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4i Auf gerichtliche Chemie beziigliche, 549 hier nur crwahnen kSnnen, da sie analytisch ¥erwerthbares nicht ent- hiilt; desgleichen milssen wir uns mit dem Hinweis auf die yon M, Tichomiroff 1) ausgefllhrten ¥ersuche fiber die Fiillung yon Toxalbuminen durch ~ucleTnsiiure begntigen. Zum Nachweis des Arsens in geri~htlichen ]~llen empfiehlt, G. ±mbiihl ~) als vortheilhaftes Yerfahren die yon J. A. Kaiser 3) vorgeschlagene Modification der Methode yon S ch~eider4) und yon F yfe. !) Da die Arbeit yon Kaiser als Originalabhandlung in dieser Zeitschrift (1, c.) verSffentlicht ist und die Angaben yon A m b ti h 1 nichts Iqeues enthalten, so k(innen wir dieselben hier nur erw~thnen. Ueber das Verhalten tier Oxalsiture wi~hrend des Fiiulnissprocesse~ hat D. Vitali6) Untersuchungen angestellt, welche ergaben, dass die 0xals~ure durch die Vorg~nge bei der Fi~ulniss zum allergrOssten Theile unbertihrt bleibt, und dass sie nicht allein erkannt und nachgewiesenr sondern auch in krystallinischem Zustande isolirt werden kann. (In welcher Weise diese Operation ausgeftihrt wird, ist in der uns zug'itng- lich gewesenen Quelle nieht angegeben. W. F. u. H. B.). Zur Bestimmung des Chloroforms in Organtheilen verf~hrt mar~ nach dem Bericht yon B. Fis eh er 7) folgendermaassen: Man destillirt eine gewogene Menge der zu untersuchenden Organtheile so lange mit Wasser, bis sicher alles Chloroform tibergegangen ist, versetzt dann das Destillat zur Bindung freier Salzsiiure mit reinem kohlensaurem Kalk und saugt nun unter Erw~trmen auf 60 o gewaschene Luft durch di~ Fltissigkeit. Die aus der Fltissigkeit austretende Luft geht dureh eil~ lebhaft gltthendes ¥erbrennungsrohr und eine mit einer LSsung vo~ salpetersaurem Silberoxyd beschiekte ¥orlage, in welcher die chlor- haltigen Verbrennungsproducte absorbirt werden. Die Hauptmenge des Chloroforms ~,urde bei Chloroformvergiftunger~ im Blut und im Gehirn aufgefunden ; in allen Fiillen wurde der quantitative BefuI/d durch Anstellung der Isonitril-Reaction best~tigt. 1) Zcitschrift f. physiolog. Chemie 2i, 90. 2) Schweiz. Wochenschr. f. Chemie und Pharmacie 30, 49 ; dutch Chemikcr- Zeitung 16, R. 106. a) Diese Zeitsehrift 14, 250. 4) Wiener akad. Berichte 6, 409 (1851) ; P o g g e n d o r f f's Annalen 85, 433. 5) Journ. f. prakt. Chemie 55, 103. 6) Bollet. ehimic, pharm. 1895, S. 641; dutch Pharm. centralhalle 87, 182~ 7) Jahresbericht des chem. Untersuchungsamtes der Stadt Breslau fiir die Zeit yore 1. April 1894 his 31. M/irz 1895; dureh Pharm. Centralhalle 87, 287.

Zur Bestimmung des Chloroforms in Organtheilen

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4i Auf gerichtliche Chemie beziigliche, 549

hier nur crwahnen kSnnen, da sie analytisch ¥erwerthbares nicht ent- hiilt; desgleichen milssen wir uns mit dem Hinweis auf die yon M, T i c h o m i r o f f 1) ausgefllhrten ¥ersuche f i b e r d i e F i i l l u n g y o n T o x a l b u m i n e n d u r c h ~ u c l e T n s i i u r e begntigen.

Zum Nachweis des Arsens in geri~htlichen ]~ l len empfiehlt, G. ± m b i i h l ~) als vortheilhaftes Yerfahren die yon J. A. K a i s e r 3) vorgeschlagene Modification der Methode yon S c h ~ e i d e r 4 ) und yon F y fe . !) Da die Arbeit yon K a i s e r als Originalabhandlung in dieser Zeitschrift (1, c.) verSffentlicht ist und die Angaben yon A m b ti h 1 nichts Iqeues enthalten, so k(innen wir dieselben hier nur erw~thnen.

Ueber das Verhalten tier Oxalsiture wi~hrend des Fiiulnissprocesse~ hat D. V i t a l i 6 ) Untersuchungen angestellt, welche ergaben, dass die 0xals~ure durch die Vorg~nge bei der Fi~ulniss zum allergrOssten Theile unbertihrt bleibt, und dass sie nicht allein erkannt und nachgewiesenr sondern auch in krystallinischem Zustande isolirt werden kann. (In welcher Weise diese Operation ausgeftihrt wird, ist in der uns zug'itng- lich gewesenen Quelle nieht angegeben. W. F. u. H. B.).

