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Aus den Thtiringischen Landesheilanstalten Stadtroda (Vorstand: Prof. DT. W. J a e o b i ) .
Zur Frage der Spitschadigungen nach Eneephalographieg. Von
W. Jaeobi. Mit 7 Abbi ldungen und 9 I™
Nul der 17. J,~hresversammhng der Gesellschaft Deutscher Nerven~rzte in Wien vom 15.--17. IX. 1927 (vgl. Zen~ralbl. �9 d. ges. Neurol. u. Psychiatrie Bd. 47 H. 13/14, S. 807�9 und in der Sitzung der Medizinisehen Gesellschaft zu Jen~ vom 9. XI. 1927 habe ieh tiber eine Abnahme der subarachnoidalen Ftillung
Abb, l.
bei Wiederholung der Enzelohalogralohie bei klinisch bestimmt ge- lagerten F i l len Mitteilung gemaeht. Drei von diesen Kranken und zwei, bei denen der Eingriff nur einmal vorgenommen wurde, kamen naeh demselben dureh interkurrente Erkrankungen ad exi- tutu. Zwei der Eranken verstarben am 21. und 22. II. 1929 an
Grippe mit Pneumonie.
1) I-Ierrn H. W i n k l e r und l~rl. M. t I i e l s e h e r danke ich fiir die Unter-
stt i tzung bel der Arbei~.
Zur Frage der Spi~tschi~digungen n~ch EncephMographie. 267
Bel ers~erem (Th.) handelte es sich ara einen 29j~hrigen Schizo- phrenen, bel denl der Prozel~ s eit d,em 23. J ah re lier. WJr nahmen am 25. I I . 1927 die erste Enzephalographie mit einem Liquor-Luft-
Abb. 2.
aust~useh von 145 ccm vor. Es ergab sieh ein geringgradiger t t yd ro - cephalus internus und ein starkcr Hydrocophalus ex™ Die Furchen in Stirn-, S chl~fen- und Scheite]gegelld ware~ b eiderselts vel'breiter%
Abb. 3.
(Abb. 1). Ara 8. VI. 1927 nahmen wir ein.e 2. Enzephalographie mit einem Liquor-Luffaustaltsch von 150 ccm vor. Der Befund wies bis auf ei~e Abnahme der Ob erfl~che�9 k eine Ver~tnderung zur 1. Enze- phulographie auf (Abb. 2). S ehlieBlich fiihrt~en wir bei 4em I™ bei
268 W. JACOBI
dem klinisch ein deutli,ches Fortsehr,e,ifen des Prozssse.s zu verzeichnen w~r, ara 7. I I . 1929 eine 3. Enzephalographie aus, um ~estzustellen, oh auch der enzephalographisehe= B~fund sieh ira Vergl.eieh zu friiheI �9 ge- andert h~fte. Der t~efund zeigte keine wesent~lichen Ver~tnderungen, doch war n. E: die Oberfl~chenzeiehnung gegeniiber der 2. Enzephalographie noeh etwas geringer geworden (Abb. 3). Wir vermut,efen, dal~ evtl. irgendwelehe Ver~.nderungen des Subarachnoidealraumes aufgei,reLen s,eien, die diese Abnahme 4er OberfHtehenzeichnung bedingten.
Ira 2. FMI (W.) handslte es sich um einen 36j~hrigen Schizo- phrenen, bel dem der Prozel~ seit dem 25. Jahre lief. Die 1. En- zsphalographie nahmen wir mit einem Liquor-Luftaustau,sch von 84 cern
Abb. 4.
ara 22. I I . 1927 vor. Die Enzephalogramm,e zeigten eine geringe Er- weiterung des rechten und eine etwas st~rkere ErweiLer~mg des ]inken Seiten~e~~rikels. Die Oberfl~,chenzeichnung d eutete auf keine patho- logi,sehen Ver~tnd,e:rungen des Subara,chnoidealraumes hin (Abb. 4). Dst der ara 20. VI. 1927 vorgenoramenen 2. Enzephalographie mit einem Liquor-Lu�9 von 85 cent fa~nden wir wie~de~r eine auffgl]ende Abnahme der Oberflgehenzeichnung (Abb. 5). Ein,e weiter.e Enzephglo- graphie wurde nicht ausgeffihr™ Zwei weitere Kra~lke ver starben ant 4. VI. 1928 infolge von AbdominMtyphus.
