2
GROSSMA~¢u. K v ~ x : ErhShter Blutspiegel des Pethidins bei Ratten 107 luft wieder. Im Gegensatz dazu/inderte sieh der 1so-Gehalt des Kohlen- dioxyds in der Exspirationsluft nieht, er bewegte sich stets im Fehler- bereich der massenspektrometrisehen Bestimmungsmetbode, selbst bei groSen Insufflationsgesehwindigkeiten. Die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge war unter der Insufflation deutlieh vermindert. Dem entspraeh, dab die Sauerstoffs/~ttigung~des arteriellen Blutes wKhrend der Insufflation bis unter 40% absank. Gleiehzeitig stieg der C02-Gehalt signifikant an. Die Ver/~nderungen waren um so deutlieher, je sehneller insuffliert wurde. Diese Feststellung, die den Ergebnissen yon BourNE u. SMITH; DICK; WESTON U. KAREL n. a. entsprieht, deutet sehon darauf hin, dal3 die i.v. Sauerstoffinsuffla- tion nieht geeignet ist, eine bestehende Hypox/~mie zu beseitigen. Nach unseren Versuehen wird vielmehr ein betr/~ehtlicher Teil des insufflierten Sauerstoffs abgeatmet, ohne fiir Oxydationsprozesse verwendet worden zu sein. Der yon uns in der Exspirationsluft nieht wiedergefundene markierte Sauerstoff (40--80°/0) kann sieh zum Tefl wegen zu grol3er Verdfinnung dem Nachweis entzogen h aben. Der andere Tell ist mSglicher- weise utilisiert worden. Ein Anstieg des xsO-Geha]tes im CO 2 wurde nie gefunden, doeh ist ein solches Ergebnis aueh nieht zu erwarten, da der mit dem Blur ins Gewebe kommende Sanerstoff zun~chst einmal im KSrperwasser erseheint und erst sp/~ter -- im wesentliehen als Folge yon Austausehvorg/~ngen -- im Kohlendioxyd auftritt. Eine Ver/~nderung tier lS0-Konzentration im CO 2 ist deshalb erst naeh einer entspreehenden Ver/~nderung im KSrperwasser zu erwarten. I)a die insufflierte Gesamt- menge an markiertem Sauerstoff bei weitem nieht ausreieht, eine meBbare Isotopenversehiebung im KSrperwasser zu bewirken, kann aus unseren Versuehen nicht auf das Fehlen jeder Utilisation geschlossen werden. -- Die unver/~nderte Abatmung wesentlicher Mengen i.v. insufflierten Sanerstoffs ist jedoch ein weiteres Argument gegen die heute noeh stark propagierte Anwendung solcher Verfahren in der Therapie. g. GR0SSMA~ und J. KV~TINA (Hradee Kr~ilov6) : Zum erhlJhten Blut- spiegel des Pethidins bei Ratten nach der Bestrahlung Bei den bestrahlten Ratten (600 r) w-urde am 3. und am 6. Tag naeh tier Bestrahlung ein erhShter Pethidinblutspiegel, aber eine leieht herab- gesetzte Menge dieses Stoffes im Gehirn gefunden. In einer Serie yon Dialyseexperimenten ergab sich, dab die Dialyse des Pethidin aus dem Blute der Kontrollratten in die physiologische LSsung sehneller als aus dem Blute der bestrahlten Tiere vor sich ging. Pethidin wurde in vitro zum Blute der Kontrollen sowie der bestrahl- Sen Ratten zugegeben und dann seine Konzentration im Plasma und in

Zum erhöhten Blutspiegel des Pethidins bei Ratten nach der Bestrahlung

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zum erhöhten Blutspiegel des Pethidins bei Ratten nach der Bestrahlung

GROSSMA~¢ u. K v ~ x : ErhShter Blutspiegel des Pethidins bei Ratten 107

luft wieder. I m Gegensatz dazu/inderte sieh der 1so-Gehalt des Kohlen- dioxyds in der Exspirationsluft nieht, er bewegte sich stets im Fehler- bereich der massenspektrometrisehen Bestimmungsmetbode, selbst bei groSen Insufflationsgesehwindigkeiten.

Die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge war unter der Insufflation deutlieh vermindert . Dem entspraeh, dab die Sauerstoffs/~ttigung~des arteriellen Blutes wKhrend der Insufflation bis unter 40% absank. Gleiehzeitig stieg der C02-Gehalt signifikant an. Die Ver/~nderungen waren um so deutlieher, je sehneller insuffliert wurde. Diese Feststellung, die den Ergebnissen yon BourNE u. SMITH; DICK; WESTON U. KAREL n. a. entsprieht, deutet sehon darauf hin, dal3 die i.v. Sauerstoffinsuffla- tion nieht geeignet ist, eine bestehende Hypox/~mie zu beseitigen. Nach unseren Versuehen wird vielmehr ein betr/~ehtlicher Teil des insufflierten Sauerstoffs abgeatmet, ohne fiir Oxydationsprozesse verwendet worden zu sein. Der yon uns in der Exspirationsluft nieht wiedergefundene markier te Sauerstoff (40--80°/0) kann sieh zum Tefl wegen zu grol3er Verdfinnung dem Nachweis entzogen h aben. Der andere Tell ist mSglicher- weise utilisiert worden. Ein Anstieg des xsO-Geha]tes im CO 2 wurde nie gefunden, doeh ist ein solches Ergebnis aueh nieht zu erwarten, da der mi t dem Blur ins Gewebe kommende Sanerstoff zun~chst einmal im KSrperwasser erseheint und erst sp/~ter - - im wesentliehen als Folge yon Austausehvorg/~ngen - - im Kohlendioxyd auftritt . Eine Ver/~nderung tier lS0-Konzentration im CO 2 ist deshalb erst naeh einer entspreehenden Ver/~nderung im KSrperwasser zu erwarten. I )a die insufflierte Gesamt- menge an markier tem Sauerstoff bei weitem nieht ausreieht, eine meBbare Isotopenversehiebung im KSrperwasser zu bewirken, kann aus unseren Versuehen nicht auf das Fehlen jeder Utilisation geschlossen werden. - - Die unver/~nderte Abatmung wesentlicher Mengen i.v. insufflierten Sanerstoffs ist jedoch ein weiteres Argument gegen die heute noeh s tark propagierte Anwendung solcher Verfahren in der Therapie.

