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(Aus der Nerven-Abt. der Ludol] Krehl-Klinik in Heidelberg [Prof. Victor von Weizs~cker].) Zur Frage der psyehophysischen Fundierung der Groflhirnpathologie als einer Grenzwissensehaft yon Neurologie und Psychiatrie. Von Alfred P. kuersperg. (Eingegangen am 10..Februar 1936.) Die gel/iufigen Reflex- und Schwellenuntersuehungen der neuro- logischen Klinik erseheinen auch heute noch weitgehend von einer neurologischen Experimentalphysiologie bestimmt, welche es darauf ab- gesehen hatte, die nerv6sen Umweltreaktionen in einer Wirkungskette, die vom Reiz fiber den nerv6sen Apparat zum Erfolg ffihren sollte, zu begreifen. Die Zweifel an der Gfiltigkeit einer derartigen ,,mechani- schen Auffassung" gingen im wesentlichen yon der Physiologie selbst aus. So bezeichnet sogar Sherrington den Reflex als eine Fiktion, ohne allerdings die mechanistische Reflexvorstellung als planwissensehaft- lichen Ansatz weiterer Versuchsreihen und ihrer Deutung fallen zu lassen. Die neurologisehe Klinik lieB es im allgemeinen dabei bewenden, im gegebenen Falle auf entspreehende Experimentalerfahrungen hin- zuweisen. Wesentlich anders aber stellt sich Methode und Theorie der neuro- logischen Untersuehung in der Analyse der bizarren St6rungsbilder der Aphasien, Agnosien und Apraxien. Hier erseheint yon der Klinik her der Zweifel an der G/iltigkeit der Vorstellung eines im Sinne des Reflex- bildes kausalnormierten nerv6sen Geschehens aufgeworfen. Methode und Theorie der Reflexologie versagen in diesem Bereiche. So fordert das St6rungsbild des Einzelfalls seine besondere Methodik der Dar- stellung vom Genie des jeweiligen Beobachters. Als Grenzwissenschaft zwischen Neurologie und Psychiatrie haben die Bestrebungen der hirn- pathologischen Klinik, ihre Ergebnisse m6ghchst im Organ und fiber das Organ im Sinne des psychophysisehen Parallelismusses im physi- kalisehen Weltbild zu fundieren, eine sowohl auf die engere Neurologie als auch auf die Psychiatrie fibergreifende Bedeutung. Es fragt sich nun, ob ein Ansatz gefunden werden kann, diesen Bestrebungen nach exaktwissensehaftlieher Fundierung mit einem anderen Ansatz als dem der Reflexologie planwissensehaftlieh entgegenzukommen. Ein immer noch aktueller Versueh, diesen Bestrebungen der psycho- physischen Klinik in einer Theorie entgegenzukommen, wurde vonder Schule Wertheimer-K6hler unternommen. Sie erbrachte den Nachweis, Z. f. d. g. Neut. u. Psych. 155. 41

Zur Frage der psychophysischen Fundierung der Großhirnpathologie als einer Grenzwissenschaft von Neurologie und Psychiatrie

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(Aus der Nerven-Abt. der Ludol] Krehl-Klinik in Heidelberg [Prof. Victor von Weizs~cker].)

Zur Frage der psyehophysischen Fundierung der Groflhirnpathologie als einer Grenzwissensehaft

yon Neurologie und Psychiatrie. Von

Alfred P. kuersperg. (Eingegangen am 10..Februar 1936.)

Die gel/iufigen Reflex- und Schwellenuntersuehungen der neuro- logischen Klinik erseheinen auch heute noch weitgehend von einer neurologischen Experimentalphysiologie bestimmt, welche es darauf ab- gesehen hatte, die nerv6sen Umweltreaktionen in einer Wirkungskette, die vom Reiz fiber den nerv6sen Apparat zum Erfolg ffihren sollte, zu begreifen. Die Zweifel an der Gfiltigkeit einer derartigen ,,mechani- schen Auffassung" gingen im wesentlichen yon der Physiologie selbst aus. So bezeichnet sogar Sherrington den Reflex als eine Fiktion, ohne allerdings die mechanistische Reflexvorstellung als planwissensehaft- lichen Ansatz weiterer Versuchsreihen und ihrer Deutung fallen zu lassen. Die neurologisehe Klinik lieB es im allgemeinen dabei bewenden, im gegebenen Falle auf entspreehende Experimentalerfahrungen hin- zuweisen.