Der eine, ein 26d~thriger Sehizophrener (M.), wurde zweimal en- zephMogrgphierf.
D~s ers~e Mal ara 4. I I I . 1927 wurde ein Liquor-Luffausfauseh von 70 ocre vorgenommen. Die Tempsratur stieg an de'm des Enzephalogra- phie folgeade,n Tage auf 38,5 Gr~d und �87 vom 3. Tage ~n wieder
Zur Frage dœ Slo/itsehi~digungen ha eh EneephMographie. 269
normM. Es ergab, sieh eine geringgradige Erweite:rung des Ventrikel- systems. Der linke Sei~enventrikel war e ine Spur wei~er gis &er re ehte. D:ie Oberfl~.cheazeichnung war links etw~s ~usgiebi~er gis reehts. De'af- liche Verbr.eit.erung der Furehen (Abb. 6). Die zweite Luftfi i l lung wurde
Abb. 5.
Abb. 6.
~~m 15. VI. 1927 vorgenommea. Dab.ei wurden 65 cern Liquor durch die entspr,eehen4e M,eng,e Luf t e~s,e~zt. Die Tempe,ro.tur stieg ~m g]ei- ehe;n Tage ~uf 37,6 Orad, ~m nfi.chs~en ~uf 38,7 Grad und w~r vor dri t ten Tage an wieder unter 37 Grad. Die Spitzen der S,eiten•en™ erschienea d~esm• efwas abgerundeter als bel der 1. EnzephMogr~phie. Wieder war ein,e deutliehe Abnahm,e der Oberfl~t,ehenzeichnung �9
270 W. JACOBI
stellen (Abb. 7). Meningitisch,e Erscheinungen waren beide MMe nieht fcstzustellea.
Der ander,e Kr” N., i:st ein 15js sei~ �9 Kind- heit an genuiner Epilepsie leidender I™ der ara 11. IV. 1928 enzephMographi,ert wurde. Es wurden 180 ccm Z e~cbr,ospinalfltts- sigkei~ gegcn die gleiche Menge Luft aus~etauscht. Die Tempe:ratur sticg ara Tagc des Einb]asung auf 39 Grad, erreichte am ns Tage 37 Grud und bewcgte sich vom drit~cn Tage an wieder un~er 37 Grad. Da:s Enzephalogramm ergab eine m~l)ige ErweoEterung des Ventrikel- Systems, gute Oberflgchenzeiehnnng ohne gerbrei~,esung der Furchen. Mcningitische E~sche” ~sa~en nicht auf.
Abb. 7.
Der letzte I™ D. schliel~Iich, fiber d en zu b erichten ist, vcrstarb ara 13. V. 1928. Dieser 20j~thrige EpilepLikes lift an t™ die etwa Mie Wochen einmM auftr~~e~, zuweilen aber auch mehrmals a~n einem Tage,. Er lcrnte erst ira 2. Jahre laufea, spre=chen lern~c er bis auf wenige rudiment.~r,e Wor~c nieh~. Zur Schule is~ er nicht ge- kommen. Soit dem 201 V. 1914 hefg~d er sieh in den hi esi~en Ansta-1- ten. Am 10. V. 1928 ~ra~ pl5~zlich ein ~ypis,ch.er epilep~isehes Anfall mit Pupillenstarrc nnd Babinski ira AnfM1 auf, nachdcm er vom 3. Jahre bis zu diesem Zei~punkt anfa.llsfrei war. Ara 11. V. erncut,er AnfM1, ara 12. V. mehrere Aiffglle, ara 13. V. typischer Status epilepticus, in de�9 .er ~rotz Ml er ~herap,eutischen MaBn~hmen ad exitum kam.
Ara 21. I. 1927 wurd.e bel D. eine EnzephMographie vor~e- nommen. Des Liquor~Lnftaus~aus,ch be:trug 76 cern. Die Tempey stieg ara �9 Tag.e auf 37,6 Gr~d, am ttb,ern~chs~en Tage bis 38,3 Grad, um sich vom darauffolgenden Ta~ge an wieder un~es 37 Grad zu b,ewegen. Das Enzephalogramm ergab ein.e m~13ig,e Erwci~erung des
Zur Frage der Spiitsch~digungen nach EncephMographie. 271
Ven~rik,elsy,s~ems, d,er re&te Seit,e~ventrikel war e~was weiter als der linke. Die Ober�9 war tib,er &er r.eehten Hemisloh~tre etwas ausgiebiger als iiber der linken. Es wurd.en kcinerlei meningit~sche Er- scheinungen b,eobaehtet. Obgleieh D. nur ein elnziges Mal vor e~wa 1I/4 Jahr enz.ephalogr` wurde, inVer.e:ssi.ar~e atmh hier die Frage, ob sieh an rien wei.ehen Hirnh~u~en. Zeich,en eines abgelaufenen Ens ziindungsiorozes,ses nachweisen liel~en.
