keine großen Themen, heißt es,sie sind öde und langweilig. Gibt esgroße Themen, heißt es, die Leute wer-den für dumm verkauft, denn es gäbewirklich wichtigere als jene. Werdenaber im Wahlkampf wichtige Themenbehandelt, heißt es, solche Themen sei-en viel zu wichtig, als dass man sie imWahlkampf behandelt. Lässt man sieaußen vor, sagt man, der Wahlkampf seilangweilig.

Zu den Charakteristika der Zeiten-wende gehören nach Gerhardts Mei-nung das Ende der alten bipolaren Welt,die Revolution in den Informations-technologien und Biowissenschaften,die Globalisierung und die unerwarte-

te, aber notwendige Auseinanderset-zung mit Bewegungen, die die Moder-ne, die Aufklärung, den säkularen Staatvehement bekämpfen.

Die Kenntnis von Zusammenhän-gen und das Bewusstsein für die Folgeneigenen Tuns, gingen mehr und mehrverloren, die Alarmismusberichterstat-tung einer unterkomplexen Me dien -kultur tut das ihre dazu, um die öffent-liche Meinung wie eine Hammel herdevon einer Ecke in die andere zu treiben,

meint Gerhardt. Wir verschieben gegen-wärtig die Lösung von Problemen durchimmer neue Betreuungsangebote mitungedeckten Schecks auf die Zukunftderer, die heute noch gar nicht wählendürfen.

Die meisten Parteien haben denSchwerpunkt ihrer Programmatik inum fassenden Betreuungs- und Schutz-angeboten gegenüber Ängsten und Un -sicherheiten, die das moderne Leben ineiner globalisierten Welt mit sich bringt.Dieses Wahljahr, so Gerhardt, hat eineGrundkons tante: Die FDP schließt sichnicht einem Mainstream an, der besagt:Wir sorgen für Euch – wir klären vonStaats wegen auch noch das letzte Pro-blem – wir werden euch von der Wiegebis zur Bahre begleiten – wenn irgend-wo ein Thema auftritt, nehmen wireuch das ab.

Eine solche Politik entmündigt amEnde die Menschen. Sie gewöhnt ihnenab, für ihr eigenes Leben und für ihreigenes Tun und Lassen gerade zu ste-hen. Liberale Politik muss gegen diesenpolitischen Irrweg ein mentalitätspo -litisches Signal setzen. Das erfordertgelegentlich Mut zu Unpopulärem, ent-spricht aber geradewegs dem Verfas-sungsauftrag, dass die Parteien bei derpolitischen Willensbildung des Volkesmitwirken sollen. Nach der Agenda2010, die mit Verkrustungen aufge-räumt hat, deren Wachstumsstimu latoraber langsam aufgebraucht ist, müssenrechtzeitig neue Chancen durch eineAgenda 2020 für eine nachhaltige Zu -kunftsbewältigung aufgebaut werden.Deutschland kann diese Aufgabe mitSelbstvertrauen meistern; eine In ven turfördert Bemerkenswertes zu tage:

84 Prozent der Unternehmen inDeutsch land geben an, ihre Produk-tion im Land langfristig aufrecht -erhalten zu wollen. 41 Prozent erwarten, dass sich dieStandortbedingungen hier in denkommenden drei Jahren weiter ver-bessern werden; für Europa erwar-ten dies nur 31 Prozent.500 Weltmarktführer gehören demdeutschen Mittelstand an.Bei einer Umfrage unter Entschei-dungsträgern, welche drei Länder inden kommenden Jahren die attrak-

16 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Liberalismus mit Weitblick: Dr. Wolfgang Gerhardt MdB

Page 17: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

tivsten Investitionsstandorte in Euro-pa sein werden, liegt Deutschlandmit 56 Prozent der Stimmen weit vorFrankreich (25), Großbritannien (24)und Polen (22).

Diese Zahlen sind nicht vom Himmelgefallen, kommentiert Gerhardt. Sie sinddas Ergebnis von Stärken. Sie könnendazu beitragen, aus Risiken Chancen zumachen, ein Ziel, auf das hin in Deutsch-land leider zu wenig trainiert wird.

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist inaller Munde. Leider wird unter Nach-haltigkeit zumeist nur der Verzicht aufRaubbau in ökologischem Sinne ver-standen. Der Verzicht auf Wachstum ist eine der Predigten, die mit einer In brunst vertreten werden, als kämenseine Befürworter gerade von BergSinai. Liberale, so Gerhardt, sollten abereinen umfassenderen Begriff von Nach-haltigkeit in Qualität der Umwelt, imtechnologischen und sozialen Wissen,in öffentlicher Infrastruktur und Bil-dungschancen prägen. Wachstum, dasist nicht immer mehr, sondern immer besser. Wettbewerb darf deshalb nichtweiterhin ein kontaminiertes Wortsein. Wettbewerb ist ökonomischeGewaltenteilung und die Triebfeder fürInnovation. Deutschland braucht einebreit diversifizierte Innovationsland-schaft. Wettbewerb ist nicht nur einökonomischer Faktor, sondern auch ein echter Machtbegrenzungsfaktor.Deutschland hat in Industrie und Tech-nologie eine große Breite, einen intelli-genten Querschnitt von Unternehmenwie kein anderes Land, wie kein ande-rer Weltmarktführer. Der Staat kenntdie produktiven Ressourcen und ihreVer wendung nicht annähernd so gutwie Mittelständler auf täglicher Suchenach Innovation und durch eigene Haftung in sehr sorgfältiger Marktbe-obachtung.

Laut Gerhard müssen wir Unsicher-heiten ertragen können, wir braucheneinen eigenen Kopf als Navigator undnicht nur den Schwarm. Wir müssenden Verfüh rungen des Einfachen wider-stehen, wir brauchen ein Klima derErmutigung und des Selbstvertrauens.Das ist der Unterschied des politischenLiberalismus zu nahezu allen anderenPoli tikern.

Die weltweite Mobilität des Finanz-kapitals bringt nicht nur große Vortei-le, sondern auch große Risiken mit sich.Es führt nichts an einer stärkeren Regu-lierung der Finanzmärkte vorbei. EineErkenntnis, die den Liberalen schon deshalb nicht schwer fallen sollte, weilgerade die unter Geschichtsklitterungin täglichen Talkshow-Antikapitalismusdämonisierten Neoliberalen klare Spiel-regeln für die Marktwirtschaft ent-wickelt haben. Es geht schlicht und ein-fach um einen konsistenten Wettbe-werbsrahmen als Ausdruck fairer Spiel-regeln einer modernen Ordnungspoli-tik. Sie muss klären, welche Art vonGeschäften zugelassen werden, welcheunter strenge Regulierung kommenund welche ganz vom Markt ver-schwinden sollen.

Europa ist noch auf dem Weg. Es istnoch nicht da, wo es sein soll. Es brauchtgerade jetzt eine kritische Masse euro -päischer Loyalität. Handlungsfähigkeitist eine herausfordernde politische Aufgabe, der sich Deutschland nichtentziehen kann. Die Europäische Unionwird nicht erfolgreich sein können,wenn die politischen und gesellschaft-lichen Eliten ihrer Mitgliedsländer ihreureigenen Angelegenheiten nicht inOrdnung bringen, sondern notwendigeReformen weiter durch „Pumpkapita-lismus“ zu vermeiden trachten. Wirk-lichkeitsflucht ist kein Rettungsweg. Dasgilt auch für Deutschland, das Land Ludwig Erhards, in dem wirtschaftlicheZusammenhänge immer weniger be -griffen werden.

Menschen fordern immer die Wahr-heit ein. Sie bestrafen aber mit Wahl-entzug meistens die, die den Muthaben, die Wahrheit zu benennen undbelohnen die kognitiven Geizhälse undPopulisten.

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Dr. Torsten Teichert und Dr. Klaus Fischer

Marcus Vitt und Prof. Dr. Peer Witten

Zu wirtschaftlichem Erfolg gehörenInvestitionen und Risikobereitschaft.Solange der Staat für Nichtarbeit mehrbezahlt als für geleistete Arbeit, wirdniemand arbeiten. Es gibt aber keinenStaat, der Produkte retten kann, die nie-mand mehr kaufen will. Der Markt istin diesem Sinne ein Wahrheitsmecha-nismus. Konsummöglichkeiten mögenviele, Globalisierung eher nicht.

Die Welt ist nicht einfach, und siewar es auch noch nie. Liberale solltensich nicht dafür entschuldigen, dass siekeine Patentrezepte anbieten. „Anpas-sung an den Wandel ist nie einfach“,schrieben schon Schröder und Blair vormehr als einem Jahrzehnt dazu ineinem gemeinsamen Papier.

Wenn eine Gesellschaft freiheitlichbleiben will, dann muss sie Unsicher-heiten ertragen können und Verfüh -rungen des Einfachen widerstehen. Siemuss ein Klima der Ermutigung, desSelbstvertrauens und der persönlichenVerantwortung prägen. Und so setztGerhardt seinen Schlussakzent: Wir halten an einem Dreiklang fest, der fürDeutschland so unendlich wichtig ist:Angebote für die Menschen, eigeneAutonomie-Ressourcen zu entwickeln,das ist Bildungspolitik. Angebote für dieMenschen, eine soziale Sicherheit zuschaffen, das ist Arbeit anstelle von Verteilung. Das ist unser marktwirt-schaftliches Konzept. Und als Drittes,einen Staat zu schaffen, der ein Rechts-staat ist, bei dem sich die Menschen aufJustiz, Verwaltung und Überprüfbarkeitvon Entscheidungen verlassen können.Daraus ergibt sich erst, was eine frei-heitliche Gesellschaft ist, eine Fähigkeit,auch in schwierigen Situationen zuRecht zu kommen. Dieser Dreiklang istbei keiner Partei so ausgeprägt wie beider FDP. EJH

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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 18. Februar

Privater Konsum – Motor der Wirtschaft in Deutschland

Als eine Art Rating-Agentur für jeden Deutschen kann die Schufa zuver-

lässig einschätzen, wie es um den privaten Konsum steht. Neben dem

Export ist er Motor der deutschen Wirtschaft. Auch für 2013 sind die Aus-

sichten gut, prognostizierte der Vorsitzende des Vorstandes der Schufa

Holding AG, Dr. Michael Freytag, beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK.

„Eine Bank ist eine Einrichtung, von derSie sich Geld leihen können – voraus-gesetzt, Sie können nachweisen, dassSie es nicht brauchen.“ Mit spitzer Federumschreibt der amerikanische Schrift-steller Mark Twain die für Kaufleute solebenswichtige Bonität: Die Fähigkeit,die Schulden zurückzahlen zu könnenund die Bereitschaft, diese zurückzah-len zu wollen.

Können und Wollen ist das, womitsich die Schufa beschäftigt. Die Ideestammt aus den 20er Jahren. Damalslieferte die Berliner Städtische Elektri-zitäts-Aktiengesellschaft zum Stromauch erste Kühlschränke und Kochplat-ten. Um eine Ratenzahlung zu ermög-lichen, war es notwendig, die Kredit-würdigkeit der Kunden einschätzen zukönnen. Der Stromlieferant erstellteeine Positivliste der regelmäßig zah-lenden Kunden. Die Idee bewährte sich.1927 wurde die Schufa gegründet.

Heute gehört die Schufa zu den zen-tralen Institutionen der Wirtschaft. 750Mitarbeiter kümmern sich um jährlichüber 100 Millionen Auskünfte an Unter-nehmen und über 1,5 Millionen Aus-künfte an Bürger. Damit hat die Schufaihr Ohr ganz nah am Wirtschaftsge-schehen: „Da bei uns die Kredite auf-laufen oder auch die Käufe auf Rech-nung, wissen wir genau, in welchemUmfang was wann wie oft gekauftwird. Und wir können sagen, gibt eseinen Nachfrageschub oder gibt es eineNachfrageminderung“, erklärt Freytag.

Die Schufa speichert Informationenüber das Zahlungsverhalten von mehrals 66 Millionen Deutschen. Dort, woKunden Waren erst nach ihrem Emp-fang bezahlen (neben der Ratenzah-lung gilt dies auch für den Kauf aufRechnung), gibt die Schufa diese Aus-künfte weiter. Anders als oft gedacht,handelt es sich zu 91 Prozent um posi-

tive Informationen. So sorgt die Schufafür die zügige Abwicklung von tausen-den von Online-Geschäften: „Wenn Sieim Internet mit einem Klick etwasbestellen, ist sehr oft die Bonitätsprü-fung automatisch damit verbunden.Wir geben grünes Licht für den Händ-ler, der Händler kann aussenden, derKunde hat seine Ware kurze Zeit späterzu Hause. Für den Verbraucher ist dasdie verbraucherfreundlichste Lösung.Er muss nicht zuerst bezahlen. Er kriegterst die Ware, kann dann prüfen unddann bezahlen. Und der Händler hat dieSicherheit, weil die Bonität, der guteName der Kunden, von uns widerge-spiegelt wird.“

Folgt man Freytag, befindet sich derWirtschaftsstandort Deutschland ineinem sehr guten Zustand. Jeden Tagwerden Waren im Wert von vier Milli-arden Euro gekauft. Ein großer Teil istkreditfinanziert. Viele Branchen könn-

18 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Dr. Michael FreytagSenator a.D.Vorsitzender des Vorstandes der Schufa Holding AG

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Page 19: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

19

ten ohne Kredite gar nicht überleben.Obwohl die Kredite in den letzten zehnJahren um 50 Prozent zugenommenhätten, sei die Rückzahlungsquote von 97,5 Prozent gleichgeblieben. Für Freytag ein Hinweis auf ein funktio-nierendes Risikomanagement: „Auchder normale Verbraucher ist in der Lage,sein Budget so einzurichten, dass er sei-ne Kredite zurückzahlt. Davon lebt dieWirtschaft. Wenn Sie sich allein beiAutomobilen vorstellen, man würdedieses Kreditsystem nicht haben – undim Moment werden 50 Prozent allerAutos mit Krediten finanziert – wür-de das zum Zusammenbruch von Her-stellern, Händlern, aber auch zu drasti-schen Einbrüchen der 19 Prozent Mehr-wertsteuer führen. Das heißt, alle pro-fitieren von einem solchen System.“

Auch 2013 rechnet die Schufa mitguten wirtschaftlichen Bedingungen inDeutschland. Automobil-, Möbel- undElektronikindustrie werden weiterhinzu den Hauptbranchen zählen. Hinzukomme der Handel im Internet, der inden nächsten Jahren zu einem ent-scheidenden Wandel im Einzelhandelführen werde. Bei den Internetbestel-lungen nimmt der Kauf auf Rechnungzu. Wichtigster Faktor sei die schnelle,unkomplizierte Abwicklung, wofür dieBonitätsprüfung und damit das Kern-geschäft der Schufa von großer Bedeu-tung ist.

Innovativ für neue TechnologienLösungen und Antworten zu haben, istfür die Schufa auch 85 Jahre nach ihrerGründung das Credo. Kochplatten undKühlschränke waren der Ausgangs-punkt. Für das Zeitalter des Internetshat das Unternehmen das IdentSafe-Verfahren entwickelt. Damit könnensich Privatpersonen vor dem Miss -brauch ihrer persönlichen Daten schüt-zen. Ausweis-, Konto- oder Kreditkar-tennummern werden weltweit 24Stun den daraufhin überprüft, ob sie inöffentlich zugänglichen Netzen auf-tauchen. Wird ein Missbrauch vermu-tet, schickt die Schufa einen Alarm aufdas Handy des Kunden. Bei einer mitExperten besetzten Hotline kann ererfahren, was zu tun ist. Zur Bonitätgehöre auch, dass man den Schutz seines guten Namens sicherstellenmüsse, so Freytag. CA

Der Schlüssel zum ICH

Die neuartige Vortragsform, die vonden drei Damen gewählt wird, geht vondem Prinzip aus, dass über Auge undOhr die Sinne geschärft und Informa-tionen somit auf multimodaler Ebenetransportiert werden. Irgendwann undirgendwie fühlt sich so jeder aus demZuschauerkreis angesprochen und ge -fesselt. Das Trio, bestehend aus Dr. Fiona Rohlffs (Violine/Vortrag), ValeriaStab (Piano/Schauspiel) und KatrinWerth (Schauspiel/Gesang), zeigt aufunkonventionelle Weise, dass Wissen-schaft durchaus unterhaltsam seinkann.

Bereichert durch Schauspielszenenund Filmbeiträge beleuchtet das Stücksystematisch die Stadien der Gehirn-entwicklung im Lebenszyklus einesMenschen anhand der Darstellung phy-siologischer und pathophysiologischerPhänomene.

Zentrales Element ist dabei diedemographisch an Relevanz zuneh-mende Alzheimer-Demenz. Das Kon-zept dieser unterhaltenden Präsenta -tion hat die Ärztin Dr. Fiona Rohlffs entwickelt, die zudem auf eine profun-de Ausbildung zur Violinistin zurück-blicken kann. Mit der preisgekröntenPianistin Valeria Stab gestaltet sie nichtnur Konzerte, sondern auch wissen-

eine wissenschaftlich-musikalische Reisedurch das menschliche Leben

DAS ENSEMBLE

Das Duo FiVa-Music besteht aus Fiona Rohlffs (Violine) und ValeriaStab (Klavier). Beide verbindet einelangjährige Zusammenarbeit.

Als Preisträger vieler renommier-ter Wettbewerbe führten Konzert -reisen u.a. nach China, Frankreich,Holland, Österreich und Lettland.

Mit der Schauspielerin KatrinWerth, die durch ihr darstellerischesKönnen die Vortragstätigkeit desEnsembles maßgeblich bereichert,hat sich eine intensive Zusammen-arbeit entwickelt.

PR-Bericht

schaftliche Konzertvorträge dieserart.Der Stoff wird durch Beiträge der aus-gebildeten MusiktheaterdarstellerinKatrin Werth (Schauspiel, Rezitationund Gesang) bereichert, die auf vielfäl-tige Weise an der kreativen Umsetzungdes Konzeptes mitwirkt.

U.a. tritt das Ensemble am 30.05.2013 im Bezirksamt Nord (Kümmel-straße) im Rahmen der bundesweitenKampagne „Konfetti im Kopf“ auf. Kontaktaufnahme und Buchung vonVorträgen und FiVa-Konzerten unterfiva-music@web.

Page 20: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

Neujahrsempfang

Welthafenstadt Hamburg – Wirtschaft, Finanzen und Politik

Wie der weltweite Handel sich entwickelt, ist für Hamburg als Welt -hafenstadt von besonderer Bedeutung. Deutschlandweit hängen über260.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von einem funktionierendenHafen ab. Dabei spielen auch die Rahmenbedingungen eine Rolle, dievon der Politik bestimmt werden. Zum traditionellen Neujahrsempfang,in diesem Jahr zum ersten Mal im Emporio Tower, begrüßte der Landes-vorsitzende Matthias Leutke rund 500 Unternehmer.

Dr. Holger Schmieding ist Optimist. DerChefvolkswirt der Berenberg Bankstimmt nicht in den Chor der Eurokri-tiker ein. Die Reformbemühungen derKrisenländer würden schon bald Früch-te tragen. Eine ökonomisch erstarkteEuro-Zone könne dann sogar an denUSA und Japan vorbeiziehen.

Bis dahin habe Europa allerdingsnoch einige Hausaufgaben zu erledi-gen. Schmieding forderte bessere Kon-trollinstanzen, um die Reformschrittein den Krisenländern beurteilen zu können. In keiner anderen Weltregionwerde derzeit so hart reformiert. DiesePolitik müsse konsequent zu Ende ge -führt werden. Der Euro wirke dabei als„Reform peitsche“: Weil den Ländern derAusweg der Abwertung versperrt sei,müssten sie sich schmerzhaften Refor-men unterziehen.

Der Begriff „Transferunion“ gehtSchmieding nicht über die Lippen. Wiein einem Nationalstaat brauchten dieSchwachen die Solidarität der Starken.Aber anders als in einem Nationalstaat

hätten die Schwachen keine Stimme beiden Wahlen, auf die es ankomme.Deutschland könne Spanien viel härte-re Bedingungen setzen als Bayern demSaarland. Ungleichgewichte würden inder Eurozone nicht durch massiveTrans ferzahlungen verdeckt. Sie müs-sten mit ernsthaften Reformen ange-gangen werden. Die Europäische Zen-tralbank lobte Schmieding als „unab-hängigste Zentralbank der Welt“. Sienehme der Politik nicht die Arbeit ab.

Die Rettung der Gemeinschafts-währung liege auch in Deutschlandsnationalem Interesse. Die Wirtschaftprofitiere von einer erstarkenden Pros-perität in den Krisenländern. Außerdemhabe die Einführung des Euro für einebisher einmalige Preisstabilität in Euro-pa gesorgt: „Die Inflation hatte die Bun-desbank nie so gut im Griff wie heutedie Europäische Zentralbank.“ In denvier Jahrzehnten, in der die Bundesbankdie Geldpolitik bestimmte, habe siedurchschnittlich bei 2,9 Prozent gelegen.Inzwischen betrage sie 1,5 Prozent.

Weniger optimistisch blickte derVorsitzende der CDU-Fraktion in derHamburgischen Bürgerschaft auf dasJahr 2013. Hamburg sei wirtschaftlichstark. Die von Bürgermeister Scholz ge -führte Regierung trage jedoch wenigerzu dieser Stärke bei als dass sie von ihrlebe. „Ausreichend ist nicht gut genug“,bilanzierte Dietrich Wersich MdHB dieersten zwei Jahre Amtszeit des Bürger-meisters. „Politik ist mehr als das bloßeVerwalten von Problemen. Ohne Ideendroht der Stillstand.“ Die Grundlagenfür das, was Hamburg in zehn Jah renstark mache, müssten jetzt gelegt werden.

Als wichtigste Themen für 2013nannte Wersich:■ Die Bedrohung des Hafens durch die Schifffahrtskrise und die vorerstgestoppte Elbvertiefung.■ Den sofortigen Ausstieg aus derSchuldenspirale, um einen ausgegli-chenen Haushalt bereits 2015 (also weitvor der 2020 vorgeschrieben Schulden-bremse) zu erreichen.■ Die Entwicklung eines neuen, trag-fähigen Geschäftsmodells für die HSHNordbank.■ Die weitere Bündelung der Ham-burger Förderlandschaft zu einem als„One-Stop-Shop“ ausgestalteten Mit-telstandsförderinstitut.■ Wissenschaftspolitik als Zukunfts-politik: Verlässliche Rahmenbedingun-gen für leistungsstarke, internationalbedeutende Hochschulen, die führendeKöpfe nach Hamburg holen.■ Die Entwicklung eines innovativenMobilitäts- und Infrastrukturkonzeptes.

Große Chancen sah Wersich in derInternationalen Bauausstellung (IBA)und der Internationalen Gartenaus-stellung (IGA), die in diesem Jahr inHamburg stattfinden. Die beidengroßen Ereignisse, die noch von deralten Regierung beschlossen wordenseien, würden wichtige Impulse setzen.