Wesentlich anders aber stellt sich Methode und Theorie der neuro- logischen Untersuehung in der Analyse der bizarren St6rungsbilder der Aphasien, Agnosien und Apraxien. Hier erseheint yon der Klinik her der Zweifel an der G/iltigkeit der Vorstellung eines im Sinne des Reflex- bildes kausalnormierten nerv6sen Geschehens aufgeworfen. Methode und Theorie der Reflexologie versagen in diesem Bereiche. So fordert das St6rungsbild des Einzelfalls seine besondere Methodik der Dar- stellung vom Genie des jeweiligen Beobachters. Als Grenzwissenschaft zwischen Neurologie und Psychiatrie haben die Bestrebungen der hirn- pathologischen Klinik, ihre Ergebnisse m6ghchst im Organ und fiber das Organ im Sinne des psychophysisehen Parallelismusses im physi- kalisehen Weltbild zu fundieren, eine sowohl auf die engere Neurologie als auch auf die Psychiatrie fibergreifende Bedeutung. Es fragt sich nun, ob ein Ansatz gefunden werden kann, diesen Bestrebungen nach exaktwissensehaftlieher Fundierung mit einem anderen Ansatz als dem der Reflexologie planwissensehaftlieh entgegenzukommen.

Ein immer noch aktueller Versueh, diesen Bestrebungen der psycho- physischen Klinik in einer Theorie entgegenzukommen, wurde vonder Schule Wertheimer-K6hler unternommen. Sie erbrachte den Nachweis,

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dab die Wahrnehmung als ein blo] summatives Ergebnis einsinnig reizabh~ngiger Elementarreaktionen - - der Empfindungen - - nieht ge- daeht werden kann. Vielmehr erwiesen sich aueh die Empfindungsqualit~t und -intensit~t als weitgehend vonder ,,Gestalt" des Wahrgenommenen abh~ngig. Damit sind aber die jeweils biologisch wirksamen Umwelts- einfliisse nicht mehr allein in der Spraehe der Physik ad~quat darstell- bar, sondern miissen auch nach der Erlebniskategorie ihrer ,,Gestalt" bestimmt werden. Allein mit dieser Wendung hat sich die Gestalt- theorie selbst vom Grunde der exaktwissenschaftlichen Fundierung ge- 15st und kann somit auch die psychophysisehe Klinik nicht mit dem Grunde eines exaktwissenschaftlich normierten Weltbildes verbinden. Denn KShlers Versueh, die physikalische Determiniertheit der organis- misehen Reizentsprechung in der ,,Feldtheorie" aufrecht zu erhalten, muB als fruchtlos abgelehnt werden. Was sollte es fiir einen Sinn haben, eine exaktwissenschaftlich definierte Normiertheit in Bereichen zu postu- lieren, die sieh, weil unter der Bedingung des Lebens stehend, grund- s~tzlich dem unmittelbar experimentellen Zugriff entziehen miissen.

Wollen wir also den Bestrebungen der psychophysiologiseh orien- tierten Klinik, ihre Ergebnisse soweit als mSglich in eine verbindliche Beziehung zur physikalisch definierten Welt zu bringen, planwissen- sehaftlich entgegenkommen, so diirfen wir in einem psyehophysisehen System Physik nicht als Unbekannte, sondern miissen sie als die Be- kannte herausstellen. Das ist aber innerhalb des ,,Physischen" nieht auf der organismischen, sondern allein auf der Reizseite mSglich. Das ist der geschichtliehe Sinn der programmatisehen These yon Weizs~ickers ,,Physiologie ohne Anatomie".

Es hat zun~ehst den Anschein, als ob mit einer solchen Setzung alle Briicken zu den psyehophysischen Bemiihungen der hirnpathologisehen Forsehung abgebroehen w/~ren, die ja gerade fiber das Organ und seine StSrung die exaktwissenschaftlich gesicherte Welt der physikalisehen Notwendigkeit zu erreichen strebten. Eben dieses Organ wird aber zu- n~chst aus Theorie und Methode unseres planwissenschaftlichen An- satzes grunds~tzlich eliminiert. Es kann im Rahmen dieser Arbeit nieht ausgefiihrt werden, dab sieh gerade die Sehule yon v. Weizs~icker diesen grunds~tzliehen Verzicht auf die Annahme einer einsinnig kausalen Ab- h~ngigkeit des Organgesehehens yon den physikalisch def~nierten Ein- fliissen der Umwelt, jeweils von den Tatsaehen her gezwungen, Schritt ftir Sehritt abringen lieB. In dieser Skizze soll allein die taktische Situation, die sich von unserem Ansatz her ergibt, auf ihre MSglichkeit gepriift werden, den psychophysisehen Bestrebungen der hirnpathologischen Klinik planwissenschaftlich entgegenzukommen.