Bei der Untersuchung dies,er soebe~ ~e,s,childerten FElle ira paiho- ]ogischen Ins~ilu~ der Universi~,E~ Jena dur ch I-Ierrn Pro~essor B e r b - l i n g e r liel3 sieh in rien F~llen Th. (E.-Nr. 396/29) und W. (E.-Nf. 397/29) fe:sts™ daB wede~ ,elle frische noch aBge]aufene Entziindung ira Bereiche der l~ieninffen vorlag. Die Dura wa~" in der natiirliehen Lage, wie die Gehir~e e in~esandt worden waren, erhalten ~eblieben. Auch an de~ I-Iirnrinde war ir~end,ei~e grSbe~e ana~omische Ver~nderung zwei~ellos nich~ vorhande:n (Mi~beilung vom 16. X. 1929).
Bei d,en iibrigen FEllen ergab sieh folgendes: E.-Nf. 1102/28. ,,hn Falle M. wurden ebcnfalls verschiedene
Telle von Hirnrinde, Ports und Riiekenmark unteTsucht. Auch hier habe ich mieh von Verwachsun~en des Sub araehnoidealraumes nicht iiber- zeugen k6nnen. Ebenfalls fehlen jegliehe ,,entziindliche Ver~inderun~~n" (Dr. B e r b l i n g e r ) .
E.-Nr. 1101/28. Ira Falle N. haben sieh Verwachsungen zwisehen Lep~omeninx und tIirnoberfl~tehen, zwischen weieher und har~er Hirnhaut nich~ ~es,~stellen las,s en, obwohl versehieden:e Bezirke des Gehirns un~ey sueh$ wurd,en.
E.-Nf. 972/28. Ira Fal]e D. findet sieh .ein~ s~arke Verdickung der Leptomeninx mit mns.ehrieben.er Wucherung des Endoihels des Sub- araehnoidealraums und geringe en~ziindliehe Infiltration. Das ganze Bild erweekt den Eindruek der Residuen eh~er Meningitis (Mi~teilung vom 2. XI. 1928).
t I e r r Professor B e r b l i n g e r bat sich in liebenswttrdiger Weise datait einverstanden erkl~r% dag ich ttber da.s histo- logisehe Ergebnis der F~lle in jeder mir beliebigen Weise ver�9 I t ie r f~r auch an dieser Sgelle besonders zu danken is~ mir ein
zwingendes Bedtirfnis.
Es ergibt sich Mso rttekblickend in einer UbersichL wie folg~:
Art der Luf™ H6chst- Pathol.-anatom. Naine Erkrankung Datum menge temp. Befund
Th. 29j~hriger Schizophren. ProzeB l~u�9
seit dem 23. Jahrc
I. 25. II. 27.
II. 8. VI.27.
145 coin
150 cern
272 W . J . c o ~ ~
! Art der Luft- t{6chst- Pathol.-anatom. Name Erkrankung Datum menge temp. Befund
Th. W.
M.
N.
D.
36 jihriger Schizophren. Prozeg li~uft
seit dem 25. Jahre
26 jihriger Schizophren. Prozeg l~uft
seit dem 17. Jah�9 15 j~hriger
III . 7. II. 29. I. 22. II . 27.
II. 20. VI. 27.
I. 4. I II . 27.
II. 15. VI.27.
I. 11.IV. 28.
150 ccm 84 ccm
85 cern
70 ccm
65 ccm
180 cern
38 ~
383
38 ~
39 o
O. B.
O. B .
O. B .
O~ B,
Epileptiker. Anf. seit dem
7. Jahre 20 ji~hriger I.
Epileptiker. Anf. seit frii- hester Jugend
21.1.27. 76 cern 383 Starke Verdickg. der Leptomeninx mit umschrieb. Wueherung des Endothels u. ge- ringe entztindl. Infiltration.