Bei der Bundestagswahl im Herbstgelte es zu entscheiden zwischen Sta-bilität oder Schuldenunion, zwischenwirtschaftlicher Prosperität oder neu-en Steuern, zwischen Energiewendegemeinsam mit der Industrie odereinem Herausdrängen der Energieun-ternehmen in Deutschland. Es gehe umMaß und Mitte oder Kräftemeierei. CA

20 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Dr. Holger Schmieding, Dietrich Wersich MdHB, Matthias Leutke

Page 21: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

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Albert Darboven und Prof. Dr. Jörg F. Debatin

Conrad Seiffert, Klaus-Peter Sieglochund Beatrice Seiffert

Traute Bär und Corinna von Geisau

Hans-Peter Brodersen und Ulrich Bendfeldt

Wolfgang Buss und Erhard Heine

Dr. Holger Schmieding und Joachim von Berenberg-Consbruch

Blick in den Saal Michael René Weber und Matthias Busold

Gerhard Fuchs, Staatsrat a.D. und Carsten Ovens Axel Kiel und Burkhard D. Sommer

Wir danken unseren Sponsoren:

HypoVereinsbank –Member of UniCredit

NORD EVENT GmbH

J.J. Darboven GmbH & Co. KG

Carl Konferenz- & EventtechnikGmbH & Co.

Page 22: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

Neues aus dem Landesverband

22 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

NeumitgliedernachmittagÜber 30 neue Mitglieder waren der Einladung des Landesverbandes zumNeumitgliedernachmittag in die Lan-desgeschäftsstelle in den Colonnadengefolgt. Neben dem Landesvorsitzen-den Matthias Leutke stellten sich auchdie Landesvorstandsmitglieder HaraldBoberg, Marcus Vitt und Tjark H. Woydtsowie der Vorsitzende des Jungen Wirt-schaftsrates Florian Eilken den neuenMitgliedern vor und beantwortetenihre Fragen.

Politik aktiv ge stalten sei das, wofürder Wirtschaftsrat stehe, machte derLandesvorsitzende in seiner Begrüßungdeutlich. Unter dem starken Dach des

J. Kubilay Falkenberg, Michael Raabe undNick Rosslau

Carsten Mattauschund Michael Esser

Traute Bär, Johann Heinrich-Riekers undMatthias C. Lischke

Wirtschaftsrates – dem Hüter der So -zialen Marktwirtschaft – sei jedes ein-zelne Mitglied mit seiner Expertise ge -fragt: In den Landesfachkommissionen,die Fachthemen mit Fachleuten bear-beiten und natürlich in vielen Hinter-grundgesprächen, die der Wirtschafts-rat mit den Entschei dungsträgern die-ser Stadt führt. Das Themenspektrumist breit: Mit seinen Fachkommissionenbietet der Landesverband Arbeitsgrup-pen zur Gesundheits- und Energie-wirtschaft, Luft- und Raumfahrt, Lo gis -tik und Infrastruktur, Informations-und Kommunikationstechnologie,Wachstum und Innova tion oder zu Vielfalt in Führung an. Neben dem fach-lichen Austausch spielt der Dialog mitder Politik eine große Rolle. Regelmäßig

sind Abgeordnete der Bürgerschaft zuGast bei den Sitzungen. Sie informierendie Kommissionsmitglieder über aktu-elle Gesetzesvorhaben und erhalten imGegenzug Informationen aus der Sichtder Unternehmer. Die neuen Mitgliederlud Leutke ein, sich über das reiche An -gebot von Vorträgen aktiv in die Sach-arbeit des Landesverbandes einzubrin-gen: „Wir Unternehmer wollen in Ham-burg etwas unternehmen im Sinne derSozialen Marktwirtschaft. Wir wollennicht nur zusehen, wir wollen handeln.Wir legen den Finger in die Wunde. Wirsprechen unbequeme Wahr heiten aus.Wir krempeln selbst die Ärmel hochund tragen unseren Teil dazu bei, dasssich in dieser Stadt, in die sem Land, wieder etwas bewegt!“ CA

Dr. Thomas Vollmoellerund Matthias Leutke

Tjark H. Woydt und Harald Boberg

Marcus Vitt undDr. Hartmut Knigge

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Mit dem Start des deutschen Rund-funks vor 85 Jahren begann in der Ham-burger Hammerbrookstraße 93 die Fer-tigung von Röhren für Rundfunkemp-fänger. In der Radioröhrenfabrik GmbH(RRF) gab es damals 63 Mitarbeiter/innen, die an die täglich 200 Röhren fer-tigten. 1927 wurde der Betrieb von derdeutschen Philips GmbH übernommenund nach der Röhrenmarke VALVObenannt. Größere Fabrikationsräumebezog man dann in der Neulokstedter-straße, der heutigen Stresemannallee,dem aktuellen Hauptsitz von NXP.

Nach dem zweiten Weltkrieg schaff-te man mit der Entwicklung besondersschneller und kostengünstiger Emp-fängerröhren bereits 1950 die 10-Milli-onste Röhre.

Technologiesprung erfolgreich gemeistert – Von der Röhre zum Transistor

Mit der Erfindung des Transistors inden USA begann in den 50er Jahren dasZeitalter der Elektronik. Bereits 1953begann eine kleine Gruppe von dreiMitarbeitern die Entwicklung vonHalbleiterbauelementen am damali-gen VALVO Standort. In kürzester Zeit,schon 1963, war VALVO zu einem derführenden Halbleiterhersteller gewor-

den. Um diesem großen Wandel in eineneue Technologie auch namentlichRechnung zu tragen, wurde die Radi-oröhrenfabrik in „Valvo Röhren- undHalbleiterwerke (RHW)“ umbenannt.

Der Übergang von Röhren- zurHalb leitertechnologie änderte die Auf-gabenstellungen an den Arbeitsplätzendeutlich. Der Grad der Automatisie -rung stieg. Die Produktionszahlen vonDioden und Transistoren wuchsen mitmodernen Produktionsverfahren in denkommenden Jahren gewaltig: 1989wurden in den RHW 2,8 MilliardenHalbleiterelemente produziert, heute –ca. 24 Jahre später – sind es jährlichetwa 70 Milliarden Kleinsignaldiodenund -transistoren!

Damit zählt die Waferfabrik inHamburg zu einer der Größten für diese Produkte weltweit. 1999 ver-schwanden die „Röhren“ endgültig ausdem Namen und das Unternehmenwurde um benannt in „Philips Semi-conductors Hamburg“.

Im Oktober 2006 folgte ein neuerAbschnitt in der Unternehmensge-schichte: Die Ausgliederung der Chip-Sparte aus dem Philips-Verbund undder Startpunkt als eigenständigesUnternehmen mit dem Namen „NXPSemiconductors“.

PR-Bericht

60 Jahre Halbleiter aus Hamburg-Lokstedt

NXP Semiconductors Germany heute

Für das Unternehmen arbeiten heuterund 2.000 Mitarbeiter am HauptsitzHamburg und an den Vertriebsstand -orten Dresden, München und Stuttgart.Mit Produktion, Forschungs- und Ent-wicklungsaktivitäten sowie weltweiterBusiness-Verantwortung für drei vonfünf Geschäftsbereichen (Standard Pro-ducts / Diskrete Halbleiter, Automotiveund Identification) von NXP Semicon-ductors nimmt die deutsche Gesell-schaft eine herausragende Rolle inner-halb des Konzerns ein.

Die Produkte, die in Hamburg ent-wickelt und produziert werden, sind imAlltag allgegenwärtig. Sie finden sichetwa in fast jedem Smartphone, Laptop,Automobil oder in elektronischen Aus-weisdokumenten wie dem Reisepassoder Bankkarten. NXP ist ein wichtigerArbeitgeber in Hamburg, der die Elek-tronik von heute und morgen gestaltetund neu entstehende Arbeitsplätzequalifiziert besetzen muss. NXP hältdaher engen Kontakt zu Schulen undUniversitäten und engagiert sich aktivin Sachen Nachwuchsförderung: ImRahmen der Initiative Naturwissen-schaft & Technik (NAT) wecken wirBegeisterung für Technik an Hambur-ger Schulen und als Hauptsponsor desProjekts „e-gnition Hamburg“ unter-stützt NXP Studierende der TU Ham-burg-Harburg bei der Entwicklungeines Rennwagens mit Elektroantrieb.

Details zu den drei GeschäftsbereichenStandard Products / GA Discretes, Auto-motive und Identification und der NXPSemiconductors Germany GmbH be -finden sich auf der Deutschland Web-site von NXP: www.nxp.com/countries/germany.html ■

Die NXP-Halbleiterprodukte werden in Hamburg entwickelt und produ-

ziert. Das weltweit agierende Unternehmen (Umsatz 4,36 Milliarden US$)

mit Standorten in mehr als 25 Ländern, ist einer der bedeutendsten Zu -

lieferer für die weltweite Elektronikindustrie. Mit einem Output von über

70 Milliarden Dioden und Transistoren ist man die Nummer 1 nicht nur in

Europa, sondern ebenfalls in China, Indien und den USA und deckt rund ein

Viertel des Weltmarktbedarfs. Aus Lokstedt steuert NXP das Kerngeschäft

der drei Bereiche: Standard Products, Automotive und Identification.

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Wirtschaftsrat vor Ort

24 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Wirtschaftsrat zum Heimspiel am Millerntor

Der gegenwärtige 12. Tabellenplatz (26 Punkte) des Zweitligisten St. Pauli bedeutet

keine Sicherheit des Klassenerhalts. Die kürzliche Trainingsreise der Sportverant-

wortlichen und des Kaders in die Türkei sollte das Ziel, ein gesichertes Mittelfeld,

garantieren. Die Profi-Fußballmannschaft des Kiez-Clubs stand bei unserem Besuch

im Mittelpunkt, doch St. Pauli, gegründet 1910, der Verein mit 18.300 Mitgliedern

und dem Angebot von 15 Sportarten, bietet als Großstadtclub weit mehr.

14. Februar 2013: Treffpunkt Millerntor im Clubheim; nicht im Anstoßkreis –sondern im neuen Vereinshaus. Genauum 17.30 Uhr war Anpfiff durch TjarkWoydt, Landesvorstand Wirtschaftsratund Pauli-Vize, der bei dieser Vorort-Veranstaltung den 100 Gästen vieleDetails erklärte und durch MichaelMeeske (GF), Rachid Azzouzi (Sportdi-rektor) und Michael Frontzeck (Trainer)tiefe Einblicke in das Profikicker-Ge -schäft vermittelte.

Woydt gab bei seiner Einführungeinen guten Überblick der Vereinszieleund verwies für seinen Finanzbereichauf eine respektable Bilanz von Ham-burgs zweitem Bundesligaverein. Seit

Tjark H. Woydt,Rachid Azzouzi und

Michael Frontzeck

Matthias Lischke,Michael Frontzeckund Marcus Weinberg MdB (v.l.)

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dem Wechsel (2011) in die 2. Bundesligaschreibt der Verein schwarze Zahlen.Mit über 30 Millionen Euro Jahres -umsatz ist er ein zuverläs si ger Steuer -zah-ler der Hansestadt. Der 51-Millio-nen-Stadion-Neubau ein schließ lich der Er neuerung des Trainingszentrums ander Kollaustraße, Beginn 2006, ist solide finanziert. Der Spiel betrieb warund ist zu keiner Zeit während der Bau-phase gestört. Der letzte Bauabschnittsoll 2015 mit der Nordtribüne plan-mäßig enden. „Der Verein investiertnicht in Beine, sondern in Sicherheitund Immobilie“, ergänzt Geschäftsfüh-rer Meeske.

In drei Gruppen erklärten die Guides Funktionen und Details des Neu baus und gewährten sogar einenBlick ins Heiligtum, die Mannschafts-räume. Beeindruckt vom Rundgang trafman sich im „Ballsaal“ bei Currywurstund Getränken. In der Fragestunde gabes Gelegenheit, etwas über Leihspieler,Fanrandale, Jugendnachwuchs von denExperten zu erfahren. Unter anderemauch, dass der Verein sich stark beisozialen Projekten engagiert. Zum Bei-spiel kommen jedes Jahr am 6. Dezem-ber Obdachlose aus der Nachbarschaftzum Nikolaus-Essen. Jeder der 1.000

bedürftigen Gäste geht mit einer war-men Suppe im Bauch und einer prallenTüte gesammelter Spenden. Bei solchenund ähnlichen Aktionen kann der Kiez-Verein mit gut 700 freiwilligen Helfernrechnen.

Das offizielle Stadionwasser heißt„Viva con Agua“ und wird vom ehema-ligen Pauli-Kicker, Benjamin Adrian,promotet. Ein Teil der Erlöse sowiegesammeltes Pfandgeld fließen inInstitutionen, die die Trinkwasserver-sorgung in Entwicklungsländern ver-bessern.

Der Arena-Neubau beendete zwardie alte Fußball-Romantik, doch vieleder historischen Bilder und Schilderdekorieren die neuen Räume, und die moderne Architektur bietet auch Vorteile. So wurde in der Kurve desStadion bereichs die Kita „Pestalozzi“eingerichtet. Die Kleinen können dortungestört Stadionluft schnuppern undauf den Freiflächen mit Sicht auf denFußballrasen toben. Sie sind weg vonder Straße und können eines Tages mitder Vereinsjugend, den Rabauken, fürden braun-weiß-roten Kiez-Club kicken.Wenn das keinen Nachwuchs „pro -duziert“?!

Infastruktur, so Vizepräsident TjarkWoydt, ist für den Stadtclub ein großesThema! Das 30.000-Plätze-Stadion, da -von 10.000 Stehplätze auf der Gegen-tribüne, ist durch seine zentrale Lageeinmalig. Der Auftritt des Vereins hatsich mit dem Umbau des Geländes kei-neswegs verändert. Man legt nach wievor großen Wert darauf, „etwas Eigeneszu haben und eine besondere Marke zuetablieren“. In naher Zukunft wird dasneue Trainingscenter in der LokstedterKollaustraße in Betrieb gehen. „Damitbieten wir unseren Mitgliedern einenVerein, der sich nicht nur sportlichanfühlt, sondern ihn auch lebt“, meintWoydt. Das bestätigte auch Vereins-mitglied Marcus Weinberg, der seit seinem sechsten Lebensjahr für Paulikickte, heute nimmt er mit seiner Dau-erkarte noch immer am Geschehen teil.

Am Ende dieser Begegnung siegteder Gastgeber. Dieser Sieg bringt zwarnicht die wichtigen Tabellenpunkte, dieaber wünschen ihm die dankbarenGäste des Wirtschaftrates.

EJH

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WRIMDIALOGDie Entzauberung von Olaf Scholz hatbegonnen. So sah es die wirtschafts-politische Sprecherin der CDU-Bür-gerschaftsfraktion Karin Prien MdHBbeim WIRTSCHAFTSRAT IM DIALOG.

Zum dritten Mal trafen sich Unterneh-merinnen und Unternehmer im HotelAtlantic, um mit einem Mitglied der Bür-gerschaft aktuelle politische Themen zudiskutieren. Wie können große Projektefinanziert und durchgesetzt werden? Welche Innovationen braucht Hamburg?

Brauchen wir ein neues Leitbild, oder soll das von Senator Peiner erarbeiteteLeitbild der wachsenden Stadt weiter ent-wickelt werden? Die Politik des SPD-Se -nats sei zu uninspiriert, kritisierte Prien.Wegweisende Entscheidungen für dieZukunft Hamburgs im nächsten Jahr-zehnt habe es in den vergangenen zweiJahren nicht gegeben. Selbst für die Hand-lungsfelder mit großem Problemdruck,wie den zunehmenden Individual- undWirtschaftsverkehr, habe der Senat keininnovatives Mobilitäts- und Infrastruk-turkonzept entwickelt. Stattdessen wür-den 260 Millionen Euro in ein wirkungs-loses Busbeschleunigungsprogramm ge -steckt, das keine geeignete Antwort aufden wachsenden Verkehr darstelle. Prienbegrüßte den vom Wirtschaftsrat initi-ierten Austausch mit den Mitgliedern.Unternehmerinnen und Unternehmerhätten so die Möglichkeit, ihre Expertiseeinzubringen. Von der Fahrrinnenanpas-sung der Elbe über die Wohnraumsitua-tion bis hin zum Tourismusstandort Ham-burg – für die Besucher war der lebhafteAustausch von Argumenten ein weiteresMal ein Gewinn. SEI/CA

Karin Prien MdHB

Michael MeeskeGeschäftsführer

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26 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Vor allem wegen der Datensicherheit,Unklarheiten bei der Software-Lizen-zierung und des Kontrollverlusteshaben Unternehmen auch berechtigterWeise Bedenken gegenüber einerunkontrollierten Zulassung von BYOD.Allein aufgrund des Umstandes, dassdas Gerät im Eigentum des Mitarbeiterssteht, ergeben sich – allerdings vertrag-lich abdingbare – Einschränkungen fürdie Einwirkungsmöglichkeiten des Un -ternehmens. Falls sich ein Unterneh-men dazu entschließt, BYOD zuzulassen,stellen sich darüber hinaus auch nochganz praktische Fragen, die einerKlärung bedürfen, zum Beispiel dieKostentragung.

Damit Unternehmen die Vorteilevon BYOD nutzen können und gleich-zeitig den rechtlichen Anforderungenan Datensicherheit und Kontrolle genü-ge getan ist, müssten die Unternehmen,

die BYOD zulassen wollen, mit der Mit-arbeitervertretung und gegebenenfallsmit jedem betroffenen Mitarbeiterselbst eine Vereinbarung über den Ein-satz der privaten Endgeräte für berufli-che Zwecke schließen, die dem Arbeit-geber die nötige Sicherheit verschafft.

Europäisches Cybercrime-ZentrumIm Januar hat das Abwehrzentrum fürCyberkriminalität der EU seine Arbeitaufgenommen. Das Zentrum soll gegenillegale Aktivitäten organisierter krimi-neller Vereinigungen vorgehen, darun-ter Online-Betrug mit gefälschten Kre-ditkarten und Bankkontendaten.

Die Dynamik in der IT und KDie IT-Industrie ist dynamischer gewor-den, und in den Mittelpunkt vieler Dis-kussionen drängt sich das Netzwerk.Was vor fünf Jahren noch ein relativlangweiliges Thema war und nur unterdem Verbindungsaspekt gesehen wur-de, wird derzeit als Hot-Topic behandelt.Warum dieser Wandel? Das Netzwerkgibt die Grundlage für etwas, was zwarnicht neu ist, aber endlich als Business-Tool akzeptiert wird: nämlich Collabo-ration – also Zusammenarbeit auf allenEbenen – ob Mitarbeiter untereinander,Kunden mit Firmen oder Privatperso-nen – all das wird nur ermöglicht durchein intelligentes Management derDaten – basierend auf einem intelli-genten Netzwerk.

Verglichen mit den letzten zehnoder 15 Jahren, durchläuft die IT-Infra-struktur gerade einen starken Wandel:Zum einen hat sich die IT als eigen-ständiges Geschäftssegment etabliert,zum anderen ist sie als Back-Office-Stiefkind zum Front-Office-Hero gewor-den. Die IT ist nicht mehr nur Hilfsmit-

Informations- und Telekommunikationstechnologie

Landesfachkommission

Ludolf Baron von LöwensternVorsitzender der Landesfach-

kommission ITK

BYOD – Bring yourown Device

Aus der Arbeit der Kommission ITKDie Erarbeitung der neuen Studie die-ser Kommission, die sechste, machtFortschritte und die Veröffentlichungist für das zweite Quartal geplant. Mitglieder dieser Kommission sind wei-terhin damit beschäftigt, die Beiträgefür die neue Studie zu erstellen.

In den vergangenen Sitzungen hatsich die Kommission mit den Themen„Virtuelle Teams und mobile Infra-strukturen – wie sich die Formen derZusammenarbeit verändern“ und„BYOD. Bring Your Own Device“ be -schäftigt. In den beiden kommendenSitzungen werden wir die Themen„Retail2020. Neue Retailtechniken fürdas digitale Zeitalter / wie neueLebensstile und Konsumkulturen dieMarken- und Einkaufswelt verändern“und „Social Media. Turning Buzz IntoGold“ behandeln.

„Bring Your Own Device“ (BYOD)ist momentan einer der Trends, diedie Unternehmens-IT bestimmen.Es geht um den Einsatz privater IT-Endgeräte der Mitarbeiter, zumBeispiel eines Smartphones odereines Tablet-PCs, im Unternehmenfür berufliche Zwecke. Nach einerStudie setzen bereits 67 Prozentder Angestellten in Deutschlandzumindest gelegentlich eigeneHandys und Computer für beruf -liche Aufgaben ein. Das bringtUnternehmen in ein Dilemma: AusGründen der Mitarbeiterzufrie-denheit möchten viele Unterneh-men BYOD zulassen. Oftmals sindprivate Geräte sogar aktueller alsdie Unternehmens-IT.

tel für die Geschäftsabläufe, sondernhat sich zum selbständigen Bereich ent-wickelt.

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Direkt vis-à-vis der Laeiszhalle – imattrak tiven Dreieck von Planten un Blo-men, Gänsemarkt und Poolquartier –steht Hamburgs modernster Klassiker,das Brahms Kontor. Mit der erstenStahlkonstruktion nach Vorbild ameri-kanischer Wolkenkratzer war es 1931höchstes Profangebäude Hamburgsund ist ein Symbol hanseatischer Kon-torhaustradition. Hinter der gradlini-gen Backstein Fassade offenbart sichein architektonisches Schmuckkäst-chen: Das Entree im schillernden ArtDéco mit leuchtenden Wandfliesen undgoldenen Ornamenten wirkt im Gegen-satz zur Fassade geradezu verspielt.

Hamburg-Debatte: Zwischen Klassik und Moderne

Das Brahms Kontor bringt Klassik undModerne auf faszinierende Weise inEinklang und ist damit ein idealer Ortfür Hamburgs vibrierende Wirtschafts-kommunikation. Auf einer Gesamt-fläche von 553 Quadratmetern bietetdie in 2012 eröffnete KonferenzetageUnternehmen, Institutionen und Ver-

bänden einen ebenso stilvollen wieungewöhnlichen Rahmen für Tagun-gen, Konferenzen und kulturelle Events.Dort wo Unternehmer, Start-Ups, Exper-ten und Medienleute ihre Perspektivenaustauschen, wo kaufmännische Tu -gen den auf politisches Handeln treffen,wird Geschichte gemacht. Wer denSpannungsbogen von traditionellenWerten und modernen Trends in Poli-tik und Gesellschaft ausloten und Ge -spräche auf hohem Expertenniveauführen will, findet in diesen einzig -artigen Räumen eine inspirierendeUmgebung.

Tagen im Denkmal: Gespräche vor historischer Kulisse

Historische Vertäfelungen und Eichen-parkett schaffen ein hanseatisch gedie-genes Ambiente für hochkarätige Gre-mien wie Aufsichtsrats- oder Fraktions -sitzungen. Die Inneneinrichtung über-zeugt durch die stimmige Farben- undFormensprache der 1920er Jahre. Es fin-den sich Sonderanfertigungen, wo durchsie sich von herkömmlichen Ta gungs -

PR-Bericht

Neuer Treffpunkt für Wirtschaft, Politik und KulturBei der großen Sturmflut im Februar 1962 war sie die Kommando zentrale

des Krisenstabs der Polizei. Von dort leitete Helmut Schmidt als Hambur -

ger Polizeisenator die Rettungsmaßnahmen. 50 Jahre später stehen die

denkmalgeschützten Räume als Konferenz-Etage offen für Wirtschaft,

Politik und Kultur.