Wir zentrieren unsere Darstellung auf eine Spezialfrage des optisehen Sinnesgebietes, um am Beispiel zweierExperimentalergebnisse die wesent-

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liche Ann~herung unserer experimentellen Bestrebungen an die dar- stellende Auffassung der Gro~hirnpathologie als einer psychiatrisch- neurologischen Grenzwissenschaft entsprechend herauszustellen. Wenn P6tzl seinen Ausffihrungen fiber die optisch-agnostischen StSrungen den Satz vorangehen l~13t: ,,da[3 jeder Blick in die Welt einen gestalten- den Akt in sich schliei3t", so glauben wir, dal3 hier etwas Grunds~tzliches ausgesprochen ist, zu dem auch die Schule yon Weizs~icker gekommen ist. Sie wurde atlerdings auf ihrem Rfickzug yore organologisch-orien- tierten psychophysischen Parallelismus zu diesem Grundsatz zu radikalen Konsequenzen gezwungen:

Die Wahrnehmung als Ergebnis eines gestaltenden Aktes kann nicht in einsinniger Umweltabh/~ngigkeit in kausaler Wirkungskonsequenz vom Reiz her abgeleitet werden. Abet die Tatsache, dab jeder Organis- mus, so wie er sich in seiner aktuellen (ph~nomenalen) Umwelt benimmt, gleichzeitig auch den physikalischen Notwendigkeiten entspricht, wie sie aus eben dieser aktuellen Umwelt abgeleitet werden kSnnen, setzt eine notwendige und verbindliche Korrespondenz zwischen der erlebten Welt und ihren gleichzeitig ableitbaren physikalischen Notwendigkeiten voraus. Diese an Stelle der kausalnormierten (reflektorischen) Ab- h~ngigkeit gesetzte Entsprechung zwischen ph~nomenaler und physi- kalischer Welt nennen wir Kohdrenz. Da diese Koh~renz nu-r fiber die ,,Gleichzeitigkeit" in Erscheinung treten kann, sprechen wir yon Koinzi. dentialparaUelismus zwischen erlebtem und physikalisch darstellbarem Umweltgeschehen. Methodisch ergibt sich hieraus die Konsequenz, nicht Reiz und Erlebnis in eine kausale Geschehensfolge zu setzen, sondern Erlebnisfolge und Reizablauf nach ihrer gemeinsamen zeitlichen Er- streckung miteinander in Beziehung zu setzen.

Soll der Organismus im gestaltenden Akt sein Leben behaupten, so muB er den zerstSrenden Tendenzen der Umwelt, wie wir sie zum Tell als physikalische Einwirkungen herausstellen, in seinem Verhalten zuvor- kommen. Die Erlebniskorrelate der einwirkenden Reize mfissen also bedeutungshaft auf das Umweltgeschehen gestimmt sein, das im Moment der Reifung eben dieses Erlebniskorrelats gegeben ist. Mit anderen Worten: dem auf numerischer Zeitachse markierten Augenbliclc der Reizwirkung entspricht auf der Seite des lebendigen Geschehens ein Gegenwartsverhalten, welches bedeutungshaft auf das Kommende ge- richter ist und somit in seinem Zeitcharakter nicht numerisch-homogen, sondern strukturiert zu denken ist. Es ergibt sich also in dieser ,,bio- logischen Zeit" eine ~hnliche Struktur, wie sie auch im bewuflten Er- lebnis gegeben scheint, wo ja gleichfalls Vergangenheit nicht res per acta ist, sondern bedeutungshaft aktuell fiber ein nicht markiertes ,,Jetzt" sich dem Zukfinftigen verbindet. Die Tatsache dieser zeitlich fibergreifen- den Bestimmung des biologischen und psychologischen Aktes nennen wir Prolepsis.

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Wir konstatieren also: 1. unsere weitgehende Ubereinstimmung mit der Konzeption der

Agnosieforschung, die optische Wahrnehmung als Ergebnis eines ge- staltenden Aktes aufzufassen.

2. gibt uns die Tatsache, dal~ der Organismus in seiner Umwelt gleichzeitig die physikalischen Notwendigkeiten bew~ltigt, die theore- tische und methodisehe MSglichkeit, die zwisehen den erlebten und physikaliseh normierten Umweltabl~ufen bestehenden Entspreehungen zu erforschen.