I r a H i n b l i c k auf den F M I D. mul~ darau:f h ingewiesen wer-
den, dal3 m a n bel Epilept iker~~ ge rade aueh ~n den M e � 9
m i t u n t e r pa tho log i s che B e f u n d e ma~nnigfMtiger A r t , i n sbesonde re
f i b r o b l a s t i s e h e W u c h e r u n g e n u n d ]e ichte I n f i l t r a t i o n e n f i n d e t
(W. S p i e l m e y e r ) . E i n Beweis , dafi d iese V e r ~ n d e r u n g e n ira ge-
gebenen FM1 m i t der E n z e p h M o g r a p h i e im Z u s a m m e n h a n g s tehen,
k a n n somi t n i c h t e r b r a c h t werden .
Z u t w e i t e r e n K l ~ r u n g der au fgegebenen F r a g e s t e l l u n g haben
wi r dann w e i t e r h i n die L i q u o r v e r h ~ l t n i s s e n a c h E n z e p h M o g r a p h i e
e iner s y s t e m a t i s c h e n U n t e r s u c h u n g un te rzogen .
Z u n ~ e h s t w u r d e der L i q u o r von K r a n k e n , bei denen der
E i n g r i f f e inen M o n a t u n d l~nger zur t tck lag , �9 Es e rgab
sieh fo lgendes :
N [ Art der
~me [ Erkrank~ng Datum
S. . 2. IX. 29. Debiler '
,, ] 10. X, 29.
Art des Eingriffs
Encepha- lograph ie t)unktion
Luft- ~." M~stix menge
70 cern ~ 0 0 i
35ccm D , ~3 ! 0
29/3
10/3
Zur Frage der Spgtschgdigungen nach Encœ 273
Art der Naine Erkrankung
Lii.
Ff.
� 87187
Xl.
E.KS.
3�87
14 j fihriger Imbeziller
24j~hriger Epileptiker. Anfhlle seit d. 20. Jahre
16 j ghrige Imbezi]le
(Mongoloid) 16jahrige Idiotin
Da,tum
9. VIII. 29.
15. X. 29. 21. VI. 29.
15. X. 29.
2. VIII. 29.
10. X. 29. 10. VII. 29.
] 16. X. 29.
Art des I Luft- Eingriffs i menge
90 ecm Eneepha- lographie Punkticn 30 ecm Encepha- 100 cern logr&phie Punktion 35 cern
Enceph&- 46 ocre lographie Punk•ion 30 cern Enoepha- 65 cern lographie Punktion 30 cern
-d Mastix
0 O 0 ]5/3
o ~ ~ 18/3 o ~ 0 20/3
~ ~ S/3
O 121
O ~ ~ 31/3 o ~ 0 3/3
0 0 9/3
Die von uns ent~mmmene Liquormenge gestat te te es, diese~ paral lel zur serologiseh-mikroskopisehen Untersuehung des Punk- {at~ for t laufend mi t dem Ze i l3 sehen Spektrographen, der eine • interessante wie subtile Teehnik besitzt, zu untersuehen. Die mitgetei l ten Kurven zeigen, dag der einige Zeit naeh der Enzephalogr&phie entnommene Liquor, mi t Ausnahme der Kur - ven X I I und XV, eine nur unwesent]iche Abweiehm~g ira Kurven- ver lauf von dem bei der Enzephalographiœ entnommenen Liquor
&u~weist.
{5~ber die Gewinnung dieser Kurven sei kurz fo]gendes mit- geteil{:
Wir haben den Liquor und eine dem Liquor osmotisch-gqui- valente Vergleiehsl6sung, wir wghlten eine 0,7 proz. sterile Koeh- saiziSsung, in verschiedenen Schichtdicken, spek~rophotogra�9 und ~eweils in den von der gleiehen Sehiehtdieke von Liquor und VergleiehslSsung gewonnenen Spektren die Sgellen gleieher Hell ig- keit unte �9 dem Mikroskop best immt. Die d&bei erhaltenen Wer te werdœ in ein Koord ina tensys tem fibertragen, dessen Abszisse die Wellenlgngen und dessen Ordinate die Logar i thmen der Sehieht- dieke darstel l t . Dureh Verbindung der einzelnen Punk te ergibt sieh die Absor�9 des betreffenden Liquors.