Konferenz-Etage Brahms Kontor

Location: BRAHMS KONTORGröße: 553 m2, 10 VeranstaltungsräumeJohannes-Brahms-Platz 1, 20355 HamburgTel.: 040/63 60 74 70www.brahms-kontor.deE-Mail: [email protected]

Technische Ausstattung inklusive:Lautsprecher, Funkmikros, Beamer, Videokonferenz, Telefonkonferenz etc.Fullservice/Catering auf Wunsch

Ob Kunstsalon mit „Musik in den Häu sernder Stadt“, Harbour Front Litera tur festivalmit der Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2012 Ursula Krechel, Drehortfür den Hamburger Tatort oder die Holly -wood produktion eines Spionagethrillers –das BRAHMS KONTOR ist auch ein Ort der Kunst und historische Kulisse fürbesondere Inszenierungen.

Ein Ort der Kunst: Musik, Literatur, Film

orten abhebt: Individuelle Konferenz-und Loungemöbel, lederbespannteTische, maßgefertigte Designer-Leuch-ten und ein historischer Flügel treffenauf hochwertige Präsentationstechnik.An die denkmalgeschützten Räumeschließt sich eine moderne Konferenz-fläche an. Flexibel aufteilbar bietet sieausreichend Platz für kleinere Bespre-chungen, aber auch für Pressekonfe-renzen, Vorträge und Seminare. Derdezente und diskrete Rahmen ist opti-mal für besondere Geschäftsanlässe inprivater Atmosphäre und vertraulicheGespräche in kleinerer Runde.

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28 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

wanderungsland geworden zu sein, indem Zugewanderte in Deutschlandeine neue Heimat gefunden habenund daher spät begannen, eine aktiveIntegrationspolitik zu betreiben? Oderlag es an der Vermutung, dass derIslam nicht kompatibel mit der frei-heitlich-demokratischen Grundord-nung und dem ihr zugrundeliegenden,nichtpositivierten Wertesystem (aufdas einst der Staatsrechtler Ernst-Wolf-gang Böckenförde hinwies) sei? Jedochlenken solche Fragen, die sich mitSchuldthemen befassen, nur von Lö -sun gen ab. Nach Ansicht des Autors istdie Beschäftigung mit folgenden vierThemenfeldern ergiebiger:

1. Entdecken wir zunächst die unge-schliffenen Diamanten in unserenSchulen. In dem Buch „Dichter, Denker,Schulversager“ wird beschrieben, wieacht Lehrer aus einer der schlechtestenKlassen in Schweden mit hohemMigrationsanteil in nur einem Jahr dieBildungssieger des ganzen Landesgemacht haben.

2. Nutzen wir die Integrationserfah-rungen zum Beispiel aus den USA. Diebesten Integrationserfolge erzielt manim gemeinsamen (freiwilligen) Grund-wehrdienst, daher freut es mich sehr,dass bereits türkischstämmige Majo-re und sogar türkischstämmige Solda-tinnen in der Bundeswehr dienen.

3. Zeigen wir mutig, dass fachliche Leis tungen zu verdientem Wohlstandführen und dies die beste Form von„Integration“ ist. Dabei sollten wir –gerichtet an das linke Spektrum – auf-hören, die „Integration von Unterpri-vilegierten“ als Vehikel im politischenDiskurs zu verwenden. (Bereits in den60er Jahren gelang eine ähnliche Be -freiung von Leistungsträgern aus derlinken Ideologie, als die CDU großeWählerzustimmung in den Fachar -beiterkreisen gewann.) Anstelle von

Im Lichte betrachtet ist es paradox undsehr bedauerlich. Viele ursprünglichals „Gastarbeiter“ Zugewanderte ausislamischen Staaten oder deren Nach-kommen, darunter viele Türken, sinddem Grunde nach wertkonservativ. Ihrvornehmliches häufig jedoch nur pri-vates Ziel ist der Wunsch nach Förde-rung der Bildung der Kinder, Frieden inder Gesellschaft, Sicherheit im öffent-lichen Raum, Respekt vor und Toleranzvon Mitmenschen, vor allem Älteren,Ge rechtigkeit im Alltag, Verantwor-tung vor Gott und dem Gewissensowie die „Belohnung des tüchtigenMenschen“. Modern formuliert: Lei-stungsträger werden geschätzt undbewundert. Und es ist allgemeinbekannt, dass die erste Generation derZugewanderten, gewissermaßen Pio-niere, äußerst tüch tig, aufopferungs-voll und strebsam waren, ähnlich wiedie „Trümmerfrauen“ nach dem Krieg.

Das heutige öffentliche Bild in der Mehrheitsgesellschaft ist jedochanders. Nicht nur oben beschriebeneZugewanderte, auch deren als Akade-miker ausgebildete Kinder und sogarSelbständige, die programmatisch undmit ihrem Wertesystem eigentlichkon servativen oder liberalen Parteiennahestehen müssten, präferieren aufpolitischer Ebene das linke Lager, ob -wohl hier im politischen Kern Umver-teilung propagiert wird.

Nun könnte man fragen, wie es zudieser paradoxen Situation gekommenist. Vielleicht, weil die Bundesrepubliksehr spät realisierte, faktisch ein Ein-

Z W I S C H E N R U F

Leistungsträger sind Vorbilder im wertkonservativen MenschenbildTürkischstämmige Leistungsträ-ger können als Vorbilder im„Diversity Management“ dienenund zugleich helfen, eine Grund-lage des Geschäftsmodells „Madein Germany“, nämlich die Ausbil-dung qualifizierter Facharbeiter,für die Zukunft abzusichern.

Zwischenruf

J. Kubilay Falkenbergist als Rechtsanwalt in Hamburg niedergelassen. Er ist Sohn von 1968 nach Kiel eingewanderten türkischen Gastarbeitern. Er ist erreichbar unter:http://www.falkenberg.pro

Am 11.4. wird Ole von Beust zumThema „Deutschland und Türkei –Investitionen, Innovationen undDiversity Management“ vor Mit-gliedern und Gästen des Wirt-schaftsrates sprechen.

„Integration“ sollten wir ein „DiversityManagement“ betreiben, welches dasLeistungsprinzip und die Vermitt-lungsfähigkeit fördert, da diese Wertekonstitutiv in allen erfolgreichen Ein-wanderungsländern sind. Für eineGesellschaft der Leistungsbereitschaftspielen Religion oder Herkunftskulturder Leistungsträger keine Rolle.

4. Schließlich sollten wir einen derspannendsten gesellschaftlichen Pro-zesse in der Geschichte der Bundesre-publik Deutschland aktiv gestalten.Wie schaffen wir es angesichts deshohen Anteils von Kindern mit Migra-tionshintergrund, die unserem Ge -mein wesen zugrundeliegenden Wer-te und Philosophien zur Sicherung derZukunft der freiheitlich-demokrati-schen Grundordnung aber auch derdes Geschäftsmodells „Made in Ger-many“ zu vermitteln? Das Grundge-setz gebietet dies, nicht zuletzt ausGründen der Partizipation. Vielleichtist die Aufforderung des türkischenMinisterpräsidenten Recep TayyipErdogan „Hegel, Kant und Goethe“ zulesen, durchaus richtig (wobei derAutor bei Hegel gewisse Zweifel hat).

Vielleicht könnten wir uns gemeinsammit Hamburg diesen Themen in einemKonzept der „Wachsenden Stadt, Teil 2“an nehmen? Es würde sich lohnen.

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J O U R F I X E F Ü R M I T G L I E D E R

Dirk Naumann zu Grünberg und Dr.Philip Marx sind die neuen Leiter desJOUR FIXE. Naumann zu Grünberg istals Familienunternehmer und Rechts-anwalt in Hamburg tätig und Mitglieddes Landesvorstandes. Marx ist Leiterdes Inhaberbüros bei M.M.Warburg & CO und war bis Dezember 2012 Mit-glied im Vorstand des Jungen Wirt-schaftsrates.

In der jüngeren Vergangenheit wur-de diese Reihe vom ehemaligen Vor-standsmitglied Dr. Hanno Stöcker orga-nisiert.

Auf der monatlichen Abendveran-staltung begrüßt der Landesverbandjeweils einen Hamburger Unternehmerals Gastredner. Durch die wechselndeTischordnung beim Abendessen habendie Mitglieder außerdem Gelegenheitzum Netzwerken.

Als neue Leiter dieser Reihe strebenwir acht Veranstaltungen an. Wir wol-len mit Vertretern aus Wirtschaft, Kul-

tur und Politik ins Gespräch kommenund mit diesem breiten Mix an Themeneinen kleinen Tour d´Horizon des wirt-schaftlichen und öffentlichen Lebensunserer Stadt bieten. Von diesem Über -blick erhoffen wir uns auch, dass sichThemen herauskristallisieren, die unse-re Mitglieder besonders interessieren.Diese sollen Anstoß für die konkreteArbeit des Landesvorstandes sein: DieThemen sollen aufgegriffen werden,und der Landesverband soll sich dazuentsprechend positionieren. Mit denJOUR FIXE-Abenden wollen wir alsonicht nur interessante Unterhaltungenanstoßen, sondern auch verbands- undwirtschaftspolitische Anregungen ausder Mitgliedschaft für die Gremien desWirtschaftsrates erhalten.

Zum Auftakt spricht der Jungun-ternehmer Alexander Tebbe. Er stelltsein Unternehmen Auerbach Schiff-fahrt vor und wird mit uns Fragen rundum den Schifffahrtsstandort Hamburg

Der neue JOUR FIXE 2013diskutieren. Zußerdem wollen wirUnternehmen aus dem Groß- undAußenhandel, dem Einzelhandel, derFinanzindustrie und der Start up- bzw.Venture Capital Szene ein Forum bieten.Weitere Themenfelder folgen nach derSommerpause.

Der erste JOUR FIXE findet imRuderclub Favorite Hammonia an derAußenalster statt. Für die nächsten Veranstaltungen sind ähnlich anspre-chende Orte im Innenstadtbereich vor-gesehen.

Wir freuen uns über eine rege Teil-nahme und stehen Ihnen für Fragenund Hinweise gern zur Verfügung.

Vorgesehen sind folgende Termine:21. März, 18. April, 16. Mai, 20. Juni, 19. September, 17. Oktober, 21. November

Dirk Naumann zu Grünbergund Dr. Philip Marx

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Der zweisitzige Jaguar F-TYPE geht Mitte 2013 in drei Versionen (F-TYPE, F-TYPE S und F-TYPE V8 S) in den Verkauf.Dank einer komplett aus Aluminiumgefertigten Karosserie wiegt das miteinem hochwertigen Stoffverdeck aus-gestattete Modell in der Basisversionnur 1.597 Kilogramm; die Leichtbau -architektur sorgt zusammen mit Heck-antrieb und einer ausgeglichenenGewichtsverteilung für überragendenFahrspaß. Ein ausfahrbarer Heckspoilerund versenkte Türgriffe bestimmen einvon nur wenigen Linien geprägtes undsowohl puristisches wie verführerischesDesign.

Lob der Testfahrer

Christian Danner, Martin Brundle undJustin Bell haben auf der Rennstreckevon Snetterton und den umliegenden

F-Type: Sexy Sound undviel Dampf auf der KetteMarkteinführung ab Mai 2013

PR-Bericht

Landstraßen der Grafschaft Norfolkdem heißesten Jaguar seit dem legen-dären E-TYPE auf den Zahn ge fühlt:Justin Bell verteilte Lobeshymnen: „Sehrflink, sehr schnell und ein großartigerMotor. Beim Einlenken habe ich nichtdie kleinste Verzögerung festgestellt.Ich brauche nicht viel mehr als diesesAuto! Und ich liebe diesen Sound ...“ So auch Brundles Kommentar: „DasJaguar-Team hat hier eine phantasti-sche Arbeit abgeliefert. Der F-TYPE lenktsuper ein, federt klasse ab – dieses Autoist schlicht perfekt!", lobte derfrü here Jaguar Werks fahrer.„Beim Hoch-beschleuni-gen klingt dasrichtig sexy“, sagte Danner.

*Jaguar F-TYPE (innerorts 12,6 l/ außerorts 6,9 l/ kombiniert 9 l/100km; CO2-Emission 209 g/km)

**Jaguar F-TYPE V6 S (innerorts 12,8 l/ außerorts 7 l/ kombiniert 9,1 l/100/km; CO 2-Emission 213 g/km)

***Jaguar F-TYPE V8 S (innerorts 15,9 l/ außerorts 8,3 l/kombiniert 11,1 l/100km; CO 2-Emission 259 g/km)

Die Basisversion hat 250 kW (340 PS)*,der 279 kW (380 PS)** starke F-TYPE Sbeschleunigt in 4,9 Sekunden von 0 auf100 km/h und erreicht eine elektronischbegrenzte Spitze von 275 km/h. Der F-TYPE V8 S durchbricht mit 364 kW (495PS)*** die 100 km/h-Barriere nach nur4,3 Sekunden und erhält sogar bis Tempo 300 freien Auslauf. Zur Serien-ausstattung der S-Modelle zählen: ak -tive Auspuffanlage, adaptive und das stufenlos regelnde DämpfersystemAdaptive Dynamics sowie das JaguarIntelligent Stop/Start-System.

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ZERSTÖRUNG DER PACKUNGSGESTALTUNG Eine der zentralen Forderungen desrund siebzigseitigen Richtlinien-Ent-wurfs lautet, dass die Warnhinweiseauf Tabakprodukten künftig deutlichvergrößert und durch kombinierte Bild-und Textwarnungen ersetzt werden sollen. Für eine in Deutschland üblicheZigarettenpackung hieße das: 75 Pro-zent der Vorder- und Rückseite sowie 50Prozent der Seitenflächen wären Text-warnhinweisen und „Schockbildern“vorbehalten. Diese sollen zudem vomunteren an den oberen Packungsrandrücken. Abzüglich der Steuerbanderoleund anderer gesetzlich vorgeschriebe-ner Merkmale (EAN-Code usw.) bliebenden Herstellern dann nur noch rund 15Prozent der Verpackung zur Kommuni-kation mit dem Verbraucher. Lediglich15 Prozent, um sich über die Marken-darstellung gegenüber Wettbewer bernabzusetzen.

Auch die Verpackungsform vonZiga retten und Tabak soll umfassendstandardisiert werden. Die Herstellerdürften ihre Produkte demnach in Zu -kunft ausschließlich in quaderförmigenVerpackungen (Zigaretten) und Beuteln(Tabak) vermarkten. Zigarettenschach-teln müssten außerdem widerver-schließbar sein und über einen Klapp-deckel verfügen, der an der Rückseiteder Verpackung befestigt ist. Die Diffe-renzierung des Markenportfolios durchdie Form der Verpackung oder künftigeVerpackungsinnovationen wären da -mit ausgeschlossen. Viele heute regulärerhältliche Produkte, zum Beispiel Zip-Bags oder Tabakdosen, würden damitvom Markt verschwinden.

EIGENTUMS- UND MARKENRECHTE„Kommunikationsverbote sowie dasVerdrängen, Verbieten und Enteignenvon Marken‚ sind grundsätzlich keineInstrumente der Verbraucher- undGesundheitspolitik“, kritisiert Christi-an Köhler, Hauptgeschäftsführer desMarkenverbandes den Richtlinienent-wurf.

Gleiches gilt auch für eine weitereForderung, mit der Brüssel die Zügel beider Tabakregulierung deutlich anzie-hen will. Denn geht es nach dem Willender EU-Kommission, dürfen sich Ziga-retten in Zukunft weder äußerlich nochin Bezug auf darin enthaltene Zusatz-stoffe voneinander unterscheiden. Wasbleibt, wäre die Einheitszigarette miteinem standardisierten Durchmesservon wenigstens 7,5 Millimetern. Die Ver-wendung charakteristischer Geruchs-oder Geschmacksaromen soll ebensoverboten werden wie erklärende Pro-duktbezeichnungen wie „organisch“oder „frei von Zusätzen“. Kurzum: Ziga-retten müssten künftig gleich ausse-hen, riechen und schmecken. Seit Jahr-zehnten etablierte Produktvariantenwie die Menthol- oder Slim-Zigarettewürden aus den Regalen verschwinden,wenn diese Pläne Wirklichkeit werdensollten.

ENTMACHTUNG VON EU-PARLAMENTUND MITGLIEDSTAATENDie im Richtlinienentwurf vielfach vor-gesehene Ermächtigung zum Erlass„Delegierter Rechtsakte“ durch dieEuropäische Kommission hätte schwer-wiegende Folgen. Eine Umsetzung derVorschläge führte für die betroffenenUnternehmen – auch angesichts der

EU-Richtlinie

Monatelang wurde spekuliert, jetzt ist es amtlich: Nach dem Willen derEuropäischen Kommission soll die Europäische Tabakbranche neuen Vor-schriften bislang nicht gekannten Ausmaßes unterworfen werden. Dassieht der Kommissionsvorschlag zur Überarbeitung der EuropäischenTabakproduktrichtlinie (EUTPD) vor, der am 19. Dezember 2012 in Brüsselvorgestellt wurde. Was die Europäischen Gesundheits- und Verbraucher-schützer darin fordern, ist nicht nur innerhalb der Tabakbranche für vieleunerhört. Auf dem Spiel stehen die Produktvielfalt, freier Wettbewerb,Arbeitsplätze und die Freiheit mündiger Konsumenten. Doch was genausoll sich eigentlich ändern?

Frontalangriff aus Brüssel da rin enthaltenen unbestimmtenRechts begriffe – zu erheblicher Rechts-unsicherheit, da das Regulierungs -niveau für Tabakprodukte überhauptnicht vorhersehbar wäre. Den in derBranche tätigen Unternehmen würdedadurch die Grundlage für die mittel-und langfristige Geschäftsplanung ent-zogen.

Neben ökonomischen Bedenkenbestehen außerdem ernsthafte Zweifelan der Rechtmäßigkeit einer Regelungwesentlicher Bestimmungen durch„Delegierte Rechtsakte“. In der vorlie-genden Fassung des Richtlinienent-wurfs wären davon unter anderem diefolgenden Bereiche betroffen:

■ Die Anpassung der TNCO-Höchst-werte der Zigarette ■ Die Festlegung und Anpassung vonHöchstwerten für andere Emissionen■ Der Erlass neuer Bestimmungen zuVerpackungsform und -größe■ Die Anpassung der Bestimmungenfür Platzierung, Format, Layout, Gestal-tung und Proportionen der kombinier-ten Warnhinweise

Die Einflussmöglichkeiten der demo-kratisch legitimierten EU-Parlamenta-rier sowie der Mitgliedstaaten wärendabei auf ein bloßes Vetorecht be -schränkt. In Anbetracht der vorgesehe-nen Quoren und Fristen dürften die fürdie Ausübung des Vetorechts erforder-lichen formalen Anforderungen in derpolitischen Praxis kaum zu erreichensein. Daher müssen Inhalt, Ausmaß undZweck der jeweils erteilten Ermächti-gungen zum Erlass „Delegierter Recht-sakte“ in der Tabakproduktrichtlinieeng begrenzt werden.

Wie die Tabakproduktrichtlinie amEnde ausgestaltet wird, werden diekommenden Monate zeigen. Nach derVorstellung des Richtlinien-Entwurfsbeginnen nun die Beratungen imEuropäischen Parlament. Parallel erhal-ten die Regierungen der EU-Mitglieds-staaten im Rat der Europäischen UnionGelegenheit, darüber zu beraten. AmEnde müssen sich Parlament und Ratauf einen gemeinsamen Text verstän-digen. Nach Einschätzung von Expertenkönnte dies im Frühjahr 2014 der Fallsein. Dann könnten die neuen Regeln2015 oder 2016 in Deutschland rechts-kräftig werden.

30 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

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KRITIK AUS DER WIRTSCHAFT„Es ist erschreckend, wie die EU-Kom-mission durch staatlich verordneteGleichschaltung Eigentum an Markenzerstört, Wettbewerb verzerrt und Ver-braucher entmündigen möchte. Wirerleben zur Zeit das offene Einge-ständnis, dass die EU-Kommission diefreie Meinung und Entscheidung ihrerBürger nicht respektieren möchte, son-dern für die Bürger entscheiden will,was das Beste für sie ist“, so ChristianKöhler, Hauptgeschäftsführer des Mar-kenverbandes. Er fährt fort: „ Wenn diesdas neue verbraucherpolitische Leitbildder EU-Kommission widerspiegelt, istes ein erschreckendes Signal für alleBürger und Unternehmen in Europa.Jetzt ist es endgültig an der Zeit, dassdie deutsche Politik sich diesem Wegentgegenstellt, um die Freiheit der Bür-ger zu bewahren.“

„Gerade unter den für die Euro-Zone schwierigen ökonomischen Bedin-gungen gilt es, politisch mit Bedacht zuregulieren. Eine offen geführte Diskus-sion über sinnvolle Maßnahmen, mitdenen der Jugend- und Nichtraucher-schutz EU-weit harmonisiert werdenkann, wäre weit effektiver, als die ein-seitige Beschneidung der Rechte vonKonsumenten und Unternehmen. Auchdeshalb, weil negative Folgen wie derAnstieg von Zigarettenschmuggel undder Ausfall von Steuergeldern massivwären“, kommentiert der Bundesver-band des Tabakwareneinzelhandelsden Richtlinienentwurf. Allein bei denrund 7.500 Fachhändlern in Deutsch-land stehen demnach bis zu 25.000Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Viele Experten sehen mit Sorge, wieauch andere Konsumgüterbranchenimmer stärker reguliert werden. Frank-reich erhebt eine „Cola-Steuer“, Däne-mark experimentiert mit Sondersteuerauf fetthaltige Lebensmittel. Alkohol,Limonade, Süßigkeiten oder Fastfoodstehen bereits heute unter er heblichempolitischem Druck. Für andere Branchensieht der Zentralverband der deutschenWerbewirtschaft schwarz:„Die Alkohol-branche und die Lebensmittelbrancheverfolgen ganz genau, ob dieser Maß-nahmenkatalog durchgesetzt wird. Siehaben die Be fürch tung, dass sie alsNächstes dran sind“.

Daniele Nati

Wenn die Hansestadt zum HAFENGE-BURTSTAG HAMBURG einlädt, kommendie Stars der Weltmeere. MajestätischeWindjammer geben sich vom 9. bis 12.Mai an der Elbe ebenso die Ehre wieimposante Kreuzfahrtschiffe. Dabeiwird das größte Hafenfest der Welt in diesem Jahr wegen des FeiertagsChristi Himmelfahrt vier Tage lang ge -feiert. An allen Tagen bietet die Ku lissedes Hamburger Hafens ein attraktivesund abwechslungsreiches Programmfür die ganze Familie.

Zu den Höhepunkten zählen diegroße Einlaufparade am Donnerstag(16.00 Uhr) und die große Auslaufpa-rade am Sonntag mit jeweils mehr als300 Schiffen und Wasserfahrzeugenaus aller Welt. Beim einzigartigenSchlepperballett werden am Samstag,11. Mai (16 Uhr) 5.000 PS starke Hafen-schlepper zu musikalischer Unterma-lung auf der Elbe Pirouetten drehen,und das große AIDA Feuerwerk wird am

Samstag ab 22.30 Uhr den Himmel überdem Hafen in ein prächtiges Farben-meer verwandeln.