3. Diese notwendigen Entspreehungen sind typisch und so auf breiter statistischer Grundlage fiberprfifbar.

In eben diesem 3. Punkt ist die planwissensehaftliche Forschung der himpathologisehen Klinik iiberlegen; denn die hirnpathologische Forschung arbeitet am Einzelfall, und statistische Bew~hrung ist nur in Ann~herung mSglich. Auch ffir die Grol~hirnpathologie gilt bis zu einem gewissen Grad die etwas fiberspitzte Bemerkung, die Kron]eld ge~u~ert haben soll, dal~ jeder mit Talent und Kritik durchforschte psychiatrische Fall seine eigene Theorie habe. So w~re also unsere taktische Situation zu den psychophysisehen Bestrebungen der hirn- pathologischen Klinik wie folgt zu umschreiben: Der pathologisehe Sonderfall der StSrung der Erlebnisstruktur soll fiber das Typische, dem letztlich im strengsten Sinne physikalisch definierten Umwelt- geschehen, verbunden ~verden. Die Grenzen der koinzidentialparallelisti- schen Betraehtung sind v o n d e r physikalischen Seite her bestimmt, insoweit Physik eben imstande ist, die Notwendigkeiten unseres Er- lebens und Verhaltens in ihrer Projektionsebene darzustellen.

Je deutlicher wir die Struktur der menschliehen Erlebnisse und des mensehlichen Verhaltens in ihren notwendigen Bindungen zur physi- kalischen Welt zur Darstellung gebracht haben, um so Ad~quateres werden wir fiber das Organ sagen kSnnen, das uns nach pathologisch- anatomischen Erfahrungen die sehSpferische Instanz der organismisehen Gesamtleistungen repr~sentieren soll. Diese organbezogene Fragestellung ist der eigentliche Kompetenzbereich der hirnpathologischen Klinik, in der sie ffihrend und der planwissensehaftlichen Forsehung stets iiber- legen sein wird.

Die folgenden zwei Experimentalergebnisse sollen die Konvergenz der Perspektiven bezeiehnen, wie sie sich im konkreten Fall zwisehen unserer Auffassung und der der hirnpathologischen Klinik ergeben. Wit besehr~nken uns darauf, das grunds~tzlieh Wiehtigste der Ergebnisse zu bringen. Die erste Arbeit mit H. Sprockho]/ beseh~ftigt die Frage des Identit~tserlebnisses des ,,ruhenden Gegenstandes" bei objektiv unbewegter Reizquelle und bewegtem Bulbus, die zweite Arbeit mit H. C. Buhrmester hat den sich ,,bewegenden Gegenst~nd" bei ruhendem Bulbus und objektiv bewegter Reizquelle zum Experimentalthema.

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In beiden Experimenten wird nach dem Ereignis gefragt, das inner- halb eines Experimentalablaufs wahrgenommen wurde. Die ph/~nomenale Ereignisfolge wird nun, soweit sie sich als typisch wiederholt, mit dem Ablauf der Reizeinwirkung auf der Rezeptionsfl/~che verglichen, um so die Art der Korrespondenz zwischen Reizablauf und Erlebnisfolge zur Darstellung zu bringen. Das Experiment mit Sprockho]] f/~llt in den Problemkreis, der seit Hering unter dem Begriff der ,,Konstanz der Seh- dinge" behandelt wird. Insbesondere ist es hier die Konstanz der Orts- bestimmtheit, der ph/~nomenalen Ruhe der Sehdinge in der Bliekwen- dung, welche uns interessiert. Eine ruhende Lichtquelle wird trotz der entsprechend der Blickwendung erfolgenden Verschiebung ihres Pro- jektionsbildes auf der Retina ph/~nomenal unbewegt am gleichen Orte gesehen. Diese Tatsache wird v o n d e r Heringschen Schule auf eine dem Blickakt vorausgehende bzw. begleitende Umstellung des in sich orts- systematisch gegliederten und letztlich retinal fundierten Sehfeldes be- zogen. Die Umstellung des Sehfeldes vom Ausgangs- zum Zielpunkt geht in der Regel unter ,,zentraler An/s vor sich, doch be- schrieb sehon Mach (das jederzeit selbst erfahrbare) Ph/s eines aufschiel3enden Lichtstreifens, wenn man den Blick von - - oder zu - - einem Lichtpunkt im Dunkel weg- bzw. hinwendet. Dieses Ph/s geht seit Mach unter dem irreffihrenden Terminus ,,des regelwidrigen Nachbildstreifens" durch die Literatur. Die Autoren sind sich einig, dab dieses Phis als das Erlebniskorrelat des Wischbildes der ruhen- den Reizquelle fiber die im Blick bewegte Retina aufzufassen sei, somit der eigentlichen Blickwendungsphase zugehSre. Die parallelistisch orien- tierte Forschung deutete diese regelwidrigen Nachbildstreifen als Ausdruck der Unstimmigkeit zwischen der jeweils in der Blickwendung effek- tuierten Netzhautverschiebung und der begleitenden Verlagerung des Sehfeldes im Blickakt; ein Vorausgreifen oder Zurfickbleiben der Seh- feldverlagerung gegenfiber der faktischen Verschiebung der retinalen Projektionsfl/~che sollte dieses Ph/s bedingen (Hillebrand).