SehlieGlieh war der Liquor in kurzen Abstgnden naeh dem Deutsche Zeitschrfft f. Nervenhei lkunde. Bd. 112. 18
274 W. J~c~s:
Eingri f f zu untersuehen, Auch hier he~chr~~kten wir ans auf eine m5glichst geringe Anzahl von F~]len. Das Ergebnis war folgendes:
I Art des Luft- < "~ I / F~4ndy 2;ellen renzier. Na.me D&tum / Ni~sri�9 ] raenge~L " ~ ~ --aL ~ d.Zel)en
H.
Z~
N.
tI.Sch.
I. K6.
A. Kg.
S,
Art d~ Er- k ~ank l~J~g
18 j~hr. 9. X. 2~, Epilept. A~f. seit 12. X. 29. ck 16. J.
B iabr. 11. X, 29,
hntauev. 14. X.2fl Geburtan
tSlahr. X~ 29, I~pilept. Aaf. seit X. 29. d~ 6. J.
24j~hr. 18. X. 29. Schizoph.
l>rozeB 19. X. 29. I au tt seit d_ 16. J . )
7 j~hr. 121. X. 29, :Epilept. I Erst.Anf. 22. X. 29~ mi~ "/,~ J.
27 )• 19, X. 29. Schizoph.
Proze~ 21. X. 29 l iuf t seit 23. X. 29. d. 21. J. 25. X. 29.
~gjahr. 19. X. 29 Sc;hiavph,
P™ I 21. X. 29 laaft seit 23. X. 29. d, 40. J. ! 25. X. 29,
Enceph~- 132 cera logoEaphie Punkt icn 30 cran
l~neepha- / lOD cern
P~anktion 30 cote
Eacepha- 110 ccta Legraphie Punkti . ~ n 10 ecr~
Eneepba- l l0ccm lcgraphie Punkbicn 10 cern
Eneepha- 100cern lographie Punkt icn 20 cern
] :gn™ Lographie J lOf}cem
I Punkt icn i 19 ccra L Punkt icn I 40cern Punkt icn ' 35ccm
] Nnoepha- ] lODecm
/ Pankticn [ 22cern Punk™ ] 40cern
]Punkticn ! 12eem
O
sp~~ I
™ O
Spur. O
™ ™
sehw. ™ §
™ ™
Z ~ [ 7/3 I
i i ~ i 79s/3 ] ~ / 7/3
zi t ;3 ~ 4~8/3 '
~ 22/3[
0 0 2568/3
;~ 25/3
1670/3
a 14/3
4y
e 14/3 1
~o6/3 165/3
0 28~3
e 7/3
LOTS/3 I 172/3 ' 55/3
VOrW, Neutro- phile, vœ zel~e Lym- phoeyt
v o r w . Neutro- phile, verein-
i zelte~ 2r oyten
Kultur. steril. Neutre- phile, Mon~~ cy~en
s~ey v o r w .
poly- morph- kern. L.
VO�9 p•ly- m o r p h - kern. L.
Zur Frage der Spgtschgdigungen nach EncephMographie. 275
Es �9 sieh also hier Ms gugeniitlligstes Symptom Bine Zell- vermehrung ira Liquor, die ngeh ungei/~hr 24 Stunden ara st~trk- sten ausgeprggt und naeh drei Tggen sehon erheblich zur~iek- gega~lgen wgr. Ob dieser Riiekggng der Pleoeytose mit der Resorp- tion der eingeftthrten Lui t in irgendeinem Zusgmmenhgng steht, bleibe dghingestellt.
Die Diiferenzierung der Zellen ira Giemsgprgpargt war nieht immer gleichlgutend. Teils lande11 sieh ttberwiegend Lympho- cyten, meist ziemlieh grol3; guGerdem polymorphkernige neutro- phile Leukoeyten m~d sehr spgrlieh siehere Monoeyt~en. Aueh Erythroeyten waren aufweisbar. A*t vielen Stellen sah maI~ pyknotisehe Kerne. Andere Prgparate wieder zeigten Erythro- eyten, sehr stgrke Kernpyknose, t~berwiegend polymorphkernige, wenige lymphoeyte~ghnliehe Zellen. Wie gus der ™ zu er- sehen, fiel in einigen Fgllen bei sortst negativen Globuliil- und Ko]loidreaktionen die P s Regktion wohl gls Ausdruek des ZellveriMls positiv gus. Ob der aufigllende spektrophoto- grgphisehe Befund der Kurven X I I und XV hiermit in Verbin- dung zu bringen ist, bleibe dghingestellt.