Segel setzenDie Windjammer stehen für Seefahrer-romantik und Fernweh und gehörenseit jeher zu den beliebtesten Attrak-tionen. In diesem Jahr haben sich beein-druckende Großsegler aus allen Welt-meeren angekündigt. Zum ersten Maldabei ist die Gorch Fock, das Patenschiffder Hansestadt. Auch die russische Vier-mastbark Kruzenshtern, die russischeMir, die polnische Dar Młodzieбy, dasSegel-Kreuzfahrtschiff Star Flyer unddie Dreimastbark Alexander von Hum-boldt II kommen. Die weiteste Anreisehat das Segelschulschiff Cisne Branco,dessen Heimathafen Rio de Janeiro inBra silien ist. Wie die meisten anderenschwimmenden Gäste laden auch dieGroß segler zu einem Besuch an Bordein. ■

Hansestadt feiert 824. Hafengeburtstag Hamburgvom 9. bis 12. Mai

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32 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Das Thema

Ganz im Sinne Richard von Weiz-säckers, liegt die Verantwortung fürden Erfolg der Sozialen Marktwirtschaftbei den handelnden Akteuren. Sie sindselbstverantwortlich für ihr individuel-les Handeln. Der Wille zur Maximierungdes persönlichen Gewinn- und Nut-zenstrebens im Rahmen des Leistungs-wettbewerbs ist nicht nur ein Privileg,sondern auch verantwortungsvolle Auf-gabe des einzelnen Bürgers. Dazu zähltauch die Verantwortung des lebens-langen Lernens, um durch die eigenekontinuierliche Weiterbildung selbsteinen Beitrag zur Reduzierung desFachkräftemangels zu leisten.

Verantwortungsbewusstes Unter-nehmertum wiederum erzeugt Ver-trauen, und dieses Vertrauen ist fürwirtschaftliches Handeln genauso ele-mentar wie bares Geld. Die Abwägungzwischen wirtschaftlicher Effizienz undsozialem Handeln stellt in Zeiten derGlobalisierung allerdings besondersjunge Unternehmer vor bislang unbe-kannte Herausforderungen. Dabei sindes die vielen Familienunternehmenhierzulande, die auch in Zeiten der Kri-se vorbildhaft auf die Grundwerte derSozialen Marktwirtschaft gesetzthaben. Durch angepasste Arbeitszeit-und Entlohnungsmodelle zum Erhaltinländischer Arbeitsplätze haben dieUnternehmer Verantwortungsbewus-stsein gezeigt. Dort, wo der Markt ver-sagte oder zu versagen drohte, unter-stütze der Staat durch temporäre sozia-le und arbeitsmarktpolitische Maß-nahmen. So konnten Massenarbeitslo-sigkeit und Armut in Deutschland ver-hindert werden.

Insbesondere die jungen Politiker inBund und Ländern tragen nun in Zei-ten des wirtschaftlichen Aufschwungsdie Verantwortung, auch unpopuläreEntscheidungen zu treffen und diesozialen und arbeitsmarktpolitischenMaßnahmen zurückzufahren. „Freiheit

Wie sehr der Altbundespräsident mitdieser Aussage Recht behalten hat, zeigtdie vielfältige Diskussion wirtschafts-und gesellschaftspolitischer Fragestel-lungen in diesen Tagen, beispielsweisezur Quotenfrage, zum Thema Mindest-lohn oder auch zum wachsenden Fach-kräftemangel.

Die Soziale Marktwirtschaft bietetauf diese und weitere Fragen die pas-senden Antworten – wir müssen unsnur auf ihre Grundwerte besinnen. Frei-heit, Leistung und Verantwortung sinddie Grundprinzipien jenes ordnungs-politischen Modells, das unserem Landjahrzehntelang Wachstum und Wohl-stand beschert hat. Sie haben nicht nureine Renaissance verdient, wir müssensie sogar wieder stärker in den Fokusrücken, wenn wir unseren erarbeitetenWohlstand auf Dauer erhalten wollen.

Freiheit ist der zentrale Grundge-danke der Sozialen Marktwirtschaft.Dabei muss die Idee der „Freiheit vomStaat“ einen klaren Vorrang vor der„Freiheit durch den Staat“ haben, dennnur in einem freien System kann sichLeistung frei entfalten und Wohlstandentstehen, der benötigt wird, um diesozialen Leistungen des Staates über-haupt erbringen zu können. Schränktder Staat die individuelle Freiheit durchQuoten und andere regulierende Vor-gaben ein, sinkt auch die persönlicheLeistungsbereitschaft.

Eine Gesellschaft ist darauf ange-wiesen, dass ihre Mitglieder zu Leis -tungen für sich selbst und auch fürandere motiviert sind. Für ihre Leis -tungen werden sie deshalb durch dieAbnehmer der Leistung angemessenentschädigt. Die Höhe der Entschädi-gung bestimmen der Markt sowie dieTarifautonomie zwischen Arbeitgeberund Arbeitnehmer. Ein durch den Staatgesetzlich festgelegter Mindestlohnverzerrt die Prinzipien von Freiheit undLeistung und ist deshalb abzulehnen.

vom Staat“ muss wieder in den Mittel-punkt rücken, der Staat muss Unter-nehmern und Arbeitnehmern wiedervollständig die Eigenverantwortungzurückgeben.

Der Wirtschaftsrat stellt sich derHerausforderung und wirbt gerade beijungen Unternehmern und Politikernfür die Werte der Sozialen Marktwirt-schaft. Nach einigen wirtschaftlich tur-bulenten Jahren mit stärkerem sozial-staatlichem Engagement verdienen dieWerte der Sozialen Marktwirtschaft –Freiheit, Leistung und Verantwortung– eine Renaissance, damit wir auch inZukunft unseren Wohlstand erhaltenkönnen.

Dirk Naumann zu GrünbergMitglied des Hamburger

Landesvorstandes des Wirtschaftsrates

Sein besonderes Interesse gilt denFamilienunternehmen, der Unterneh-mensnachfolge sowie der unterneh-merischen Freiheit und Innovation. Erhat die gemeinnützige Stiftung JungeWirtschaft gegündet und ist unter-nehmrisch tätig in eigenen sowieererbten Unternehmen, darunter dasBeteiligungs- und Bergbauunterneh-men Gruenberg Mining + Industriesund die Grünberg’sche Forst- und Ver-mögensverwaltung. Von Beruf ist DirkNaumann zu Grünberg Rechtsanwaltin der Sozietät Naumann zu Grünberg& Partner, die sich auf Unternehmens -nachfolge, Stiftungen und Bildungkonzentriert.

eMail des Autors: [email protected]

Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker sagte auf einer Rede zum

Tag der deutschen Einheit, am 3. Oktober 1990: „Soziale Marktwirtschaft

vollzieht sich nicht in Gesetzesbüchern, sondern im Denken und Han-

deln der Menschen“.

Die Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft

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Berichte aus dem Jungen Wirtschaftsrat

J U N G E R W I R T S C H A F T S R A T

Landesvorstandswahl 2012im Übersee-ClubFreitag, 7. Dezember. Es ist 18.30 Uhr. Indiesen Minuten beginnt die diesjähri-ge Mitgliederversammlung des Ham-burger Jungen Wirtschaftsrates imÜbersee-Club. Ich trage immer nochJeans und Turnschuhe und stelle fest:ich komme auf jeden Fall zu spät.

Wir halten gerade noch einen Vor-trag über unsere Firma vor rund 40 jun-gen Menschen an der Bucerius LawSchool. Den Termin hatten wir bereitsvor Monaten be stä tigt, Dresscode warausdrücklich „casu al“. So jedoch wohlnicht in den altehrwürdigen Räumlich-keiten des Übersee-Clubs an der Bin-nenalster. Ich rufe Thomas Scheffel an,seit dem Jungen Wirtschaftstag unserstellvertretender Bundesvorsitzender.Er sagt, dass noch eine halbe StundeZeit sei.

Hauptpunkt der heutigen Tages-ordnung: die Wahl des neuen Landes-vorstandes. Und ich stehe schließlichauf der Kandidatenliste zur Wahl derBeisitzer. Also los. Gut, dass unser neu-es Büro an der Esplanade liegt, undsomit auf halber Strecke zwischenHamburgs renommiertester Juristen-schmiede und dem Übersee-Club. Es lie-gen stets ein blauer und ein schwarzerAnzug für mich bereit. Ich entscheidemich für den blauen, die Krawatte bin-de ich im Laufen, Punkt 19.00 Uhr plat-ze ich völlig außer Puste in den für unsweihnachtlich geschmückten Speise-saal des Übersee-Clubs. Und passen-derweise natürlich just in die Rede vonGünter Wienes, der gerade jeden derzur Wahl stehenden Kandidaten umeine persönliche Vorstellung bittet. Gut,dass er mir zwei Minuten zum Luftho-len ge währt.

Wer hat eigentlich Anteil daran,dass ich heute Abend hier bin? Die Fra-ge kann ich mir auch im Nachhineinnicht mehr so richtig beantworten.Genauso wenig kann ich mich daranerinnern, wer mich damals, vor mitt-lerweile fast 17 Jahren zur Jungen Uni-on mitnahm. Damals, als ich noch im

Emsland, in Haren an der Ems wohnte.Als das Wer als auch das Warum ziem-liche Nebensächlichkeiten waren. Manwar einfach Mitglied der Jungen Union– wie alle anderen in unserem kleinenOrt auch. Damals – als aus Freunden

politisch interessierte, politisch aktivejunge Menschen wurden.

17 Jahre später stelle ich mir schonab und zu die Frage nach dem Warum.Wenn ich mich aber am heutigenAbend der Mitgliederversammlung im

Florian Eilken, der alte und

neue Landes -vorsitzende

Herr Albrecht, warum sind Sie Mitgliedim Jungen Wirtschaftsrat geworden?Ehrenamtliche Arbeit ist für michselbstverständlich, und somit ist derJunge Wirtschaftsrat für mich die logi-sche Konsequenz aus meinem Inter-esse für Wirtschaft, Politik und Gesell-schaft und meinem Wunsch, eben diese Bereiche aktiv mit zu gestaltenund mich für die Gesellschaft zu enga -gieren.

Welche inhaltlichen Themen möchtenSie als Mitglied des Jungen Wirt-schaftsrates vorantreiben?Da ich selbst im Rohkaffeehandel tätigbin, sind für mich natürlich alleAußen handelsthemen besonders in -teressant. Aber auch die von uns im

FRAGEN AN EIN NEUES MITGLIED

Tim AlbrechtJ.J. DARBOVEN GmbH & Co. KGEinkauf Rohkaffee

letzten Jahr durchgeführte Veranstal-tungsreihe „Maritime Wirtschaft“passt da direkt rein. Zusehends rele-vant werden meines Erachtens dieBereiche „Digitale Wirtschaft“ und„Nachhaltigkeit“ im weitesten Sinne.Sich hiermit zu beschäftigen wäresicherlich attraktiv und zeitgemäß,auch wenn es sich bei letzterem The-ma um ein sehr schwammiges undschwer zu definierendes handelt. Aberauch an einer solchen Definition fürHamburg könnte man sich ja even -tuell ver suchen.

Wie bewerten Sie die Gemeinschaftder Mitglieder untereinander?Die Mitglieder des JWR bilden in mei-nen Augen eine gute Gemeinschaft.Durch die gute Durchmischung dereinzelnen Branchen stellt diese auchein recht repräsentatives Bild der jun-gen Hamburger Wirtschaft dar. Ichfühle mich persönlich im Kreise derMitglieder sehr wohl, unabhängigdavon, ob man sich nun zu einerinhaltsschweren oder einer lockerenNetworking-Veranstaltung trifft.

Die Fragen stellte Florian Eilken

Page 34: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

J U N G E R W I R T S C H A F T S R A T

34 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Berichte aus dem Jungen Wirtschaftsrat

Für Ihre Fragen und Anregungenhaben wir immer ein offenes Ohr.Sprechen Sie uns gerne auf denVeranstaltungen an oder schreibenSie uns eine E-Mail:[email protected]

K O N T A K T

Übersee-Club um sehe, aus welchen Per-sönlichkeiten der Junge Wirtschaftsratin Hamburg be steht, fällt mir die Ant-wort leicht. Über 30 junge, motivierte,gut ausgebildete und gut gelaunte Mit-glieder sind anwesend. Eine Runde, beider es Freude macht, dabei zu sein. EineRunde, bei der es sinnvoll ist, sich ein-zubringen. Eine Runde, die es einemeinfach macht, po litisches Interesse,

wirtschaftliche Be lange und persönli-ches Engagement zu verbinden.

Bei seiner Ansprache und Jahres-rückschau merkt man unserem Lan-desvorsitzenden Florian Eilken seineZufriedenheit über die vergangenen365 Tage an. Und vielleicht sogar einenge wissen – und soviel kann ich sagen– mehr als gerechtfertigten Stolz, denHamburger Landesverband des Jungen

Wirtschaftsrates zum Ende 2012 so er -folgreich und richtungsweisend aufge-stellt zu haben.

Ende der Vorstellungsrunde, Gün-ter Wienes ruft zur Abstimmung auf.Einstimmig wiedergewählt zum Lan-desvorsitzenden ist Florian Eilken underhält so das klare Mandat, den einge-schlagenen Weg auch im Jahr 2013 fort-zusetzen. Nach wie vor an seiner Seitestehen neben den bekannten Gesich-tern Thomas Scheffel und Tim Albrechtauch unser Landesvorsitzender der Jun-gen Union Hamburgs, Carsten Ovens.Die drei „Neuen“ im Landesvorstandsind Anja Halfkath, Jan Brorhilker undich. Im Anschluss an das Abend essengegen 22.00 Uhr auf unserer konstitu-ierenden Landesvorstandssitzung ha -ben wir einstimmig Hauke Harderszum Beauftragten des Landesvorstan-des gewählt. Somit sind wir komplett,und der offizielle Teil des Abends istvorüber.

Der ganz besondere Dank desAbends gilt den ausscheidenden Mit-gliedern aus dem Landesvorstand: Dr.Philipp Marx, Peer Ehnert, Cathrin Sikorund natürlich unserem ehemaligenBundesvorsitzenden Rene S. Spiegel-berger. Ganz persönlich freue ich mich,Ihnen nachfolgen zu dürfen und bingespannt, wie die Arbeit im neuen Jahrauch für mich aussieht.

Als ich mich für den heutigenAbend bei allen verabschiede, um ander Esplanade den blauen Anzug unddie Krawatte wieder ge gen Jeans undTurnschuhe zu tauschen, bin ich mirsicher, dass es auch den entgegenge-setzten Weg gibt: dass aus politischGleichgesinnten auch Freunde werdenkönnen. Alexander Tebbe

Ulf-Axel Herold,Burkhard D. Sommer

und Daniel Stricker(v.l.)

Bettina Nohe, Alexander Tebbe, Cathrin F. Sikor und Julia Bade (v.l.)

Christian Bosseund Tim Albrecht(v.l.)

Page 35: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

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Florian Eilken, Technology Product Leader bei Airbus Operations GmbH, istam 7. Dezember von den Mitgliederndes Jungen Wirtschaftsrates in Ham-burg in seinem Amt als Vorsitzenderdes Jungen Wirtschaftsrats in Hamburgbestätigt worden. Als weitere Mitglie-der des Landesvorstandes des JungenWirtschaftsrates in Hamburg wurdengewählt: Tim Albrecht, Rohkaffee-Einkäufer bei der J.J.Darboven GmbH &Co. KG, Jan Brorhilker, Manager, Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater bei

Ernst & Young GmbH, Anja Halfkath,Fachgebietsleiterin Business Develop-ment & Controlling beim Shared Ser -vice Center der Deutschen LufthansaAG, Carsten Ovens, Generalsekretär derStiftung Junge Wirtschaft, ThomasScheffel tätig bei tekitConsult BonnGmbH (TÜV Saarland Gruppe) undAlexander Tebbe, GeschäftsführenderGesellschafter der Auerbach SchifffahrtGmbH & Co. KG. „Der Junge Wirtschafts -rat steht aktiv mit eigener Stimme fürwirtschaftliche und gesellschaftlicheVerantwortung, zudem ist der JungeWirtschaftsrat die zentrale Plattformfür junge Unternehmer und Führungs-kräfte“, sagte Florian Eilken nach seiner

Wahl. In der ersten Vorstandssitzungwurde Tim Albrecht zum stellvertreten -den Landesvorsitzenden und HaukeHarders, Geschäftsführender Gesell-schafter der C.A.R.D2. UG (haftungsbe-schränkt), zum Beauftragten des Lan-desvorstands gewählt. Der Vorstand hatsich für das Jahr 2013 als Leitthema„Junge Mobilität und Nachhaltigkeit in Handel und Verkehr“ gesetzt. Hinterdieser Überschrift verbergen sich neueMobilitätskonzepte der jungen Ge ne -ration sowohl im innerstädtischen als

dem haben wir innerhalb des Vorstandseine Reorganisation durchgeführt, in -dem jeder Amtsträger verantwortlichfür ein bestimmtes Thema ist. Tim Albrecht wird das Thema Zusammen-arbeit mit den norddeutschen Nach-barverbänden des JWR begleiten undübernimmt die Verantwortung derKoordination/Planung für Veranstal-tungen mit Unterstützung durch Hau-ke Harders; Carsten Ovens ist verant-wortlich für unsere Pressearbeit, die wirverstärken möchten und müssen; AnjaHalfkath übernimmt die Koordinationder Texte für das Journal. Wir freuenuns auf Beiträge aus den eigenen Reihen; Jan Brorhilker zeigt sich ver-antwortlich für die Analyse der Mit-gliederstruktur und der Mitglieder -erhaltung und -gewinnung; Alexander Tebbe wird die Ausarbeitung von in -halt lichen Themen übernehmen. Wirmöchten hier stärker Position zei genund auch durchsetzten; Thomas Scheffel komplettiert den HamburgerLandesvorstand und ist als stellvertre-tender Bundesvorsitzender HamburgsSchnitt stelle nach Berlin / in den Bun-desverband; Florian Eilken ist verant-

Landesvorstand (von hinten links nach vorne): Carsten Ovens, Thomas Scheffel,Alexander Tebbe, Hauke Haders,Tim Albrecht, Florian Eilken, Jan Brorhilker (abwesend: Anja Halfkath)

Florian Eilken Tim Albrecht Jan Brorhilker Anja Halfkath

Neuer Landesvorstand Hamburg stellt sich vor

auch im Fernverkehr unter dem Ge -sichts punkt des ökonomischen undöko logischen Nutzens. Hieraus erfolgteine Überleitung zu ebendiesenSchwer punkten im stationären undelektronischen/mobilen Handel. Außer-

wortlich für die Leitung und Koordina-tion des Landesverbandes Hamburg.Wir freuen uns, mit Ihnen unser neuesLeitthema mit Leben zu füllen und sindimmer offen und dankbar für weitereAnregungen. Florian Eilken

Carsten Ovens Thomas Scheffel Alexander Tebbe Hauke Harders

Page 36: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

Neue Wirtschaftsrat Internetseite

36 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

mationen in Themenboxen gebündelt.Zur Verfügung stehen alle aktuellenVeranstaltungstermine aus dem Bundund dem jeweiligen Landesverband.Bereits erfolgte Anmeldungen jedesMitgliedes werden ebenso angezeigt,wie wissenswerte Materialien je nachindividuellen Interessenschwerpunk-ten und Landesverbandszugehörigkeit.Zudem besteht die Möglichkeit, dieseInhalte auf der Startseite individuellanzuordnen. So können die einzelnenThemenboxen über die Pfeile ver -kleinert oder mit Hilfe des Steuerkreu-

Wissenswerte Fakten – ein Plus für MitgliederBereits über die Portalseite wird der nurfür Mitglieder zugängliche Bereich her-vorgehoben. Nach dem Login werdenauf der persönlichen Startseite zu -nächst geschichtsträchtige Zitate vonLudwig Erhard, die auch heute nochGültigkeit beweisen, angeboten. InForm einer „Wussten Sie schon?“-Boxwird für aktuelle wirtschaftspolitischeThemen und Zusammenhänge sensi-bilisiert. Regelmäßig äußern sich zu -dem prominente Vertreter aus Politikund Wirtschaft zur Bedeutung derSozialen Marktwirtschaft.

Aktive Themenboxen – einfach und individuell anpassbarAuf einen Blick werden auf der persön-lichen Startseite alle relevanten Infor-

zes an andere Positionen verschoben werden.

Exklusive Materialien – die Fachgremien stellen sich vorEine Besonderheit stellen die unter„Meine Fachgremien“ direkt auf derStartseite der VIP-Lounge abgebildetenKommissionsmaterialien dar. Je nachZugehörigkeit zu einer der Bundesfach -kommissionen bzw. -arbeitsgruppenerhalten Mitglieder direkten Zugang zuHintergrundmaterialien. Auch Mitglie-der, die keinem Gremium angehören,können sich mit dem Engagement dereinzelnen Gremien vertraut machen.Die Landesfachkommissionen präsen-tieren hier ebenfalls ihre Arbeitser -gebnisse.

Aktuelle Veranstaltungen – über-sichtliches Angebot für Mitglieder!Die VIP-Lounge ermöglicht jedem Mit-glied einen Überblick zu den bundes-weiten und landesspezifischen Veran-staltungshöhepunkten mit detaillier-ten Informationen, wie die Suche überGoogle-Maps. Bereits erfolgte Anmel-dungen werden auch auf der Startsei-te in der Box „Meine Anmeldungen“immer aktuell angezeigt.

Einladung in dieVIP-Lounge des Wirtschaftsrates!Die VIP-Lounge ist der exklusive

Online-Mitgliederbereich des Wirt-

schaftsrates. Hier erwarten Sie

starke wirtschaftspolitische Inhal-

te und zahlreiche Mehrwerte – ein-

gebettet in modernes Design und

über eine intuitive Navigation

erreichbar.

Page 37: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

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Albert Darboven, Inhaber und Ge -schäftsführer des Hamburger Kaffee-unternehmens J. J. Darboven und Mit-glied des Landesvorstandes, zeichnetauch in diesem Jahr Unternehmerin-nen mit einer wegweisenden underfolgversprechenden Gründungsideeaus. Kriterien sind die Neuigkeit derGeschäftsidee, der bereits erzielte bzw.zu erwartende unternehmerischeErfolg, das persönliche Engagementder Gründerin und die Anzahl dergeschaffenen bzw. zu erwartenden

Interessante Mitgliederinforma -tionen – Dokumente aus Bund undLändern abrufenDer Wirtschaftsrat stellt seinen Mit-gliedern in der VIP-Lounge regelmäßigexklusive Informationen bereit. Hierzuzählen aktuelle Ergebnisse aus Mit-gliederumfragen und Themensamm-lungen zu wirtschaftspolitischen Hin-tergründen sowie aktive Kampagne-materialien.

Aktives Ehrenamt – sich als MitgliedeinbringenÜber den Navigationspunkt „Ehrenamt“gelangt man zur speziell für Funktions -träger bereitgestellten Ehrenamts -datenbank. Hier erhalten Präsidiums-und Bundesvorstandsmitglieder sowieLandesvorstände und Sektionssprecherdie Möglichkeit, Informationen zu Wirt-schaftsratsmitgliedern, Neueintritten,etc. einzusehen, die sie bei Ihrem Enga-gement für den Verband unterstützen.

Persönliches Profil – die eigenenDaten tagesaktuell steuernJedes Mitglied kann in seinem persön-lichen Profil individuelle Interessensge -biete angeben. Darüber hinaus werdenjedem Mitglied im Profil die wichtigs -ten beim Wirtschaftsrat hinterlegtenDaten angezeigt. Diese können über einKontaktformular unkompliziert ange-passt werden. Selbstverständlich wirdder Wirtschaftsrat auch dem Daten-schutz gerecht und ermöglicht den Mitgliedern, die Veröffentlichung derpersonenbezogenen Daten in Mitglie-der- und Teilnehmerverzeichnissen an -zupassen.