Es stellt sich nun die Frage, ob diese vom Standpunkt physikalischer Abh/~ngigkeiten einzig denkmSgliche Auffassung--nach der koinzidential- parallelistischen Methode gepriift - - sich best/s wiirde. Um nun die Erlebnisfolge auf die einzelnen Momente des Reizablaufs beziehen zu kSnnen, mul~te es unser Bestreben sein, das ph/s Korrelat der beiden Ruhephasen - - also der Ausgangs- und Zielstellung - - mSg- lichst eindeutig vom ph~nomenalen Korrelat der Blickwendung abzu- setzen. Diesen Anforderungen entsprach eine relativ einfache Anord- nung (Verschmelzungslinie einer rotierenden bunten Lichtpunktreihe), auf die wir aber nicht n/iher eingehen kSnnen, vielmehr verweisen wir diesbeziiglich auf die Originalarbeit und beschr/~nken uns darauf, das grunds/~tzlich Wichtigste herauszustellen. Der Verlauf der Lichtspur auf der im Bliekakt bewegten Retina konnte durch einen Modellversuch

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mit einer nach Art der Bulbuswendung gekippten Kamera photo- graphisch aufgenommen werden. Zu dem so dargestellten Verlauf der Lichtspur auf der im Bliekakt bewegten Retina ergab sich bei allen Beobachtern als typisch folgende Erlebnisentspreehung: Wiihrend im Reizablauf das Projektionsbild der Ausgangsphase (Verschmelzungs- bild einer rotierenden bunten Lichtpunktreihe) in der Bliekwendungs- phase in eine nach Form und Farbe eindeutig unterschiedene Kurven- sehar eingeht, um sich in der Endstellung an entsprechender Stelle der Netzhaut neuerlich zum Projektionsbilde der Ruhephase zu formieren, war die korrespondierende Erlebnisfolge, bezogen auf die einzelnen Phasen des Reizablaufs, eine durchaus andere. Konnten wir im Reiz- ablauf, wie eben geschildert, drei deutlieh voneinander unterschiedene Suecessionsphasen feststellen, so waren im Erlebnis nur zwei Phasen gegeben: Das ph~nomenale Korrelat der zwei zeitlich und 5rtlich dutch die Bliekwendung getrennten Ruhephasen war in vollkommener Ruhe und Identit~t auch fiber die Phase der Blickwendung, also auch zur Zeit der objektiven Bildverschiebung auf der Retina, phenomenal gegeben. Diese stetig ungestSrte Gegenwart des ph~nomenalen Korrelats der Ruhephasen war so eindeutig, dab alle Beobachter das den Wiseh- bfldern der Bliekwendungsphase entsprechende Korrelat - - die regel- widrigen Naehbildstreifen - - mit voller Selbstverst~ndlichkeit auf sie bezogen als ,,feurige Garben, welche aus der unbewegten Leuchtlinie heraussehieBen". Wir sehen also, da$ die optische Ortsbezeichnung nieht in einem r~umlich systemisierten Sehfeld fundiert werden, sondern nur als ein Geschehen in der Zeit begriffen werden kann. Denn die regel- widrigen Nachbildstreifen seheinen anni~hernd die Lichtspur l~ngs der bewegten Retina wiederzugeben, wogegen die zueinander dislozierten Projektionsbilder der Anfangs- und Endphase im Erlebnis als ein- und derselbe unbewegt gegenw~rtige Gegenstand in Erscheinung treten.

Das Gesetz der Konstanz der r~umliehen Einordnung der Sehdinge w~hrend der Blickbewegung gilt nur insoweit, als der ,,ruhende Gegen- stand" schon in der Ausgangsphase der Blickwendung vorhanden oder, um in unserer Terminologie zu sprechen, der Prolepsis vorgegeben war. Wir haben in diesem Zusammenhang von einer ,,zeitfiberbrfickenden Gegenwart" (scil. des proleptisch Vorgegebenen) gesprochen. Der ph~no- menale ,,Gegenstand" erscheint in diesem Experiment nicht einfach als noetisches Ergebnis einer, sei es topisch, sei es feldm~Big abgegrenzten Gestalt, sondern er wirkt auch seinerseits im Gegenwartserlebnis, also in der biologischen Zeit als ein ortsbestimmendes Prinzip im aktuellen Sehfeld.