Zur Bestimmung des Chloroforms in Organtheilen verf~hrt mar~ nach dem Bericht yon B. F i s eh er 7) folgendermaassen: Man destillirt eine gewogene Menge der zu untersuchenden Organtheile so lange mit Wasser, bis sicher alles Chloroform tibergegangen ist, versetzt dann das Destillat zur Bindung freier Salzsiiure mit reinem kohlensaurem Kalk und saugt nun unter Erw~trmen auf 60 o gewaschene Luft durch di~ Fltissigkeit. Die aus der Fltissigkeit austretende Luft geht dureh eil~ lebhaft gltthendes ¥erbrennungsrohr und eine mit einer LSsung vo~ salpetersaurem Silberoxyd beschiekte ¥orlage, in welcher die chlor- haltigen Verbrennungsproducte absorbirt werden.

Die Hauptmenge des Chloroforms ~,urde bei Chloroformvergiftunger~ im Blut und im Gehirn aufgefunden ; in allen Fiillen wurde der quantitative BefuI/d durch Anstellung der Isonitril-Reaction best~tigt.

1) Zcitschrift f. physiolog. Chemie 2i, 90. 2) Schweiz. Wochenschr. f. Chemie und Pharmacie 30, 49 ; dutch Chemikcr-

Zeitung 16, R. 106. a) Diese Zeitsehrift 14, 250. 4) Wiener akad. Berichte 6, 409 (1851) ; P o g g e n d o r f f 's Annalen 85, 433. 5) Journ. f. prakt. Chemie 55, 103. 6) Bollet. ehimic, pharm. 1895, S. 641; dutch Pharm. centralhalle 87, 182~ 7) Jahresbericht des chem. Untersuchungsamtes der Stadt Breslau fiir die

Zeit yore 1. April 1894 his 31. M/irz 1895; dureh Pharm. Centralhalle 87, 287.

~550 Bericht: Specielle analyt. Methoden. 4. Auf gerichtliche Chemie bez.

Z u m N a c h w e i s yon A l k o h o l ist in demselben Bericht mit- ~etheilt, dass bei der Untersuchung yon Leichentheilen auf Alkohol durch die Jodoformreaction wiederholt das Auftreten yon Isonitril be- obachtet wurde, zu dessert Entstehung das gebildete Jodoform bei Gegenwart yon Aetznatron und primitren Aminen Veranlassung gibt.

Ueber die toxisehe Wi rkung des Glykosides der Rabelaisia philippinensis ( P l a n c h o n ) oder Lunasia philippinensis ( B l a n c o ) , welches yon den Eingeborenen der Philippinen als Pfeilgift verwendet wird, ha t P. C. P l u g g e 1) eine Abhandlung ver6ffentlicht, auf welche wir an dieser Stelle nur verweisen kOnnen.

Absorption des Kohlenoxyds dutch das Blut. Ueber den Einfluss der Zeit auf die Absorption des Kohlenoxyds durch das Blur hat N. G r 6 h a n t e ) ¥ersuche an Hunden angestellt. Wir k6nnen hier auf dieselben nur verweisen, da sie nichts analytisch ¥erwerthbares ent- halten.

Conservirung yon Blur. Durch Versetzen yon frischem Blut mit 2 ~ Aether ist es H. Kr~13) gelungen, Blut tiber 2 Jabre lang auf- zubewahren, ohne dass dasselbe in Fiiulniss tiberging oder seine Reactions- f~thigkeit verlor, obgleich es w~hrend der Aufbewahrung in einem Fl~schchen jedem Temperaturwechsel und im Hochsommer sogar dem <lireeten Sonnenlichte ausgesetzt war.

Naehweis yon Petroleum. Um das Petroleum in Kleidungsstficken oder Teppichen nachzuweisen, empfiehlt P. N[ e c k e 4) die zerkleiuerten Untersuchungsobjecte in einen ger~tumigen Kolben zu bringen und das Petroleum mit Wasserdlimpfeu abzudestilliren.

Befinden sich die zu untersuchenden Flecken auf Holz, so ent- fernt man sie mittelst eines Hobels, extrahirt die Spane 2 Stunden mit Aether, verdunstet die AetherlSsung und erhitzt den Rfickstand mit 10 cc concentrirter Schwefels~ure unter Umschwenken eine Stunde auf • lem Wasserbade. Nach dem Erkalten verdtinnt man vorsichtig mit 100 c c Wasser und schfittelt mit Aether aus. Der Rtickstand, der beim Yerdunsten der AetherlOsung hinterbleibt, wird mit 10 cc alkoholischer

1) Archives de Pharmacodynamie Vol. II., p 537 (1896); yore Verfasser ~eingesandt.

2) Comptes rendus 118, 594. .~) Pharm. Centralhalle 36, 90. 4) Pharm. Zeitung 37, 121; dutch Chemiker-Zeitung 16, R. 107.