Die dem Hygienisehen Institut der Universitgt Jeng (Prof. Dr. Ab e l) fibersgndten Liquorpo�9 wurden gui versehie- denei~ Nghrb5den gngesetzt, blieben aber steril. Die M5gliehkeit, dag mit der Lui t des Opergtionsraumes Bgkterien eingeblasen werden, ist jg an und far sieh sehr gering. Noeh geringer ist die Wghrseheinliehkeit, dag nun gerade pgthogene oder ira K™ ver- mehrungsfghige Bgkterien in ihn hinebageblasen werden (R. A b e 1). Immerhin wgren wir bestrebt, gueh diese Frgge Biner Klgrung ent- gegenzu�9
Es sel ,qehlieGlich erlgubt, in Form einer kurzen Ubersieht gui die bisherigen Untersuehungen der Liquorverhgltnissœ von Enzephglographierten hinzuweisem
Differenzier. Autor 1)le~176 der Zellen
Herrmann I bis 11 400 ]polynuklegre (Pr~g) [ I Leukocyten 1922 ] tI6hepunkt I
In. 14--30Std '
Liquor- Path.-angt. Be- rea.ktioncn B e f u n d merkungen
Nmme-Apelt positiv
18"
276 W. JACOBI
Autor
Herrmann (Prag) 1925
Thurzo 11. Nagy(De-
breczen) 1923
tIeidrieh (Breslau)
1927
Kafka (Ham-
burg) 1927
Pappen- heim
Wien 1927
tlingel (J3raun- sehweig)
1927
Weigeldt
Brehme (tIeidel-
berg) 192(
Tr8mner (Ham- burg) 1927
Pleocytose
bis 17 550
Di�9 der Zellen
bis 10 800 n. 6--7 oder
24 Std.
Gitter- ™ epitheloide
Zellen.
Liquor- reaktionen
Nonne-Apelt u. P~ndypos. zut Zeit der
Karyokinese
HShepunkt Karyokinesen Positive 24 36Std. n~ch 72 Std. Weil-Ka‡
tDtmolysin- re~ktien
polynukle~re Meningitis- Leukoeyten kolloidkurve
oder Ver- sohiebung
n,~eh reehts
,,Nur in ganz vereinzelten F~llen eine st~rkere Zellvermehrung. In den mei- sten FMlen war die I-Iirnfliissigkeit voll-
koll~litle�9 normal."
,,Zell-, Eiweig- u. Kolloidverhnderung fin Sinne einer akuten Meningitis ~ wenn auch mit einigen a~ypisehen Ztigen).'"
,,Meningitis nacb Lufteinblasung." [Keine ni~heren Angaben).
Path.-anat. Befund
~e- merkungen
Eiweigver- mehrung
hinkt d. Zell- vermehrung
naeh
Ahnl. Ver~tn- Ven6se Stase derungenwie am Augen- Weigeldt (s. hintergrund u n t e n / a n d , n. 12 20Std. Meningen d. in einzelnen Konvexi tgt Fgllen
m~gige Zell- Lympho- Nonne-Apelt vermehrung ey~en u. Ps bis-
weilen positiv
nu�9 in 2 F~llen lunter 18)
bis 10 O0O Leukocyten
parallel der Temperatur
Reizersehei- nungen an d. Ventrikel- wand (Hy- per~mie mit gering. Zell- anh~ufung zw. den Ge- fitl3sehling.).
t{yper&mie u. Odem der Pia. Blutun- gen ira link. Claustrum
Bisweilen Stauungs- papille
Zur Frage der Sp/~~sch~digungen nach EncephMographie. 277
Nach ]3ericht dieser Ausftihrungen auf der 31. Versamm- lung mi~teldeutscher Psychiater und Neurologen (3. XL 29) in Jena wird in zwei weiteren Arbeiteil zu dem angesehnittenen Fragenkomplex Stellung genommen.
E u g e n von T h u r z o vergleicht in einer bei S. K a r g e r er- sehienenen Monographie ,,Uber einige neuere diagnostisehe und therapeutischœ Verfahren in der Neurologie" die endolumbale mit der suboccipitalen Me~hode der Hirnlu�9 und gib~ letz- ~erer den Vorzug, und zwar aus folgendem Grunde:
I. Die Ausfiihrung ist einfache�9
II. Keine Nebeilerscheinungen, aul3er ganz leichten Kopf- sehmerzen und Tempera~urerhShung bis h6chstens 37,5 0 C.
III . NiemMs raailgelhafte Luftfttllung der Ventrikel bel Ein- fiillung von 20--30 eem Luft, w~hrend bei der endo- lumbalen Methode bel Einfiillung von 60--70 cern Luft in 20 95 Proz. und mehr mangelhafte Luftftillung be- obachtet wurde.