Hat die Arbeit mit Sprockho//im wesentlichen die Ortsbestimmtheit eines optisch gegebenen Gegenstandes in seinem Umfeld zum Experi- mentalthema, so ffihrt die Arbeit mit H. C. Buhrmester in das Problem des ph~nomenalen Aufbaus des optisch vermittelten Gegenstands selbst.

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Aus der Arbeit mit Sprockho//ergab sich, dab das Gesetz der Konstanz der Ortsbestimmtheit der Sehdinge in der Blickwendung nur ffir Ob- jekte gilt, welche dem Bliekakt proleptiseh vorgegeben waren. Trotz der tiefgreifenden Vers des diesem Gegenstand entsprechen- den Projektionsbildes in der Bliekwendung wird der proleptisch vor- gegebene Gegenstand in ununterbrochener Gegenwart als ein- und der- selbe, an ein- und demselben Platze gesehen. Die Gegenwart als zeit- fiberbrfickende Erlebnisform von situativ Sukzessivem - - wie etwa der Projektionsbilder der Ausgangs- und Zielstellung - - erscheint hier als besonderes Prinzip der Erlebnisgestaltung, als Grundph~nomen der

,Konstanz der Sehdinge, ~hnlich wie wir im Experiment mit Buhrmester die Wahrnehmung des bewegten Gegenstandes als eine ph~nomenale Entsprechung herausgestellt linden, die sich in gleicher Weise fiber sukzessiv erfolgende Anregungen zu der Erlebniseinheit der stetige n Gegenwart (des Gegenstandes) aufbaut.

Der Experimentalansatz geht yon der Frage aus, wieso bei konti- nuierlieh bewegter Reizquelle und ruhendem Bulbus ein Gegenstand als bewegt gegenw~rtig gesehen werden kann, wo doch ein solches Bild des Gegenstandes gar nicht entworfen wird (eleatische Paradoxie vom fliegenden Pfeil). Bekanntlieh ist die Wahrnehmung eines bewegten Gegenstandes nur bis zu gewissen Grenzgeschwindigkeiten mSglieh. Ab dann verschwinden die Gestalten, ~hnlich wie sich die Bilder bewegter Objekte einer Zeitaufnahme in sog. Versehmelzungsbildern verwischen.

In den Experimenten mit Buhrmester wurden einfache geometrische Gebilde in stetiger Kreisung geboten. Die photographische Zeitauf- nahme ergibt im Verschmelzungsbild eine Registrierung der Intensit~ts- maxima der strahlenden Energie in der Zeit, wie sie sich von den krei- senden geometrischen Gebilden her in der lichtempfindlichen Platte ein- getragen hatten. Die Spuren der Einwirkungsmaxima, die in den Ver- schmelzungsbildera der Zeitaufnahmen nebeneinanderstehen, kSnnen dureh relativ einfache physikalische ~berlegungen jeweils auf die ent- spreehenden Glieder der in Kreisung gebotenen Figur bezogen werden. Auf diese Weise wird das Nebeneinander im Versehmelzungsbilde als ein Weehselfeld sukzessiver, zeitlieh und 5rtlich wohl definierter Reiz- einwirkungen aufgel5st und damit ist auch der Ablauf der Reizeinwirkung auf der retinalen Projektionsfls wie er sich in der meBbaren Zeit abspielt, in hinl~nglicher Weise bestimmt. Unserem methodischen An- satz folgend, verglichen wir die Ver~nderung im Erlebnisablauf, die mit der Erh5hung der Umlaufsgeschwindigkeit der kreisenden Figur und der damit einhergehenden Beschleunigung der Maximalphasenfolge im Weehselfeld der retinalen Projektionsfl~che verbunden war. Durchwegs war ein bestimmt konfiguriertes Gebilde als das bewegt Gegenw~rtige gegeben. Doch weehselte die Konfiguration dieses bewegt Gegenw~rtigen phasenweise in kritischen Sprfingen. Die vergleichende Bestimmung

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ergab, dal3 die jeweilige Konfiguration dieses bewegt Gegenw/s nur aus einem kompositionellen Akt der sukzessive (in den Maximalphasen) angeregten Glieder verstanden werden kann.