Alle Mitglieder sind herzlich einge-laden, die VIP-Lounge mit ihren zahl-reichen Mehrwerten für sich zu ent-decken. Die Angebote der Plattformwerden weiterhin zielgerichtet ausge-baut.

Haben Sie Fragen zum Login? Ihre Lan-desgeschäftsstelle steht Ihnen gerne fürAuskünfte zur Verfügung!

Christopher UibeleisenBeauftragter des Generalsekretärs

Hauptreferent Mitgliederbindung undKommunikation

Arbeitsplätze. „Die Verleihung desDarboven Idee-Förderpreises belegtjedes Mal, wie viele hochengagierteweibliche Gründerpersönlichkeiten esin Deutschland gibt. Diese Frauenmöchte ich unterstützen und ihnenMut machen auf dem Weg in dieSelbständigkeit“, sagt Darboven. Fürdas Jahr 2013 freuen sich Jury und Stif-tung auf Bewerbungen aus demsozialen Bereich sowie Gründerinnenmit einem Migrationshintergrund.Den Darboven Idee-Förderpreis gibtes seit 1997. Er wird alle zwei Jahre ver-geben. Teilnahmeberechtigt sind Exi-stenzgründerinnen und Jungunter-nehmerinnen, die nicht länger als dreiJahre selbständig sind. Bewerbungs-unterlagen gibt es im Internet unterwww.darboven.com. Die Preisverlei-hung findet im November statt.

CA

Darboven Idee-Förderpreis 2013

Albert Darboven

Die Tageszei-tung DIE WELT sucht Top-Ent-

scheider der deutschen Wirtschaft,um sie zu wirtschaftspolitischen undunternehmerischen Themen zu befra-gen. Als Dankeschön erhalten die Ent-scheider kostenfrei ein Abonnementder Tageszeitung DIE Welt von Mon-tag bis Freitag an eine Adresse ihrerWahl. Wer seine Einschätzungen zuPolitik und Wirtschaft der WELT mitteilen möchte, kann sich unter

www.WELT-Entscheiderpanel.de ein-fach anmelden. Ab dem nächstenMonatsersten kommt dann das Zei-tungsabo frei Haus. Der Aufwand istüberschaubar: Pro Monat lädt DIEWELT zu einer Befragung ein, die cir-ca 15 Minuten Zeit beansprucht. Wer-den Sie Mitglied im WELT-Entschei-derpanel und sagen Sie der WELT IhreMeinung!

Roland HeintzeGeschäftsführender Gesellschafter

Faktenkontor GmbH

Welt-Entscheider gesucht

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38 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2013

Neues aus dem Landesverband

IM ÜBRIGEN ...... wird unsere langjährige Referentin,Frau Dr. Christina Arndt, uns leider ver-lassen. Wir wünschen ihr alles Gute,Gesundheit und Erfolg.

... geht unsere beliebte Veranstal-tungsreihe „WR im Dialog“ in eine längere Pause. Im März, April und Maifällt der erste Montag im Monat in dieFerienzeit oder auf einen Feiertag. Der nächste „WR im Dialog“ findet am2. September statt. Dann treffen wir unswieder am ersten Montag im Monat inder Bar des Hotel Atlantic und disku-tieren in informeller Runde Themen, die uns bewegen. Mit von der Partiewerden wieder Bürgerschaftsabgeord-

nete und Mitglieder des Vorstandes desLandesverbandes Hamburg sein.

... bietet der Norddeutsche Wirtschafts -tag (NWT) am 25. und 26. April in Bremerhaven Ihnen die Möglichkeit, sich Ihren Kunden zu präsentieren undneue Kunden zu gewinnen. Rufen Sieuns an.

... können Sie Ihr Unternehmen eben-falls in der sechsten Studie der Landes-fachkommission ITK präsentieren, dieim zweiten Halbjahr erscheinen wird.Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf.

... wird unser Golfturnier um den ErnstWerdermann Wanderpokal in diesemJahr am Montag, den 3. Juni auf der

I N F O S A U S D E R L A N D E S G E S C H Ä F T S S T E L L E H A M B U R GAnlage des Hamburger Golf Club Fal-kenstein ausgetragen.

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN

Traute Bähr Geschäftsführerin / InhaberinBÄHR Finanzkonzepte

Robert Gärtner CEO / Vorsitzender des VorstandesINTERSCHALT Maritime Systems AG

Peter HertzogSenior Project ManagerMIKS Konzepte GmbH

Dr. Henrik KirchhoffRechtsanwaltGSK Stockmann + Kollegen

Ralph-J. Knoess GeschäftsführerUM&K GmbH

Erich Marquart

Markus NeumannSenior Client Service ManagerMIKS Konzepte GmbH

Dr. Uwe Nickel GeschäftsführerHaltermann Holding GmbH

Margret Seidel InhaberinSuccess Mediation

Cord SürieStellvertretender Leiter der Niederlassung HamburgSal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA

Jörg BoldtDirector Finance HR – IT & ProjectsDanfoss Silicon Power GmbH Flensburg

Jan-Christoph BorkensteinGeschäftsführerTHE BRAID UGKiel

Wasilij GeistGeschäftsführerEastfields e.V.Berlin

Dr. Martin GrundmannGeschäftsführerARGE Netz GmbH & Co. KGBreklum

Michael HeilVorstandttp AG – SteuerberatungsgesellschaftFlensburg

Martin Kunde GesellschafterPlansecur Management GmbH & Co. KGLübeck

Tobias LooseSenior Supply Chain ManagerLufthansa Technik AGHamburg

Alexander MöllerGeschäftsführerAutokraft GmbHKiel

Karl Graf zu ReventlouEastfields e.V.Berlin

Marcus RostGeschäftsführender GesellschafterMedienland GmbHStrande

Stefan RungeFirmenkundenbetreuung HolsteinUniCredit Bank AGLübeck

Conrad SeiffertLandesgeschäftsführer

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Nachlese„Das Ziel muss man früher

kennen als die Bahn.“

Jean Paul

Vorschau Landesverband Hamburg

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V E R A N S T A LT U N G S V O R S C H A U

VERANSTALTUNGEN27. März 2013 – Mitgliederversammlung

4. April 2013Giovanni di LorenzoChefredakteur Die Zeit

11. April 2013Ole von BeustBürgermeister a.D.

25. und 26. April 20134. Norddeutscher Wirtschaftstag (NWT) in Bremerhaven

24. Mai 2013Dr. Rüdiger GrubeVorsitzender des VorstandesDeutsche Bahn AG

POLITISCHES FRÜHSTÜCK19. März 2013Dr. jur. Nicholas Ziegert L.L.M. (New York University),Relationship Management „Junge Unternehmer“,M.M. Warburg & CO KGaA

9. April 2012Jochen HomannPräsidentBundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen

14. Mai 2013Dirk MüllerGeschäftsführerFinanzethos GmbH

13. Juni 2013Torsten HinrichsManaging Director, Head of Northern Europe andEmerging Markets, Standard & Poor’s Credit MarketServices Europe Limited

WR IM DIALOGDer nächste WR im Dialog findet am 2. September 2013 statt

BITTE VORMERKEN:25. und 26. April 20134. Norddeutscher Wirtschaftstagin Bremerhaven

3. Juni 2013Golfturnier

25. Juni 2013WirtschaftstagBerlin

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Änderungen vorbehalten

JOUR FIXE (nur für Mitglieder)

18. April, 16. Mai, 20. Juni 2013

WR VOR ORT17. April 2013Hans-Günter BörgmannGeschäftsführerIron Mountain Deutschland GmbH

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Mitten im historischen Nikolaiviertel,südlich von Jungfernstieg und Möncke-bergstraße, direkt hinter Rathaus, Han-delskammer und Börse, werden 100Millionen Euro in ein Wohn- und Ge -schäftshaus investiert, das drei zentra-le Aspekte des Lebens gekonnt mitein-ander vereint: Arbeiten, Wohnen undFreizeit.

Wo früher Mitarbeiter der Deut-schen Bank in einem 70er-Jahre-Ge -bäude ihre Büros hatten, baut dieFRANKONIA bis Mitte 2014 einen sie-bengeschossigen Neubau. In seinerhalb runden Formgebung passt er sichdem Lauf eines alten Alsterkanals an.

Mit den „Burstah OFFICES und LOFTS“werden knapp 15.000 qm Büroflächeund 1.500 qm Einzelhandels- und Ge -wer beflächen geschaffen. Es werdenmehr als 100 Tiefgaragenstellplätzeerstellt und 24 Loft Wohnungen ent-stehen im Business-Herzen der Hanse-stadt. Um den Standort herum er -gänzen historische Kontorhäuser einstilvolles Ambiente.

Das Wohnhaus haben die Hambur-ger MRLV Architekten Markovic RonaiVoss entworfen. Es ist eine zeitgemäßeInterpretation des fließenden Loftde -signs und hebt die liberale Lebens- undWohnform auf ein in Hamburg bishernicht gekanntes Niveau: Denn mit demHaus der MRLV Architekten entstehenerstmalig Wohnlofts als komfortablerNeubau in der Hansestadt. Der metro-politane, moderne Wohnungstyp passthervorragend zur urbanen Lage desObjektes. Es sind Wohnungen wie mansie auch in New York-Manhattan finden

PR-Berichte – Bauen in Hambrug

Ein Grundstück für eine neue Pro-jektentwicklung in der HamburgerInnenstadt zu erwerben, ist eineselten gewordene Gelegenheit. Sa -lopp gesagt, so rar wie ein kos ten -freier Parkplatz in dieser Lage. DieFRANKONIA hatte eine solcheChance und baut am Großen Bur-stah 18 bis 34 zwei miteinanderkorrespondierende Objekte.

Burstah LOFTS Neu in Hamburgs Altstadt:

könnte. Die künftigen Eigentümerhaben hier nahezu unendliche räum-liche Freiheit. Im Prinzip könnten siesogar ganz ohne Wände leben. Ledig-lich in der Wohnungsmitte befindetsich ein feststehender Kubus, in demsich ein Bad und ein Teil der Küche ver-stecken.

Die insgesamt 24 Loft-Wohnungenerstrecken sich über Wohnflächen von90 bis 190 Quadratmeter. Die innenar-chitektonische Gestaltung ist auf demneusten Stand bis ins Letzte durch -gestylt. Keine Frage, die Lofts stechenaus der Norm. Die Nachfrage ist ent-sprechend groß: Rund 50 Prozent derWohnungen sind seit Verkaufsstart imDezember 2012 sofort vergeben. Attrak-tive Wohnimmobilien im innerstädti-schen Nikolaiviertel haben absolutenSeltenheitswert in der boomenden Elb-metropole, wo der Trend genau, wie in anderen deutschen Großstädten„zurück in die City“, heißt. ■

Wohnen und Arbeiten in Hamburgs Altstadt, Großer Burstah

Es ist soweit: Die IBA Hamburg, ersteInternationale Bauausstellung in derGeschichte der Hansestadt, feiert 2013ihr Präsentationsjahr. Mit einem viel-fältigen Programm rund um ihre 60Projekte zeigt die IBA Hamburg, wie dernotwendige energetische, soziale undstädtebauliche Umbau der Stadt des 21. Jahrhunderts gelingen kann.

Von der Eröffnung Ende März biszum 3. November lädt die IBA Hamburgzu zahlreichen Veranstaltungen ein:Täg liche Touren- und Besichtigungs-programme, Ausstellungen sowie Fach-tagungen und Kongressen bieten dieChance, die IBA- Projekte und den sie-benjährigen IBA-Prozess persönlich zuentdecken. Wie kann man Wachstum

und Nachhaltigkeit verbinden? Wiekann die klimaverträgliche Zukunft vonMetropolen aussehen? Die Elbinseln als Modellfall klimaneutraler Stadtent-wicklung: Lokale Balance von Energie-verbrauch und regenerativer Ener -gieerzeugung als Ziel: Stadt im Klima-wandel!

Ein Reiseführer (8,95 Euro) zu denElbinseln und zu den Projekten der IBAHamburg stellt alle IBAProjekte vor, lie-fert Serviceinformationen und enthältTourenvorschläge, um die Elbinseln aufeigene Faust zu entdecken. Der IBAHamburg-Newsletter www.iba-ham-burg.de/newsletter informiert überalles Laufende und über aktuelle Ver-anstaltungen im Präsentationsjahr. ■

Wege zur Neuen Stadt Der dynamische und abstrahierte Mensch versinn-bildlicht das Konzept Sprung über die Elbe, das zumBeispiel mit Hamburgs Groß projekten, der Hambur-ger IBA und der internationalen gartenschau igsmehr Menschen in den Süden Hamburgs locken soll.

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Landesverband Schleswig-Holstein

Ausgabe März 2013 | Landesverband Schleswig-Holstein 41

er Ausgang der Niedersachsen-wahl zeigt eines ganz deutlich:

Deutschland steht im Hinblick auf dieBundestagswahl im September ein ech-ter Lagerwahlkampf bevor, dessen Aus-gang trotz der enormen Popularität derBundeskanzlerin noch offen ist. Jeden-falls hat in Niedersachsen ein aner-kannt erfolgreicher und beliebter Mini-sterpräsident gegen einen eher unbe-kannten Spitzenkandidaten der SPD dieRegierungsmehrheit eingebüßt. Dabeiist jetzt schon erkennbar, daß die SPDauf der Bundesebene die Erbschafts-steuer ändern und eine Vermögens-steuer einführen möchte, die als Sub-stanzsteuer zuvorderst den deutschenfamiliengeführten Mittelstand treffenwird. Dies kommt einer Enteignung vonmittelständischem Betriebsvermögengleich, das für Investitionen dringendgebraucht wird. Große Konzerne hin-gegen haben international hinreichen-de Möglichkeiten, nominellen steuerli-chen Belastungen auszuweichen.

In Schleswig-Holstein verdichten sichzudem die Signale, daß man die Schul-und Hochschulstruktur radikal ein -ebnen möchte. Neben einem Querver-setzungsverbot für die Gymnasien undeinem generellen Verbot von Klassen-wiederholungen für überforderteSchüler soll die schulartendifferenzier-te Lehrerausbildung aufgelöst werden.Zudem sollen Fachhochschulen Promo-tionsrechte wie Universitäten erhalten.Mit der Abschaffung lang bewährterDifferenzierungen in unserem Bil-dungssystem wütet eine ideologischeAxt an den Wurzeln unseres Wirt-schafts- und Wissenschaftsstandortes.Daß eine solche Bildungspolitik durchalle drei Regierungsfraktionen mitge-

tragen wird, zeigt deutlich, wie funda-mental unterschiedlich die Ziele derbeiden Lager in der Bildungspolitiktatsächlich auseinander liegen. Vor die-sem Hintergrund kann man es nurbegrüßen, wenn sich die Signale jetztverdichten, daß das Landesverfas-sungsgericht die Befreiung des Süd-schleswigschen Wählerverband von derFünf-Prozent-Klausel nur für eines derdrei zugestandenen Mandate aner-kennen kann. In jedem Fall muß es fürunseren Wirtschaftsstandort darumgehen, den bildungspolitischen Irrweghin zu einer Einheitsausbildung wiederzu beenden.

Neben der Bildungspolitik steht fürunseren Landesverband in den näch-sten Monaten die Energiewende imMittelpunkt. Die Vorschläge des Bun-desumweltministers um eine Begren-zung der zukünftigen Energiezusatz-kosten haben wichtige Impulse ge ge -ben. Nach der abgeschlossenen Be -standsaufnahme unserer Landesfach-kommission wird es jetzt darum gehen,Schleswig-Holstein als Wirtschafts- undals Energiestandort im Zuge der Ener-giewende wettbewerbsfähig zu halten.Hier gilt es, neben den InteressenSchleswig-Holsteins auch den deut-schen und den europäischen Rahmenzu beachten, wenn wir am Ende imErgebnis weltweit ein erfolg reiches Vorbild darstellen möchten.

Dr. Philipp Murmann

D

Schulpolitik in Schleswig-Holstein spaltet die GesellschaftDeutschland steht ein Lagerwahlkampf bevor

Dr. Philipp MurmannLandesvorsitzender Schleswig-Holstein

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Interview

42 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Wenn wir konsolidieren müssen undinvestieren wollen, brauchen wir Wachs-tum. Sendet die neue Landesregierungzur A 20 und dem Nord-Ostsee-Kanalschon richtige Signale?Die Landesregierung ist sich der Bedeu-tung der A 20 auch für die westlichenLandesteile bewußt. Sie wird daher dieerforderlichen Schritte ergreifen, die füreine nachhaltige Infrastrukturplanungin diesem Raum erforderlich sind. Hier-zu werden vom Land erhebliche Pla-nungsmittel bereitgestellt. Neben derFestlegung, die den Bau der A 20 in die-ser Legislaturperiode bis zu A 7 möglichmacht, werden die Planfeststellungs-verfahren im Zuge der A 20 bis über dieElbe mit Hochdruck zu Ende gebracht.Das heißt: Nach wie vor laufen die Pla-nungen für die gesamte A 20 in Schles-wig-Holstein – und das ist ein gutes Sig-nal und deutlich mehr, als unsere Vor-gänger geleistet haben.

Und der Kanal ist doch eine Bundes-wasserstraße für den internationalenVerkehr ...Unter den Vorgängerregierungen sindin sieben Jahren nicht einmal 20 Kilo-meter Autobahn gebaut worden. Wirwollen in fünf Jahren gut 30 Kilometerfertigstellen, also insgesamt ein sehrambitioniertes Vorhaben.

Beim dringend erforderlichen Aus-bau des Nord-Ostsee-Kanals unterstüt-zen wir die maritime Wirtschaft undsetzen uns gemeinsam gegenüber demBund für die dringend erforderlicheSanierung ein. Wir fordern daher vomBund ein milliardenschweres Sonder-programm zur Modernisierung. Überein Jahrzehnt lang müssen 120 Millio-nen Euro jährlich investiert werden, um

den Sanierungsstau von mehr als einerMilliarde Euro aufzulösen und aus demschon an ein Industriemuseum erin-nernden Kanal wieder eine funktionie-rende Infrastruktur zu machen. Mo -mentan stockt der Verkehr häufig. Dassummiert sich zu horrenden volkswirt-schaftlichen Schäden. Die Sanierungs-mittel sollen genutzt werden, um dieSchleusen zu modernisieren, in Bruns-büttel eine weitere zu bauen, den Kanalzu vertiefen und die Kanalstrecke zwi-schen Kiel und Rendsburg zu begradi-gen. Der Kanal ist keine regionale Ange-legenheit. Wenn er nicht modernisiertwird, schadet das dem HamburgerHafen und unter dem Strich ganzDeutschland. Denn auch Bayern hatetwas davon, daß Güter schnell undsicher durch den Nord-Ostsee-Kanaltransportiert werden können.

Als Land mit wachsender Windenergiesteigen auch die Potentiale von Strom-mengen, die über die Netze nicht abge-nommen werden können. Wie machenwir Schleswig-Holstein zum Leitmarktfür Stromspeichertechniken?Derzeit werden alle Speichermöglich-keiten in Schleswig-Holstein verfolgt.Bei nahezu allen Speicherformen be -steht ein erheblicher Forschungs- undEntwicklungsbedarf. Für Schleswig-Hol-stein sind bereits Projekte angemeldetworden. Auf der Insel Pellworm wird dieEnergieversorgung mit Hilfe von SmartGrid und Redox Flow-Speicher verfolgt.Das Projekt wird von der E.ON organi-siert. Das Unternehmen BeBa Energieverfolgt die Wind-Wasserstoffspei -cherung am Demonstrationsstandort in Hemmingstedt. Das UnternehmenHOLCIM und die E.ON AG verfolgen die

Nachnutzung der Kreidegruben inLägerdorf für ein Pumpspeicherwerk.Untersuchungen hierzu liegen bereitsvor. Festzustellen ist hierbei jedoch, daßdie ökonomischen Rahmenbedingun-gen für eine Projektierung derzeitungünstig sind. In Braderup wird durchdie ARGE Netz auch die Redox Flowgemeinsam mit der Fraunhofer Gesell-schaft verfolgt.

Lebenselexier für einen Standort ist eineeffektive Nachwuchsförderung. Die Bil-dungsministerin hat beim Unterrichts-ausfall ein aktuelles Defizit von über1.000 Lehrerstellen festgestellt. Wieschnell können wir die Lücke schließen?Wir geben den Schulen 300 Lehrerstel-len mit dem Haushalt 2013 zurück. Bis2020 belassen wir die Hälfte der demo-graphischen Rendite im System. Das isthaushaltspolitisch ein großer Kraftaktund ein klares Bekenntnis zum Schwer-punkt Bildung.

Die Anforderungen an unsere Lehr -kräfte werden in Zukunft weiter steigen.Um dem zu begegnen, brauchen wireher mehr als weniger Differenzierung

Dr. Bertram Zitscher, Landesgeschäftsführer desWirtschaftsrates Schleswig-Holstein, im Gespräch mit Torsten Albig, Minister-präsident des Landes Schleswig-Holstein, über dieZielsetzungen für das Land

Über zwanzig Führungskräfte aus der schleswig-holsteinischen Bildungs- und Unternehmens-landschaft haben in unserer letzten Sitzung am11. Februar 2013 ihre tiefe Besorgnis über die neueSchulpolitik der Landesregierung zum Ausdruckgebracht. Wer bislang vielleicht die Hoffnunghatte, daß mit der Umstellung von einem drei- auf ein zweigliedriges allgemeinbildendesSchulsystem die aufreibende Schulstrukturde-batte beendet werden kann und lagerübergrei-fend endlich die drängenden Probleme ange-packt werden können, sieht sich grob getäuscht.Im Gegenteil: Die neue Landesregierung holtgezielt aus, um die Gymnasien gleichzuschaltenund die Beruflichen Gymnasien zu schwächen.Folgende Maßnahmen sind dazu angekündigtworden:

Bildung und WirtschaftLandesfachkommission

Ulrich WiethaupKommissionsleiter

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bei der Lehrerausbildung. Gehen diederzeitigen Signale der Landesregie-rung hierzu nicht genau in die falsche Richtung?Wir setzen bei den allgemeinbildendenSchulen auf das Zweisäulenmodell vonGymnasien und Gemeinschaftsschulen.Zudem gibt es die beruflichen Schuleneinschließlich der Möglichkeit, dort dieallgemeine Hochschulreife zu erlangen.Wir wollen, daß die Lehrerausbildungder Entwicklung der Schullandschaftfolgt und setzen auf eine Sekundarleh-rerausbildung. Die Sekundarlehrkräftesollen sowohl an Gymnasien wie auchan Gemeinschaftsschulen eingesetztwerden.

Wir haben bei der Lehrerausbildung in Flensburg das Phänomen, daß prak-tisch jeder Studieneinschreiber am Endesein Examen erhält und als Lehrer vomLand übernommen wird. Was sind Ihre Vorstellungen einer vernünftigenEignungs- und Qualitätsauslese?Die fachliche Ausbildung des Sekundar -lehrers orientiert sich an dem hohenNiveau der ehemaligen gymnasialenLehrerbildung. Die Ausbildung enthältaber darüber hinaus mehr praktische

und didaktische Anteile, und zwar vonBeginn des Studiums an.

