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166 It. Scherpe, Veriinderun~ d. I{oggens u.W(,izcns beim Schimmeln. I-Zeit"chr" f' Untersuch,~2 .'v. Ld. N a h r . - u . G e m l s s m i l t e l .
dtinnte SchwefelsEure gel6st und bezeichnet E. S c b u l z e diesen leicht 16slichen Theil der Anhydride der Zuckerarteu mit , , H e m i - C e l l u l o s e " , w~thrend der zurfiekbleibende schwer 16sliche Thcil der Zellmembrau den Namen ,,Cellulose"
ffihren soll. In Wirklichkeit erh~tlt man aber bis jetzt nach keinem Verfahren zur
Bestimmung der Rohfaser r e i n e Cellulose yon der allgemeincn Formel
n (C~ Hlo 05) (mit 44,44O/o C und 6,17 ~ H), sondern in Folge vorwiegend des
Ligningehaltes (mit durchweg 53--57 ~ C) einen h6heren Kohlenstoffgehalt; cin niedrigerer Gehalt als 44,44~ / Kohlenstoff wtirde auf Zersetzungen in dcr Zcll-
substanz oder auf bisher noch unbekannte K6rper in derselben sehliessen
lassen; die neben den Hexosanen n (C6Hlo05)voYhandenen Pentosane n (Cstts04)
erfordern ebenso wic Ligniu und Nukleiu einen h6heren Kohlenstoffgehalt, n/imlich 45,45~ Mein Bestreben war und ist nur, zuniLchst ein Verfahrcn aus-
zumitteln, wodurch es gelingt, die Pentosane thunlichst vollst~tndig yon den
Itexosanen zu trennen; denn wenn, wie jetzt schon vielfach die Pentosane in einem Futtcr- oder Nahrungsmittel bestimmt werden, cin Theil derselben abel" bei der ebenfalls crmittelten Rohfaser verbleibt, so erscheint diese Stoffgruppe
zweimal in der Futtermittelanalyse. Das giebt dann abcr ein um so schieferes Bild
yon der Zusammensetzung der Futter- und Nahrungsmittel, je ungleicher der urspriingliche und der bei der Rohfaser verblcibende Gehalt derselben an Pentosanen ist, wenn auch der N~thrwerth tier Pentosane und Hexosane nieht
wesentlich versehieden sein-mag.
,Nach Erreichung dieses Zieles sollte dann ein Verfahren gesucht werden,
um auch die ligninartigen Beimengungen yon der eigentlichen, nur aus tIexo- sanen bestehenden Cellulose zu trennen, was bei dem vcrschiedcneu Verhalten
derselben gegen verdLinnte Alkalilaugen oder schwache Oxydationsmittel ge-
ringere Schwierigkeiten bereiten wird. Mein Verfahren ist daher noch nicht abgeschlossen und hoffe ich, die
Versuche demnlichst in gr6sserem Umfange wieder aufnehmen zu k6nnen.
Zur ehemischen Ver~inderung des Roggens und Weizens beim Schimmehh
Erwiderung auf die Bemerkangen yon Prof. Dr. D i e t r i c h - M a r b u r g .
V o n
Dr. R. Scherpe,
Technischem Ililfsarbeiier im Kaiscrlichen Gesundheitsamte.
Auf die Bemerkungen des LIerrn Prof. Dr. D i e t r i c h - M a r b u r g in IIeft 2,
S. 93 des laufenden Jahrgangs dieser Zcitschrift erwidere ich Folgendes:
Dic frtiher yon Professor Dr. D i e t r i c h , Dr. H e b e b r a n d und W e l t e ver- (iffentlichten Untersuchungeu tiber das Verschimmeln des Brotes waren mir wohl
Jahrga.g 19oo.- I B e, in, Untersuchung eihaltiger Tcigwaar~,n. ] 67 M i t r z . ] ,.
bekannt. Sic zu erwlihncn, bot sich bei Abfassung meiner in tIeft 7 des 2. Jahr- gangs dieser Zeitschrift (S. 550) verSffGntlichten Untcl~uchungell jcdoch kGin
Anlass. Eine Berttcksichtigung diesGr Arbeiten ware nur dann geboten gewesen,
wenn die Annahme zu Recht best~tnde, dass Getreide und das daraus bereitetG Mehl
und Brot in chcmischer I.iinsicht, insbesondere als Nahrboden yon Mikroorganismen, glcichartig sind. Die RichtigkGit dieser Annahme vcrmag ich jedoch night zu Grkennen. Gegenstand dcr yon mir ver6ffentlichten Untersuchungen war fiber-
digs, dic Veranderungen v611ig gesunden Getrcides zu erforschen, welches sonaeh
keinerlei Art yon Einfltisscn auf seine chemische Zusammensetzung, wie sic yon Mikroorganismen, deren Wirksamkeit bei der Brotbereitung doch bedeutend
ist, ausgGfibt werden, unterworfcn war. Bei dieser Fragestellung mussten solehe
Untersuch~mgen der Betrachtung fern bleiben, welche, wenn sic auch in einem
Punkte sich mit den yon mir ausgeftihrten berfihrten, doeh wGgen der ab- weichenden Natur des UntersuchungsgGgenstandes sonstiger Beziehungen zu
jenen cntbehrten.
Zur Untersuchung eihaltiger Teigwaaren. \Ton
J)r. Bein in Berlin.
In den bGiden in den letzten tleften dieser Zeitschrift erschienGnen Ab-
handlungen des Herrn Dr. J u c k e n a c k ~) wird meiner im Jahre 1890 ver6ffent- lichten Methode der quantitativen Bestimmung der Eisubstanz kritisirend ge-
dacht. Hierzu bemerke ich Folgendcs: Eine Nachpriifung der Litteraturangaben fiber die Zusammensetzung der
Eigelbbestandtheile erschiGn seiner Zeit nicht crforderlich, sie dttrfte auch durch
dig Ver6ffentlichungen des Herrn Dr. J u c k e n a e k n0ch nicht ill erschOpfendcr Weise erfolgt sein und w~ire die Annahme eines neuen Faktors zur Berech-
nung der Dottersubstanz noch des Weiteren zu begrfinden. Beziiglich der Durchftihrung meiner Methode hatte ich mir eingehendere
Mitthcilungen v o r b e h a l tell und erwahnG hier nur, dass bei den diesbezfiglichen
Untersuchungen in meinem Laboratorium schou behufs Austrocknung der sich bekanntlich leieht verandernden Eigelbbestandtheile tier Extraktion mit AethGr eine solche mit Alkohol vorangeschickt wurde, wie dies auch yon mir in Heft 1 des Centralorgans ftir WaarGnkunde b e r e i t s vor Jahren (1890) angGdcutet
worden ist. BGide Ausziige gclangten vereint zur VGraschung. Wie Herr Dr. J u c k e n a c k selbst anffihrt, ist die roll mir ~) angegebene
MGthode der Ermittelung der Eisubstanz die crste gewesen, welche auf der
Bestimmung der organischen I)hosphorsauren beruht.
1) Dicse Zeitschrift 1899, 2, 905 und 1900, 3, 1. 2) Ber. Deutsch. chem. Ges. 18907 23, 423.