Die Tatsache, daft in der Agnosie, als einer StSrung des Erkennens, die Wahrnehmung selbst getroffen ist, finder in unseren Experimenten auch im Normalen seine Best/~tigung insoferne, als z. B. der wahr- genommene Gegenstand nicht nur als ein letztes Ergebnis einer Prozel3- reihe aufzufassen, sondern vielmehr im Gange der fortw/~hrenden Er- lebnisentwicklung geradezu als gestaltendes Prinzip fiber die ,,Orte" des Sehfeldes entscheiden kann. Es ist eben nicht so, daI3 der Prozel~, der zur Wahrnehmung eines Gegenstandes filhrt, mit dem Entwurf des , Projektionsbildes auf der Retina beginnt und fiber eine, sei es vektoren- hafte, sei es feldm/~Big zu denkende ortssystematische Entsprechung zun/~chst eine ortsbestimmte Gliederung der optisch-ph/~nomenalen Welt des Ausgedehnten ergibt, aus welcher der ,,Gegenstand" erst in einem noetischen Akt zu entwickeln w/s Vielmehr erweist sich die Ortsbe- stimmung weitgehend abh/~ngig vom Gegenstand selbst. Der Gegen- stand ist das Erlebnis einer Gegenwart, somit nur in zeitlicher Entwick- lung ad/~quat darstellbar. So erweist es sich u. a. im Versuche mit Sprock- ho]], dab die Objektruhe bei Blickbewegung als ein Postulat der er- haltenen Einordnung in die sichtbare Welt nur dann erfifllt ist, wenn der betreffende Gegenstand der Blickwendung proleptisch vorgegeben war. Reize, die innerhalb der Blickwendung einbreehen, werden an- n/~hernd so eingesetzt, als ob sie selbst bewegt ihre Spur fiber die ruhende Netzhaut gezogen h/~tten. (N/~heres s. Originalarbeit.) Eine Umstimmung (etwa der Netzhaut) in der (numerischen) Zeit kann also dieses Ph/s nomen nicht erkl/~ren, sondern nur eine fiber die lineare Zeit hinaus- greifende Bestimmung.

Ahnlich sehen wir in der Arbeit mit Buhrmester sukzessiv angeregte Glieder in einem komprehensiven Akt zu einem Gegenw/~rtigen zu- sammengeschlossen. Sehr eindrucksvofl demonstriert ein anderer Ver- such mit dem gleichen Circumduktionsapparat die ereignishafte Zen- trierung der Ortsbestimmungen und Ortsver/~nderungen im aktuellen Sehfeld im Gegensatz zu einer zeitquerschnittlichen topisch-r/~umlichen Zentrierung in der rezipierenden Projektionsfl/~che.

Wir wollen ihn deshalb in Kfirze referieren. Lassen wir mit unserer Cireumduktionsscheibe einen Punkt kreisen, und projizieren wir gleich- zeitig in das kreisende Feld einen mithin ruhenden Punkt, so kann, wenn wir den objektiv kreisenden Punkt mit den Augen verfolgen, der- selbe in seinen Exkursionen eingeengt und schlieBlich stillstehend ge- sehen werden; in ann/~hernd gleichem MaBe wird im objektiv ruhenden Punkt eine entsprechende Gegenbewegung ph/~nomenal induziert. Be- trachten wir nur die zwei Punkte, so wfirden wir die Hillebrandsche Theorie des Bewegt- bzw. Unbewegtsehens insbesondere in ihrer

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Anwendung auf die Spezialf~lle des regelwidrigen Nachbildstreifens in guter Entspreehung finden, indem wir etwa sagen, dab die Sehfeld- verlagerung hinter der effektiven Bulbusbewegung zurfiek- bzw. ganz ausbleibt und deshalb objektiv ruhende, also mithin fiber die bewegte Netzhaut hingleitende Projektionsbilder bewegt, dagegen der Netz- hautverschiebung des bewegten Bulbus folgende Projektionsbilder ruhend gesehen werden mfissen. Nun bleibt abet in diesem Experiment das ganze objektiv ruhende Umfeld auch ph/~nomenal in Ruhe. Die induzierte Bewegung bezieht sich allein auf das an sich unbestimmte Verhiiltnis der zwei Punkte zueinander. Ffihre ieh z. B. einen Finger in das Feld der induzierten Bewegung, so bleibt der Finger durchaus in Ruhe. Also auch hier ist nicht ,,Ereignis" aus fundierenden Ortsbestimmungen und ihren Ver/~nderungen ableitbar, sondern die Ortsbestimmung ist ge- radezu aus dem Ereignis abgeleitet. Diese Beispiele werden genfigen, um die Tatsache herauszustellen, in welch grunds/~tzlieh bedeutungs- roller Weise sich im koinzidentialparallehstisch gestellten Experiment die Wahrnehmung ,,als ein gestaltender A k t " erweist, und damit dfirfte aueh die Konvergenz der Perspektiven zwischen unseren experimen- tellen Bestrebungen im Typischen und der Agnosieforschung im Beson- deren herausgestellt sein. Es soll nicht welter in die Einzelsyndrome der apperzeptiven und komprehensiven StSrungen der optiseh Agnosti. sehen eingegangen werden. Sobald wir vom Grunds/~tzlichen auf das Einzelne fibergehen, ist der Umfang einer solehen Darstellung nicht mehr auf das MaB einer blo$ hinweisenden Arbeit zu beschr~nken. Es dfirfte aueh klar sein, dab wit die optisehe Agnosie und unsere Experimental- ergebnisse nur als Beispiel gew/~hlt haben, und dab Strukturverwandtes aueh yon den taktilen und akustisehen Agnosien (bzw. Aphasien) sowie yon den Apraxien zu sagen w/~re.