Wir wollen eine starke Lehreraus-bildung an beiden Universitäten in Kielund in Flensburg entwickeln. Das Thema Lehrerausbildung ist Teil desDialogprozesses der Landesregierung;dazu gehören Bildungs konferenzenund Arbeitskreise sowie direkte Ge -spräche mit den beteiligten Hochschu-len. Die Ergebnisse des „Bildungsdia-logs“ fließen in die zukünftige Lehrer-bildung ein.

Wenn man sich den vorliegenden Ent-wurf zum Tariftreue- und Vergabe -gesetz und die Ankündigung eines landeseigenen Klimagesetzes anschaut,wird einem angst und bange angesichtsder Bürokratie und Rechtsunsicherhei-ten. Werden das nur Papiertiger?Der Gesetzentwurf zum Tariftreuege-setz stammt aus dem Parlament. Daherist es nicht richtig, Details vor der aus-stehenden Auswertung der Anhörun-gen zu diskutieren. Ich halte aber Ände-rungen des Entwurfes für wahrschein-lich. Wir können und müssen es uns alsLand leisten, unsere Auftragnehmerund deren Mitarbeiter auf dem Bau

und anderswo anständig und fair zubezahlen. Deshalb bemühen wir uns,Dumpinglöhnen in Schleswig-Holsteinkünftig keinen Raum mehr zu geben.Auch das Thema Nachhaltigkeit ist inaller Munde. Wir wollen Taten folgenlassen und soziale und ökologische Kri-terien zu einem gewichtigen Maßstabbei Beschaffungen der öffentlichenHand machen. Nicht zuletzt sollte es fürjeden Rechtsstaat eine Selbstverständ-lichkeit sein, bei Anschaffungen nachMöglichkeit auszuschließen, daß Pro-dukte aus Kinder- oder Sklavenarbeitherrühren. Eckpunkte für ein Klima-schutzgesetz werden wir 2014 vorlegen.Wir haben weder Interesse an mehrBürokratie noch an Papiertigern undwerden zunächst die Klimaschutzge-setze anderer Bundesländer daraufauswerten, welche Regelungen sichdort bewähren.

Was erwarten Sie von unserem Verbandzur gemeinsamen Verwirklichung einesnachhaltigen Wachstumspfads?Die Landesregierung unterstützt dieschleswig-holsteinische Wirtschaft beider Entwicklung und dem Ausbau neu-er, umweltfreundlicher Technologienund Produktionsmethoden.

Wir haben dabei insbesondere auchdie industriellen Kerne des Landes starkim Blick – etwa in der maritimen Wirt-schaft, der chemischen Industrie, derLebensmittelindustrie, der Schienen-fahrzeugtechnik oder bei den erneuer-baren Energien.

Wir setzen dabei auf eine Wirt-schaftspolitik, die technologische, öko-logische und – das muß sich keines -falls ausschließen, sondern ergänzt sich– soziale Innovationen voranbringt. Da bei steht für uns in den nächstenJah ren der Ausbau der erneuerbaren Energien in einem besonderen Fokus.Konkret bedeutet das den Aufbau effi-zienter und intelligenter Stromnetze,die Vernetzung von Unternehmen inForschung und Produktion, die Schaf-fung günstiger Rahmenbedingungeninbesondere für mittelständische Un -ternehmen und für Arbeitnehmerin-nen und Arbeitnehmer. Wir freuen unsauf diesem Weg über jede kritischeBegleitung und Unterstützung. Das giltauch für den Wirtschaftsrat.

■ Die Schulartenempfehlung, die bisher Haupt -schulempfohlenen den Zugang zum Gymnasi-um verwehrt hat, wird aufgehoben.■ Klassenwiederholungen oder Querverset-zungen von leistungsschwachen Schülern sindzukünftig grundsätzlich verboten.■ Gemeinschaftsschulen erhalten schrittweiseOberstufen.■ Die gymnasiale Lehrerausbildung wird durcheine klassenstufenbezogene schulartübergrei-fend ersetzt.Damit werden die grundlegenden Unterschie-de zwischen den Gymnasien und den Gemein-schaftsschulen beseitigt. Während allerdings dieGründung von integrierten Gesamtschulen alsseinerzeit von gleicher Seite politisch gezielt privilegierter Schultyp immerhin über dreißigJahre zur Verdrängung der Hauptschulen inSchleswig-Holstein gebraucht hat, könnte derNiedergang der Gymnasien jetzt deutlich zügi-ger vonstatten gehen, denn diese haben imWettbewerb der Schularten zwei spürbare Nach-teile zu verkraften: ■ Gemeinschaftsschulen sind Wunschkind derneuen Landesregierung, was fortgesetzte Privi-legien bei Personal- und Ausstattungsentschei-

dungen auf Kosten der übrigen Schulen erwar-ten läßt. ■ Die meisten Gymnasien bieten den Schülernnur zwölf Jahre bis zum Abitur an und verlan-gen ihnen damit erkennbar größere Anstren-gungen ab, was bei der Schulwahl zu einemUmschwung zugunsten des 13-jährigen Ange-bots der Gemeinschaftsschulen führen könnte.Mit den Schülerzahlen erodieren schnell auchWirtschaftlichkeit, Finanzierungsgrundlage undschließlich das Image der Gymnasien.

Die systematische Aushöhlung der seitGenerationen bewährten Gymnasien und dieSchwächung der bei der Wirtschaft sehr ange-sehenen Beruflichen Gymnasien durch die Grün-dung von Oberstufen an Gemeinschaftsschulengefährden nach Auffassung der Kommissionnicht nur die Zukunft Schleswig-Holsteins alsrenommierten Wissenschaftsstandort, sonderntreffen die ansässigen Unternehmen, die exi-stentiell auf eine erfolgreiche Ausbildung desstudierfähigen Nachwuchses angewiesen sind.Hier würden mit hohem finanziellen und per-sonellen Aufwand Doppelstrukturen geschaffenstatt die bewährten qualitativ hochwertigen Bil-dungsangebote auszubauen.

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Abendgespräch des Jungen Wirtschaftsrates am 19.12.2012 im Astor Hotel Kiel

Pointierter Rückblick auf sieben Jahre Landesregierung

Weihnachtlich-besinnlich sollte die Stimmung sein – und sie war es auch.

Denn die europäische Finanzkrise, die Verschuldung der öffentlichen

Haushalte in Deutschland und die ungelösten finanziellen Fragen der

Energiewende lassen die jungen Unternehmer und Manager, die sich im

„Jungen Wirtschaftsrat“ engagiert haben, alles andere als kalt.

Fünf Tage vor Weihnachten trafen siesich im Kieler Hotel „Astor“ zu einernachdenklichen Diskussionsrunde mitPeter Harry Carstensen. Der CDU-Poli-tiker, der nach sieben Jahren als Mini-sterpräsident in Schleswig-Holsteinnicht zur Wiederwahl antrat, zog eineBilanz dieser Zeit und entwarf Per-spektiven für die Zukunft. Dabei ließ erkeinen Zweifel daran, daß Politiker keine Alleskönner sind. Die schwere

finanzielle und gesellschaftliche Krise,in der dieses Land steckt, sei, wennüberhaupt, nur über einen Zeitraumvon Jahrzehnten zu lösen.

Die – knapp – verlorene Landtags-wahl führte Carstensen auch auf dieEntschlossenheit der schwarzgelbenVorgängerregierung zurück, mit einemKraftakt in die Konsolidierung undanschließende Entschuldung des Lan-deshaushalt einzusteigen. Die Wähler

44 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

v.l. Benjamin Bhatti, Ex-MinisterpräsidentPeter Harry Carstensen, Dag Klevelandund Alexander Kropp (Landesvorsitzenderdes Jungen Wirtschaftsrates)

Schleswig-HolsteinsJunger Wirtschafts-

rat zu Gast im Astor Hotel in Kiel

„Häufig hilft in der Politik Adam Riese!“, so lautete die Botschaft von Peter Harry Carstensen Politiker an den Jungen Wirt-schaftsrat. So hätte sich eine vehementeBürgerinitiative zugunsten des Erhaltseiner Grundschule auf der Insel Sylt schnellerledigt, als klar wurde, daß die Schuledemographisch bedingt nur für eine Hand-voll von Kindern genutzt werden würde.Aufgabe des Jungen Wirtschaftsrates müs-

Empfehlung für den Jungen Wirtsc

Alt-Ministerpräsident zeigt den Chart seinererfolgreichen Haushaltskonsolidierungspolitik

Page 45: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

hätten diese Entscheidung nicht hono-riert und möglicherweise auch garnicht verstanden, ließ er durchblicken.Am Nachbarland Dänemark machte erdeutlich, was möglich ist: Angesichtsdes ausufernden Sozialstaats habe dasKönigreich 1993 die Notbremse gezogenund seitdem seine Staatsverschuldunggemessen am Bruttoinlandsprodukthalbiert. Schleswig-Holstein dagegenhabe sie verdreieinhalbfacht.

Der SPD/Grüne/SSW-Koalition krei-dete er an, auf den im übergeordnetenInteresse des Landes eingeschlagenenKurs nicht eingestiegen zu sein, son-

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dern aus Gründen eines – zweifelhaf-ten – Popularitätsgewinns wieder denWeg zurück in die Verschuldung ge -nommen zu haben. Sein gravierendstesBeispiel: Statt 450 Millionen Euro ankonjunkturbedingten Steuermehrein-nahmen zur Rückführung der Ver-schuldung zu verwenden, seien sie in700 neue Lehrerstellen „investiert“ wor-den – mit Folgewirkungen nicht nur füreinen Etat, sondern für die Haushaltevon Jahrzehnten – und das vor einemHintergrund, der Schleswig-Holsteinschon längst keinen Gestaltungsspiel-raum mehr läßt: Jährlich sieben Milli-arden Steuereinnahmen stehen 27 Mil-liarden Euro Schulden und eine Zinslastvon einer Milliarde Euro gegenüber.

Bei der Energiewende kritisierteCarstensen, daß sie bislang ausschließ-lich in Kilo-, Mega- und Gigawatt dis-kutiert werde. Niemand aber sprecheüber das Entscheidende: Kosten undPreise. Größtes Problem sei neben derungelösten Konkurrenz der Länder -egoismen die andauernde Diskongru-enz des unkoordinierten Zubaus vonWind-, Solar- und Biomasseanlagen beifehlenden Netzkapazitäten. Volkswirt-schaftliche Logik sei es – leider: Am Endezahlt der Verbraucher. Und über allemstehe unverändert ungeklärt die Fra-ge im Raum: Welche gesellschaftlichenGruppen sind wie lange noch wie hochbelastbar?

Gastgeber der Veranstaltung warder Alleinaktionär der nordic hotels AG mit Sitz in Kiel, der Norweger DagKleveland. Seit Sommer 2012 ist Carstensen Vorsitzender des Aufsichts-rates der mittelständischen Hotel-gruppe. Kleveland, der sein Wachstumohne Bankkredite finanziert hatte,ermunterte die Runde zu unternehme -rischem Engagement. Von der schles-wig-holsteinischen Landeshauptstadtaus hat die Unternehmsgruppe seitihrer Gründung 2002 einen einzigarti-gen Expansionskurs hingelegt. Zur Zeitzählt sie in Deutschland 21 Hotels in dermittleren Preisgruppe mit 2.200 Betten.Der Umsatz wird im laufenden Jahr 25Millionen Euro erreichen. Klevelandkündigte in Städten ab 100.000 Ein-wohnern für das nächste Jahr eineKapazitätserweiterung um 800 wei tereBetten an. WB

Vollblutunternehmer und Mehrheits aktionär der nordic hotels AG Dag Kleveland aus Norwegen: „Im Gegensatz zu den meisten fanden wir den deutschen Hotelmarkt interes-sant. Der Erfolg hat uns Recht gegeben.“

se es daher sein, Politik und Öffentlichkeitüber die Kosten und bürokratische Lastenaufzuklären, die mit der Umsetzung vonpolitischen Ideen zu verbinden sind. Hierkönne der Wirtschaftsrat als Netzwerk her-ausragender Kompetenzen einen wichti-gen Beitrag für eine vernünftige Politik imLand leisten. BZ

haftsrat vom Alt-Ministerpräsident

Rechenmeister Adam Ries (1492-1559) als Botschafter für die Rolle des Wirtschaftsrates

Page 46: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

J U N G E R W I R T S C H A F T S R A T

Der Spendenmarkt als Geschäftsidee

4,5 Milliarden Euro in Deutschland wür-den schätzungsweise im Jahr an ca.600.000 mildtätige Organisationengespendet, wobei je nach Organisationbis zu einem Drittel der Einnahmen fürVerwaltung und Vertrieb verwandtwerde.

Diese Vertriebswege in Deutschlandsind nach der Auffassung von MarcusRost, Geschäftsführender Gesellschaf-ter der Medienland GmbH, jedoch zu -nehmend nicht mehr zeitgemäß. Sosetzt ein Großteil der renommiertenOrganisationen traditionell auf Spen-denbriefe. In Deutschland würden jedesJahr etwa 180 Millionen Stück versandt.Dabei zeigt der Trend nicht nur in denU.S.A., sondern auch in Deutschland,daß der Online-Handel boomt und ins-

besondere jüngere Zielgruppen vonden klassischen Spendenaufrufen nichtmehr erreicht würden. Vor diesem Hin-tergrund und der Beobachtung, daß dieSpendenhäufigkeit bei sinkender Spen-denhöhe signifikant steige, sieht Rosteinen wachsenden Markt für eine elek-tronische Plattform, die unabhängigvon den Spendenorganisationen dieMöglichkeit eröffne, Kleinstspenden via

Jungunternehmer Marcus Roststellte sein Konzept vor

Veranstaltung des Jungen Wirtschaftsrates am 14.02.2013 im Hörn Campus Kiel

46 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Der Junge Wirtschaftsrat zu Gast bei Christian Wiegert (2.v.r.) im Hörn Campus

DATEN UND FAKTEN■ ca. 4,5 Mrd. Euro privates Spendenauf-

kommen pro Jahr■ 22 Mio. Spender■ 77 % des Spendenaufkommens generiert

die Altersgruppe der uber 50jährigen

WEGE DES FUNDRAISINGSWas hat den Anstoß zur Spende gegeben?

Smartphone zu einem ausgewähltenSpektrum von Spendenprojekten zutätigen. Die Plattform sei seit kurzemunter www.spendenland.de zu finden.

In der anschließenden Diskussionwurden eine Reihe von Anregungengegeben, die auf Auswahl der Spender -organisationen und -projekte, die Da -tensicherheit sowie die Erläuterungenzum Angebot gerichtet waren. Da dasbisher einmalige Angebot noch in derAuf bauphase steckt, wurden diesedank bar aufgenommen. Insgesamtzeig ten sich die Teilnehmer von derGeschäftsidee beeindruckt. Wir dankender großzügigen Kanzlei Wiegert &Partner für die gezeigte Gastfreund-schaft. BZ

Page 47: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

Wirtschaftsrat vor Ort – Sektion Stormarn besucht Biogasanlage

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Diese Botschaft vermittelte MartinBuchholz als Geschäftsführer der BBEBlumendorf Bio-Energie GmbH & Co.KG, deren Konzept jüngst von der Lan-desregierung als vorbildlich hervorge-hoben worden ist. Buchholz ist zudemVorstandsvorsitzender der GDGE Ge -nossenschaft Deutscher Grün-EnergieEr zeu ger eG. Diese Erzeugergenossen-schaft vermarktet den Strom von etwazweihundert Erzeugern direkt an derStrom börse. Die wirtschaftliche Grund-lage dafür liefert die EEG-Novelle 2012,die zusätzlich zum Referenzmarktwerteine Marktprämie für entgangene EEG-Erlöse und eine kleine Management-prämie anbietet, die für übernommeneRisiken entschädigen soll.

Buchholz machte deutlich, daß derbundesweite Aufbau eines virtuellenKraftwerks erhebliche Herausforderun-gen mit sich bringt, um termingerechtfür den Regelenergiemarkt erzeugen zukönnen. Kapazitäten für die Minuten-reserve müßten innerhalb von 15 Minu-ten zu- oder abgeschaltet werden kön-nen, was zwei bis dreimal im Monatnachgefragt werde, während die Sekun-därregelreserve im Fünfminutentaktverfügbar sein müsse und zwei- bis

dreimal am Tag angefordert werde. Umbeide Fähigkeiten sicherzustellen, muß-te als erstes die Fernsteuerbarkeit derAnlagen hergestellt und die Motoren-flexibilität und Speicherfähigkeit be -wertet werden.

Für die Zukunft, so Buchholz, solltendie Vorteile der Biogaserzeugung ge -zielt für die Energiewende nutzbar ge -macht werden. Dafür sei in Motoren-und Gasspeicherkapazität zu investie-ren. Das EEG 2012 sehe dazu eine Flexi-bilitätsprämie vor. Allerdings dürfe eineInvestition in Speicher- und Motoren-

kapazität nicht die laufende Genehmi-gung als EEG-Einspeiser verwirken. Diese Möglichkeit wurde kurz nach derVeranstaltung nach entsprechendenEmpfehlungen der EEG-Clearingstellevirulent. Ohne eine erfolgreiche Flexi-bilisierung der Biogasanlagen läuftnicht nur das Prämiemodell des EEG2012 leer, sondern die Energiewendekönnte dann auch nicht auf den erhoff-ten Beitrag an Regelenergie zugreifen,der mit dem Aufwuchs von Wind- undSolarstrom zunehmend wichtiger füreine sichere Stromversorgung wird. BZ

Nach zwei Klausurtagungen und zweiweiteren Sitzungen hat unsere Kom-mission ihre Bestandsaufnahme zuden Herausforderungen Schleswig-Holsteins im Zuge der Energiewendeabgeschlossen und wird sich im wei-teren schrittweise in die landes- undbundespolitische Meinungsbildungeinbringen. Klar ist jetzt schon, daß eseinschneidender Kurskorrekturen be -darf, damit aus der weltweiten Vor-reiterrolle auch ein erfolgreiches Vorbild wird. Die Kommission setztsich aus verschiedenen Marktsegmen -ten und Kompetenzen zusammenund hat sich neben dem Zieldreieckvon Versorgungssicherheit, Strom-preis und Klimaschutz auch mit den Entwicklungen auf dem Gas- und

EnergiewirtschaftLandesfachkommission

Wärme markt, mit den Perspektivenvon Speichertechniken und der Ener-gieeffizienz auseinandergesetzt. DieBestandsaufnahme ist in einem Ar -beitspapier zusammengefaßt wor-den, daß als Grundlage für die weite-re politische Arbeit dienen wird undfortgeschrieben werden kann. DasArbeitspapier ist für Mitglieder in derLandesgeschäftsstelle abrufbar.

Dr. Stefan LiebingKommissionsleiter

Perspektiven der Biogaserzeugung fürden Energiemix

Während sich die Zahl von Biogas-anlagen in Deutschland in den letz-ten zehn Jahren verdreifacht hat,hat sich die elektrisch installierteLeistung verzehnfacht. Dieser Boomgeht jetzt zu Ende und wird eineKonsolidierungsphase nach sich ziehen, in der unwirtschaftliche Be -triebe wieder aus dem Markt aus-scheiden und die verbleibendenihre Möglichkeiten für eine bedarfs-gerechte Erzeugung und Vermark-tung von Strom optimieren sollten.

Martin Buchholzerläutert als Vorstands-vorsitzender das Modell der GDGE eG

Die Sektion Stormarn besichtigt die Biogasanlage der Blumendorf Bio-Energie GmbH & Co. KG

Page 48: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

48 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Mittagsveranstaltung der Sektion Plön/Ostholstein am 21. November 2012 in Eutin

Fehmarnbeltquerung – zuschauen oder mitmachen?2015 wird der Bau des Tunnels unter dem Fehmarnbelt beginnen. Zuvor

müssen die beiden „Bauhäfen“, einer davon auf deutscher Seite nahe

der bisherigen Fährlinie, eingerichtet werden. Auch wenn für das Tun-

nelbauwerk bei der Realisierungsgesellschaft Femern A/S erst die so-

genannte Präqualifikationsphase läuft, dürfte die Ausschreibung für das

in vier Lose aufgeteilte 5,5-Milliarden-Euro-Projekt spätestens im kom-

menden Sommer fallen. Dann wäre aus Sicht der Wirtschaft der Weg frei.

Sechs deutsch-dänische Arbeitsge-meinschaften haben sich bereitszusammengefunden, um als Allround-Dienstleister für die späteren Baukon-sortien alle Aufgaben zu erledigen, die nicht zur Kernkompetenz für das

Bauprojekt selbst zählen: die Rundum-Betreuung von mehreren tausend Bau-arbeitern vom Wohnen über die Ver -pflegung bis zu Freizeiteinrichtungenund organisierten Wochenend- und Ur -laubs reisen an erster Stelle. In einer die-

ser Firmen, der Baltic Facility SolutionsGmbH & Co. KG, haben sich vier ost -holsteinische Unternehmer zusam-mengeschlossen: Thilo Gollan, GebhardGrebien, Joachim Grothe und LutzKleinfeldt.

Vor dem Wirtschaftsrat erläuterteBaltic-FS-Geschäftsführer Mirko Schön-feldt die Ziele. Er weiß, daß das Netz-werk, das sich mit 19 Partnern und10.000 Mitarbeitern schon komplettaufgestellt sieht, solange gewisser-maßen im Nebel stochern muß, bis mitdem Hauptauftragnehmer – er kannein deutscher, aber auch ein chinesi-scher Konzern sein – die konkretenLösungsmodelle besprochen werdenkönnen.

Er weiß aber auch, daß, wenn derStartschuß gefallen ist, für vorberei-tende Arbeiten keine Zeit mehr besteht.„Bei der Fehmarnbelt-Querung gibt esfür die regionale Wirtschaft zwei Mög-lichkeiten“, begründet Schönfeldt denSchritt: „Zuschauen oder Mitmachen.“Baltic FS habe sich frühzeitig für dasMitgestalten entschieden. Dabei habeman weniger die – vergleichsweise kur-ze – Bauphase im Auge. Fernziel sei es,auch die nach der Inbetriebnahme ent-stehenden Wirtschaftspotentiale aus-zuschöpfen. Dafür sei es nötig, sichbereits jetzt in die beste Startpositionzu bringen. WB

Mirko Schönfeldt skizziert dieWertschöpfungspotentiale für dieregionale Wirtschaft, die aus dem

Bau einer festen Fehmarn-Belt-Querung erwachsen können

Kreistagsfraktionsvorsitzender Ulrich Rüder(li) im Gespräch mit Unternehmer Carl-Alexander Graf Plessen (Gut Sierhagen)

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50 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Wirtschaftsrat vor Ort – Sektion Rendsburg-Eckernförde am 26.11. im Hause Rendsburg Port GmbH

Rendsburg Port – der neue Hafenim Nord-Ostsee-Kanal (NOK)

Schleswig-Holsteins jüngster Hafen

wird möglicherweise einmal der

strategisch bedeutendste des Lan-

des: der in der Nachbargemeinde

Osterrrönfeld der Kreisstadt Rends-

burg gelegene Rensburg Port. Als

einziger zwischen Nord- und Ostsee

ist er mit der Tragfähigkeit der

Kaianlagen sowie der Verfügbarkeit

zweier Hochleistungskräne „schwer -

lastfähig“ und damit als Produk -

tions- und Versorgungshafen für

die geplanten Offshore-Windparks

in der Nordsee geeignet.

