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A r c h i v G y m n a s i u m U n t e r g r i e s b a c h "Zu einem glücklichen Leben gehört ein erfüllender Beruf" 18 Gymnasiasten bekommen Zerti�kate nach Teilnahme an Projekt der Handwerkskammer Otto Donaubauer 17.01.2018 | Stand 17.01.2018, 01:03 Uhr Berichteten von ihren Erfahrungen: Lukas Seidl (r.) und Moritz Schoeberichts mit dem neuartigen motorisierten Handyhalter. Untergriesbach. Die großen Chancen der Handwerksberufe mit ihrem breiten Spektrum kennengelernt und erlebt haben 18 Schüler des Untergriesbacher Gymnasiums. Sie hatten sich am "Berufs�ndungsprojekt" der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz in Passau beteiligt und bekamen jetzt mit der Überreichung eines Zerti�kats die Bestätigung für den erfolgreichen Abschluss des handwerklichen Lehrgangs. Zur Verleihung hatten sich fast wie einer Freisprechungsfeier für Handwerksmeister viele Gäste aus dem öffentlichen Leben im Musiksaal des Gymnasiums eingefunden. Feierlich war auch der Beginn mit dem Quer�ötenensemble der Kreismusikschule. Mit der Handwerkskammer hatte Studiendirektor Franz Brunner schon vor ein paar Jahren erste Gespräche über eine Hilfe für junge Menschen bei der Berufs�ndung geführt. Jetzt ist der zweite Durchgang des Projekts abgeschlossen. Bald werde es im gesamten Kammerbereich diese erfolgreiche Maßnahme geben, versicherte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Hand-werkskammer Hans Schmidt. "Sammelt viele Erfahrungen vor der Entscheidung" Die neuesten Strukturdaten und die Arbeitsmarktanalyse für Niederbayern könnten als Orientierungshilfe bei der Berufswahl dienen, sagte Studiendirektor Brunner und zitierte Eckwerte aus dem Zahlenwerk. Der Fachkräftemangel werde nicht mit mehr Akademikern gelöst, kommentierte Brunner die Situation in der Wirtschaft und empfahl den jungen Leuten auch den beru�ichen Weg über ein duales Studium oder über eine handwerkliche Ausbildung mit folgender beru�icher oder schulischer Weiterbildung. "Sammelt viele Erfahrungen vor der Entscheidung", legte stellvertretender Landrat Raimund Kneidinger den Teilnehmern am Projekt ans Herz. Das Handwerk habe im Landkreis einen hohen Stellenwert. Die Betriebsdichte sowie die Vielfalt der Berufe seien ein gutes Angebot. Hineinschnuppern und die Eignung testen, das sei schon lange vor der Entscheidung wichtig. Am Ende solle jeder sagen können: "Ich muss nicht zur Arbeit gehen, ich gehe gerne." Gratulierten zur Verleihung des Zerti�kats: (v.l.) Bürgermeister Hans Binder (Sonnen), Bürgermeister Hermann Duschl (Untergriesbach), Bürgermeister Alexander Sagberger (Thyrnau), 3. Bürgermeister Otto Obermeier (Hauzenberg), Laurentius Hobelsberger (Leiter Polizeiinspektion Hauzenberg), stellvertretender Landrat Raimund Kneidinger sowie (v.r.) Studiendirektor Franz Brunner, Hans Schmidt (stellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer), Richard Hettmann (Vizepräsident Handwerkskammer), Josef Sailer (Projektleiter Handwerkskammer) und Lisa Frey (Elternbeiratsvorsitzende). − Fotos: Donaubauer 1 von 2

Zu einem glücklichen Leben gehört ein erfüllender Beruf · und ein Schachbrett aus Holzfurnieren. Alles um Abwasser- und Trinkwasserleitungen oder den Anschluss sanitärer Talente

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Otto Donaubauer 17.01.2018 | Stand 17.01.2018, 01:03 Uhr

Berichteten von ihren Erfahrungen: Lukas Seidl (r.) und

Moritz Schoeberichts mit dem neuartigen motorisierten

Handyhalter.

Untergriesbach. Die großen Chancen der Handwerksberufe mit ihrem breiten

Spektrum kennengelernt und erlebt haben 18 Schüler des Untergriesbacher

Gymnasiums. Sie hatten sich am "Berufs�ndungsprojekt" der

Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz in Passau beteiligt und bekamen

jetzt mit der Überreichung eines Zerti�kats die Bestätigung für den

erfolgreichen Abschluss des handwerklichen Lehrgangs.

Zur Verleihung hatten sich fast wie einer Freisprechungsfeier für

Handwerksmeister viele Gäste aus dem öffentlichen Leben im Musiksaal des

Gymnasiums eingefunden. Feierlich war auch der Beginn mit dem

Quer�ötenensemble der Kreismusikschule.

Mit der Handwerkskammer hatte Studiendirektor Franz Brunner schon vor ein

paar Jahren erste Gespräche über eine Hilfe für junge Menschen bei der Berufs�ndung geführt. Jetzt ist der zweite

Durchgang des Projekts abgeschlossen. Bald werde es im gesamten Kammerbereich diese erfolgreiche Maßnahme

geben, versicherte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Hand-werkskammer Hans Schmidt.