In diesen Syndromen erscheint die Einordnung, das Verhalten in der Gegenwart, gest6rt, das war ja auch in den genannten zwei Experi- menten das eigentliche Thema. Im Korsakowschen Syndrom linden wit den Akt als solchen noch entwickelbar, dagegen das Verbindungsfeld zwisehen dem im engsten Sinne Aktuellen und der landschafthch ge- schlossenen Erinnerung der weiter zurfickhegenden Vergangenheit be- troffen. Es ergibt sich bier eine eigentfimliche Strukturverwandtschaft zwischen dem biologischen Zeitcharakter des Erlebten und dem erlebten Raum einerseits mit der numerisehen Zeit bzw. dem euklidisehen Raum andererseits. Wir unterscheiden in dem erlebten Raum eine Nahwelt, fiir die das Gesetz der Konstanz der Sehdinge gilt, yon einer Ferne, in welcher die Dinge zu einer landschaftlichen Geschlossenheit zusammentreten. Zwischen Ns und Ferne liegt ein Mittelfeld, in dem das gegensti~nd- lich zentrierte Gesetz der Konstanz der Sehdinge mit dem landschaft- lichen Prinzip der Ferne in Alternation oder KompromiB, mit einem Wort, im Wettstreit liegt, einem Wettstreit, der als bestimmte und somit

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auch bestimmende Grenze malerischer Darstellung deutlich wird, aber auch in der Pathologie insbesondere des Schwindels eine, wie wir glauben, bisher unterschs Rolle spielt. I m Vorhergehenden haben wir von einer Gegenwart gesprochen, die in der Agnosie und Apraxie elektiv getroffen ist, und von einer fernen Vergangenheit, die in slch geschlossen, auch der organischen Demenz erhalten bleibt. In der Zeitstruktur des Erlebten hebt sich ebenfalls ein Mittelfeld heraus, in dem die Aktuali- sierbarkeit yon Einzelstrebungen mit der Geschlossenheit der erlebnis- m~Big erledigten Vergangenheit im Wettstrei t liegt, und so auch in der Pathologie - - in der organischen Demenz - - als ein Besonderes in Er- scheinung tritt . Damit begeben wir uns aber schon in das Gebiet der Psychiatrie, in der insbesondere in Anlehnung an Bergson die Zeit- charakteristika der Erlebnisweisen eine zunehmende Bedeutung gewinnen. So w~re immerhin bei aller Divergenz in der Mannigfaltigkeit der Einzel- bestrebungen und einer gewissen KontaktlSsung im Speziellen gerade in der Betonung der Zeitcharakteristika die MSglichkeit zu sehen, dab sich planwissenschaftliche Bestrebungen, Neurologie und Psychiatrie fiber das Allgemeine auch im Besonderen in neuen Entwicklungsans~tzen entgegenkommen und finden werden.

Literatur. Auersperg, A. P. u. H. C. Buhrmester: Z. Sinnesphysiol. 66, H. 6 (1936). - -

Auersperg, A. P. u. H. Sprockho]/: Pfliigers Arch. 2~6, H. 3 (1935). - - Creed, t~. S., D. Denny-Brown, J. C. Eccle8, E. G. T. Liddell u. S. Sherrington: Reflex activity of the spinal cord. Oxford 1932. - - Hering: Hermanns Handbuch der Physiologie, Bd. 3 (1861--64). - - Hillebrand: Jb. Psychiatr. 40 (1920). - - K6hler, W.: Psycho- logische Probleme. Berlin 1933. - - Mach, E.: Die Analyse der Empfindungen. Jena 1900. - - PStzl, 0.: Die optisch-agnostischen StSrungen. Leipzig u. Wien 1928. - - Weizs5cker, V. v.: Pfliigers Arch. 231, H. 4/5 (1933).