IV. Geriilgere reaktive Ver~nderungen ira Liquor.
Diese geringere Reizung der Meningen drtiek~ sieh in einer Ubersichf e~wa wie folgt sus:
Zellwert
EndolumbM. bis 3 000 Maximum nach 6--7 od. 24 Std. Pr/~valenz der polynukle~ren Leukocyten
Subokzipital. bis 598 I Maximum nach
6 oder 24 Std. Pr~valenz der polynukle/~ren Leukocyten
Kolloid- Globulin- reaktionen reakticnen
Deutl. Meningi- Keine er- tiskurven nach wahnenswer- 6 oder 24 Std. I te J~nderung
I
Geringe Beein- ] Geringe ]3e- f]ussung ira I einflussung Sinne einer Me- ningitiskurve
Therapeutisch
Besserung des Zellwertes bei TaboparMyse n. Dercum- scher SpinM- drMnagebe- handlung
Schliel~lich widme% S. A. T s c h u g u n o � 9 (Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 1929, Bd. 122, FL 3 u. 4) sein Interesse der :Frage i/ber die VerSnderungen der cerebrospinalen Fliissigkeit
278 W. JACOBI
Z,O-
I I,S-
ZO . . . . . . . . . / " / i
o,e ;,/
0,4 I I I I l 1 I I I I 70 20 30 *0 ~50 60 70 80 ~70 300 70
Abb. 8. S. Seh. Debi l i tk t . Enceph~l . 3. I X . 29. - . . . . . . L u m - b ~ l - P u n k t i o n 10. X. 29. A b s . - A b n . Ve r sch i ebung n~ch l inks l tnd oben .
Zo
/ , 6 -
Z™
7.o o,s
o3
7 8
7~,
72
1,o o,8
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Abb . I0. F f . E p i l e p s i e . -
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70 20 30 40 250 80 70 80 ,o0 300 70 Abb. 9. Lii. Imbezi l l i t s - - En- ceph. 9. VI I I . 29. - . . . . . . �9 P u n k t i o n 15, X. 29. Ger. Abs . -Zun . Ver sch iebung n~eh u n t ~ n u. rechts .
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I I I ,..~ i I t I I I J 1 0 2 0 3 0 #-0 250 90 70 80 O0 30010
E n c e p h , 21. VI . 29 . . . . . . . . L u m b a l - P u n k t i o n 15, X. 29. Ger. A b s . - Z u n . zw, 2 2 5 0 u . 2830 ~_.-E. R . - V e r s c h i e b u n g . Ger. Abs . -Abn .
zw. 2840 u, 3060 ~_.-E. L , -Ve r sch i ebung .
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I I I / I I l I ~ I I I . I 78 20 30 4-0 250 80 70 80 00 300 70 20
Abb. 11. K1. Imbez i l l i t~ t (Mongoloid). Eneeioh. 2. V I I I . 29. - . . . . . . L m n -
b M - P u n k t i c n 10. X. 29. Ger. Abs . -Z un . zw. 2260 u. 2440 ,OE.-E. sowie zw. 2900 u. 3140 ~_,-E. R . -Verseh . Ger. A b s . - A b n . zw. 2450 u, 2850 ~_.-E. Verseh . n , oben.
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i I 70 20 $0 /~0 250 6~ 70 80 gO 3~0 10
Abb. 12. E. KS. Idiotie. --En- ceph. 10. VIT. 29. - . . . . . . Lumb~l - ~ u n k t i o n 16. X. 29. Abs . -Zun . zw. 2380 u. 2920 A.-E. Verschiebg. n a c h u n t e n . A b s . - A b n . zw. 2180 u. 2350, 2930 u. 3160 ,~.-E. L . -Verschiebg.
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0,8
Zut Fr~ge der Spitsehs nach Eneephalogrephie, 279
nach der E n z e p h a l o g r a p h i e . E r konn te in 32 F M l e n , die er i iber-
p r t i f t e , m e h r oder wen ige r s t g rke V e r s der ce reb rosp ing-
len F l i i s s i g k e i t w~hrnehmen . A l s Rege l w u r d e (in 100 P roz . ) eine
V e � 9 der ZellelemenL~ kons%a™ wobei s ich das Ve�9
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A b b . 13. H, E p i l e p s i e . - - E n e e p h . 9. X . 29. - . . . . . . L u m b M - P u n k t i o n 12. X . 29. A b s . - Z u n . zw. 2220 u. 2420 A.-E. 2820 u. 3000 A.-E. Ver- schiebg, nach rechts. Abs.-Abn. zw. 2460 u. 2800 A.-E. Verseh. n. oben.