Die ersten Blütenträume sind nicht ge -reift. Angesichts frühzeitig erkennba-rer Verzögerungen bei dieser Form derStromerzeugung schraubte der zumindischen Suzlon-Konzern gehörendeHamburger Windkraftanlagenherstel-ler Repower Systems AG seine Zukunfts-planungen noch vor der Fertigstellung

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Rendsburg Port GmbH, erläutert die Wettbewerbssituation des neuen Hafens und seine Wachstumsperspektiven

Die Rendsburg Port GmbH stellt ihr Betreiberkonzept

dem Wirtschaftsrat vor

des Industriegeländes zurück. Die Idee,in Rendsburg parallel zu Konstruktionund Vertrieb, aber zu Lasten der beste-henden Standorte auch eine Fertigungaufzubauen, wurden wohl dauerhaftaufgegeben. Jetzt setzen die lokalenWirtschaftsförderer ihre Hoffnungenauf das Münchner BauunternehmenMax Bögl. Dieses hat mehrfach signali-siert, am Nord-Ostsee-Kanal Türme fürWindkraftanlagen fertigen zu wollen.

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PR-Bericht – Gesundheit

51

Aber auch diese Pläne kommen mo -men tan nicht wirklich voran.

Frank Schnabel, Geschäftsführer derBrunsbütteler Schramm Group undVor stand des Gesamtverbands Schles-wig-Holsteinischer Häfen sowie Spre-cher der Hafenkooperation Offshore-Häfen Nordsee Schleswig-Holstein, istgleichwohl optimistisch, daß die Er -wartungen in das mit hohem Millio-nenaufwand geförderte RendsburgerHa fen konzept am Ende aufgehen. „Wirhaben Puste genug“, sagte er bei einerHafenbesichtigung der Sektion Rends-burg-Eckernförde des WirtschaftsratesEnde November. „Wir“ – das ist dieRendsburg Ports GmbH, ein gleichbe-rechtigter Zusammenschluß zweiermaritim orientierter mittelständischerUnternehmen, der Ahlmann-Zerssen

GmbH & Co. KG (Rendsburg) und derBrunsbüttel Ports GmbH (Brunsbüttel).

Schnabel, der in seiner Person eineArt Schnittstelle zwischen der Landes-regierung und der Hafenwirtschaft desLandes geschaffen hat, sorgt sich keinesfalls, daß die jetzt anlaufendenAktivitäten gemessen an vergleichba-ren, wesentlich früher eingeleitetenund deutlich aufwendiger dotierten inEsbjerg, Cuxhaven und Bremerhaven zu spät kommen. Im Gegenteil: „Wir lie-gen zeitlich genau richtig“, sagt er. ZurGrößenordnung sagt er nichts. KeinWunder: Denn nach Cuxhaven sind inden letzten rund zehn Jahren mehrerehundert Millionen Euro an öffentlichenMitteln geflossen; Bremerhaven willmit 180 Millionen Euro in das kurzfri-stig zu realisierende Offshore-Terminal

Bremerhaven Schritt halten. Das sindVolumina, die Schleswig-Holstein beiallem Engagement für die Energiewen-de unter keinen Umständen aufbringenkann. Die nordfriesischen und dith mar -scher Häfen müßten sich also mit einem„Klein-Klein-Konzept“ in die Off shore-Versorgungsstrukturen einpassen.

Wonach Schnabel vor diesem Hin-tergrund strebt, ist die „Einbeziehungeiner luft- und landseitigen Offshore-Windpark-Logistik in die sich geradeaufstellende Hafenkooperation”. Die-se reicht von Brunsbüttel über Rends-burg bis Husum und Hörnum/Sylt.Nennens werte Investitionen zeichnensich allerdings bislang erst auf der zumKreis Pinneberg gehörenden Hochsee-insel Helgoland in ihrer Funktion alsService hafen ab. WB

Die Sektion Rendsburg-Eckernförde besichtigt

das neue Hafengelände am Nord-Ostsee-Kanal, das

trotz erster Aufträge auf die Zukunft bauen muß.

Tee aus Apfelschalen, ein gesunderApfel und ein Glücksstein machen denAbschied vom grünen Apfel etwas leich-ter und man verlässt entspannt, vollerElan und mit einer ungeahnten Leich-tigkeit die Massagekabine.

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52 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Mittagsveranstaltung der Sektion Kiel am 11. Dezember 2012 im Romantik Hotel Kieler Kaufmann

Standortfaktoren der Zukunft –wie soll sich die Kieler Wirtschafts-förderung aufstellen?

Seine größten Industriebetriebe, Hagenuk und Heidelberger, hat Kiel schon

vor Jahren verloren. HDW ist auf eine U-Boot-Werft zusammengeschrumpft.

Caterpillar und Rheinmetall haben wichtige Fertigungszweige nach

Warnemünde und in die Lüneburger Heide verlagert. Und die beiden Loko-

motivenbauer Vossloh und Voith stehen, glaubt man jüngsten Berichten,

bei ihren Eigentümern als künftiges Kerngeschäft auf der Kippe.

Und doch, sagt Peter Beckmann, verfügtdie schleswig-holsteinische Landes-hauptstadt über eine ausgewogeneIndustriestruktur. Mittelständische Un -ternehmen wie die Walterwerke alsweltweit führender Hersteller von Eis-waffelbackmaschinen, der Pumpen-bauer EDUR und die Ibak mit ihrenKanalrohrüberwachungssystemen bil-den das Rückgrat. Durch Schrumpfungund Schließung habe Kiel in den letz-

ten 20 Jahren 50 Prozent seiner In -dustrie beschäftigten verloren, so derGeschäftsführer der Kieler Wirtschafts-förderungsgesellschaft (KIWI) beim Mittagsgespräch im Hotel „Kieler Kauf-mann“. Und doch setzt er bei derAnsiedlungspolitik vor allem auf dasverarbeitende Gewerbe. Es zahle über-durchschnittlich hohe Löhne, binde ver-schiedene „nachgelagerte Bereiche“ ansich, sei exportstark und biete ein ver-

gleichsweise großes „Ausgründungs-potential“. Dieses spiele eine tragendeRolle bei der Gewinnung von Fach- undFührungskräften. Und für diese wie-derum biete die Kieler Hochschulland-schaft mit rund 35.000 Studierendeneine außergewöhnlich breite Basis.

Und Kiel, so Beckmann, verfüge mitStränden, Wasser und seinem gesam-ten Hinterland über eine exzellent„Work-Life-Balance“, also die Verein-barkeit von Berufs- und Privatleben aufattraktivem Niveau. Damit wirbt dieKiWi primär, denn die für Neuansied-lungen zur Verfügung stehenden Ge -werbeflächen – jährlich werden rund30.000 Quadratmeter verkauft, wobeidas zu Ende gehende Jahr mit derAnsiedlung von Möbel-Kraft das seitlangem erfolgreichste war – werdenlangsam knapp. Eine auf einzigartigeWeise herausragende Lage, die Stadt zuvermarkten, ist nach seinen Worten dasvom Marinefliegergeschwader 5 soebenaufgegebene Holtenauer „Oberland“.Von schwerlastfähigen Kaikanten überdie gepflegten Hallen bis zum Flugplatzsei alles vorhanden, was beispielsweiseProduzenten von Windkraftanlagenbenötigten. Gleichwohl ist sich Beck-mann bewußt, daß die KiWi nicht imluftleeren Raum operiert. Sollte dieRatsversammlung auf einem solchenFiletstück statt einer industriellen Nut-zung – was zur Zeit gleichgewichtig er -wogen wird – Wohnbebauung be schlie -ßen – „dann ist das so“, sagt er miteinem leichten Anflug von Ergebenheitim Hinblick auf das Primat der politi-schen Strukturen. WB

Wolfgang Beckmann: „Kiel hat in denletzten 30 Jahren die Hälfte seiner Industriearbeitsplätze verloren. Fatalerweise spielen Industrie undArbeit im Image der Landeshauptstadtkeine Rolle. Das muß sich ändern!“

Kiel steht für .....

Quelle: LH Kiel

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Konsequenzen und Chancen für die wehrtechnische Industrieaus der Bundeswehrreform

Der Hersteller von Simulations- undTrainingsgeräten (50 Mitarbeiter, 9,8Millionen Euro Umsatz, Tochtergesell-schaft der global in der Luft- und Raum-fahrt sowie in der Sicherheits- undWehrtechnik operierenden RUAG-Gruppe in Bern/Schweiz) war Gastge-ber einer wehrtechnischen Diskussi-onsrunde mit dem CDU-Verteidigungs -experten Ingo Gädechens.

80 Prozent ihres Umsatzes erzieltdie Branche bereits im Ausland. Gäde-chens, Bundestagsabgeordneter ausdem Kreis Ostholstein, machte derBranche keine Hoffnungen, daß das aufdie Bundeswehr entfallende restlicheFünftel noch einmal größer werdenkönne. Dagegen spreche allein schonder Sparzwang. Sollte es im Septembererneut zu einer CDU-geführten Bun-

desregierung kommen, würde die Fort-setzung aller laufenden Programmegarantiert sein. Bei einem Regierungs-wechsel dürfte jedoch die jetzt avisier-te Stärke von 185.000 Dienstposten mitSicherheit „mindestens hinterfragt“werden.

Das mit einer Reihe von Vertreternder schleswig-holsteinischen Wehr-technik-Industrie hochkarätig besetzteAuditorium machte in der Diskussions -runde deutlich, worauf auch Gäde-chens Wert legte: Die Unternehmen inDeutschland müssen ihre wehrtechni-sche Kompetenz auf möglichst breiterFront erhalten. Das bedeute mehr als„nur“ Panzer und U-Boote. Damit ihrefinanzielle Leistungsfähigkeit dabeinicht überfordert werde, müßten alleEntwicklungs- und Beschaffungspro-

zesse „schlanker, schneller und verläß-licher“ gestaltet werden. Neben derBewahrung der Kernkompetenzen gel-te es, Doppelstrukturen zu vermeiden.Und, da sich die Armee von einer reinenVerteidigungs- zu einer echten Ein-satzarmee gewandelt habe, sei es drin-gend erforderlich, die Einsatzfähigkeitdort, wo sie noch Defizite aufweise,rasch und spürbar zu verbessern.

Einmütigkeit herrschte zwischenGädechens und dem Auditorium auchüber die Nutzung bewaffneter Drohnenund ihre Stationierung in Jagel alsdeutschem Kompetenzzentrum für un -bemannte Flugkörper. „Eine moderneArmee braucht bewaffnete Drohnenzwingend“, hieß es. Auch müßten deut-sche Unternehmen trotz des US-ameri-kanischen Vorsprungs eigene Systemedieser Art entwickeln und vermarktenkönnen. Andreas Sedlmayr, Chef derAutoflug GmbH in Rellingen, formu-lierte es so: „Auch in der Luftwaffe mußdie deutsche Industrie ein Absatzfeldmit Zukunft haben.“ WB

Ingo Gädechens MdB, Mitglied des Verteidigungsausschussesdes Deutschen Bundestages

Wirtschaftsrat vor Ort – Sektion Pinneberg am 14.2. in Wedel

Gäste und Mitgliedererhielten Einblicke in

die Wehrindustrie„made in Schleswig-

Holstein“

Die RUAG COEL GmbH begrüßte die Sektion Pinneberg und stellte ihre Produktpalette ausdem Simulationsbereich vor

Die wehrtechnische Industrie in Deutschland betrachtet die Bundes-

wehrreform mit gemischten Gefühlen. Es sei schwer abzuschätzen, ob das

Glas halbvoll oder halbleer ist, kommentierte Steffen Goda, Vorsitzender

der Ge schäftsführung der RUAG COEL GmbH (Wedel) die künftige Nach-

frage der Hardthöhe nach militärischem Gerät.

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54 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Wirtschaftsrat vor Ort – Sektion Neumünster trifft am 15.2. Paul Schockemöhle und Dirk Iwersen

sten Stand der Technik bringen. 25 Mil-lionen Euro, mitfinanziert vom LandSchleswig-Holstein, stehen für den ein-zigartigen Kraftakt zur Verfügung.

„Die ‚VR Classics‘ werden ihrenCharme behalten“, sagte Iwersen wäh -rend eines Mittagsgespräches der Sek-tion Neumünster des Wirtschaftsrates.Trotz aller gezielten Modernisierungs-

Für die Stadt an der Schwale ist es einWirtschaftsfaktor und ein Aushänge-schild. Populär ist es nicht nur durchden Weltcup-Status, sondern auchdurch seine ausgeprägt familiäreAtmosphäre. Internationale Championstreffen auf aufstrebende Lokalmata -dore. Es ist ein Turnier „zum Anfassen“.

Und das soll so bleiben. Davon sindsowohl Paul und Bettina Schocke möhle,deren PST Schockemöhle GmbH dasTurnier seit 2009 organisiert, als auchHolstenhallen-Chef Dirk Iwersen über-zeugt. Denn das Veranstaltungsgelän-de ist in die Jahre gekommen, und dieHolstenhallen Neumünster GmbH alseiner der großen Messeveranstalter inNorddeutschland will es auf den neue-

Die Fortentwicklung des traditionellen, internationalen Reitturniers und die wirtschaftliche Bedeutung für die Region

Sie prägen das Stadtbild und sind aus Neumünster nicht wegzudenken: Die Holstenhallen

Die Holstenhallen bestimmen die Veranstaltungsszene

in Mittelholstein

begeisterte Pferdesportler: Die CDU-Land-tagsabgeordneten Heiner Rickers und Hauke Göttsch zu Gast beim Wirtschaftsrat

Olympiasieger und Veranstalter der VR Classics: Springreitlegende Paul Schockemöhle sprach exklusiv zur Sektion Neumünster

Seit 50 Jahren ist das Reitturnier in

Neumünster, das heute unter dem

Namen seines Hauptsponsors, der

Volks- und Raiffeisenbanken, als

„VR Classics“ firmiert, in der Szene

ein Be griff. Unverändert zählt es

weltweit zu den bedeutendsten

Veranstaltungen seiner Art.

Page 55: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

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arbeiten werde es unverändert Platzzum Flanieren und Shoppen sowie zur zwangslosen Begegnung mit denAktiven geben. VIP-Logen, um den An -sprüchen der Sponsoren Rechnung zutragen, kämen hinzu. Aber im Gegen-satz zu manch anderem hochklassigenSport-Event würden sie keinen Aus-grenzungscharakter haben.

Das Ehepaar Schockemöhle, dasneben Neumünster noch vier weitereTop-Turniere wie in Hannover und immecklenburgischen Redefin ausrichtet,gab während des Essens einen tiefenEinblick in die Situation auf dem Reit-

v.l. Holstenhallenchef Dirk Iwersen, Dirk Dejewski und Sektions-sprecher Holger Bajorat(beide VR Bank) sowie Paul & Bettina Schockemöhle

und auf dem Reitsportmarkt. Tiefer alsihn mancher der durch die Bank fach-kundigen Gesprächsteilnehmer erwar-tet hatte. Ihr Fazit: Der Markt ist, wennnicht in Teilen kaputt, so doch schwerbeschädigt. Auslöser: Die Ende 2008ausgebrochene Finanzkrise, von dersich die Branche bis heute nicht erholthabe.

„Zwar“, sagte Schockemöhle, „wirddas absolute Spitzenpferd unverändertteurer“, aber: Der Freizeitreitermarktgehe rapide zurück. Immer wenigerMenschen seien bereit und in der Lage,600 bis 700 Euro pro Monat (von ihremNettoeinkommen) für das Einstelleneines Privatpferdes in eine Clubanlageaufzubringen. „Normale Pferde wer -den bald kein Geld mehr einbringen“, spitzte der Olympiasieger, Züchter undBesitzer des Wunderhengstes „Totilas“seine Erwartung zu. Fohlen, die vor einpaar Jahren noch 8.000 bis 10.000 Eurogekostet hätten, gingen heute für 2.500bis 3.000 Euro weg. In seinem eigenenBetrieb sei die Zahl der Deckungen inden letzten drei Jahren um 25 bis 30Prozent zurückgegangen.

Allerdings, so Schockemöhle: Es tunsich auch neue Märkte auf. Erkennbarin Asien, aber deutlich spürbar in diearabischen Staaten. „Wer“, fragte er dieRunde, „hätte es jemals für möglichgehalten, daß die Equipe Saudi-Ara -biens im Mannschaftsspringen bei denOlympischen Spielen in London dieBronzemedaille gewinnen würde?“ WB

v.l. Wolfgang Böttcher,Christian Lindenau, Carolin Kaszemeck,

Caroline Hatlapa, Dr. Susanne Will-Flatau

und Hans-Werner Blöcker

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56 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

Die Mürwiker gehörenzu den besten Arbeit -gebern Flensburg. – Die Mürwiker WerkstättenGmbH (Flensburg) haben den Sprungin die Führungsgruppe der mittelstän-dischen Unternehmen mit den bestenArbeitsbedingungen in Deutschlandgeschafft. Im Auftrag des Arbeitgeber-Wettbewerbs „Top Job“, der von dercompamedia seit 2002 durchgeführtwird, hatte zuvor das Institut fürFührung und Personalmanagementder Universität St. Gallen (Schweiz) dieMitarbeiter und Personalleitungen aller131 Bewerber ausführlich befragt. Fürdie Mürwiker war es die erste Aus-zeichnung dieser Art. Mit 300 Mitar-beitern schaffen sie Arbeit für rund 800Menschen mit Behinderungen. Mit sei-nen Produktions- und Dienstleistungenunterstützt das Flensburger Team Wirt-schaftsfirmen aus der Region. Zugleich

Merz Dental weitetseine Kapazitäten aus Lütjenburg – Als einer der führendenAnbieter im Bereich der Herstellung vonzahntechnischen und zahnärztlichen

Materialien hat sich die Merz DentalGmbH (Lütjenburg) etabliert. Als eigen-ständige Tochter der Merz PharmaGmbH & Co. KGaA (Frankfurt) setzt dasseit 2006 von Friedhelm Klingenburggeführte Unternehmen konsequent auf

das Qualitätssiegel „Made in Germany“.Damit hebt es sich von Wettbewerbe-rn mit teilweise ausländischen Produk-tionsstätten und eigenen Fräszentrenab. Zu den Kernkompetenzen gehört dieständige innovationsgeprägte Mate-rialentwicklung mit dem Fokus der Kun-denorientierung in der eigenen For-schungs- und Entwicklungsabteilung.Auf Grund der anhaltend positiven Auf-trags- und Umsatzentwicklung wurdenin 2012 die Kapazitäten mit dem Baueiner 600 Quadratmeter großen Lager-halle ausgeweitet und die Zahl der Mit-arbeiter um 20 auf jetzt insgesamt 200Beschäftigte aufgestockt. Weil, so Klin-genburg, das „Made in Germany“ in derDentalbranche kaum mehr vorzufindensei, habe dieses Qualitätskriteriumeinen besonderen Stellenwert für Zahn -ärzte wie Dentallabore. WB

Persönliches Mitglied seit 2007

Die Lütjenburger Merz Dental GmbHsetzt auf „Made in Germany“

können sich die gehandicapten Mitar-beiter im eigenen beruflichen Bil-dungszentrum weiterqualifizieren. FürGeschäftsführer Günter Fenner ist esbesonders wichtig, sich mit seinemUnternehmen von klassischen Wirt-

schaftsbetrieben abzugrenzen. „Wirsuchen nicht den richtigen Menschenfür einen Arbeitsplatz, sondern wirschaffen den richtigen Arbeitsplatz füreinen Menschen.“ WB

Firmenmitglied seit 2012

v.l. Gunter Südel, Frank Kuhnig, Günter Fenner, Ulrike Vossen-van Treeck und Wolfgang Clement bei der Preisverleihung „Top Job“ am 31. Januar 2013 in Duisburg

Namen und Nachrichten

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N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

Die E.ON Hanse AGals Vogelschützer Quickborn – Rund 375.000 Euro hat dieSchleswig-Holstein Netz AG in den vergangenen sechs Jahren in Vogel-schutzzvorrichtungen investiert. DenVorgaben des Bundesnaturschutzge-setzes folgend hatte das Tochterunter-nehmen der E.ON Hanse (Quickborn)gemeinsam mit dem Landesamt fürLandwirtschaft, Umwelt und ländlicheRäume sein gesamtes Mittelspan-nungsnetz auf möglicherweise für

Vögel gefährliche Stellen untersucht.Dabei wurden 173 Bereich als „sensibel“identifiziert und entschärft. So wurdein 141 Bereichen Mittelspannungs-Frei-leitungen abgebaut. 32-mal wurdenSchutzmaßnahmen wie Büschelabwei-ser, Vogelsitzstangen oder Vogelschutz -hauben montiert. Damit können Vögelauf den Leitungen und Masten sicherlanden und abfliegen, ohne mit denstromführenden Teilen in Berührung zukommen. WB

Mitgliedschaften seit 2002

Matthias Boxbergerneuer Vorstandsvorsitzender

Quickborn – Seit dem 1. Januar 2013 ist Matthias Boxberger (46) neuer Vor-standsvorsitzender der E.ON Hanse AG(Quickborn). Der bisherige Netzvor-stand, der diese Funktion beibehält, hat,wie vom Aufsichtsrat im Herbst letztenJahres beschlossen, Hans-Jakob Tiessen,der altersbedingt aus dem Unteneh-men ausgeschieden ist, an der Spitzeabgelöst. Tiessen (65) hatte das aus derRendsburger Schleswag AG sowie HeinGas und Hanse Gas (beide Hamburg)zusammengeführte Unternehmen seitseiner Gründung 2003 geführt. WB

Mitgliedschaften seit 2002Die E.ON Hanse AG liefert ihren Beitrag zum Vogelschutz in Schleswig-Holstein

Matthias Boxberger ist der neue Vorstandsvorsitzende

Kiel – Die von den bbp: architekten bdadurchgeführte Fassadensanierung(Bau herr: GebäudemanagementSchles wig-Holstein AöR) des Behörden-hochhauses in der Feldstraße ist mitdem Bauherrenpreis der Stadt Kiel aus-gezeichnet worden. Sie überzeugtdurch ihre hohe architektonische Qua-lität bei gleichzeitig hervorragenderWirtschaftlichkeit. Besonders lobendeWorte fand das Expertengremium fürden Umgang mit der Architektur derSiebziger Jahre vor dem Hintergrundzeitgemäßer technisch-energetischerÜberlegungen. Durch eine Neuinter-pretation der Funktionalität der Gebäu-dehülle, die sich insbesondere in denunterschiedlich ausgebildeten Som-mer- und Winterfenstern spiegelt, sei

ein neuer, nutzerfreundlicherFassadentypus entstanden.Die Preisverleihung fand am17. Dezember 2012 im KielerRathaus statt.

Persönliches Mitglied seit 2001

Neuer Glanz Dank bbp: architekten bda:

das Behördenhochhaus inder Kieler Feldstraße

bbp: architekten bda erhält Bauherrenpreis der Stadt Kiel 2012

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58 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

Hamburg/Rendsburg – Mehrere tau-send Windräder müssen sich bis 2020in der Nordsee drehen, wenn das vonder Bundesregierung beim Ausrufender Energiewende vorgegebene Zielerreicht werden soll. Zur Zeit stehendort erst einige Dutzend. Aber: Es lau-fen 126 Genehmigungsverfahren fürWindparks. 29 sind bereits genehmigt,acht befinden sich Bau. Fraglich ist, oballe künftigen Betreiber ihre etwaigeGenehmigung auch nutzen – oder aberaus welchen heute noch nicht abseh-baren Gründen auch immer – verfallenlassen.