"Sammelt viele Erfahrungen vor der Entscheidung"

Die neuesten Strukturdaten und die Arbeitsmarktanalyse für Niederbayern könnten als Orientierungshilfe bei der

Berufswahl dienen, sagte Studiendirektor Brunner und zitierte Eckwerte aus dem Zahlenwerk. Der Fachkräftemangel

werde nicht mit mehr Akademikern gelöst, kommentierte Brunner die Situation in der Wirtschaft und empfahl den

jungen Leuten auch den beru�ichen Weg über ein duales Studium oder über eine handwerkliche Ausbildung mit

folgender beru�icher oder schulischer Weiterbildung.

"Sammelt viele Erfahrungen vor der Entscheidung", legte stellvertretender Landrat Raimund Kneidinger den

Teilnehmern am Projekt ans Herz. Das Handwerk habe im Landkreis einen hohen Stellenwert. Die Betriebsdichte sowie

die Vielfalt der Berufe seien ein gutes Angebot. Hineinschnuppern und die Eignung testen, das sei schon lange vor der

Entscheidung wichtig. Am Ende solle jeder sagen können: "Ich muss nicht zur Arbeit gehen, ich gehe gerne."

Gratulierten zur Verleihung des Zerti�kats: (v.l.) Bürgermeister Hans Binder (Sonnen), Bürgermeister Hermann Duschl (Untergriesbach), Bürgermeister Alexander Sagberger (Thyrnau), 3. Bürgermeister Otto Obermeier

(Hauzenberg), Laurentius Hobelsberger (Leiter Polizeiinspektion Hauzenberg), stellvertretender Landrat Raimund Kneidinger sowie (v.r.) Studiendirektor Franz Brunner, Hans Schmidt (stellvertretender Hauptgeschäftsführer

Handwerkskammer), Richard Hettmann (Vizepräsident Handwerkskammer), Josef Sailer (Projektleiter Handwerkskammer) und Lisa Frey (Elternbeiratsvorsitzende). − Fotos: Donaubauer

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h Das Handwerk stelle sich derzeit mit bester Auftragslage dar. Die Suche nach Fachkräften würde das Hauptthema der

kommenden Jahre sein, erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hans Schmidt. "Ihr

werdet umworben", ermunterte er die Schüler zu einem beru�ichen Weg in Richtung der vielen Handwerksberufe.

Über 130 verschiedene Berufsbilder gebe es. Die Aufstiegsmöglichkeiten seien bis hin zu Führungspositionen und zum

eigenständigen Unternehmer mit dem durchgängigen weiterführenden Schulsystemen möglich. Zu einem glücklichen

Leben gehöre ein erfüllender Beruf, sagte Hans Schmidt und ermunterte die jungen Menschen zu einer gründlichen

Vorbereitung auf die Berufs�ndung.

Einen guten Vorgeschmack auf das Berufsleben hatten die Teilnehmer am Projekt während der außerschulischen

Tätigkeit in den Werkstätten der Handwerkskammer bekommen, alles unter der Leitung von Diplomingenieur Josef

Sailer. Zunächst konnten sie in einer Potentialanalyse die eigenen Fähigkeiten und Neigungen bewerten und ihre

Talente entdecken. Mit Ausbildungsmeistern ging es dann jeweils eine Woche lang durch die technischen Werkstätten

verschiedener Handwerksberufe. In der kaufmännischen Abteilung standen Haushaltspläne und Lohnabrechnungen

auf dem Arbeitsprogramm, in der Holzwerkstatt bauten künftige Schreiner eine Tischuhr mit drehbarem Schubkasten

und ein Schachbrett aus Holzfurnieren. Alles um Abwasser- und Trinkwasserleitungen oder den Anschluss sanitärer

Anlagen erarbeiteten sich die Installateure und Heizungsbauer.

In der Metallwerkstatt wurde ein Handyhalter gebaut, der das geliebte Gerät in verschiedene Sichtwinkel drehen kann

und damit die Hände für andere Aufgaben frei hält. Jeder Teilnehmer konnte einen Handyhalter mit nach Hause

nehmen. Kunstvoll war die Arbeit in der Glaserei. Dort wurde Glas verschmolzen, eine UV-Verklebung gemacht und

eine so genannte Tiffanyverglasung hergestellt. Breit gefächert waren die Aufgaben in der Gesundheitsabteilung. Da

ging es um die Anatomie des menschlichen Körpers, um den Aufbau der Halswirbelsäule und um

Behandlungsmethoden wie Taping oder elektrische Therapie.

Wie es denn in den realistischen Arbeitswochen gegangen ist, fragte Studiendirektor Franz Brunner seine Schüler.

Lukas Seidl und Moritz Schoeberichts erzählten einhellig von einer aufschlussreichen Erfahrung.

Fachkräftemangel nicht mit mehr Akademikern lösbar

Statt Lehrer Handwerksmeister an der Seite zu haben sei ebenfalls eine ganz neue Art des Unterrichts gewesen.

Wenn die Begeisterung für das Handwerk jetzt geweckt ist, haben die Schüler reichlich Gelegenheit weitere

Erfahrungen zu sammeln. Im Rahmen der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Gymnasium werden in der

kommenden Zeit viele verschiedene Handwerker direkt vor den Klassenzimmern ihr Können zeigen.

DIE TEILNEHMER

Folgende Schüler haben am Berufs�ndungsprojekt teilgenommen: Max Brunner, Stefan Jungbauer, Valentin

Kandlbinder, Garry Klier, Gotthard Knödlseder, Franz Kurzböck, Kevin Luger, Maximilian Nigl, Niklas Oberneder, Simon

Michael Peter, Florian Ranzinger, Leon Reinhardt, Justin Schneider, Moritz Schoeberichts, Lukas Seidl, Johannes

Sonnleitner, Johannes Wagner, Alexander Wiesner.

Otto Donaubauer

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