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274 Berieht: Speeielle analytische Methodem
Gegenstand verfolgten, gelangen zu denselben Schlussfolgerungen wie
S t o k v i s . Sic weisen ferner darauf hin, dass ktinstlich hergestellte
L6sungen, welche saures Kalkphosphat neben neutralem Alkaliphosphat
enthalten, beim Kochen ein ganz ahnliches Verhalten darbieten.*) Die
altere Annahme, wonach die Phosphatausscheidung lm erhitzten Harn auf eine Abnahme des Sauregrades, sei es durch Entweichen yon Kohlen-
s~ture, sei es durch Bildung yon kohlensaurem Ammon aus Harnstoff,
zurtickzuftihren ware, erscheint sonach unnSthig. In der 'That vermochte
S a 1 k o w s'k i in solchen Fallen keine Abnahme der Aciditat festzustellen.
Ftir den Nachweis von Eiweiss ergibt sich daraus, dass eine beim Er-
hitzen auftretende, flockige Ausscheidung auch bei Fortbestehen der sauren
Reaction nicht ohne Weiteres ftir Eiweiss angesehen werden darf.
Zur Bestimmung des Chloroforms im Blute anasthesirter Thiere
bedienten sich G r ~ h a n t und Q u i n q u a u d**) des nachstehenden Ver-
fahrens~ Das Chloroform wurde aus dem Blute durch Destillation im
Vacuum erhalten. Es ging dabei fast der ganzen Menge nach mit den Blutgasen bei 40 0 tiber und wurde denselben durch _wiederholtes
Schtitteln mit Wasser bei Luftabschluss entzogen. Der Rest fund sich
in dem bei 65 o erhaltenen w~tsserigen Destillat. Die chloroformhaltigen
Flt~ssigkeiten wurden nun vereinig~, auf ein bestimmtes Volum gebracht, und ihr Gehalt an Chloroform mit B a r r es w i l ' scher LSsung festge-
stellt. Zu diesem Zwecke wurden abgemessene, gleiche Mengen der
Fliissigkeit~ z .B. je 18.7 cc, mit wechselnden Mengen der KupferlSsung~ z.B. 0 ,4--110 cc, bei 100 o erhitzt. Dieses Erhitzen wurde behufs Ver-
meidung yon Luftzutritt in zugesehmolzenen GlasrShren vorgenommen.
aus denen vor dem Einbringen der LSsungen s~tmmtliche Luf't durch
einen Kohlensaurestrom verdrangt worden war. Die RShren wurden dann 10 Minutcn hindurch in siedendem Wasser gehalten. Aus der
~Ienge B a r r es w i l lseher LSsung. die gerade noeh durch das ange-
wandte Volum der Chloroforml5sung entfarbt wurde, konnte dutch Ver-
gleichen mit dem ReductionsvermSgen einer wass¢rigen ChloroformlSsung
you bekanntem Gehalt unter Bertieksichtigung der vorgenommenen Volum-
anderuugen die Menge des im Blute vorhandenen Chloroforms berechnet
werden.
*) Vergl. N e u b a u e r - H n p p e r t , Analyse des Harns, 8. Aufl. S. 103, § 19, a. III. B. b. 6.
**) Conaptes rendus 97, 753.
2. huf Physiologie und .Pathologie bezligliche. 275
Die zum Yergleich dienende Titerfliissigkeit war eine w~sserige Chloroforml5sung, welche durch tagelanges Schtitteln yon 0,5 g Chloro- form mit 2 k g 800 g Wasser mit Htilfe eines Motors erhalten worden war. 18,Tcc dieser LSsung enthielten 0 , 0 0 5 g Chloroform und ent- f~trbten unter den angegebenen Versuchsbedingungen 0,3 cc B a r r e s - w i 1' scher Flt~ssigkeit.
Ein einfaeher Apparat zur Bestimmung des Harnstoffs mit unter- bromigsaurem ~atron, welchen W. H. G r e e n e * ) angegeben hat, ist ftir klinische Zwecke bestimmt und gestattet rasches Arbeiten. Seiu wesentlicher Bestandtheil ist das Glasgefiiss a (vergl. Fig. 40), dessen
Fig. 40. unterer, ungeflihr 60 cc fassender Theil seitlich einen Tubulus tr~gt, wi~hrend der a obere cylindrische, ungef~ihr 2 0 - - 2 5 cc
fassende Theil mit Theilung versehen ist. Bei ±usftihrung der Bestimmung wird in
b c das mit Bromlauge geftillte und behufs Auffangen der abfliessenden Lauge in eine Schale gestellte Gefiiss eine abgemessene Menge Harn mit Htilfe der am unteren Ende gekrtinunten Pipette b eingebracht. Der gebildete Stickstoff sammelt 'sieh in dem mit Theilung versehenen Cylinder an.' Die AusflussSffnung der~:Pipette wird zweek- massig so rein gew~thlt, dass sie 3---~4 cc
Harn in der Minute austreten l~sst. Ist die Zersetzung zu Ende, so wird ein ent-
sprechend gebogenes Trichterrohr c in den Tubulus eingefiigt und so weit mit Bromlauge geftillt, dass dieselbe in Messgefiiss und Trichter- rohr glei~hen Stand hat. Hierauf wird die Ablesung des Stickstoff,- volums vQrgenommen. Will man die Anwendung des Trichterrohrs ver- meiden, so kann man auch den ganzen Apparat in Wasser tauchen, his das Niveau der Bromlauge mit jenem des &ussenwassers zusam- menfi~llt.
Sulfodiazobenzol als Reagens auf Bilirubin. P. E h r 1 i c h**) prtifte das Verhalten yon. Gallenfarbstoffen~ als Bilirubin, Bilifuscin, Biliprasin,
*) Comptes rendus 97, 1141. **) Centralblatt f. klinische Medicin 1883 p. 721.