Voraussichtlich im Herbst 2014 wol-len der schwedische EnergiekonzernVattenfall und Stadtwerke Münchendie Errichtung ihrer Offshore-Wohn-plattform im Windpark DanTysk 70Kilometer vor Sylt in Angriff nehmen.Gebaut wird sie von Abu Dhabi MAR inKiel, dem zivilen Schiffbaubereich derehemaligen HDW und jetzigem Zweig-betrieb der ebenfalls Abu Dhabi MARgehörenden Rendsburger Nobiskrug-Werft. Baustart: wohl noch in diesemSommer. Die Plattform bietet Platz fürbis zu 50 Personen; an allen 365 Tagenim Jahr wird sie besetzt sein.

Ein „Zu Hause“ auf Zeit: Nobiskrug sorgt für jeglichen Komfort

Ein ruhiges Zimmer mit Dusche,Internet und TV mitten in der rauenNord see – das wird dann zum an -spruchs vollen Arbeitsalltag für die War-tungsteams des Offshore-Windparksgehören. Das Konzept, Serviceteams aufeiner eigenen Wohnplattform direkt imOffshore-Windpark unterzubringen,stammt aus der Öl- und Gasindustrieund ist in Deutschland bislang einma-lig. Neben den Unterkünften für dieCrew beherbergt die Plattform Verpfle-gungsbereiche, einen Sanitätsbereich,Werkstätten, Lager, Büros und Platz fürFreizeitaktivitäten.

„Wer das raue Klima weit draußenin der Nordsee mit Wind und Wellenkennt, der weiß, wie wichtig guteArbeits- und Lebensbedingungen fürdie Wartungsmannschaften vor Ortsind“, sagt Holger Grubel, Projektleitervon DanTysk „In Deutschland stehenwir hier vor besonderen Herausforde-rungen, weil die Windparks teilweisebis zu hundert Kilometer entfernt vonder Küste liegen.“ Tägliches Pendeln mitSchiffen komme in dieser Situationnaturgemäß nicht in Frage. Die Trans-ferzeiten wären zu lang und das Risikozu groß, daß Teile der Crew seekrank

und damit arbeitsunfähig sind. „DieWohnplattform wird auf festem Grundstehen und somit ein Maximum anSicherheit und Komfort bieten“, so Grubel.

Für die medizinische Notfallversor-gung wird rund um die Uhr ein Hub-schrauber zur Verfügung stehen. DerHelikopter vom Typ BK 117 mit Win -denausstattung wird auf dem Flug-platz Husum stationiert und mit zwei Piloten sowie mit einem zum „Winch-Operator“ ausgebildeten Rettungs -assistenten besetzt sein. Im Ernstfallkönnen die Mitarbeiter der DRF Flugrettung den Windpark in 35 bis 40Minuten erreichen. Die DRF hat seit 40 Jahren Erfahrung in der Rettung ausder Luft. In Deutschland betreibt sich 28 entsprechende Hubschraubersta -tionen.

Mit insgesamt 80 Turbinen wirdDanTysk 288 MW klimaneutralen Stromerzeugen. Das entspricht rechnerischdem Bedarf von 400.000 Haushalten.Mit der Installation ist im letztenDezember begonnen worden; die Inbe-triebnahme des kompletten Windparksist für 2014 vorgesehen. WB

Firmenmitgliedschaft seit 2003

Namen und Nachrichten

Ein komfortables ruhiges Zimmer auf rauer hoher See

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N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

Matthies bringtMaschinenpark aufden neuesten Stand Rendsburg – Mit einem Aufwand von450.000 Euro hat die Matthies Druck-guss GmbH & Co. KG (Rendsburg) ihrenMaschinenpark auf den neuestenStand gebracht. „Durch die immer wei-ter steigende Nachfrage nach Neupro-dukten im Bereich Druckguss wurdeauch der Anteil an Neuwerkzeugenund Vorrichtungen beständig größer“,erläutert Betriebsleiter Marco Matthiesdie Investitionen. Die bestehenden Ka -pa zitäten waren mehr und mehr bisan den Rand ihrer Möglichkeiten be -lastet. Um alle Aufträge termingerechtabwickeln zu können, wurden CNC-Fräsmaschinen sowie CNC-Erodierma-schinen angeschafft. Die Wettbewerbs -

fähigkeit konnte dadurch nochmals ge -steigert werden. Neben der Druckgie -ßerei ist der hauseigene Werkzeugbaudie zweite Kernkompetenz des Unter-nehmens. Sie ist im Laufe der Jahre einimmer wichtigerer Bestandteil bei derAuftragsvergabe geworden. WB

Persönliches Mitglied seit 1979

Reinfeld/Hemmingestedt – Unter demDach der BeBa Unternehmensgruppe(Hemmingstedt) werden die ehemaligenReinfelder Firmen BalticSolar und Con-stirling überleben. Der neue Name lau-tet: BeBa-Energiekonzepte. Unmittelbarneben der Autobahn behalten 30 vonehe mals 60 Mitarbeitern ihre Arbeits-plätze. „Wir wollen mit einer kleinenMannschaft starten – mit dem Ziel, unse-re alte Stärke zurückzugewinnen“, betontGeschäftsführer Andreas Höchst. Er seiaber sicher, daß sich die Firma in part-nerschaftlicher Zusammenarbeit mit derBeBa Unternehmensgruppe wieder erho-len und langfristig wieder Mitarbeitereinstellen werde. Gemeinsam mit Alex-ander Hansmann wird er weiterhin dieGeschicke der Firma leiten. Allerdingsunter einem anderem Namen: Aus Bal-ticSolar wird „BeBa Energie-Konzepte“,eine Tochtergesellschaft der BeBa Unter-nehmensgruppe aus Hemmingstedt.

Nach der Einleitung des Insolvenz-verfahrens sei man sofort mit BalticSolarin Kontakt getreten, um eine Lösung fürdas renommierte Unternehmen anzu-bieten, so der Geschäftsführer Lars-UlrichKahl. BalticSolar, 2004 gegründet, wardurch die neue EEG-Verordnung und dieZahlungsunfähigkeit eines Großkundenins Schlingern geraten. „Durch die neueVerordnung sind 80 Prozent des Markteseingebrochen“, erklärt Hansmann.

Damit eine so dramatische Wendungin Zukunft nicht mehr droht, setzt dieBeBa Unternehmensgruppe nicht mehrnur auf Solarenergie, sondern auf ganz-heitliche Lösungen. Dazu gehören indi-viduelle Konzepte für Unternehmen undGewerbe, eine Kombination aus allenArten regenerativer Energie – ob Photo-voltaik, Blockheizkraftwerk oder Solar -thermie.

Die BeBa Unternehmensgruppe bie-tet das komplette Dienstleistungspaketfür regenerative Energieprojekte von derBeratung, Planung, Montage bis hin zurInbetriebnahme und Langzeitwartung.

Persönliches Mitglied seit 2008

Die HSC-(High Speed Cutting) Fräsmaschineliefert beste Arbeit ab

Messe-Equipment der neuesten Generation: Peter Preuss meldete für seinen Twister Wall Patent an.

Holm – Beidseitig bedruckbare Lamel-lenvorhänge, die elektronisch um 180Grad drehbar sind, sind die neeusteInnovation der Preuss Messe Bauge-sellschaft mbH (Holm/Pinneberg). Als„Twister Wall“, so der Markenname,hatten sie auf der diesjährigen Hanse-boot in Hamburg Premiere. Aufgrundder kontinuierlichen Bewegung ver -fügen sie nicht nur über die doppelteWerbefläche; sie garantieren dadurchauch eine erhöhte Aufmerksamkeitvon Messe- und Ausstellungsbesu-

chern. Weitere Einsatzfelder sind Eventsaller Art und Konzerte, Bahnhöfe, Flug-häfen oder Sportarenen. Geeignet sindsie auch, so Geschäftsführer PeterPreuss, für Fensterfronten im Einzel-handel oder in Hotels. Presse Messebaustrebt „ganzheitliche Konzepte füreinen unvergeßlichen Messeauftritt“an. 1846 als erstes Unternehmen seinerArt auf der Welt gegründet realisiert esheut mit 45 Mitarbeitern weltweit über180 Messestände. WB

Persönliches Mitglied seit 2009

Die „Twister Wall“ – Preuss’ neuester Messeauftritt

BalticSolar und Constirling unter einemBeBa-Dach

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60 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

Bockholdt baut sich ein eigenes Haus inHamburg Lübeck – Die Hamburger Niederlassungder Bockholdt Gebäudedienste KG(Lübeck) erhält ein eigenes Firmenge-bäude. Nachdem das Unternehmenbereits 2008 seine Lübecker Zentraleerweitert hatte, investiert es jetzt 1,6Millionen Euro in das neue Firmenge-bäude, das von dem ArchitekturbüroGröpper entworfen wurde, in der Ham-burger Grossmannstraße. Mit rund 900Beschäftigten und 400 Kunden gehörtdie Elbmetropole zu den größten Nie-derlassungen des Gebäudedienstlei-sters. Mit insgesamt 7.000 Mitarbeiternund über 3.800 Kunden zählt Bockholdtzu den Marktführern seiner Branche imNorden. WB

Persönliches Mitglied seit 1995

Hansa-Nord-Labor investiert in Ingenieure Pinneberg – Auf seine wachsende Märk-te im Infrastrukturbau – Straßen Häfenund Flughäfen – reagiert die Hansa-Nord-Labor GmbH (Pinneberg) mit derErweiterung des Teams von 15 Mit -arbeitern um sechs weitere Ingenieu-rinnen und Ingenieuren. Gleichzeitighat die Ingenieur- und Prüfgesellschaftumfangreich in die Erweiterung ihresPrüfmaschinenparks investiert. So wer-den beispielsweise zukünftige be -schleu nigte Langzeit-Alterungen miteinem Druckalterungsbehälter für Bitu-men und bitumenhaltige Bindemitteldurchgeführt. Die Griffigkeit von Stra -ßen und Flugfeldern misst die HNL nunmit einem neuen SKM-Fahrzeug (SKM= Seitenkraft-Messverfahren). Im Fokusder Auftraggeber stehen vor allem dieQualität und damit die Langlebigkeitder Projekte. Forschung und Entwick-lung haben im Hansa-Nord-Labor hohePriorität. Seit vielen Jahren übernimmtdas Unternehmen praxisorientierte F & E-Aufgaben für private wie öffent-liche Auftraggeber. WB

Firmenmitglied seit 2009

Kiel – Als eines der ersten Unternehmenhat die zur Unternehmensgruppemybet Holding SE (Kiel) gehörende PEILtd. Ende letzten Jahres eine Online-Glücksspiel-Lizenz in Schleswig-Hol-stein erhalten. Mathias Dahms, Grün-der und Vorstandssprecher: „mybetwurde in Schleswig-Holstein gegrün-det. Daher sind wir besonders stolz, dieLizenz mit der Nummer 1 in Händen zuhalten.“ Seit vielen Jahren ist mybet,das auch unter den früheren Firmie-rungen Jaxx und Fluxx bekannt ist, einefeste wirtschaftliche Größe im Norden.Schleswig-Holstein hat es als einzi -ges Bundesland verstanden, ein euro -pa- und verfassungsrechtskonformesGlücksspielgesetz zu formulieren, dasdie Interessen der Spieler, der Anbieterund des Landes gleichermaßen berück-sichtigt, ist Dahms überzeugt. DerGlücksspielstaatsvertrag der anderen15 Bundesländer, dem Schleswig-Hol-stein aufgrund der veränderten politi-

schen Mehrheiten per Landtagsbe-schluß inzwischen auch beigetreten ist,sei dagegen bereits heute zum Schei-tern verurteilt. Denn er lasse entschei-dende Grundsätze der europäischenGesetzgebung unberücksichtigt. Insbe -sondere das Totalverbot von Casino undPoker im Internet sowie die Begrenzungder Sportwettlizenzen auf 20 werdevon Verfassungs- und Europarechtlernscharf kritisiert. Nachdem der Bundes-gerichtshof im Januar dem Europäi-schen Gerichtshof einige zentrale Fra-gen zur Entscheidung vorgelegt hat,erwartet Dahms, „daß sich in Zukunfteine weitergehende Öffnung des Mark-tes in Deutschland vollzieht“. WB

Persönliches Mitglied seit 2005

Neustadt – Mit zwei Großaufträgenbaut die Neustädter Unternehmens-gruppe Gollan ihren Recycling-Bereichweiter aus. Mit dem 1. Januar hat sie diekomplette Logistik um die gelben Säckeim Kreis Plön übernommen. Die Ent-sorgung erstreckt sich auf sämtlicheBereiche: 60.000 private Haushalte,Gewerbe, öffentliche Institutionen. Fürdiesen auf drei Jahre ausgeschriebenenAuftrag stellte Gollan zwölf neue Mit-arbeiter ein und schaffte vier zusätzli-

che Fahrzeuge an. Gleichzeitig gewannGollan nach Angaben des Betriebslei-ters Holger Edler in Nordwestmecklen-burg die Papierentsorgung und dieSperrmüllabfuhr. Die Gollan RecyclingGmbH ist die größte Einzelfirma unterden 18 Gollan-Gesellschaften. Sie ist imgesamten norddeutschen Raum tätigund denkt auch über eine Expansionnach Nordrhein-Westfalen nach. WB

Persönliches Mitglied seit 1999

Namen und Nachrichten

Mitarbeiter Stefan Jührs im Einsatz für die Gollan Recycling GmbH

Matthias Dahms

Gollan holt die gelben Säcke im Kreis Plön ab

mybet gibt dem Staatsvertragzum Glücksspiel keine Chance

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N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

EEP erweitert Partnerschaft: Jetzt auch in Lübeck Flensburg – Mit Wirkung vom 01. Janu-ar haben die Sozietäten Ehler Ermer & Partner (Flensburg/Rendsburg/Kiel/Neu münster) sowie Syring-Schell-Schmit (Lübeck) ihre Aktivitäten zusam-mengelegt und firmieren gemeinsamals Ehler Ermer & Partner. An ihren nun-mehr fünf Standorten in Schleswig-Hol-stein betreuen die Wirtschaftsprüfer,Steuerberater, Rechtsanwälte mit 16Partnern und rund 140 Mitarbeiternihre mittelständischen Mandanten. EEPist damit eine der größten und erfolg-reichsten Kanzleien im nördlichstenBundesland. Als Hintergrund des Zu -sammenschlusses werden die langfri-

stige Qualitätssicherung der Beratungsowie Anpassungserfordernisse aneuropäische Entwicklungen und glo-balisierte Märkte genannt: „Es galt, fürdie kommenden Jahre und Jahrzehntedie umfassende steuerrechtliche undbetriebswirtschaftliche Beratungskom -petenz auszubauen und möglichst umden Bereich des Wirtschaftsrechtes zuerweitern.“ Mit „großer Freude“ berich-ten die Partner gegenüber ihrer Man-dantschaft von der Fusion, weil „zweibedeutende Kanzleien mit Traditionund vielen Gemeinsamkeiten bezüglichPraxisstruktur, Beratungsqualität undDienstleistungsverständnis auf Augen-höhe zusammengefunden haben, umdiese Kompetenz unter einem gemein-samen Dach zu bündeln.“ WB

Firmenmitglied seit 2004

. . . I M Ü B R I G E N

■ Der Landesverband Schleswig-Hol-stein des Wirtschaftsrates der CDU e.V.hat Jens Broder Knudsen in den Lan-desvorstand kooptiert und damit plan-mäßig einen Generationswechsel in sei-nem Führungsgremium eingeleitet.Knudsen ist in dem 1858 gegründetenFamilienunternehmen Geschäftsfüh -render Gesellschafter der Sartori & Ber-ger GmbH & Co. KG (Kiel) und koordi-niert für den Wirtschaftsrat bereits dienorddeutschen Forderungen zur Ent-wicklung der maritimen Infrastruktur.

■ Die Sektion Neumünster hat aufihrer Mitgliederversammlung einstim-mig Holger Bajorat als ihren Sprecherwiedergewählt. Neu in den Vorstandgekommen ist Martin Krumm, Ge -schäftsführer Krummweb UG.

Dr. Bertram ZitscherLandesgeschäftsführer

Wei terhin im Vorstand bleiben: Jörg Hiller, Geschäftsführer Hiller Feinwerk -tech nik & Gerätebau GmbH, Manfred Maletzky, Geschäftsführer GISMA Steck-verbinder GmbH, sowie Jan Osterloh,Rechtsanwalt und Steuerberater ParbsOsterloh & Partner.

■ Die nordeuropäische Emobil-Rallyewird am Wochenende des 8. und 9. Juni2013 ihre dritte Auflage erleben. DieStrecke führt neben Dänemark auchnach Sylt. Der Wirtschaftsrat wird wie-der mit dabei sein. Interessenten aneiner Teilnahme sollten mit der Landes-geschäftsstelle Kontakt aufnehmen.

Jens Broder Knudsen

Unter dieser Maxime startet die A-ROSAFlussschiff GmbH ihr zeitlich begrenzt ver-fügbares Angebot „Aktiv-Verwöhnpaket“.Damit setzt das Unternehmen für dieGäste auf relevante und attraktive Inklu-sivleistungen, die durch ein Mehr an Kom-fort, Service und Genuss überzeugen. DasPaket richtet sich an Kreuzfahrt-Einsteigerund -Kenner und bietet unter anderem: ■ Premium-Getränke, ■ einen exklusiven Spezialitätenabend

mit kulinarischen Genussmomenten, ■ drei bis neun Ausflüge frei nach Wahl

und abhängig von der Reisedauer, ■ die kostenlose Nutzung der bordeige-

nen A-ROSA Tourenräder, ■ bei Buchung der Bahnanreise das kos-

tenlose Upgrade in die 1. Klasse.

Weitere Annehmlichkeiten erwarten dieGäste an Bord und Land bei einer Preiser-sparnis (von 350 bis 1.000 Euro p/ Person)je nach Dauer der Kreuzfahrt. Viele Termi-ne ohne Einzelkabinenzuschlag.

Das „Aktiv-Verwöhnpaket“ ist ab so -fort buchbar und gilt für Reisen ab fünf Nächten von Mai bis September 2013 aufden Fahrtgebieten Rhein/Main/Mosel,Rhône/Saône und Donau.

„Mehr geht nicht!“

A-Rosa startet Sommer-Promotion:

Die A-ROSA Flussschiff GmbH mit Sitz inRostock ist mit ihren modernen Premi-umschiffen auf Donau, Rhône/Saônesowie Rhein/Main/Mosel spezialisiertund bietet vielfältige Reisen zu den The-men Kultur, Golf und Genuss. Seit dem2. Juli 2012 ist die A-ROSA SILVA als zehn-tes Kreuzfahrtschiff der Flotte im Einsatzund macht den Rhein-Main-DonauKanal erlebbar. Das Schwesterschiff A-ROSA FLORA wird im Frühjahr 2014getauft und in den Dienst gestellt.

Weitere Informationen unterhttp://www.arosa-verwöhnpaket.de oder unter der A-ROSA Servicenummer+49 (0)381 202 6001.

Page 62: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 01-2013

V E R A N S T A LT U N G S V O R S C H A U

I M P R E S S U M

Herausgeber, V.I.S.d.P.:Wirtschaftsrat der CDU e.V.

Landesverband HamburgConrad Seiffert (Sei)LandesgeschäftsführerColonnaden 25/II. Stock20354 HamburgTel.: 040-30 38 10 49Fax: 040-30 38 10 59E-Mail: [email protected]

Landesverband Schleswig-HolsteinDr. Bertram Zitscher (BZ)LandesgeschäftsführerKleiner Kuhberg 2-6, 24103 KielTel.: 0431-67 20 75Fax: 0431-67 20 76E-Mail: [email protected]

Redaktion:Dr. Christina Arndt (CA)Wolfgang Buhmann (WB)Ehrhard J. Heine (EJH)Dr. Manfred Hermann (He)Simone Niekammer (Ni)Nicole Weich (We)

Bildnachweis:nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv

Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr

Auflage: 5.000 ExemplareSatz/Layout (Wolfgang Schlett, KGV), Herstellung und Anzeigen:copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbHNeumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)22041 HamburgTelefon: +49 (0) 40- 689 45 45Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444E-Mail: [email protected]

Der Bezugspreis ist im Mitglieder beitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

62 Landesverband Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2013

Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum

Änderungen vorbehalten

18. März 2013 · Güby/LouisenlundBildungspolitische Konferenz / PodiumsdiskussionEinführungsreferat: Günther Hohlweg, Corporate HumanRessources Siemens AG, MünchenPodium:Anke Erdmann MdL, Vorsitzende desBildungsausschusses im schleswig-holsteinischen Landtag;Dr. Sven Mohr, Schulleiter Eckener Schule Flensburg;Barbara Ostmeier MdL, Vorsitzende des Ausschusses Innen und Recht der CDU-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein;Dr. Roderich Stintzing, Geschäfts -füh render Gesellschafter Institut für Talententwicklung GmbH„Bessere Chancen für benachteiligteJugendliche!“Moderation: Ulrich Wiethaup, Leiter der Landesfachkommission Bildungund Wirtschaft

19. März 2013 · SchwarzenbekPeter Lindlahr, Geschäftsführer hySolutions GmbH„Perspektiven einer Wasserstoff -wirtschaft im Zuge der Energiewendefür den Norden“

19. März 2013 · LübeckPodiumsdiskussionStephan Cosmus, Schulleiter Friedrich-List-Europaschule;

Anette Röttger, Vorsitzende der CDU-Lübeck;Thomas Schmittinger, Schulleiter Katharineum zu Lübeck;Dr. med. Winfried Stöcker, Vorstands-vorsitzender EUROIMMUNMedizinische Labordiagnostika AG„Bildungsvielfalt am Wissen-schaftsstandort Lübeck – neueOberstufen angebote und die Zukunftder Gymnasien – Sind wir auf dem richtigen Weg?“Moderation: Dr. Wilhelm Wessel, Sprecher der Sektion Lübeck

10. April · MeldorfBetriebsbesichtigungKarsten Evers, GeschäftsführenderGesellschafter der Evers Druck GmbH „Die Druckindustrie im Wandel – Symbiose von Druck und elektronischer Kommunikation“

17. April 2013 · LütjenburgMitgliederversammlungder Sektion Plön/Ostholstein mit Wahlen des Sektionsvorstands

17. April 2013 · LütjenburgBetriebsbesichtigungFriedehelm Klingenburg, Geschäfts-führer Merz Dental GmbH„Industrielle Fertigung und Entwicklung – Perspektiven am Standort Schleswig-Holstein“

25. und 26. April 2012 · Bremerhaven4. Norddeutscher Wirtschaftstag NWTu.a. mit:Prof. Dr. Kurt Lauk, Präsident des Wirtschaftsrates der CDU e. V.;Karl Gernandt, Chairman der Kuehne + Nagel International AG

Podium I: Maritime Infrastruktur – Investition in die Zukunft

Podium II: Fachkräftemangel und Demographie

Podium III: Offshore-Windenergie: Eine entscheidende Säule der Energiewende

22. Juni 2013 · Kiel (nur für Mitglieder)Regattabegleitfahrt zur Kieler WocheEhrengast: Reimer Böge MdEP, Vorsitzender der CDU-Schleswig-Holstein

24. Juni 2013 · BerlinParlamentarischer Abendfür Delegierte der fünf norddeutschenLandesverbände

25. Juni 2013 · BerlinWirtschaftstag50-jähriges Jubiläum

Das nächste Heft erscheint im Juni 2013 mit dem Schwerpunktthema ITK.

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