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I L / I I ~ I ) I I I 70 20 30 ~g Z~# s 70 #0 ™ 3##10
Abb. 14. Z. Epilepsie, Enceph. 11.X. 29. - . . . . . . Lumbal-Punkticn 14.X.29. Ger. Abs.-Zun. zw. 2300u. 2370, 2850 u. 3090 ~.-E. R.-Versch. Ger. Abs.-Abn. zw. 2400 und 2800.
Versehiebung nach oben.
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) r 1 O / 10 20 Sg ™ s 70 Bd gd 3dd Td ?0
Abb. 15. I. K& Epilepsie. En- capLal. 2I. X- 29 . . . . . . . . L~ambM- Punk~ion22. X. "29. Abs.-Zun., Ver-
schiebung nach unten u. rechts.
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I ~ / / ) I I I I. I I I L. 70 20 3# 40 250d0 ?0 80 gO 300 70 ~ 2.0
Abb. 16. A. KG Schizophr™ -- ]~nccphM. 24. X. 29. - ..... Lum- bai-]?unktion 26. X. 29. Ger. Abs.- Zun. zw. 2400 und 2930 A.-E. Ver- sohiebung naoh unten und rechts.
n is de r L y m p h o c y t e n zu den Neut ro loh i l en zuguns t e~ ™ le tz~eren
ver~.uderte . M a n e h m a [ erreiehLe die H y p e r l e u k o c y t o s e eine be-
t r g c h t l i c h e Z a h l (bis 115 Ze l le lemente ) . W a s die E r h 6 h u n g der
E iwei lSs to �9 und die pos i t i ven G l o b n l � 8 a n b e t r i f f t
( N o n n e - A p e l t , W e i c h b r o d t und P s so ge lang es,
280 W. JACOBI: Zllr Frage der Spatsch/~digungen nach Encephalographie.
diese Ver~nderungen in 60 Proz. der F i l le zu beobachten. Eine ErhOhung des Seh~tdeldruekes �9 sieh in 82 Proz. Diese Ver- /~nderungen entstanden sehon gegen Ende der Lufteinblasung. W~hrend der zwei folgenden Tage erreiehten sie ihr Maximum und nahmœ darauf mehr oder weniger sehnell ab, um dann ganz zu versehwinden.
Nus ail diesen Be�9 ergibt sieh, dag die Empfindliehkeit der Meningen au�9 den Reiz der eingeftihrten Luft aine unter- sehiedliehe sein roui3. Sehon rein iiberlegungsmiBig ergibt sieh, dal3 die Art der Erkrankung und die angewandte Methodik hier- bel Bine gewisse Rolle spielen werden. Die Beantwortung der Frage, wie der Reiz der Im�9 auf irgendeine Weise, vielleieht dureh Vor- wgrmung der Luft, auf oin geringst m5gliehes Mal~ herabgesetzt werden kann, muG Aufgabe der Zukunft bleiben. Es roui3 weiter iiberpriift werden, oh eine Wiedereinfiillung der entno�9 eerebrospinalen ]?'ltissigkeit im Sinne von D a n d y und G r a n t die meningeMen Reizerseheinungen herabsetzt. Das eine,aber darf naeh unseren nunmehr ergiebigen Erfahrungen ira Einklang mit andere�9 Autoren ausgesproehen werden, dag Spgtfolgen kliniseh- neurologiseher Art naeh dem Eingriff mit Sieherheit auszn- sehlieBen sind. Es muG viehnehr betont werden, dM3 eindeutige zuverl~ssige Beobaehtungen Besserungen bel sonst therapeuUseh unbeeinfluGbaren ]]eiden festgestellt haben.
Die Pleoeytose ira Liquor naeh dem Eingriff, die verhiltnis- mgBig sehnell abklingt, fassen wir auf als Ausdruek einer im AnsehluG an die Imfteinblasung eintretenden Gewebsreizung der Meningen, die an Gewebsvorginge bei der Pneumothoraxtherapie erinnert.