g . GR0SSMA~ und J. KV~TINA (Hradee Kr~ilov6) : Zum erhlJhten Blut- spiegel des Pethidins bei Ratten nach der Bestrahlung

Bei den bestrahlten Ra t ten (600 r) w-urde am 3. und am 6. Tag naeh tier Bestrahlung ein erhShter Pethidinblutspiegel, aber eine leieht herab- gesetzte Menge dieses Stoffes im Gehirn gefunden.

In einer Serie yon Dialyseexperimenten ergab sich, dab die Dialyse des Pethidin aus dem Blute der Kontrol l ra t ten in die physiologische LSsung sehneller als aus dem Blute der bestrahlten Tiere vor sich ging.

Pethidin wurde in vitro zum Blute der Kontrollen sowie der bestrahl- Sen Rat ten zugegeben und dann seine Konzentrat ion im Plasma und in

Page 2: Zum erhöhten Blutspiegel des Pethidins bei Ratten nach der Bestrahlung

108 U. HACKENBERG: Grundlagen zur Messung pyrogener Wirkungen

der Erythrocytenmasse festgestellt. Es zeigte sieh, dab Pethidin sich bei Kontrollen in grSl]erer Menge in der Erythroeytenmasse als im Plasma befindet, bei den bestrahlten Ratten ist es umgekehrt.

Mit Hilfe der Papierelektrophorese wurde gefunden, dab diese Erseheinung nicht durch die )[nderung der Plasmaproteine bei bestrahl- ten Ratten bedingt ist; wenn der Elektrolyt von gleichem pH bei den Proteinen aus dem Blute der Kontroll- und der bestrahlten Rat ten verwendet wurde, blieb auch die Geschwindigkeit der Wanderung des Pethidin im elektrisehen Felde die gleiehe. Wenn aber das pH der Elektro- lyre alkaliseher wurde, sank diese Gesehwindigkeit. Da bei den bestrahl- ten Ratten hSheres pH des Plasmas gefunden wurde, wnrde die Hypotheso aufgestellt, dab die Bewegung des Pethidin in den K6rperflfissigkeiten bei den bestrahlten Rat ten auf diese Weise gebremst wird.

U. HACKENBERG (Bielefeld) : Statistische Grundlagen zur Messung pyro- gener Wirkungen

Bei der Qualit/~tskontrolle yon Injektionsl6sungen zur therapeutischen Verwendung an Mensch und Tier spielt der Nachweis bzw. der Aus- schluB bakterieller Pyrogene eine grol]e l~olle. Wenngleich das methodi- sehe Vorgehen erst neuerdings in verschiedenen Arzneibfichern (z. B. U.S.P. Nr. 15, S.883) festgelegt worden ist, besteht fiber die Berechti- gung und fiber die Zweckm/~l]igkeit der einzelnen Mal~nahmen keine ein- heitliche Auffassung. Aus diesem Grunde haben wir uns ffir unser eigenes Vorgehen zun/ichst mit don statistischen Grundlagen dieses Tests befaBt, um damit die Basis ffir eine quantitative Beurteilung der pyro- genen Wirkung zu erlangen.

Der Pyrogennachweis erfolgt zumeist am Kaninchen und zwar dureh Messung der K6rpertemperatur nach i.v. Applikation der betreffenden LSsung. UI~ter der Wirkung yon Pyrogenen steigt die KSrpertemperatur; der Begriff Temperatursteigerung setzt die Festlegung eines Ausgangs- wertes als BezugsgrSBe voraus. Da die K6rpertemperatur beim Einzeltier im Tagesverlauf und yon Tag zu Tag sowie im Kollektiv yon Individuum zu Individuum varfiert, ist naeh Festlegung des MaBes ffir die Tempera- tursteigerung und nach Standardisierung der Versuehsbedingungen die minimale Temperatursteigerung festzusetzen, deren Ubersehreitung als pyrogene Wirkung zu bezeiehnen ist~.

An einer Stiehprobe yon 40 Kaninehen wurde zun/~ebst das optimale Mall ffir die Temperatursteigerung ermittelt; danach ist eine Differenz einem Quotienten vorzuz~elqen, wobei die Differenz zwisehen dem ersten TagesmeBwert und dem Tagesh6chstwert sieh unter unseren Bedingungen als das zweckm/~Bigste MaB aus 3iner Reihe versehieden definierter Differenzen erwies. Unter den zugrunde gelegten Versuehsbedingungen